Mütter- und Schwangerenforum

Schule abbrechen lassen?

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Seesternchen_2.0
9666 Beiträge
29.02.2020 07:43
Zitat von shelyra:

Zitat von Tildaline:

Ich würde ihr reinreden und sehe das auch als elterliche Pflicht.
Wie wäre ein Kompromiss? Sie macht ihr Abi, darf einen Nebenjob haben und wenn sie nach dem Abi immer noch auf den Bau möchte, dann soll sie das machen.
Alternativ nur bis zur 12. Klasse, dann hätte sie zumindest ihr Fachabi

Das Fachabitur hat man aber nicht automatisch wenn man nach der 12. abgeht...


Hier macht man in der 12. Abitur.

Fachabitur nur mit einem bestimmten Notenschnitt nach der 11.
Arielle30
2955 Beiträge
29.02.2020 07:44
Also ich bin froh, dass mir meine Eltern damals NICHT reingequatscht haben.

Ich hab 1 jahr vorm abi das gymnasium abgebrochen und eine lehre begonnen.

Danach hab ich ein aupair jahr in den usa begonnen und nach 2 wochen beendet. Auch hier quatschte mir niemand drein und ich bin so froh darüber meine Erfahrungen gemacht zu haben.

Dann wechselte ich die Berufssparte. Machte eine schwierige Aufnahmeprüfung, ging wieder 2 jahre zur schule (wobei ich monatlichen lohn erhielt), machte meine Dienstprüfung und bin mittlerweile unkündbar. Und das ganze OHNE Abi.

Wenn deine tochter nicht weiß was sie damit anfangen soll, dann soll sie es lassen. Ich wusste, ich würde nicht studieren gehen und wenn ich es doch wollte, müsste ich das Abi nachholen. Na und?

Lass ihr die erfahrung am bau. Sie ist 16 und kein kleines kind mehr.
wolkenschaf
11811 Beiträge
29.02.2020 07:50
Nein, ich würde sie wohl nicht abbrechen lassen, außer dieser Job wäre schon seit Jahren ihr Traum, was ja aber offensichtlich nicht der Fall ist. Der Bau steht ihr auch nach dem Abi noch offen und dazu alle anderen beruflichen Wege auch. Andersherum wird’s schwieriger. Wenn sie nach der Ausbildung merkt, dass der Bau doch nicht das richtige ist, dann ist es mit viel mehr Entbehrungen und Aufwand verbunden das Abi doch noch nachzuholen.
29.02.2020 08:12
Ich würde auch versuchen einen Kompromiss zu finden. Ich kenne einige Leute, die als Schüler und Studenten nebenbei auf dem Bau gejobbt haben.
Wenn der Wunsch so bestehen bleibt, hätte sie durch die jahrelange Praxiserfahrung auch gleich einen Vorteil gegenüber Mitbewerbern.
Und auf diese Weise verschließt sie sich keine anderen Türen für die Zukunft.
Trallala
30 Beiträge
29.02.2020 09:27
Zitat von shelyra:

Zitat von Tildaline:

Zitat von shelyra:

Zitat von Tildaline:

Ich würde ihr reinreden und sehe das auch als elterliche Pflicht.
Wie wäre ein Kompromiss? Sie macht ihr Abi, darf einen Nebenjob haben und wenn sie nach dem Abi immer noch auf den Bau möchte, dann soll sie das machen.
Alternativ nur bis zur 12. Klasse, dann hätte sie zumindest ihr Fachabi

Das Fachabitur hat man aber nicht automatisch wenn man nach der 12. abgeht...


Den schulischen Teil zumindest. Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung darf man auf Fachhochschulen studieren.

Dann kann es aber sinniger sein das Fachabitur in der Ausbildung mit zu machen
Geht auch schneller

So hätte sie 12 Jahre Schule, plus 3 Jahre Ausbildung.
Ansonsten 10 Jahre Schule plus 3 Jahre Ausbildung.

Bis auf 2 Jahre mehr Zeit zum reifen sehe ich in diesem Modell keine Vorteile. Dann doch gleich das "normale" Abitur.


Ich schleich mich einmal rein.
Es ist nicht möglich, die Fachhochschulreife nach dem Mittleren Bildungsabschluss nur mit einer Berufsausbildung zu erlangen. Es ist notwendig, danach noch einen Schulabschluss (in S-H heißt das Fachoberschule) zu machen. In anderen Bundesländern wird der Bildungsgang wahrscheinlich anders heißen.

