Mütter- und Schwangerenforum

Nachteilsausgleich

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Anonym 1 (205892)
0 Beiträge
19.12.2020 12:31
Hallo...
Unser Sohn, 6. Klasse, hat aufgrund von Bemühungen der Deutschlehrerin, einen Nachteilsausgleich erhalten. Er hat nun für schriftliche Klausuren 30% mehr Zeit. Zitat der Klassenlehrerin, Frau W. sieht viel Potenzial bei J., aber zeitlich ist es für ihn manchmal sehr knapp und daher auch teils eine Zensur schlechter als es ohne Zeitdruck vermutlich wäre.
Mündlich steht er in Deutsch auf 2. Schriftlich auf 4.
Ich muss dazu schreiben, ich hab dahingehend nichts beantragt. Mir war auch gar nicht bewusst, dass diese Möglichkeit besteht. Nachteilsausgleich war für mich eher Thema bei LRS.
So an sich klingt das alles super und ja Frau W. ist dahingehend super engagiert.
Dennoch frage ich mich, ob dieser Nachteilsausgleich nicht vielleicht ein "Stempel" sein könnte und rückblickend dann eher ein Nachteil ist?!

Habt ihr dahingehend Erfahrungen?
Ich werde bei der Zeugniskonferenz (bin Elternvertreter) nochmal nachhaken. Die ist aber erst am 21.01.

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Ich möchte einfach mein Kind "schützen" bzw eine derart persönliche Info, nicht öffentlich kommunizieren.

Holunderbluete
16467 Beiträge
19.12.2020 13:40
Dadurch dürfen keinerlei Nachteile entstehen, sagt ja das Wort schon. Es soll einen Nachteil ausgleichen.
Mein jüngster Sohn hat einen Nachteilsausgleich, er darf auch bis zu 15 min länger schreiben in den Arbeiten.
Es darf auf dem Zeugnis nicht erwähnt werden.
Außer bei LRS.
sineli
8300 Beiträge
19.12.2020 14:04
Es gibt den sog. lernzielgleichen Nachteilsausgleich und den lernzieldifferenten.

Lernzielgleich ist, wenn er die gleiche Arbeit erhält und z.b. etwas mehr Zeit hat, man ihm die Aufgaben vorliest usw.

Lernzieldifferent bedeutet, dass er z.B. bei einem Diktat nur die Lernwörter schreiben muss, also ein anderes Lernziel hat.

Der lernzielgleiche Nachteilsausgleich wird nicht auf dem Zeugnis vermerkt, der andere schon, bei XY ist Leistung im Fach oder im Bereich... ausgesetzt, wird differenziert benotet o. ä. Wortlaut. Das kann sich auch auf Mathe usw beziehen, nicht nur LRS .

Bei einem lernzielgleichen Nachteilsausgleich handelt es sich immer um eine vorbeugende Maßnahme der Schule. Da ist auch keine Förderschullehrkraft eingebunden. Das ist etwas ganz Normales und mehr Zeit finde ich super.

JuRa1014
6113 Beiträge
19.12.2020 14:57
Mein Sohn ist in der 4. Und hat einen Nachteilsausgleich. Seitdem er diesen hat, hat er super Noten. Gehänselt wird er dadurch auch nicht.
NpunktBpunkt
243 Beiträge
19.12.2020 14:58
Ich bin der Meinung, dass alle Kinder die gleichen Grundvoraussetzungen haben sollte. Gerade in Deutsch würde mehr Zeit bestimmt so einigen Schülern bessere Noten bringen.

Aber ist nur meine Meinung. Mein Sohn ist auf dem Gymnasium und durch sein Diabetes hätte er einen Anspruch auf den Nachteilsausgleich. Aber da kämpft man ewig darum, dass unsere Kinder "normal" behandelt werden, fordert dann aber andererseits Vorteile für diese. Passt für mich nicht zusammen.

Wie gesagt, kann jeder machen wie er mag. Ich halte nichts davon.
sineli
8300 Beiträge
19.12.2020 15:33
Zitat von NpunktBpunkt:

Ich bin der Meinung, dass alle Kinder die gleichen Grundvoraussetzungen haben sollte. Gerade in Deutsch würde mehr Zeit bestimmt so einigen Schülern bessere Noten bringen.

