Mütter- und Schwangerenforum

Berufliche Krise in der Elternzeit

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Mützenmädele
2501 Beiträge
15.09.2020 16:30
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Mützenmädele:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Anonym 2 (205227):

...

Dann sind wir ja einer Meinung.
Bis auf eine Sache: Nicht alle "Studierten" belächeln Leute mit Ausbildung. Da würde ich ja im Supermarkt oder im Restaurant nur lächeln. Tu ich aber nicht. Mir ist das prinzipiell total egal, ob wer studiert hat oder nicht, solange er seine Sache gut macht und sich weder überschätzt noch unterschätzt. Habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, dass jemand mit Ausbildung minderwertiger sein könnte.

Dann oute ich mich mal (als die mit den Komplexen )

Dann scheinen wir ja generell einer Meinung zu sein und irgendwie ein Kommunikationsproblem zu haben.
Und zum herabsehen/belächeln: es ist nicht immer so, aber meines Empfindens nach oft. Ich hab ja eine Ausbildung gemacht (und ich würde sagen, dass ich gut war) und oft heißt es “ach wie, hast du kein Studium? Hast du das nicht geschafft?” Oder auch vom Chef in meinem zweiten Job, der mir regelmäßig Broschüren für Studiengänge aufdrückt und fragt, ob ich nicht doch will. (Weil ich die einzige unstudierte im Betrieb bin)
Ich hab mich damals bewusst gegen das Studium entschieden, weil ich weiß, dass ich nicht schreiben kann. Die Masterarbeit meiner Schwester Korrektur lesen, war wahnsinnig spannend, aber ich kann sowas nicht schreiben. (Deutschaufsätze mein Horror) und deswegen habe ich es gelassen.

Naja, seltsame Leute, die das nötig haben.

Wenn es mehr Leute mit deiner Selbsterkenntnis ("nicht schreiben können") gäbe, würden wir in einer besseren und effizienteren Welt leben. Wer nicht schreiben kann, sollte wirklich nicht studieren, denn Schreiben ist das A und O im Studium. Ich kenne genügend Leute, die nicht schreiben können und dann sehr erfolglos studieren...schade drum, die hätten was anderes besser gekonnt.

Ich bin gegen diesen Wahn, dass alle studieren müssen....
Mir persönlich lag mein Studium, ich mag gerne schreiben usw...aber das muss nicht für jeden gelten.

Ich nehm das jetzt mal als Kompliment
Ich versuche tatsächlich viel selbst zu reflektieren und mich auch zu entschuldigen, wenn ich falsch lag oder mich daneben benommen habe.
In diesem Sinne: es tut mir Leid, dass ich vorhin so “angepisst” wurde. Ich habe mich sehr missverstanden und angegriffen gefühlt.

In meiner Ausbildung waren die Arbeiten und Prüfungen “Hier ist die Aufgabe, berechne.” Oder “das wurde so und so gemacht, wie kann es korrigiert werden.” Oder “Bilden Sie einen Buchungssatz.” Drei Zeilen Antwort, eine Rechnung Thema erledigt (und das obwohl ich Mathe gehasst habe-rechnen kann ich aber)
Das Studium hätte mich auch wahnsinnig interessiert. Ich LIEBE komplexe Umsatzsteuersonderfälle, aber 40 oder 80 Seiten einen solchen Fall in Textform erklären... keine Chance. Niemals.
Und ich bin glücklich damit. Ich habe jetzt noch mit dem Bilanzbuchhalter geliebäugelt, aber die Präsenzkurse gibt es durch Corona zur Zeit nicht und ich weiß auch, ich brauch nen Lehrer der vor mir steht. Selbstständiges Inhalte erfassen durch lesen liegt mir nicht, ich lerne durch hören und erklärt bekommen. Und jetzt bin ich erst mal schwanger aber Mann animiert mich dazu 22 Monate Elternzeit zu nehmen und da dann eventuell mit Unterstützung durch meine Eltern so einen Kurs zu machen, wenn sie wieder stattfinden. Und ich bin glücklich damit.
Ich gönne jedem sein Studium, wenn es der Person Spaß macht. Warum auch nicht?
Wenn es allerdings keinen Spaß macht/einem nicht liegt ist es wie bei vielen im Leben doof. Ich sehe es bei meiner besten Freundin, wie qualvoll es sein muss, wenn es einem nicht liegt. Semester 1, alle Prüfungen mit 3-4 bestanden, wenn überhaupt. Sie ist natürlich total down und ich fragte sie “bist du sicher, dass es DAS sein muss?” Und sie sagte nur “ich glaube schon.”
MiramitLionel
7456 Beiträge
15.09.2020 17:16
Zitat von Mützenmädele:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Mützenmädele:

Zitat von Schnecke510:

...

