Wir möchten adoptieren - Austausch gesucht
21.01.2019 12:53
Hallo zusammen,
wir, das sind mein Mann und ich, haben bereits 2 Kinder. Weitere Kinder waren nie ausgeschlossen. Jetzt ist es so, dass ich keine glückliche Schwangere war und zusätzlich immer den Wunsch hatte, Kindern die es nicht so gut haben, Gutes zu tun. Schnell kam bei uns der Gedanke auf, ein Kind zu adoptieren - einem Kind ein liebevolles Zuhause zu geben. Insbesondere in der Zeit, in der ich Fehlgeburten hatte, haben wir uns mit diesem Gedanken immer wieder befasst und auch nach den Geburten unserer beiden Kinder hat uns die Idee nicht losgelassen.
Wir uns nun schonmal soweit festgelegt, dass wir ein Kind aus Deutschland adoptieren würden, im Idealfall ein Baby, und Dauerpflege keine Option für uns darstellt. Von meiner Kinderärztin weiß ich, dass Inlands- und Auslandsadoption zwei unterschiedliche Wege erfordern, deshalb schreibe ich das so explizit.
Spezielle Adoptionsforen sind wenig besucht oder schlecht gestaltet, weshalb ich hoffe, hier Austausch, Infos und/oder Tipps zu finden.
Hat hier jemand adoptiert?
Ist hier jemand adoptiert?
Vorerst möchte ich anonym bleiben, weil der Gedanke noch weiter gebrütet werden soll, ohne dass ich beeinflusst werde. Auch möchte ich anderen die MÖglichkeit geben, sich anonym zu äußern.
Wenn ihr Fragen habt, fragt gerne! Ich fände einen regen Austausch toll, der uns evtl. auch Input gibt, uns näher/weiter/anders mit dem Thema zu befassen. So etwas will ja gut überlegt sein. Einen Beratungstermin beim örtlichen Jugendamt möchte ich natürlich dann auch wahrnehmen, allerdings ist mir der Austausch hier erstmal noch wichtiger.
Danke
wir, das sind mein Mann und ich, haben bereits 2 Kinder. Weitere Kinder waren nie ausgeschlossen. Jetzt ist es so, dass ich keine glückliche Schwangere war und zusätzlich immer den Wunsch hatte, Kindern die es nicht so gut haben, Gutes zu tun. Schnell kam bei uns der Gedanke auf, ein Kind zu adoptieren - einem Kind ein liebevolles Zuhause zu geben. Insbesondere in der Zeit, in der ich Fehlgeburten hatte, haben wir uns mit diesem Gedanken immer wieder befasst und auch nach den Geburten unserer beiden Kinder hat uns die Idee nicht losgelassen.
Wir uns nun schonmal soweit festgelegt, dass wir ein Kind aus Deutschland adoptieren würden, im Idealfall ein Baby, und Dauerpflege keine Option für uns darstellt. Von meiner Kinderärztin weiß ich, dass Inlands- und Auslandsadoption zwei unterschiedliche Wege erfordern, deshalb schreibe ich das so explizit.
Spezielle Adoptionsforen sind wenig besucht oder schlecht gestaltet, weshalb ich hoffe, hier Austausch, Infos und/oder Tipps zu finden.
Hat hier jemand adoptiert?
Ist hier jemand adoptiert?
Vorerst möchte ich anonym bleiben, weil der Gedanke noch weiter gebrütet werden soll, ohne dass ich beeinflusst werde. Auch möchte ich anderen die MÖglichkeit geben, sich anonym zu äußern.

Wenn ihr Fragen habt, fragt gerne! Ich fände einen regen Austausch toll, der uns evtl. auch Input gibt, uns näher/weiter/anders mit dem Thema zu befassen. So etwas will ja gut überlegt sein. Einen Beratungstermin beim örtlichen Jugendamt möchte ich natürlich dann auch wahrnehmen, allerdings ist mir der Austausch hier erstmal noch wichtiger.
