Mütter- und Schwangerenforum

Junge möchte lieber Mädchen sein

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MiramitLionel
7458 Beiträge
09.03.2021 23:42
Zitat von JuRa1014:

Mein Sohn wird Ende des Monats 8. Wir haben hier einige Kleider, die er nur zu Hause trägt. Genauso auch rosa Oberteile oder Mädchenleggings. Er sagt seit gut 2 Jahren (oder etwas länger ), dass er gerne ein Mädchen wäre, aber er Angst vor einer Operation hätte und er auch mit seiner Freundin, die er später heiraten möchte, nicht zusammen sein könne.

Frei bewegen tut er sich wirklich nur hier Zuhause. Er weiß, dass er bei mir sein kann, wie er ist. Von den Großeltern gibt es doofe Kommentare, die verstehen das nicht. Sein Papa akzeptiert es auch, allerdings traut unser Sohn sich dort nicht so zu entfalten.

Bei Computerspielen spielt er immer weibliche Charaktere und gibt sich auch Mädchennamen. Genauso hätte er gerne so eine Friseur wie Rosalie von Super Mario.

Ich lasse ihn machen und unterstütze ihn. Egal wie es weiterhin verläuft und egal welchen Weg er einschlägt.


So ähnlich ist es hier ja auch. Er möchte Zuhause gern Kleider tragen, draußen aber nicht. Und zur Oma hat er trotzdem seine Handtasche wieder mitgenommen, weil ich ihm da ja deutlich gesagt hab, er darf das ruhig. So wie er sich wohlfühlt. Der Papa ist halt ein ganz ruhiger Typ. Er gibt ihm Liebe und akzeptiert ihn mit allem, sagt mir aber auch, ich soll mir nicht zu arg einen Kopf machen, ihn machen lassen und das Thema ihm überlassen. Wenn er reden will, wird er schon kommen, so denkt er. Also mein Mann spricht sowas eher nicht an, aber ich hab Lionel heute Mut gemacht mit Papa ruhig auch noch zu sprechen drüber. Ich weiß ja, er reagiert da eh souverän
10.03.2021 00:11
Zitat von JuRa1014:

Mein Sohn wird Ende des Monats 8. Wir haben hier einige Kleider, die er nur zu Hause trägt. Genauso auch rosa Oberteile oder Mädchenleggings. Er sagt seit gut 2 Jahren (oder etwas länger ), dass er gerne ein Mädchen wäre, aber er Angst vor einer Operation hätte und er auch mit seiner Freundin, die er später heiraten möchte, nicht zusammen sein könne.

Frei bewegen tut er sich wirklich nur hier Zuhause. Er weiß, dass er bei mir sein kann, wie er ist. Von den Großeltern gibt es doofe Kommentare, die verstehen das nicht. Sein Papa akzeptiert es auch, allerdings traut unser Sohn sich dort nicht so zu entfalten.

Bei Computerspielen spielt er immer weibliche Charaktere und gibt sich auch Mädchennamen. Genauso hätte er gerne so eine Friseur wie Rosalie von Super Mario.

Ich lasse ihn machen und unterstütze ihn. Egal wie es weiterhin verläuft und egal welchen Weg er einschlägt.

Zur Operation: Ich würde dem Kind wohl mal in einer ruhigen Minute erklären, wie man heutzutage mit Transsexualität bei Kindern umgeht, dass es Medikamente gibt, die die Pubertät unterdrücken können, die man jederzeit absetzen kann. Dass es nicht nötig und auch gar nicht erlaubt ist, "sofort" als Kind operiert zu werden und dass diese Entscheidung erst getroffen wird, wenn das Kind dann eines Tages erwachsen ist.
Das würde ich dem Kind als reine Sachinformation vermitteln. Nicht als Handlungsoption oder "wollen wir das so machen?", sondern wirklich nur rein informativ. Vielleicht wird während des Gesprächs klar, ob es für ihn ein ernsthaftes Thema ist, dann könnte man das ja (evtl. mit den entsprechenden Experten) vertiefen.