Dann oute ich mich mal (als die mit den Komplexen )

Dann scheinen wir ja generell einer Meinung zu sein und irgendwie ein Kommunikationsproblem zu haben.
Und zum herabsehen/belächeln: es ist nicht immer so, aber meines Empfindens nach oft. Ich hab ja eine Ausbildung gemacht (und ich würde sagen, dass ich gut war) und oft heißt es “ach wie, hast du kein Studium? Hast du das nicht geschafft?” Oder auch vom Chef in meinem zweiten Job, der mir regelmäßig Broschüren für Studiengänge aufdrückt und fragt, ob ich nicht doch will. (Weil ich die einzige unstudierte im Betrieb bin)
Ich hab mich damals bewusst gegen das Studium entschieden, weil ich weiß, dass ich nicht schreiben kann. Die Masterarbeit meiner Schwester Korrektur lesen, war wahnsinnig spannend, aber ich kann sowas nicht schreiben. (Deutschaufsätze mein Horror) und deswegen habe ich es gelassen.

Naja, seltsame Leute, die das nötig haben.

Wenn es mehr Leute mit deiner Selbsterkenntnis ("nicht schreiben können") gäbe, würden wir in einer besseren und effizienteren Welt leben. Wer nicht schreiben kann, sollte wirklich nicht studieren, denn Schreiben ist das A und O im Studium. Ich kenne genügend Leute, die nicht schreiben können und dann sehr erfolglos studieren...schade drum, die hätten was anderes besser gekonnt.

Ich bin gegen diesen Wahn, dass alle studieren müssen....
Mir persönlich lag mein Studium, ich mag gerne schreiben usw...aber das muss nicht für jeden gelten.

Ich nehm das jetzt mal als Kompliment
Ich versuche tatsächlich viel selbst zu reflektieren und mich auch zu entschuldigen, wenn ich falsch lag oder mich daneben benommen habe.
In diesem Sinne: es tut mir Leid, dass ich vorhin so “angepisst” wurde. Ich habe mich sehr missverstanden und angegriffen gefühlt.

In meiner Ausbildung waren die Arbeiten und Prüfungen “Hier ist die Aufgabe, berechne.” Oder “das wurde so und so gemacht, wie kann es korrigiert werden.” Oder “Bilden Sie einen Buchungssatz.” Drei Zeilen Antwort, eine Rechnung Thema erledigt (und das obwohl ich Mathe gehasst habe-rechnen kann ich aber)
Das Studium hätte mich auch wahnsinnig interessiert. Ich LIEBE komplexe Umsatzsteuersonderfälle, aber 40 oder 80 Seiten einen solchen Fall in Textform erklären... keine Chance. Niemals.
Und ich bin glücklich damit. Ich habe jetzt noch mit dem Bilanzbuchhalter geliebäugelt, aber die Präsenzkurse gibt es durch Corona zur Zeit nicht und ich weiß auch, ich brauch nen Lehrer der vor mir steht. Selbstständiges Inhalte erfassen durch lesen liegt mir nicht, ich lerne durch hören und erklärt bekommen. Und jetzt bin ich erst mal schwanger aber Mann animiert mich dazu 22 Monate Elternzeit zu nehmen und da dann eventuell mit Unterstützung durch meine Eltern so einen Kurs zu machen, wenn sie wieder stattfinden. Und ich bin glücklich damit.
Ich gönne jedem sein Studium, wenn es der Person Spaß macht. Warum auch nicht?
Wenn es allerdings keinen Spaß macht/einem nicht liegt ist es wie bei vielen im Leben doof. Ich sehe es bei meiner besten Freundin, wie qualvoll es sein muss, wenn es einem nicht liegt. Semester 1, alle Prüfungen mit 3-4 bestanden, wenn überhaupt. Sie ist natürlich total down und ich fragte sie “bist du sicher, dass es DAS sein muss?” Und sie sagte nur “ich glaube schon.”


