Liebe ich meine Tochter?
07.07.2023 21:19
Ein wenig musst du wohl auch deine Erwartungshaltung überdenken. Kein Kind benimmt sich nur gut oder läuft immer so wie die Eltern wollen. Es gibt auch Phasen da gerät man gefühlt nur aneinander.
Meine beiden schlagen sich gerade öfter die Köpfe ein..streiten am laufenden Band...die Große will dem Kleinen oft sagen was er tun soll..es ist einfach ein Stück weit auch das Alter...und ja auch mir platzt öfter mal der Kragen und ich ranze sie an.
Mir ist aber halt immer auch wichtig das man später noch mal drüber spricht. Und ich finde Kinder müssen hören, das man das Verhalten gerade vielleicht total daneben findet und sie trotzdem liebt. Ich sage immer was ich blöde finde. Aber egal was sie tun und egal wie blöd ich es finde, ich werd sie immer lieb haben..IMMER!! Das müssen sie einfach wissen.
Und wenn du das gar nicht sagen oder spüren kannst, dann finde ich es ein Stück weit nicht verwunderlich wenn Kinder rebellieren. Und das hat vielleicht mit deiner Kindheit zu tun. Meine war ganz schlimm. Und oft erwische ich mich wie ich in gleiche Verhaltensmuster rutschen möchte. Und dann fühle ich rein wie ich mich als Kind fühlte damals. Und dann mach ich es bewusst ganz anders. Es ist ein Prozess. Und oft bekommt man es vielleicht alleine nicht hin. Dann muss man sich Hilfe suchen.
Und nein du bist keine schlechte Mutter. Wärst du das wäre dir das alles egal. Aber du sorgst dich um den Zustand gerade. Das ist toll. Aber suche dir bitte Hilfe, wenn du aus der Spirale nicht alleine rauskommst. Das ist keine Schande.
Meine beiden schlagen sich gerade öfter die Köpfe ein..streiten am laufenden Band...die Große will dem Kleinen oft sagen was er tun soll..es ist einfach ein Stück weit auch das Alter...und ja auch mir platzt öfter mal der Kragen und ich ranze sie an.
Mir ist aber halt immer auch wichtig das man später noch mal drüber spricht. Und ich finde Kinder müssen hören, das man das Verhalten gerade vielleicht total daneben findet und sie trotzdem liebt. Ich sage immer was ich blöde finde. Aber egal was sie tun und egal wie blöd ich es finde, ich werd sie immer lieb haben..IMMER!! Das müssen sie einfach wissen.
Und wenn du das gar nicht sagen oder spüren kannst, dann finde ich es ein Stück weit nicht verwunderlich wenn Kinder rebellieren. Und das hat vielleicht mit deiner Kindheit zu tun. Meine war ganz schlimm. Und oft erwische ich mich wie ich in gleiche Verhaltensmuster rutschen möchte. Und dann fühle ich rein wie ich mich als Kind fühlte damals. Und dann mach ich es bewusst ganz anders. Es ist ein Prozess. Und oft bekommt man es vielleicht alleine nicht hin. Dann muss man sich Hilfe suchen.
Und nein du bist keine schlechte Mutter. Wärst du das wäre dir das alles egal. Aber du sorgst dich um den Zustand gerade. Das ist toll. Aber suche dir bitte Hilfe, wenn du aus der Spirale nicht alleine rauskommst. Das ist keine Schande.
07.07.2023 22:05
Ich habe nur den Eingangspost gelesen.
Ich würde dir tatsächlich eine Familienrekonstruktion empfehlen. Das kostet. Geld und Zeit. Es dauert knapp ne Woche. Du bist mit anderen, dir unbekannten Menschen zusammen, und Therapeuten.
Es kann eine sehr krasse Erfahrung sein, die dich vieles anders sehen lehrt.
Ich habe dadurch inneren Frieden für viiiele Dinge und Menschen meiner Vergangenheit gefunden. Nicht, weil alles ungeschehen ist, sondern sich mein Blickwinkel und Einstellung dazu geändert hat.
Allein, dass du hier diesen Thread eröffnest, zeigt, dass du nicht abgestumpft bist und dir die Beziehung zu deiner Tochter wichtig ist.
Ich würde dir tatsächlich eine Familienrekonstruktion empfehlen. Das kostet. Geld und Zeit. Es dauert knapp ne Woche. Du bist mit anderen, dir unbekannten Menschen zusammen, und Therapeuten.
