Mütter- und Schwangerenforum

Kinderwunsch mit wenig Geld

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Anvil
499 Beiträge
05.05.2025 08:02
Und ich verstehe nicht, warum man in der heutigen Zeit noch sagen kann, dass ein Kind nur Liebe und Geborgenheit braucht und alles andere wird schon.
Der Arbeitsmarkt ist angespannt, die Preise steigen, da muss man schon mal die finanzielle Situation beachten. Könnte ich finanziell allein erziehend sein, ist mein Arbeitgeber so kulant, wenn mein Kind (dauer)krank ist, dass ich zuhause bleiben kann, wenn's beim Partner nicht geht. Habe ich nach einem Jahr sicher einen Kindergartenplatz, verschlechtert sich die gesundheitliche Lage meines Partners, habe ich dann noch jemand anderen für die Betreuung (Oma, Opa), kann und will das Kind überhaupt schon mit einem Jahr in den Kindergarten gehen, und vor allem schaffe ich die Doppel-, Dreifachbelastung überhaupt.
Ich habe mein Kind mit 39 bekommen, mein Partner ist gleich alt, wir beide waren gesund. Mein Sohn war in den ersten 6 Jahren dauerkrank, ich hatte einen Halbtagsjob, den ich nur dank des Verständnisses meines direkten Vorgesetzten behalten konnte, nach den 6 Jahren war ich körperlich und psychisch vollkommen ausgelaugt, musste in Therapie, sowas hatte ich vorher nicht auf dem Schirm.
Daria10
564 Beiträge
05.05.2025 08:57
Zitat von Maisie-Mama:

Die Userin ist 36, hat offenbar Schwierigkeiten eine Schwangerschaft auszutragen und ihr habt nichts besseres zu tun, als ihr abzuraten?

Ein Kind braucht vor allem Liebe und Fürsorge. Du hast Anspruch auf Elterngeld, Kindergeld kommt hinzu und Unterhaltsvorschussleistung, wenn ihr weiterhin getrennt lebt. Somit sollte mind. das erste Jahr gesichert sein. Danach kann euer Mäuschen in die Krippe gehen. So ist dein Partner zu keinem Zeitpunkt unter Dauerbelastung. Ihr könnt dann immer noch entscheiden, ob ihr zusammenzieht.

Nur weil du eventuell alleinerziehend sein wirst oder so leben musst, als wärst du alleinerziehend, ist das noch lange kein Grund kein Kind zu bekommen. Vor allem nicht, bei diesen Umständen. Es ist ja nicht so, als hättet ihr noch alle Zeit der Welt.
Ich würde dir also raten, dich beraten zu lassen. Und auch mal genau ausrechnen, ob deinem Partner tatsächlich die komplette Grundsicherung gestrichen werden würde. Meiner Meinung nach wird dann eher nur ein Drittel der Miete übernommen werden und sowas. 1850 ist für Mutter und Kind jetzt auch nicht so irre viel.
Also ja, ich würde ein Kind bekommen. Nicht blind und gut vorbereitet, aber ich würde nicht mehr warten.

Viel Glück!


Sehr blauäugig, muss ich sagen. Ja, Kinder brauchen am meisten Liebe und Fürsorge, aber Kinder kosten nun mal auch Geld. Wenn der Partner nur Grundsicherung bezieht, kann er gerade mal seinen eigenen Bedarf decken.
Dass ihr Unterhaltsvorschuss zusteht, ist schon mal nicht richtig. Eine nur räumliche Trennung begründet KEINEN Anspruch auf UV. Nicht zu vergessen, dass sich die UVG-Stelle den gewährten UV irgendwann beim Kindesvater bei Zahlungsfähigkeit wieder zurückholt.
Wenn ich mit meinem Partner einen Kinderwunsch habe, sollten beide dafür einstehen können, finanziell als auch erzieherisch. Und das sehe ich hier als nicht gegeben.
Kiddo89
2054 Beiträge
05.05.2025 09:06
Puh! Mir tut das total leid, dir deinen Kinderwunsch ausreden zu wollen, weil ich weiß wie groß dieser sein kann und wie sehr einen die Nichterfüllung belasten kann… aber auch bei mir schrillen da nur Alarmglocken. Das finanzielle wäre hier wohl erstmal das kleinste Problem. Ich denke, das könntet ihr (mit irgendwelchen Hilfen, die ich nicht kenne) schon irgendwie hinbekommen. ABER: du weißt nie, was du für ein Baby bekommst! Selbst wenn es ein „Anfängerbaby“ wäre- die Wahrscheinlichkeit, dass man auch als psychisch gesunder Mensch beim 1. Kind früher oder später auf dem Zahnfleisch geht, ist sehr groß.

