Mütter- und Schwangerenforum

۞ ஜ ۞ Geburtsberichte ۞ ஜ ۞

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Trixi1987
7170 Beiträge
25.08.2010 22:09
jaaaaaaaaaaaa, weiter so
Botticelli
9291 Beiträge
26.08.2010 09:02
Ach wie schön doch jede einzelne Geburt bisher verlaufen ist.

Schreibt bitte noch viel viel mehr.
happy_mum88
1962 Beiträge
26.08.2010 15:21
Zitat von Botticelli:

Ach wie schön doch jede einzelne Geburt bisher verlaufen ist.

Schreibt bitte noch viel viel mehr.


Mein Mäuschen kam bereits in der 32. Woche.
Am Morgen ging ich zu einem routinemäßigen Besuch beim FA. Alles war ok.
Ich bin dann nach Hause und machte mich schick, weil ich mit einer alten Schulfreundin verabredet war. Wir hatten uns lang nicht gesehen und ich freute mich riesig. Irgendein komisches Gefühl aber sagte mir, ich solle meinen Freund mitnehmen. Wir dann am Nachmittag zum Bus. Bei ihr angekommen, bemerkten wir, es war noch Zeit. Also sind wir noch Döner essen gegangen Hatte ich einen Hunger
Plötzlich bekam ich Schmerzen Ganz leichte, dachte mir nicht viel dabei, da ich sowieso die Schwangerschaft oft mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Es wurde von Minute zu Minute schlimmer. Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie ich zu meinem Freund sagte, ich möchte doch nicht zu Josi, sondern wieder nach Hause. Also fuhren wir mit dem Bus wieder nach Hause. Im Bus wurde es immer heftiger, ich bekam Angst. Ich ging schnell mit ihm zu meinen Eltern, musste auf Toilette. Dort kam lauter Fruchtwasser auf einmal raus mit Tröpfchenweise Blut. Da meine Mum kein Führerschein hat, hat sie schnell unsere Nachbarn gefragt, die mich sofort ins naheliegende KH fuhren. Zu dem Zeitpunkt war es ca. 20 Uhr.
Im Krankenhaus angekommen, so nach 8 Minuten, wurde erstmal auf Nieren-Becken-Entzündung spekuliert Anstatt erstmal zu schauen, wurde ich auf Toilette geschickt wegen einer Urinprobe. Schmerzen konnt ich kaum noch aushalten. 5 Minuten später wurde endlich geschaut, ob das Baby kommt und Taaadaaaa ...schon 8 cm offen war der Muttermund....Da das Baby noch so klein war und es in dem Kh keine Frühchenstadion gab, kam der Krankenwagen, durfte mir aber anhören, Kind käme schon im Wagen
Zum Glück schafften wir es noch bis ins Krankenhaus, aber es dauerte doch noch eine Stunden, bis das Baby kam, was sich letztendlich als unsere Tochter herausstellte. Vorher wurde auf Junge spekuliert, dementsprechend war die Überraschung mega groß
Nur leider war sie nicht sehr fit, alles noch nicht komplett ausgebildet. Es hieß erst, bis Ende März würde sie im KH bleiben müssen, aber wir haben eine Kämpfernatur bekommen. Bereits 4 Wochen später durfte sie zu uns nach Hause Am Geburtstag meiner Mutter am 24.02.2006
Uns bis heute, war sie vll. 4 mal krank

Ach übrigens: Mein Vater war so aufgeregt, er kam im tiefsten Winter mit Pantoffeln ins Krankenhaus, watschelt damit durch den Schnee
Fiel ihm garnicht auf.

Nun bekommen wir wieder ein Kind. Am 03.03.2011 solls soweit sein

Leonie
25.01.2006
1780 gramm
45 cm
ku 31
happy_mum88
1962 Beiträge
26.08.2010 15:25
Zitat von happy_mum88:

Zitat von Botticelli:

Ach wie schön doch jede einzelne Geburt bisher verlaufen ist.

Schreibt bitte noch viel viel mehr.


Mein Mäuschen kam bereits in der 32. Woche.
Am Morgen ging ich zu einem routinemäßigen Besuch beim FA. Alles war ok.
Ich bin dann nach Hause und machte mich schick, weil ich mit einer alten Schulfreundin verabredet war. Wir hatten uns lang nicht gesehen und ich freute mich riesig. Irgendein komisches Gefühl aber sagte mir, ich solle meinen Freund mitnehmen. Wir dann am Nachmittag zum Bus. Bei ihr angekommen, bemerkten wir, es war noch Zeit. Also sind wir noch Döner essen gegangen Hatte ich einen Hunger
Plötzlich bekam ich Schmerzen Ganz leichte, dachte mir nicht viel dabei, da ich sowieso die Schwangerschaft oft mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Es wurde von Minute zu Minute schlimmer. Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie ich zu meinem Freund sagte, ich möchte doch nicht zu Josi, sondern wieder nach Hause. Also fuhren wir mit dem Bus wieder nach Hause. Im Bus wurde es immer heftiger, ich bekam Angst. Ich ging schnell mit ihm zu meinen Eltern, musste auf Toilette. Dort kam lauter Fruchtwasser auf einmal raus mit Tröpfchenweise Blut. Da meine Mum kein Führerschein hat, hat sie schnell unsere Nachbarn gefragt, die mich sofort ins naheliegende KH fuhren. Zu dem Zeitpunkt war es ca. 20 Uhr.
Im Krankenhaus angekommen, so nach 8 Minuten, wurde erstmal auf Nieren-Becken-Entzündung spekuliert Anstatt erstmal zu schauen, wurde ich auf Toilette geschickt wegen einer Urinprobe. Schmerzen konnt ich kaum noch aushalten. 5 Minuten später wurde endlich geschaut, ob das Baby kommt und Taaadaaaa ...schon 8 cm offen war der Muttermund....Da das Baby noch so klein war und es in dem Kh keine Frühchenstadion gab, kam der Krankenwagen, durfte mir aber anhören, Kind käme schon im Wagen
Zum Glück schafften wir es noch bis ins Krankenhaus, aber es dauerte doch noch eine Stunden, bis das Baby kam, was sich letztendlich als unsere Tochter herausstellte. Vorher wurde auf Junge spekuliert, dementsprechend war die Überraschung mega groß
Nur leider war sie nicht sehr fit, alles noch nicht komplett ausgebildet. Es hieß erst, bis Ende März würde sie im KH bleiben müssen, aber wir haben eine Kämpfernatur bekommen. Bereits 4 Wochen später durfte sie zu uns nach Hause Am Geburtstag meiner Mutter am 24.02.2006
Uns bis heute, war sie vll. 4 mal krank

Ach übrigens: Mein Vater war so aufgeregt, er kam im tiefsten Winter mit Pantoffeln ins Krankenhaus, watschelt damit durch den Schnee
Fiel ihm garnicht auf.