Es kann eine sehr krasse Erfahrung sein, die dich vieles anders sehen lehrt.
Ich habe dadurch inneren Frieden für viiiele Dinge und Menschen meiner Vergangenheit gefunden. Nicht, weil alles ungeschehen ist, sondern sich mein Blickwinkel und Einstellung dazu geändert hat.
Allein, dass du hier diesen Thread eröffnest, zeigt, dass du nicht abgestumpft bist und dir die Beziehung zu deiner Tochter wichtig ist.
07.07.2023 22:22
Ich glaube, du hast den Kern des Problems getroffen. Du magst sie nur, wenn sie lieb ist. Sie will aber immer geliebt werden.
Vielleicht kannst du erstmal deine Empathie trainieren? Also wenn sie z.B. etwas nicht aufräumt. "Ah, sie war wohl müde nach der Schule" oder wenn sie schreit "Oje, es geht ihr wohl nicht gut."?
Kann es sein, dass du selbst sehr hart mit dir bist? Vielleicht zuerst bei dir anfangen und mit dir verständnisvoller sein?
Vielleicht kannst du erstmal deine Empathie trainieren? Also wenn sie z.B. etwas nicht aufräumt. "Ah, sie war wohl müde nach der Schule" oder wenn sie schreit "Oje, es geht ihr wohl nicht gut."?
Kann es sein, dass du selbst sehr hart mit dir bist? Vielleicht zuerst bei dir anfangen und mit dir verständnisvoller sein?
08.07.2023 22:13
Ich erkenne hier in deinen Beschreibungen so viel von uns wieder.... meine Tochter ist 12 und wir haben ca 9 Jahre lang gedacht, sie ist "hochsensibel"... stellte sich nach und nach heraus, sie ist im autistischen Spektrum und wir haben beide ADHS. Nur als kleiner Gedankenanstoß...
09.07.2023 20:11
Zitat von Anonym 2 (210332):
Ich erkenne hier in deinen Beschreibungen so viel von uns wieder.... meine Tochter ist 12 und wir haben ca 9 Jahre lang gedacht, sie ist "hochsensibel"... stellte sich nach und nach heraus, sie ist im autistischen Spektrum und wir haben beide ADHS. Nur als kleiner Gedankenanstoß...
Danke, noch nie jemanden gehört dem es auch so geht.
Autismus wurde bei uns schon ausgeschlossen.
Wir ist der Alltag bei euch in dem Alter immernoch so wie in jüngeren Jahren? Und eure Beziehung zueinander?
09.07.2023 20:37
Weil du dich wunderst, dass nach ein paar Stunden "lieb sein" der Einbruch kommt...ist doch irgendwo klar, dass sie nach so viel Kooperationsleistung irgendwann nicht mehr kann und sich das anstaut.
09.07.2023 20:49
Jetzt habe ich mehr Zeit. Ich kann dich einerseits verstehen...trotzdem bin ich der Meinung, dass das Problem auf deiner Seite liegt. Du willst dein Kind formen, dass sie deinen Vorstellungen entspricht und knüpfst daran deine Liebe. Dein Kind kämpft, kämpft mit sich, dass sie so ist, wie du sie gerne hättest. Aber Kinder dürfen unbequem sein, Kinder dürfen sich mit ihren Eltern reiben und sollen ihr eigenes Wesen ausleben. Die bedingungslose Liebe ist das größte Geschenk, dass du deinem Kind für eine gesunde Entwicklung mitgeben kannst. Ich durfte sie nicht erfahren, die Folge ein gestörtes Vertrauensverhältnis zu meinen Eltern + distanziertes, kühles Verhältnis heute. Möchtest du das für euch? Sicher nicht. Auch wenn es übertrieben rüberkommt, rate ich DIR zu einem Therapeuten. Ich könnte mir vorstellen, dass deine Haltung auch aus entsprechenden Erfahrungen resultiert
10.07.2023 09:21
Zitat von Kiddo89:
Jetzt habe ich mehr Zeit. Ich kann dich einerseits verstehen...trotzdem bin ich der Meinung, dass das Problem auf deiner Seite liegt. Du willst dein Kind formen, dass sie deinen Vorstellungen entspricht und knüpfst daran deine Liebe. Dein Kind kämpft, kämpft mit sich, dass sie so ist, wie du sie gerne hättest. Aber Kinder dürfen unbequem sein, Kinder dürfen sich mit ihren Eltern reiben und sollen ihr eigenes Wesen ausleben. Die bedingungslose Liebe ist das größte Geschenk, dass du deinem Kind für eine gesunde Entwicklung mitgeben kannst. Ich durfte sie nicht erfahren, die Folge ein gestörtes Vertrauensverhältnis zu meinen Eltern + distanziertes, kühles Verhältnis heute. Möchtest du das für euch? Sicher nicht. Auch wenn es übertrieben rüberkommt, rate ich DIR zu einem Therapeuten. Ich könnte mir vorstellen, dass deine Haltung auch aus entsprechenden Erfahrungen resultiert
10.07.2023 18:25
Ich empfehle dir dringend eine Therapie zu machen.