Unser 1. Kind war ein Schreibaby und ich bin in meinem ganzen Leben sowohl psychisch als auch physisch nicht so an meine Grenzen gestoßen wie im 1. Babyjahr. Ich hab meine Tochter jede Nacht stundenlang auf dem Arm durch die Wohnung getragen und das Schreien ausgehalten. Tagsüber hat sie nur bei mir im Tragetuch geschlafen. Würde das dein Partner schaffen? Wenn nicht, müsst ihr es bleiben lassen. Denn, wenn dein Baby so ist, hast du keine andere Wahl als entsprechend für es da zu sein.

Tut mir ehrlich von Herzen leid für euch! Aber manchmal muss man einfach realistisch sein.
Lovelymom3
164 Beiträge
05.05.2025 10:02
Hey...
Also wenn du hier schreibst suchst du ja Hilfe, prinzipiell war mein erster Impuls bloß nicht... .. aber...

Es gibt genug Frauen, die mittlerweile auch ein Kind bewusst alleine bekommen... Diese planen in der Regel auch ganz genau.. und ich glaube alleinerziehende Mütter (sehe ich im Bekanntenkreis) können auch sehr gut alleine diese Dinge wuppen, je nach Typ.

Also ob der Partner belastbar ist oder nicht finde ich jetzt nicht zwangsweise schlimm, wie viele andere...

Aber du solltest so planen, dass ihr im Falle das dein Partner eine Verschlechterung hat alleine klar kommt. Das heißt hast du ein Netzwerk(Familie und Freunde) .. wie ist die Betreuungssituation vor Ort. (Mein Sohn bekommt jetzt erst z.b. mit 3 1/2 einen Platz.... War so nicht geplant aber durch die neue Elternzeit mit der Babyschwester Gott sei Dank gut zu überbrücken.)

Wie ist die Arbeitszeit bei dir, kannst du eventuell eine Gehaltserhöhung bekommen, kommt ein Jobwechsel in Betracht oder oder...?

Ich denke man kann mit weniger Geld durchaus die ersten Jahre gut über die Runde kommen... Später wird's teuerer.. habe auch ne fast 14 und fast 12 jährige... Also die brauchen deutlich mehr Geld wie die zwei kleinen.

Die Frage ist aber willst und kannst du es alles.. auch alleine ohne deinen Partner? Wenn du das mit ja beantworten kannst und willst würde ich Mal eine Familienberatungsstelle aufsuchen mit dem Partner auch wegen Frührente oder ähnlichem(würde ja euere finanzielle Situation auch verbessern) .. denn du bist ja wirklich nicht mehr sooooo jung das du ewig Zeit hättest.

Lovelymom3
164 Beiträge
05.05.2025 10:06
Also falls es so klingt in meinem Beitrag davor.. nein ich rate nicht zur Trennung oder ähnlichem.. durch die Vorerkrankung sollte man aber überlegen ob du auch alles alleine kannst und willst falls dein Partner nicht kann.

Zwerginator
7870 Beiträge
05.05.2025 10:36
Ein Elternteil mit einer psychischen Erkrankung wie zum Beispiel Bipolare Störung ist kein zuckerschlecken für ein Kind, besonders wenn der andere Elternteil da so blauäugig rangeht.
Lovelymom3
164 Beiträge
05.05.2025 10:57
Zitat von Zwerginator:

Ein Elternteil mit einer psychischen Erkrankung wie zum Beispiel Bipolare Störung ist kein zuckerschlecken für ein Kind, besonders wenn der andere Elternteil da so blauäugig rangeht.