Nun bekommen wir wieder ein Kind. Am 03.03.2011 solls soweit sein

Leonie
25.01.2006
1780 gramm
45 cm
ku 31

Achja...Mäuschen kam um 23:30
bianca_luca2010
7 Beiträge
26.08.2010 16:19
Luca
17.4.2010 (errechneter Termin 5.6.2010)
43 cm
1800 g
29,5 cm KU
Mein kleiner Engel kam in der Woche 33+0 auf die Welt.

Hatte am 30.5. eine Kontrolluntersuchung bei der Vertretung meiner Frauenärztin, da sie gerade im Urlaub war.
Jedenfalls stellte die Vertretung da fest, dass mein Gebärmutterhals nur noch 1,5 cm lang war und sie schickte mich sofort ins Krankenhaus. Dort hatte ich dann 14 Tage strenge Bettruhe und hing am laufenden Band am Wehentropf (auf höchster Stufe). Anscheinend hat es wohl was gebracht, weil ich dann am 16.4. mit einem angeblich stabilen Gebärmutterhals und ohne Wehen wieder nach Hause durfte. Hab mich schon gefreut, endlich wieder zu Hause zu sein und wir aßen noch Chinesisch und lagen dann zusammen auf dem Sofa und guggten Fernseh. So gegen 20 Uhr merkte ich ein ziehen in meinem Bauch. Das wurde allerdings immer schlimmer, was ich nicht erwartet hatte. Ich nahm eine Schmerztablette und legte mich wieder hin, weil ich dachte, ich war vielleicht zu aufgeregt und hab deshalb Schmerzen. Bin ja davon ausgegangen, dass alles ok ist als ich aus dem KH entlassen wurde... Mittlerweile war es dann 23 Uhr, mein Freund schlief schon aber ich konnte durch die Schmerzen nicht mehr schlafen... Irgendwann war es dann so schlimm, dass ich alle 5 Minuten auf die Toilette musste, obwohl nichts kam und mein Freund aufwachte, weil ich so vor Schmerzen stöhnte. Es war bereits 5 Uhr morgens. Er sah mich an und ich meinte nur: Ruf schnell n Krankenwagen, ich kann nicht mehr! 10 Minuten später war der Krankenwagen dann da und es ging mit Blaulicht in die Klinik zurück, weil ich bereits alle 2 Minuten heftige Wehen hatte. Gegen 5 :20 Uhr waren wir dann im KH. Ich wurde ans CTG angeschlossen und untersucht, mein Muttermund war schon 8 cm geöffnet! Die Hebamme sagte dem Arzt bescheid, der machte nochmal ein Ultraschall ob das Köpfchen auch unten liegt ( das tat es auch ) und dann gings ab in den Kreissaal. Es war dann 6 Uhr als meine Fruchtblase geöffnet wurde und schließlich erblickte mein Sonnenschein um 6 :39 Uhr das Licht der Welt. Luca war dann noch 4 Wochen in der Klinik, stabilisierte sich aber schnell. Bis heute entwickelt er sich sehr gut, ist ein aufgewecktes, braves Kerlchen und schläft sogar schon durch.

Trixi1987
7170 Beiträge
26.08.2010 18:47
Zitat von happy_mum88:

Zitat von Botticelli:

Ach wie schön doch jede einzelne Geburt bisher verlaufen ist.

Schreibt bitte noch viel viel mehr.


Mein Mäuschen kam bereits in der 32. Woche.
Am Morgen ging ich zu einem routinemäßigen Besuch beim FA. Alles war ok.
Ich bin dann nach Hause und machte mich schick, weil ich mit einer alten Schulfreundin verabredet war. Wir hatten uns lang nicht gesehen und ich freute mich riesig. Irgendein komisches Gefühl aber sagte mir, ich solle meinen Freund mitnehmen. Wir dann am Nachmittag zum Bus. Bei ihr angekommen, bemerkten wir, es war noch Zeit. Also sind wir noch Döner essen gegangen Hatte ich einen Hunger
Plötzlich bekam ich Schmerzen Ganz leichte, dachte mir nicht viel dabei, da ich sowieso die Schwangerschaft oft mit Rückenschmerzen zu kämpfen hatte. Es wurde von Minute zu Minute schlimmer. Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie ich zu meinem Freund sagte, ich möchte doch nicht zu Josi, sondern wieder nach Hause. Also fuhren wir mit dem Bus wieder nach Hause. Im Bus wurde es immer heftiger, ich bekam Angst. Ich ging schnell mit ihm zu meinen Eltern, musste auf Toilette. Dort kam lauter Fruchtwasser auf einmal raus mit Tröpfchenweise Blut. Da meine Mum kein Führerschein hat, hat sie schnell unsere Nachbarn gefragt, die mich sofort ins naheliegende KH fuhren. Zu dem Zeitpunkt war es ca. 20 Uhr.
Im Krankenhaus angekommen, so nach 8 Minuten, wurde erstmal auf Nieren-Becken-Entzündung spekuliert Anstatt erstmal zu schauen, wurde ich auf Toilette geschickt wegen einer Urinprobe. Schmerzen konnt ich kaum noch aushalten. 5 Minuten später wurde endlich geschaut, ob das Baby kommt und Taaadaaaa ...schon 8 cm offen war der Muttermund....Da das Baby noch so klein war und es in dem Kh keine Frühchenstadion gab, kam der Krankenwagen, durfte mir aber anhören, Kind käme schon im Wagen
Zum Glück schafften wir es noch bis ins Krankenhaus, aber es dauerte doch noch eine Stunden, bis das Baby kam, was sich letztendlich als unsere Tochter herausstellte. Vorher wurde auf Junge spekuliert, dementsprechend war die Überraschung mega groß
Nur leider war sie nicht sehr fit, alles noch nicht komplett ausgebildet. Es hieß erst, bis Ende März würde sie im KH bleiben müssen, aber wir haben eine Kämpfernatur bekommen. Bereits 4 Wochen später durfte sie zu uns nach Hause Am Geburtstag meiner Mutter am 24.02.2006
Uns bis heute, war sie vll. 4 mal krank

Ach übrigens: Mein Vater war so aufgeregt, er kam im tiefsten Winter mit Pantoffeln ins Krankenhaus, watschelt damit durch den Schnee
Fiel ihm garnicht auf.