Deine Tochter tut mir wirklich leid
Deine Tochter tut mir wirklich leid
10.07.2023 20:01
Zitat von Anonym 1 (210332):hier auch…haben viel zu viele Jahre gebraucht bis man uns helfen konnte bzw. bis man uns ernst genommen hat…Kind hat ADHS und ich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch. Nun arbeiten wir dran und es wird langsam aber stetig besser…
Zitat von Anonym 2 (210332):
Ich erkenne hier in deinen Beschreibungen so viel von uns wieder.... meine Tochter ist 12 und wir haben ca 9 Jahre lang gedacht, sie ist "hochsensibel"... stellte sich nach und nach heraus, sie ist im autistischen Spektrum und wir haben beide ADHS. Nur als kleiner Gedankenanstoß...
Danke, noch nie jemanden gehört dem es auch so geht.
Autismus wurde bei uns schon ausgeschlossen.
Wir ist der Alltag bei euch in dem Alter immernoch so wie in jüngeren Jahren? Und eure Beziehung zueinander?
11.07.2023 12:43
Zitat von Anonym 1 (210332):
Danke, noch nie jemanden gehört dem es auch so geht.
Autismus wurde bei uns schon ausgeschlossen.
Wir ist der Alltag bei euch in dem Alter immernoch so wie in jüngeren Jahren? Und eure Beziehung zueinander?
Die Problematiken ändern sich. In den jüngeren Jahren stand eher die Autismussache im Vordergrund, seit Ausbruch der Pubertät drängt sich das ADHS mehr nach vorne, bzw holt auf. Wir geraten jetzt weit öfter aneinander, es kocht schnell hoch. Der Papa ist da eher der neutrale Part, der dann dazwischen geht. Auf der anderen Seite kann er auch vieles nicht nachvollziehen, das mir aber total bekannt vorkommt, dann bin ich wieder dran mit vermitteln. Im Großen und Ganzen kriegen wir es aber denke ich ganz gut hin. Meine Tochter und ich lieben uns innig, aber manchmal können wir einfach nicht miteinander. Mittlerweile geht es aber, dass dann einer von uns einfach mal kurz räumlichen Abstand nimmt zum runterkommen und dann setzen wir uns hin und reden drüber.
11.07.2023 13:57
Zitat von Anonym 1 (210332):
Zitat von Jaspina1:
Das klingt für mich sehr danach, dass du es nicht kannst, weil du es selbst nicht erfahren hast.
Manchmal hilft schon diese Erkenntnis (vielleicht ganz offen deiner Tochter gegenüber ausgesprochen) schon weiter.
Vielleicht fängst du damit an, dich selbst zu loben. Für die Momente, die du gut händelst. Für jedes Lob und jedes Danke, das du aussprichst. Ich würde mich auch für die erwarteten Dinge bedanken.
Schreibe dir jeden Abend Dinge auf, für die du dankbar bist (nicht nur in Bezug auf deine Tochter) - das schult den Blick auf die kleinen positiven Dinge.
Welche Bedürfnisse hast du eigentlich? Was brauchst du?
Ja es ist so, ich bin leider auch sehr kalt aufgewachsen. Hatte noch nie eine gute Bindung zu meiner Mutter. Emotionen gab es wenige.
Wenn ich meiner Tochter das so sage, dass ich auch so aufgewachsen, klingt das ja fast als Entschuldigung und ich mache damit ihre Oma schlecht das möchte ich nicht, dazu ist sie wirklich noch zu klein.