Ja das stimmt... Meine Mutter ist schizophren.. Vater quasi nicht vorhanden(in den USA Mutter über Nacht und Nebel nach Deutschland)... Und wir sind einen großen Teil unseres Lebens im Heim groß geworden. Also ich verdränge das nicht, mir ist das schon bewusst, daher gehe ich ja auch eher in die Richtung würde es sie alleine schaffen können und wollen..

Ich finde es sehr schwierig.. also zu urteilen.. wie gesagt der erste Gedanke war bloß nicht.. also ich möchte auch weder sagen es ist ne gute noch eine schlechte Idee. Dafür bin ich ja nicht nah genug dran, aber vielleicht helfen so Punkte um sich Gedanken zu machen..

shelyra
69243 Beiträge
05.05.2025 11:20
Was man auch nicht außer acht lassen sollte ist, dass bipolar vererbt werden kann!
Kann man damit klar kommen wenn das Kind es auch hat? Hat man die Kraft und Nerven dafür? Die Zeit für Therapien, Schulproblemen (die viele Betroffene haben) und dementsprechend Gespräche mit Schule. Geduld, Kraft und Zeit mit den Ämtern zu kämpfen.
Marf
29199 Beiträge
05.05.2025 11:21
Was redet ihr immer von alleine schaffen?
Wenn er sich nicht mit einer Trennung zufrieden gibt,wenn es den Bach runtergeht?
Aufgrund der ganzen Geschichte hätte ich auch Schiß das sich die Krankheit vererben könnte....
Wären mir zuviel Baustellen um mit Freude und Zuversicht eine Familie zu planen.
05.05.2025 11:21
Zitat von Zwerginator:

Ein Elternteil mit einer psychischen Erkrankung wie zum Beispiel Bipolare Störung ist kein zuckerschlecken für ein Kind, besonders wenn der andere Elternteil da so blauäugig rangeht.
Das stimmt absolut. Ich bekomme das seit vielen Jahren im Freundeskreis mit. Dort trat die bipolare Störung aber erstmals während der Schwangerschaft mit dem jüngsten Kind auf.

In der manischen Phase hat der Vater krankheitsbedingt die Vorstellung, dass er keine Medikamente braucht, weil es ihm fantastisch geht. Er ist nur noch aktiv, schläft nicht mehr etc. Er hat in wenigen Stunden die gesamte Ersparnisse der Familie für "Quatsch" ausgegeben und Schulden bis zum Anschlag gemacht. Er hat in den manischen Phasen den Kindern und der Mutter mehrfach Gewalt angetan, weil er dachte, in ihnen würde das Böse stecken, das er nun bekämpfen muss. Die Polizei war mehrfach da etc. Es endete mehrfach mit einer Zwangseinweisung in der Psychiatrie.

In der depressiven Phase nimmt er zwar seine Medikamente, verbringt aber den Tag sehr oft komplett im Bett. Er macht sich Gedanken über Selbsttötung. Er kann die Bedürfnisse seiner Kinder nicht wahrnehmen und nicht erkennen, was sie gerade brauchen. Er kann die Kinder nicht mit einem einfachen Frühstück versorgen oder sie in den Kindergarten oder die Schule bringen etc. Das würde ihn in der Situation komplett überfordern.

Die Phasen, in denen er normal arbeiteten kann sind auch da. Aber er arbeitet nicht in einer Einrichtung der Lebenshilfe, sondern auf dem normalen Arbeitsmarkt und wenn es ihm gut geht ganz normal 7-8 Std. täglich. Aber irgendwann, spätestens nach 2-3 Jahren kippt es wieder ... Es ist einfach eine sehr sehr belastende Erkrankung, in der die Betroffenen ihre ganze Kraft für sich selbst brauchen.