Nun bekommen wir wieder ein Kind. Am 03.03.2011 solls soweit sein

Leonie
25.01.2006
1780 gramm
45 cm
ku 31

3.3. ist gut... da hab ich auch geburtstag
Trixi1987
7170 Beiträge
26.08.2010 18:50
so viele tolle berichte^^

weiter so mädels^^
Trixi1987
7170 Beiträge
26.08.2010 21:26
das kann doch nicht schon alles gewesen sein?
Zauberfee5182
10305 Beiträge
26.08.2010 21:35
So nun der von vielen ersehnte Geburtsbericht der Emilia Lea. (Sehr lang)
Es war Freitag der 13. morgens, als ich wach wurde, schaute ich an die Decke über meinem Bett. Dort leuchte in großen Zahlen 7:32. Ich war erstaunt und mein erster Gedanken war: „Huch du hast ja komplett durch geschlafen.“ Ich sprang aus dem Bett und ging auf die Toilette. Danach schlenderte ich ins Wohnzimmer und überlegte, ob ich mich nochmal hinlegen soll. Aber dann passierte etwas „komisches“ ich merkte wie mir etwas die Beine runter lief. Ich erschrak. „ Pullern warst du gerade, dass kann es nicht sein…Oh nein, es geht los…“ schoss mir durch den Kopf. *Herzrasen*
Ich ging ins Schlafzimmer und überlegte, mit welchen Worten ich den werdenden Papa nun wecken soll. Mir fiel nix ein. Nach gefühlten 10 Minuten, die ich vor seinem Bett stand, schaute er mich mit großen Augen an, erschrak und sagte: „ Was ist los?“ Ich stotterte: „Ähm, mir läuft Wasser die Beine runter.“ Zack, war er hellwach und meinte: „Das heißt was?“ Ich sagte nur: „ Na ich pinkel mir bestimmt nicht in die Hose!“ Er stand auf und ging ins Badezimmer- ich machte mich derweil schon mal fertig.
Aber WAS ZIEHT MAN AN, wenn man zur Entbindung ins Krankenhaus fährt… *Frauen eben*. Während mein Schatz Frühstück machte, rief ich im Krankenhaus an, um uns anzukündigen. Anschließend rief ich meine Schwester an. Es war 7:50h und ich freute mich sie auch mal aus dem Bett werfen zu können! Nach kurzem Smalltalk weihte ich sie ein, dass es los ging. So, noch schnell einen Blick ins Internet werfen und dann geht’s los. Dachte ich. Zunächst packte ich meinen Koffer nochmal komplett neu- nicht das irgendwas zu viel oder zu wenig drin ist.
Gegen halb 10 kamen wir dann im Krankenhaus an.
Nach der obligatorischen Untersuchung ging es zum CTG. Eine Stunde lang verfolgten wir gespannt was darauf zu sehen war. Es war nix zusehen, außer den Herztönen natürlich
Alle 4 Stunden sollten wir nun wieder kommen um erneut ein CTG zu schreiben. Wir bezogen unser Zimmer. Die Dame die dort lag, kannten wir schon aus dem Geburtsvorbereitungskurs. Sie lag dort mit ihrem kleinen Schreihals- dazu später mehr.
Mein Schatz und ich gingen mich anmelden und anschließend eine Cola trinken. Es gibt seit einem Monat eine Cafebar auf dem Krankenhausgelände, die echt empfehlenswert ist. Sogar Mittagessen habe ich an dem Tag direkt bekommen und was soll ich sagen, es war gar nicht schlecht.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit CTG und spazieren gehen. Aber es tat sich nix Gegen 17:30 ging es zum Ultraschall. Hier konnte man auf Grund des wenigen Fruchtwassers nicht mehr so viel sehen, aber sie wurde auf 3300g geschätzt und wir haben ein letztes Bild bekommen. Anschließend mussten wir wieder zum CTG und zum Aufklärungsgespräch für die Einleitung die für den nächsten Morgen geplant war. Als wir wiederkamen, gab es kein Abendbrot mehr- super Sache….
Abends lag ich auf dem Bett und konnte den Hintern unsere Tochter richtig in die Hand nehmen, so wenig Fruchtwasser hatte sie nur noch- ich hab mich total erschrocken.
Gegen 23 entschied ich mich schlafen zu gehen. Aber, ich konnte nicht einschlafen. Alle 10 Minuten hatte ich dieses fiese Ziehen im Rücken und außerdem plärrte die ganze Zeit das Kind nebenan- wie soll man sich da auf Wehen konzentrieren können. Gegen 2 bin ich dann Richtung Kreißsaal gewatschelt. Ich wurde von einer sehr netten älteren Hebamme empfangen. Auf dem CTG war wie gehabt nicht viel zu sehen, zum Mindest nicht so regelmäßig wie ich es gemerkt habe. Ich durfte den Rest der Nacht da bleiben, bekam ein Schmerzmittel und döste etwas vor mich hin. Die Hebamme untersuchte mich stündlich und schrieb nonstop CTG. Dann musste ich aufs Klo. Da ich mir den großen Kreißsaal ausgesucht hatte, hatte ich ein eigenes Bad. Ich öffnete die Tür und erschrak. Der Raum ist von oben bis unten weiß gefliest und von der Tür bis zum Klo war alles voll mit Blut. Ich blieb stehen, schluckte und ging wieder raus. Ich suchte die Hebamme und teilte ihr mit das ich lieber aufs andere Klo gehen möchte. Ich erklärte ihr die Lage und sie entschuldigte sich 1000x.
Die Einleitung war erst mal nicht mehr nötig, aber noch nicht ausgeschlossen.
Um 8 durfte ich dann wieder auf mein Zimmer zum Duschen und frühstücken. Ich hatte gar keine Lust zu duschen- aber was solls. Um 10 kam mein Freund wieder.
Nach dem nächsten CTG- nach wie vor ohne nennenswerte Wehen- entschied man sich dann doch für die Einleitung, so bekam ich alle 4 Std eine Tablette in steigender Dosis. Da draußen so tolles Wetter war und das Kind in meinem Zimmer immerzu weinte, gingen wir in den Park und verbrachten dort die meiste Zeit des Tages. Die Wehen wurden zunehmend stärker- was man aber natürlich nicht auf dem CTG sah. Gegen 21 Uhr bekam ich die 3. Tablette, die im hohen Bogen wieder raus kam. Die Hebamme (übrigens die gleiche wie am Vorabend) war entzückt und wertete das als ein gutes Zeichen. Das war es auch die Wehen wurden von nun an Stärker, aber immer noch nicht gut genug. Es war zum schreien, starke, schmerzhafte Wehen, aber nix tat sich am Muttermund- lediglich der Gebärmutterhals verstrich langsam mal. Die Herztöne unserer Tochter pendelten sich bei 120/130 ein. Das war nicht super, aber okay. Während den Wehen (die man nur selten auf dem CTG sah) gingen ihre Herztöne immer hoch. Mein Freund sollte nun Punkte machen, wenn ich eine Wehe hatte. Wir verbrachten diese Nacht gemeinsam im Kreißsaal. Mittlerweile war es draußen voll geworden. Es standen 6 Geburten an, soviel haben die sonst in 3-4 Tagen. Die Hebamme war alleine und hat versucht noch Unterstützung zu bekommen. Gegen 5 waren sie dann zu dritt. Es gibt 3 Kreißsäle, ein CTG Raum und den Vorraum.
