Mütter- und Schwangerenforum

Jason, Maximilian (unentdecktes Vasa Praevia) - Triggerwarnung

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28.04.2023 11:51
Zitat von Jasons-Mama:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Gemma:

Für mich, als Schwangere, hätte das Thema eine triggerwarnung verdient.

Dein Verlust tut mir leid. Aber du solltest dir auch Hilfe im echten Leben holen.

Alles gute.

Ich habe es mal an die Moderatoren weitergeleitet.


Also ich habe mir natürlich in der realität Hilfe geholt, aber ich möchte mich sehr gerne mit gleichgesinnten austauschen und wenn man besser drüber schreiben kann als erzählen dachte ich das es im Internet recht praktisch wäre, jetzt ist es natürlich so das ich anscheinend andere schwangere in Angst und Schrecken versetzen und mittlerweile nicht mehr weiß ob es richtig ist

Das ist doch auch gut und richtig so, dass du hier den Austausch suchst.
Wir sind nur alle keine Psychiater oder Psychologen und können dir in deiner Trauer- und Traumabewältigung nicht weiter helfen. Deshalb einfach noch einmal der Hinweis, dass du auch ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen kannst und solltest.
Jasons-Mama
12 Beiträge
28.04.2023 12:53
Zitat von Heati:

Mein herzliches Beileid für deinen Verlust. Ich kann mir im Ansatz vorstellen, wie sich das Ganze für dich anfühlt. Meine älteste Tochter durfte nur zwei Jahre alt werden. Ich finde es gut, dass du dir psychologische Unterstützung gesucht hast. Du darfst alle Trauer und allen Schmerz empfinden, das ist wichtig. Denk aber auch parallel an deine anderen Kinder, die genauso unter der Situation leiden werden. Sie haben schließlich auch ihren Bruder verloren. Gemeinsam könnt ihr das als Familie schaffen, irgendwann mit dem Verlust leben zu lernen.

Und an diejenigen, die das nicht gut verkraften: warum lest ihr in einem Sternenkinder Forum dann mit? Die Kategorie ist doch schon Triggerwarnung genug, finde ich.


Hallo, tut mir leid das du sowas erleben musstest
Meine Kinder hab ich im Blick, da passt alles zum Glück

Ganz klar bin ich schwer traumatisiert, deshalb gehe ich ja( leider erst ab Juni) zum Psychologen und parallel auch zum Psychater...
Man hat mir mein Kind rausgerissen, bin in einem Flur wach geworden wo mir mitgeteilt wurde direkt nach dem aufwachen das mein Sohn 20 Minuten reanimiert wurde und es sehr schlecht um ihn steht , habe ihn dann kurz gesehen als er von der Bult abgeholt wurde und nach Hildesheim kam...
Bin dann aufs Zimmer gekommen und sofort aufgestanden ich bräuchte frische Luft, mein Mann hat mich im Rollstuhl gefahren,
Am nächsten Morgen um 9 Waren wir in Hildesheim sofort ein Gespräch mit dem Chefarzt der Intensivstation gehabt der und ganz klar gesagt hat er wird es nicht überleben, zu schwer der Sauerstoffmangel, alles am maximum, Beatmung und Co, seine Nieren haben ihren Dienst nicht aufgenommen dementsprechend hat es sich im Körper gelagert...
Das er von Anfang an keine Chance hatte macht mich fertig
Jasons-Mama
12 Beiträge
28.04.2023 12:58
Zitat von Elsilein:

Zitat von Jasons-Mama:

Zitat von Elsilein:

Zitat von Gemma:

Für mich, als Schwangere, hätte das Thema eine triggerwarnung verdient.

Dein Verlust tut mir leid. Aber du solltest dir auch Hilfe im echten Leben holen.

Alles gute.

Ich habe es mal an die Moderatoren weitergeleitet.


Also ich habe mir natürlich in der realität Hilfe geholt, aber ich möchte mich sehr gerne mit gleichgesinnten austauschen und wenn man besser drüber schreiben kann als erzählen dachte ich das es im Internet recht praktisch wäre, jetzt ist es natürlich so das ich anscheinend andere schwangere in Angst und Schrecken versetzen und mittlerweile nicht mehr weiß ob es richtig ist

Das ist doch auch gut und richtig so, dass du hier den Austausch suchst.
Wir sind nur alle keine Psychiater oder Psychologen und können dir in deiner Trauer- und Traumabewältigung nicht weiter helfen. Deshalb einfach noch einmal der Hinweis, dass du auch ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen kannst und solltest.

