Arbeiten tut nach wie vor gut.

Trotzdem war der gestrige Tag schon ein Grübeltag und heute heule ich wieder viel. Scheint inzwischen zu mir zu gehören, diese Heulerei.

Gestern Abend waren wir auf dem Weihnachtsmarkt. Das war ganz nett...auch wenn ich sehr unkonzentriert war.

Heute liegt das Kind flach. Coronatests bisher negativ.

Ich war heute Mittag bei einer Freundin. Aussortierte Sachen von meinem Kind hinbringen. Ihr geht es auch seit Monaten schlecht. Manchmal tut es gut, mit jemandem zu reden, dem man nichts erklären muss.

Gute Besserung

Scheißtag!

So, war spazieren. Jetzt ist es etwas besser.

So, Weihnachtsgeschenke für's Kind sind bestellt.
Von uns gibt es eine Nähmaschine + Zubehör, die ersten Stoffe, Klamotten, Bücher, Schreibtischunterlage, Tasche, Schlafanzüge und einen coolen Notizblock.
Von den Großeltern lauter Perlen, Verschlüsse usw. zum Schmuckherstellen (das macht sie seit Jahren mit Begeisterung), einen Teppich, eine Jogginghose, ein Tagebuch und eine Spardose.
Vom Onkel Zeichenbleistifte und eine Plüschavocado (ohne Worte).
Den Versuch, die Geschenkeflut in Grenzen zu halten, habe ich vor Jahren aufgegeben. Hat zu viele Nerven gekostet.

Mein Mann bekommt einen Zuschuss zum neuen Tablet, was für die Eisenbahn, 12 Biere aus aller Welt, eine Sweatjacke, ein T-Shirt und ein Ossi-Süßigkeiten-Paket.

Fehlt noch meine Mutter. Die muss ich mal fragen, was sie sich wünscht.

Hat hier noch irgendjemand einen ultimativen Tipp, wie man diese Grübelei beendet?
Die letzten Tage funktioniert wieder nichts so richtig. Das nervt mich tierisch!
Ich bin gedanklich ständig in der Zukunft:"Was, wenn dies passiert?", "Was, wenn jenes passiert?".
Nachher gehe ich Laub harken, zum abreagieren.

Zitat von Marie2010:

Hat hier noch irgendjemand einen ultimativen Tipp, wie man diese Grübelei beendet?
Die letzten Tage funktioniert wieder nichts so richtig. Das nervt mich tierisch!
Ich bin gedanklich ständig in der Zukunft:"Was, wenn dies passiert?", "Was, wenn jenes passiert?".
Nachher gehe ich Laub harken, zum abreagieren.

ablenken, gelingt zwar nicht immer, aber meistens. Gedanken verdrängen oder darüber denke ich später nach, hilft bei mir auch immer ganz gut.

Da gibt es zb auch die Übung, dass man jedes Mal, wenn diese Grübeleien kommen, in Gedanken einen Regenschirm aufspannen oder sie mit dem Arm wegwischen soll.
Das braucht aber Konsequenz und Überei.

Was genau könnte denn kommen? Krankheit?

Zitat von Alaska:

Da gibt es zb auch die Übung, dass man jedes Mal, wenn diese Grübeleien kommen, in Gedanken einen Regenschirm aufspannen oder sie mit dem Arm wegwischen soll.
Das braucht aber Konsequenz und Überei.

Was genau könnte denn kommen? Krankheit?

Ach, mein Gehirn ist da kreativ.
"Was, wenn ich nicht gesund werde?"
"Was, wenn ich irgendwann wieder in die Klinik muss?"
"Was, wenn ich irgendwann allein bin?"
Und so lässt sich das beliebig weiterführen...
Diese Gedanken kommen halt nicht "so zwischendurch" mal, sondern sie sind permanent da. Darum strengt dieses "Gedanken wegwischen" auch so an. Ich wische von morgens bis abends Gedanken weg.

Hm. Vielleicht siehst du es zu schwarz und weiß? und das macht Druck. Es wird wellenartig laufen. Mal ist alles gut und mal gibt es kack Tage oder Wochen. So wie mit der „normalen Stimmung“ eben auch. Und wenn Du irgendwann nochmal für ein paar Wochen in die Klinik gehst - so what. Dann ist das so. Solange du immer wieder Dinge findest, die dich raus ziehen und nicht 24/7 unter deinem Leben leidest. Solange du lernst immer früher und besser zu erkennen, was dir gut tut und was nicht.. so lernt man damit zu leben. So ist es mit allen Krankheiten. Manchmal ändert es sich eben, leider manchmal nicht zum besseren. Das ist unfair und blöd. Aber das ist das Leben. Nicht konstant, nicht beständig.. fühl dich fest gedrückt und umarmt von jemandem, der dich sowohl als Angehöriger einer betroffenen Person, als auch selbst betroffen versteht. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt: das ist nicht das Ende.

