Zitat von silbermarie:

Zitat von mimimi:

Wie kann man grds zu etwas nie schreien ohne schon einmal selbst ALLE (und das sind viele) Eventualitäten des Lebens am eigenen Leib erfahren zu haben? Ohne genau zu wissen wie man in jeder einzelnen Situation fühlen würde?

Das ist im Leben ständig so, Man kann nie alle Eventualitäten des Lebens erfahren und legt trotzdem vorher seine Prämissen fest oder trifft Entscheidungen für den Fall.
Das geht schon bei so Sachen wie einer Patientenverfügung tot - die wenigsten haben schonmal im Koma gelegen oder mit dem Tod gekämpft, oder schwerstbehindert gelebt, trotzdem legt man vorher fest, wie man sich in dem Fall entscheidet (bzw. entschieden haben will) - ohne je in der Situation gewesen zu sein.
Manchmal legt man sich eben vorher fest, manchmal muss man sich sogar vorher festlegen, sonst eiert man ja völlig orientierungslos durchs Leben.
Dieses Schwammige, Unverbindliche ist eine Sache, an der unsere soziale Gesellschaft so langsam zerfällt.

Das schließt aber in vielen fällen nicht aus das man die getroffene Entscheidung irgendwann revidieren will \ muss ... Man entwickelt sich doch weiter, sammelt neue Erfahrungen usw
Ich sage heute auch ich will in jedem Fall nur 1 Kind. Diese Entscheidung steht für mich schon sehr sehr lange aus diversen gründen fest. Aber weiß ich was das leben noch bringt? Ob ich nicht in 10 Jahren doch 2 oder noch mehr Kinder will? Nur weil ich es mir heute nicht vorstellen kann ist das nicht in Stein gemeißelt

Marie,die meisten Patientenverfuegungen entstehen wenn ein naher Verwandter o.Bekannter schwersterkrankt und man sich so nicht auch eknmal sehen möchte.
Kaum einer wacht morgens auf und sagt: Uii,heute ist ein guter Tag für eine Verfügung.'
Und damit sind wir dann bei der Erfahrung.......
Mit 20 fand ich heiraten doof,Mitte 20 hab ich voller Inbrunst gesagt das ich nie nie Kinder möchte. Mit 30 stand für mich fest das ich mit 40 auswandere......
....inzwischen bin ich deutlich gelassener...ja,eine gewisse Basis an Nie habe ich,die hat sich nie geändert. Jedoch beziehe ich mein Niemals nie auf andere.

Hast Du einen 11 w Embryo gesehn,,nein hast Du nicht,, Du hast ein völlig entwickeltes Baby abgetrieben das Du soo lange gewartet hast ist für mich unverständlich und habe für Dich auch absolut kein Verständnis ,Babys in der 11ssw haben ein entwickeltes schmerzempfinden Du hast dein Baby auf schreckliche weise getötet mir komm nach andere Sache die ich gerne schreiben möchte um Dir das zu sagen was Du deinem Kind angetahn hast.

du hättest so viel Arsch in der Hose haben sollen und die AB noch vor der 9 ssw machen sollen !

Zitat von Sinderela:

Zitat von Mimamk:

Meine Mutter spielte damals mit dem Gedanken mich abtreiben zu lassen. Sie hatte bereits vier Kinder, war jung, kaum Geld usw. Die klassischen Gründe.
Sie war überfordert mit allem und wusste nicht so recht was sie tun sollte. Der einzig richtige Weg erschien ihr, abzutreiben.
Sie vertraute sich ihrer Mutter an, fand dort aber auch keinen richtigen Zuspruch. O-Ton Oma: Lieber 5 Kinder auf dem Kissen, als eins auf dem Gewissen!

Sehe ich ehrlich gesagt auch so. Zumal ihr laut deiner Aussage finanziell nicht schlecht dasteht und es euch gut geht.

Gut die ganze Sache ist gelaufen, aber gutheißen kann ich das auch nicht. Und wozu anonym? An den Pranger wird man doch eh gestellt, vor allem hier im Mama Forum

Der Satz von der Oma ist wirklich toll!

iss ja witzig,den hat meine Oma auch immr gesagt,aber damit meinte sie ehr sich selbe.

Zitat von mimimi:

Zitat von silbermarie:

Zitat von mimimi:

Wie kann man grds zu etwas nie schreien ohne schon einmal selbst ALLE (und das sind viele) Eventualitäten des Lebens am eigenen Leib erfahren zu haben? Ohne genau zu wissen wie man in jeder einzelnen Situation fühlen würde?

