Mütter- und Schwangerenforum

Junge möchte lieber Mädchen sein

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10.03.2021 14:16
Zitat von Ario:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Ario:

Ich würde ihn erstmal fragen WARUM er denn lieber ein Mädchen sein will.
In seinem jungen Alter, wo die Sexualität noch gar nicht erwacht ist, ist würde ich es nämlich in Betracht ziehen, dass sein Wunsch evtl. weniger auf seinem tatsächlichen fühlen als auf gesellschaftlichen bzw. Sozialen Erfahrungen /Beobachtungen seinerseits beruht.

Konkreter: Mädchen haben es in diesem Alter sehr viel leichter ( grundsätzlich, nicht immer) im Leben. Das fängt schon in der Schule an. Umgeben von weiblichen Grundschullehrerinnen ( die oft zu Mädchen den besseren "Draht " haben) , sitzen die Jungs in einem Unterricht, der schon vom System her eher für Mädel gemacht ist.
Du schreibst von einer " Freundin" , die dein Sohn hat. Vielleicht ist sie für ihn auch so etwas wie ein Vorbild (was ja bei jungsfreundschaften auch oftmals so ist, dass da ein Kumpel als ganz toll und " so will ich auch sein" gesehen wird) , dem er ähnlich werden will.
Mädels werden ja auch oft mit ausschließlich positiven Attributen versehen. Vielleicht möchte er einfach auch so wahrgenommen werden.

Versteh mich nicht falsch! Ich möchte deinem Kind nicht absprechen, dass sein Wunsch ernsthaft ist, keinesfalls.
Aber ich denke, gerade wenn ein Kind noch vor der Pubertät sich so äußert, dann gehört es zu einem umsichtigen und vor allem hilfreichen Verhalten dazu, auch auf mögliche andere Ursachen hinter diesem Wunsch zu gucken.

...oder man lässt das Kind einfach mal machen und sich selbst finden und ausprobieren, anstatt seine Bedürfnisse hausfrauenpsychologisch zu analysieren. Es schadet doch keinem damit (außer vielleicht der verstaubten Vorstellung von Geschlechterrollen einiger Engstirnigkeit Menschen).


Schau, genau so eine Reaktion hab ich befürchtet, erwartet.
Warum darf man denn nicht einfach mal nachfragen? Bei anderen Themen, die mein Kind betreffen, macht man das doch auch, fragt warum siehst du dieses, oder jenes so oder anders.
Das gehört für mich auch zwingend zur Unterstützung meines Kindes mit dazu, dass man auch lernt zu reflektieren, zu fragen, wo kommt mein Bedürfnis her, was ist mein Antrieb?
Das ist überhaupt nicht wertend, sondern gehört zu einer umfassenden Sichtweise mit dazu.

Oder ist Es so, dass manche hier , um nur ja nicht als altmodisch oder vorvorgestrig zu gelten, andere Möglichkeiten als tatsächlich die sexuelle Orientierung vor lauter engstirnigkeit gar nicht in Betracht ziehen.

Warum sollte ich es hinterfragen oder irgendwas hineininterpretieren, wenn ein Junge mit Puppen spielen, Kleider tragen oder lange Haare haben möchte? Ich vermute, dass er gar nicht "Mädchen sein", sondern vielmehr "mädchenhaft sein" möchte, dass nicht der Körper sich falsch anfühlt, sondern die damit in Verbindung gebrachten Attribute ihm nicht ausreichen bzw. dass er sich einfach auch in eine andere Richtung ausprobieren möchte.

Warum sollte ich denn ein Mädchen zur Reflexion aufrufen, wieso es gern mit Puppen spielt - oder einen Jungen, der Autos und Fußball mag? Warum nicht einfach den Kindern ihre Vorlieben lassen? Der Junge ist neun; so viel an analytischer Selbstreflexion kann man da wirklich nicht erwarten. Welche Antwort soll da kommen und inwiefern ist das relevant?