Zitat von Marie2010:

Zitat von Alaska:

Da gibt es zb auch die Übung, dass man jedes Mal, wenn diese Grübeleien kommen, in Gedanken einen Regenschirm aufspannen oder sie mit dem Arm wegwischen soll.
Das braucht aber Konsequenz und Überei.

Was genau könnte denn kommen? Krankheit?

Ach, mein Gehirn ist da kreativ.
"Was, wenn ich nicht gesund werde?"
"Was, wenn ich irgendwann wieder in die Klinik muss?"
"Was, wenn ich irgendwann allein bin?"
Und so lässt sich das beliebig weiterführen...
Diese Gedanken kommen halt nicht "so zwischendurch" mal, sondern sie sind permanent da. Darum strengt dieses "Gedanken wegwischen" auch so an. Ich wische von morgens bis abends Gedanken weg.

Ich kenn das. Wenn ich drin stecke, bin ich auch äußerst kreativ und ganz ehrlich, das Wischen hab ich nie so gelernt, dass es mir was bringt.
Mir hilft einfach auch nur Medikament + Ablenkung.

Deine Krankheit wird erstmal noch in Wellen bleiben. Das gehört jetzt erstmal dazu.
Könntest du mal krank werden? Ja, aber HEUTE bist du "gesund" (mental natürlich noch nicht fit). WENN du mal körperlich krank wirst, dann gibt es zig verschiedene Wege zur Heilung. Nur ganz seltene Fälle, von denen wir natürlich am meisten mitbekommen, gehen zum Arzt und sind schon todkrank.

Doch, du wirst wieder gesund. Du hast es einfach nur sehr lang vor dir her geschoben und brauchst jetzt halt doppelt und dreifach so lange, bis das bekämpft ist. Das gehört zu deinem Weg. Schau doch mal, wie weit du gekommen bist! Siehst du das? Vor ein paar Monaten hättest du dir niemals vorstellen können, dass du überhaupt mal wieder ein Buch in die Hand nimmst oder freiwillig aus dem Bett aufstehst.

Wenn du mal wieder einen solchen Rückschlag hast, dass du in die Klinik musst? Dann gehst du, und zwar nicht erst Wochen später, sondern ganz zackig. Dann ist das Übel gleich wieder an der Wurzel gepackt. Und auch das wirst du meistern und auch da kommst du wieder raus.
Und wenn nicht? Es kann doch auch ganz anders kommen? Vllt wird das die eine schwere Phase in deinem Leben sein?

Wieso solltest du irgendwann alleine sein? Selbst wenn an deinen Lieblingsmann etwas kommen würde, dann wird das eine schwere Zeit, aber alleine wärst du auch da nicht. Du hast ein Kind, du hast Eltern, du hast scheinbar super liebe Schwiegereltern.
Und wenn du irgendwann so klapprig bist, dass du "alleine" in einem Altersheim sitzt, dann suchen wir Alt-Mcler uns eines gemeinsam aus und zocken da von morgens bis abends Mario Kart, tauschen Bücher aus und machen Kaffeeklatsch.

Apropos, du merkst, das war der beste Rat meines Psychologen.
Diese Fragen mit anderen Personen offen diskutieren, bis sie ihren Schrecken verlieren. Je öfter man ein Schreckensszenario durchgeht, desto harmloser wird es.
Aber nicht alleine, nicht in der Spirale. Sondern wirklich mit Menschen, die, anders als du in dem Moment, klar denken können und das sachlich beurteilen.

Danke Alaska!

Mit jemandem reden, ist schwer.
Mit meinem Mann geht das, aber den will ich nun auch nicht dauernd damit belasten, dass er irgendwann nicht mehr sein könnte.
Meine Mutter antwortet immer nur mit:"So darfst du nicht denken!", mein Bruder kommt immer mit:"Hä? Wie kommst'n darauf?" und von meinen Freundinnen haben zwei gerade selber mit Depressionen zu tun. Und die dritte kann sich da überhaupt nicht reindenken und hält mich, glaube ich, langsam für irre.

Wegen dem "später allein sein", habe ich letztens zu zwei Freundinnen, die da auch Angst vor haben, gesagt, dass die Lösung ja ganz einfach ist: Wir drei tun uns zusammen und gründen einen Alten-WG. Problem gelöst.

Schönen ersten Advent!

Das Gesteck ist wieder Marke Eigenbau. Heute früh noch schnell Grünzeug aus dem Garten geholt.

Das ist sehr schön geworden!