habt ihr eurem Kind schonmal weh getan?
12.09.2017 08:30
Zitat von NiAn:
Esther ich glaube das Problem ist das du rein vom Schreibstil sehr von oben herab klingst, das stößt ganz vielen sauer auf. Ich weiß du meinst es nicht so aber für die meisten kommt es so rüber
Zweiter Aspekt, der hier gerne außen vor gelassen wird. Dieses Thema ist massiv Triggerbelastet. Kaum jemand von uns ist so gewaltfrei aufgewachsen wie du es suggerierst. Es gibt die extremem Fälle, wo Schläge an der Tagesordnung war und es gibt leichtere Fälle wo die Gewalt in Form der Machtausübung (drohen, anschreien, etc.) täglich Anwendung fand und dann gibt es noch die Fälle die mit einer gewissen Strenge erzogen wurden dies aber nicht als Gewalt empfunden haben.
Viele, gerade bei den ersten beiden Varianten, möchten möglichst mit ihren Kindern anders umgehen, möchten Sie ohne Gewalt groß ziehen dich wie es bei Triggern so üblich ist, fällt man, gerade in Schlüsselsituationen, in Verhaltensmuster, von denen man geschworen hatte sie selbst nie anzuwenden. Vielen von uns ist das bewusst und sie fühlen sich scheiße danach doch es ist so unglaublich schwer diese Mustee abzulegen, gerade wenn man ein Leben lang selbst so behandelt wurde. Es gibt welche, denen fällt das überhaupt nicht schwer und dann gibt es wieder andere die geben täglich ihr bestes aber es klappt leider nicht immer.
Und dann kommst du und sprichst davon das es immer einen anderen Weg gibt, das du kein Verständnis dafür hast und teilweise verurteilst (wie gesagt, so kommt es vom schreiben her rüber, zumindest bei mir). Natürlich gibt es immer einen anderen Weg, doch der ist für eine troggerbelastete Person nicht immer einfach zu wählen also fällt man in einen Schutzmechanismus zurück und versucht plausible Erklärungen für sein Verhalten zu finden. Einfach um sich selbst zu motivieren um es das nächste mal besser zu machen.
Es ist so unglaublich schwer für eine Außenstehende Person solche Szenen wie du sie auf den Spielplätzen beobachtest richtig zu deuten. Und wer bin ich das ich mit von solch kurzen Einblicken ein Urteil erlauben darf? Und anstatt sich seinen Teil zu denken und diese Eltern zu verachten sollten wir lieber anfangen in dieser Hinsicht zu reflektieren und einfach mal unsere Hilfe anbieten....
Ich bewerte gar nicht, warum wieso weshalb ein Elternteil agiert, wie er es in dem Moment tut.
Ich habe nur geschrieben, es ist falsch.
Warum ist mir in dem Moment komplett egal und wenn es für meine Begriffe zu übergriffig wird, greife ich ein.
Ich bin ein Kind der 70er, ich habe all das auch erlebt, was Du beschreibst, viell. nicht in all dem Ausmaß aber doch.
Und ich weiß, wie schwer die Aufarbeitung ist, wie schnell man in die bekannten Muster kippt.
Aber wenn man es sich bewusst macht, kann man einen Weg hinaus finden.
Nicht von heute auf morgen, aber langsam und viell. effektiv.
Und ich meine es nicht böse.
Wenn Eltern hier schreiben, sind die meisten doch interessiert und reflektiert genug, um das beste für ihr Kind zu wollen.
Also davon gehe ich einfach mal aus.
12.09.2017 08:31
Ich hatte übrigens vor zwei Wochen oder so im örtlichen Ede.ka ein tolles Beobachtungserlebnis, wenn ich das mal so als positiven Zwischeneinwurf loswerden darf:
Junge, ca. 6 oder 7 (!) und noch recht junge, äußerlich gestreßte Mama neben mir an der anderen Kasse.
