Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll.
Mein Mann und ich wollten mit unseren Kindern am Montag (29.07.) in den kurzurlaub starten, also habe ich Sonntag späten Nachmittag die Koffer gepackt. Auf einmal erhielt ich eine Nachicht von dem Bruder meiner Freundin. Er schrieb: Etwas schlimmes ist passiert, Anni ist ertrunken!
Ich war total geschockt und wollte es gar nicht glauben. Ich hab ihn dann gefragt wie das passiert ist und wo jetzt meine Freundin (möchte ihren Namen nicht erwähnen) sei. Sie war natürlich bei ihrer Tochter. Sie lag in der Uniklinik in DD und lag im Koma. Die Ärzte sagten von vornherein, dass sie keine großen Hoffnungen haben. Ich fing sofort an zu weinen und wollte eigentlich nur noch zu meiner Freundin und ihr beistehen. DD ist ca 1 1/2 Autostunden von hier entfernt. Ich fragte ihren Bruder wie er das sieht, ob ich sie anrufen könne und da sagte er dann ich soll sie erst mal in ruhe lassen. Ok. hab ich gemacht. An packen und Urlaub war nicht mehr zu denken. Meine Gedanken kreisten nur noch um meine Freundin und deren Tochter.
Eigenlich wollte ich den Urlaub abbrechen (wären eh nur 4 tage gewesen) aber mein Mann meinte dann, im moment kannst du für sie nichts tun, und unsere Kinder hatten sich so gefreut. Also hab ich in der Nacht zum Montag gepackt und wir sind dann los. Ihr Bruder hielt mich auf den laufenden, ich wollte es so. Und so war es dann, dass die kleine es nicht geschafft hatte. Jetzt ist sie einfach nicht mehr da. Meine Freundin meldete sich dann am Dienstag bei mir, ich war so froh etwas von ihr zu hören, am Donnerstag sind wir Nachmittags nach Hause gekommen und am Abend bin ich dann sofort zu ihr gefahren. Ich hatte angst sie zu sehen und angst was auf mich zukommt. Ich habe eine zerbrechliche, verweinte Mama erwartet. Als sie die Tür geöffnet hat sind wir uns in die arme gefallen. Sie hat mich richtig fest gehalten. Mir hat es mein Herz zerissen. Dann erzählte sie mir wie es passiert war.
Sie selber war zuhause und ihr Mann ist mit den 3 Kindern und mit noch anderen aus der Familie ins Bad gefahren. Nicht mal eine Stunde waren sie dort, sie waren im Kinderbecken und plötzlich rannte die kleine weg. (Das hat sie schon so oft gemacht, das fand sie lustig und man konnte es ihr nicht abgewöhnen) er, also der Papa hat das gesehen und ist ihr hinterher gerannt. Er sah wie sie hinter eine Hecke rannte. Als er selber dort angekommen war, war sie spurlos verschwunden. SIe haben dann mit Bademeister nach ihr gesucht und nach etwa 10 min. fand der Bademeister die kleine im tiefen Becken am Boden. Er hatte sie rausgeholt und sie haben sie nach 30 min. reanimieren können. Herzschlag und Puls waren da, zwar nur leicht, aber da. Sie kam dann in die Uni DD und dort versuchte man alles. ABer ihr Gehirn zeigte keine regung, nichts.
Die Geschwister (13 und 2) haben alles mitbekommen. Es ist so schrecklich. Ich weiß nicht was ich noch für sie tun kann ausser ihr beizustehen und zuzuhören. So gern würde ich ihr eine Freude machen mit irgendwas von ihrer Tochter, als erinnerung. Habt ihr vill. eine idee? Ich weiß das sie noch lange trauern wird und das es Zeit brauch, aber ich möchte ihr etwas schenken worüber sie sich erfreuen kann, weil es vill. eine schöne erinnerung an ihre kleine ist.
Danke fürs Lesen.

Ach ja, die kleine war 6 Jahre alt. Eine Woche vor diesen Unglück hatte sie ihren 6. Geburtstag gefeiert.

Mensch das tut mir leid - echt schrecklich sowas . Ich persönlich würde ihr nur mit deiner bloßen Anwesenheit eine freude machen ... schenke ihr nichts - und schon garnichts was sie noch an ihre Tochter errinnert , ich denke das sie im moment eh alles an ihrer Tochter errinnert .

Sei für sie da , ich weiss dem beistehenden scheint das manchmal nicht zu reichen aber dem trauernden umso mehr .

Oh mein Gott, daseist schrecklich. Tut mir so leid.
Ich kann mir immer nicht erklären, wie sowas passiert. Kriegt denn keiner mit, wenn ein Kind ins Wasser fällt oder untergeht? Das Schwimmbad war doch bestimmt gut besucht!?
Furchtbar sowas.

Wie schrecklich ich spreche mein tiefstes Beileid aus ....

Ganz ehrlich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es irgendetwas gibt auf der Welt, was deiner Freundin zur Zeit Freude macht. Schrecklich das alles. Das einzige, was du tun kannst, ist für sie da zu sein und sie beim Trauern zu unterstützen und auch noch da sein, wenn schon alle andere sagen, sie muss wieder ins Leben zurück und sie das aber noch nicht kann. LG

Das ist so unglaublich traurig und schrecklich. Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll.
Schicke euch ganz viel Kraft!!!