Ich mit mir selbst habe keine größeren Probleme. Ja okay, es fehlt mir an Disziplin bei einigen Sachen womit ich echt kämpfe. Aber ich weiß was ich kann, bin stolz auf mich und die Dinge die ich mache, nehme mir meine Zeit wenn ich sie brauche. Da bin ich leider sehr egoistisch. Um mich selbst zu schützen wahrscheinlich. Dankbar bin ich für sehr vieles, das ist mir auch alles bewusst.
Also ich bin eigentlich ein total glücklicher und zufriedener Mensch. Aber sehr kühl und nicht liebevoll meiner Tochter gegenüber.
Und das tut mir so leid, dass ich ich nicht das geben kann was sie braucht.
Du hast weiter oben geschrieben, dass deine Tochter sich selbst im Weg steht und Dinge negativ kaputt denkt. Genau das machst du auch gerade.
"Wenn ich ihr erzähle, ..., mache ich xy schlecht." Ist bestimmt nicht verkehrt, aber eben genau das.
Ich glaube, meine Mutter ist ein bisschen so wie du. Ich habe bis heute, mit Ende 30, große Probleme damit. Sie hat mir z.B. immer nur erzählt was meine Geschwister tolles gemacht haben, in meiner Erinnerung aber eben nur das. Ich habe nie irgendwas gut gemacht, dafür Lob oder Anerkennung bekommen. Ich habe viele Jahre meiner Teenagerzeit wirklich gedacht, sie hasst mich. Erst viel viel später kam im Gespräch mit meinen Geschwistern raus, dass es denen ähnlich erging. Immer wurden nur "die Anderen" gelobt.
Ich habe sämtliche meiner damaligen Abschlussfeiern (Abi, Berufsausbildungsabschluss als Jahrgangsbeste, Studium) "geschwänzt", weil ich es nicht ertragen hätte, wenn sie sogar an diesen Tagen meine Geschwister gelobt hätte und mich nicht. Ich habe lange Angst vor meiner eigenen Hochzeitsfeier gehabt, zu der sie natürlich eingeladen war, und wollte nicht, dass sie dort eine Rede hält. Ich habe zu dem Zeitpunkt schon seit über 20 Jahren nicht mehr zu Hause gewohnt!
Glaub mir, das ist ein beschissenes Gefühl.
Mir ist völlig klar, dass du deine Gründe hast. Du suchst dir das auch nicht aus. Aber bitte bitte gib dir alle Mühe die du dir geben kannst, zumindest ab und zu mal über deinen Schatten zu springen. Auch wenn sich dafür niemand bei dir bedankt.
13.07.2023 10:59
Ich habe jetzt nicht alles gelesen, aber eure Situation klingt wirklich vertrackt und sehr verzweifelt für alle Seiten.
Kinder wollen gefallen und es richtig machen, denke Tochter benimmt sich nicht so, um dich zu ärgern. Ich kann aber auch deine Erschöpfung und Verzweiflung nachvollziehen.
Und, dass du momentan an einem Punkt bist, an dem die Situation so festgefahren ist, dass ihr da alleine nicht mehr rauskommt.
Helfen könnte vielleicht eine gemeinsame Familientherapie. Jemand neutrales, der euch hilft, die Situationen und Positionen innerhalb der Familie zu beleuchten und bestimmte " Teufelskreise" zu durchbrechen.
Ich habe hier 3 Kinder mit Aufmerksamkeitsstörung. Der 10 und der 7 Jährige Ads, der 8 jährige stark ausgeprägtes Adhs. Es ist oft ein Kampf und es zerrt an den eigenen Kräften.
Die Kinder brauchen dringend Struktur, benötigen aber viel Unterstützung, diese auch einzuhalten.
Ich muss meinen großen noch jeden Abend unterstützen seine Schultasche für den nächsten Tag zu packen.
Ja, ich konnte es in dem Alter alleine. Er benötigt aber eben die Hilfe. Wir haben es ins Abendritual eingebaut. Wenn ich ihn in sein Zimmer bringe schaut er auf den Stundenplan für den nächste Tag und packt seine Tasche. Bei der Gelegenheit tauchen dann auch noch Elternbriefe und sonstiges auf, was er vergessen hatte.
Der " kleine " kommt erst im September in die Schule und da wird es ähnlich sein.
Der mittlere mit adhs, bekommt inzwischen Ergotherapie und eine analytisch fundierte Therapie 3x die Woche. In der Ergo bekommt er Unterstützung für seine Konzentrationsprobleme aber auch Hilfe beim Alltag strukturieren. Seit er dort hingeht, schafft er es sein Mäppchen und die Schultasche in Ordnung zu halten und eigenständig zu richten. Ein riesen Fortschritt.