Junge will Ü-Ei haben. Mama hat das abgelehnt (Grund hab ich nicht gehört)
Junge bricht in Tränen aus, richtig dicke echte Enttäuschungstränen.
Und ich hab der Mama die Genervtheit schon angesehen, das gereizte Schnauben hing schon in dne Mundwinkeln. Außerdem war der Bub durchaus alt genug, um so eine Szene etwas weniger auffällig zu machen, der halbe Edek.a schaute schon, er hat wirklich laut geweint.
Und dann ging die Mama plötzlich in die Hocke und hat ihn umarmt, einfach feste umarmt und ihn getröstet weil er grade deswegen so traurig war.
Das Ü-Ei hat er nicht bekommen. Aber sie hat trotzdem ganz ruhig ihre Saachen bezahlt, ihn immer wieder gekuschelt und umärmelt und ist dann mit ihm raus.
Das fand ich toll
Junge, ca. 6 oder 7 (!) und noch recht junge, äußerlich gestreßte Mama neben mir an der anderen Kasse.
Junge will Ü-Ei haben. Mama hat das abgelehnt (Grund hab ich nicht gehört)
Junge bricht in Tränen aus, richtig dicke echte Enttäuschungstränen.
Und ich hab der Mama die Genervtheit schon angesehen, das gereizte Schnauben hing schon in dne Mundwinkeln. Außerdem war der Bub durchaus alt genug, um so eine Szene etwas weniger auffällig zu machen, der halbe Edek.a schaute schon, er hat wirklich laut geweint.
Und dann ging die Mama plötzlich in die Hocke und hat ihn umarmt, einfach feste umarmt und ihn getröstet weil er grade deswegen so traurig war.
Das Ü-Ei hat er nicht bekommen. Aber sie hat trotzdem ganz ruhig ihre Saachen bezahlt, ihn immer wieder gekuschelt und umärmelt und ist dann mit ihm raus.
Das fand ich toll

12.09.2017 08:39
Zitat von esther35:
Zitat von NiAn:
Esther ich glaube das Problem ist das du rein vom Schreibstil sehr von oben herab klingst, das stößt ganz vielen sauer auf. Ich weiß du meinst es nicht so aber für die meisten kommt es so rüber
Zweiter Aspekt, der hier gerne außen vor gelassen wird. Dieses Thema ist massiv Triggerbelastet. Kaum jemand von uns ist so gewaltfrei aufgewachsen wie du es suggerierst. Es gibt die extremem Fälle, wo Schläge an der Tagesordnung war und es gibt leichtere Fälle wo die Gewalt in Form der Machtausübung (drohen, anschreien, etc.) täglich Anwendung fand und dann gibt es noch die Fälle die mit einer gewissen Strenge erzogen wurden dies aber nicht als Gewalt empfunden haben.
Viele, gerade bei den ersten beiden Varianten, möchten möglichst mit ihren Kindern anders umgehen, möchten Sie ohne Gewalt groß ziehen dich wie es bei Triggern so üblich ist, fällt man, gerade in Schlüsselsituationen, in Verhaltensmuster, von denen man geschworen hatte sie selbst nie anzuwenden. Vielen von uns ist das bewusst und sie fühlen sich scheiße danach doch es ist so unglaublich schwer diese Mustee abzulegen, gerade wenn man ein Leben lang selbst so behandelt wurde. Es gibt welche, denen fällt das überhaupt nicht schwer und dann gibt es wieder andere die geben täglich ihr bestes aber es klappt leider nicht immer.
Und dann kommst du und sprichst davon das es immer einen anderen Weg gibt, das du kein Verständnis dafür hast und teilweise verurteilst (wie gesagt, so kommt es vom schreiben her rüber, zumindest bei mir). Natürlich gibt es immer einen anderen Weg, doch der ist für eine troggerbelastete Person nicht immer einfach zu wählen also fällt man in einen Schutzmechanismus zurück und versucht plausible Erklärungen für sein Verhalten zu finden. Einfach um sich selbst zu motivieren um es das nächste mal besser zu machen.