Danke

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:
s.oben
21.01.2019 13:02
Mein bester Freund ist adoptiert und hat es mit 14 aus Zufall festgestellt bzw herausgefunden.(Geburtsurkunde)
Er fand in dem Karton einen Verzichtsbrief seiner echten Mutter, die ihn definitiv nicht wollte. (Er war eine Frühgeburt und musste 3 Wochen im Inkubator liegen. Der Mutter waren laut eigener Aussage die anfahrtswege zu weit).
Im Endeffekt war seine adoptivmutter die damalige kinderkrankenschwester.
Seine leibliche Mutter hat noch zwei jungen bekommen...
beide haben die zwei Vornamen meines besten Freundes bekommen ...
bester Freund: Marius Tim
1. Bruder Marius
2. Bruder Tim
Das ist doppelt so hart für ihn gewesen. Er ist seit langer Zeit in psYchologischer Behandlung
Er fand in dem Karton einen Verzichtsbrief seiner echten Mutter, die ihn definitiv nicht wollte. (Er war eine Frühgeburt und musste 3 Wochen im Inkubator liegen. Der Mutter waren laut eigener Aussage die anfahrtswege zu weit).
Im Endeffekt war seine adoptivmutter die damalige kinderkrankenschwester.
Seine leibliche Mutter hat noch zwei jungen bekommen...
beide haben die zwei Vornamen meines besten Freundes bekommen ...
bester Freund: Marius Tim
1. Bruder Marius
2. Bruder Tim
Das ist doppelt so hart für ihn gewesen. Er ist seit langer Zeit in psYchologischer Behandlung
21.01.2019 13:03
Hallo!
Ich finde es toll, dass ihr anderen Menschen Gutes tun wollt!
Allerdings würde ich zu bedenken geben, dass es viele kinderlose Paare gibt, die sehnlichst auf ein Adoptionskind aus Deutschland warten - die Wartelisten sind lang. Es gibt also keinen Mangel an Adoptionseltern. Im Zweifelsfall schnappt ihr sozusagen einem kinderlosen Paar ein Kind weg...
Was aber Mangel ist, sind Pflegeeltern (auch Langzeitpflege). Ich denke auch, wenn man sich bereit erklärt ein behindertes Kind zu adoptieren, tut man sicher Gutes. Viele Kinder leben im Heim und sind "leider" nicht zur Adoption freigegeben und können dadurch nur Pflegekinder werden. Sie brauchen aver genauso ein Zuhause....
Nur so als Denkanstoß...
Ich finde es toll, dass ihr anderen Menschen Gutes tun wollt!
Allerdings würde ich zu bedenken geben, dass es viele kinderlose Paare gibt, die sehnlichst auf ein Adoptionskind aus Deutschland warten - die Wartelisten sind lang. Es gibt also keinen Mangel an Adoptionseltern. Im Zweifelsfall schnappt ihr sozusagen einem kinderlosen Paar ein Kind weg...
Was aber Mangel ist, sind Pflegeeltern (auch Langzeitpflege). Ich denke auch, wenn man sich bereit erklärt ein behindertes Kind zu adoptieren, tut man sicher Gutes. Viele Kinder leben im Heim und sind "leider" nicht zur Adoption freigegeben und können dadurch nur Pflegekinder werden. Sie brauchen aver genauso ein Zuhause....
Nur so als Denkanstoß...
21.01.2019 13:09
Hallo
Ich habe mich auch etwa ein Jahr mit dem Gedanken zu adoptieren auseinandergesetzt. Wir waren dann im Februar/März '17 auch zu einer Beratung und haben da entschieden, dass wir uns bis Ende 2017 noch Zeit geben für den leiblichen Kinderwunsch (waren schon in Behandlung in einer Kinderwunschklinik) und wollten dann im Januar 2018 die Bewerbung einreichen.
Im März 17 war ich plötzlich schwanger.
Das mag jetzt seltsam klingen, aber mich von dem Adoptionswillen wieder zu lösen, war auch ein Verlust. Ich hatte mich schon als Adoptivmama gesehen und tausend Gedanken gemacht, auch darüber, was wir uns zutrauen, was unsere Erwartungen an ein Adoptivkind sind, wie wir mit Phasen, die viele Adoptivkinder irgendwann durchlaufen, umgehen wollen würden, ... Solche Dinge.