Ich erwarte nicht das mir hier geholfen wird sondern das ich mich austauschen kann
Das ist ein Unterschied, wie andere sich über schwangerschaften austauschen geht das auch so nur das es halt nicht so ein freudiges Thema ist
EmMi1415
867 Beiträge
28.04.2023 13:20
vielleicht hilft es dir, mal die medizinischen Fakten vor Augen zu halten
ich habe mich mal bisschen eingelesen und der notkaiserschnitt bei dir nach der blutung ist leider der normale weg
durch die anormalie der nabelschnur kann es zur fehlbildungen des kindes kommen.

weißt du ob dein kind "gesund" "lebensfähig" war?

Gott es klingt ganz schrecklich aber ich versuche die Sache dir nur sachlich darzustellen
Jasons-Mama
12 Beiträge
28.04.2023 13:27
Zitat von EmMi1415:

vielleicht hilft es dir, mal die medizinischen Fakten vor Augen zu halten
ich habe mich mal bisschen eingelesen und der notkaiserschnitt bei dir nach der blutung ist leider der normale weg
durch die anormalie der nabelschnur kann es zur fehlbildungen des kindes kommen.

weißt du ob dein kind "gesund" "lebensfähig" war?

Gott es klingt ganz schrecklich aber ich versuche die Sache dir nur sachlich darzustellen


Hallo, ja war er er hatte nichts war kerngesund bis zu den Blutungen, ich habe mittlerweile alles gelesen was es so gibt...
War ja aufgrund von meinem Alter beim Feindiagnostiker seit dem zweiten Trimester...
Jason hatte keine Fehlbildungen oder ähnliches, eine ganz normale Schwangerschaft...Klar bei einer nabelschnurarterie denkt man an Trisomie aber wurde ausgeschlossen, war einer der Hinweise auf insertio velamentosa und damit auch auf das Vasa praevia

Ich weiß das der Notkaiserschnitt erforderlich war, nur traumatisiert das zusätzlich das wollte ich damit sagen... In den krankenhäusern an sich lief alles perfekt von Ausruf der Notsecio und Geburt lagen 8 Minuten, denke besser geht's nicht
EmMi1415
867 Beiträge
28.04.2023 13:37
Zitat von Jasons-Mama:

Zitat von EmMi1415:

vielleicht hilft es dir, mal die medizinischen Fakten vor Augen zu halten
ich habe mich mal bisschen eingelesen und der notkaiserschnitt bei dir nach der blutung ist leider der normale weg
durch die anormalie der nabelschnur kann es zur fehlbildungen des kindes kommen.

weißt du ob dein kind "gesund" "lebensfähig" war?

Gott es klingt ganz schrecklich aber ich versuche die Sache dir nur sachlich darzustellen


Hallo, ja war er er hatte nichts war kerngesund bis zu den Blutungen, ich habe mittlerweile alles gelesen was es so gibt...
War ja aufgrund von meinem Alter beim Feindiagnostiker seit dem zweiten Trimester...
Jason hatte keine Fehlbildungen oder ähnliches, eine ganz normale Schwangerschaft...Klar bei einer nabelschnurarterie denkt man an Trisomie aber wurde ausgeschlossen, war einer der Hinweise auf insertio velamentosa und damit auch auf das Vasa praevia

Ich weiß das der Notkaiserschnitt erforderlich war, nur traumatisiert das zusätzlich das wollte ich damit sagen... In den krankenhäusern an sich lief alles perfekt von Ausruf der Notsecio und Geburt lagen 8 Minuten, denke besser geht's nicht


Danke dass du es nicht in den falschen Hals bekommst
Meine Tochter wurde auf per Notsectio in Vollnarkose entbunden kenne das Gefühl aufzuwachen und das Kind ist nicht mehr da
Benutzername
1833 Beiträge
28.04.2023 13:40
Liebe TE, es tut mir unfassbar leid, was du für eine schlimme und traumatisierende Erfahrung mitmachen musstest. Ich wünsche dir von Herzen, dass du es schaffst, diesen Verlust irgendwann auf- und verarbeiten zu können. Niemand sollte sein eigenes Kind beerdigen müssen.