Dennoch ist es hier oft 2 Schritte vor und einer zurück.
Was das loben im Alltag betrifft: Ein einfaches Danke! Kann auch schon gut tun.
Beispiel: deine Tochter kommt nach Hause, schmeißt den Rucksack in den Flur und rennt mit Schuhen aufs Klo.
Atme einmal tief durch und bitte sie dann ihren Rucksack und die Schuhe aufzuräumen. Hat sie es gemacht, sag " Danke, ich weiß es zu schätzen, dass du deine Aufgaben erledigst. Das hilft mir sehr"
Hier haben die Kinder jeden Tag bestimmte Dienste im Haushalt. Müll rausbringen, Treppe kehren, spülmaschine ausräumen, Tisch abräumen/ decken. Wir haben einen Plan in der Küche hängen, wer wann was zu tun hat. Von sich aus denken sie selten daran. Kommt hier nach den Hausaufgaben die Frage, ob sie raus dürfen, erinnere ich sie auf den Plan zu schauen und ggf ihre Aufgaben noch schnell zu machen. Danach bedanke ich mich natürlich. Denn das zeigt Ihnen auch Wertschätzung.
Vielleicht könnte es dir auch helfen, wenn du dich für dich alleine mal hinsetzt und dir Dinge aufschreibst, die du an deiner Tochtet magst/ liebenswert und schön findest. Da fallen dir sicherlich auch einige Punkte ein.
Nachtrag:
Ich hatte bei meinem Adhs diagnostizierten Sohn lange Zeit Probleme in unserer Beziehung zueinander. Irgendwie fehlte mir der Zugang zu ihm. Ich habe und hatte ihn natürlich genauso lieb, wie meine anderen Kinder. Aber ich hatte oft das Gefühl ihn nicht zu erreichen und konnte ihm somit auch nicht gut helfen in seinem Frust und seinen Problemen. Er war ( und ist noch) sehr gefühlsstark, alle Emotionen sind bei ihm extrem. Freude, Frust, Trauer,Wut.
Vor seiner Diagnose und dem Therapiestart, konnte er selbst gar nicht benennen, was in ihm vorgeht. Er konnte seine Emotionen nicht einordnen und war überfordert damit. Er war dann auch sehr verschlossen mir gegenüber und es waren immer abwechselnd Phasen, in denen er sich komplett in seine Welt zurückgezogen hat, oder in denen er förmlich explodiert ist.
Die Probleme begannen schon im Kindergarten. Oft Konflikte mit gleichaltrigen, Konflikte mit Erzieherinnen. Fühlte er sich ungerecht behandelt, wurde die entsprechende Person daraufhin komplett ignoriert. Beim Schulstart spitzte es sich zu und wir kamen endlich in die Diagnostik und die Therapie konnte starten.
Anfangs hieß es von Seiten der Schule, dass das ohne Schulbegleitung niemals mit ihm funktionieren wird.
Jetzt hat er die 2. Klasse geschafft, fühlt sich wohl in der Schule und schafft den Schulalltag ohne große Probleme.
Und ohne Schulbegleitung.
Unser Verhältnis hat sich auch so viel verbessert. Er redet offen mit mir, erzählt, wenn etwas nicht so gut gelaufen ist, aber auch was gut gelaufen ist, kann er inzwischen selbst sehen.
Er kann seine Gefühle besser einordnen und sich auch selbst viel viel besser regulieren.
Kinder wollen gefallen und es richtig machen, denke Tochter benimmt sich nicht so, um dich zu ärgern. Ich kann aber auch deine Erschöpfung und Verzweiflung nachvollziehen.
Und, dass du momentan an einem Punkt bist, an dem die Situation so festgefahren ist, dass ihr da alleine nicht mehr rauskommt.
Helfen könnte vielleicht eine gemeinsame Familientherapie. Jemand neutrales, der euch hilft, die Situationen und Positionen innerhalb der Familie zu beleuchten und bestimmte " Teufelskreise" zu durchbrechen.
Ich habe hier 3 Kinder mit Aufmerksamkeitsstörung. Der 10 und der 7 Jährige Ads, der 8 jährige stark ausgeprägtes Adhs. Es ist oft ein Kampf und es zerrt an den eigenen Kräften.
Die Kinder brauchen dringend Struktur, benötigen aber viel Unterstützung, diese auch einzuhalten.