Wobei ich zu deinem letzten Satz sagen muss, dass es auch einfach ein Lernprozess ist, von Schule auf Studium unzuschwenken. Wir waren durchweg fast alle im 1. Semester nicht sehr gut ich bin überall durchgekommen, aber hatte da auch keine wirkliche Glanzleistung dabei außer Mathe und man hat uns immer gesagt, es sei einfach was ganz anders als Schule. Das Tempo, das selbst erlernen etc. Inzwischen bin ich viel besser, andere auch, wir mussten uns da einfach erstmsl einfinden. Also das kann auch ganz normal sein bei deiner Freundin eine Kollegin meines Mannes ist im 1. Semester beispielsweise durch 3 Prüfungen gefallen und hat nun ihren Master.

Mein Sohn hat uns auch schon gesagt, er möchte später das Gleiche machen wie wir, ich hab ihm nur gesagt, er soll machen, was für ihn das Beste ist und was ihn glücklich macht. Und wenn das eine Ausbildung ist, voll in Ordnung, ist es ein Studium, genauso ok. Ich werte keinen Menschen anhand seines Abschlusses.
Mützenmädele
2501 Beiträge
15.09.2020 17:39
Zitat von MiramitLionel:

Zitat von Mützenmädele:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Mützenmädele:

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Naja, seltsame Leute, die das nötig haben.

Wenn es mehr Leute mit deiner Selbsterkenntnis ("nicht schreiben können") gäbe, würden wir in einer besseren und effizienteren Welt leben. Wer nicht schreiben kann, sollte wirklich nicht studieren, denn Schreiben ist das A und O im Studium. Ich kenne genügend Leute, die nicht schreiben können und dann sehr erfolglos studieren...schade drum, die hätten was anderes besser gekonnt.

Ich bin gegen diesen Wahn, dass alle studieren müssen....
Mir persönlich lag mein Studium, ich mag gerne schreiben usw...aber das muss nicht für jeden gelten.

Ich nehm das jetzt mal als Kompliment
Ich versuche tatsächlich viel selbst zu reflektieren und mich auch zu entschuldigen, wenn ich falsch lag oder mich daneben benommen habe.
In diesem Sinne: es tut mir Leid, dass ich vorhin so “angepisst” wurde. Ich habe mich sehr missverstanden und angegriffen gefühlt.

In meiner Ausbildung waren die Arbeiten und Prüfungen “Hier ist die Aufgabe, berechne.” Oder “das wurde so und so gemacht, wie kann es korrigiert werden.” Oder “Bilden Sie einen Buchungssatz.” Drei Zeilen Antwort, eine Rechnung Thema erledigt (und das obwohl ich Mathe gehasst habe-rechnen kann ich aber)
Das Studium hätte mich auch wahnsinnig interessiert. Ich LIEBE komplexe Umsatzsteuersonderfälle, aber 40 oder 80 Seiten einen solchen Fall in Textform erklären... keine Chance. Niemals.
Und ich bin glücklich damit. Ich habe jetzt noch mit dem Bilanzbuchhalter geliebäugelt, aber die Präsenzkurse gibt es durch Corona zur Zeit nicht und ich weiß auch, ich brauch nen Lehrer der vor mir steht. Selbstständiges Inhalte erfassen durch lesen liegt mir nicht, ich lerne durch hören und erklärt bekommen. Und jetzt bin ich erst mal schwanger aber Mann animiert mich dazu 22 Monate Elternzeit zu nehmen und da dann eventuell mit Unterstützung durch meine Eltern so einen Kurs zu machen, wenn sie wieder stattfinden. Und ich bin glücklich damit.
Ich gönne jedem sein Studium, wenn es der Person Spaß macht. Warum auch nicht?
Wenn es allerdings keinen Spaß macht/einem nicht liegt ist es wie bei vielen im Leben doof. Ich sehe es bei meiner besten Freundin, wie qualvoll es sein muss, wenn es einem nicht liegt. Semester 1, alle Prüfungen mit 3-4 bestanden, wenn überhaupt. Sie ist natürlich total down und ich fragte sie “bist du sicher, dass es DAS sein muss?” Und sie sagte nur “ich glaube schon.”


