Mütter- und Schwangerenforum

Schule abbrechen lassen?

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28.02.2020 21:02
Ich würde ihr reinreden und sehe das auch als elterliche Pflicht.
Wie wäre ein Kompromiss? Sie macht ihr Abi, darf einen Nebenjob haben und wenn sie nach dem Abi immer noch auf den Bau möchte, dann soll sie das machen.
Alternativ nur bis zur 12. Klasse, dann hätte sie zumindest ihr Fachabi
MiramitLionel
7458 Beiträge
28.02.2020 21:05
Zitat von Tildaline:

Ich würde ihr reinreden und sehe das auch als elterliche Pflicht.
Wie wäre ein Kompromiss? Sie macht ihr Abi, darf einen Nebenjob haben und wenn sie nach dem Abi immer noch auf den Bau möchte, dann soll sie das machen.
Alternativ nur bis zur 12. Klasse, dann hätte sie zumindest ihr Fachabi


So würde ich es auch angehen.
nilou
14065 Beiträge
28.02.2020 21:06
Das sind mir zu wenig Infos für egal welche Entscheidung.

Ich würde mich mit ihr zusammen setzen und klären:
Was will sie genau - Bau kann alles sein
Warum, also was spricht sie da an
Was sind Vor- und Nachteile
Wo sind Chancen wo evt Probleme (hat sie nicht irgendwas mit den Händen?)

Dann würde ich schaun das sie neben der Schule weiter praktische Erfahrungen sammeln kann um zu schaun ob es wirklich was für sie ist und zwar dauerhaft

Wenn sie danach sagt ja will ich, würde ich sie lassen. Ihr Leben ihre Entscheidung und sie ist jung, Abitur oder Weiterbildungen sind ja weiterhin möglich.

Wenn sie sich unsicher ist würde ich sie auf die neue Schule schicken und schaun wie es da läuft und wieder Praktika/Nebenjob im Baubereich machen lassen. Sie kann dann ja auch ein Jahr später eine Ausbildung anfangen.
serap1981
2740 Beiträge
28.02.2020 21:06
Danke für eure Antworten.

Zitat von Marf:

Das Praktikum dient ja zur Berufsfindung.Wenn es nun bei ihr 'gefunkt' hat ist das doch toll.


Daran habe ich momentan meine Zweifel. Seit 10 Jahren will sie zur Bundespolizei, seit fünf Jahren alternativ in die Technik, falls es mit der Bundespolizei nicht klappt.
Und das passt auch zu ihren Interessen. Sie modeliert 3D-Objekte in ihrer Freizeit oder schraubt an ihrem Motorrad rum.

Vor gut einem Jahr hatte ich selbst eine Baustelle und habe das meiste selbst gemacht. Sie hat nur selten geholfen in den 1,5 Jahren, weil sie keine Lust hatte. Wenn es wirklich der Job auf dem Bau ist, warum war es vor einem Jahr noch nichts?

Und Abi nachmachen:
Klar, theoretisch gibt es die Möglichkeit. Aber wie viele machen es wirklich, weil man ja von seinem Einkommen wieder auf Azubi-Niveau zurück geht? Gerade ab einem bestimmten Alter, am besten mit Familie etc, da geht man doch diesen Weg nicht mehr, oder?

Sie ist 16, und eigentlich noch voll in der Pubertät. Ich verstehe gut, dass sie keinen Bock mehr auf Schule hat und das Geld sicher auch sehr lockt.
Wenn ich mit ihr über die geplante Ausbildung spreche, geht es von ihr hauptsächlich um das Ausziehen und das Geld verdienen und weniger um die Ausbildung an sich.

Speziell Dachdecker möchte sie lernen, also eher weniger generalistisch, sondern eher speziell. Klar könnte sie den Meister und den Ausbilderschein machen und hätte damit mehr Möglichkeiten. Aber kommt man als Dachdecker, wenn es beispielsweise körperlich nicht mehr geht, einfach in einen anderen Beruf rein?