Das ist im Leben ständig so, Man kann nie alle Eventualitäten des Lebens erfahren und legt trotzdem vorher seine Prämissen fest oder trifft Entscheidungen für den Fall.
Das geht schon bei so Sachen wie einer Patientenverfügung tot - die wenigsten haben schonmal im Koma gelegen oder mit dem Tod gekämpft, oder schwerstbehindert gelebt, trotzdem legt man vorher fest, wie man sich in dem Fall entscheidet (bzw. entschieden haben will) - ohne je in der Situation gewesen zu sein.
Manchmal legt man sich eben vorher fest, manchmal muss man sich sogar vorher festlegen, sonst eiert man ja völlig orientierungslos durchs Leben.
Dieses Schwammige, Unverbindliche ist eine Sache, an der unsere soziale Gesellschaft so langsam zerfällt.

Das schließt aber in vielen fällen nicht aus das man die getroffene Entscheidung irgendwann revidieren will \ muss ... Man entwickelt sich doch weiter, sammelt neue Erfahrungen usw
Ich sage heute auch ich will in jedem Fall nur 1 Kind. Diese Entscheidung steht für mich schon sehr sehr lange aus diversen gründen fest. Aber weiß ich was das leben noch bringt? Ob ich nicht in 10 Jahren doch 2 oder noch mehr Kinder will? Nur weil ich es mir heute nicht vorstellen kann ist das nicht in Stein gemeißelt

So sehe ich das auch.
Eigentlich wollte ich nie Kinder.
Dann blieb plötzlich meine Mens aus -SST war negativ, aber meine Mens kam und kam nicht.
Ab zum FA. Meine Mens kam etwa 3 Monate nicht und meine Schleimhaut wollte sich einfach nicht abbauen. Auf meine Nachfrage woran es denn liegen könnte, sagte der FA, dass das viele Gründe haben könnte. Meine Hormone seien halt durcheinander geraten. Vielleicht hätte eine Schwangerschaft vorgelegen, die sehr früh natürlich abgebrochen wurde.
Da hat es mir einen Stich versetzt und ich hab mich betrogen gefühlt.
Vermutlich hätte ich geheult und Panik geschoben, wenn ich einen positiven Test in der Hand gehalten hätte, aber das empfand ich als schrecklich!
Jetzt basteln wir an Nr. 2.
Man entwickelt sich.
Wobei ich Dir recht gebe, dass man fundamentale Überzeugungen nicht so leicht über Bord wirft.

Es wurde hier mehrfach gefragt, warum einem niemand abnimmt, dass man eine feste Meinung hat und diese 100%ig steht.
Weil ich auch die Erfahrung gemacht habe, dass viele, die sagen, dass sie etwas felsenfest vertreten und etwas niiiieeee tun würden, dann plötzlich doch sich einige - gar nicht so exotische - Szenarien vorstellen können in denen aus den 100% doch plötzlich eher 60% oder 10% werden.

Ich glaube, das in extremen Situationen vieles oft anders aussieht als man es vorerst sich vorstellt, in jegliche Richtung: vielleicht ist man über die eigene Veränderung der Meinung überrascht, vielleicht davon, wie fest und durchgreifend die eigenen Sichtweisen sind und eben auch in dieser Situation wirken, aber ehrlich glaube ich kaum jemanden, dass man dafür zu 100% die Hand ins Feuer legen kann. Und das ist doch auch o.k., man lernt sich eben dann mal ein Stück neu kennen. Und wer kann schon allgemein festlegen, was eine extremsituation für einen ist, das mag doch für einen selbst auch in ein paar Jahren anders aussehen. Vielleicht sieht man es dann anders, weil man eben erfahrungen gemacht hat, die einen verändert haben.

Ich verurteile Abtreibung nicht. Es steht mir einfach nicht zu, es ist nicht mein Leben und nicht meine Umstände.

Und von daher
"Try walking in my shoes, you'll stumble in my foot steps ... "

Zitat von Mamota:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Mamota:

Das Unterforum ist wohl tatsächlich nicht ideal. Kann das ein Mod verschieben? In einigen anderen Foren wird sowas öfter mal gemacht.

