Mütter- und Schwangerenforum

● Kindergartenfrei ● aus Überzeugung jedoch tolerant

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Feloidea
4127 Beiträge
27.08.2022 12:28
Zitat von LuzieLou:

Ich hoffe es ist nirgendwo so rüber gekommen, dass ich Kita doof finde oder Eltern verurteile, die ihre Kinder hin schicken.
Ich wehre mich nur gegen das Klischee, dass nicht fremdbetreuten Kindern die Sozialkontakte fehlen oder Eltern so nie "me time" haben.

Und ich bin ehrlich, speziell unser Lebenswandel bedeutet viel aufeinander hocken und das kann natürlich anstrengend sein. Da zofft man sich so richtig mit der Teenagertochter und sie hat nicht mal eine Zimmertür zum zuknallen.
Ist doof, keine Frage, aber halt der Preis den wir für andere Vorteile zahlen.

Ich genieße es quasi nicht nach der Uhr leben zu müssen. Wir sind alles Langschläfer und gerne mal bis 10 Uhr im Bett. Entsprechend lange sind die Kinder dann natürlich auch abends wach. Ich genieße das gemeinsame Kochen und Aufräumen. Wir sind den Großteil des Tages draußen, sind kreativ und schaffen etwas gemeinsam. Wenn uns etwas neues, unbekanntes begegnet, lernen wir zusammen darüber. Und für mich gibt es nichts faszinierenderes als meinen Kindern dabei zuzusehen, wie sie sich die Welt erschließen.


Für mich ist es nicht so rübergekommen, keine Angst
Ich finde euren Lebensstil sehr interessant und ich finde es auch toll dass eure Kinder nicht dem unsinnigen Schulsystem unterliegen. Ein Grund warum ich meine Kinder lieber in die Montessori gebe statt auf die normale Schule.
Ich selbst könnte meine Kinder nicht unterrichten, also Hut ab!
Viala2.0
2096 Beiträge
27.08.2022 12:52
Zitat von LuzieLou:

Ich hoffe es ist nirgendwo so rüber gekommen, dass ich Kita doof finde oder Eltern verurteile, die ihre Kinder hin schicken.
Ich wehre mich nur gegen das Klischee, dass nicht fremdbetreuten Kindern die Sozialkontakte fehlen oder Eltern so nie "me time" haben.

Und ich bin ehrlich, speziell unser Lebenswandel bedeutet viel aufeinander hocken und das kann natürlich anstrengend sein. Da zofft man sich so richtig mit der Teenagertochter und sie hat nicht mal eine Zimmertür zum zuknallen.
Ist doof, keine Frage, aber halt der Preis den wir für andere Vorteile zahlen.

Ich genieße es quasi nicht nach der Uhr leben zu müssen. Wir sind alles Langschläfer und gerne mal bis 10 Uhr im Bett. Entsprechend lange sind die Kinder dann natürlich auch abends wach. Ich genieße das gemeinsame Kochen und Aufräumen. Wir sind den Großteil des Tages draußen, sind kreativ und schaffen etwas gemeinsam. Wenn uns etwas neues, unbekanntes begegnet, lernen wir zusammen darüber. Und für mich gibt es nichts faszinierenderes als meinen Kindern dabei zuzusehen, wie sie sich die Welt erschließen.
ne, alles gut.. Man merkt, dass ihre halt für euch diesen Weg besser gehen könnt... Da habe ich auch neugierig mitgelesen... Mich hat echt nur dieser eine Beitrag getriggert
LuzieLou
239 Beiträge
27.08.2022 13:00
Ok, dann ist ja gut.
Und glaubt mir, es gibt Momente da würde ich meine Kinder gerne mal für ein paar Wochen auf den Mond schießen. Oder alternativ gaaaaaanz weit weg ins Ferienlager schicken. Definitiv nicht immer alles Friede, Freude, Eierkuchen hier.
Schokosahne
768 Beiträge
27.08.2022 13:25
Meine großen Kinder waren bis vorletztes Jahr relativ normal erst mit 3,5 bzw 4,5 Jahren im Kindergarten, danach in der Schule, obwohl das weder meinem Bauchgefühl, noch ihren Bedürfnissen entsprach. Ich habe es immer gespürt, gesagt wie unglücklich sie waren, haben sie mir erst, als sie davon befreit waren. Ich dachte bis dahin eigentlich es wäre zumindest ok für sie, mehr erwarte ich mir vom völlig veralteten Betreuungs- und Bildungssystem hier leider eh nicht mehr.