@Nuya
Danke, du bringst vieles zur Sprache, was mir selbst noch nicht richtig bewusst war.
In den letzten zwei Wochen nach dem Praktikum hat sie oft von den Kollegen gesprochen, von dem, was sie sie machen ließen und ihr zutrauten etc. Die Arbeit an sich war regelmäßig nicht unbedingt ihr Ding (streichen mag sie gar nicht)
In der Schule gibt es große Probleme, deswegen auch der Wechsel. Auch sind Menschen grundsätzlich nicht so richtig ihr Ding. Sie ist speziell und damit können viele in ihrem Alter einfach noch nicht umgehen. Auf dem Bau gehörte sie einfach dazu, das kennt sie so nicht wirklich.
Ich denke schon, dass das eine Rolle spielen könnte.

Gesundheitlich gibt es einige Baustellen bei ihr. Bedenken hätte ich speziell wegen Asthma auf dem Bau. Staub gehört ja dazu, verträgt sie nicht gut. Dazu diverse Chemikalien und Lacke. Auf Dauer ist das vermutlich wirklich nicht so richtig gesund.

Auf der anderen Seite möchte ich sie auf keinen Fall in einen Bereich zwingen, der ihr gar nicht liegt. Wenn ich sie z.B. ins Büro "quatsche", weiß ich, dass sie dort nicht glücklich wird. Büro an sich und dann auch noch zu viele Frauen...

Ich werde sie jetzt erst mal die Ferien arbeiten lassen, das hat die Firma ihr auch angeboten. Und dann hoffe ich einfach, dass sie zumindest bis zur FHR die Schule besucht, danach kann sie ja immer noch die Ausbildung auf dem Bau machen.
shelyra
69110 Beiträge
28.02.2020 21:15
Zitat von Tildaline:

Ich würde ihr reinreden und sehe das auch als elterliche Pflicht.
Wie wäre ein Kompromiss? Sie macht ihr Abi, darf einen Nebenjob haben und wenn sie nach dem Abi immer noch auf den Bau möchte, dann soll sie das machen.
Alternativ nur bis zur 12. Klasse, dann hätte sie zumindest ihr Fachabi

Das Fachabitur hat man aber nicht automatisch wenn man nach der 12. abgeht...
28.02.2020 21:17
Zitat von shelyra:

Zitat von Tildaline:

Ich würde ihr reinreden und sehe das auch als elterliche Pflicht.
Wie wäre ein Kompromiss? Sie macht ihr Abi, darf einen Nebenjob haben und wenn sie nach dem Abi immer noch auf den Bau möchte, dann soll sie das machen.
Alternativ nur bis zur 12. Klasse, dann hätte sie zumindest ihr Fachabi

Das Fachabitur hat man aber nicht automatisch wenn man nach der 12. abgeht...


Den schulischen Teil zumindest. Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung darf man auf Fachhochschulen studieren.
serap1981
2740 Beiträge
28.02.2020 21:18
Nein, nicht grundsätzlich, aber an der Schule, auf die sie wechseln wird, schon. Zumindest den Schulischen Teil hat sie dort nach der 12 und mit einer abgeschlossenen Ausbildung auch den praktischen Teil.
28.02.2020 21:29
Schwierige Situation. Meine Eltern haben 2x unterschiedlich gehandelt und 2x genau daneben gelegen.
Mir wurde erlaubt das zu machen, was ich mit 16 Jahren wollte. Rückblickend wünsche ich mir sie hätten es nicht zugelassen und mich dazu überredet mein Abi zu machen.
Meine Schwester haben sie in eine bestimmte Richtung gedrängt und sie ist auch nicht glücklich. Ihr hätten sie freie Hand lassen sollen.

Ich würde auch versuchen einen Kompromiss zu finden. Erst Abi machen und dann kann sie den Beruf erlernen den sie möchte.
Schnecke510
7212 Beiträge
28.02.2020 21:34
Ich bin wohl die Einzige hier, die das verbieten würde.
Ja, ich würde es verbieten. Sie soll das Abi machen und dann kann sie ja auf den Bau. Und in zwei Wochen ist diese Bau-Geschichte sowieso vergessen. Das ist eine Laune, mehr nicht. Eine Berufswahl will gut überlegt sein. Wenn es das Richtige ist, ist es das auch in drei Jahren noch.
MiramitLionel
7458 Beiträge
28.02.2020 21:38
Zitat von Schnecke510:

Ich bin wohl die Einzige hier, die das verbieten würde.
Ja, ich würde es verbieten. Sie soll das Abi machen und dann kann sie ja auf den Bau. Und in zwei Wochen ist diese Bau-Geschichte sowieso vergessen. Das ist eine Laune, mehr nicht. Eine Berufswahl will gut überlegt sein. Wenn es das Richtige ist, ist es das auch in drei Jahren noch.


