Zitat von Sommerkind:

Zitat von Mamota:

Ich denke, darauf können wir uns einigen: Es ist zu undurchsichtig.

Vielleicht ist das auch wirklich das Problem. Man kommt in solchen Fällen ja eh schon mit einem angeknacksten Selbstbewusstsein an. Die wenigsten Menschen geraten gerne an einen Punkt, an dem sie auf staatliche Hilfe angewiesen sind. Dann tanzt man da schon als Bittsteller an und soll auch noch um sein Recht kämpfen ohne zu wissen, ob denn das Recht tatsächlich auch besteht, auf das man gerne pochen möchte. Die Anträge tragen außerdem noch ihr übriges dazu bei, dass man sich unfähig und irgendwie "nackt ausgezogen" fühlt. Da hängt glaube ich ziemlich viel von Fähigkeit und auch Freundlichkeit des Sachbearbeiters ab.

Würde mich interessieren, was da der Profi dazu sagt. Irre ich mich, Sommerkind?

Dem muss ich leider zustimmen Traurig, aber so ist es. Aber um die Mitarbeiter mal ein wenig in Schutz zu nehmen.. Ihr macht euch kein Bild, was in den JC personell abläuft.. Es ist in den allermeisten Fällen grauenvoll und das Pensum nicht zu schaffen. Das (teils) schwierige Klientel, hohe Fluktuation bei den Mitarbeitern und oft auch fehlende (Berufs-)Erfahrung tut sein Übriges dazu. Ich habe den Job mehr als 5 Jahre lang gemacht und bin letztendlich fast daran kaputt gegangen. Das mag jetzt überheblich klingen, aber ich weiß, dass ich einen guten Job gemacht habe. Da ich jedoch zu Perfektionismus neige und es mit meinem Gewissen nicht vereinbar war und ist, verantwortlich dafür zu sein, dass jemand sich evtl. am WE nichts zu essen kaufen kann, weil ich es nicht geschafft habe, seinen Antrag zu bearbeiten, habe ich letztendlich nach dem zweiten gesundheitlichen Totalausfall innerhalb eines Jahres die Notbremse gezogen und mich umsetzen lassen. Es hat mich schier zermürbt. Ich habe es immer irgendwie geschafft, dass das Geld pünktlich raus ging, nur ich blieb dabei leider auf der Strecke. Und es gibt sehr viele SB wie mich, die irgendwann an ihre Grenzen geraten. Langer Rede, kurzer Sinn: Aufgrund der Komplexität des SGB II gepaart mit einem nicht zu schaffenden Arbeitspensum kann man dem einzelnen SB wohl meist noch nicht mal einen Vorwurf machen. Sicherlich gibt es auch schwarze Schafe, aber die gibt es ja überall

Zitat von Talycha:

Zitat von silbermarie:

Leid kann man nicht abstufen, denn es ist absolut subjektiv.

Aber wir Menschen sind, im Gegensatz zu den Tieren, in der Lage, unserem Leid verbal Ausdruck zu verleihen und dadurch aktiv Hilfe zu erbitten.
Tiere sind mit ihrem Leid allein.

Genau das ist es.
Mal eine andere Frage, ist diese Florentina (oder so) rausgefolgen wegen dem Thread?