Aber ist nur meine Meinung. Mein Sohn ist auf dem Gymnasium und durch sein Diabetes hätte er einen Anspruch auf den Nachteilsausgleich. Aber da kämpft man ewig darum, dass unsere Kinder "normal" behandelt werden, fordert dann aber andererseits Vorteile für diese. Passt für mich nicht zusammen.

Wie gesagt, kann jeder machen wie er mag. Ich halte nichts davon.

Wer sagt denn, dass das Kind auf dem Gymi ist? Sie haben alle 1/2 Jahr keine Arbeiten geschrieben, haben wirklich viel durchgemacht. Mehr Zeit benötigen hat doch nichts mit Intelligenz zu tun. Also wenn 1/3 dadurch bessere Noten zB erzielen würde, ist die Arbeit schlichtweg schlecht konzipiert.
Katzenmamahoch5
81 Beiträge
19.12.2020 15:40
Ich bin Lehrerin. In meiner Klasse gibt es auch Kinder, die zieldifferent unterrichtet werden. Diese haben den Förderschwerpunkt Lernen und sind mehrere Klassenstufen hinter dem Rest der Klasse und erhalten andere Arbeiten. Dieser Status kann aber auch aberkannt werden. Dann können die Kinder später auch ihre Schulabschlüsse machen. Dies erfolgt immer in enger Kooperation mit allen Beteiligten, natürlich auch den Eltern.

Ein Nachteilsausgleich in einzelnen Fächern wird auf den Konferenzen mit allen das Kind unterrichtenden Lehrkräften besprochen und gilt dann erstmal für 1/2 Jahr. Oft wird dieser dann auf der kommenden Konferenz verlängert, wenn dir Lehrer den Eindruck haben, dass es dem Kind hilft. Das ist super!

Und mal ehrlich: Noten sind Mist. Wichtig ist doch, dass die Kinder den Spaß am Lernen nicht verlieren.

(Edit: Achja, und Zeugnisse/Noten sind ja auch frühestens ab der 9. Klasse relevant für Bewerbungen etc. In den Jahrgängen davor geht es vor allem darum, dass das Kind die Motivation behält und das Gefühl hat, gut mitzukommen.)
Anonym 1 (205892)
0 Beiträge
19.12.2020 17:12
Zitat von NpunktBpunkt:

Ich bin der Meinung, dass alle Kinder die gleichen Grundvoraussetzungen haben sollte. Gerade in Deutsch würde mehr Zeit bestimmt so einigen Schülern bessere Noten bringen.

Aber ist nur meine Meinung. Mein Sohn ist auf dem Gymnasium und durch sein Diabetes hätte er einen Anspruch auf den Nachteilsausgleich. Aber da kämpft man ewig darum, dass unsere Kinder "normal" behandelt werden, fordert dann aber andererseits Vorteile für diese. Passt für mich nicht zusammen.

Wie gesagt, kann jeder machen wie er mag. Ich halte nichts davon.


Du hast aber schon gelesen, dass die Initiative nicht meinerseits kam?! Zu allem anderen... Das war nicht die Frage. Es ging um Erfahrung.
Anonym 1 (205892)
0 Beiträge
19.12.2020 17:12
Zitat von sineli:

Es gibt den sog. lernzielgleichen Nachteilsausgleich und den lernzieldifferenten.

Lernzielgleich ist, wenn er die gleiche Arbeit erhält und z.b. etwas mehr Zeit hat, man ihm die Aufgaben vorliest usw.

Lernzieldifferent bedeutet, dass er z.B. bei einem Diktat nur die Lernwörter schreiben muss, also ein anderes Lernziel hat.

Der lernzielgleiche Nachteilsausgleich wird nicht auf dem Zeugnis vermerkt, der andere schon, bei XY ist Leistung im Fach oder im Bereich... ausgesetzt, wird differenziert benotet o. ä. Wortlaut. Das kann sich auch auf Mathe usw beziehen, nicht nur LRS .

