Mütter- und Schwangerenforum

Schwanger - Bewerbung

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Anonym 1 (199913)
6 Beiträge
05.12.2018 20:27
Hey,

ich stehe vor einem moralischen "Dilemma".
Ich bin ganz frisch schwanger und bewerbe mich aktuell. Habe bis jetzt noch kein Vorstellungsgespräch, aber falls dazu kommen sollte, sag es ich dann dem zukünftigen AG? Ich meine, es ist noch ganz frisch und es kann auch jeden Augenblick wieder vorbei sein, allerdings ist es ja dann auch für die entsprechende Firma doof, wenn ich dann in ausfallen sollte.

Ich habe aktuell wieder "nur" einen Minijob (übers Jahr war ich Vollzeit, konnte daher gut sparen) und bewältige nebenbei ein Fernstudium und hätte halt gerne jetzt noch was in Teilzeit. Selbst wenn es jetzt nicht klappen würde, ständen wir finanziell nicht vor dem Ruin, aber ich wäre schon gerne finanziell unabhängig.

Finde es nur absolut schwierig, ob ich dann etwas sage oder nicht.. rechtlich gesehen müsste ich ja nix sagen, aber das ist ja für das Klima nicht gerade förderlich...
Auf der anderen Seite kann man ja auch nicht immer auf alle Rücksicht nehmen..

Was sagt ihr dazu? Vielleicht hat ja jemand Erfahrungen?

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

Meine berufliche und damit finanzielle Situation soll privat bleiben.

LIttleOne13
26290 Beiträge
05.12.2018 20:32
Ich würde es vor dem ersten Screening nicht sagen, danach schon. Was suchst du denn? Bist du danach gleich im BV oder kannst du bis zum Schluss arbeiten?
Ich hab mich in dieser Schwangerschaft in der 12. Woche beworben, es gesagt und den Job bekommen.
05.12.2018 20:33
Ich würds erstmal nicht sagen, erstmal die kritische Zeit überstehen.

Als was bewirbst du dich denn? Irgendwas gefährliches für Mama/Kind?
Oder würdest du ganz normal bis zum Mutterschutz arbeiten gehen?
Anonym 1 (199913)
6 Beiträge
05.12.2018 20:33
Du hast es also direkt bei der Bewerbung gesagt?
Nee, nichts wo man gleich ins BV muss, geht so in Richtung Verwaltung.
05.12.2018 20:34
Behalts für dich, bis du eingestellt bist und es wichtig wird. Ganz ehrlich, von einem Mann würde man auch nicht erwarten, dass er die zukünftige Firma darüber informiert, dass er Vater wird. Dabei könnte er ja aber auch langfristig ausfallen, weil er in Elternzeit geht.
Es hat schon seinen Sinn, dass im Bewerbungsgespräch nicht danach gefragt werden darf.
Anonym 1 (199913)
6 Beiträge
05.12.2018 20:35
Ich hab heute einen Artikel gelesen, ich hoffe ich darf den posten? Falls nicht, lösch ich ihn wieder..

http://www.spiegel.de/karriere/bewerbungsgespraech -welche-fragen-sind-nicht-erlaubt-a-1241223.html

Die Kommentare darunter haben mich da teilweise ganz schön verunsichert..
05.12.2018 20:44
Zitat von Anonym 1 (199913):

Ich hab heute einen Artikel gelesen, ich hoffe ich darf den posten? Falls nicht, lösch ich ihn wieder..

http://www.spiegel.de/karriere/bewerbungsgespraech -welche-fragen-sind-nicht-erlaubt-a-1241223.html

Die Kommentare darunter haben mich da teilweise ganz schön verunsichert..


Lass dich davon nicht verunsichern. Die meisten Kommentare unter solchen Artikeln sind eh gequirlter Unsinn.
Vanellope
15442 Beiträge
05.12.2018 20:44
Ich habe mich schwanger such beworben. Bei einem Job habe ich im Vorstellungsgespräch die Wahrheit gesagt, aber nur weil raus kam, dass die Stelle als Schwangerschaftsvertetung gedacht war und mir die Firma sehr sympathisch war. Den Job habe ich dann nicht bekommen. Bei einer anderen Firma habe ich nix gesagt, den Job bekommen, hatte aber auch kein schlechtes Gewissen damit. War nämlich ne zeitarbeitsfirma und der Vertrag eh befristet
05.12.2018 20:44
Mit ging es letztes Jahr wie Dir.