Gegen 2 wurden die Wehen so schmerzhaft, dass ich ein Schmerzmittel haben wollte und da ich mich auch überhaupt nicht mehr entspannen konnte und wollte und ständig am heulen war, bekam ich erst so Bachblütenzeug und anschließend eine Pda. Die Anästhesisten waren 2 junge Mädels die aus ihrer wohlverdienten Nachtruhe geholt wurde, aber trotzdem total nett und lustig waren. Das PDA setzten war ein komisches Gefühl, tat aber nicht weh. Ich war so aufgeregt und übermüdet, dass ich unentwegt gezittert habe. Als das Ding saß und zu wirken begann, konnte ich endlich mal ne Std schlafen. Dann wurde ich wach, weil ich Hunger hatte und ich rechtsseitig die Wehen wieder merkte. Bis 6 hielt ich das aus. Der Mumu war mittlerweile 4 cm geöffnet, also hatte die Pda ihren Zweck erfüllt. Um 6 kam die Anästhesistin und spritze die Pda nach- das hielt wieder nur für ne Stunde. Gegen 8 wollte mein Schatz frühstücken gehen, ich durfte nix mehr essen, falls es zum KS kommt. Laufen durfte ich auch nicht. Seit die Pda lag kam alle 2 Std. die Hebamme und schiebte mir ‘nen Katheter rein um meine Blase zu entleeren. Ich sag’s euch, irgendwann ist einem das total egal.
Mein Schatz konnte aber nicht frühstücken gehen, weil die Dame, die im Vorraum geparkt wurde, am pressen war. Das war echt krass- ich dachte nur „scheiße, ich will hier weg“. Aber ich blieb natürlich. Gegen 9 wurde die pda nochmal nachgespritzt, weil sie wieder in der Wirkung nachließ. Ich hatte schon eine Weile die fiesesten Wehen veratmet, weil die komische Hebamme meinte, dass ich nur den Druck spürte und das keine Schmerzen sein könnten. „ Blöde Kuh- wir können ja mal tauschen.“ Dachte ich nur. Naja bis 11 ging es nach dem alten Muster weiter. Pda wirkte nicht mehr richtig und ich veratmete Wehe um Wehe, heulte und fluchte vor mich hin. Außerdem hatte ich Hunger!! Mir war kalt (trotz 30° im Kreißsaal) und Lust hatte ich schon lange keine mehr. Ich durfte dann doch eine Kleinigkeit essen, weil die letzte Mahlzeit ja schon eine Weile her war. Anschließend bekam ich ein anderes Schmerzmittel gespritzt, was sofort alles lahm legte. Ich spürte meine Beine nicht mehr richtig und Wehen merkte ich auch nicht mehr. Es waren ja auch keine mehr da. Ich schlief nochmal eine Stunde. Dann bekam ich einen Wehentropf, damit es weitergehen konnte- aber der zeigte auch nach einer Stunde noch keine Wirkung. Gegen 14 Uhr kam der Oberarzt rein getanzt und meinte freudestrahlend: „Naaaa schon mal über ‘nen Kaiserschnitt nachgedacht?“ Ich sagte nur: „ Alles klar! Sofort?“
Dann ging es Schlag auf Schlag. Die Anästhesistin kam rein, klärte mich kurz auf und Spritze noch mehr Medis in den PDA Zugang. Die Konsequenz war, dass mein Kreislauf mal Kurzfristig absackte und die Herztöne von Emilia blieben aber stabil. Mein Blutdruck war bei 80/55… Mein Schatz stand neben mir und ich sah ihm an, dass er total aufgeregt war und ich konnte ihm nicht helfen. Blödes Gefühl. Dann ging’s los Richtung OP. Ich wurde von 2 Anästhesisten dahin gebracht, weil niemand anderes Zeit hatte. Die haben sich auch direkt entschuldigt, dass sie das nicht so oft machen- weil sie echt überall gegen gefahren sind.
Im Op wurde ich dann weiter vorbereitet und bekam den mittlerweile 3. Zugang, weil die anderen beiden schon zu wahren- aber das war mir total egal. Mir wurde übel. Irgendwann meinte der Oberarzt: „Was ist denn mit dem Vater, will der dabei sein?“ Ich sagte nur Ja, will er und die Hebamme hastete los um ihn zu holen. Der saß immer noch wie bestellt und nicht abgeholt im Kreißsaal. Derweilen fingen die Herren schon mal an mich auf zu schnibbeln. Ich war soo froh als mein Freund dann endlich da war und hörte nur wie die Hebamme zu ihm sagte: „ gucken sie bitte nicht nach links!“ Er setzte sich an meinen Kopf und streichelte mich. Mir wurde immer schlechter und ich erwähnte, das ich spucken muss und in dem Augenblick kam es auch schon schwallartig aus mir raus. Ich traf ihn, den Boden und die Anästhesistin, die dann erst mal putzen durfte. Die haben aber auch an meinem Bauch geruckelt… Das ist schon ein komisches Gefühl. Dann war Emilia da- mit einem zaghaften Schrei wurden wir begrüßt. Sie wurde uns kurz gezeigt und dann weg gebracht. Aber ich konnte das zu dem Zeitpunkt eh nicht realisieren. Kurze Zeit später kam sie wieder und wir 3 durften ein wenig kuscheln- da mir aber immer noch so schlecht war, bat ich meinen Freund mit ihr und der Hebamme in den Kreißsaal zu gehen, weil ich Angst hatte sie auch noch an zu kotzen. Kurz vor 3 war auch ich wieder im Kreißsaal und konnte so langsam den schönsten Moment meines Lebens realisieren. Da waren sie: Die beiden wichtigsten Menschen in meinem Leben.
Ich bin so stolz auf uns 3, dass wir diese langen zweieinhalb Tage so gut gemeistert haben.
So und rückwirken komme ich zu dem Schluss: Ich würde jederzeit wieder einen Kaiserschnitt machen. Es war nicht so schlimm wie ich dachte!
Emilia ist 50 cm groß 2650g leicht und hat einen KU von 34 cm.
mashadar
10585 Beiträge
26.08.2010 23:10
Zitat von Trixi1987:

das kann doch nicht schon alles gewesen sein?



Das sehe ich mal als Herausforderung; na warte!
---
Teil 1: Die Wehen
oder
Den Öffnungsgrad des Muttermundes erkennt man am Sahnehäubchen

Am Freitag (02.04.) saß ich mal wieder in der Wohnung, es war also ein Tag wie jeder andere im spannenden Leben der Mash. Auf einmal *Spannung erzeugt, obwohl ja jeder weiß was kommt* baute sich ein mir bekanntes schmerzhaftes Druckgefühl im Bauch auf, welches ich genervt als "Wehe, die so tut als könne die Geburt losgehen, dann aber wieder verschwindet" abtat.
Diese von mir ignorierten Wehen traten ab dem Zeitpunkt ca. alle 10 Minuten auf. Da ich sicher war, dass mein Körper nur wieder ein mieses Spiel mit meinen Hoffnungen und Träumen treibt, sind wir kurzerhand zu unseren Freunden zum Abendessen gefahren und haben dort die "Addams Family" angeschaut. Während des Films wurden die Wehen regelmäßiger - ca. alle 5 Minuten - und stärker, so dass mich meine Freundin mehrmals besorgt von der Seite musterte, weil ich wie ein Zombie auf der Couch hing.
Trotzdem fuhren wir dann nach dem Film nach Hause, denn ich bin ja keine panische Erstschwangere, die beim kleinsten Ziepen direkt ins Krankenhaus hechtet!
Zu Hause angekommen haben wir angefangen ein Wehenprotokoll zu führen, dass bestätigte, dass die Wehen alle 4 Minuten auftraten, zudem haben wir noch ein "Sternchen-System" für den Intensitätsgrad entwickelt um den genauen Durchblick zu haben.
Um ganz sicher zu sein bin ich dann mit meinen 4 Minuten-Abstand-Wehen noch in die Badewanne: Die Wehen wurden stärker!
Immer noch von dem Gedanken beseelt, keine Panik machen zu wollen, habe ich mich dann wieder an den Rechner gesetzt und ein wenig Zuspruch hier im Forum geholt, während mein Mann die letzten Sachen für das Krankenhaus zusammengepackt hat.
Gegen 1:00 Uhr sind wir dann von zu Hause aus aufgebrochen und kamen kurze Zeit später im Krankenhaus an, wo wir mit einem Blick auf meinem Bauch direkt in den dritten Stock zum Kreißsaal geschickt wurden.
So, bis hierher ist eigentlich alle normal verlaufen...
Ruft euch an dieser Stelle jetzt bitte in Erinnerung, was ich über meinen Geburtsvorbereitungskurs geschrieben habe oder lest es nach, nur so könnt ihr die Tragweite des nächsten Ereignisses begreifen. Sicher wisst ihr noch, dass ich den Kurs abbrach, weil ich die Hebamme so schrecklich fand.
.
Ich muss wohl nicht näher erläutern, WER mich im Kreißsaal in Empfang genommen hat...
Da ich mit dem Veratmen der Wehen beschäftigt war, habe ich die nette Dame zuerst gar nicht erkannt, aber netterweise hat sie mich sehr schnell liebevoll darauf hingewiesen, dass wir schon Bekanntschaft gemacht hatten.
"Ah! Sie haben doch meinen Geburtsvorbereitungskurs abgebrochen!"
--- "Ähhh....genau... *hilfloses Grinsen und mich ausgeliefert fühle*
"Und Sie haben Wehen. In welchen Abständen?"
--- "Regelmäßig alle 4 Minuten."
*kritischer Blick* "Also ich glaube ja nicht, dass es schon soweit ist..."