Zum Glück gibt es in dieser Familie aber viel Verwandtschaft, die tatkräftig unterstützt und die Kinder versorgen kann. Dort können Mutter und Kinder auch jederzeit unterkommen. Außerdem einen sehr guten Freundeskreis, der auch viel unterstützt. Dazu eine sehr tatkräftige Mutter, die sehr viel arbeitet und als Akademikerin auch wirklich gut verdient.

Marie2010
567 Beiträge
05.05.2025 12:02
Mir wäre die bipolare Störung auch zu unkalkulierbar.

Mein Cousin hat auch eine. Er hat es trotzdem geschafft, seine Tochter, im Wechselmodell mit der Mutter, gut großzuziehen.
Aber er hatte auch immer Familie im Hintergrund, die sofort reagiert hat, wenn er mal wieder (alle 5 oder 6 Jahre) manisch wurde. Er kam dann immer sofort in die Klinik und das Kind war halt bei der Mutter, die sich um ihn nicht weiter kümmern musste. Gearbeitet hat er auch ganz normal.

Aber in einem Haushalt mit dem Partner, wo man sich dann um den kranken Partner und das Kind (das vielleicht auch erkrankt) kümmern muss und evtl. noch finanzielle Sorgen hat, stelle ich mir sehr schwierig vor. Da kriegt das Kind eben auch gnadenlos alles mit.

Lovelymom3
164 Beiträge
05.05.2025 12:05

Gut aber ob sich jemand mit Trennung zufrieden gibt oder oder ist ja sogar in einer normalen Beziehung nicht immer alles so einfach.

Und alleine schaffen deshalb, weil wenn er nicht in der Lage ist.. dann muss sie sich alleine kümmern..
Wobei ich mich das auch mit stabiler ehe und alle gesund gefragt habe.. denn wer weiß was in 5 Jahren ist...

Gut die Vererbung ist ein anderes Thema .. ich weiß das es vererbbar ist kenne aber tatsächlich keine Zahlen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist.

Alaska
19172 Beiträge
05.05.2025 12:10
Zitat von Maisie-Mama:

Die Userin ist 36, hat offenbar Schwierigkeiten eine Schwangerschaft auszutragen und ihr habt nichts besseres zu tun, als ihr abzuraten?

Ein Kind braucht vor allem Liebe und Fürsorge. Du hast Anspruch auf Elterngeld, Kindergeld kommt hinzu und Unterhaltsvorschussleistung, wenn ihr weiterhin getrennt lebt. Somit sollte mind. das erste Jahr gesichert sein. Danach kann euer Mäuschen in die Krippe gehen. So ist dein Partner zu keinem Zeitpunkt unter Dauerbelastung. Ihr könnt dann immer noch entscheiden, ob ihr zusammenzieht.

Nur weil du eventuell alleinerziehend sein wirst oder so leben musst, als wärst du alleinerziehend, ist das noch lange kein Grund kein Kind zu bekommen. Vor allem nicht, bei diesen Umständen. Es ist ja nicht so, als hättet ihr noch alle Zeit der Welt.
Ich würde dir also raten, dich beraten zu lassen. Und auch mal genau ausrechnen, ob deinem Partner tatsächlich die komplette Grundsicherung gestrichen werden würde. Meiner Meinung nach wird dann eher nur ein Drittel der Miete übernommen werden und sowas. 1850 ist für Mutter und Kind jetzt auch nicht so irre viel.
Also ja, ich würde ein Kind bekommen. Nicht blind und gut vorbereitet, aber ich würde nicht mehr warten.

Viel Glück!


Und das ist der Egoismus mancher Frauen, bei denen die Kinder nachher ihre Päckchen tragen müssen, Hauptsache Mama hat ihren Wunsch nach Nachwuchs erfüllen können.

Ganz ehrlich, ich versteh das. Ich versteh wirklich, dass es schrecklich sein muss, wenn man seinen Kinderwunsch, warum auch immer, nicht erfüllen kann.
Aber ich muss doch dabei auch noch Hirn walten lassen.
Ein Mann, der so neben der Kappe ist, dass er nicht einmal Teilzeit arbeiten gehen kann. Psychisch absolut nicht belastbar. Keine Hilfe zu erwarten, im Gegenteil. Ein Kind, das, sollte später auch noch Kontakt zu diesem Mann da sein, das Kind eher noch mit dieser Erkrankung schädigt, weil das psychisch wirklich einfach nur eine extreme Belastung ist.