Bei einem lernzielgleichen Nachteilsausgleich handelt es sich immer um eine vorbeugende Maßnahme der Schule. Da ist auch keine Förderschullehrkraft eingebunden. Das ist etwas ganz Normales und mehr Zeit finde ich super.




Vielen Dank für die detaillierte Erklärung. Das klingt super.
serap1981
2740 Beiträge
19.12.2020 17:19
Mein Mädel hat jetzt das 11. Jahr in Folge den nachteilsausgleich. Es taucht auf keinem Zeugnis auf, ist auch sonst kein Nachteil.
NpunktBpunkt
243 Beiträge
20.12.2020 08:00
Zitat von Anonym 1 (205892):

Zitat von NpunktBpunkt:

Ich bin der Meinung, dass alle Kinder die gleichen Grundvoraussetzungen haben sollte. Gerade in Deutsch würde mehr Zeit bestimmt so einigen Schülern bessere Noten bringen.

Aber ist nur meine Meinung. Mein Sohn ist auf dem Gymnasium und durch sein Diabetes hätte er einen Anspruch auf den Nachteilsausgleich. Aber da kämpft man ewig darum, dass unsere Kinder "normal" behandelt werden, fordert dann aber andererseits Vorteile für diese. Passt für mich nicht zusammen.

Wie gesagt, kann jeder machen wie er mag. Ich halte nichts davon.


Du hast aber schon gelesen, dass die Initiative nicht meinerseits kam?! Zu allem anderen... Das war nicht die Frage. Es ging um Erfahrung.


Na und? Du erzählst deine Erfahrung und das ist meine Meinung dazu. So läuft das hier...

Zumal ich das richtig gelesen habe und trotzdem nichts davon halte, ob das nun von den Eltern oder den Lehrern ausgeht...
NpunktBpunkt
243 Beiträge
20.12.2020 08:07
Zitat von sineli:

Zitat von NpunktBpunkt:

Ich bin der Meinung, dass alle Kinder die gleichen Grundvoraussetzungen haben sollte. Gerade in Deutsch würde mehr Zeit bestimmt so einigen Schülern bessere Noten bringen.

Aber ist nur meine Meinung. Mein Sohn ist auf dem Gymnasium und durch sein Diabetes hätte er einen Anspruch auf den Nachteilsausgleich. Aber da kämpft man ewig darum, dass unsere Kinder "normal" behandelt werden, fordert dann aber andererseits Vorteile für diese. Passt für mich nicht zusammen.

Wie gesagt, kann jeder machen wie er mag. Ich halte nichts davon.

Wer sagt denn, dass das Kind auf dem Gymi ist? Sie haben alle 1/2 Jahr keine Arbeiten geschrieben, haben wirklich viel durchgemacht. Mehr Zeit benötigen hat doch nichts mit Intelligenz zu tun. Also wenn 1/3 dadurch bessere Noten zB erzielen würde, ist die Arbeit schlichtweg schlecht konzipiert.


Wer hat viel durchgemacht? Das tut mir grundsätzlich natürlich leid.

Es kann jeder handhaben wie er mag. Ich persönlich lege Wert darauf, dass alle Kinder einer Klasse durch gleiche Grundvoraussetzungen ihre Noten erhalten. Wenn 1/3 durch mehr Zeit bessere Noten hätte, ist es die Zeit die eine 1 rechtfertigt. Dann muss man meiner Meinung nach an der Schnelligkeit arbeiten und nicht das Problem aus der Welt schaffen, indem man sich mehr Zeit erkämpft. Als einziges Kind in der Klasse...

Aber wie gesagt. Meine Meinung. Wenn man das anders handhaben möchte nur zu
Anonym 1 (205892)
0 Beiträge
20.12.2020 08:36
Zitat von NpunktBpunkt:

Zitat von Anonym 1 (205892):

Zitat von NpunktBpunkt:

Ich bin der Meinung, dass alle Kinder die gleichen Grundvoraussetzungen haben sollte. Gerade in Deutsch würde mehr Zeit bestimmt so einigen Schülern bessere Noten bringen.

