Hallo,

hat das jemand von euch gemacht?
Würdet ihr das machen?

Ich bin in der Zwickmühle ... hatte mich bevor ich von der Schangerschaft wusste beworben, da der Job einfach so toll klingt - genau mein Ding! Dazu kommt, dass es in meiner Firma ja nicht so gut aussieht finanziell. Heute hatte ich nun ein erstes Gespräch. Habe soweit ein gutes Gefühl. Mitte/Ende nächster Woche soll ich bescheid bekommen.
Das Gespräch wollte ich auf alle Fälle führen, schadet ja nie etwas Erfahrung zu sammeln.
So nun bin ich schwanger und die Wahrscheinlichkeit besteht, dass die Firma insolvent geht bzw. verkauft wird. Es ist auch ein Unternehmen mit weniger als 10 Mitarbeitern. Also könnte ich eh ab dem 4. Monat nach Entbindung gekündigt werden.
Das Unternehmen wo ich mich beworben habe ist ein mittelständiges Unternehmen (ca. 100 Mitarbeiter).
Ist natürlich nicht nett, aber irgendwie würde ich gerne wechseln.

Was meint Ihr und wie sind eure Erfahrungen

Auch wenn viele jetzt vielleicht laut aufschreien: ich werde genau das bald machen.
Meinen letzten Job habe ich aufgrund der schlechten Wirtschaftslage verloren, letzte Woche wurde ich angerufen, ich kann in Kürze in einem relativ großen Unternehmen anfangen und ja, ich werde es machen!
So stehe ich dem Unternehmen nur etwa ein halbes Jahr zur Verfügung, von meiner SS werde ich erst erzählen, wenn ich dort angefangen habe.

Bei mir wäre es dann ja ungefähr genauso ... ich könnte/würde/sollte zum 01.12. anfangen.

Ich überlege halt, ob die mir wenn ich zurück ins Unternehmen käme, das Leben schwer machen würden bzw. ob man mir gegenüber unfair wäre, sobald ich gesagt habe, dass ich schwanger bin bzw. sobald man das sieht

Tue es wenn du meinst, aber ich denke nicht, dass du da einen guten Start haben wirst, sobald die davon erfahren!

Du würdest nen Vertrag unterschreiben mit dem Gedanken, dass du eh nicht lange mehr arbeitest..

So ein bewerberverfahren ist aufwendig und kostet Geld, ih könnte es nicht. Schaue dich lieber in der Elternzeit um.

Genau wegen solcher Aktionen werden durch den AG immer weniger Frauen im gebärfähigen Alter eingestellt. Ihr verbaut anderen Frauen dadurch die Chancen Fuß zu fassen im Berufsleben! Finde ich anstandslos und moralisch sehr bedenklich....!

Ganz ehrlich? Ich habe das jetzt schon mehrfach hinter mir, dass ich "wegrationalisiert" wurde, selbstverständlich war dem jeweiligen Unternehmen seine Existenz wichtiger als meine und so wurde gehandelt. Und wenn ich jetzt den Job annehme, tue ich nichts anderes!
Und ich sehe nicht ein, "nur" wegen einer Schwangerschaft zu Hause zu bleiben und nichts zu tun, schließlich bin ich nicht krank!

Zitat von SaSk:

Ganz ehrlich? Ich habe das jetzt schon mehrfach hinter mir, dass ich "wegrationalisiert" wurde, selbstverständlich war dem jeweiligen Unternehmen seine Existenz wichtiger als meine und so wurde gehandelt. Und wenn ich jetzt den Job annehme, tue ich nichts anderes!
Und ich sehe nicht ein, "nur" wegen einer Schwangerschaft zu Hause zu bleiben und nichts zu tun, schließlich bin ich nicht krank!

Du weißt ja noch gar nicht was alles kommt in der Schwangerschaft, kenne kaum ne schwangere die absolut keine wehwehchen und nicht mal krank war und gewisse Dinge darfst du nun mal nicht tun wie akten schleppen etc..

Und bald sehen sie deinen Bauch und werden dich ansprechen, glaubst du du wirst je langfristig eine Chance dort haben, in dem du die Schwangerschaft verheimlichst?

Ja das moralische ist eben die Frage

Klar hätte ich kein gutes gewissen. Aber ich halte es mir gerade "warm", da ich ja auch erst in der 9. Woche bin. Sprich: Sollte es doch nicht bleiben, hätte ich dann wenigstens nen sicheren, interessanten Job in den ich meine Energie stecken kann.

Und das würde von der Zeit ja passen. in drei-vier Wochen habe ich sicherheit und dann kann ich - sollten sie sich überhaupt für mich entscheiden - den Vertrag unterschreiben und anfangen, oder eben ablehnen.

Ich selber hatte die Situation nicht, aber meine frage an die Gegner dieser Art: was würdet ihr machen, wenn ihr zb. Kurzfristig arbeitslos werdet, die Firma insolvent geht etc.? Würdet ihr dann die 7Monate (davon ausgehend ihr seid auch schon in der 8-9.ssw) Arbeitslosengeld beziehen und dann von minimalem Elterngeld leben? Anstatt euch was zu suchen und euer, sowie das Leben des Kindes mit eigenem Verdienst und mehr Gehalt sowie Elterngeld zu finanzieren?