Habt ihr euch schon einmal angesehen, wie die Fragebögen aussehen? Fragebogen in denen etwas steht wie: Könnt ihr euch vorstellen...
- ein Kind mit dunkler Hautfarbe
- ein Kind mit einer Behinderung
- ein Kind mit dem fetalen Alkoholsyndrom
- ein Kind von drogenabhängigen Eltern
- ein Kind unbekannter Herkunft
- ...
aufzunehmen? (Besonders die Frage zum fetalen Alkoholsyndrom ist eine Kernfrage, wenn ihr ein Baby adoptieren wollt, denn vielen betroffenen Babys sieht man es nicht an und ein sehr hoher Prozentsatz der abgebenden Eltern kommt aus einem Milieu, in dem Drogen und Alkohol eine Rolle spielen. Das wird auch häufig gegenüber den Vermittlungsstellen verheimlicht, auch wenn die ein relativ gutes Gespür haben.)
Wir stehen eure Kinder zu eurer Idee? Wie würdet ihr reagieren, wenn eure leiblichen Kinder die Adoption irgendwann kritisieren, wenn das Kind bereits da ist?
Könnt ihr euch Kontakt zur Herkunftsfamilie vorstellen?
...
Das sind alles Fragen, die uns sehr intensiv beschäftigt haben. Wir haben da fast täglich drüber gesprochen, um und mit dem Gedanken vertraut zu machen.

Ich habe mich auch etwa ein Jahr mit dem Gedanken zu adoptieren auseinandergesetzt. Wir waren dann im Februar/März '17 auch zu einer Beratung und haben da entschieden, dass wir uns bis Ende 2017 noch Zeit geben für den leiblichen Kinderwunsch (waren schon in Behandlung in einer Kinderwunschklinik) und wollten dann im Januar 2018 die Bewerbung einreichen.
Im März 17 war ich plötzlich schwanger.
Das mag jetzt seltsam klingen, aber mich von dem Adoptionswillen wieder zu lösen, war auch ein Verlust. Ich hatte mich schon als Adoptivmama gesehen und tausend Gedanken gemacht, auch darüber, was wir uns zutrauen, was unsere Erwartungen an ein Adoptivkind sind, wie wir mit Phasen, die viele Adoptivkinder irgendwann durchlaufen, umgehen wollen würden, ... Solche Dinge.
Habt ihr euch schon einmal angesehen, wie die Fragebögen aussehen? Fragebogen in denen etwas steht wie: Könnt ihr euch vorstellen...
- ein Kind mit dunkler Hautfarbe
- ein Kind mit einer Behinderung
- ein Kind mit dem fetalen Alkoholsyndrom
- ein Kind von drogenabhängigen Eltern
- ein Kind unbekannter Herkunft
- ...
aufzunehmen? (Besonders die Frage zum fetalen Alkoholsyndrom ist eine Kernfrage, wenn ihr ein Baby adoptieren wollt, denn vielen betroffenen Babys sieht man es nicht an und ein sehr hoher Prozentsatz der abgebenden Eltern kommt aus einem Milieu, in dem Drogen und Alkohol eine Rolle spielen. Das wird auch häufig gegenüber den Vermittlungsstellen verheimlicht, auch wenn die ein relativ gutes Gespür haben.)
Wir stehen eure Kinder zu eurer Idee? Wie würdet ihr reagieren, wenn eure leiblichen Kinder die Adoption irgendwann kritisieren, wenn das Kind bereits da ist?
Könnt ihr euch Kontakt zur Herkunftsfamilie vorstellen?
...
Das sind alles Fragen, die uns sehr intensiv beschäftigt haben. Wir haben da fast täglich drüber gesprochen, um und mit dem Gedanken vertraut zu machen.