Es ist so unglaublich schwer für eine Außenstehende Person solche Szenen wie du sie auf den Spielplätzen beobachtest richtig zu deuten. Und wer bin ich das ich mit von solch kurzen Einblicken ein Urteil erlauben darf? Und anstatt sich seinen Teil zu denken und diese Eltern zu verachten sollten wir lieber anfangen in dieser Hinsicht zu reflektieren und einfach mal unsere Hilfe anbieten....
Ich bewerte gar nicht, warum wieso weshalb ein Elternteil agiert, wie er es in dem Moment tut.
Ich habe nur geschrieben, es ist falsch.
Warum ist mir in dem Moment komplett egal und wenn es für meine Begriffe zu übergriffig wird, greife ich ein.
Ich bin ein Kind der 70er, ich habe all das auch erlebt, was Du beschreibst, viell. nicht in all dem Ausmaß aber doch.
Und ich weiß, wie schwer die Aufarbeitung ist, wie schnell man in die bekannten Muster kippt.
Aber wenn man es sich bewusst macht, kann man einen Weg hinaus finden.
Nicht von heute auf morgen, aber langsam und viell. effektiv.
Und ich meine es nicht böse.
Wenn Eltern hier schreiben, sind die meisten doch interessiert und reflektiert genug, um das beste für ihr Kind zu wollen.
Also davon gehe ich einfach mal aus.
Und das meine ich damit das es einigen eben leichter fällt als anderen. Manchen ist das gar nicht bewusst wieviel da noch im verborgenen lauert und aufgearbeitet werden müsste daher finde ich es falsch an Hand von beobachteten Einzelsituationen zu urteilen.
Du schriebst du würdest eingreifen wenn es dir zu viel wäre. Wie würdest du eingreifen? Also wie würdest du in die Situation gehen?
12.09.2017 08:42
Zitat von Obsidian:
Ich bin ehrlich erstaunt, das einige Esther "von oben herab" empfindenKommt bei mir überhaupt nicht so an? Ich finde sie sehr neutral und sachlich, ehrlich gesagt
![]()
Kommt halt darauf an was triggert. Für dich ist es neutral geschrieben, mich triggern einige Aussagen daher fühle ich mich teilweise angegriffen. Sowas ist ja immer subjektiv. Man liest das was man lesen will (oder eben nicht lesen will)
Ich verstehe ihren Standpunkt, verstehe aber auch warum hier gerade soviele in Abwehrhaltung gehen.
Ist halt ein sensibles Thema
12.09.2017 08:46
Zitat von NiAn:
Und das meine ich damit das es einigen eben leichter fällt als anderen. Manchen ist das gar nicht bewusst wieviel da noch im verborgenen lauert und aufgearbeitet werden müsste daher finde ich es falsch an Hand von beobachteten Einzelsituationen zu urteilen.
Du schriebst du würdest eingreifen wenn es dir zu viel wäre. Wie würdest du eingreifen? Also wie würdest du in die Situation gehen?
Die letzte Aktion war eine, die wir alle kennen, Mutter mit zwei Kleinkindern, Baby benötigt was und Kleinkind bekommt Trotzanfall.
Mutter versucht zuerst zu beruhigen, als das nicht funktioniert, zieht sie Kleinkind an der Hand zum Kinderwagen, Situation schaukelt sich immer mehr auf, weil Mutter gestresst, beide Kinder heulen und jaulen wie verrückt.
Ich bin also hin und habe ruhig gefragt, ob ich helfen kann. Ob ich Baby halten und beruhigen soll oder Kleinkind.
Mutter hat mir Baby gegeben und das war relativ schnell wieder ruhig, weil es meine Haare untersuchen durfte und von oben jetzt alles im Blick hatte.
Kleinkind hat sich dann auch schnell beruhigt und nach gefühlten 10Minuten war alles wieder ruhig.
