Mütter- und Schwangerenforum

Dem Arbeitgeber schwangerschaft verschweigen

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Fibi27
667 Beiträge
16.09.2021 13:59
Hallo ihr Lieben,

Ich würde gerne wissen ob es hier jemandem gibt der vor Arbeitsantritt schon wusste, dass sie schwanger war und es dem Arbeitgeber bis zum Ende der Probezeit nicht gesagt hat.

Ich befinde mich nämlich gerade in dieser Situation und mir wurde auch von der Arbeiterkammer dazu geraten es bis zum Ende der Probezeit nicht zu sagen da es für mich der finanziell bessere Weg wäre.

Wir sind auf das Geld wirklich angewiesen aber mit meinem Gewissen kann ich das nur sehr schlecht vereinbaren.... War jemand auch in der Situation und kann mir erzählen wie es ausgegangen ist?

Vielen lieben Dank
kullerkeks74
2988 Beiträge
16.09.2021 14:15
Ich aber das war damals nur eine ABM .
Hab es vom 1 August bis 27 . November verheimlicht und wurde dann da in der 24 ssw mit frühwehen abgeholt. Das war 1995. Der Arbeitsvertrsg war befristet bis Ende Juli 96.
Hatte es überwiegend wegen des Geldes verschwiegen
Bad_but_nice
15902 Beiträge
16.09.2021 14:21
Ich würde es nicht bis zum ende der Probezeit verheimlichen..
1. Kann der Bauch schneller kommen als man denkt dann stehst de da und kommst sowieso in Erklärung und 2. steht dir als Schwangere ein besonderer Schutz zu wie soll dein Arbeitgeber diese Richtlinien einhalten können wenn es davon nichts weiß, nachher passiert genau durch irgendeine dumme Sache etwas und du machst dir Vorwürfe warum du nicht eher was gesagt hast um diesen besonderen Schutz zu genießen/zu bekommen? Sorry für mich zum Schutz alleine des ungeborene schon ich vereinbar.
Zudem kommt es drauf an in welchen Bereich du arbeitest? Wenn es zb Kita Bereich ist musst du direkt bescheid geben wenn eher im Büro würde ich es nach der 12. SSW tun...
Letzten Endes ist es aber deine Entscheidung...
Und Schwangere stehen unter Kündigungsschutz ich weiß allerdings nicht ob es auch in der Probezeit gilt.
Enfelchen
13903 Beiträge
16.09.2021 14:38
Also keiner kann dich zwingen es bekannt zu geben.
Erst recht nicht wenn es dazu zu Nachteilen kommen kann für dich.
Ja, du erfährst natürlich keinen besonderen Schutz (Schichtdienst usw), Kündigungsschutz gibt es meiner Meinung dennoch immer noch. Da du das bis zu nem gewissen Zeitpunkt nachträglich noch anbringen kannst. Zumindest wenn du nach der Probezeit übernommen wirst.

Ich würde es nicht gleich bekannt geben. Es kann leider so viel passieren, was wir nicht hoffen wollen.
Aber was, wenn es so wäre? Hättest du ne Kündigung und würdest im schlimmsten Fall ohne Baby da stehen.
Ich würde noch abwarten und mir in den nächsten 6 Wochen da Gedanken machen.
Den kleinen Bauch kann man auch noch mit übermäßiger Nahrungsaufnahme erklären
Fibi27
667 Beiträge
16.09.2021 14:57
Danke für eure Antworten.

Also es ist eine Stelle im Büro, wo jetzt meiner Meinung nach keine große Gefahr für mich und das Baby bestehen.

Das Problem: sage ich es gleich, wird mir natürlich nach der Probezeit kein unbefristete Arbeitsvertrag angeboten.

Sage ich es nach der Probezeit, habe ich Kündigungsschutz bis nach der Elternzeit.