Wichtig für die Identitätsfindung generell: Aufklärung! Über Geschlechter, über sexuelle Orientierung und auch über Transsexualität. Ich glaube, sehr vielen Menschen hätte dieses Wissen schon in Kindheitstagen sehr geholfen, um sich selbst besser einordnen und akzeptieren zu können. Mein Cousin ist schwul; er sagte mir mal, es hätte Jahre (wenn nicht Jahrzehnte!) gedauert, bis er mal kapiert hätte, dass auch das eine Form von "normal" ist und dass er "so sein darf" - weil darüber einfach nie offen gesprochen wurde.
JuRa1014
6113 Beiträge
10.03.2021 00:57
Zitat von Elsilein:

Zitat von JuRa1014:

Mein Sohn wird Ende des Monats 8. Wir haben hier einige Kleider, die er nur zu Hause trägt. Genauso auch rosa Oberteile oder Mädchenleggings. Er sagt seit gut 2 Jahren (oder etwas länger ), dass er gerne ein Mädchen wäre, aber er Angst vor einer Operation hätte und er auch mit seiner Freundin, die er später heiraten möchte, nicht zusammen sein könne.

Frei bewegen tut er sich wirklich nur hier Zuhause. Er weiß, dass er bei mir sein kann, wie er ist. Von den Großeltern gibt es doofe Kommentare, die verstehen das nicht. Sein Papa akzeptiert es auch, allerdings traut unser Sohn sich dort nicht so zu entfalten.

Bei Computerspielen spielt er immer weibliche Charaktere und gibt sich auch Mädchennamen. Genauso hätte er gerne so eine Friseur wie Rosalie von Super Mario.

Ich lasse ihn machen und unterstütze ihn. Egal wie es weiterhin verläuft und egal welchen Weg er einschlägt.

Zur Operation: Ich würde dem Kind wohl mal in einer ruhigen Minute erklären, wie man heutzutage mit Transsexualität bei Kindern umgeht, dass es Medikamente gibt, die die Pubertät unterdrücken können, die man jederzeit absetzen kann. Dass es nicht nötig und auch gar nicht erlaubt ist, "sofort" als Kind operiert zu werden und dass diese Entscheidung erst getroffen wird, wenn das Kind dann eines Tages erwachsen ist.
Das würde ich dem Kind als reine Sachinformation vermitteln. Nicht als Handlungsoption oder "wollen wir das so machen?", sondern wirklich nur rein informativ. Vielleicht wird während des Gesprächs klar, ob es für ihn ein ernsthaftes Thema ist, dann könnte man das ja (evtl. mit den entsprechenden Experten) vertiefen.

Wichtig für die Identitätsfindung generell: Aufklärung! Über Geschlechter, über sexuelle Orientierung und auch über Transsexualität. Ich glaube, sehr vielen Menschen hätte dieses Wissen schon in Kindheitstagen sehr geholfen, um sich selbst besser einordnen und akzeptieren zu können. Mein Cousin ist schwul; er sagte mir mal, es hätte Jahre (wenn nicht Jahrzehnte!) gedauert, bis er mal kapiert hätte, dass auch das eine Form von "normal" ist und dass er "so sein darf" - weil darüber einfach nie offen gesprochen wurde.
ich habe das mit der Operation hier im Text nur eben eingeworfen. Ich habe ebenfalls mit meinem Sohn darüber geredet und auch, dass er ganz viel Zeit zu entscheiden hat, vor 18 würde da nicht wirklich operiert werden. Auch was vorab die Jahre alles möglich und nötig wäre... Wir haben da wirklich schon viele Gespräche drüber geführt.
Zwerginator
7687 Beiträge
10.03.2021 05:26
Hast du ihn mal gefragt, warum er lieber ein Mädchen wäre. Da ist ja viel Luft zwischen "Mädchensachen ist hübsch" und mein Körper fühlt sich falsch an".
Schicki.Micki
3452 Beiträge
10.03.2021 06:11
Oh ein interessantes Thema!
Mein Großer (bald 10) ist auch so. Haargenau!
Er liebt Anna & Elsa, My little Pony, pink und Glitzer, Barbies - ach alles mögliche.
Anfangs war er schwer enttäuscht, als er in der Schule gehänselt wurde. Mittlerweile marschiert er ohne mit der Wimper zu zucken mit seiner My little Pony-Mütze und dem lila Elsa-Pulli zur Schule. Letzte Woche wollte er die Nägel lackiert haben.
Er sagt selbst, er möchte kein Mädchen sein, er hätte nur eine Mädchen-Seele.
Er ist vom Körper her eher zierlich, genauso wie vom Wesen.