... und an alle anderen hier, die sich beschweren, dass eine Trigger-Warnung fehlt: Euer Verhalten ist absolut pietätlos.
Wie kann man so mit einer verwaisten Mutter umgehen, ihr jetzt noch ein schlechtes Gewissen einreden, dass dies hier nicht der richtige Ort sei, obwohl sie im Sternenkind-Unterforum geschrieben hat? Wofür gibt es diesen Bereich, wenn hier keine Beiträge erwünscht sind? Wie soll sie als Neu-Userin wissen, dass sie damit andere Schwangere verunsichern könnte? Es ist verständlich, dass euch sowas Angst macht, aber es ist für euch nur eine Angst - für die TE ist es traurige Realität . Und sollten hier keine Beiträge mehr ohne entsprechenden Trigger-Vermerk gewünscht sein, wäre es die Aufgabe des Forenbetreibers, im Unterforum einen entsprechenden Vermerk anzuzeigen. Hier nun aber noch den Spieß umdrehen und eine trauernde Mutter dazu bringen, sich im Sternenkind-Forum (!!) entschuldigen zu müssen - das ist unterste Schublade!
EmMi1415
867 Beiträge
28.04.2023 14:01
Zitat von Benutzername:

Liebe TE, es tut mir unfassbar leid, was du für eine schlimme und traumatisierende Erfahrung mitmachen musstest. Ich wünsche dir von Herzen, dass du es schaffst, diesen Verlust irgendwann auf- und verarbeiten zu können. Niemand sollte sein eigenes Kind beerdigen müssen.

... und an alle anderen hier, die sich beschweren, dass eine Trigger-Warnung fehlt: Euer Verhalten ist absolut pietätlos.
Wie kann man so mit einer verwaisten Mutter umgehen, ihr jetzt noch ein schlechtes Gewissen einreden, dass dies hier nicht der richtige Ort sei, obwohl sie im Sternenkind-Unterforum geschrieben hat? Wofür gibt es diesen Bereich, wenn hier keine Beiträge erwünscht sind? Wie soll sie als Neu-Userin wissen, dass sie damit andere Schwangere verunsichern könnte? Es ist verständlich, dass euch sowas Angst macht, aber es ist für euch nur eine Angst - für die TE ist es traurige Realität . Und sollten hier keine Beiträge mehr ohne entsprechenden Trigger-Vermerk gewünscht sein, wäre es die Aufgabe des Forenbetreibers, im Unterforum einen entsprechenden Vermerk anzuzeigen. Hier nun aber noch den Spieß umdrehen und eine trauernde Mutter dazu bringen, sich im Sternenkind-Forum (!!) entschuldigen zu müssen - das ist unterste Schublade!


Danke das du das sagst
Alaska
18847 Beiträge
28.04.2023 14:02
Zitat von Benutzername:

Liebe TE, es tut mir unfassbar leid, was du für eine schlimme und traumatisierende Erfahrung mitmachen musstest. Ich wünsche dir von Herzen, dass du es schaffst, diesen Verlust irgendwann auf- und verarbeiten zu können. Niemand sollte sein eigenes Kind beerdigen müssen.

... und an alle anderen hier, die sich beschweren, dass eine Trigger-Warnung fehlt: Euer Verhalten ist absolut pietätlos.
Wie kann man so mit einer verwaisten Mutter umgehen, ihr jetzt noch ein schlechtes Gewissen einreden, dass dies hier nicht der richtige Ort sei, obwohl sie im Sternenkind-Unterforum geschrieben hat? Wofür gibt es diesen Bereich, wenn hier keine Beiträge erwünscht sind? Wie soll sie als Neu-Userin wissen, dass sie damit andere Schwangere verunsichern könnte? Es ist verständlich, dass euch sowas Angst macht, aber es ist für euch nur eine Angst - für die TE ist es traurige Realität . Und sollten hier keine Beiträge mehr ohne entsprechenden Trigger-Vermerk gewünscht sein, wäre es die Aufgabe des Forenbetreibers, im Unterforum einen entsprechenden Vermerk anzuzeigen. Hier nun aber noch den Spieß umdrehen und eine trauernde Mutter dazu bringen, sich im Sternenkind-Forum (!!) entschuldigen zu müssen - das ist unterste Schublade!


Danke, haargenau das Gleiche dachte ich mir auch. Zudem muss sie sich ernsthaft fast noch rechtfertigen, warum sie hier schreibt und Gleichgesinnte sucht, statt in der Realität zu suchen.
28.04.2023 14:52
Auf Wunsch habe ich den Titel um eine Triggerwarnung ergänzt.

Ich bitte weitere Diskussionen darüber, ob richtig oder falsch, auch für die TE zu unterlassen.