Dazu kommt, dass ich ja bereits ein Sternchen habe welches ich damals in der 9 Woche verloren habe. Ich will und werde die Schwangerschaft also in meinem Bekannten und Familienkreis auch nicht verkünden bis zur 12. Woche....
Marf
28077 Beiträge
16.09.2021 15:00
Schwierig....wenn dir in der Arbeit etwas passiert greift der Versicherungsschutz nicht.
Und nach der Probezeit kann es dann auch negativ ausgelegt werden und die restliche Zeit ist dann unangenehm.Auch wenn du im Recht bist.
Wenn es ein großes Unternehmen ist würde ich es verschweigen.Bei einem kleinen eher nicht.
honigcocoon
599 Beiträge
16.09.2021 15:07
Zitat von Marf:

Schwierig....wenn dir in der Arbeit etwas passiert greift der Versicherungsschutz nicht.
Und nach der Probezeit kann es dann auch negativ ausgelegt werden und die restliche Zeit ist dann unangenehm.Auch wenn du im Recht bist.
Wenn es ein großes Unternehmen ist würde ich es verschweigen.Bei einem kleinen eher nicht.


Warum?

Hätte jetzt eher auf umgekehrt getippt - beim großen Unternehmen macht es weniger für das eigene Schicksal aus und je nach Konzerngröße ist es für die Vorgesetzten recht unrelevant, da es ja nicht ihr persönlicher "Schaden" ist, wenn eine Mitarbeiterin ausfällt.
nilou
14021 Beiträge
16.09.2021 15:08
Wie lange ist den die Probezeit. Üblich sind 6 Monate und das wird ja nicht funktionieren.

Dann was hast du den für einen Vertrag? Einen der nur für die Probezeit befristet ist? Ungewöhnlich im Büro, v.a. wenn die Probezeit dann auch nur kurz ist.

Also für wie lange ist der Vertrag zunächst befristet?
Enfelchen
13903 Beiträge
16.09.2021 15:15
Zitat von honigcocoon:

Zitat von Marf:

Schwierig....wenn dir in der Arbeit etwas passiert greift der Versicherungsschutz nicht.
Und nach der Probezeit kann es dann auch negativ ausgelegt werden und die restliche Zeit ist dann unangenehm.Auch wenn du im Recht bist.
Wenn es ein großes Unternehmen ist würde ich es verschweigen.Bei einem kleinen eher nicht.


Warum?

Hätte jetzt eher auf umgekehrt getippt - beim großen Unternehmen macht es weniger für das eigene Schicksal aus und je nach Konzerngröße ist es für die Vorgesetzten recht unrelevant, da es ja nicht ihr persönlicher "Schaden" ist, wenn eine Mitarbeiterin ausfällt.


Also ich arbeite bei einem großen Unternehmen und es wurde mir in kleinster Weise nachteilig ausgelegt, weil ich es erst in der 10. Woche gesagt habe. Und das auch nur, weil ich jetzt zur Kur fahre. Sonst hätte ich auch noch 2 weitere Wochen gewartet
honigcocoon
599 Beiträge
16.09.2021 15:16
Ich denke hier hilft es sich mal mit dem Mutterschutzgesetzt auseinander zu setzen.

Zitat:
Den mutterschutzrechtlichen Kündigungsschutz haben grundsätzlich alle Frauen, die in einem Beschäftigungsverhältnis stehen.
Er gilt damit auch für Teilzeitbeschäftigte, geringfügig und befristet
Beschäftigte und in der Probezeit (vergleiche 1.2.1).


https://www.bmfsfj.de/resource/blob/94398/a9ca0a5d c5a2b13d2eabed2c2125caea/mutterschutzgesetz-leitfa den-deutsch-data.pdf

Ich wurde während der Probezeit schwanger. Ich habe die ersten 12 Wochen abgewartet und dann meine Schwangerschaft verkündet. Ich arbeite im Büro, daher war ich keinem besonderen Risiko ausgesetzt.
Fibi27
667 Beiträge
16.09.2021 15:16
Die Probezeit beläuft sich hier bei uns in der Regel auf 1 bis 3 Monat und geht dann in ein unbefristete Arbeitsverhältnis über.

Bei drei Monaten Probezeit wird es ohnehin schon kritisch...solange kann ich es wahrscheinlich eh nicht verstecken....

Bei einem Monat hätte ich Glück und hätte dann bis zum Mutterschutz dennoch ein sehr gutes Einkommen.

Wird mein Arbeitsvertrag nicht verlängert erhalte ich bis zum Mutterschutz kaum mehr als 400 €
nilou
14021 Beiträge
16.09.2021 15:18
Zitat von honigcocoon:

Ich denke hier hilft es sich mal mit dem Mutterschutzgesetzt auseinander zu setzen.