Zaubis Einwand finde ich auch interessant. Ich glaube, hätte die TS das, was sie geschrieben hat, zum Zeitpunkt der Schwangerschaft geschrieben, hätte ich wohl auch eher versucht sie auf Alternativen zu stoßen. Therapie, Familienberatung, usw. Eben weil es sich so hilflos und zerrissen klingt. Eine Frau, die wirklich abtreiben will, klingt anders. Aber gut, auch das ist hypothetisch.

Brünni, vor deiner Position habe ich übrigens höchsten Respekt. Ich tu mir ja immer schwer, Leuten dieses "nie, nie, niemals" abzunehmen. Aber du scheinst da für dich sehr gefestigt zu sein und das dennoch nicht auf andere zu übertragen. Das finde ich schwerer, als von einer eher neutralen Position aus fair und sachlich zu bleiben.

Ich finde es eigentlich ziemlich schade, dass Brünni quasi zum "Outing" genötigt wurde, weil es anscheinend allen unfassbar schwer fällt, zu glauben, dass es Menschen gibt, die tatsächlich konsequent hinter ihren Überzeugungen stehen
Ich mag dieses "Sag niemals nie"-Gerede nicht. Es gibt einfach Situationen, da kann ich für mich (und andere können das auch) einfach definitiv gewisse Sachen von vornherein ausschließen, auch wenn ich noch nie in der Situation war.
Ich habe z.B. einen Freund, sehr gläubig, Single. Der sagt, wenn er mal verheiratet ist, wird er sich niemals scheiden lassen. Er schließt das für sich kategorisch aus (die Frau könnte ja theoretisch auch die Scheidung einreichen, aber er wird sie eben nie einreichen) und weißt du was - ich glaub ihm das, 100%, weil ich weiß, es ist seine absolute Überzeugung und er steht konsequent dahinter, und wenn die Frau noch so eine Kratzbürste wäre.
Und ich muss mich beim Thema Abtreibung da auch nicht mit einem Hintertürchen befassen, weil es für mich, bis auf eine einzige, sehr eng umrissene Ausnahme, ein großes und unverrückbares NIE wäre.

Dass Brünni sich genötigt gesehen hat, finde ich auch tragisch. Wobei man daraus sicherlich keinem einen Vorwurf machen kann. Denn natürlich wird eine absolute Aussage hinterfragt.
Die Erfahrung zeigt halt, dass Menschen extrem schnell "niemals" schreien und dann doch irgendwann mal alles ganz anders kommt, woraufhin ganz laut in die andere Richtung weitergeschrieen wird. Ich z.B. habe früher ganz laut verkündet, dass ich niemals nach Norddeutschland ziehen würde. Das war meine feste Überzeugung. Hat sich auch geändert.
Klar gibt es Leute wie deinen Freund und Brünni, bei denen merkt man, dass es ihnen ernst ist. Bei den allermeisten Leuten ist es aber einfach so, dass sie sich einfach so manche Situation überhaupt noch nicht vorstellen können und dadurch völlig ungerechtfertigt hart gegenüber anderen sind. Da liest man die Scheuklappen schon mit.

Also ich habe mich nicht genötigt gefühlt. ich weiß das die meißten menschen nicht zu 100% hinter ihren meinungen/behauptungen/standpunkten stehen aber ich bin ein mensch der nichts leichtfertig behauptet und wollte einfach vermeiden das jetzt 20mal geschrieben wird "aber wenn du in der situation wärst..."

Brünni, das ist jetzt OT, aber Du bist wirklich ein ganz besonderer Mensch. Ich kenne Dich ja, ich kenne Deine Geschichte, und was Du aus Deinem Leben gemacht hast, wie Du lebst und wie Du bist - ich bin richtig stolz auf Dich .

Zitat von mimimi:

Wie kann man grds zu etwas nie schreien ohne schon einmal selbst ALLE (und das sind viele) Eventualitäten des Lebens am eigenen Leib erfahren zu haben? Ohne genau zu wissen wie man in jeder einzelnen Situation fühlen würde?

ich kann nur für mich selbst sprechen,,, aber bei mir ist es eine Kombination aus tiefer Überzeugung, Gefühl, Erfahrung und Verstand/Logik und kein leichtfertiges "niemals"
Von daher iann ich meine Ansichten auch entsprechend vertreten,,, aber siie gelten auch nur für mich