Wenn (m)ein Kind ernsthaft äußert, seinen Körper zu hassen oder gewisse Körperteile als störend zu empfinden oder gar von Manipulation oder Verstümmelung selbiger spricht oder sie andeutet, ist das ein absolutes Alarmsignal und da stehe ich dann auch am nächsten Tag beim (Kinder-)Arzt parat. Jedoch wenn man die Vorteile beim anderen Geschlecht sieht und sie für sich nutzen möchte (ob das nun "optische Vorteile" sind, weil man Blingbling und Kleidchen hübsch findet oder soziale Vorteile, weil Mädchen es subjektiv gesehen in der Schule leichter haben oder oder....) - das ist doch etwas komplett anderes.

Und zu deinem letzten Absatz: Wenn ich bisher richtig gelesen habe, hat hier bisher keiner die sexuelle Orientierung des Kindes ins Spiel gebracht. Der allgemeine Konsens ist ja hier viel eher: Lass ihn sich finden, kann ihm nur gut tun. Und an den vielen Berichten anderer Userinnen lässt sich ja durchaus erahnen, dass dieser Wunsch nicht gerade eine Seltenheit ist, denn viele berichten hier von ähnlichen Erfahrungen.
LittleTiger
1231 Beiträge
10.03.2021 14:19
Zitat von Elsilein:

Zitat von Ario:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Ario:

Ich würde ihn erstmal fragen WARUM er denn lieber ein Mädchen sein will.
In seinem jungen Alter, wo die Sexualität noch gar nicht erwacht ist, ist würde ich es nämlich in Betracht ziehen, dass sein Wunsch evtl. weniger auf seinem tatsächlichen fühlen als auf gesellschaftlichen bzw. Sozialen Erfahrungen /Beobachtungen seinerseits beruht.

Konkreter: Mädchen haben es in diesem Alter sehr viel leichter ( grundsätzlich, nicht immer) im Leben. Das fängt schon in der Schule an. Umgeben von weiblichen Grundschullehrerinnen ( die oft zu Mädchen den besseren "Draht " haben) , sitzen die Jungs in einem Unterricht, der schon vom System her eher für Mädel gemacht ist.
Du schreibst von einer " Freundin" , die dein Sohn hat. Vielleicht ist sie für ihn auch so etwas wie ein Vorbild (was ja bei jungsfreundschaften auch oftmals so ist, dass da ein Kumpel als ganz toll und " so will ich auch sein" gesehen wird) , dem er ähnlich werden will.
Mädels werden ja auch oft mit ausschließlich positiven Attributen versehen. Vielleicht möchte er einfach auch so wahrgenommen werden.

Versteh mich nicht falsch! Ich möchte deinem Kind nicht absprechen, dass sein Wunsch ernsthaft ist, keinesfalls.
Aber ich denke, gerade wenn ein Kind noch vor der Pubertät sich so äußert, dann gehört es zu einem umsichtigen und vor allem hilfreichen Verhalten dazu, auch auf mögliche andere Ursachen hinter diesem Wunsch zu gucken.

...oder man lässt das Kind einfach mal machen und sich selbst finden und ausprobieren, anstatt seine Bedürfnisse hausfrauenpsychologisch zu analysieren. Es schadet doch keinem damit (außer vielleicht der verstaubten Vorstellung von Geschlechterrollen einiger Engstirnigkeit Menschen).


Schau, genau so eine Reaktion hab ich befürchtet, erwartet.
Warum darf man denn nicht einfach mal nachfragen? Bei anderen Themen, die mein Kind betreffen, macht man das doch auch, fragt warum siehst du dieses, oder jenes so oder anders.
Das gehört für mich auch zwingend zur Unterstützung meines Kindes mit dazu, dass man auch lernt zu reflektieren, zu fragen, wo kommt mein Bedürfnis her, was ist mein Antrieb?
Das ist überhaupt nicht wertend, sondern gehört zu einer umfassenden Sichtweise mit dazu.