Und damit schleich ich mich wieder raus.
Trallala
30 Beiträge
29.02.2020 09:29
Zitat von Trallala:

Zitat von shelyra:

Zitat von Tildaline:

Zitat von shelyra:

...


Den schulischen Teil zumindest. Nach einer abgeschlossenen Berufsausbildung darf man auf Fachhochschulen studieren.

Dann kann es aber sinniger sein das Fachabitur in der Ausbildung mit zu machen
Geht auch schneller

So hätte sie 12 Jahre Schule, plus 3 Jahre Ausbildung.
Ansonsten 10 Jahre Schule plus 3 Jahre Ausbildung.

Bis auf 2 Jahre mehr Zeit zum reifen sehe ich in diesem Modell keine Vorteile. Dann doch gleich das "normale" Abitur.


Ich schleich mich einmal rein.
Es ist nicht möglich, die Fachhochschulreife nach dem Mittleren Bildungsabschluss nur mit einer Berufsausbildung zu erlangen. Es ist notwendig, danach noch einen Schulabschluss (in S-H heißt das Fachoberschule) zu machen. In anderen Bundesländern wird der Bildungsgang wahrscheinlich anders heißen.

Und damit schleich ich mich wieder raus.


Ein Nachtrag : Sollte die Tochter nach der 12. Klasse mit der Fachhochschulreife abgehen, reicht auch ein einjähriges Praktikum, um den praktischen Teil nachweisen zu können. Es muss keine Ausbildung über 3 Jahre sein.
Schnecke510
7212 Beiträge
29.02.2020 09:34
Zitat von Arielle30:

Also ich bin froh, dass mir meine Eltern damals NICHT reingequatscht haben.

Ich hab 1 jahr vorm abi das gymnasium abgebrochen und eine lehre begonnen.

Danach hab ich ein aupair jahr in den usa begonnen und nach 2 wochen beendet. Auch hier quatschte mir niemand drein und ich bin so froh darüber meine Erfahrungen gemacht zu haben.

Dann wechselte ich die Berufssparte. Machte eine schwierige Aufnahmeprüfung, ging wieder 2 jahre zur schule (wobei ich monatlichen lohn erhielt), machte meine Dienstprüfung und bin mittlerweile unkündbar. Und das ganze OHNE Abi.

Wenn deine tochter nicht weiß was sie damit anfangen soll, dann soll sie es lassen. Ich wusste, ich würde nicht studieren gehen und wenn ich es doch wollte, müsste ich das Abi nachholen. Na und?

Lass ihr die erfahrung am bau. Sie ist 16 und kein kleines kind mehr.

Glückwunsch zur Unkündbarkeit. Es soll eben Leute geben, die gewisse intellektuelle Ansprüche an ihren Beruf haben, und nicht nur die rechtlichen Seiten des Arbeitsverhältnisses ins Auge nehmen.
Und siehe Griechenland - niemand ist unkündbar.
Käme eins meiner Kinder mit solchen Plänen daher, wäre ich nicht begeistert oder würde sagen "der weiß, was er will..." - leider wäre das Gegenteil der Fall.
Schön, wenn es für dich so passt. Für viele andere würde es so nicht passen, wie du es gemacht hast. Ich will mal nicht über mein Kind sagen "Ok, hat alles abgebrochen...und TROTZDEM einen Job, ist ja nochmal gut gegangen..."...
29.02.2020 10:21
Ich würde ihr direkt den Wind aus den Segeln nehmen und sagen, wenn es ihr Wunsch ist, dann weiter du nicht im Wege stehen.
Dass du aber alles mit ihr erörtern möchtest, denn man kann sich nur für etwas entscheiden, wenn man auch alle Punkte und Möglichkeiten, das positive wie negative kennt.

Ich persönlich würde für sie eine pro und kontraliste machen und versuchen diese mit ihr noch zu erweitern.

Dazu in Aussicht stellen, vielleicht noch was interessanteres zu finden.
Arielle30
2955 Beiträge
29.02.2020 11:13
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Arielle30:

Also ich bin froh, dass mir meine Eltern damals NICHT reingequatscht haben.