Homeschooling war immer das, was ich als ideal empfunden hätte für uns, ich hätte es mir aber nie zugetraut. Als dann vor 2,5 Jahren immer mehr Unterricht ausfiel und wir Eltern das angeblich Unmögliche auf einmal ganz selbstverständlich möglich machen sollten, Schule nur noch unter sehr verschärften Bedingungen und zumindest in unserem Fall mit starkem Bildungsverlust möglich war, habe ich die Kinder zeitgerecht abgemeldet. Obwohl man uns hier viele Steine in die Wege legt um die Kinder zurück in die Schulen zu drängen, ist das in Österreich noch relativ problemlos möglich.

Schule/Kita sind aus meiner eigenen Erfahrung und der meiner Kinder nicht DER Ort für Sozialkontakte. Die Kinder dürfen im Unterricht kaum miteinander interagieren, die Pausen sind kurz, die wahren schönen Erlebnisse finden in der Freizeit statt und zwar mit Menschen, mit denen man sich wirklich gerne umgibt. Nicht alle Kinder haben das Glück, solche Menschen unter 20 anderen zu finden, die zufällig gleich alt sind und am selben Ort wohnen.
Rein auf die Schule zu setzen dafür, wäre also völlig absurd.
Das Argument kann ich seit jeher gar nicht verstehen, vor allem wenn man bedenkt, welch großes Thema Mobbing noch immer an den Schulen ist, verschärft noch durch Smartphones und die (a)sozialen Medien.
Freizeit um sie mit lieben Menschen zu verbringen, haben meine Kinder ganz genauso, immer wieder Konflikte austragen mit Menschen die anderer Meinung sind, funktioniert mit Geschwistern auch ganz hervorragend.

Meine Kleinste geht auch nicht in die Kita, zum "Pflichtjahr" werde ich sie ebenso abmelden, auch das geht hier relativ einfach und wenn alles weiter so gut klappt, wird sie gar nie eine "normale" Schule besuchen.

Ich habe mich bislang nicht gemeldet weil schon beim zweiten Posting klar war, in welche Richtung das Thema gelenkt werden wird. So war es dann ja auch und mit dieser unwissenden Überheblichkeit die manche Frauen an den Tag legen, kann ich mit jedem Lebensjahr weniger. Wer es nie versucht hat, kann einfach nicht mitreden und selbst dann kann nur für die eigenen Erfahrungen gesprochen werden. Da bin ich auch nicht tolerant, so zu argumentieren ist ja auch nicht tolerant.

Ich selbst weiß auch nur, wie beide Seiten für unsere Familie waren/sind. Ich werde deshalb auch gleich wieder gehen, wollte euch nur wissen lassen, dass ihr nicht alleine seid. Genießt diese wunderbare Freiheit, ob auf Reisen (ein Traum!) oder an einem fixen Wohnort, Hauptsache glücklich.
Trümmerlotte
58 Beiträge
27.08.2022 20:13
Ups…

Eröffnet und schwups nimmt das doch große Resonanz.

An alle diejenigen, die nun nicht abstimmen konnten, weil der Button „Nicht KiTa frei aus Überzeugung“ fehlt - sorry!

Jedoch dient dieser Thread selbstverständlich hauptsächlich denen, die sich mit dem Thread Titel auch identifizieren können.
Ihr steigt, nehme ich an, auch nicht in einen Thread ein wie zB Barfußschuhe, wenn ihr dazu keinen Bezug habt (egal in welcher Form). Außer man hat mal eine Frage oder der Gleichen…

Dennoch - natürlich darf jede/r mitdiskutieren, denn wie eine Kommentatorin erkannt hat : …jedoch tolerant.