Oder ist Es so, dass manche hier , um nur ja nicht als altmodisch oder vorvorgestrig zu gelten, andere Möglichkeiten als tatsächlich die sexuelle Orientierung vor lauter engstirnigkeit gar nicht in Betracht ziehen.

Warum sollte ich es hinterfragen oder irgendwas hineininterpretieren, wenn ein Junge mit Puppen spielen, Kleider tragen oder lange Haare haben möchte? Ich vermute, dass er gar nicht "Mädchen sein", sondern vielmehr "mädchenhaft sein" möchte, dass nicht der Körper sich falsch anfühlt, sondern die damit in Verbindung gebrachten Attribute ihm nicht ausreichen bzw. dass er sich einfach auch in eine andere Richtung ausprobieren möchte.

Warum sollte ich denn ein Mädchen zur Reflexion aufrufen, wieso es gern mit Puppen spielt - oder einen Jungen, der Autos und Fußball mag? Warum nicht einfach den Kindern ihre Vorlieben lassen? Der Junge ist neun; so viel an analytischer Selbstreflexion kann man da wirklich nicht erwarten. Welche Antwort soll da kommen und inwiefern ist das relevant?

Wenn (m)ein Kind ernsthaft äußert, seinen Körper zu hassen oder gewisse Körperteile als störend zu empfinden oder gar von Manipulation oder Verstümmelung selbiger spricht oder sie andeutet, ist das ein absolutes Alarmsignal und da stehe ich dann auch am nächsten Tag beim (Kinder-)Arzt parat. Jedoch wenn man die Vorteile beim anderen Geschlecht sieht und sie für sich nutzen möchte (ob das nun "optische Vorteile" sind, weil man Blingbling und Kleidchen hübsch findet oder soziale Vorteile, weil Mädchen es subjektiv gesehen in der Schule leichter haben oder oder....) - das ist doch etwas komplett anderes.

Und zu deinem letzten Absatz: Wenn ich bisher richtig gelesen habe, hat hier bisher keiner die sexuelle Orientierung des Kindes ins Spiel gebracht. Der allgemeine Konsens ist ja hier viel eher: Lass ihn sich finden, kann ihm nur gut tun. Und an den vielen Berichten anderer Userinnen lässt sich ja durchaus erahnen, dass dieser Wunsch nicht gerade eine Seltenheit ist, denn viele berichten hier von ähnlichen Erfahrungen.


Das mit der sexuellen Orientierung hat mich auch verwirrt. Die hat doch gar nichts mit seinen Spiel- und Kleidungsinteressen zu tun, oder?
10.03.2021 14:30
Habt/haben vllt ihr/Freunde/Verwandten besonders positiv darüber geäußert dass euer Baby ein Mädchen wird?
Es ist ja leider so dass oft Mädchen eher gewünscht sind.
Fühlt er sich dadurch evtl zurückgesetzt weil er "nur" ein Junge ist?
Ario
525 Beiträge
10.03.2021 14:38
Zitat von Elsilein:

Zitat von Ario:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Ario:

Ich würde ihn erstmal fragen WARUM er denn lieber ein Mädchen sein will.
In seinem jungen Alter, wo die Sexualität noch gar nicht erwacht ist, ist würde ich es nämlich in Betracht ziehen, dass sein Wunsch evtl. weniger auf seinem tatsächlichen fühlen als auf gesellschaftlichen bzw. Sozialen Erfahrungen /Beobachtungen seinerseits beruht.