Aber ist nur meine Meinung. Mein Sohn ist auf dem Gymnasium und durch sein Diabetes hätte er einen Anspruch auf den Nachteilsausgleich. Aber da kämpft man ewig darum, dass unsere Kinder "normal" behandelt werden, fordert dann aber andererseits Vorteile für diese. Passt für mich nicht zusammen.

Wie gesagt, kann jeder machen wie er mag. Ich halte nichts davon.


Du hast aber schon gelesen, dass die Initiative nicht meinerseits kam?! Zu allem anderen... Das war nicht die Frage. Es ging um Erfahrung.


Na und? Du erzählst deine Erfahrung und das ist meine Meinung dazu. So läuft das hier...

Zumal ich das richtig gelesen habe und trotzdem nichts davon halte, ob das nun von den Eltern oder den Lehrern ausgeht...


Nochmal für dich, ich fragte nach Erfahrungen. Du hast offensichtlich keine, hab ich nun verstanden. Die persönliche Meinung war hier nie Thema.
Ergo, kannst du zum Thema nichts beitragen. Daher sieh doch von weiteres Beiträgen in meinem Thread ab. Danke.
Marf
28124 Beiträge
20.12.2020 08:56
Zitat von NpunktBpunkt:

Zitat von sineli:

Zitat von NpunktBpunkt:

Ich bin der Meinung, dass alle Kinder die gleichen Grundvoraussetzungen haben sollte. Gerade in Deutsch würde mehr Zeit bestimmt so einigen Schülern bessere Noten bringen.

Aber ist nur meine Meinung. Mein Sohn ist auf dem Gymnasium und durch sein Diabetes hätte er einen Anspruch auf den Nachteilsausgleich. Aber da kämpft man ewig darum, dass unsere Kinder "normal" behandelt werden, fordert dann aber andererseits Vorteile für diese. Passt für mich nicht zusammen.

Wie gesagt, kann jeder machen wie er mag. Ich halte nichts davon.

Wer sagt denn, dass das Kind auf dem Gymi ist? Sie haben alle 1/2 Jahr keine Arbeiten geschrieben, haben wirklich viel durchgemacht. Mehr Zeit benötigen hat doch nichts mit Intelligenz zu tun. Also wenn 1/3 dadurch bessere Noten zB erzielen würde, ist die Arbeit schlichtweg schlecht konzipiert.


Wer hat viel durchgemacht? Das tut mir grundsätzlich natürlich leid.

Es kann jeder handhaben wie er mag. Ich persönlich lege Wert darauf, dass alle Kinder einer Klasse durch gleiche Grundvoraussetzungen ihre Noten erhalten. Wenn 1/3 durch mehr Zeit bessere Noten hätte, ist es die Zeit die eine 1 rechtfertigt. Dann muss man meiner Meinung nach an der Schnelligkeit arbeiten und nicht das Problem aus der Welt schaffen, indem man sich mehr Zeit erkämpft. Als einziges Kind in der Klasse...

Aber wie gesagt. Meine Meinung. Wenn man das anders handhaben möchte nur zu

Kinder bringen nicht dieselben Vorraussetzungen mit.In keiner Schulrichtung,in keiner Stufe,in keinem Alter - nirgends.
Dafür aber erhalten alle denselben Stoff.
Hier wird sicherlich nicht eine bessere Note erzielt, weil ein Schüler 10 Minuten mehr Zeit hat,sondern weil der Druck genommen wurde.Dieser Schüler wiederum ist dann woanders sehr gut und dafür der andere nicht.
Da wird keiner bevorzugt ,sondern unterstützt.
Oder hälst du Rampen für Rollstuhlfahrer auch für sinnlos?
Sonni2019
6 Beiträge
20.12.2020 08:59
Meine Tochter hat Lrs und bekommt einen Nachteilsausgleich. Bei ihr wird die Rechtschreibung nicht bewertet und sie bekommt mehr Zeit. Bisher konnte ich nur positives feststellen, von vorher Deutsch 4 ist sie jetzt bei einer 2.
Wenn es dir die Schule anbietet, mach es kann ihm nur helfen.
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