Das wiederum erwarte ich jedoch auch von den „nicht KiTa frei aus Überzeugung“-Eltern

Ich habe den Nick vergessen, jedoch finde ich dich liebe Mama, die ich jetzt einfach mal frech Weltenbummlerin nenne ( ) ebenfalls total spannend. Und meinetwegen darfst du hier gerne weiter schreiben.

Ansonsten freue ich mich über regen, produktiven und hilfreichen Austausch in diesem Thread
Feloidea
4127 Beiträge
27.08.2022 21:34
Ich fand nur dass die Option nicht Kitafrei aus Überzeugung fehlte
Ich lese mit weil ich es interessant finde, für mich wär es nichts, weil ich schon nach 3 Wochen Kitaferien langsam am Rad drehe, aber ich bin einfach keine Vollblutmama, ich mag nicht mit kleinen Kindern spielen, backen und basteln etc, als ich das endlich eingesehen habe, hat es mir sehr viel Druck genommen, ich hatte mir das alles anders vorgestellt damals als ich Kinderwunsch hatte...
Nela77
663 Beiträge
28.08.2022 10:02
Zitat von Kugelbauch99:

Kindergarten aus voller Überzeugung - aber erst ab dem 3. Geburtstag und anfangs nur vormittags.

So war es bei den 3 Großen auch bzw, bei uns erst mit 4 und immer nur bis max 12.30. Beim jüngsten (6) lief es aus diversen Gründen anders, dazu kam dann noch die Pandemie dazu. Das letzte Kitajahr war er öfter mal bis 14.30 oder 15.00Uhr dort. Er geht jetzt auch in die Nachmittagsbetteuung der Schule. Das ist für ihn passend, für die Großen wäre das gar nichts gewesen.
Trümmerlotte
58 Beiträge
29.08.2022 19:58
Zitat von Feloidea:

Ich fand nur dass die Option nicht Kitafrei aus Überzeugung fehlte
Ich lese mit weil ich es interessant finde, für mich wär es nichts, weil ich schon nach 3 Wochen Kitaferien langsam am Rad drehe, aber ich bin einfach keine Vollblutmama, ich mag nicht mit kleinen Kindern spielen, backen und basteln etc, als ich das endlich eingesehen habe, hat es mir sehr viel Druck genommen, ich hatte mir das alles anders vorgestellt damals als ich Kinderwunsch hatte...


Ich kann das sehr gut nachvollziehen.
Mein Kind geht auch noch in den KiGa - und tatsächlich bin ich auch gar keine Vollblutmama. Jedoch klappt das leider nicht so ganz, wie ich mir eine Betreuung von Kindern vorstelle.

Ich war selber Tagesmutter und habe Naturpädagogik gelehrt/umgesetzt, wie man es nennen mag. Dass das ein Regelkindergarten nicht umsetzen kann, ist mir bewusst, doch leider ist dort stetig die Devise "Freispiel". Ja, das ist natürlich auch ratsam, aber nicht nur. Gebastelt wird nur zu Anlässen (Muttertag, Vatertag, Ostern, Weihanchten) und ja, nicht jedes Kind mag basteln. Alternativen sind da jedoch auch Mau. Alles schon kommuniziert, deswegen habe ich mich mit KiGa frei auseinander gesetzt und würde es einfach mal wagen, denn sonst kann ich nicht mitreden

Aber leicht stelle ich mir das, gerade wenn man die Freiheiten schon hatte, auch nicht vor
maeh
396 Beiträge
30.08.2022 20:44
Sorry ich hatte den Thread hier voll vergessen

Zitat von 12Pfoten:

Ich pflege z.B. meine Oma. Klar, ich versuch die Kinder so oft wie es geht mitzunehmen. Aber es gibt halt Tage, und die werden jetzt immer öfter, da will ich nicht dass sie Oma so sehen. Mein Mann ist von 7-18 Uhr aus dem Haus, also müssen die Kinder in die Kita und zur Tagesmutter.
Und ja, da bin ich ganz ehrlich und egoistisch- ich brauch dann rein psychisch auch erstmal Zeit für mich. Es ist schwer einen geliebten Menschen verfallen zu sehen und ich will das nicht immer bei den Minis abladen.
Und zu den Gesprächsthemen: ich hab halt nur auf Arbeit Kontakte die nicht über Kinder reden wollen. Ich liebe meine Kinder, aber ich möcht auch gern mal über was anderes quatschen

Ich war vier Jahre zu Hause und mir fiel dann die Decke auf den Kopf. Lag aber vielleicht auch an Corona. Aber hier sieht man generell erst ab dem späten Nachmittag Kinder auf den Spielplätzen.
Wie ist das denn bei euch?