.
Ihr könnt euch vorstellen, dass ich schon total angenervt war, immerhin hatte die Dame ja noch nichtmal einen Blick auf interessante Stellen geworfen, sondern nur von ihrem Eindruck her geurteilt.
Ich wurde dann ins Wehenzimmer geleitet und das CTG wurde geschrieben:
Mini-mini-mini Wehen! Blödes Sch.... Gerät! Wobei ich ja schon froh war, dass überhaupt was angezeigt wurde *grmbl*
Die Hebamme maß mich dann mit einem mitleidigen Blick und meinte, dass sie ja sowieso nicht soooviel von der Technik halten würde und dass ja die Hauptsache die Herztöne des Kindes sei, die ja hervorragend wären.
Schon einige Frauen habe sie trotz hoher CTG Ausschläge wieder nach Hause geschickt... und sie nehme an, sie würde mich auch wieder heim schicken, aber trotzdem solle die Ärztin doch noch einen Blick auf den Muttermund werfen.
Ich war von der Behandlung noch viel genervter als vorher, denn jetzt kam ich mir doch vor wie eine panische Erstschwangere...nebenbei habe ich mir auch noch Gedanken gemacht, wie ich die Schmerzen daheim ertragen soll.
Währenddessen taxierte mich die Dame eingehend und meinte dann, dass mir "das Sahnehäubchen fehlen würde". (Ist das nicht putzig?^^) Denn man würde den Schwangeren ja ansehen, in welchem Stadium sie sich befänden und ich wäre ja noch viiiel zu ruhig.
Meine Erklärung, dass ich sowieso nicht der Typ bin, der Panik schiebt, wurde mit einem milden Lächeln abgetan.
Kurz darauf tauchte dann die Ärztin auf, bei der ich mich nebenbei bemerkt auch nicht für voll genommen fühlte, und tastete nach dem Muttermund.
Beunruhigenderweise sagte sie dabei überhaupt nichts. Ich lag auf der blöden Pritsche und machte mir Sorgen, während die Tusse in mir rumwühlte und dabei wirklich seeehr ernst schaute.
Dann irgendwann kam:
"Ich bin etwas überrascht. Der Muttermund ist bereits 5 cm geöffnet."
Darauf die Hebamme:
"Oh, dann habe ich mich geirrt. Schön, dann können Sie ja bleiben..."

*Fortsetzung folgt*
mashadar
10585 Beiträge
26.08.2010 23:12
Lest nun über die ambivalente Wirkung einer PDA und über das Auftauchen schicker Männer im Kreißsaal!
Versetzen wir uns also in die von mir im letzten Teil skizzierte Situation zurück. Regelmäßige Wehen, eine mehr oder weniger sympathische Hebamme und ein illustres Wehenzimmer.
Gegen 6:00 Uhr morgens meinte die Hebamme, es würde wohl nicht mehr besonders lange dauern und ich solle es jetzt schon sagen, falls ich eine PDA in Anspruch nehmen wolle.
Mein Körper war zu dem Zeitpunkt zwar schon angegriffen, nicht allerdings mein Heldenmut!
Ich lehnte also eine vorsorgliche PDA ab, was mir bei der Dame einige Pluspunkte eingebracht haben muss.
"Hmm, ich schätze, wir sind uns in einigen Punkten ziemlich ähnlich..."
--- Antwort (ausgesprochen): "Hmhm..."
--- Antwort (gedacht): "Halt die Klappe, ich will in Ruhe leiden!"