Ich war schwanger, wusste es und ich stand kurz vor meinem neuen Job. Ich habe es im 6. Monat erzählt, da der Bauch sich nicht mehr verstecken lies. Im Einstellungsgespräch habe ich davon natürlich nichts gesagt .... Und dann ist man ja im Kündigungsschutz.
Vanellope
15442 Beiträge
05.12.2018 20:46
Zitat von NickySilas:

Ich habe mich schwanger such beworben. Bei einem Job habe ich im Vorstellungsgespräch die Wahrheit gesagt, aber nur weil raus kam, dass die Stelle als Schwangerschaftsvertetung gedacht war und mir die Firma sehr sympathisch war. Den Job habe ich dann nicht bekommen. Bei einer anderen Firma habe ich nix gesagt, den Job bekommen, hatte aber auch kein schlechtes Gewissen damit. War nämlich ne zeitarbeitsfirma und der Vertrag eh befristet


Im Smiley verrutscht..
der sollte dahin.

Ich würde es also vom bauch Gefühl abhängig machen dann.

Ich war übrigens in der 19 Woche oder so
Seesternchen_2.0
9656 Beiträge
05.12.2018 20:47
Du bewirbst dich mit dem wissen dass du noch maximal 7 Monate arbeiten wirst? Ich (!!! Und nur ich!!!!) empfinde das als mies.

Außerdem wird man Wege finden um einen Vertrag in der Probezeit zu kündigen.

Ich würde sagen, lieber der Spatz in der Hand (dein jetziger minijob) als die Taube (der evtl. neue Job) auf dem Dach.
05.12.2018 20:50
Ich würde auch weiter bewerben und erst mal warten, bis dann endlich ein Vertrag, der passt vorgelegt wird.

Und dann, wenn die 12 Wochen Rum sind und alles gut ist, mitteilen.

Bei mir war es ähnlich, nur dass das 1. Gespräch in der Firma etwa zeitgleich mit dem Eisprung war.

Positiv getestet hatte ich dann paar Tage nachdem ich den unterschriebenen Vertrag zurück gegeben hatte.

Wir hatten auch bewusst ein Kind geplant, den nach einem geeigneten Job war ich schon 4 Monate auf der Suche. Überhaupt 1 Bewerbung hatte ich davor erst geschrieben aber der Job war absolut nix.
Also beschlossen, die Familienplanung abzuschließen.

Dann kamen Job und Schwangerschaft gleichzeitig

Ich hatte es dann erst in der 14. Woche gesagt, nachdem Ultraschall und harmony Test Ergebnis gut waren.

Es war mir sehr sehr schwer gefallen.
05.12.2018 20:55
Zitat von Seesternchen_2.0:

Du bewirbst dich mit dem wissen dass du noch maximal 7 Monate arbeiten wirst? Ich (!!! Und nur ich!!!!) empfinde das als mies.

Außerdem wird man Wege finden um einen Vertrag in der Probezeit zu kündigen.

Ich würde sagen, lieber der Spatz in der Hand (dein jetziger minijob) als die Taube (der evtl. neue Job) auf dem Dach.


Leider gibt's aber sowas wie Fehlgeburten.
Besonders in den ersten 12 Wochen.

Und im worst Case hat man dann die Jobchance vertan und muss gleichzeitig mit einer Fehlgeburt klarkommen.

Ich hatte eine Fehlgeburt in der 11. Woche und das hat mit zu meiner Einstellung beigetragen.

Nachdem alles gut ist mit dem Baby nach 12 Wochen, würde ich es aber auch nicht fertig bringen, mich zu bewerben und es nicht zu sagen.
05.12.2018 20:57
Schwierig.
Einerseits sage ich, es ist dein gutes Recht es für dich zu behalten (solange das möglich ist), andererseits denke ich da auch an andere. Wenn bei uns jemand anfängt, wird eingearbeitet, ins Team aufgenommen und das Unternehmen nach ein paar Monaten wieder verlässt weil sie schwanger ist, find ich das ziemlich mies für die Belegschaft. Wenn das alle Frauen so machen würden, wäre die logische Konsequenz dass bald kein Chef mehr Frauen einstellt, die in einem "gebärfähigen" Alter sind (meine Meinung).

Ich persönlich würde mit offenen Karten spielen. Alleine wegen meines Gewissens.
05.12.2018 21:03
Wieso mies und wieso schlechtes Gewissen?
Mal ehrlich, der Job kann doch nicht Maßgabe für die persönliche Lebensgestaltung sein. Darüber hinaus muss Frau doch auch an die Zeit nach der Schwangerschaft denken. Natürlich kann man erstmal abwarten und die Bewerbungen einstellen, nur, weil man schwanger ist - aber Elterngeld, Rente und Wiedereinstiegschancen sehen dann entsprechend aus...ich verstehe diese falsche Loyalität dem (potentiellen) Arbeitgeber gegenüber nicht.

Natürlich ist es Aufwand, wenn man nach 7 Monaten eine Schwangerschaftsvertretung einstellen muss. Aber man hat die Bewerberin ja nicht ohne Grund eingestellt - ihre Kompetenz ist ein Jahr später immer noch die gleiche, das Warten lohnt sich also...
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