Mütter- und Schwangerenforum

Blutabnahme bei starker Wahrnehmungsstörung - Tipps?

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Püppiline84
46 Beiträge
25.02.2021 14:08
Das Problem mit den Pflastern kennen wir auch sehr gut. Wir haben dann Emla Salbe bekommen und Frischhaltefolie drumgewickelt. Vielleicht wäre das noch eine Idee für euch.
Jarla
7529 Beiträge
25.02.2021 15:46
Ich würde versuchen das Problem in Angriff zu gehen mit einem Therapeuten. So eine Blutabnahme kann auch mal notfallmäßig kommen und auch andere unangenehme Dinge. Deshalb würde ich das gezielt therapieren. Wir haben da nun eine gewisse Routine bekommen. Wir haben Autismus und Wahrnehmungsstörung auch, aber auch mindestens 1 mal im Monat Blutabnahme
Christen
25044 Beiträge
25.02.2021 16:22
Zitat von Rommy-1983:

Zitat von Tzitzi:

Zitat von DieOhneNamen:

Das ist wirklich traurig solche Sachen von Fachpersonal zu hören.

Da sieht man wieder, Ausbildung ist lange nicht alles.

Ich kann dich wirklich verstehen.

Wir hatten es die Tage seit langem wieder beim Duschen.
Das geht mittlerweile eigentlich mit der Angst vorm Haare waschen, aber da es mir durch die Schwangerschaft so übel war, hat meine Große übernommen und die Kleine hat völlig frei gedreht.
Das war 1 Stunde Geschrei.

Außenstehende verstehen sowas oft nicht.


Duschen ist auch so ein Thema.... das geht eigentlich gar nicht, weil Wasser am Kopf und dann noch unkontrollierbar von oben bedeuten Ertrinken


Wurde bei deinem Sohn mal eine Autismusdiagnostik durchgeführt?Das klingt mir stark nach Asperger Syndrom,dass wird häufig,gerade bei Jungen,mit ADHS verwechselt.Vor allem wenn das Personal sich nicht auskennt.
Was die Blutabnahme angeht,ich selbst bin Autistin (weiß es aber erst seit ein paar Monaten) mit einer Chronischen Krankheit,und hatte die selbe Panik.Leider hatte ich nicht so eine tolle Mutter wie du es bist,meine hat zugelassen das ich festgehalten wurde und mir somit noch Traumas zugefügt wurden.
Ich würde mit dem Kinderarzt sprechen,es gibt Saft zur Beruhigung,den du ihm schon Zuhause geben könntest.
Du musst dich da durchsetzen und nicht nachgeben!
Ich hab hier 3 Autistische Kinder und kenne dieses Sätze und Blicke.Aber die sind egal,nur die Seele deines Kindes zählt!
Durch das festhalten ist natürlich schon unheimlich Panik bei ihm entstanden und es wird von mal zu mal schlimmer.
Wenn man einen Erwachsen festhält und ihm einfach Blut nimmt,ist es Körperverletzung.Sowas akzeptiere ich nur wenn das Leben in Gefahr ist.
Besteh darauf das eine Lösung gefunden und das alles andere für dich keine Option ist.Zb Lachgas wäre eine Option.Eine kurze Sedierung.Die können alles.Wollen aber einfach das es schnell geht.
dein Ratschlag für jede Lebenslage, oder? Geht alle mal zur Autismusdiagnostik.
Man könnte fast meinen, das wäre eine neue Pandemie. Drei deiner Kinder sind Autisten? Sowas habe ich echt noch nie gehört
Mathelenlu
49368 Beiträge
25.02.2021 17:19
Es gibt eine Menge Spritzenphobiker unter uns - meine Tochter gehört auch dazu, selbst erwachsen schafft sie es meist nur mit Sedierung. Das ist leider nix, das man wegreden kann oder mit dem Kopf besiegen (oder nur sehr bedingt), das gibts einfach, und wenn medizinisches Personal dann so blöd reagiert, macht es das nur um ein Vielfaches schlimmer. Ärgerlich. Ich persönlich finde, zwingen geht gar nicht (wenns nicht um nackte Überleben geht!!!). Zeit lassen, erklären, evtl. sedieren, guten Arzt suchen, der auch die Geduld dafür hat, evtl. Emlasalbe statt Pflaster? Ansonsten geht die Welt nicht unter, wenn das Blut auch in dem Fall nicht nach 12 Monaten, sondern halt etwas später kontrolliert wird. Besser als ein traumatisiertes Kind, das beim nächsten Mal noch mehr Angst hat...
Verhaltenstherapie hat hier geholfen, zumindest so, dass es aushaltbar und notfalls machbar ist. Nicht mit Pauken und Trompeten, aber machbar.
Rommy-1983
1365 Beiträge
25.02.2021 19:27
Zitat von Christen:

Zitat von Rommy-1983:

Zitat von Tzitzi:

Zitat von DieOhneNamen:

Das ist wirklich traurig solche Sachen von Fachpersonal zu hören.

Da sieht man wieder, Ausbildung ist lange nicht alles.

Ich kann dich wirklich verstehen.

Wir hatten es die Tage seit langem wieder beim Duschen.
Das geht mittlerweile eigentlich mit der Angst vorm Haare waschen, aber da es mir durch die Schwangerschaft so übel war, hat meine Große übernommen und die Kleine hat völlig frei gedreht.
Das war 1 Stunde Geschrei.

Außenstehende verstehen sowas oft nicht.


Duschen ist auch so ein Thema.... das geht eigentlich gar nicht, weil Wasser am Kopf und dann noch unkontrollierbar von oben bedeuten Ertrinken


Wurde bei deinem Sohn mal eine Autismusdiagnostik durchgeführt?Das klingt mir stark nach Asperger Syndrom,dass wird häufig,gerade bei Jungen,mit ADHS verwechselt.Vor allem wenn das Personal sich nicht auskennt.
Was die Blutabnahme angeht,ich selbst bin Autistin (weiß es aber erst seit ein paar Monaten) mit einer Chronischen Krankheit,und hatte die selbe Panik.Leider hatte ich nicht so eine tolle Mutter wie du es bist,meine hat zugelassen das ich festgehalten wurde und mir somit noch Traumas zugefügt wurden.
Ich würde mit dem Kinderarzt sprechen,es gibt Saft zur Beruhigung,den du ihm schon Zuhause geben könntest.
Du musst dich da durchsetzen und nicht nachgeben!
Ich hab hier 3 Autistische Kinder und kenne dieses Sätze und Blicke.Aber die sind egal,nur die Seele deines Kindes zählt!
Durch das festhalten ist natürlich schon unheimlich Panik bei ihm entstanden und es wird von mal zu mal schlimmer.
Wenn man einen Erwachsen festhält und ihm einfach Blut nimmt,ist es Körperverletzung.Sowas akzeptiere ich nur wenn das Leben in Gefahr ist.
Besteh darauf das eine Lösung gefunden und das alles andere für dich keine Option ist.Zb Lachgas wäre eine Option.Eine kurze Sedierung.Die können alles.Wollen aber einfach das es schnell geht.
dein Ratschlag für jede Lebenslage, oder? Geht alle mal zur Autismusdiagnostik.
Man könnte fast meinen, das wäre eine neue Pandemie. Drei deiner Kinder sind Autisten? Sowas habe ich echt noch nie gehört


Dann solltest du dich damit beschäftigen.Dann weist du das dass genetisch vererbt werden kann.In den Selbsthilfegruppen in denen ich bin,gibt es sehr häufig mehrer betroffen Geschwister.Nur das ich das von mir nicht wusste,und ich erst geahnt habe das da was nicht stimmt,als auch mein 5 Jähriger auffällig wurde.
Genauso kannst du nachlesen,das ADHS oft mit Autismus verwechselt wird.Und da ich hier so wenig aktiv bin und du dir anscheinend jeden meiner Beiträge merkst,wirst du ja wissen,dass ich nur Antworte,wenn ich wirklich das Gefühl habe helfen zu können.Und da dieses Thema eins ist,mit dem ich mich sehr gut auskenne,Antworte ich auch meistens nur wenn es darum geht.
Übrigens wird ADHS viel häufiger Diagnostiziert und das schon seit vielen Jahren Und mein ältester Sohn bekam seine Diagnose schon vor 16 Jahren.
Und nun würde ich dich bitten,meine Beiträge zu ignorieren,Danke.
Tzitzi
71 Beiträge
25.02.2021 20:55
Erstmal Danke für die ganzen Rückmeldungen. Ihr habt mich sehr darin bestätigt meiner Linie treu zu bleiben und auf eine Sedierung zu bestehen. Das werde ich morgen angehen!