Zitat:
Den mutterschutzrechtlichen Kündigungsschutz haben grundsätzlich alle Frauen, die in einem Beschäftigungsverhältnis stehen.
Er gilt damit auch für Teilzeitbeschäftigte, geringfügig und befristet
Beschäftigte und in der Probezeit (vergleiche 1.2.1).


https://www.bmfsfj.de/resource/blob/94398/a9ca0a5d c5a2b13d2eabed2c2125caea/mutterschutzgesetz-leitfa den-deutsch-data.pdf

Ich wurde während der Probezeit schwanger. Ich habe die ersten 12 Wochen abgewartet und dann meine Schwangerschaft verkündet. Ich arbeite im Büro, daher war ich keinem besonderen Risiko ausgesetzt.


Der Schutz bringt einen aber nichts, wenn man einen befristeten Vertrag hat. Der wird dann eben evt. nicht verlängert und läuft aus. Darum geht es der TS hier ja und nicht um die Probezeit an sich. Deshalb habe ich ja gefragt wie das mit der Befristung genau ist.
16.09.2021 15:20
Zitat von Fibi27:

Die Probezeit beläuft sich hier bei uns in der Regel auf 1 bis 3 Monat und geht dann in ein unbefristete Arbeitsverhältnis über.

Bei drei Monaten Probezeit wird es ohnehin schon kritisch...solange kann ich es wahrscheinlich eh nicht verstecken....

Bei einem Monat hätte ich Glück und hätte dann bis zum Mutterschutz dennoch ein sehr gutes Einkommen.

Wird mein Arbeitsvertrag nicht verlängert erhalte ich bis zum Mutterschutz kaum mehr als 400 €


Wenn es wirklich hieb und stichfest ist, dass die Probezeit nur so kurz ist, würde ich auch nix sagen
honigcocoon
599 Beiträge
16.09.2021 15:20
Zitat von Enfelchen:

Zitat von honigcocoon:

Zitat von Marf:

Schwierig....wenn dir in der Arbeit etwas passiert greift der Versicherungsschutz nicht.
Und nach der Probezeit kann es dann auch negativ ausgelegt werden und die restliche Zeit ist dann unangenehm.Auch wenn du im Recht bist.
Wenn es ein großes Unternehmen ist würde ich es verschweigen.Bei einem kleinen eher nicht.


Warum?

Hätte jetzt eher auf umgekehrt getippt - beim großen Unternehmen macht es weniger für das eigene Schicksal aus und je nach Konzerngröße ist es für die Vorgesetzten recht unrelevant, da es ja nicht ihr persönlicher "Schaden" ist, wenn eine Mitarbeiterin ausfällt.


Also ich arbeite bei einem großen Unternehmen und es wurde mir in kleinster Weise nachteilig ausgelegt, weil ich es erst in der 10. Woche gesagt habe. Und das auch nur, weil ich jetzt zur Kur fahre. Sonst hätte ich auch noch 2 weitere Wochen gewartet


Ich glaube du hast meinen Kommentar falsch gelesen. Ich meine nicht, dass es da wegen dem Schweigen negativ ausgelegt wird, sondern das es einfach weniger die Vorgesetzten interessiert ob jemand schwanger ist oder nicht und man sich deswegen eher "outen" kann.

Bei kleinen Unternehmen macht es mehr aus, auch oftmals finanziell.
nilou
14021 Beiträge
16.09.2021 15:21
Zitat von Fibi27:

Die Probezeit beläuft sich hier bei uns in der Regel auf 1 bis 3 Monat und geht dann in ein unbefristete Arbeitsverhältnis über.

Bei drei Monaten Probezeit wird es ohnehin schon kritisch...solange kann ich es wahrscheinlich eh nicht verstecken....

Bei einem Monat hätte ich Glück und hätte dann bis zum Mutterschutz dennoch ein sehr gutes Einkommen.

Wird mein Arbeitsvertrag nicht verlängert erhalte ich bis zum Mutterschutz kaum mehr als 400 €


Das klingt für den Bürobereich wirklich komisch deshalb nochmal: heißt das du bekommst tatsächlich einen befristeten Vertrag für 1 oder 3 Monate?
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