Zu deiner Frage, mein Bruder (21) ist vor ca. 3 Monaten bei einem Autounfall gestorben.
Meine Mama hat/ wird diesen Verlust nie wirklich verkraften können.
Sie hat seine Freunde darum gebeten, ihr alle Bilder von ihm zu geben.
Nun hat sie eine Kiste voll mit Bildern von ihm, alle zeigen schöne und glückliche Momente.... Sie klebt nun alle Bilder sorgfältig in ein Album rein und erfreut sich über jedes Bild.
Vielleicht wäre ein Fotoalbum eine nette Geste?!

du kannst nur für sie da sein...etwas schenken, gerad was schönes von ihrer tochter würde ich nicht.glaub mir darüber würde sie sich noch nicht freuen.
ich sprech da leider aus eigener erfahrung.
höre zu, lass sie sich ausweinen, sei einfach für sie da.

Oh man das ist wirklich sooo furchtbar.

Aber ich denke auch das momentan du ihr lieber nichts schenken solltest. Sie erst mal zur Ruhe kommen lassen solltest.
Mein erster Sohn ist auch ein Sternenkind und ich habe eine Sternentaufe machen lassen für ihn. Das fand ich einen sehr schöne Geste, aber wie gesagt erst wenn etwas zeit vergangen ist und sie allegmein mit der Situation umgehen kann.

ich würd auch nix schenken.

sei einfach für sie da, entlaste sie vielleicht wo es geht. helf ihr im haushalt oder mit den anderen kids oder beim organisieren der beerdigung... und hör ihr einfach zu wenn sie reden oder schweigen will!

Zitat von Astra_85:

Das ist so unglaublich traurig und schrecklich. Ich weiß gar nicht was ich schreiben soll.
Schicke euch ganz viel Kraft!!!

Zu deiner Frage, mein Bruder (21) ist vor ca. 3 Monaten bei einem Autounfall gestorben.
Meine Mama hat/ wird diesen Verlust nie wirklich verkraften können.
Sie hat seine Freunde darum gebeten, ihr alle Bilder von ihm zu geben.
Nun hat sie eine Kiste voll mit Bildern von ihm, alle zeigen schöne und glückliche Momente.... Sie klebt nun alle Bilder sorgfältig in ein Album rein und erfreut sich über jedes Bild.
Vielleicht wäre ein Fotoalbum eine nette Geste?!

Aber ich würde wohl etwas warten und ihr etwas Zeit geben.

Ich bin für sie da. Tag und Nacht. Es wurde so gemacht, dass immer jemand bei ihr ist. Ich habe mit ihr die Todesanzeige für die Zeitung gestaltet und jetzt noch das Buffet für die Trauerfeier. Für die Beerdigung hat sie alles mit ihren Mann allein gemacht. Das wollte sie so.
Ich fühle mich trotzdem so Hilflos sie so leiden zu sehen bricht mir das Herz. Ich selber bekomm es nicht in meinen Kopf rein, das die kleine nicht mehr da ist. Es ist alles so unwirklich. WIe geht es dann erst meiner Freundin? Sie hat ihr eigen Fleisch und Blut verloren. Ich war noch nie auf einer Beerdigung eines Kindes. Ich weiß nicht wie man das überstehen soll. Wir lassen nach der beerdigung Heliumballons steigen mit einen letzten Gruß an die kleine.

das ist ja ganz furchtbar

Eine gute Freundin von mir hat im vergangenen Jahr im November bei einem Autounfall ihre komplette Familie verloren, Mann und alle drei Kinder - sie hat als Einzige überlebt und ist fast unverletzt aus diesem Wrack ausgestiegen, in dem alle ihre Lieben gestorben sind. Es war unfassbar und einfach unglaublich, das ist es bis heute, und es hat mein Weltbild absolut erschüttert. Was aber einfach ebenso unglaublich und irgendwo sehr tröstlich ist, ist, wie meine Freundin mit unglaublich viel Kraft und Mut und Humor und Zuversicht ihr Leben wieder angepackt hat und es weiterlebt. Was ihr gut tut, ist, wenn man sie nicht mit Samthandschuhen anpackt, wenn man über ihre Kinder spricht und sie nicht "totschweigt" vor lauter Sorge, man könnte sie mit Erwähnen verletzen, wenn man ganz normal mit ihr weitermacht, und nicht bei jedem zweiten Satz innehält, ob das jetzt okay ist, ihr zu erzählen, dass die eigenen Kinder irgendnen Blödsinn gemacht haben - sie will behandelt werden wie ein ganz normaler Mensch, der sie ja auch ist! Sei für sie da, sei offen, sei normal mit ihr - ganz viele Leute werden Hemmungen haben, wie sie mir ihr umgehen sollen, das ist für die Betroffenen einfach unangenehm. Geh, wie Du es getan hast, ganz normal und offen auf sie zu, alles Weitere findet sich. Viel Kraft!!!

Das mit den Ballons haben wir übrigens auch für die Siebenjährige meiner Freundin gemacht, sie war in der Klasse meines Sohnes, und wir haben ihr Briefchen geschrieben, bzw. die Kinder haben ihr Briefchen geschrieben, und wir haben sie mit einem Schwarm rosa, lila und pinker Ballons zu ihr in den Himmel geschickt...