Eine andere Körperstelle bringt es leider aktuell auch nicht und ich glaube auch die Creme würde es nicht wirklich besser machen, weil die Panik inzwischen so fest sitzt. Es ist schon das Ganze darum, was ihn triggert (Manschette, Desinfektionsspray,...)

Ich würde die Blutabnahme schon gerne relativ „zeitnah“ durchführen, weil ich auch noch einige Werte mehr bestimmen lassen möchte. Er ernährt sich mitunter sehr einseitig (Probleme mit der Konsistenz oder geringen geschmacklichen Abweichungen) außerdem überwiegend vegan (selbstgewählt). Ich finde, wenn da bei Erwachsenen auf einige Werte geachtet werden soll, sollte man das auch erst recht bei einem Kind im Wachstum. Außerdem können einige Mängel ja die Probleme bei Konzentration- und Gedächnisproblemen noch verstärken.

Verhaltenstherapie haben wir gerade 2 Verordnungen durch und die Therapeutin hat uns empfohlen nochmal Ergotherapie für die Wahrnehmungsstörungen einzuschieben, da sie aktuell an seine Grenzen gekommen ist. Er arbeitet einfach noch nicht so richtig mit und sie denkt, dass ihm die bessere Selbstwahrnehmung durch Ergo gerade am meisten weiter helfen würde. Wir haben da auch eine tolle Praxis bei der wir früher schon waren, erst wegen der Regulierungsstörung, dann wegen der ADHS Diagnose. Da bin ich sehr optimistisch, aber auch realistisch.... die Verbesserung kommt uns wahrscheinlich erst nächstes Jahr bei der Blutabnahme zu Hilfe

Ja, die richtige Diagnose dazu schreibe ich gleich nochmal einen eigenen Beitrag
Tzitzi
71 Beiträge
25.02.2021 22:48
So Diagnose, ein ganz eigenes Thema....

Erstmal Vererbung ist bei uns auch ein ganz großes Thema. Mein Mann und ich haben uns gefunden, weil wir eben gleich „bescheuert“ sind Jeder mit seinen Baustellen. Wir haben nur nie einen einzigen Gedanken daran verloren, dass unser Kind von beiden Seiten die volle Bandbreite abbekommen könnte Was aber auch daran liegt, dass uns erst in den letzten Jahren bewusst wurde, dass wir gar nicht nur zu blöd für alles sind, sondern es wirklich anerkannte „Probleme“ sind.

Von meinem Mann hat er den hohen IQ, das Chaos im Kopf und das aufbrausende Gemüt. Tagelang ein stiller See und urplötzlich ein brodelnder Vulkan.
Bei mir liegt der Grundstein für Gedächnislücken, Wortfindungsstörungen, Konzentrationsprobleme, Überempfindlichkeit für Geräusche, das nie abschalten können, grobmotorische Probleme,....

Er war schon als Baby irgendwie auffällig, aber nie so, dass uns jemand geglaubt hat. Er kam nur zur Ruhe wenn wir in Bewegung waren (abwechselnd die ganze Nacht). Er hatte schon damals Probleme mit dem „Essen“. Therapie wegen geringen Muskeltonus, lief spät, dafür schnell und unsicher. Sprach erst spät und musste vor der Einschulung zur Logopädie.

Als Kleinkind hatte er extreme Wutanfälle, ausgeglichen war er nur draußen im Wald. Wir hatten das Glück erst eine Tagesmutter zu finden, die mit den Kindern fast nur draußen war. Danach ging er in einen Waldkindergarten. Trotzdem viel er immer auf. Spielte und turnte immer erst, wenn alle schon fertig und am Gehen waren. Im Kindergarten hatte er sein Versteck, wenn ihm alles zu viel wurde. Neben den schon genannten Problemen bei der Körperpflege, war das Einschlafen das größte Problem. Das hat sich erst mit 6-7 gebessert, seit dem schläft er auch erst durch. Trotzdem war er immer so unheimlich positiv, kontaktfreudig und liebte seine Freunde und den Kindergarten. So mit 5 habe ich angefangen es beim Arzt und im Kindergarten anzusprechen, aber alle haben nur abgewunken.