Da sehen wir tatsächlich was gleich
shelyra
69110 Beiträge
28.02.2020 21:41
Zitat von Tildaline:

Zitat von shelyra:

Zitat von Tildaline:

Ich würde ihr reinreden und sehe das auch als elterliche Pflicht.
Wie wäre ein Kompromiss? Sie macht ihr Abi, darf einen Nebenjob haben und wenn sie nach dem Abi immer noch auf den Bau möchte, dann soll sie das machen.
Alternativ nur bis zur 12. Klasse, dann hätte sie zumindest ihr Fachabi

Das Fachabitur hat man aber nicht automatisch wenn man nach der 12. abgeht...


Den schulischen Teil zumindest. Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung darf man auf Fachhochschulen studieren.

Dann kann es aber sinniger sein das Fachabitur in der Ausbildung mit zu machen
Geht auch schneller

So hätte sie 12 Jahre Schule, plus 3 Jahre Ausbildung.
Ansonsten 10 Jahre Schule plus 3 Jahre Ausbildung.

Bis auf 2 Jahre mehr Zeit zum reifen sehe ich in diesem Modell keine Vorteile. Dann doch gleich das "normale" Abitur.
shelyra
69110 Beiträge
28.02.2020 21:48
Darf sie überhaupt auf dem Bau arbeiten, insbesondere als Dachdecker?

Du schreibst ja das sie einige körperliche Probleme hat - Händezittern, Asthma, mehrere Allergien usw
Da würde ich mich wirklich noch einmal erkundigen bevor eine Entscheidung getroffen wird.

Vielleicht wäre auch eine Berufsberatung (bietet bei uns das BIZ an) eine Option, wo man auch auf ihre Defizite Rücksicht nehmen kann?
Alaska
18847 Beiträge
28.02.2020 22:14
Nein, würd ich nur zulassen, wenn es der absolute Traum wäre und sie auch in ein paar Monaten nicht davon abzubringen wäre.
Aber ansonsten würd ich darauf bestehen, dass sie erst gewissenhaft ihre schulische Laufbahn beendet (mit der 13. Klasse, nicht mit der 10.) und sich nochmal klar darüber wird, wie sehr sie ihre (einfach erworbenen) Chancen schmälert, wenn sie mit der Rea abgeht.

Zudem schließ ich mich irgendeiner Userin an (weiß grad nicht mehr, von wem ich das gelesen hatte), dass der Bau wirklich hart und überhaupt nicht gesund ist. Würde sie das körperlich überhaupt packen? Ich stell mir da zugegeben so ein "Mannweib" vor, das mit den Männern anpacken könnte. Ich könnte das z.B. nicht, da bin ich ganz ehrlich. Ich hätte nach einem Tag das Gefühl, dass mir das Kreuz in der Mitte durchbricht.
Serafinchen
4537 Beiträge
28.02.2020 23:41
Zitat von BettyBoard:

Da sie noch jung ist, kann sie ihr Abi immernoch aufm zweiten Bildungsweg nachholen, wenn sie feststellt, dass das mit dem Bau doch nix ist für die Dauer. Ich würde sie ihre Erfahrungen machen lassen.

Das sehe ich ganz genauso
29.02.2020 01:14
Ich hab mein Abi auf dem zweiten Bildungsweg gemacht, wenn ich mir Freunde die es auf direktem Weg gemacht haben dagegen angucke ist das absolut kein Vergleich.

Wir hatten zb 12 Fächer, 11 musste man machen, nix mit Wahlmöglichkeit die zu einem passen.

Ich würde ihr zum Abi raten, danach kann sie immer noch auf den Bau. Das zusätzliche Wissen davon schadet auch bei einer Ausbildung im Baugewerbe nicht und falls sie es sich doch anders überlegen sollten hat sie ihr Abi dann schon mal.
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