Die Hebamme meinte dann nur, dass es ja gut sein könnte, dass ich in zwei Stunden um eine PDA betteln würde, aber dann bliebe sie hart, denn dann hätte ich es fast geschafft. Sehr vertrauenserweckend!
(Woran ich nicht dachte: Die Dame hatte ja nur bis 7:00 Uhr Dienst und kann sich somit gar nicht zum PDA-Gott aufschwingen, ganz abgesehen davon, dass das ja meine Entscheidung ist...)
Um 7:00 Uhr war dann - wie eben erwähnt - "Wachwechsel". Statt der forschen Hebamme tauchte nun eine Seele von Mensch mit leiser, wohltönender Stimme auf.
Gegen 8:00 Uhr war der Muttermund auf 8 cm geöffnet und eigentlich -ganz genau! EIGENTLICH! - rechneten alle mit einer schnellen Geburt.
Das Problem: Um 11:00 Uhr war immer noch ein Ministück Gebärmutterhals da...und um 12:00 Uhr auch...so dass ich also stundenlang "in den letzten Zügen" lag.
Irgendwann hat mich die nette Hebamme dann zu einem Bad überredet und ich glaub, ich habe wirklich eine gute Stunde in der Wanne zugebracht, schade, dass ich das Riesenteil nicht genießen konnte! Und ständig gab es neues warmes Wasser, also eigentlich ein Traum!
Als ich aus der Wanne rausbin, wurde mir dann so ein hippes Krankenhaushemdchen nahegelegt, damit ich meine eigenen Kleider nicht total einsaue. Da mir zu dem Zeitpunkt schon alles relativ egal war, habe ich zugestimmt, aaaaber: Durch meine mangelnde Krankenhauserfahrung (und ich schaue auch keine Arztserien!) wusste ich nicht, wie man das Hemdchen richtig anzieht.
Glaubt ihr, jemand hätte mich darauf aufmerksam gemacht, dass das Teil hinten und nicht vorne offen sein soll? Aber nee, ich bin dann vorne aufgeknöpft durch die Gegend gehumpelt, zu allem Übel auch noch mit sexy Netzunterhosen und flauschigen orangenen Socken! (Warum das eine Rolle spielt, werdet ihr gleich erfahren! )
Nachdem ich also wieder auf dem Gebärbett (oder wie auch immer das Ding heißt) angekommen bin, schaute dann die liebe Assistenzärztin rein (also in den Kreißsaal und auch in anderer Hinsicht ) und erklärte mir, dass sie noch keine Geburt allein betreuen dürfe und dass somit der Chefarzt-Obermotz dazukäme. *seufz*
Kurze Zeit später flog die Tür auf und ein gutaussehender Mann in Jeans und weißem Hemd betrat dynamisch den Raum.
Nein, ich bin keinem Wunschtraum aufgesessen, dass ist wirklich die Wahrheit!
Stellt euch also vor: Ich in einem Krankenhaushemd - falsch herum angezogen, somit so ziemlich brust- und bauchfrei, einer übergroßen Netzunterhose und orangenen Flauschsocken, liegend in kompromittierender Position auf dem Gebärbett...
...und dann kommt der Typ rein! *arghs*
Zum Glück war für den Moment mein Schamgefühl gerade weiiit weg, denn es stellte sich heraus, dass es sich bei dem Schnuckel um den Chefarzt handelte.
Hallooo? Chefarzt = alt, graue Haare und faltig!
Er stellte sich kurz vor und meinte nur, er käme, wenn es dann in die Endphase ginge, dann verschwand er glücklicherweise wieder.
Um 14:00 Uhr kam dann der nächste Schichtwechsel, die Seele-von-Mensch-Hebamme wurde durch eine junge, coole ersetzt.
Gleichzeitig wurde festgestellt, dass die Dauer der Wehen nicht genügte, um die Kleine richtig nach unten zu schieben, also wurde ich an den Wehentropf gehängt.
Ich wurde immer schwächer und bekam immer weniger von der Außenwelt mit, die Herztöne unserer Süßen waren aber die ganze Zeit hervorragend.
Irgendwann sah ich dann nur noch glitzernde Partikel in der Luft rumfliegen und hatte Schwierigkeiten, geradeaus zu gucken (jetzt wäre die Gelegenheit für den Chefarzt gewesen, sich vorzustellen, ohne mich dabei in Verlegenheit zu bringen, denn ich hätte es gar nicht wirklich bemerkt ), so dass mir dann eindringlich zu einer PDA geraten wurde, durch die ich wieder etwas Kraft für die Geburt sammeln sollte.
Zuerst weigerte ich mich strikt, irgendwie empfand ich eine PDA als "uncool" und wollte es so gerne normal schaffen, aber durch gutes Zureden wurde ich dann doch überzeugt und kurze Zeit später kam (Zitat) "ein witziger Mann in Grün und eine nette Frau in Blau" (im Nachhinein erkenne ich, dass es sich um das Anästhesie-Team handelte )
Vom Legen der PDA habe ich - außer dem Mini-Pieks von der Betäubungsspritze - wirklich rein gar nichts bemerkt!
Auch die PDA selbst hat mich irgendwie enttäuscht, ich hatte auf wirkliche Linderung gehofft, aber stattdessen wurden die Wehenabstände nur etwas länger, woraufhin der Tropf wieder stärker gestellt wurde...
...woraufhin die PDA wieder stärker gestellt wurde...
...woraufhin der Tropf wieder stärker gestellt wurde...
*Fortsetzung in Form des letzten Teiles folgt*
mashadar
10585 Beiträge
26.08.2010 23:16
Der Metzger, ein Blutbad und eine informative Lampe
Versetzt euch zurück zum letzten Teil unserer Geschichte: Die ärmste (!) Mash befindet sich also in einem Delirium, welches durch die Abwechslung von PDA und Wehentropf hervorgerufen wurde.
(An dieser Stelle fragt man sich doch wieder: Was war zuerst, das Huhn oder das Ei?...Was war zuerst, der Wehentropf oder die PDA? Naja, egal...genug philosophiert, ihr wollt sicher harte Fakten und lauert schon ganz blutrünstig vor dem Rechner! )
Gegen 16:00 Uhr hatte sich immer noch nichts wirklich Produktives getan, die Kleine rutschte zwar immer runter, da die Wehen aber zu kurz waren (mir erschienen sie ganz und gar nicht zu kurz...), flutschte sie immer wieder zurück.
Es wurde also ein Ultimatum von zwei Stunden gestellt, wenn sie bis dahin nicht auf der Welt sein sollte, müsste ein Kaiserschnitt gemacht werden...ich gebe zu, der KS erschien mir in diesem Moment seeehr verlockend *hüstel*
Während ich also - immer noch im sexy Hemdchen und den orangenen Gebärsocken - in der im letzten Teil beschriebenen kompromittierenden Position auf dieser blöden Liege hänge, fliegt wieder die Tür auf und der gutaussehende Chefarzt hat seinen nächsten Auftritt. Ja, scheinbar steht der Mann auf tolle Auftritte, schade, dass ich das in dem Moment nicht zu würdigen wusste!
Er baute sich neben dem Bett auf, tatschte auf mir rum, schaute mal rein und verkündete: "So, die holen wir jetzt!"
Auf meinen wenig überzeugten Blick hin meinte er nur, ich solle mal bei der nächsten Wehe versuchen mitzupressen.
Für diese Anordnung war ich richtig dankbar, da ich schon seit einiger Zeit gerne mitgemischt hätte. Trotzdem hat die verfluchte Wehendauer nicht ausgereicht, so dass die Kleine wieder in die entgegengesetzte Richtung "verschwunden" ist.
Der schicke Chefarzt fragte dann, ob ich was dagegen hätte, wenn er etwas mithelfen würde.
Ja Mädels! In dem Moment erschien mir das tatsächlich eine gute Idee zu sein! Wer hätte nicht gerne kompetente Hilfe! Ich hatte allerdings nicht geahnt, wie diese aussehen sollte...
Das Team stellt sich in Position:
Eine Hebamme hält den rechten Fuß, mein Mann hält den linken Fuß (Gegendruck...), die Assistenzärztin schaut von unten und der Schicha (schicke Chefarzt!) steht nur nebendran und meint, ich solle Bescheid sagen, wenn die nächste Wehe kommt.
Ich kündige also die Wehe an, beginne mitzupressen und überlege mir währenddessen noch, ob seine Hilfe aus "Anfeuern" besteht, da wirft er sich komplett auf meinen Bauch und versucht mir die Rippen zu brechen!
Diese Prozedur wiederholten wir dann ca. dreimal - ich nehme an, ihr entschuldigt es, wenn ich nicht mehr GANZ genau weiß, wie lange diese Aktion dauerte - wobei dann irgendwann das Problem auftrat, dass ich nicht mehr wusste, wann ich eine Wehe hatte, da meine Rippen vom Gewicht des Schichas so wehgetan haben...
Irgendwann hörte er dann auf, sich auf mich zu stürzen und grummelte etwas von "Mit der Saugglocke kriegen wir sie raus!" woraufhin ich den kreativen Vorschlag:
"Schneidet mich doch einfach auf und holt sie..." machte, der aber vom Diktator rigoros abgeschmettert wurde.
Er verschwand durch die schicksalshafte Kreißsaaltür und kam mit Foltergeräten zurück, die man wohl im Volksmund als Saugglocken bezeichnet. Dann begann er, in mir rumzuwühlen (*Aua!*), stellte fest, dass Saugglocke Nr. 1 zu groß war. Also kam Saugglocke Nr. 2 zum Einsatz. Nach erneutem Rumgewühle stellte er fest, dass diese nicht richtig saß, so dass dann nach Rumwühlversuch Nr. 3 die Saugglocke endlich angebracht war.
Schlauerweise hat der gute Mann auch VOR der Wühlerei einen Kittel über sein schniekes Hemd gezogen: eine ausgesprochen gute Idee!
Bei der nächsten Wehe begibt sich das Team also wieder in Position:
Meine Beine in diese peinlichen Stützen, die Assistenzärztin bereitet sich auf de Angriff auf meinen Rippen / meinen Bauch vor, die Hebamme steht unten und schaut mitleidig und der Schicha mit Metzgerambitionen hängt unten mit der Saugglocke zwischen meinen Beinen. Eine fantastische Situation, will ich unbedingt nochmal erleben!
Bei der nächsten Wehe mischen also alle kräftig mit...
"Ich kann das Köpfchen schon sehen!"
--- "Welche Haarfarbe?"
"Keine Ahnung...nass!"