Ich gehe nicht hin und erkläre einer schon gestressten und nervösen Mutter, wie blöd sie nicht gerade ist.
Ich versuche halt zu helfen und ab und an wird es angenommen, ab und an nicht.
Wenn ich allerdings wirklich rohe Gewalt, wie Schläge oder ähnliches sehe, bin ich nicht mehr nett, da habe ich schon mit Polizei gedroht (das allerdings erst einmal, wie gesagt, gsd dürfte das nicht mehr Usus sein)
12.09.2017 08:56
Zitat von NiAn:mich stört diese Pauschalisierung, dass das bei jedem Kind klappt,wenn man das pädagogisch wertvoll und spielerisch angeht. Ja meint sie denn, das habe ich nicht zuerst probiert? Ich hab das schließlich nicht im Polizeigriff gestartet... Und so wie der ausgekugelte Arm Esther triggert, triggert mich eben mangelnde zahnhygiene! Ist bei mir auch durch die Kindheit.
Zitat von Obsidian:
Ich bin ehrlich erstaunt, das einige Esther "von oben herab" empfindenKommt bei mir überhaupt nicht so an? Ich finde sie sehr neutral und sachlich, ehrlich gesagt
![]()
Kommt halt darauf an was triggert. Für dich ist es neutral geschrieben, mich triggern einige Aussagen daher fühle ich mich teilweise angegriffen. Sowas ist ja immer subjektiv. Man liest das was man lesen will (oder eben nicht lesen will)
Ich verstehe ihren Standpunkt, verstehe aber auch warum hier gerade soviele in Abwehrhaltung gehen.
Ist halt ein sensibles Thema
12.09.2017 08:57
Zitat von esther35:Das finde ich übrigens klasse von dir!
Zitat von NiAn:
Und das meine ich damit das es einigen eben leichter fällt als anderen. Manchen ist das gar nicht bewusst wieviel da noch im verborgenen lauert und aufgearbeitet werden müsste daher finde ich es falsch an Hand von beobachteten Einzelsituationen zu urteilen.
Du schriebst du würdest eingreifen wenn es dir zu viel wäre. Wie würdest du eingreifen? Also wie würdest du in die Situation gehen?
Die letzte Aktion war eine, die wir alle kennen, Mutter mit zwei Kleinkindern, Baby benötigt was und Kleinkind bekommt Trotzanfall.
Mutter versucht zuerst zu beruhigen, als das nicht funktioniert, zieht sie Kleinkind an der Hand zum Kinderwagen, Situation schaukelt sich immer mehr auf, weil Mutter gestresst, beide Kinder heulen und jaulen wie verrückt.
Ich bin also hin und habe ruhig gefragt, ob ich helfen kann. Ob ich Baby halten und beruhigen soll oder Kleinkind.
Mutter hat mir Baby gegeben und das war relativ schnell wieder ruhig, weil es meine Haare untersuchen durfte und von oben jetzt alles im Blick hatte.
Kleinkind hat sich dann auch schnell beruhigt und nach gefühlten 10Minuten war alles wieder ruhig.
Ich gehe nicht hin und erkläre einer schon gestressten und nervösen Mutter, wie blöd sie nicht gerade ist.
Ich versuche halt zu helfen und ab und an wird es angenommen, ab und an nicht.