Mich nervts halt auch tierisch dass man so viel an Betreuungskosten zahlt. Allein dafür arbeitet man ja schon viel.
Aber ich brauch für mich eben, mit unsrem personlichen Päckchen, Zeit für mich.

Aber mich würde trotzdem wirklich interessieren wie ihr euren Alltag macht. Lebt ihr den ganz normal und die Kinder laufen mit oder richtet ihr den nach den Kindern aus?


Also den Punkt mit der Oma verstehe ich tatsächlich und das ist meiner Meinung nach auch berechtigte Zeit ohne Kinder.

Unter me-time verstehe ich aber eher, sowas wie alleine Sport, ein Bad nehmen, mit Freunden quatschen, ect. und genau da fehlt mir das Verständnis. - Kann man nicht in der Badewanne liegen und ein Buch lesen, während die Kinder eben auf dem Boden davor mit Wasserfarben malen? Kann man nicht gemütlich mit seinen Freunden quatschen und ein Eis essen und die Kinder spielen dabei auf dem Spielplatz? Kann man nicht joggen gehen und die Kinder fahren eben entsprechend dem Alter bspw. mit dem Fahrrad nebenbei? Meiner Meinung nach geht das, wenn man entsprechend bedürfnisorientiert und konsequent erzieht und eben die Bedürfnisse aller geachtet werden - also Ruhe im Bad während dem Buch lesen und somit eben kein Ballspiel, sondern was ruhiges, wie malen, als Beschäftigung. Meine eigenen Kinder haben das von klein auf gelernt, die Bonuskinder haben sich da lange schwer getan, aber nun funktioniert es auch. Und das sind alles komplett unterschiedliche Charaktere. Ausnahmen bestätigen die Regel, es ist nicht immer alles perfekt.

Anstatt Kindergarten für die nötige Oma-Verarbeitungszeit gäbe es hier einen privaten Betreuungsrahmen nach Bedarf. Ne Tagesmutter mit wenigen Stunden, Leihoma, fester Babysitter, Freunde, Familie. Also nur, wenn tatsächlich gebraucht und keine Betreuung jeden Tag auf "Zwang". Das ist aber natürlich ne Frage vom Umfeld und den Möglichkeiten.

Die Spielplätze sind hier tatsächlich, wenn überhaupt, auch am Nachmittag besucht. Die Mehrheit ist ja im Kindergarten. Wir haben über entsprechende Stadtteilgruppen, Aufrufe bei Facebook, tatsächlich ganz altmodisch mit Zetteln an Spielplätzen direkt und über Kurse entsprechende Kontakte aufgebaut.

Meinen Alltag habe ich tatsächlich komplett auf die Kinder ausgerichtet. Ich arbeite, weil man natürlich entsprechend Geld benötigt. Aber ich lebe nicht um zu arbeiten. Ich lebe für mich und meine Familie. Gemeinsame Zeit und Erinnerungen sind absolute Priorität. Dafür habe ich tatsächlich auch den Job gewechselt. Mein Partner geht unter der Woche sehr früh und kommt spät nach Hause und daher hängt alles an mir, Wochenende ist also absolute Familienzeit.

Man merkt ganz besonders, dass das kleinere Bonuskind und die Schulkinder, wenn sie nach Hause kommen, ganz anders sind wie bspw. in den Ferien. Sie müssen schließlich die ganze Zeit "funktionieren" und ins System passen. Das muss Zuhause natürlich dann raus. Meine Kinder, die diesen Druck nicht haben, weil es keine Zwangsbetreuung gibt, sind nicht so. Die sind ausgeglichener und haben diese Umstellungswutphasen nicht. Corona mit den Schließungen hat uns allen hier extrem gut getan.