Mit 6-7 waren wir als Eltern am Ende unserer Kräfte, wir konnten nicht mehr und wir hatten Probleme ihn noch so zu lieben, wie wir das wollten Es war eine schlimme Zeit, aber wir haben uns erfolgreich selber therapiert. Haben alle vorgegebenen Normen in Frage gestellt und unsere Maßstäbe geändert. Wir haben gelernt neben dem absoluten konsequent sein (was er braucht) trotzdem flexibel genug zu bleiben um immer wieder in seinen Blickwinkel zu switchen. Fingen mit der Ergotherapie an. Und plötzlich ging alles besser.....

Alles bis auf die Schule, da kam es dann zum Kollaps. Er verweigerte alles, war aggressiv, depressiv und verzweifelt.

Mein erster Verdacht LRS (habe selber eine starke Rechtschreibschwäche). Wir haben hier eine tolle Lerntherapeutin, die hat ihn in 5 Terminen spielerisch komplett durchleuchtet. Ihrer Meinung nach konnte er die Grundlagen überragend gut, aber die Fokussierung war eine Katastrophe.

Also weiter zur Kinderpsychiatrischen Praxis. Die haben eine mittlere Diagnostik durchgeführt. Also es war nicht nach einem Termin klar, es gab schon 5 Termine plus Abschlussgespräch. Aber sie haben halt auch nicht nach links und rechts gesehen, sondern rein auf ADS/ADHS getestet. Das Ergebnis war eindeutig und für uns erstmal eine unheimliche Erleichterung. Auch die Tabletten helfen ihm wirklich eindeutig, jedenfalls nachdem wir jetzt verschiedene durchprobiert haben und die dritte Variante am Besten für ihn ist. Außerdem kam bei dem vorgeschriebenen IQ Test raus, dass er leicht überdurchschnittlich begabt ist. Was schon ein gutes Ergebnis war, weil er 2/3 vom Test verweigert hat

Zeitgleich haben wir noch die Verhaltenstherapie angefangen.
Danach war er in der Schule wie ausgewechselt, nicht mehr der Letzte sondern immer der Erste. Endlich bekam er langsam Erfolgserlebnisse. Die Lehrerin hat sich große Mühe gegeben, obwohl sie vom ADHS überhaupt nicht überzeugt war und auch eher Richtung Autismus tendierte. Mir war es egal, es ging ihm gut, in der Schule lief es besser und die Therapeutin hat viel mit ihm an seinem Selbstwertgefühl gearbeitet. Zum ersten Mal hatten wir ein normales Familienleben, da war mir ganz egal welchen Namen die Diagnose hatte.

Dann kam Corona und das 3.Schuljahr war zu Ende. Die Lehrerin führte früh mit mir ein Gespräch wegen der richtigen weiterführenden Schule für ihn. Nach ihrer Meinung war extrem wichtig, dass er eine kleine Klasse, sonderpädagogische Unterstützung und möglichst minimalen Leistungsdruck braucht. Erst klang das wie der Himmel, schließlich haben wir beide eine sehr traumatische Schulzeit hinter uns. Das wollten wir für ihn nicht. Als wir uns dann mit besagter Schule auseinander setzten kam immer mehr das Gefühl auf, dass seine Interessen da gar nicht wirklich zum Tragen kamen. Irgendwie passte es einfach nicht zu ihm. Also habe ich ein Gespräch mit seiner Therapeutin vereinbart. Ihre Empfehlung war ein Gymnasium mit möglichst hohem Leistungs- und Disziplinlevel. Sie bat mich unbedingt mit ihm nochmal zu einem Spezialisten für Begabung und Schulberatung zu gehen. Durch eine Empfehlung einer befreundeten Mami kamen wir zu einer ganz tollen Psychologin, die sofort einen tollen Draht zu ihm hatte. Sie hat sich sehr viel Zeit für ihn genommen und ihn auch nochmal getestet und die Meinung der Therapeutin bestätigt. Er ist unterfordert und wird sich nie für die Grundschulthemen begeistern, sie meinte glücklich wird er erst im Studium, jetzt heißt es nur ihn irgendwie so weit zu bekommen.