Wenn ich allerdings wirklich rohe Gewalt, wie Schläge oder ähnliches sehe, bin ich nicht mehr nett, da habe ich schon mit Polizei gedroht (das allerdings erst einmal, wie gesagt, gsd dürfte das nicht mehr Usus sein)

12.09.2017 09:14
Zitat von Obsidian:
Ich bin ehrlich erstaunt, das einige Esther "von oben herab" empfindenKommt bei mir überhaupt nicht so an? Ich finde sie sehr neutral und sachlich, ehrlich gesagt
![]()
Ich auch. Kann nirgends lesen, dass sie irgendwen direkt angeht, verurteilt oder unterstellt

12.09.2017 10:50
Zitat von Seramonchen:
Zitat von Obsidian:
Ich bin ehrlich erstaunt, das einige Esther "von oben herab" empfindenKommt bei mir überhaupt nicht so an? Ich finde sie sehr neutral und sachlich, ehrlich gesagt
![]()
Ich auch. Kann nirgends lesen, dass sie irgendwen direkt angeht, verurteilt oder unterstellt![]()
Doch,macht sie.Nur das Beispiel mit dem Spielplatz....sie schaut ihren Kindern zu,sie beobachtet und lässt das Handy in der Tasche.Darum sieht sie ja überall wütende,an Kinder zerrende Mütter.
Empfinde ich sehr wertend und sehr Schubladenlastig.
Nur weil man aufs Handy guckt ( vielleicht schreibt das andere,größere Kind gerade etwas wichtiges o.der Mann schickt einen Gruß o.gibt der Freundin Bescheid das sie schon auf dem Spielplatz ist- nicht jeder macht am Handy hohlen Mist)heißt das nicht,das einem die Umwelt egal ist.
Ich z.B. benutze mein Handy recht selten....sitze ich aber irgendwo und die Kids sind beschäftigt hole ich es raus und schaue es durch.Wenn das nun Esther sehen würde,käme sie wohl zum Schluß ich mache nur das....und meine Kinder sind mir egal oder ihr Tun.
Frech....es ist ein kurzer Augenblick und sie hat keinerlei Recht das zu bewerten oder mich gar als uninterresierte Mutter abstempeln.
Oder das hier jemand sein Kind beim anziehen schlägt....wo liest sie das?
Das Beispiel von Obsi mit dem ÜEi ist gut.Weil es eine Handlung komplett zeigt.
Und Esther....wenn deine Freundin das mit dem Umziehen so macht ist das ok.Ich würde es nicht machen.Und dasselbe mit der Zahnpflege.Als würde man sofort mit dem Brecheisen kommen und nicht vorab einiges an Tricks versuchen.....und das ist überheblich und zudem sehr kurz gedacht.
12.09.2017 12:28
Also mal ehrlich, es gibt doch Situationen, in denen muss man als Mutter eingreifen. Ein Kind hat nun mal nicht immer die Weitsicht und/oder Einsicht für alles.
Das Kind möchte keine Zähne putzen? Einmal ist das vielleicht nicht schlimm, aber was ist, wenn es das nie will?! Soll es dann nie die Zähne geputzt bekommen?
Ein Kind ist krank, so richtig erkältet und will sich keine Jacke anziehen. Draußen ist es aber windig. Soll ich es ohne Jacke raus lassen, auch auf die Gefahr hin, dass es die ganze Zeit die Jacke nicht tragen will? Ist die Gesundheit dann egal?
Ein Kind möchte sich nicht die Windel wechseln lassen, obwohl diese halb ausläuft. Es will weder eine Unterhose tragen, noch nackig rumlaufen oder aufs Töpfchen/Klo gehen. Soll es dann weiter in der Windel bleiben, nur weil es nicht will? Evtl. mehrere Tage und vielleicht entzündet sich etwas?
Das hat doch dann nichts mit Willen aufzwingen zu tun.
Das Kind möchte keine Zähne putzen? Einmal ist das vielleicht nicht schlimm, aber was ist, wenn es das nie will?! Soll es dann nie die Zähne geputzt bekommen?

Ein Kind ist krank, so richtig erkältet und will sich keine Jacke anziehen. Draußen ist es aber windig. Soll ich es ohne Jacke raus lassen, auch auf die Gefahr hin, dass es die ganze Zeit die Jacke nicht tragen will? Ist die Gesundheit dann egal?