Ich muss meinen großen noch jeden Abend unterstützen seine Schultasche für den nächsten Tag zu packen.
Ja, ich konnte es in dem Alter alleine. Er benötigt aber eben die Hilfe. Wir haben es ins Abendritual eingebaut. Wenn ich ihn in sein Zimmer bringe schaut er auf den Stundenplan für den nächste Tag und packt seine Tasche. Bei der Gelegenheit tauchen dann auch noch Elternbriefe und sonstiges auf, was er vergessen hatte.
Der " kleine " kommt erst im September in die Schule und da wird es ähnlich sein.
Der mittlere mit adhs, bekommt inzwischen Ergotherapie und eine analytisch fundierte Therapie 3x die Woche. In der Ergo bekommt er Unterstützung für seine Konzentrationsprobleme aber auch Hilfe beim Alltag strukturieren. Seit er dort hingeht, schafft er es sein Mäppchen und die Schultasche in Ordnung zu halten und eigenständig zu richten. Ein riesen Fortschritt.
Dennoch ist es hier oft 2 Schritte vor und einer zurück.
Was das loben im Alltag betrifft: Ein einfaches Danke! Kann auch schon gut tun.
Beispiel: deine Tochter kommt nach Hause, schmeißt den Rucksack in den Flur und rennt mit Schuhen aufs Klo.
Atme einmal tief durch und bitte sie dann ihren Rucksack und die Schuhe aufzuräumen. Hat sie es gemacht, sag " Danke, ich weiß es zu schätzen, dass du deine Aufgaben erledigst. Das hilft mir sehr"
Hier haben die Kinder jeden Tag bestimmte Dienste im Haushalt. Müll rausbringen, Treppe kehren, spülmaschine ausräumen, Tisch abräumen/ decken. Wir haben einen Plan in der Küche hängen, wer wann was zu tun hat. Von sich aus denken sie selten daran. Kommt hier nach den Hausaufgaben die Frage, ob sie raus dürfen, erinnere ich sie auf den Plan zu schauen und ggf ihre Aufgaben noch schnell zu machen. Danach bedanke ich mich natürlich. Denn das zeigt Ihnen auch Wertschätzung.
Vielleicht könnte es dir auch helfen, wenn du dich für dich alleine mal hinsetzt und dir Dinge aufschreibst, die du an deiner Tochtet magst/ liebenswert und schön findest. Da fallen dir sicherlich auch einige Punkte ein.
Nachtrag:
Ich hatte bei meinem Adhs diagnostizierten Sohn lange Zeit Probleme in unserer Beziehung zueinander. Irgendwie fehlte mir der Zugang zu ihm. Ich habe und hatte ihn natürlich genauso lieb, wie meine anderen Kinder. Aber ich hatte oft das Gefühl ihn nicht zu erreichen und konnte ihm somit auch nicht gut helfen in seinem Frust und seinen Problemen. Er war ( und ist noch) sehr gefühlsstark, alle Emotionen sind bei ihm extrem. Freude, Frust, Trauer,Wut.
Vor seiner Diagnose und dem Therapiestart, konnte er selbst gar nicht benennen, was in ihm vorgeht. Er konnte seine Emotionen nicht einordnen und war überfordert damit. Er war dann auch sehr verschlossen mir gegenüber und es waren immer abwechselnd Phasen, in denen er sich komplett in seine Welt zurückgezogen hat, oder in denen er förmlich explodiert ist.
Die Probleme begannen schon im Kindergarten. Oft Konflikte mit gleichaltrigen, Konflikte mit Erzieherinnen. Fühlte er sich ungerecht behandelt, wurde die entsprechende Person daraufhin komplett ignoriert. Beim Schulstart spitzte es sich zu und wir kamen endlich in die Diagnostik und die Therapie konnte starten.
Anfangs hieß es von Seiten der Schule, dass das ohne Schulbegleitung niemals mit ihm funktionieren wird.
Jetzt hat er die 2. Klasse geschafft, fühlt sich wohl in der Schule und schafft den Schulalltag ohne große Probleme.
Und ohne Schulbegleitung.
Unser Verhältnis hat sich auch so viel verbessert. Er redet offen mit mir, erzählt, wenn etwas nicht so gut gelaufen ist, aber auch was gut gelaufen ist, kann er inzwischen selbst sehen.
Er kann seine Gefühle besser einordnen und sich auch selbst viel viel besser regulieren.
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