Struktur gibt es natürlich dennoch durch die Schulzeiten. Aber wir haben keine festen Schlafenszeiten. Die Kinder teilen mit, wenn sie müde sind und werden dann entsprechend in den Schlaf begleitet. Das kann mal 18 Uhr und auch mal 22 Uhr sein. Es gibt hier also kein stundenlanges im Bett rumwälzen, tausend Mal aufstehen und schreien oder andere typische Schlafprobleme. Dafür gibt man natürlich die entsprechende regelmäßige Zweisamkeitszeit mit dem Partner auf. Aber wir tun das gerne, denn die Kinder sind nur einmal klein und es ist auf die Dauer gesehen eine sehr kurze Zeitspanne, in der man so sehr gebraucht wird.

Am frühen Abend wird gelernt, Hausaufgaben kontrolliert und bewusst gefördert (am Beispiel KitaKind basteln/schneiden, Schwungübungen, oder was gerade das meiste Interesse weckt). Das können 20 Minuten sein oder auch mal 2 Stunden. Je nach Laune und Lust der Kinder. Bedürfnisorientiert.

Festes Ritual ist bei uns das gemeinsame Abendessen. Danach wird immer ein Gesellschaftsspiel gespielt. Es stärkt das Familienband, fördert und macht Spaß. Sie lernen Rücksicht untereinander, da jeder mal ein Spiel wählen darf. Es wird gelernt, dass man auch mal verliert und sich trotzdem für den Gewinner freuen kann. Freitags gibt es stattdessen einen gemeinsamen Filmabend.

Also ist unser Alltag wohl nicht groß anders, als von anderen. Ich arbeite Vormittags im Homeoffice. Mit mir Zuhause mein Kitafrei-Kind und das Baby. Das Baby ist überwiegend im Tragetuch oder liegt auf dem Boden und guckt in die Welt. Mein Kitafrei-Kind wird mit eingebunden. Es hat eine Tastatur (ohne Anschluss) und tippt imaginär mit, ein altes Telefon und telefoniert mit, malt, puzzelt, baut einen Legoturm, hört Hörbuch und ja, baut auch mal Blödsinn. Genau aus dem Grund aber mein Jobwechsel. Ich kann jederzeit kurz von der Arbeit aufstehen, ohne, dass es ein Problem ist. Also ist auch zwischendrin gemeinsam ein Buch anschauen, das Eichhörnchen am Fenster beobachten, Baby stillen, ect. alles kein Thema. Mein Kita-frei-Kind weiß aber auch, dass die fehlende Zeit zum arbeiten dann an anderer Tagestellte nachgeholt werden muss.

Alles andere machen wir eben gemeinsam. Haushalt, Einkaufen, sonstige Termine. Klar dauert ein Kuchen backen mit Kind länger. Aber es lernt dann gleich automatisch Zahlen/Mengen, Motorik beim umschütten und all den ganzen Alltagskram. Auch das Mittagessen bereiten wir gemeinsam zu.

Nachmittags sind wir draußen unterwegs. Spielplatz, spazieren, Ausflüge, Termine, usw. - bei jedem Wetter geht es raus. Wir versuchen möglichst oft gemeinsame Interessen zu verbinden. Bspw. spielen wir alle zusammen Pokemon go, das geht vor Ort, über Entfernung, allein, gemeinsam, mit oder gegeneinander und macht allen vom Alter unabhängig Spaß. Genauso die Freude am Sport. Während ein Kind eben das Fahrrad und das nächste die Inlineskater nimmt, kann man ja trotzdem gemeinsam raus. Da muss man eben schauen, was für die eigene Familie passt.

Im Übrigen gab es den gleichen Ablauf auch ohne Partner und Bonuskinder. Das war finanziell etwas schwieriger, aber trotzdem machbar, da auch weniger Aufwand durch weniger Personen und nötige Rücksichtnahme.