Der Tod eines Kindes belastet uns alle sehr. Ich denke da ist ein kurzer Hinweis im Titel kein Problem.
Jasons-Mama
12 Beiträge
29.04.2023 10:12
Hallo
Ich möchte hier betonen das, das was uns passiert ist äußerst selten ist, und es in den allermeisten Fällen während der Schwangerschaft erkannt wird... Wir haben einfach nur unglaubliches Pech gehabt das der Feindiagnostiker es nicht gesehen hat und der Rettungsdienst viel zu lange gebraucht hat...

Es gibt 1000 andere Sachen die wahrscheinlicher sind als das was uns passiert ist.
Ich selbst wusste vorher davon auch nichts und ich war mehr als einmal Schwanger, als ich die Blutungen bekommen habe wusste ich instinktiv das mein Sohn in Gefahr ist weil es so unglaublich viel Blut war , aber ich dachte meine Plazenta hätte sich abgelöst...
Und vielleicht meldet sich noch jemand der auch so früh sein Baby gehen lassen musste
NobodyMitBaby
2385 Beiträge
29.04.2023 12:05
Zitat von Benutzername:

Liebe TE, es tut mir unfassbar leid, was du für eine schlimme und traumatisierende Erfahrung mitmachen musstest. Ich wünsche dir von Herzen, dass du es schaffst, diesen Verlust irgendwann auf- und verarbeiten zu können. Niemand sollte sein eigenes Kind beerdigen müssen.

... und an alle anderen hier, die sich beschweren, dass eine Trigger-Warnung fehlt: Euer Verhalten ist absolut pietätlos.
Wie kann man so mit einer verwaisten Mutter umgehen, ihr jetzt noch ein schlechtes Gewissen einreden, dass dies hier nicht der richtige Ort sei, obwohl sie im Sternenkind-Unterforum geschrieben hat? Wofür gibt es diesen Bereich, wenn hier keine Beiträge erwünscht sind? Wie soll sie als Neu-Userin wissen, dass sie damit andere Schwangere verunsichern könnte? Es ist verständlich, dass euch sowas Angst macht, aber es ist für euch nur eine Angst - für die TE ist es traurige Realität . Und sollten hier keine Beiträge mehr ohne entsprechenden Trigger-Vermerk gewünscht sein, wäre es die Aufgabe des Forenbetreibers, im Unterforum einen entsprechenden Vermerk anzuzeigen. Hier nun aber noch den Spieß umdrehen und eine trauernde Mutter dazu bringen, sich im Sternenkind-Forum (!!) entschuldigen zu müssen - das ist unterste Schublade!


Absolut richtig! Es ist das Problem der Schwangeren, wenn sie in diesem Unterforum lesen und sich getriggert fühlen - es ist NICHT das Problem der TS! Und genauso hat sie alles Recht der Welt, hier zu schreiben und nach Austausch zu suchen. Und das dürfte sie ebenso, wenn sie keine professionelle Unterstützung annehmen würde. Wer das nicht aushält, von einem verstorbenen Kind zu lesen, soll es bleiben lassen. Aber die TS DARF den Austausch mit anderen Müttern suchen.

@TS: falls du hier nicht fündig wirst: gibt es in deiner Stadt Selbsthilfegruppen für verwaiste Eltern? Es gibt teilweise über Kinder- und Jugendhospize auch Trauergruppen für die Geschwister
Lillipilli
3930 Beiträge
29.04.2023 14:15
Liebe Jasons-Mama,

eure Geschichte ist wirklich extrem traurig und erschütternd, aber du hast wahrscheinlich recht, wenn du schreibst, ihr hättet einfach nur unglaublich viel Pech gehabt. Einfach wie ein besch*****er Sechser im Lotto. Man kann sich noch so oft fragen, warum ausgerechnet wir? Darauf gibt es keine Antwort. Es ist Zufall, Pech, Schicksal, ein Zusammenspiel von vielen kleinen Umständen. Keine Ahnung… es ist einfach sehr schwer zu begreifen und erst recht in Worte zu fassen.

Triggerwarnung .

Wir haben mit meinem ältesten Sohn eine ähnliche Geschichte erlebt, nur mit positiverem Ausgang. Völlig unauffällige Schwangerschaft, auf den ersten Blick reibungslos verlaufende Geburt - dann ein blau angelaufenes Baby, Reanimation, Notarzt, Intensivstation. Mein Gedanke kurz nach der Geburt war: „Er ist tot.“ Es ging alles so extrem schnell. Dann die erste Entwarnung, dass er lebt. Er wurde runtergekühlt für 72 Stunden, lag auf der Intensiv mit starkem Sauerstoffmangel, extrem niedrigem PH Wert, Apgar 0. Seine Überlebenschanchen waren gering. Wenn er überleben würde, dann schwerst behindert. Wir hatten Glück, einfach nur Glück. Warum? Es gibt keine Antwort darauf.