21.01.2019 13:16
Zitat von Anonym 1 (20036:
Jetzt ist es so, dass ich keine glückliche Schwangere war und zusätzlich immer den Wunsch hatte, Kindern die es nicht so gut haben, Gutes zu tun. Schnell kam bei uns der Gedanke auf, ein Kind zu adoptieren
Du kannst davon ausgehen, dass für jedes deutsche, gesunde Baby mit Adoptionsfreigabe auch Adoptiveltern gefunden werden. So gesehen bist du nur ein Bewerber mehr im Pool. Das euch vermittelte Kind hätte aber auch woanders sehr gute Chancen auf ein liebevolles Zuhause.
Wie schon jemand vor nur schrieb: Wenn es um die gute Tat geht, dann werden dringend Pflegeeltern gesucht. Da gibt es auch sehr viele Kinder, die den Pflegestatus haben, aber dennoch nie wieder zu ihren Eltern zurückkehren werden.
21.01.2019 13:23
Ich will es euch auch nicht schlecht reden, weil ich so toll finde, dass man heimatlose Kinder aufnehmen will.
Aber ich schätze, eure Chancen gehen völlig gegen Null. Da draußen warten so viele kinderlose Paare, die au eine Adoption warten. Es gibt viel mehr wartende Paare, als Kinder, die zur Adoption stehen.
Ich denke, da seid ihr in der Liste ewig weit hinten dran, da euer Glück sich ja schon erfüllt hat.
Langzeitpflege ist dringend gesucht, aber ich versteh da die Bedenken. Es bleibt theoretisch eben nie das eigene Kind.
Ich würd euch wirklich ans Herz legen, euch mit Auslandsadoptionen zu befassen. Gerade in den osteuropäischen Ländern sind die Zustände in den Kinderheimen fatal.
Eine andere Chance seh ich bei euch eher nicht. Ich hab zwei befreundete Paare. Die einen haben ein Kind und bekamen kein weiteres. Die Adoptionsstelle hat ihnen von Anfang an gesagt, dass es fr sie fast aussichtslos ist, weil ja schon ein Kind vorhanden ist. Sie haben nun ein Mädchen in Langzeitpflege (mit Aussicht auf spätere Adoption).
Das andere Paar (hat ebenfalls ein Kind) haben die gleiche Ansage bekommen und sich nun nach Jahren des Wartens für die Kurzzeitpflege entschieden, sprich, bei ihr kommen Kinder unter, die von jetzt auf gleich aus der Familie genommen wurden und auf eine Langzeitpflegefamilie warten (etwas, wovor ich riesigen Respekt habe, es aber emotional nicht mitmachen könnte).
Tut mir leid, dass ich keine besseren Erfahrungsberichte habe. Aber euch viel Glück!
Aber ich schätze, eure Chancen gehen völlig gegen Null. Da draußen warten so viele kinderlose Paare, die au eine Adoption warten. Es gibt viel mehr wartende Paare, als Kinder, die zur Adoption stehen.
Ich denke, da seid ihr in der Liste ewig weit hinten dran, da euer Glück sich ja schon erfüllt hat.
Langzeitpflege ist dringend gesucht, aber ich versteh da die Bedenken. Es bleibt theoretisch eben nie das eigene Kind.
Ich würd euch wirklich ans Herz legen, euch mit Auslandsadoptionen zu befassen. Gerade in den osteuropäischen Ländern sind die Zustände in den Kinderheimen fatal.
Eine andere Chance seh ich bei euch eher nicht. Ich hab zwei befreundete Paare. Die einen haben ein Kind und bekamen kein weiteres. Die Adoptionsstelle hat ihnen von Anfang an gesagt, dass es fr sie fast aussichtslos ist, weil ja schon ein Kind vorhanden ist. Sie haben nun ein Mädchen in Langzeitpflege (mit Aussicht auf spätere Adoption).
Das andere Paar (hat ebenfalls ein Kind) haben die gleiche Ansage bekommen und sich nun nach Jahren des Wartens für die Kurzzeitpflege entschieden, sprich, bei ihr kommen Kinder unter, die von jetzt auf gleich aus der Familie genommen wurden und auf eine Langzeitpflegefamilie warten (etwas, wovor ich riesigen Respekt habe, es aber emotional nicht mitmachen könnte).