Wobei ich zu deinem letzten Satz sagen muss, dass es auch einfach ein Lernprozess ist, von Schule auf Studium unzuschwenken. Wir waren durchweg fast alle im 1. Semester nicht sehr gut ich bin überall durchgekommen, aber hatte da auch keine wirkliche Glanzleistung dabei außer Mathe und man hat uns immer gesagt, es sei einfach was ganz anders als Schule. Das Tempo, das selbst erlernen etc. Inzwischen bin ich viel besser, andere auch, wir mussten uns da einfach erstmsl einfinden. Also das kann auch ganz normal sein bei deiner Freundin eine Kollegin meines Mannes ist im 1. Semester beispielsweise durch 3 Prüfungen gefallen und hat nun ihren Master.

Mein Sohn hat uns auch schon gesagt, er möchte später das Gleiche machen wie wir, ich hab ihm nur gesagt, er soll machen, was für ihn das Beste ist und was ihn glücklich macht. Und wenn das eine Ausbildung ist, voll in Ordnung, ist es ein Studium, genauso ok. Ich werte keinen Menschen anhand seines Abschlusses.

Das mit der Umstellung kann ich mir wirklich vorstellen. Bei einem neuen Lehrer habe ich auch immer die erste Klassenarbeit verhauen. In der Ausbildung hab ich auch die erste Klassenarbeit vergeigt, weil ich so gar nicht wusste was auf mich zukommt.
Und ich glaube tatsächlich von mir selbst, dass ich an der Umstellung zum „selbständigen Lernen“ scheitern würde.
Leider ist meine Freundin inzwischen Beginn Semester 4 und spielt „4 Gewinnt“ wie sie es nennt. Ist gleichzeitig aber total frustriert und traurig, weil es nicht klappt. Sie tut mir da auch immer total Leid, aber ich kann ihr nicht wirklich helfen (Ich weiß einfach nicht wie, besonders über 200km räumliche Entfernung). Sie hat vorher eine Ausbildung in einem komplett anderen Bereich gemacht und war dort super gut von den Leistungen, aber mit der Arbeit/der Tätigkeit unzufrieden. Jetzt macht ihr der Bereich den sie studiert Spaß aber sie bekommt die Leistung nicht zu Papier...

Das schöne in Deutschland ist ja, dass du immer zu einem Studium kommen kannst. Nicht immer der schnelle Weg, aber auch wenn man zuerst auf die Hauptschule geht ist das Studium nie „unerreichbar“. Meine Cousine war auf der Hauptschule wegen unterirdischen Leidtungen in Deutsch und dort kam in der 6. Klasse auf, dass sie eine Rechtschreibschwäche hat. Sie hat es dann auf Realschule und Gymnasium geschafft. Rechtschreibung bezeichnet die inzwischen als „mathematisches Muster“ (sie hat versucht es mir zu erklären, aber ich hab’s nicht verstanden ). Letztes Jahr hat sie ihr Staatsexamen gemacht. Lehramt Physik, Chemie, Mathe easy bestanden. Hätte in der Grundschulempfehlung keiner je gedacht.
MiramitLionel
7456 Beiträge
15.09.2020 18:04
Zitat von Mützenmädele:

Zitat von MiramitLionel:

Zitat von Mützenmädele:

Zitat von Schnecke510:

...

Ich nehm das jetzt mal als Kompliment
Ich versuche tatsächlich viel selbst zu reflektieren und mich auch zu entschuldigen, wenn ich falsch lag oder mich daneben benommen habe.
In diesem Sinne: es tut mir Leid, dass ich vorhin so “angepisst” wurde. Ich habe mich sehr missverstanden und angegriffen gefühlt.