Natürlich entwickelt man sich. Ich würde für mich auch das niemals nie als realtistisch einstufen.
Aber ich glaube, dass z.B. Sera und Marie trotzdem sagen können, nein niemals. Trotz Entwicklung. Zaubis "Scheideweg" Geschichte (ich nenn es jetzt mal so, wenn die Abtreibung zum Thema wird) soll ja ganz praktisch zeigen, wie sich Einstellungen ändern können. Aber Sera und Marie wurden beide ungewollt ebenso schwanger und haben sich an ihrem Scheideweg dagegen entschieden. Und ich denke, das hat Bestand. Auch wenn sie mit Mitte 40 ungewollt schwanger werden sollten. Nur weil sie die Erfahrungen bereits jünger gemacht haben, hat das ja nicht weniger Gewicht. Natürlich kommen mit dem Altern auch neue Erfahrungen, Gedanken und Positionen. Trotzdem haben beide zu diesem Thema eine Erfahrung gemacht und kennen sich als Mensch. Und da glaube ich einfach, dass ein sag niemals nie bei ihnen eben nicht stimmt.
Mir selbst wurde die Entscheidung abgenommen. 24, mitten im Studium, das Thema eine gemeinsame Wohnung war noch meilenweit entfernt (trotz acht Jahren Beziehung)....und dann ebenfalls ungeplant schwanger. Trotz gewissernhafter Verhütung (wie man dachte). Noch so viele Pläne, so viele Vorhaben, nur Nebenjobs.....Ich war aber 12+ SSW, daher musste ich mich damit nicht auseinandersetzen.
Aber ich kann zumindest in Ansätzen eine Situation nachvollziehen, in der sich diese Frage auftut. Hätte ich eher von der Schwnagerschaft gewusst....die Gedanken wären wohl auch Achterbahn gefahren (was sie sowieso schon sind).

Es gibt Bereiche, da kann ich nicht nie sagen. Ich kann nicht sagen, dass ich meinen Körper nie für Geld verkaufe. Wenn ich damit meine Familie über Wasser halte, dann mach ich das. Ich kann nicht sagen dass ich nie fremd gehen werde auch wenn ich es mir heute nicht vorstellen kann. Ich kann aber sagen, dass ich ganz sicher niemals abtreiben werde. Dazu stehe ich zu 100% und mir ist egal, ob mir das geglaubt wird oder nicht

Danke cooky.

Zitat von Mathelenlu:

Brünni, das ist jetzt OT, aber Du bist wirklich ein ganz besonderer Mensch. Ich kenne Dich ja, ich kenne Deine Geschichte, und was Du aus Deinem Leben gemacht hast, wie Du lebst und wie Du bist - ich bin richtig stolz auf Dich .

jetzt weine ich wegen dir, danke

Zitat von Seramonchen:

Es gibt Bereiche, da kann ich nicht nie sagen. Ich kann nicht sagen, dass ich meinen Körper nie für Geld verkaufe. Wenn ich damit meine Familie über Wasser halte, dann mach ich das. Ich kann nicht sagen dass ich nie fremd gehen werde auch wenn ich es mir heute nicht vorstellen kann. Ich kann aber sagen, dass ich ganz sicher niemals abtreiben werde. Dazu stehe ich zu 100% und mir ist egal, ob mir das geglaubt wird oder nicht

Danke cooky.

Dem shcließe ich mich vorbehaltlos an - einschließlich dem Dank

Wahnsinn das obwohl die finanziellen Mittel gegeben sind, das so viel Angst da gewesen ist das Baby abzutreiben. Find es auch mutig das du dich geöffnet hast. Vielleicht tut es gut mal nieder zu schreiben.

Ich finde Angst immer schlimm egal in welchen Lebenslangen...Angst ist wohl das schlimmste wenn man sich für die Angst entscheidet finde ich das sehr traurig...weil hinter der Angst steckt eigentlich nichts...das sind alles Hirngespenster in meinen Augen...

Ich finde dich mutig. Mutig, weil du hier in Mamacommunity ueber Abtreibung schreibst.
Es ist ein sehr emotionales Thema, fuer mich selbst wuerde eine Abtreibung nicht in Frage kommen.
Trotzallem war es deine Entscheidung. Ich werde nicht Urteilen, ich habe dein Leben nicht gelebt, ich habe noch kein Kind um zu verstehen wie es sich anfuehlt. Ich war einfach noch nicht in deiner Situation.
Deshalb werde ich nicht schreiben: Ich habe kein Verstaendnis fuer dich.

Es tut mir leid, dass du diese Entscheidung getroffen hast und ich danke dir, dass du deine Erfahrung hier trotzallem mit uns teilst. Es war bestimmt nicht leicht, alles revue passieren zu lassen.