Ich hab 1 jahr vorm abi das gymnasium abgebrochen und eine lehre begonnen.

Danach hab ich ein aupair jahr in den usa begonnen und nach 2 wochen beendet. Auch hier quatschte mir niemand drein und ich bin so froh darüber meine Erfahrungen gemacht zu haben.

Dann wechselte ich die Berufssparte. Machte eine schwierige Aufnahmeprüfung, ging wieder 2 jahre zur schule (wobei ich monatlichen lohn erhielt), machte meine Dienstprüfung und bin mittlerweile unkündbar. Und das ganze OHNE Abi.

Wenn deine tochter nicht weiß was sie damit anfangen soll, dann soll sie es lassen. Ich wusste, ich würde nicht studieren gehen und wenn ich es doch wollte, müsste ich das Abi nachholen. Na und?

Lass ihr die erfahrung am bau. Sie ist 16 und kein kleines kind mehr.

Glückwunsch zur Unkündbarkeit. Es soll eben Leute geben, die gewisse intellektuelle Ansprüche an ihren Beruf haben, und nicht nur die rechtlichen Seiten des Arbeitsverhältnisses ins Auge nehmen.
Und siehe Griechenland - niemand ist unkündbar.
Käme eins meiner Kinder mit solchen Plänen daher, wäre ich nicht begeistert oder würde sagen "der weiß, was er will..." - leider wäre das Gegenteil der Fall.
Schön, wenn es für dich so passt. Für viele andere würde es so nicht passen, wie du es gemacht hast. Ich will mal nicht über mein Kind sagen "Ok, hat alles abgebrochen...und TROTZDEM einen Job, ist ja nochmal gut gegangen..."...


Ich hätte aber nun mal gar nicht gewusst was ich mit abi anfange.
Und es gibt viele tolle lehrstellen wo man sicher später im job rauf arbeiten kann.

Und ich würde mein kind niemals zwingen abi zu machen wenn es todunglücklich dabei ist. So wie ich es war damals.

Nur weil man kein abi hat, heißt ja nicht, dass dann keine Möglichkeiten mehr offen stehen.

Und ich habe nicht wegen der unkündbarkeit meinen job, sondern weil er mir spaß macht.
Und ich habe SEHR hart dafür geschuftet, aufgenommen zu werden und die 2 jahre schule dafür zu machen. Denkst du da hab ich nicht(s) gelernt?
Und auf einmal hab ich gern gelernt, weils mich intressierte.
Arielle30
2955 Beiträge
29.02.2020 11:16
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Arielle30:

Also ich bin froh, dass mir meine Eltern damals NICHT reingequatscht haben.

Ich hab 1 jahr vorm abi das gymnasium abgebrochen und eine lehre begonnen.

Danach hab ich ein aupair jahr in den usa begonnen und nach 2 wochen beendet. Auch hier quatschte mir niemand drein und ich bin so froh darüber meine Erfahrungen gemacht zu haben.

Dann wechselte ich die Berufssparte. Machte eine schwierige Aufnahmeprüfung, ging wieder 2 jahre zur schule (wobei ich monatlichen lohn erhielt), machte meine Dienstprüfung und bin mittlerweile unkündbar. Und das ganze OHNE Abi.

Wenn deine tochter nicht weiß was sie damit anfangen soll, dann soll sie es lassen. Ich wusste, ich würde nicht studieren gehen und wenn ich es doch wollte, müsste ich das Abi nachholen. Na und?

Lass ihr die erfahrung am bau. Sie ist 16 und kein kleines kind mehr.

Glückwunsch zur Unkündbarkeit. Es soll eben Leute geben, die gewisse intellektuelle Ansprüche an ihren Beruf haben, und nicht nur die rechtlichen Seiten des Arbeitsverhältnisses ins Auge nehmen.
Und siehe Griechenland - niemand ist unkündbar.
Käme eins meiner Kinder mit solchen Plänen daher, wäre ich nicht begeistert oder würde sagen "der weiß, was er will..." - leider wäre das Gegenteil der Fall.
Schön, wenn es für dich so passt. Für viele andere würde es so nicht passen, wie du es gemacht hast. Ich will mal nicht über mein Kind sagen "Ok, hat alles abgebrochen...und TROTZDEM einen Job, ist ja nochmal gut gegangen..."...


Außerdem was heißt hier ALLES abgebrochen?