Tut mir leid, dass ich keine besseren Erfahrungsberichte habe. Aber euch viel Glück!
21.01.2019 13:37
Zitat von zwei92:
Mein bester Freund ist adoptiert und hat es mit 14 aus Zufall festgestellt bzw herausgefunden.(Geburtsurkunde)
Er fand in dem Karton einen Verzichtsbrief seiner echten Mutter, die ihn definitiv nicht wollte. (Er war eine Frühgeburt und musste 3 Wochen im Inkubator liegen. Der Mutter waren laut eigener Aussage die anfahrtswege zu weit).
Im Endeffekt war seine adoptivmutter die damalige kinderkrankenschwester.
Seine leibliche Mutter hat noch zwei jungen bekommen...
beide haben die zwei Vornamen meines besten Freundes bekommen ...
bester Freund: Marius Tim
1. Bruder Marius
2. Bruder Tim
Das ist doppelt so hart für ihn gewesen. Er ist seit langer Zeit in psYchologischer Behandlung
Das tut mir sehr leid für deinen Freund. Das klingt hart.

21.01.2019 13:44
Danke euch für euer ehrliches Input.
Ein Pflegekind wäre für mich nicht wirklich ausgeschlossen. Meine Kinder sind allerdings erst 3 und 1 Jahr alt, so dass ich sie natürlich auch schützen muss/möchte. Sie können die Entscheidung noch nicht mittragen und weder veto noch Zustimmung geben, müssen aber mit unserer Entscheidung leben.
Ein älteres Kind (egal ob Pflege oder Adoption) bringt natürlich ein deutlich schwereres Päckchen mit sich, als ein Baby. Wir würden uns voll einbringen wollen und da denke ich gerade an meine Kinder. Würden sie darunter leiden? Sind wir als Familie stark genug, mit evtl. traumatisierten Kindern, vor allem ständig wechselnden Kindern, umzugehen? Möchte ich für meine Kinder, dass sie in einem Durchgangshaus leben? Eigentlich nicht. Ich bin bereit, für ein Kind all meine Kapazitäten zu geben und mich voll auf seine Bedürfnisse einzustellen. Ich selbst und meine Familie brauchen aber auch Stabilität.
Ich müsste das nochmal mit meinem Mann besprechen. Vielleicht wäre da doch erst ein Gespräch mit unserem Jugendamt angebracht. Ich habe keine Ahnung, wie flexibel man dort ist. Gehen die auf unsere Wünsche ein?
Aktuell schließt mein Mann (Langzeit-)pflege für sich aus, aber unter Umständen wären wir vielleicht auch dazu bereit. Das ist gerade schwierig zu beurteilen - man kennt einfach zu wenig Beispiele, in welchen Fällen eine Langzeitpflege notwendig ist. Anhand ein paar Beispielen jetzt von euch, könnte ich mir das vlt schon eher vorstellen.
Mir war auch erstmal nicht bewusst, dass da so ein Ungleichgewicht herrscht zwischen Adoptivkindern und -bewerbereltern.
Ein Pflegekind wäre für mich nicht wirklich ausgeschlossen. Meine Kinder sind allerdings erst 3 und 1 Jahr alt, so dass ich sie natürlich auch schützen muss/möchte. Sie können die Entscheidung noch nicht mittragen und weder veto noch Zustimmung geben, müssen aber mit unserer Entscheidung leben.
Ein älteres Kind (egal ob Pflege oder Adoption) bringt natürlich ein deutlich schwereres Päckchen mit sich, als ein Baby. Wir würden uns voll einbringen wollen und da denke ich gerade an meine Kinder. Würden sie darunter leiden? Sind wir als Familie stark genug, mit evtl. traumatisierten Kindern, vor allem ständig wechselnden Kindern, umzugehen? Möchte ich für meine Kinder, dass sie in einem Durchgangshaus leben? Eigentlich nicht. Ich bin bereit, für ein Kind all meine Kapazitäten zu geben und mich voll auf seine Bedürfnisse einzustellen. Ich selbst und meine Familie brauchen aber auch Stabilität.