Konkreter: Mädchen haben es in diesem Alter sehr viel leichter ( grundsätzlich, nicht immer) im Leben. Das fängt schon in der Schule an. Umgeben von weiblichen Grundschullehrerinnen ( die oft zu Mädchen den besseren "Draht " haben) , sitzen die Jungs in einem Unterricht, der schon vom System her eher für Mädel gemacht ist.
Du schreibst von einer " Freundin" , die dein Sohn hat. Vielleicht ist sie für ihn auch so etwas wie ein Vorbild (was ja bei jungsfreundschaften auch oftmals so ist, dass da ein Kumpel als ganz toll und " so will ich auch sein" gesehen wird) , dem er ähnlich werden will.
Mädels werden ja auch oft mit ausschließlich positiven Attributen versehen. Vielleicht möchte er einfach auch so wahrgenommen werden.

Versteh mich nicht falsch! Ich möchte deinem Kind nicht absprechen, dass sein Wunsch ernsthaft ist, keinesfalls.
Aber ich denke, gerade wenn ein Kind noch vor der Pubertät sich so äußert, dann gehört es zu einem umsichtigen und vor allem hilfreichen Verhalten dazu, auch auf mögliche andere Ursachen hinter diesem Wunsch zu gucken.

...oder man lässt das Kind einfach mal machen und sich selbst finden und ausprobieren, anstatt seine Bedürfnisse hausfrauenpsychologisch zu analysieren. Es schadet doch keinem damit (außer vielleicht der verstaubten Vorstellung von Geschlechterrollen einiger Engstirnigkeit Menschen).


Schau, genau so eine Reaktion hab ich befürchtet, erwartet.
Warum darf man denn nicht einfach mal nachfragen? Bei anderen Themen, die mein Kind betreffen, macht man das doch auch, fragt warum siehst du dieses, oder jenes so oder anders.
Das gehört für mich auch zwingend zur Unterstützung meines Kindes mit dazu, dass man auch lernt zu reflektieren, zu fragen, wo kommt mein Bedürfnis her, was ist mein Antrieb?
Das ist überhaupt nicht wertend, sondern gehört zu einer umfassenden Sichtweise mit dazu.

Oder ist Es so, dass manche hier , um nur ja nicht als altmodisch oder vorvorgestrig zu gelten, andere Möglichkeiten als tatsächlich die sexuelle Orientierung vor lauter engstirnigkeit gar nicht in Betracht ziehen.

Warum sollte ich es hinterfragen oder irgendwas hineininterpretieren, wenn ein Junge mit Puppen spielen, Kleider tragen oder lange Haare haben möchte? Ich vermute, dass er gar nicht "Mädchen sein", sondern vielmehr "mädchenhaft sein" möchte, dass nicht der Körper sich falsch anfühlt, sondern die damit in Verbindung gebrachten Attribute ihm nicht ausreichen bzw. dass er sich einfach auch in eine andere Richtung ausprobieren möchte.

Warum sollte ich denn ein Mädchen zur Reflexion aufrufen, wieso es gern mit Puppen spielt - oder einen Jungen, der Autos und Fußball mag? Warum nicht einfach den Kindern ihre Vorlieben lassen? Der Junge ist neun; so viel an analytischer Selbstreflexion kann man da wirklich nicht erwarten. Welche Antwort soll da kommen und inwiefern ist das relevant?

Wenn (m)ein Kind ernsthaft äußert, seinen Körper zu hassen oder gewisse Körperteile als störend zu empfinden oder gar von Manipulation oder Verstümmelung selbiger spricht oder sie andeutet, ist das ein absolutes Alarmsignal und da stehe ich dann auch am nächsten Tag beim (Kinder-)Arzt parat. Jedoch wenn man die Vorteile beim anderen Geschlecht sieht und sie für sich nutzen möchte (ob das nun "optische Vorteile" sind, weil man Blingbling und Kleidchen hübsch findet oder soziale Vorteile, weil Mädchen es subjektiv gesehen in der Schule leichter haben oder oder....) - das ist doch etwas komplett anderes.