Wir haben diese Zeit überstanden, aber es war so extrem hart, ich war noch nie so extrem niedergeschlagen, unglücklich und verzweifelt (ich finde noch nicht mal richtige Begriffe dafür), ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass die Welt jemals wieder schön sein könnte. Also kann ich mir gar nicht vorstellen, wie ihr es bis jetzt überstanden habt, mit so viel schlimmeren Ausgang…

Ich glaube, dass es mit der Zeit und mit ganz viel Unterstützung irgendwann schrittchenweise besser wird. Aber das ist wahrscheinlich noch ein langer Weg. Ich kenne mich mit Trauerbewältigung nicht gut aus. Ich weiß nur dass die Therapie hilft, das Trauma besser zu verarbeiten, und dass du Austausch mit Anderen suchst, ist auch völlig verständlich und hilft dir bestimmt ebenso.

Ich habe mich damals viel im Reha-Kids Forum mit ähnlich Betroffenen ausgetauscht. Vielleicht gibt es Vergleichbares auch für Sternenkinder?
Jasons-Mama
12 Beiträge
29.04.2023 16:13
Zitat von Lillipilli:

Liebe Jasons-Mama,

eure Geschichte ist wirklich extrem traurig und erschütternd, aber du hast wahrscheinlich recht, wenn du schreibst, ihr hättet einfach nur unglaublich viel Pech gehabt. Einfach wie ein besch*****er Sechser im Lotto. Man kann sich noch so oft fragen, warum ausgerechnet wir? Darauf gibt es keine Antwort. Es ist Zufall, Pech, Schicksal, ein Zusammenspiel von vielen kleinen Umständen. Keine Ahnung… es ist einfach sehr schwer zu begreifen und erst recht in Worte zu fassen.

Triggerwarnung .

Wir haben mit meinem ältesten Sohn eine ähnliche Geschichte erlebt, nur mit positiverem Ausgang. Völlig unauffällige Schwangerschaft, auf den ersten Blick reibungslos verlaufende Geburt - dann ein blau angelaufenes Baby, Reanimation, Notarzt, Intensivstation. Mein Gedanke kurz nach der Geburt war: „Er ist tot.“ Es ging alles so extrem schnell. Dann die erste Entwarnung, dass er lebt. Er wurde runtergekühlt für 72 Stunden, lag auf der Intensiv mit starkem Sauerstoffmangel, extrem niedrigem PH Wert, Apgar 0. Seine Überlebenschanchen waren gering. Wenn er überleben würde, dann schwerst behindert. Wir hatten Glück, einfach nur Glück. Warum? Es gibt keine Antwort darauf.

Wir haben diese Zeit überstanden, aber es war so extrem hart, ich war noch nie so extrem niedergeschlagen, unglücklich und verzweifelt (ich finde noch nicht mal richtige Begriffe dafür), ich konnte mir damals nicht vorstellen, dass die Welt jemals wieder schön sein könnte. Also kann ich mir gar nicht vorstellen, wie ihr es bis jetzt überstanden habt, mit so viel schlimmeren Ausgang…

Ich glaube, dass es mit der Zeit und mit ganz viel Unterstützung irgendwann schrittchenweise besser wird. Aber das ist wahrscheinlich noch ein langer Weg. Ich kenne mich mit Trauerbewältigung nicht gut aus. Ich weiß nur dass die Therapie hilft, das Trauma besser zu verarbeiten, und dass du Austausch mit Anderen suchst, ist auch völlig verständlich und hilft dir bestimmt ebenso.

Ich habe mich damals viel im Reha-Kids Forum mit ähnlich Betroffenen ausgetauscht. Vielleicht gibt es Vergleichbares auch für Sternenkinder?