So weit so gut, er ist an unserem Wunschgymnasium angemeldet. Nächste Woche erfahren wir, ob es geklappt hat. Wahrscheinlich will ich ihm gerade auch nochmal verstärkt helfen um ihm dort einen guten Start zu ermöglichen. In der Zwischenzeit kam nämlich auch doch mal raus, dass die Hänseleien der anderen Kinder organisierter waren, als mir das die Schule immer weiß machen wollte. Er konnte es nur nie richtig zum Ausdruck bringen, bzw. wurde ihm nie geglaubt, weil er ja eh immer überreagiert

Ich bin in zwischen sehr dünnhäutigen, weil ich immer erklären muss, was los ist. Manchmal wünsche ich mir ein selbsterklärendes Schild auf seiner Stirn. Damit nicht andauernd Sprüche kommen wie „Was du hast noch kein Schwimmabzeichen, dann streng dich mal an, du willst doch auch dazu gehören“ Ich mein was denken sich die Leute, haben die nicht den Funken einer Idee, was sie einer geschundenen Kinderseele damit antun! Oder mir fallen langsam auch keine unverfänglichen Ausreden mehr ein, warum er nicht woanders übernachten kann... Weil er eben Nachts immer noch nicht trocken ist und keine Schlafwindel bei ihm dicht hält.... aber das kann ich doch nicht seinen Klassenkameraden erzählen.

Seeeeeehr lange Rede, kurzer Sinn: Ich fühle mich bei dem ganzen Thema eher alleine gelassen und immer weitergereicht. Der kleine Monk in mir hätte gerne eine ganzheitliche Diagnostik aus einer Hand mit schriftlichem Endergebnis zum Abheften
Allerdings habe ich mich jetzt damit abgefunden, dass es reicht wenn er alle mögliche Unterstützung bekommt, egal wie die Schublade heißt, in die ich ihn dafür stecken muss.
Tzitzi
71 Beiträge
25.02.2021 22:51
O.k. das ewig lange Chaos muss jetzt echt keiner lesen seht es als therapeutische Maßnahme für mich. Es hat gut getan mal wenigstens einen Teil aufzuschreiben.

gute Nacht
Chiquita
10152 Beiträge
26.02.2021 07:28
Wäre Hypnose nicht ein Versuch wert?
Marf
28077 Beiträge
26.02.2021 07:40
Zitat von Tzitzi:

O.k. das ewig lange Chaos muss jetzt echt keiner lesen seht es als therapeutische Maßnahme für mich. Es hat gut getan mal wenigstens einen Teil aufzuschreiben.

gute Nacht

Ich habs gelesen und ihr macht es gut mit ihm.Euer Weg ist richtig,daß zählt.
Kompliziert wird es für euch und ihn wohl immer sein.Aber der Umgang damit zu kennen und zu lernen ist schon ein immenser Schritt.
Bist nicht allein!
Rommy-1983
1365 Beiträge
26.02.2021 14:31
Zitat von Tzitzi:

O.k. das ewig lange Chaos muss jetzt echt keiner lesen seht es als therapeutische Maßnahme für mich. Es hat gut getan mal wenigstens einen Teil aufzuschreiben.

gute Nacht


Das klingt (jaaaa ich schreibe es nochmal!)
wirklich als beschreibst du mich und meine 2 Großen.Bitte sprich das doch nochmal an.Mein grosser ist such Hochbegabt,sehr hoher I.Q. Was ich in der Grundschule saß,weil er Dinge nicht einsah,dumm fand und das dann auch den Lehrern so mitteilte.Irgendwann wurde der Druck so gross,dass er verstummte und jetzt mühsam wieder lernen muss,mit anderen zu reden.Er ist 18,hat 1 Jahr pausiert aufgrund schwerer Depression und sich neu geordnet.Er ist sehr intelligent,liest,lernt und schreibt den ganzen Tag.Seit er 4 ist.Schule,langweilig.Sozial ist es sehr schwierig.
Meine Tochter ist 15,Asperger Typisch hat sie sich als Mädchen nach außen stark angepasst,Zuhause brach dann jeden Tag mit voller Wucht alles heraus.Dinge zerstören,selbstverletzung,selbsthass.Ich kann nicht mehr War ihr Mantra.Leider hat sie noch vom Vater Schizophrenie geerbt.Trotzdem ist auch sie sehr intelligent und jetzt auf einem guten Weg.
Mein kleiner (5) ist seit gut 1,5 Jahren ,,auffällig" und gerade in der Diagnostik,die wir eigentlich garnicht brauchen.Bei ihm möchte ich alles besser machen,damit der Umgang mit der Außenwelt für ihn nicht zum Horrortripp wird.Er weiß zwar schon über DNA und das Gehirn Bescheid,aber wenn er einfach so etwas Geschenkt bekommt (Beispiel)geht die Welt unter,weil er nicht versteht warum und wofür.Das sind Sachen die nur versteht,wer es selbst erlebt.
Wir können gerne mal per PN schreiben,dass ist mir lieber als hier alles offen zu legen
JuWu
13086 Beiträge
26.02.2021 16:43
Zitat von Rommy-1983:

Zitat von Tzitzi:

Zitat von DieOhneNamen:

Das ist wirklich traurig solche Sachen von Fachpersonal zu hören.

Da sieht man wieder, Ausbildung ist lange nicht alles.

Ich kann dich wirklich verstehen.

Wir hatten es die Tage seit langem wieder beim Duschen.
Das geht mittlerweile eigentlich mit der Angst vorm Haare waschen, aber da es mir durch die Schwangerschaft so übel war, hat meine Große übernommen und die Kleine hat völlig frei gedreht.
Das war 1 Stunde Geschrei.

Außenstehende verstehen sowas oft nicht.


Duschen ist auch so ein Thema.... das geht eigentlich gar nicht, weil Wasser am Kopf und dann noch unkontrollierbar von oben bedeuten Ertrinken



Wurde bei deinem Sohn mal eine Autismusdiagnostik durchgeführt?Das klingt mir stark nach Asperger Syndrom,dass wird häufig,gerade bei Jungen,mit ADHS verwechselt.Vor allem wenn das Personal sich nicht auskennt.

Was die Blutabnahme angeht,ich selbst bin Autistin (weiß es aber erst seit ein paar Monaten) mit einer Chronischen Krankheit,und hatte die selbe Panik.Leider hatte ich nicht so eine tolle Mutter wie du es bist,meine hat zugelassen das ich festgehalten wurde und mir somit noch Traumas zugefügt wurden.
Ich würde mit dem Kinderarzt sprechen,es gibt Saft zur Beruhigung,den du ihm schon Zuhause geben könntest.
Du musst dich da durchsetzen und nicht nachgeben!
Ich hab hier 3 Autistische Kinder und kenne dieses Sätze und Blicke.Aber die sind egal,nur die Seele deines Kindes zählt!
Durch das festhalten ist natürlich schon unheimlich Panik bei ihm entstanden und es wird von mal zu mal schlimmer.
Wenn man einen Erwachsen festhält und ihm einfach Blut nimmt,ist es Körperverletzung.Sowas akzeptiere ich nur wenn das Leben in Gefahr ist.
Besteh darauf das eine Lösung gefunden und das alles andere für dich keine Option ist.Zb Lachgas wäre eine Option.Eine kurze Sedierung.Die können alles.Wollen aber einfach das es schnell geht.

Den Gedanken hatte ich tatsächlich beim Lesen auch als erstes.
JuWu
13086 Beiträge
26.02.2021 16:50
Zitat von Tzitzi:

So Diagnose, ein ganz eigenes Thema....

Erstmal Vererbung ist bei uns auch ein ganz großes Thema. Mein Mann und ich haben uns gefunden, weil wir eben gleich „bescheuert“ sind Jeder mit seinen Baustellen. Wir haben nur nie einen einzigen Gedanken daran verloren, dass unser Kind von beiden Seiten die volle Bandbreite abbekommen könnte Was aber auch daran liegt, dass uns erst in den letzten Jahren bewusst wurde, dass wir gar nicht nur zu blöd für alles sind, sondern es wirklich anerkannte „Probleme“ sind.

Von meinem Mann hat er den hohen IQ, das Chaos im Kopf und das aufbrausende Gemüt. Tagelang ein stiller See und urplötzlich ein brodelnder Vulkan.
Bei mir liegt der Grundstein für Gedächnislücken, Wortfindungsstörungen, Konzentrationsprobleme, Überempfindlichkeit für Geräusche, das nie abschalten können, grobmotorische Probleme,....

Er war schon als Baby irgendwie auffällig, aber nie so, dass uns jemand geglaubt hat. Er kam nur zur Ruhe wenn wir in Bewegung waren (abwechselnd die ganze Nacht). Er hatte schon damals Probleme mit dem „Essen“. Therapie wegen geringen Muskeltonus, lief spät, dafür schnell und unsicher. Sprach erst spät und musste vor der Einschulung zur Logopädie.