In meiner Ausbildung waren die Arbeiten und Prüfungen “Hier ist die Aufgabe, berechne.” Oder “das wurde so und so gemacht, wie kann es korrigiert werden.” Oder “Bilden Sie einen Buchungssatz.” Drei Zeilen Antwort, eine Rechnung Thema erledigt (und das obwohl ich Mathe gehasst habe-rechnen kann ich aber)
Das Studium hätte mich auch wahnsinnig interessiert. Ich LIEBE komplexe Umsatzsteuersonderfälle, aber 40 oder 80 Seiten einen solchen Fall in Textform erklären... keine Chance. Niemals.
Und ich bin glücklich damit. Ich habe jetzt noch mit dem Bilanzbuchhalter geliebäugelt, aber die Präsenzkurse gibt es durch Corona zur Zeit nicht und ich weiß auch, ich brauch nen Lehrer der vor mir steht. Selbstständiges Inhalte erfassen durch lesen liegt mir nicht, ich lerne durch hören und erklärt bekommen. Und jetzt bin ich erst mal schwanger aber Mann animiert mich dazu 22 Monate Elternzeit zu nehmen und da dann eventuell mit Unterstützung durch meine Eltern so einen Kurs zu machen, wenn sie wieder stattfinden. Und ich bin glücklich damit.
Ich gönne jedem sein Studium, wenn es der Person Spaß macht. Warum auch nicht?
Wenn es allerdings keinen Spaß macht/einem nicht liegt ist es wie bei vielen im Leben doof. Ich sehe es bei meiner besten Freundin, wie qualvoll es sein muss, wenn es einem nicht liegt. Semester 1, alle Prüfungen mit 3-4 bestanden, wenn überhaupt. Sie ist natürlich total down und ich fragte sie “bist du sicher, dass es DAS sein muss?” Und sie sagte nur “ich glaube schon.”


Wobei ich zu deinem letzten Satz sagen muss, dass es auch einfach ein Lernprozess ist, von Schule auf Studium unzuschwenken. Wir waren durchweg fast alle im 1. Semester nicht sehr gut ich bin überall durchgekommen, aber hatte da auch keine wirkliche Glanzleistung dabei außer Mathe und man hat uns immer gesagt, es sei einfach was ganz anders als Schule. Das Tempo, das selbst erlernen etc. Inzwischen bin ich viel besser, andere auch, wir mussten uns da einfach erstmsl einfinden. Also das kann auch ganz normal sein bei deiner Freundin eine Kollegin meines Mannes ist im 1. Semester beispielsweise durch 3 Prüfungen gefallen und hat nun ihren Master.

Mein Sohn hat uns auch schon gesagt, er möchte später das Gleiche machen wie wir, ich hab ihm nur gesagt, er soll machen, was für ihn das Beste ist und was ihn glücklich macht. Und wenn das eine Ausbildung ist, voll in Ordnung, ist es ein Studium, genauso ok. Ich werte keinen Menschen anhand seines Abschlusses.

Das mit der Umstellung kann ich mir wirklich vorstellen. Bei einem neuen Lehrer habe ich auch immer die erste Klassenarbeit verhauen. In der Ausbildung hab ich auch die erste Klassenarbeit vergeigt, weil ich so gar nicht wusste was auf mich zukommt.
Und ich glaube tatsächlich von mir selbst, dass ich an der Umstellung zum „selbständigen Lernen“ scheitern würde.
Leider ist meine Freundin inzwischen Beginn Semester 4 und spielt „4 Gewinnt“ wie sie es nennt. Ist gleichzeitig aber total frustriert und traurig, weil es nicht klappt. Sie tut mir da auch immer total Leid, aber ich kann ihr nicht wirklich helfen (Ich weiß einfach nicht wie, besonders über 200km räumliche Entfernung). Sie hat vorher eine Ausbildung in einem komplett anderen Bereich gemacht und war dort super gut von den Leistungen, aber mit der Arbeit/der Tätigkeit unzufrieden. Jetzt macht ihr der Bereich den sie studiert Spaß aber sie bekommt die Leistung nicht zu Papier...

Das schöne in Deutschland ist ja, dass du immer zu einem Studium kommen kannst. Nicht immer der schnelle Weg, aber auch wenn man zuerst auf die Hauptschule geht ist das Studium nie „unerreichbar“. Meine Cousine war auf der Hauptschule wegen unterirdischen Leidtungen in Deutsch und dort kam in der 6. Klasse auf, dass sie eine Rechtschreibschwäche hat. Sie hat es dann auf Realschule und Gymnasium geschafft. Rechtschreibung bezeichnet die inzwischen als „mathematisches Muster“ (sie hat versucht es mir zu erklären, aber ich hab’s nicht verstanden ). Letztes Jahr hat sie ihr Staatsexamen gemacht. Lehramt Physik, Chemie, Mathe easy bestanden. Hätte in der Grundschulempfehlung keiner je gedacht.