Eigentlich wollte ich noch mehr schreiben, aber alle Kinder schlafen schon und ich werde die Zeit noch für ein bisschen zum Arbeiten nutzen. So gleiche ich eventuell fehlende Momente des Vormittages aus. Ich für meinen Teil bin sehr glücklich so mit meinem Leben und das sollte jedem wohl das Wichtigste sein. Wer nicht glücklich mit seiner Situation ist - ändert was. Nicht immer leicht, aber auch nicht unmöglich.
Feloidea
4127 Beiträge
30.08.2022 21:27
Schade, dass dir das Verständnis fehlt für die Bedürfnisse anderer Menschen, gerade wenn du ja bedürfnisorientiert erziehst.

Andererseits ist natürlich Empathie auch ein anderes Thema, wer es nicht kennt wird es sehr schlecht verstehen können und reagiert dann eben eher mit Unverständnis.
Da finde ich aber gfk (gewaltfreie Kommunikation) als Erziehungsansatz noch besser, da wird nicht mit Unverständnis entgegnet, sondern es wird akzeptiert, dass jeder anders ist und andere Bedürfnisse und Empfindungen hat. Beide Ansätze unterscheiden sich eigentlich auch kaum und gehen in die gleiche Richtung, aber ich glaube gfk geht eben nochmal weiter und bezieht sich auf jegliche menschliche Beziehungen/miteinander.

Auch die Umsetzung ist für jeden anders, manchen fällt es leicht, anderen fällt es schwer, weil man immer wieder in alte, anerzogene Muster fällt und mit sich selbst nicht mal klarkommt und unzufrieden ist.
Ich kann für mich nicht sagen ich erziehe Bo oder mit Gfk, ich kann nur sagen, ich versuche Bo oder mit Gfk zu erziehen und das ist ja immernoch besser als wenn man alles so hin nimmt wie es läuft.

Es ist vieles eine Sache der Psyche und da ist halt jeder anders, jenachdem wie der Grundcharakter ist und was einem widerfahren ist.
Viala2.0
2096 Beiträge
30.08.2022 21:31
Zitat von Feloidea:

Schade, dass dir das Verständnis fehlt für die Bedürfnisse anderer Menschen, gerade wenn du ja bedürfnisorientiert erziehst.

Andererseits ist natürlich Empathie auch ein anderes Thema, wer es nicht kennt wird es sehr schlecht verstehen können und reagiert dann eben eher mit Unverständnis.
Da finde ich aber gfk (gewaltfreie Kommunikation) als Erziehungsansatz noch besser, da wird nicht mit Unverständnis entgegnet, sondern es wird akzeptiert, dass jeder anders ist und andere Bedürfnisse und Empfindungen hat. Beide Ansätze unterscheiden sich eigentlich auch kaum und gehen in die gleiche Richtung, aber ich glaube gfk geht eben nochmal weiter und bezieht sich auf jegliche menschliche Beziehungen/miteinander.

Auch die Umsetzung ist für jeden anders, manchen fällt es leicht, anderen fällt es schwer, weil man immer wieder in alte, anerzogene Muster fällt und mit sich selbst nicht mal klarkommt und unzufrieden ist.
Ich kann für mich nicht sagen ich erziehe Bo oder mit Gfk, ich kann nur sagen, ich versuche Bo oder mit Gfk zu erziehen und das ist ja immernoch besser als wenn man alles so hin nimmt wie es läuft.

Es ist vieles eine Sache der Psyche und da ist halt jeder anders, jenachdem wie der Grundcharakter ist und was einem widerfahren ist.
danke, dass du das geschrieben hast, das spart mir viel getippe... Ich bin ja leider nicht wirklich in der Lage, auf die "kann man nicht...?"-Fragen einfach nur mit "nein, kann man nicht" zu antworten...
maeh
396 Beiträge
30.08.2022 21:34
Zitat von Feloidea:

Schade, dass dir das Verständnis fehlt für die Bedürfnisse anderer Menschen, gerade wenn du ja bedürfnisorientiert erziehst.

Andererseits ist natürlich Empathie auch ein anderes Thema, wer es nicht kennt wird es sehr schlecht verstehen können und reagiert dann eben eher mit Unverständnis.