Ein Kind möchte sich nicht die Windel wechseln lassen, obwohl diese halb ausläuft. Es will weder eine Unterhose tragen, noch nackig rumlaufen oder aufs Töpfchen/Klo gehen. Soll es dann weiter in der Windel bleiben, nur weil es nicht will? Evtl. mehrere Tage und vielleicht entzündet sich etwas?

Das hat doch dann nichts mit Willen aufzwingen zu tun.

12.09.2017 12:32
Auch zu der Aussage, dass "gut" erzogene Kinder nicht kratzen, hauen, treten, beißen.... das hab ich bestimmt nicht meinem Kind gezeigt, trotzdem macht es das in der Trotzphase...
Ich habe auch nicht vorgemacht, dass man einfach über die Straße rennt, ohne nach Autos zu schauen und trotzdem macht/versucht es mein Kind.
Ich habe auch nicht vorgemacht, dass man einfach über die Straße rennt, ohne nach Autos zu schauen und trotzdem macht/versucht es mein Kind.

12.09.2017 12:38
Nochmal: Die Notwendigkeit mancher Handlungen verringert nicht deren Negativität.
Stell dir doch mal vor, du hast einen alten, demenzkranken Verwandten, den du sehr liebst und der in einem Seniorenheim lebt.
Dieser Verwandte möchte sich von den Schwestern nun aufgrund der Demenz nicht bei den grundlegenden, notwendigen Dingen helfen lassen, z.B. Zähne putzen, essen, anziehen. Er würde, allein gelassen verdrecken, nackt auf die Straße rennen, dehydrieren.
Rechtfertigt das aber, ihm das Wasser gewaltsam einzuflößen? Ihn mit drei Schwestern festzuhalten, um ihm die Hose anzuziehen? Ihm die Hände festzuhalten, während jemand ihmdie Zähne putzt oder ihn mit psychischer Gewalt dazu zu zwingen, sodass er hinterher vor Scham weint? Ihn mit drei Pflegern wieder ins Haus zu zerren, wenn er sich unerlaubt entfernt, auch wenn er sich wehrt und schreit?
Wie würdest du dich fühlen, wenn du das sehen würdest oder auch nur wüßtest, dass es passiert?
Nein, da müssen andere Wege gefunden werden. Sie MÜSSEN einfach gefunden werden.
Warum also sind diese Wege bei Kindern dann gerechtfertigt? Warum ist es da gesellschaftlich akzeptiert?
Stell dir doch mal vor, du hast einen alten, demenzkranken Verwandten, den du sehr liebst und der in einem Seniorenheim lebt.
Dieser Verwandte möchte sich von den Schwestern nun aufgrund der Demenz nicht bei den grundlegenden, notwendigen Dingen helfen lassen, z.B. Zähne putzen, essen, anziehen. Er würde, allein gelassen verdrecken, nackt auf die Straße rennen, dehydrieren.
Rechtfertigt das aber, ihm das Wasser gewaltsam einzuflößen? Ihn mit drei Schwestern festzuhalten, um ihm die Hose anzuziehen? Ihm die Hände festzuhalten, während jemand ihmdie Zähne putzt oder ihn mit psychischer Gewalt dazu zu zwingen, sodass er hinterher vor Scham weint? Ihn mit drei Pflegern wieder ins Haus zu zerren, wenn er sich unerlaubt entfernt, auch wenn er sich wehrt und schreit?
Wie würdest du dich fühlen, wenn du das sehen würdest oder auch nur wüßtest, dass es passiert?
Nein, da müssen andere Wege gefunden werden. Sie MÜSSEN einfach gefunden werden.
Warum also sind diese Wege bei Kindern dann gerechtfertigt? Warum ist es da gesellschaftlich akzeptiert?
12.09.2017 13:07
Zitat von Obsidian:
Nochmal: Die Notwendigkeit mancher Handlungen verringert nicht deren Negativität.
Stell dir doch mal vor, du hast einen alten, demenzkranken Verwandten, den du sehr liebst und der in einem Seniorenheim lebt.