Dann der Punkt der Vererbarkeit. Das war auch mein erster Gedanke, als ich bipolare Störung gelesen habe. Und ja, da kann ich mitreden. Ich mach kein Geheimnis daraus, dass mein Mann Epileptiker ist, wenn auch super eingestellt, mit Fahrerlaubnis und Vollzeit arbeitend. Aber es stand im Raum, dass er das eventuell vererben könnte. Wir sind zu Hinz und Kunz um sicher zu sein, dass das in seinem Fall nicht möglich ist. Ich weiss nicht, ob ich mich für Kinder entschieden hätte, wäre das Ergebnis ein anderes gewesen. Denn die Erkrankung war vor allem im Teenageralter bei meinem Mann lebensgefährlich und extrem ausgeprägt.

Nehmen wir an, die Userin ist psychisch absolut stabil. 1800 Euro reichen zum leben, je nach Wohnort, Miete und Ersparnis. Aber es stimmt eben nicht, dass ein Kind nur Luft und Liebe braucht. Das ist gelinde gesagt Bullshit. Ich kann auch kein Kind in die Welt setzen mit der Absicht, dass der Staat schon beisteuern wird. Find ich asozial, sorry. Diese Mittel sind für Menschen, die wirklich unverschuldet in Not geraten und von denen, die das für sich ausnutzen, gibt es eh auch schon genug.

Meine Bekannte hat ein Kind bekommen, gegen alle Hindernisse. Das hat mich damals auch sehr beeindruckt. Sie hat nicht locker gelassen und sich den größten Wunsch nach einem Kind selbst erfüllt, ohne Partner. Heute muss ich realistischerweise aber sagen, dass dieses Kind wesentlich mehr Stolpersteine mitbekommen hat, als andere. Und die Vaterfigur fehlt halt völlig.

Einer Frau zu raten, ihren Kinderwunsch auf jeden Fall zu verfolgen, obwohl praktisch ALLES dagegen spricht, das find ich echt unverantwortlich.
Alaska
19172 Beiträge
05.05.2025 12:18
Zitat von Lovelymom3:

Gut aber ob sich jemand mit Trennung zufrieden gibt oder oder ist ja sogar in einer normalen Beziehung nicht immer alles so einfach.

Und alleine schaffen deshalb, weil wenn er nicht in der Lage ist.. dann muss sie sich alleine kümmern..
Wobei ich mich das auch mit stabiler ehe und alle gesund gefragt habe.. denn wer weiß was in 5 Jahren ist...

Gut die Vererbung ist ein anderes Thema .. ich weiß das es vererbbar ist kenne aber tatsächlich keine Zahlen wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist.


Das kann man nur grob beantworten. Ist nur ein Elternteil betroffen, liegt es bei ca. 20%. Geht ja noch, zugegeben.
Ist der andere Elternteil aber auch psychisch betroffen, sind wir schon bei 50-60%. (Ich sag folgendes nicht, weil ich jemand outen möchte und falls ich falsch lieg, tut es mir ehrlich leid, aber ich meine, dass die TS ebenfalls psychisch sehr angeschlagen war/ist/phasenweise?).

Und dann erhöht sich das Risiko nochmal gravierend, wenn ein Kind unter einem Elternteil einer psychischen Störung leidet, durch ein dadurch entstandenes Trauma etc.
Marf
29199 Beiträge
05.05.2025 12:27
Zitat von Alaska:

Zitat von Maisie-Mama:

Die Userin ist 36, hat offenbar Schwierigkeiten eine Schwangerschaft auszutragen und ihr habt nichts besseres zu tun, als ihr abzuraten?