Ja mir fehlt das Verständnis dafür = ich verstehe nicht, warum diese von mir aufgezählten Beispiele eben nicht mit Kindern funktionieren (eventuell eben mit entsprechender Übung/Konsequenz). Das bedeutet nicht, dass ich nicht verstehe, dass es Momente gibt, bei denen man Zeit allein braucht (siehe Beispiel Pflege und Verarbeitung Oma). Hat mit Empathie meiner Ansicht nach also überhaupt nichts zu tun. Eine Erklärung, was andere unter me-time verstehen und warum das nicht mit Kind möglich sein sollte, wäre hilfreicher als diese Verurteilung auf Grund falscher Interpretation meines Satzes "fehlendes Verständnis".
Viala2.0
2096 Beiträge
30.08.2022 21:49
Zitat von maeh:

Zitat von Feloidea:

Schade, dass dir das Verständnis fehlt für die Bedürfnisse anderer Menschen, gerade wenn du ja bedürfnisorientiert erziehst.

Andererseits ist natürlich Empathie auch ein anderes Thema, wer es nicht kennt wird es sehr schlecht verstehen können und reagiert dann eben eher mit Unverständnis.


Ja mir fehlt das Verständnis dafür = ich verstehe nicht, warum diese von mir aufgezählten Beispiele eben nicht mit Kindern funktionieren (eventuell eben mit entsprechender Übung/Konsequenz). Das bedeutet nicht, dass ich nicht verstehe, dass es Momente gibt, bei denen man Zeit allein braucht (siehe Beispiel Pflege und Verarbeitung Oma). Hat mit Empathie meiner Ansicht nach also überhaupt nichts zu tun. Eine Erklärung, was andere unter me-time verstehen und warum das nicht mit Kind möglich sein sollte, wäre hilfreicher als diese Verurteilung auf Grund falscher Interpretation meines Satzes "fehlendes Verständnis".
hab ich doch weiter vorn auf deinen passt schon geschrieben: ich kann mich nicht auf mich konzentrieren oder so fokussieren, dass komplexe Dinge bearbeitet werden können, wenn nehme Kinder ohne andere Betreuung bei mir sind. Es geht nicht, ich habe immer und ununterbrochen die Antennen an. Das war die ersten Jahre okay... Aber irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem es zu viel ist und meine Akkus leer sind. Ganz einfach. Muss man nicht verstehen, aber zwingend akzeptieren, denn das lässt sich nicht einfach ausknipsen. Ich verliere mich einfach und das ist irgendwann nicht kompensierbar.
Das so ganz unabhängig von den Kindern, die quasi noch in top als "nein" kommen.
...
Die Empfindung und Belastbarkeit anderer Mütter in Frage stellen, nur weil es bei einem selbst funktioniert ist btw sch...e
Feloidea
4127 Beiträge
30.08.2022 21:55
Zitat von maeh:

Zitat von Feloidea:

Schade, dass dir das Verständnis fehlt für die Bedürfnisse anderer Menschen, gerade wenn du ja bedürfnisorientiert erziehst.

Andererseits ist natürlich Empathie auch ein anderes Thema, wer es nicht kennt wird es sehr schlecht verstehen können und reagiert dann eben eher mit Unverständnis.


Ja mir fehlt das Verständnis dafür = ich verstehe nicht, warum diese von mir aufgezählten Beispiele eben nicht mit Kindern funktionieren (eventuell eben mit entsprechender Übung/Konsequenz). Das bedeutet nicht, dass ich nicht verstehe, dass es Momente gibt, bei denen man Zeit allein braucht (siehe Beispiel Pflege und Verarbeitung Oma). Hat mit Empathie meiner Ansicht nach also überhaupt nichts zu tun. Eine Erklärung, was andere unter me-time verstehen und warum das nicht mit Kind möglich sein sollte, wäre hilfreicher als diese Verurteilung auf Grund falscher Interpretation meines Satzes "fehlendes Verständnis".