Als Kleinkind hatte er extreme Wutanfälle, ausgeglichen war er nur draußen im Wald. Wir hatten das Glück erst eine Tagesmutter zu finden, die mit den Kindern fast nur draußen war. Danach ging er in einen Waldkindergarten. Trotzdem viel er immer auf. Spielte und turnte immer erst, wenn alle schon fertig und am Gehen waren. Im Kindergarten hatte er sein Versteck, wenn ihm alles zu viel wurde. Neben den schon genannten Problemen bei der Körperpflege, war das Einschlafen das größte Problem. Das hat sich erst mit 6-7 gebessert, seit dem schläft er auch erst durch. Trotzdem war er immer so unheimlich positiv, kontaktfreudig und liebte seine Freunde und den Kindergarten. So mit 5 habe ich angefangen es beim Arzt und im Kindergarten anzusprechen, aber alle haben nur abgewunken.

Mit 6-7 waren wir als Eltern am Ende unserer Kräfte, wir konnten nicht mehr und wir hatten Probleme ihn noch so zu lieben, wie wir das wollten Es war eine schlimme Zeit, aber wir haben uns erfolgreich selber therapiert. Haben alle vorgegebenen Normen in Frage gestellt und unsere Maßstäbe geändert. Wir haben gelernt neben dem absoluten konsequent sein (was er braucht) trotzdem flexibel genug zu bleiben um immer wieder in seinen Blickwinkel zu switchen. Fingen mit der Ergotherapie an. Und plötzlich ging alles besser.....

Alles bis auf die Schule, da kam es dann zum Kollaps. Er verweigerte alles, war aggressiv, depressiv und verzweifelt.

Mein erster Verdacht LRS (habe selber eine starke Rechtschreibschwäche). Wir haben hier eine tolle Lerntherapeutin, die hat ihn in 5 Terminen spielerisch komplett durchleuchtet. Ihrer Meinung nach konnte er die Grundlagen überragend gut, aber die Fokussierung war eine Katastrophe.

Also weiter zur Kinderpsychiatrischen Praxis. Die haben eine mittlere Diagnostik durchgeführt. Also es war nicht nach einem Termin klar, es gab schon 5 Termine plus Abschlussgespräch. Aber sie haben halt auch nicht nach links und rechts gesehen, sondern rein auf ADS/ADHS getestet. Das Ergebnis war eindeutig und für uns erstmal eine unheimliche Erleichterung. Auch die Tabletten helfen ihm wirklich eindeutig, jedenfalls nachdem wir jetzt verschiedene durchprobiert haben und die dritte Variante am Besten für ihn ist. Außerdem kam bei dem vorgeschriebenen IQ Test raus, dass er leicht überdurchschnittlich begabt ist. Was schon ein gutes Ergebnis war, weil er 2/3 vom Test verweigert hat

Zeitgleich haben wir noch die Verhaltenstherapie angefangen.
Danach war er in der Schule wie ausgewechselt, nicht mehr der Letzte sondern immer der Erste. Endlich bekam er langsam Erfolgserlebnisse. Die Lehrerin hat sich große Mühe gegeben, obwohl sie vom ADHS überhaupt nicht überzeugt war und auch eher Richtung Autismus tendierte. Mir war es egal, es ging ihm gut, in der Schule lief es besser und die Therapeutin hat viel mit ihm an seinem Selbstwertgefühl gearbeitet. Zum ersten Mal hatten wir ein normales Familienleben, da war mir ganz egal welchen Namen die Diagnose hatte.