Oh ok, ich dachte sie ist noch am Anfang. Ach das ist schade und ich versteh ihre Frustration :/

Ich hab auch eine Kommilitonin mit einer Rechtschreibschwäche, sie lässt mich oft erstmal ihre Mails lesen bevor sie die an die Professoren schickt. War ihr anfangs peinlich, aber ist ja nicht schlimm
Anonym 1 (205227)
4 Beiträge
30.09.2020 10:25
Zitat von Jarla:

Zitat von Anonym 1 (205227):

Hallo an alle

Ich bin noch in Elternzeit und habe irgendwie eine kleine Krise. Ich bin so verunsichert was meine berufliche Zukunft angeht und das macht mich psychisch doch sehr fertig.

Ich hab das Gefühl, dass ich mich unbedingt jetzt entscheiden muss, wie es nach der Elternzeit weitergeht. In meinem Kopf schwirren so viele Fragen! Soll ich einfach wieder zurück? Ein neuer Job? Studieren? Eine weitere Ausbildung? War es unklug nach dem Abitur nicht zu studieren? Sollte ich das noch machen um ein gutes Vorbild zu sein?

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie du.
Die letzte Frage finde ich allerdings komisch. Ich finde nicht, dass man studiert haben muss um ein gutes Vorbild zu sein. Ich selbst habe studiert, aber ich empfinde das nicht, dass es besser ist als eine Ausbildung. Wichtig ist doch, dass man seinem Kind vorlebt glücklich zu sein in dem Beruf den man ausübt. Und falls nicht sollte man das ändern und mutig genug dafür sein


Darf ich fragen welches Studium es bei dir ist und welche Stellen für dich in Frage kommen?
Jarla
7529 Beiträge
30.09.2020 11:04
Zitat von Anonym 1 (205227):

Zitat von Jarla:

Zitat von Anonym 1 (205227):

Hallo an alle

Ich bin noch in Elternzeit und habe irgendwie eine kleine Krise. Ich bin so verunsichert was meine berufliche Zukunft angeht und das macht mich psychisch doch sehr fertig.

Ich hab das Gefühl, dass ich mich unbedingt jetzt entscheiden muss, wie es nach der Elternzeit weitergeht. In meinem Kopf schwirren so viele Fragen! Soll ich einfach wieder zurück? Ein neuer Job? Studieren? Eine weitere Ausbildung? War es unklug nach dem Abitur nicht zu studieren? Sollte ich das noch machen um ein gutes Vorbild zu sein?

Ich befinde mich in einer ähnlichen Situation wie du.
Die letzte Frage finde ich allerdings komisch. Ich finde nicht, dass man studiert haben muss um ein gutes Vorbild zu sein. Ich selbst habe studiert, aber ich empfinde das nicht, dass es besser ist als eine Ausbildung. Wichtig ist doch, dass man seinem Kind vorlebt glücklich zu sein in dem Beruf den man ausübt. Und falls nicht sollte man das ändern und mutig genug dafür sein


Darf ich fragen welches Studium es bei dir ist und welche Stellen für dich in Frage kommen?

Ich hab BWL an der Uni studiert und eine berufliche Laufbahn plus Bankbetriebswirt abschließend gemacht. Jetzt arbeite ich seit 6 Jahren in der Wirtschaftsprüfung (große Big 4) im Ausland und prüfe Banken/Fonds. Momentan bin ich in Elternzeit. Wirtschaftsprüfung gefällt mir nach wie vor. Ist aber absolut nicht mehr machbar, da es keine familienfreundliche Branche ist, ich Teamleiterin bin und ich ein schwer krankes Kind habe. Momentan ist der Plan meinen AG zum unbezahlten Urlaub zu überreden. Das wird aber sehr schwer. Ansonsten muss ich halt leider kündigen.
Ich bin alternativ am überlegen, was ich machen kann. Könnte mir auch vorstellen in einer Wohngruppe zu arbeiten und eventuell Sozialpädagogik noch zu studieren. Es muss halt so sein, dass mein Mann in der Zeit zu Hause sein kann. Der kranke Sohn könnte jederzeit ins Krankenhaus müssen und da möchten wir beide, dass immer jemand von uns dazu Zeit hätte
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