Ich lese gerne mit.
10.03.2021 07:25
Ich habe ein Mädchen in meinem Bekanntenkreis, dass sich als junge empfindet und das schon seit Jahren. Der Vater akzeptiert das nicht so und versorgt sie fleißig mit Mädchenklamotten, die Mutter steht wie eine Löwin hinter ihr.

Ob Phase oder ernsthaftes "innen ein Geschlecht, außen ein anderes", du machst es absolut richtig, deinem Kind den Rücken zu stärken. Das ist so wichtig!
Ich würde mit ihm ein paar Kleider kaufen, entweder online oder vor Ort und für ihn da sein, wenn er Gegenwind oder Mobbing erfährt.
Du könntest dich an euren Kinderarzt wenden. Sollte mehr als eine Phase dahinter stecken, ist es nicht das schlechteste, professionelle Hilfe zu haben. Ich sehe es bei besagtem Mädchen, wie lange die Mutter jetzt kämpfen musste für einen Therapieplatz. Das ist unfassbar und macht mich oft traurig.

Ich würde meinen Kindern natürlich auch den Rücken stärken. Niemand sollte sein müssen, was er/sie nicht ist.
Mathelenlu
49370 Beiträge
10.03.2021 07:25
Das mit der Mädchenseele finde ich wirklich berührend. Wie wunderschön gesagt!!!

Zelda86
2561 Beiträge
10.03.2021 07:37
Es ist schön zu lesen, dass Eltern hinter ihren Kindern stehen, ihnen den Rücken stärken und sie so sein lassen, wie sie sein möchten.

Ich kann mir vorstellen, dass es mamchmal schwer für Eltern ist. Man möchte dem Kind den Rücken stärken, es aber auch schützen. Vielleicht fühlt man sich in manchen Fragen überfordert oder oder oder.
Mittlerweile gibt es aber so viele Anlaufstellen, für "Betroffene" (hört sich in dem
Zusammenhang auch irgendwie blöd an) und Angehörige. Da muss man mit dem Kind nicht zum Psychiater oder Psychologen - das würde vielen Heranwachsenden wohl erstmal auch suggerieren, dass sie krank sind oder bei ihnen im Kopf etwas nicht stimmt...
In den Transberatungsstellen sitzen Menschen, die einem unvoreingenommen zur Seite stehen - egal in welcher Frage und auch, wenn es nur eine Phase ist.

Und zur eigentlichen Frage:
Es kann eine Phase sein, "nur" eine "weibliche" Seite sein oder das Kind ist Transgender.
Wichtig ist eigentlich nur, dass das Kind weiß, dass es so sein darf, wie es ist. Dass es einfach viel mehr gibt als "Standard".
Und zum Kleid: wenn das Kind ein Kleid für zuhause will, dann spricht nichts dagegenen. Ihr bestärkt damit nur das Selbstbewusstsein, gebt dem Kind die Möglichkeit sich auszuprobieren und zeigt, dass ihr hinter den Entscheidungen steht.
nilou
14070 Beiträge
10.03.2021 07:44
Habt ihr eine Verkleidungs-/Kostümkiste? Ich wurde auch Kostüme/Kleider kaufen und in so eine Kiste. Das ist so ein Mittelding. Er scheint sich ja selber unsicher und so wäre es meiner Meinung nach „neutraler“ als wenn er Kleider als „Altagssachen“ im Schrank hängen hätte.
DieOhneNamen
28905 Beiträge
10.03.2021 07:49
Huhu.

Ich hab damit keine Erfahrung, finde es aber ganz toll wie offen ihr seid und ihn unterstützt.

Wollte meine Gedanken zu Kostümen schreiben. Ich würde ihn normale Kleider aussuchen lassen, ein Kostüm ist eben eine Verkleidung.
Das könnte ihm auch unterbewusst suggerieren dass ihr es doch nicht ganz ernst nehmt.

Wenn er Kleider möchte, sollte er auch richtige bekommen, wozu verkleiden,wenn er sich darin wohlfühlt?

Das ist nur mein persönlicher Gedanke, keine Beurteilung oder Ähnliches.

Alles Liebe.