Ich wollte nicht verurteilen, es ist tatsächlich so. Viele Menschen die zb keine Depressionen haben, sagen zu einem Depressiven sowas wie, jetzt stell dich nicht so an. Sie können es schlicht gar nicht nachvollziehen weil sie diese Erfahrung nicht haben und aufgrunddessen Empathie fehlt (gibt auch Menschen die trotz der fehlenden Erfahrung empathisch sind, das eine soll das andere jetzt nicht ausschließen). Das ist nichts was man verurteilen muss, es ist Fakt, für mich jedenfalls.
Als Verurteilung sollte es gar nicht rüber kommen.

Was ich jetzt aber am fehlenden Verständnis falsch interpretiert habe weiß ich nicht, fehlendes Verständnis ist für mich fehlendes Verständnis, da gibt es nichts zum interpretieren, das Verständnis fehlt einfach.
Man kann es dann anderen vorwerfen (mir fällt jetzt gerade nichts passenderes ein und es ist womöglich ein übertriebenes Wort dafür), dass sie anders sind als man selbst, oder man akzeptiert, dass sie anders sind als man selbst. Mehr wollte ich jetzt nicht damit ausdrücken.

Beispiele kann ich viele liefern. Ich kann nicht in Ruhe baden und lesen weil meine Kinder dann evtl dauernd rufen und was wollen. Ich kann mich nicht in Ruhe mit Freunden unterhalten, weil die Kinder dauernd etwas wollen und dazwischengrätschen (wobei mich das dann nicht so wahnsinnig stört, mich entspannt da schon das beisammensein).
Wenn ich morgens aus dem Bett geschrien und geweint werde, weit vor meiner Zeit und noch müde bin und das dann 2 Stunden so weitergeht, ja da wünschte ich mir dann mal etwas Ruhe und Zeit allein für mich, dann bin ich total überreizt und dafür kann ich nicht einmal etwas, geschweige denn kann ich dann etwas daran ändern. Und ich denke ich bin da nicht die Einzige der es so geht.
Ich wünschte ich wäre da nicht so unentspannt, aber ich kann es nicht abstellen, ich kann daran arbeiten aber das braucht sicherlich Jahre und Therapeutische Unterstützung. Es ist dann auch ein bisschen ein Schlag ins Gesicht wenn dann jemand sagt er hat dafür kein Verständnis und berechtigt zu mal etwas Me-Time wäre man nur mit einer echten physischen/psychischen Belastung wie die zu pflegende Oma.

Ich hoffe ich komme jetzt nicht wieder angreifend rüber, ich versuche nur darzulegen wie es mir speziell dabei geht.
Christen
25059 Beiträge
30.08.2022 22:22
Zitat von maeh:

Zitat von Feloidea:

Schade, dass dir das Verständnis fehlt für die Bedürfnisse anderer Menschen, gerade wenn du ja bedürfnisorientiert erziehst.

Andererseits ist natürlich Empathie auch ein anderes Thema, wer es nicht kennt wird es sehr schlecht verstehen können und reagiert dann eben eher mit Unverständnis.


Ja mir fehlt das Verständnis dafür = ich verstehe nicht, warum diese von mir aufgezählten Beispiele eben nicht mit Kindern funktionieren (eventuell eben mit entsprechender Übung/Konsequenz). Das bedeutet nicht, dass ich nicht verstehe, dass es Momente gibt, bei denen man Zeit allein braucht (siehe Beispiel Pflege und Verarbeitung Oma). Hat mit Empathie meiner Ansicht nach also überhaupt nichts zu tun. Eine Erklärung, was andere unter me-time verstehen und warum das nicht mit Kind möglich sein sollte, wäre hilfreicher als diese Verurteilung auf Grund falscher Interpretation meines Satzes "fehlendes Verständnis".
okay,dann kriegst du jetzt mal ein typisches Fallbeispiel von mir ich möchte mich gerne ungestört in der Badewanne selbstbefriedigen und danach einen Sekt in Ruhe trinken. Wie genau geht das mit einem malenden Kind neben mir?
Außerdem möchte ich mich gerne mit erwachsenen Menschen unterhalten,ohne dass ständig Geblöke und Unfälle dazwischen kommen! Das sind leider nur ein paar meiner Grundbedürfnisse
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