Ich habe die 11. Schulstufe in einer AHS negativ in Mathe abgeschlossen. Und wegen Mathe bin ich gegangen.
Und ich brach erst die Schule ab, als ich eine fixe Lehrstelle hatte. Und die habe ich mit gutem Erfolg abgeschlossen. Als was willst du da jetzt damit sagen?
Ich musste mich mit 10 entscheiden, auf welche Schule ich will. Kein Kind weiß mit 10, was es wirklich will. Und dann eben drauf gekommen, dass es für mich nichts ist. Punkt und Ende.
DieW
3488 Beiträge
29.02.2020 12:36
Wir standen vor knapp einem Jahr ähnlich da.
Allerdings war unser Sohn schon 20 ,aber durch die schulische Ausbildung finanziell 'abhängig".
Er stand ein Jahr vor seinem "Erzieher "und musste/wollte abrechen,weil seine Ausbildung nicht kompatibel mit seinem Sport war.
Wir haben ihm dann seinen Weg ermöglicht,mit Bauchschmerzen und vielen Sorgen.
Aber er ist glücklich und erfolgreich .
Lass sie ihren Weg gehen und mit 16 steht ihr die Welt offen.
Alles Gute Euch!
Fjörgyn
2765 Beiträge
29.02.2020 12:56
Sprich mit dem Betrieb, in dem sie das Praktikum gemacht hat, ob sie in den Ferien, alle die jetzt so anstehen, dort weiterhin Praktikum machen kann. Entweder festigt sich ihr Wunsch oder und das ist wahrscheinlicher, sie merkt, dass es auf Dauer doch nicht so toll ist.
Festigt sich ihr Wunsch, dann würde ich sie tatsächlich lassen. Wenn sie dann irgendwann in vielen Jahren „durch“ ist, kann sie gut an die Berufsschule als Lehrkraft, Dachdecker werden, zumindest bei uns, sehr gerne genommen, weil diese Bausparte sehr vielfältig arbeitet.
Junechiller
5036 Beiträge
29.02.2020 18:55
Zitat von serap1981:

Hallo,
das Herzmädel ist auf einem Gymnasium und wechselt, auf eigenen Wunsch, auf ein anderes im Sommer.
Bisher waren die Berufswünsche auch sehr klar (über Jahre).
Nun hat sie 14 Tage Praktikum auf dem Bau gemacht und will im Sommer nach der 10. die Schule abbrechen und dort eine Ausbildung machen.

Bauarbeiter stand aber nie auf ihrer Wunschliste.
Ich denke, es ist eher das Geld verdienen und unabhängiger werden, was sie da gerade lockt. Drei Jahre weiterhin Schule sind eben auch eine lange Zeit. Einen Nebenjob habe ich bisher nicht erlaubt, weil sie mit Schule, Hausaufgaben und Hobbies schon einen sehr vollen Tag hat.

Ich habe bedenken, intellektuell schafft sie die Schule locker. Bau ist nun auch kein Beruf, den man mit 70 auch noch locker macht, die meisten werden vorher arbeitsunfähig.
Außerdem denke ich nicht, dass sie in 10 Jahren immer noch Spaß an dem Job haben wird. Ihre Interessen sind einfach andere.

Aber was mache ich jetzt? Ich wollte ihr nie in ihre Berufswahl reinquatschen. Denke aber, dass sie jetzt einen Fehler macht, wenn sie sich nun alle anderen Wege so erschwert.


Lass sie machen. Nach der Ausbildung gibt's immer noch die Möglichkeit Abitur zu machen. Falls sie dann etwas in Richtung Bau studieren möchte, hat sie ihren Kommilitonen einiges voraus.

Ich hab damals auch übern 2. Bildungsweg Abi gemacht und anschließend erfolgreich studiert. Es war genau der richtige Weg für mich. Den direkten hätte ich mangels Motivation wahrscheinlich nicht bestanden.
kullerkeks74
2988 Beiträge
10.03.2020 01:36
Ich hab meine Tochter im juli letzten Jahres nach der 10. Klasse abbrechen lassen .
Sie hat ne Liste pro und Contra geschrieben und die Entscheidung gefallen.
Ich hab nur noch das ok gegeben.
Sie macht jetzt den Sozialassistent und im Anschluss den Erzieher.
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