Ich müsste das nochmal mit meinem Mann besprechen. Vielleicht wäre da doch erst ein Gespräch mit unserem Jugendamt angebracht. Ich habe keine Ahnung, wie flexibel man dort ist. Gehen die auf unsere Wünsche ein?

Aktuell schließt mein Mann (Langzeit-)pflege für sich aus, aber unter Umständen wären wir vielleicht auch dazu bereit. Das ist gerade schwierig zu beurteilen - man kennt einfach zu wenig Beispiele, in welchen Fällen eine Langzeitpflege notwendig ist. Anhand ein paar Beispielen jetzt von euch, könnte ich mir das vlt schon eher vorstellen.
Mir war auch erstmal nicht bewusst, dass da so ein Ungleichgewicht herrscht zwischen Adoptivkindern und -bewerbereltern.

21.01.2019 13:53
Eine Auslandsadoption haben wir deshalb schonmal ausgeschlossen, weil die einen längeren Auslandsaufenthalt mit sich bringen würde. Das ist bei uns aufgrund der Kinder, der Jobs und unserer anderen Verpflichtungen schlicht nicht möglich. Sonst wäre für mich auch ein farbiges Kind aus einem anderen Kulturkreis denkbar, wenn auch nicht "erste Wahl". Ich selbst bin Deutsche und habe keinen Hang zu einem anderen Kulturkreis, daher fühle ich mich naturgemäß auch eher in der Lage ein Kind aus meiner Heimat aufzunehmen.
21.01.2019 13:54
Darf ich mal fragen, warum eine Auslandsadoption nicht in Frage kommen würde? Also legal natürlich, nicht über irgendwelche dubiosen Angebote.
21.01.2019 13:54
Zitat von Alaska:
Darf ich mal fragen, warum eine Auslandsadoption nicht in Frage kommen würde? Also legal natürlich, nicht über irgendwelche dubiosen Angebote.
Überschnitten.

21.01.2019 14:01
Wir haben uns bezüglich einer Adoption beraten lassen und aktuell gehen die Chancen in Deutschland gegen Null. Dauerpflegeplätze werden allerdings immer gesucht.
21.01.2019 14:05
Bezüglich Dauerpflegeplatz. Das eine befreundete Ehepaar macht das ja. Sie haben "ihr" Mädchen z.B. direkt nach der Geburt in Empfang genommen. Sie bekamen einen Anruf, fuhren ins Krankenhaus und durften die Kleine nach zwei Tagen Aufenthalt mit nach Hause nehmen.
Die Verhältnisse müssen so gravierend sein, dass die Kleine mit höchster Wahrscheinlichkeit niemals zu ihrer Mutter zurück darf. Die Mutter stimmt nur keiner Adoption zu. Was die genauen Umstände sind/waren, weiß ich nicht, aber ich denke, wenn das JA sagt, dass es da kein Zurück gibt, dann wird was enormes vorgefallen sein (vermutlich mit vorherigen Kindern).
Das war meiner Freundin sehr wichtig. Langzeitpflege nur, wenn es die Chance auf Adoption gibt und wenn es wenigstens eine höchstmögliche Sicherheit gibt, dass das Kind nicht mehr weggenommen wird. 100 % Garantie hat sie natürlich nicht, aber die Chance, dass das Mädchen die Familie nochmal verlässt geht gegen null.
Da würd ich offen mit dem JA sprechen.
Die Verhältnisse müssen so gravierend sein, dass die Kleine mit höchster Wahrscheinlichkeit niemals zu ihrer Mutter zurück darf. Die Mutter stimmt nur keiner Adoption zu. Was die genauen Umstände sind/waren, weiß ich nicht, aber ich denke, wenn das JA sagt, dass es da kein Zurück gibt, dann wird was enormes vorgefallen sein (vermutlich mit vorherigen Kindern).