Und zu deinem letzten Absatz: Wenn ich bisher richtig gelesen habe, hat hier bisher keiner die sexuelle Orientierung des Kindes ins Spiel gebracht. Der allgemeine Konsens ist ja hier viel eher: Lass ihn sich finden, kann ihm nur gut tun. Und an den vielen Berichten anderer Userinnen lässt sich ja durchaus erahnen, dass dieser Wunsch nicht gerade eine Seltenheit ist, denn viele berichten hier von ähnlichen Erfahrungen.


Von Kleidung oder Spielzeug hab ich doch gar nichts geschrieben .
Meine Kinder spielen tatsächlich auch mit nicht geschlechtsspezifischen Dingen ( wobei ich es aber nicht schlimm oder unzumutbar finde, wenn in den Geschäften das Spielzeug nach Jungs und Mädels getrennt ist, geh ich eben da hin, wo das gewünschte Ding zu finden ist ...)

Ich hab mich ganz konkret darauf bezogen, dass gesagt wurde " er will lieber ein Mädchen sein" siehe auch der Thread Name.
Und da würde ich einfach das warum erfragen wollen.

Und ich hinterfrage bei meinen Kindern auch andere Wünsche, Äußerungen ect .
Ganz ohne Abwertung, einfach um ein möglichst umfassendes Bild der kindlichen Sichtweise zu bekommen.
Christen
25059 Beiträge
10.03.2021 14:39
Also ich bin wirklich zwiegespalten bei dem Thema...zuerst mal: Farben, Spielzeug und Verkleidungskiste sind für alle da!
ABER, bevor ich meinen Sohn in Kleidern auf die Außenwelt "loslasse",müsste ich ganz sicher sein, dass er wirklich im falschen Körper steckt und das nicht nur eine(normale) Phase ist. Dann würde ich selbstverständlich voll hinter ihm stehen.Wir sind aber hier im Kaff und er hätte dann für immer seinen Stempel weg, das will ich einfach nicht für ihn. Rückenstärken hin oder her, ihr dürft mich auch gerne feige nennen
MiramitLionel
7456 Beiträge
10.03.2021 14:39
Zitat von Cookie88:

Habt/haben vllt ihr/Freunde/Verwandten besonders positiv darüber geäußert dass euer Baby ein Mädchen wird?
Es ist ja leider so dass oft Mädchen eher gewünscht sind.
Fühlt er sich dadurch evtl zurückgesetzt weil er "nur" ein Junge ist?


Das ist auch ein guter Ansatz, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Eben die Oma freut sich sehr, weil sie zwei Jungs hatte. Uns wars ja egal, Lionel hat sich allerdings auch eine Schwester gewünscht
MiramitLionel
7456 Beiträge
10.03.2021 14:41
Zitat von Christen:

Also ich bin wirklich zwiegespalten bei dem Thema...zuerst mal: Farben, Spielzeug und Verkleidungskiste sind für alle da!
ABER, bevor ich meinen Sohn in Kleidern auf die Außenwelt "loslasse",müsste ich ganz sicher sein, dass er wirklich im falschen Körper steckt und das nicht nur eine(normale) Phase ist. Dann würde ich selbstverständlich voll hinter ihm stehen.Wir sind aber hier im Kaff und er hätte dann für immer seinen Stempel weg, das will ich einfach nicht für ihn. Rückenstärken hin oder her, ihr dürft mich auch gerne feige nennen


Wir leben ja auch auf dem Dorf. Lustigerweise bin ich eine der wenigen Tätowierten, da gucken die Leute eh schon. Und Lionel sieht aus wie der Bruder meines Mannes, obwohl sie ja nicht verwandt sind da wurde auch schon gemunkelt, also ich bin es gewohnt, der bunte Hund zu sein.
10.03.2021 14:47
Zitat von Ario:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Ario:

Zitat von Elsilein:

...