Ach, PS. Welche Größe trägt er denn, vielleicht habe ich noch zufällig was von den Mädels, könnte ich dir dann schicken

Alles Liebe
Zelda86
2561 Beiträge
10.03.2021 08:00
Zitat von Zelda86:

Es ist schön zu lesen, dass Eltern hinter ihren Kindern stehen, ihnen den Rücken stärken und sie so sein lassen, wie sie sein möchten.

Ich kann mir vorstellen, dass es mamchmal schwer für Eltern ist. Man möchte dem Kind den Rücken stärken, es aber auch schützen. Vielleicht fühlt man sich in manchen Fragen überfordert oder oder oder.
Mittlerweile gibt es aber so viele Anlaufstellen, für "Betroffene" (hört sich in dem
Zusammenhang auch irgendwie blöd an) und Angehörige. Da muss man mit dem Kind nicht zum Psychiater oder Psychologen - das würde vielen Heranwachsenden wohl erstmal auch suggerieren, dass sie krank sind oder bei ihnen im Kopf etwas nicht stimmt...
In den Transberatungsstellen sitzen Menschen, die einem unvoreingenommen zur Seite stehen - egal in welcher Frage und auch, wenn es nur eine Phase ist.

Und zur eigentlichen Frage:
Es kann eine Phase sein, "nur" eine "weibliche" Seite sein oder das Kind ist Transgender.
Wichtig ist eigentlich nur, dass das Kind weiß, dass es so sein darf, wie es ist. Dass es einfach viel mehr gibt als "Standard".
Und zum Kleid: wenn das Kind ein Kleid für zuhause will, dann spricht nichts dagegenen. Ihr bestärkt damit nur das Selbstbewusstsein, gebt dem Kind die Möglichkeit sich auszuprobieren und zeigt, dass ihr hinter den Entscheidungen steht.


Edit: Was nicht heißen soll, dass ein Psychiater per se in solchen Fällen nicht zu Rate gezogen werden kann/soll. Nur wäre das erstmal nicht meine erste Anlaufstelle.
bambina_1990
16691 Beiträge
10.03.2021 09:02
Zitat von DieOhneNamen:

Huhu.

Ich hab damit keine Erfahrung, finde es aber ganz toll wie offen ihr seid und ihn unterstützt.

Wollte meine Gedanken zu Kostümen schreiben. Ich würde ihn normale Kleider aussuchen lassen, ein Kostüm ist eben eine Verkleidung.
Das könnte ihm auch unterbewusst suggerieren dass ihr es doch nicht ganz ernst nehmt.


Wenn er Kleider möchte, sollte er auch richtige bekommen, wozu verkleiden,wenn er sich darin wohlfühlt?

Das ist nur mein persönlicher Gedanke, keine Beurteilung oder Ähnliches.

Alles Liebe.

Ach, PS. Welche Größe trägt er denn, vielleicht habe ich noch zufällig was von den Mädels, könnte ich dir dann schicken

Alles Liebe
Ich wollte es auch gerade schreiben , danke

An alle , ich finde es wirklich super das ihr so hinter euern Kindern steht
MiramitLionel
7458 Beiträge
10.03.2021 11:21
Zitat von Zwerginator:

Hast du ihn mal gefragt, warum er lieber ein Mädchen wäre. Da ist ja viel Luft zwischen "Mädchensachen ist hübsch" und mein Körper fühlt sich falsch an".


Das konnte er noch nicht so genau sagen. Als erstes kam "Mädchen haben es leichter" findet er. Und dann so Sachen wie, er will lieber auf der Toilette sitzen und andere lachen aber (in der Schule, also daheim kann er ja machen wie er will) und als Mädchen wäre es ja einfacher und normal.
10.03.2021 11:25
Ich habe da vor einer Weile eine Doku gesehen wo der Lebensweg eines Jungen, der ein Mädchen sein wollte begleitet wurde. Ich glaube zum Ende war er 6 oder 7 und hat sich selbst komplett als Mädchen gesehen und war auch einfach Mädchen.

Da kamen auch viele Leute zu Wort.

Vielleicht googelst du mal und schaust das an?

War in einem dritten Programm und gibt's sicher noch in der Mediathek oder bei YouTube.

Die Eltern da haben es gemacht wie du und er ist auch problemlos angenommen worden auch im Kindergarten keine Probleme.
10.03.2021 11:44
Man kann dir gar nichts raten, denn so wie ihr reagiert finde ich es perfekt!

Die Zeit wird zeigen was daraus wird
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