Und bei der nächsten Wehe hatte ich einfach überhaupt keinen Bock mehr und habe weitergemacht, woraufhin unsere Kleine eeendlich rauskam, zusammen mit einem Schwall Blut.
Laut Aussage der Hebamme musste diese sie regelrecht auffangen...
Ein Blick in die Runde zeigte: Das Team blutverschmiert aber zufrieden!
"Ganz schön blutige Sache...läuft das immer so?!"
--- "Nein, so eine Sauerei war schon lange nicht mehr..."
Da ich in einem babyfreundlichen Krankenhaus entbunden habe, bekam ich unsere Süße direkt auf die Brust gelegt, wo sie auch die nächste halbe Stunde blieb.
Mein Mann hat dann die Nabelschnur durchtrennt und wir begannen mit diversen Versuchen um die Plazenta ebenfalls rauszulocken. Gerne war auch der Schicha, der sich mittlerweile zum Metzger aufgeschwungen hat, bereit, sich wieder mit vollem Körpereinsatz auf meinen Bauch zu stürzen um so der Plazenta schlagkräftige Argumente zum Verlassen meines Körpers anzubieten. Leider auch umsonst, so dass ich auch noch in den Genuss der ersten Akupunktur meines Lebens kam. Irgendwann nach ca. 15 Minuten erbarmte sich das Teil dann doch und verließ - ebenfalls mit viel Blut, aber das muss ich wohl nicht erwähnen - meinen Körper. Glücklicherweise hatte die Hebamme ja schon Übung mit dem Auffangen.
Auf die Frage hin, ob ich die Planzenta aufheben und unter einem Apfelbaum vergraben wolle, meinte ich, dass ich eher meine Gebärsocken vergraben würde als dieses Teil. (Hm, könnte man noch umsetzen!)
Nach der ganzen Quälerei dachte ich jetzt eigentlich, man ließe mich endlich in Ruhe, aber NEIN, natürlich NICHT!
Denn durch die liebevoll angebrachte Saugglocke hatte ich natürlich einen Dammriss und dieser musste genäht werden.
Die nette Assistenzärztin kam also und verteilte mir an höchst unangenehmer Stelle (ich führe das nicht näher aus) ca. 5 Spritzen (Ich stehe auf Lokalbetäubungen!), daraufhin tauchte wieder der Metzger auf, bewaffnet mit sehr dubiosen Instrumenten und machte sich direkt ans Werk.
Durch die vorher angebrachte Lampe konnte ich alles genau beobachten und es sah tatsächlich so aus wie in dem spanischen Youtube-Video *grins*, allerdings war es lange nicht so schmerzhaft (oder die Tusse im Video schreit auch bei einer Autofahrt o.ä. wie am Spieß )
Während also genäht wurde, erzählte ich von dem Video, dass ich gesehen hatte und freute mich, dass ich im Forum meine eigenen Erfahrungen dazu kundtun darf.
Dummerweise hatte die Assistenzärztin zwei Spritzen nicht richtig gesetzt, so dass der Metzger nachspritzen musste (durfte?), der mir natürlich mit Begeisterung die Spritze in die Weichteile rammte.
Kurz bevor sie fertig waren, konnte ich es doch nicht lassen und meinte:
"Ganz schön blutige Sache da unten!"
*irritierte Blicke*
"Na, ich seh's in der Lampe... *grins*"
*schockierte Blicke, Anstalten, die Lampe umzuräumen*
"Neenee, lassen Sie sie ruhig da, dann kann ich genau berichten!"

Als auch das überstanden war, wurde ich noch von der netten Hebamme gewaschen (absolut nötig, siehe Blutbad...), dann bestellten wir nach getaner Arbeit vom Kreißsaal aus Pizza. (Okay, ich hatte nur einen italienischen Salat.)
Der Metzger gratulierte und verschwand dann (endlich), ich muss zugeben, dass ich gegen Ende jeden anderen lieber an mich rangelassen hätte...brutaler Kerl *grmbl*

Und heraus kam unser Kuschelgnom Mayra Valentina, geboren am 3. April 2010 um 16:55 Uhr!

Happy End und gleichzeitig Ende meines Mammut-Berichtes! Ich denke, jetzt hattet ihr genug zum Lesen!

Viele liebe Grüße!
littleStar89
20550 Beiträge
26.08.2010 23:22
mash...ich hab den ersten satz gelesen und nun nehme ich den laptop mit ins betti und lese mal ganz in ruhe deinen geburtbericht.
littleStar89
20550 Beiträge
27.08.2010 00:29
so, bin endlich zum lesen gekommen. und was soll ich sagen: WOW!!! ich habe schon einige geburtberichte gelesen und deiner ist mit abstand der beste. super schön beschrieben und man konnte sich sehr gut hineinfühlen.
an der stelle mit dem op-hemdchen, welches anders herum anezogen wurde musste ich nach 10 minütigem lachen erstmal die tränchen aus den augen wischen, um weiter lesen zu können!
echt toll!kompliment!!!
schnegge82
1622 Beiträge
27.08.2010 00:41
Zitat von littleStar89:

so, bin endlich zum lesen gekommen. und was soll ich sagen: WOW!!! ich habe schon einige geburtberichte gelesen und deiner ist mit abstand der beste. super schön beschrieben und man konnte sich sehr gut hineinfühlen.
an der stelle mit dem op-hemdchen, welches anders herum anezogen wurde musste ich nach 10 minütigem lachen erstmal die tränchen aus den augen wischen, um weiter lesen zu können!
echt toll!kompliment!!!

Yes well!!! Dem kann ich nur beipflichten, das war der mit Abstand bis jetzt beste Geburtsbericht den ich gelesen habe....!!! So voll g***l geschrieben, suuuuper lustig und wirklich so als hätte man daneben gestanden....!!!
Spitze!!!
Toll gemacht!
*
Ich werde die Tage auch mal von meinen Berichten, sind zwar nicht so "lustig" gewesen aber das sind ja auch die Meisten nicht....
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