Das war meiner Freundin sehr wichtig. Langzeitpflege nur, wenn es die Chance auf Adoption gibt und wenn es wenigstens eine höchstmögliche Sicherheit gibt, dass das Kind nicht mehr weggenommen wird. 100 % Garantie hat sie natürlich nicht, aber die Chance, dass das Mädchen die Familie nochmal verlässt geht gegen null.
Da würd ich offen mit dem JA sprechen.
21.01.2019 14:12
Also: Es ist, den Aufwand betreffend relativ egal, ob Pflege oder Adoption. Beides kann problembeladen sein, denn oft, eigentlich meistens, achten Mütter, die ihr Kind zur Adoption freigeben, nicht besonders auf sich während der Schwangerschaft. Schäden entstehen oft schon im Mutterleib.
Ohne dir zu nahe zu treten: ich halte euch nicht für geeignet, ein Kind aufzunehmen. Weder zur Pflege, noch zur Adoption. Natürlich bilde ich mir meine Meinung nur aus dem hier gelesenen. Das ist ja nur ein Ersteindruck und kann ganz faksch sein.
Trotzdem möchte ich dir das Warum erklären: du schreibst z. Bsp. , dass du deine eigenen Kinder schützen musst/willst. Wovor? Vor dem fremden Kind, dass eventuell auffällig wird im Verhalten? ( auch hier wieder ganz egal, ob Pflege oder Adoption) Damit machst du direkt vorher schon Unterschiede. Das ist fest in dir verankert.
Ich verstehe das total. Ich wäre genauso. Aber eben aus diesem Grund habe ich eine Pflegstelle für uns abgelehnt (mein Partner kam nämlich vor 2 Jahren auf diese glorreiche Idee, als ihm bewusst wurde, dass unser Sohn ja bald aus dem Haus geht). Denn auch wenn die Kinder winzig sind und sehr früh kommen, können sie ein Päckchen mit sich rumschleppen. Und das weiß man vorher nie. Und was dann? Dann wäre es, ohne. Willkür und böse Absichten, eben doch das Kind zweiter Klasse. Und das hat eben kein Kind verdient.
LG Zaubi
Ohne dir zu nahe zu treten: ich halte euch nicht für geeignet, ein Kind aufzunehmen. Weder zur Pflege, noch zur Adoption. Natürlich bilde ich mir meine Meinung nur aus dem hier gelesenen. Das ist ja nur ein Ersteindruck und kann ganz faksch sein.
Trotzdem möchte ich dir das Warum erklären: du schreibst z. Bsp. , dass du deine eigenen Kinder schützen musst/willst. Wovor? Vor dem fremden Kind, dass eventuell auffällig wird im Verhalten? ( auch hier wieder ganz egal, ob Pflege oder Adoption) Damit machst du direkt vorher schon Unterschiede. Das ist fest in dir verankert.
Ich verstehe das total. Ich wäre genauso. Aber eben aus diesem Grund habe ich eine Pflegstelle für uns abgelehnt (mein Partner kam nämlich vor 2 Jahren auf diese glorreiche Idee, als ihm bewusst wurde, dass unser Sohn ja bald aus dem Haus geht). Denn auch wenn die Kinder winzig sind und sehr früh kommen, können sie ein Päckchen mit sich rumschleppen. Und das weiß man vorher nie. Und was dann? Dann wäre es, ohne. Willkür und böse Absichten, eben doch das Kind zweiter Klasse. Und das hat eben kein Kind verdient.
LG Zaubi
21.01.2019 14:33
Meine Cousine hat einen Langzeit Pflegesohn. Sie bekam ihn mit 4 Jahren, er ist mittlerweile 24 und seine Mutter hat er in dieser Zeit 1mal!!!! gesehen, dennoch war sie mit einer Adoption nicht einverstanden, wohl aber mit der Namensänderung.
Sie hätten, da noch relativ jung ewig auf eine Adoption warten müssen.
Sie hätten, da noch relativ jung ewig auf eine Adoption warten müssen.
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