Dann kam Corona und das 3.Schuljahr war zu Ende. Die Lehrerin führte früh mit mir ein Gespräch wegen der richtigen weiterführenden Schule für ihn. Nach ihrer Meinung war extrem wichtig, dass er eine kleine Klasse, sonderpädagogische Unterstützung und möglichst minimalen Leistungsdruck braucht. Erst klang das wie der Himmel, schließlich haben wir beide eine sehr traumatische Schulzeit hinter uns. Das wollten wir für ihn nicht. Als wir uns dann mit besagter Schule auseinander setzten kam immer mehr das Gefühl auf, dass seine Interessen da gar nicht wirklich zum Tragen kamen. Irgendwie passte es einfach nicht zu ihm. Also habe ich ein Gespräch mit seiner Therapeutin vereinbart. Ihre Empfehlung war ein Gymnasium mit möglichst hohem Leistungs- und Disziplinlevel. Sie bat mich unbedingt mit ihm nochmal zu einem Spezialisten für Begabung und Schulberatung zu gehen. Durch eine Empfehlung einer befreundeten Mami kamen wir zu einer ganz tollen Psychologin, die sofort einen tollen Draht zu ihm hatte. Sie hat sich sehr viel Zeit für ihn genommen und ihn auch nochmal getestet und die Meinung der Therapeutin bestätigt. Er ist unterfordert und wird sich nie für die Grundschulthemen begeistern, sie meinte glücklich wird er erst im Studium, jetzt heißt es nur ihn irgendwie so weit zu bekommen.

So weit so gut, er ist an unserem Wunschgymnasium angemeldet. Nächste Woche erfahren wir, ob es geklappt hat. Wahrscheinlich will ich ihm gerade auch nochmal verstärkt helfen um ihm dort einen guten Start zu ermöglichen. In der Zwischenzeit kam nämlich auch doch mal raus, dass die Hänseleien der anderen Kinder organisierter waren, als mir das die Schule immer weiß machen wollte. Er konnte es nur nie richtig zum Ausdruck bringen, bzw. wurde ihm nie geglaubt, weil er ja eh immer überreagiert

Ich bin in zwischen sehr dünnhäutigen, weil ich immer erklären muss, was los ist. Manchmal wünsche ich mir ein selbsterklärendes Schild auf seiner Stirn. Damit nicht andauernd Sprüche kommen wie „Was du hast noch kein Schwimmabzeichen, dann streng dich mal an, du willst doch auch dazu gehören“ Ich mein was denken sich die Leute, haben die nicht den Funken einer Idee, was sie einer geschundenen Kinderseele damit antun! Oder mir fallen langsam auch keine unverfänglichen Ausreden mehr ein, warum er nicht woanders übernachten kann... Weil er eben Nachts immer noch nicht trocken ist und keine Schlafwindel bei ihm dicht hält.... aber das kann ich doch nicht seinen Klassenkameraden erzählen.

Seeeeeehr lange Rede, kurzer Sinn: Ich fühle mich bei dem ganzen Thema eher alleine gelassen und immer weitergereicht. Der kleine Monk in mir hätte gerne eine ganzheitliche Diagnostik aus einer Hand mit schriftlichem Endergebnis zum Abheften
Allerdings habe ich mich jetzt damit abgefunden, dass es reicht wenn er alle mögliche Unterstützung bekommt, egal wie die Schublade heißt, in die ich ihn dafür stecken muss.
mir tut das total leid, dass du dich da so allein gelassen fühlst dabei macht ihr das absolut richtig und so gut.
Tzitzi
71 Beiträge
26.02.2021 18:48
Zitat von Chiquita:

Wäre Hypnose nicht ein Versuch wert?

Interessanter Gedanke
Da kenne ich mich gar nicht mit aus und bin immer davon ausgegangen, dass eine gewisse „Mitarbeit/Loslassen“ nötig ist. Das stelle ich mir in der Situation schwierig vor, wäre aber vielleicht eine langfristige Möglichkeit. Ich behalte es mal im Hinterkopf, Danke!
Tzitzi
71 Beiträge
26.02.2021 18:53
Zitat von Marf:

Zitat von Tzitzi:

O.k. das ewig lange Chaos muss jetzt echt keiner lesen seht es als therapeutische Maßnahme für mich. Es hat gut getan mal wenigstens einen Teil aufzuschreiben.

gute Nacht

Ich habs gelesen und ihr macht es gut mit ihm.Euer Weg ist richtig,daß zählt.
Kompliziert wird es für euch und ihn wohl immer sein.Aber der Umgang damit zu kennen und zu lernen ist schon ein immenser Schritt.
Bist nicht allein!


Danke! Das tut sehr gut zu hören. Man zweifelt ja doch immer wieder.
Gestern Nacht habe ich noch über eine Mutter-Kind-Kur oder Familienkur oder so nachgedacht Das wäre glaube ich ein gutes Projekt für nächstes Jahr.
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