Ein Kind braucht vor allem Liebe und Fürsorge. Du hast Anspruch auf Elterngeld, Kindergeld kommt hinzu und Unterhaltsvorschussleistung, wenn ihr weiterhin getrennt lebt. Somit sollte mind. das erste Jahr gesichert sein. Danach kann euer Mäuschen in die Krippe gehen. So ist dein Partner zu keinem Zeitpunkt unter Dauerbelastung. Ihr könnt dann immer noch entscheiden, ob ihr zusammenzieht.

Nur weil du eventuell alleinerziehend sein wirst oder so leben musst, als wärst du alleinerziehend, ist das noch lange kein Grund kein Kind zu bekommen. Vor allem nicht, bei diesen Umständen. Es ist ja nicht so, als hättet ihr noch alle Zeit der Welt.
Ich würde dir also raten, dich beraten zu lassen. Und auch mal genau ausrechnen, ob deinem Partner tatsächlich die komplette Grundsicherung gestrichen werden würde. Meiner Meinung nach wird dann eher nur ein Drittel der Miete übernommen werden und sowas. 1850 ist für Mutter und Kind jetzt auch nicht so irre viel.
Also ja, ich würde ein Kind bekommen. Nicht blind und gut vorbereitet, aber ich würde nicht mehr warten.

Viel Glück!


Und das ist der Egoismus mancher Frauen, bei denen die Kinder nachher ihre Päckchen tragen müssen, Hauptsache Mama hat ihren Wunsch nach Nachwuchs erfüllen können.

Ganz ehrlich, ich versteh das. Ich versteh wirklich, dass es schrecklich sein muss, wenn man seinen Kinderwunsch, warum auch immer, nicht erfüllen kann.
Aber ich muss doch dabei auch noch Hirn walten lassen.
Ein Mann, der so neben der Kappe ist, dass er nicht einmal Teilzeit arbeiten gehen kann. Psychisch absolut nicht belastbar. Keine Hilfe zu erwarten, im Gegenteil. Ein Kind, das, sollte später auch noch Kontakt zu diesem Mann da sein, das Kind eher noch mit dieser Erkrankung schädigt, weil das psychisch wirklich einfach nur eine extreme Belastung ist.

Dann der Punkt der Vererbarkeit. Das war auch mein erster Gedanke, als ich bipolare Störung gelesen habe. Und ja, da kann ich mitreden. Ich mach kein Geheimnis daraus, dass mein Mann Epileptiker ist, wenn auch super eingestellt, mit Fahrerlaubnis und Vollzeit arbeitend. Aber es stand im Raum, dass er das eventuell vererben könnte. Wir sind zu Hinz und Kunz um sicher zu sein, dass das in seinem Fall nicht möglich ist. Ich weiss nicht, ob ich mich für Kinder entschieden hätte, wäre das Ergebnis ein anderes gewesen. Denn die Erkrankung war vor allem im Teenageralter bei meinem Mann lebensgefährlich und extrem ausgeprägt.

Nehmen wir an, die Userin ist psychisch absolut stabil. 1800 Euro reichen zum leben, je nach Wohnort, Miete und Ersparnis. Aber es stimmt eben nicht, dass ein Kind nur Luft und Liebe braucht. Das ist gelinde gesagt Bullshit. Ich kann auch kein Kind in die Welt setzen mit der Absicht, dass der Staat schon beisteuern wird. Find ich asozial, sorry. Diese Mittel sind für Menschen, die wirklich unverschuldet in Not geraten und von denen, die das für sich ausnutzen, gibt es eh auch schon genug.

Meine Bekannte hat ein Kind bekommen, gegen alle Hindernisse. Das hat mich damals auch sehr beeindruckt. Sie hat nicht locker gelassen und sich den größten Wunsch nach einem Kind selbst erfüllt, ohne Partner. Heute muss ich realistischerweise aber sagen, dass dieses Kind wesentlich mehr Stolpersteine mitbekommen hat, als andere. Und die Vaterfigur fehlt halt völlig.

Einer Frau zu raten, ihren Kinderwunsch auf jeden Fall zu verfolgen, obwohl praktisch ALLES dagegen spricht, das find ich echt unverantwortlich.

Da bin ich vollends bei dir.
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