Schau, genau so eine Reaktion hab ich befürchtet, erwartet.
Warum darf man denn nicht einfach mal nachfragen? Bei anderen Themen, die mein Kind betreffen, macht man das doch auch, fragt warum siehst du dieses, oder jenes so oder anders.
Das gehört für mich auch zwingend zur Unterstützung meines Kindes mit dazu, dass man auch lernt zu reflektieren, zu fragen, wo kommt mein Bedürfnis her, was ist mein Antrieb?
Das ist überhaupt nicht wertend, sondern gehört zu einer umfassenden Sichtweise mit dazu.

Oder ist Es so, dass manche hier , um nur ja nicht als altmodisch oder vorvorgestrig zu gelten, andere Möglichkeiten als tatsächlich die sexuelle Orientierung vor lauter engstirnigkeit gar nicht in Betracht ziehen.

Warum sollte ich es hinterfragen oder irgendwas hineininterpretieren, wenn ein Junge mit Puppen spielen, Kleider tragen oder lange Haare haben möchte? Ich vermute, dass er gar nicht "Mädchen sein", sondern vielmehr "mädchenhaft sein" möchte, dass nicht der Körper sich falsch anfühlt, sondern die damit in Verbindung gebrachten Attribute ihm nicht ausreichen bzw. dass er sich einfach auch in eine andere Richtung ausprobieren möchte.

Warum sollte ich denn ein Mädchen zur Reflexion aufrufen, wieso es gern mit Puppen spielt - oder einen Jungen, der Autos und Fußball mag? Warum nicht einfach den Kindern ihre Vorlieben lassen? Der Junge ist neun; so viel an analytischer Selbstreflexion kann man da wirklich nicht erwarten. Welche Antwort soll da kommen und inwiefern ist das relevant?

Wenn (m)ein Kind ernsthaft äußert, seinen Körper zu hassen oder gewisse Körperteile als störend zu empfinden oder gar von Manipulation oder Verstümmelung selbiger spricht oder sie andeutet, ist das ein absolutes Alarmsignal und da stehe ich dann auch am nächsten Tag beim (Kinder-)Arzt parat. Jedoch wenn man die Vorteile beim anderen Geschlecht sieht und sie für sich nutzen möchte (ob das nun "optische Vorteile" sind, weil man Blingbling und Kleidchen hübsch findet oder soziale Vorteile, weil Mädchen es subjektiv gesehen in der Schule leichter haben oder oder....) - das ist doch etwas komplett anderes.

Und zu deinem letzten Absatz: Wenn ich bisher richtig gelesen habe, hat hier bisher keiner die sexuelle Orientierung des Kindes ins Spiel gebracht. Der allgemeine Konsens ist ja hier viel eher: Lass ihn sich finden, kann ihm nur gut tun. Und an den vielen Berichten anderer Userinnen lässt sich ja durchaus erahnen, dass dieser Wunsch nicht gerade eine Seltenheit ist, denn viele berichten hier von ähnlichen Erfahrungen.


Von Kleidung oder Spielzeug hab ich doch gar nichts geschrieben .
Meine Kinder spielen tatsächlich auch mit nicht geschlechtsspezifischen Dingen ( wobei ich es aber nicht schlimm oder unzumutbar finde, wenn in den Geschäften das Spielzeug nach Jungs und Mädels getrennt ist, geh ich eben da hin, wo das gewünschte Ding zu finden ist ...)

Ich hab mich ganz konkret darauf bezogen, dass gesagt wurde " er will lieber ein Mädchen sein" siehe auch der Thread Name.
Und da würde ich einfach das warum erfragen wollen.

Und ich hinterfrage bei meinen Kindern auch andere Wünsche, Äußerungen ect .
Ganz ohne Abwertung, einfach um ein möglichst umfassendes Bild der kindlichen Sichtweise zu bekommen.