Hallo eure Geschichte ist wirklich sehr ähnlich nur die Auslöser waren unterschiedlich...
Mein Sohn wurde auch gekühlt aber das musste leider am Tag danach abgebrochen werden da er aus Nase und Mund geblutet hat, und die Nacht darauf ist er gestorben, seine Nieren haben es nicht geschafft ihre Arbeit aufzunehmen.. Das wurde uns auch gesagt wenn er es überlebt dann nur mit schwersten Behinderungen... Er war die ganze Zeit am EEG und der Arzt meinte nach unserem Nachfragen das sie mit dem nicht wirklich was anfangen können so ganz komisch...
Ständig wurde seine Beatmung geändert er konnte die Sättigung gar nicht halten...zweimal hatte er diese Rüttelatmung die wirklich grausig aussah aber beim ersten mal hatte ich den Eindruck die vital Werte hatten sich relativ gut gehalten, aber als sie Nachts zum mir kamen und mir gesagt haben das er die Nacht nicht überleben wird, war er auch wieder an der Rüttelatmung und im Sekundentakt hat es gepiept seine Werte waren sehr schlecht... Dazu kam das er im Minutentakt Krämpfe hatte...
Er hatte einen agpar 0/0/0
PH :6,96
Ich gebe zu das das nicht ungestraft bleiben wird, die Anwältin ist schon längst eingeschaltet, ich werde meinen süßen Schatz nie wieder bekommen aber dafür sorgen das er bei bestimmten Personen nie vergessen wird und sie überdenken sollen ob das alles so richtig war... Egal was dabei raus kommt das wissen das Jason tot ist sollen alle beteiligten mit ins eigene Grab nehmen

Ich danke dir sehr für deinen Beitrag auch wenn das Ergebnis anders war so kannst du verstehen wie schlimm es ist sein Kind so zu sehen, diese Angst die unbeschreiblich ist und der Schmerz seelisch und körperlich so hart ist wie man es vermutlich nie wieder erleben wird
Lillipilli
3930 Beiträge
29.04.2023 19:19
Dein Sohn hatte anscheinend ebenfalls einen gravierenden Sauerstoffmangel - mit anschließendem Organversagen. Das klingt so als ob die Sauerstoff-Unterversorgung schon länger anhielt, nicht erst unter Geburt. So habe ich es verstanden?

Bei meinem Sohn war der Apgar 6,66. Wenn den heute Ärzte/ Therapeuten sehen, werden die Augen groß, wenn sie gleichzeitig das Kind dazu betrachten. Aber da haben wir es wieder: Es ist so viel Pech und Glück dabei. Der eine hat einen PH von 7 und schwerste Schädigungen, der andere so einen Wert und schafft es mit weniger Auswirkungen.

Bei uns war der Notarzt damals innerhalb von 10 Minuten vor Ort - von der Uniklinik bis zur Geburtsklinik. Er war gerade auf dem Weg in den Feierabend, Autoschlüssel schon im Schloss, als sie ihn erreichten. Ein paar Minuten später und er hätte vielleicht länger gebraucht.

All das sind diese Tausend Faktoren, die eine kleine bis große Rolle spielen können - und absolut unbeeinflussbar sind.

Das einzige, das beeinflussbar wäre, wäre ggf. die Konzentration, Einschätzung, Reaktion, das Handeln der Hebammen und Ärzte. Lass die mal eine 20 Stundenschicht hinter sich haben, zu wenig Personal, all sowas, und schnell sind sie unkonzentrierter als sie sein müssten oder treffen schlechtere Entscheidungen, was fatal enden kann. Ist das dann menschliches Versagen dieser einen Person oder Versagen des Gesundheitssystems?

Wir haben die Hebamme damals nicht verklagt. Ich glaube, sie hatte auch keine bedeutend bessere Zeit als wir, hat sich ziemliche Vorwürfe gemacht… ob es überhaupt ihr Versagen war, vermag ich nicht einzuschätzen. Ich denke, meine Wut auf sie oder der Schritt zu einer Anwältin wären anders ausgefallen, wenn mein Sohn schwestbehindert oder verstorben wäre, ganz klar!

Super schwieriges Thema. Ich hoffe für euch, dass ihr herausfinden könnt, ob es fahrlässiges Verhalten war oder Umstände, die nicht verhindert werden konnten. Das kann ich für dich und anhand deiner Schilderungen natürlich nicht einschätzen und will ich auch nicht. Das Schlimme ist eigentlich, dass ihr euch darum jetzt auch noch kümmern müsst - das reißt ja Wunden immer wieder neu auf und belastet euch emotional noch mehr. Es tut mir wirklich schrecklich leid.

Ich drücke euch ganz fest die Daumen, dass ihr all diese Dinge irgendwann verarbeiten könnt und hinter euch lassen könnt und wünsche euch super viel Kraft, Zusammenhalt und Hilfe von außen, damit das gelingen kann!
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