Dieser Verwandte möchte sich von den Schwestern nun aufgrund der Demenz nicht bei den grundlegenden, notwendigen Dingen helfen lassen, z.B. Zähne putzen, essen, anziehen. Er würde, allein gelassen verdrecken, nackt auf die Straße rennen, dehydrieren.
Rechtfertigt das aber, ihm das Wasser gewaltsam einzuflößen? Ihn mit drei Schwestern festzuhalten, um ihm die Hose anzuziehen? Ihm die Hände festzuhalten, während jemand ihmdie Zähne putzt oder ihn mit psychischer Gewalt dazu zu zwingen? Ihn mit drei Pflegern wieder ins Haus zerren, wenn er sich unerlaubt entfernt?
Wie würdest du dich fühlen, wenn du das sehen würdest oder auch nur wüßtest, dass es passiert?
Nein, da müssen andere Wege gefunden werden. Sie MÜSSEN einfach gefunden werden.
Warum also sind diese Wege bei Kindern dann gerechtfertigt? Warum ist es da gesellschaftlich akzeptiert?
Zu deinem Beispiel mit dem Opa....so weh es auch tut,ja.....wenn ansonsten nichts hilft und man wirklich jede Möglichkeit getestet hat es anders zu lösen....ja,dann sind diese massiven Eingriffe berechtigt.Er würde ohne sie sterben.Und ich denke das keiner dies möchte.
Ich creme im Sommer meine Kinder ein.Auch wenn sie es so richtig blöde finden....Hautkrebs oder einfach nur der unangenehme Sonenbrand ist mir da Grund genug.
Das sind alles Massnahmen um vor noch größerem Leid zu schützen.Impfen,Fahrradhelm,Handschuhe im Winter......und viele Kinder finden eines dieser Beispiele zum kotzen - lassen wir nun wegen einem vergleichsweisem Unwohlsein alles weg und riskieren Krankheit,Schädelbruch oder Verkühlungen?
Ich nicht.Ich als Mutter sehe mich da in einer Pflicht.Sicherlich nicht durch Schläge....davon rede ich nicht.Aber ein energisches Hinweisen auf Kälte,Sturz usw. nehme ich mir heraus.Weil ich es abschätzen kann was passiert.Kinder können das (noch)nicht.
12.09.2017 13:13
Natürlich sollte man versuchen das anders zu lösen. Aber wenn es warum auch immer einfach mal nicht geht?

12.09.2017 13:15
Also nochmal ganz kurz weil irgendwie dreht sich alles im Kreis:
Manche Dinge müssen sein. Eincremen, Zähne putzen, nicht auf die Straße laufen, nicht den Finger in die Steckdose.
Aber: 1. Maßnahme sollte immer sein dass man jede, absolut jede Möglichkeit durchgeht, diese Dinge gewaltfrei durchzusetzen. Auch wenn das nervt, anstrengend ist, Zeit kostet etc etc.
Und 2.: Wenn man 1. NICHT schafft, dann sollte man sich entschuldigen und akzeptieren, dass man dem Kind grade etwas antun mußte, dass nicht in Ordnung war, dass man aber dennoch tun musste. Und nicht sagen: Ich musste, deswegen isses ok.
Mehr wollte ich nicht ausdrücken.
Manche Dinge müssen sein. Eincremen, Zähne putzen, nicht auf die Straße laufen, nicht den Finger in die Steckdose.
Aber: 1. Maßnahme sollte immer sein dass man jede, absolut jede Möglichkeit durchgeht, diese Dinge gewaltfrei durchzusetzen. Auch wenn das nervt, anstrengend ist, Zeit kostet etc etc.
Und 2.: Wenn man 1. NICHT schafft, dann sollte man sich entschuldigen und akzeptieren, dass man dem Kind grade etwas antun mußte, dass nicht in Ordnung war, dass man aber dennoch tun musste. Und nicht sagen: Ich musste, deswegen isses ok.
Mehr wollte ich nicht ausdrücken.
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