Das ist eine ernstgemeinte, nicht provozierend gemeinte frage, da ich bei diesem Thema eine zwiegespaltene Meinung habe.

Ich kann die TS verstehen, ich kann aber auch verstehen, dass der Arbeitsgeber dann richtig angepisst ist und es sich bei der nächsten Frau 2x überlegt.

Ich persönlich würde wohl in der Situation ehrlich mit dem Arbeitgeber vor Vertragsunterzeichnung reden, allein schon wegen des arbeitsklimas und wegen meines Gewissens, wiederum muss man dann wahrscheinlich länger suchen und im schlimmsten Fall hat man tatsächlich die Monate über nichts und muss ein Kind mit minimalen finanziellen Mitteln durchbekommen.
Ich finde das ein schwieriges Thema und finde es nicht leicht zu beurteilen wie man in der Situation richtig handelt.

@blaupause: Ja ich bin absolut zwiegespalten

Und gerade bei größeren Unternehmen ist das wohl nicht so schlimm wie in kleinen.

Ich glaube das kommt auf die Situation an...wenn ich nen Job habe, egal welcher art, würde ich den durchziehen bis zur elternzeit . Wenn man aber arbeitslos wäre und dann mit Elterngeld wirklich die wirtschaftliche arschkarte hätte, dann wäre mir bei einem neuen Vertrag die Firma ziemlich egal

Ich würde es machen. Der Arbeitsmarkt nimmt keine Rücksicht auf die Frauen. Viele warten jahrelang auf unbefristete Verträge. Die Geschäftsführer wissen auch, dass Frauen schwanger werden können und viele würden das selbe an deren Stelle tun, nämlich: den Job annehmen.

Ich verstehe nicht, warum man die Arbeitgeber immer in Schutz nehmen muss.

Zitat von SaSk:

Ganz ehrlich? Ich habe das jetzt schon mehrfach hinter mir, dass ich "wegrationalisiert" wurde, selbstverständlich war dem jeweiligen Unternehmen seine Existenz wichtiger als meine und so wurde gehandelt. Und wenn ich jetzt den Job annehme, tue ich nichts anderes!
Und ich sehe nicht ein, "nur" wegen einer Schwangerschaft zu Hause zu bleiben und nichts zu tun, schließlich bin ich nicht krank!

Stimme zu!

Für mich steht ganz klar das Wohl des Kindes im Vordergrund und daher befürworte ich das, wenn es bedeutet, dass sie dann mehr Elterngeld hat und es dem Kind besser geht somit.

Wem gegenüber soll man denn ein schlechtes Gewissen haben im konkreten bei einem mittelständischem Unternehmen?
Jeder hat das Recht, sich fortzupflanzen und sie kommt ja auch zurück und wäre noch ein halbes Jahr dort.

Natürlich ist es nicht die feine Art, aber jeder sollte sich HEUTZUTAGE selbst der Nächste sein, aus so einem Unternehmen fliegt man auch schneller als man denkt....
Ist ja nicht so, als würde sie in einem Ein-Mann-Betrieb starten, der zu 100% auf sie angewiesen ist, das wäre wieder was anderes ....

Zitat von SaSk:

Ganz ehrlich? Ich habe das jetzt schon mehrfach hinter mir, dass ich "wegrationalisiert" wurde, selbstverständlich war dem jeweiligen Unternehmen seine Existenz wichtiger als meine und so wurde gehandelt. Und wenn ich jetzt den Job annehme, tue ich nichts anderes!
Und ich sehe nicht ein, "nur" wegen einer Schwangerschaft zu Hause zu bleiben und nichts zu tun, schließlich bin ich nicht krank!

Also ich finde das ganz schon asozial von dir. Du solltest lieber weiter von Sozialgeldern leben, als in die Steuer-, Renten- und Krankenkasse einzuzahlen. Frechheit. Die armen Arbeitgeber werden auch immer nur ausgebeutet und ausgenutzt. Kann ja niemand ahnen, dass Frauen im gebärfähigen Alter Kinder kriegen. Der bekommt sicher den Schock seines Lebens und wird nie wieder eine Frau unter 50 einstellen!


Liebe TS, bei dir ist die Lage natürlich schon etwas anders... du hast ja derzeit einen Job. Wenn du möchtest - klar zieh es durch. Aber rechne nicht mit Freudensprüngen und Glückwünschen. Ich denke schon, dass du einen schwierigen Stand haben wirst. Wenn du damit leben kannst, dann tu es
Mehr Elterngeld ist die Quälerei schon wert. Und vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm.

Ich würde auf den AG eherlich gesagt auch keine Rücksicht mehr
nehmen, die wenigstens AG nehmen auf Frauen Rücksicht, hab ich
in der Vergangenheit mehr als genug durch.

Und ganz ehrlich, wenns in der aktuellen Firma dermaßen mies
aussieht und die Insolvenz droht, ich jetzt aber was anderes
kriegen könnte wärs schön blöd da nicht zuzugreifen.