Hat Mira doch gemacht; Antwort: Weil Mädchen es oft leichter haben.
Gwen85
18463 Beiträge
10.03.2021 14:51
Mit 9 hat er sicherlich schon sehr konkrete Vorstellungen. Ich würde ihn da auch einfach "machen" lassen.
Habe ja beide Geschlechter recht nah beieinander und was das Spielverhalten betrifft, macht es wenige Unterschiede, da die Interessen oft gleich sind.
Hier wird mit Autos, Dinos, Puppen und Ponys gespielt, sich kunterbunt verkleidet oder zusammen Fußball gespielt. Wir lassen den Kindern da auch ihre Freiräume.
Mach ich mir die Nägel, wollen beide Nagellack. Wird gebastelt mit Glitzer, wollen beide mit Glitzer basteln.
Dieses sich ausprobieren und alles drumherum ist schätze ich normal. Den Kindern viele Reize und Möglichkeiten bieten sich überall frei zu entfalten, sollte immer gegeben sein. Und mit 9 steckt da sicherlich noch keine sexuelle Absicht hinter, das ist da noch etwas entfernt, was der Körper so alles tolles kann...

Ich habe in meiner Jugend auch Baggys getragen, hatte nie eine Affinität für Makeup und auch jetzt bevorzuge ich bequemes Schuhwerk. Mit Männern komme ich mit meiner offenen und direkten Art nach wie vor besser klar, als mit manchen Frauen.
Jeder Mensch ist doch individuell und der Spruch "Kleider machen Leute" gehört ad Acta.
Daher finde ich es toll, wie du deinen Sohn unterstützt.
Chrysopelea
14620 Beiträge
10.03.2021 14:59
Ich finde es gut, wie ihr ihn unterstützt. Geschlechterklischees bei Kleidung und Spielzeug werden sich hoffentlich landsam auflösen. Meine Tochter sitzt gerade mit rosa Einhornschuhen im Sandkasten und Baggert.
10.03.2021 15:11
Zitat von MiramitLionel:

Zitat von Christen:

Also ich bin wirklich zwiegespalten bei dem Thema...zuerst mal: Farben, Spielzeug und Verkleidungskiste sind für alle da!
ABER, bevor ich meinen Sohn in Kleidern auf die Außenwelt "loslasse",müsste ich ganz sicher sein, dass er wirklich im falschen Körper steckt und das nicht nur eine(normale) Phase ist. Dann würde ich selbstverständlich voll hinter ihm stehen.Wir sind aber hier im Kaff und er hätte dann für immer seinen Stempel weg, das will ich einfach nicht für ihn. Rückenstärken hin oder her, ihr dürft mich auch gerne feige nennen


Wir leben ja auch auf dem Dorf. Lustigerweise bin ich eine der wenigen Tätowierten, da gucken die Leute eh schon. Und Lionel sieht aus wie der Bruder meines Mannes, obwohl sie ja nicht verwandt sind da wurde auch schon gemunkelt, also ich bin es gewohnt, der bunte Hund zu sein.

Wir wohnen hier auch in einem Kaff und interessanterweise gibt es hier wenig Sticheleien in die Richtung. Das sind eher nähere Angehörige, die angeblich zum Schutz des Kindes ein Fass aufmachen, weil der Junge ja diese schreckliche Haarspange trägt, die ihn auf ewig stigmatisieren könnte oder oder... Hier im Dorf ist es eher so "Ach..., der Paul trägt heute ein Kleid. Joa, kann man ja mal machen. "
Und damit ist das Thema dann durch. Keine Ahnung, ob die Leute hier tatsächlich toleranter sind als anderswo oder ob uns das Geschwätz einfach weniger stört oder ob mein Kind ein dickeres Fell hat als andere Kinder (oder Erwachsene).
Zwerginator
7677 Beiträge
10.03.2021 16:48
Ich würde ihm den Rücken stärken, dass auch wirklich "männliche" Männer Röcke tragen (Highlander, Samoaner, Maori....) damit er sich im Zweifel besser nach außen behaupten kann und abwarten. Vielleicht ist es wirklich nur Unsicherheit bezüglich des neuen Geschwisterchens in Verbidnung mit einer Vorliebe für hübsche Klamotten.
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