Mütter- und Schwangerenforum

Psychische Folgen bei nachts schreien lassen

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Kalotta
1157 Beiträge
21.08.2022 23:22
Zitat von Enfelchen:

Schwieriges Thema.
Aber was ist denn mit den sogenannten „Schrei“-Babys?

Also mein erster hat sehr viel geschrien. Da konnte man machen was man wollte (übrigens schläft er quasi mit 8 noch bei mir).
Bei ihm hat nichts geholfen. Ob er dann auch mal ne gestörte Beziehung zu mir haben wird?

Also ich bin ein absoluter Gegner von schreien lassen, aber es gibt einfach auch Babys, die nur schreien.
Und dann kann manchmal eine Frau auch nicht anders als es schreien zu lassen. Eben einfach um Luft zu holen.
Was dann immer noch besser wäre als ein Kissen….. ich möchte es gar nicht weiter schreiben.

Tatsächlich wäre auch ich hier vorsichtig…
Wenn ich dann an die guten Ratschläge von außerhalb denke…
Nach Kind 2 und nun auch 3 kann ich endlich die Mütter verstehen, die eben nicht solche Kinder hatten.

Und außerdem war es eine gewisse Zeit eben „normal“. Ebenso wie nur alle 4 Stunden gefüttert werden durfte, anstelle von ad libitum usw…
Wer weiß was in 10 Jahren „normal“ ist.


Es geht ja nicht um das Schreien ansich. Natürlich schreien fast alle Babys mal. Und high-need/ Schreibabys oft den ganzen Tag.
Aber ich kann als Bezugsperson das Kind alleine in einem Raum schreien lassen oder ich begleite das Schreien (weitgehend).

Und dann gibt es ja dieses „gezielte“ Schreienlassen als Schlaftraining. Da könnte das Schreien ja oft einfach beendet werden, wenn man das Kind nicht alleine lässt. Was bei Schreibabys ja nicht der Fall ist.
Anonym 6 (209088)
0 Beiträge
22.08.2022 06:46
Angeblich habe ich „von Anfang an durchgeschlafen“ und sowieso viel geschlafen:

„Du hast immer so lange geschlafen, das man mal um 10 gucken gegangen ist ob Du überhaupt noch lebst.“

Mein Bruder (2,5 Jahre jünger) war das Gegenteil. Er schrie viel als Baby. Wurde Nachts teilweise im 30-Minuten-Takt wach. Ich weiß das ich immer hin gerannt bin „MAMA! Baby weint!“ und sie dann geschimpft hat. Man müsse da nicht so hinrennen und er höre schon wieder auf. Als er ein halbes Jahr alt war hat sie sein schreien „nicht mehr ausgehalten“ und ist mit mir übers Wochenende weggefahren. Unsere Oma passte auf ihn auf. Danach hat er Nachts durchgeschlafen sagt meine Mutter.

Meine Schwester, die 6,5 Jahre nach mir geboren wurde schlief noch mit 7 bei meiner Mutter im Bett. „Sie ist doch mein letztes Baby.“ hieß es da immer.

Wir alle drei haben Probleme. Ich bin depressiv, habe Angstzustände und kann meine Grenzen nicht gut aufzeigen und vertreten. Ich neige dazu es allen recht machen zu wollen und kann nicht Nein sagen. Mein Bruder hatte jahrelang starke Drogenprobleme, mit den Folgen kämpft er noch heute. Meine Schwester ist ebenfalls depressiv und ein Hypochonder.

Ich hatte nie eine gute Beziehung zu meiner Mutter, wurde oft bestraft, zwischenzeitlich war ich gar nicht draußen, da ich viel Hausarrest bekam. Das zog sich auch gern mal über mehrere Monate. Auch meine Geschwister bezeichnen ihr Verhältnis zu unserer Mutter als „schwierig“, ihre Kindheit war selbst nicht schön, sie war ungewollt und hat das zu spüren bekommen.

Ich bin jetzt 30, habe jahrelang Therapie gemacht, Medikamente genommen und baue so langsam eine Beziehung zu meiner Mutter auf. Wir reden viel über die Vergangenheit. Was ich falsch von ihr fand, wie sie auf mich als Kind gewirkt hat.

Ich bin jetzt auch selber Mama, mein Kind hat bei mir geschlafen, von Anfang an. Wurde nie schreien gelassen, auch wenn ich oft dachte das das eine Lösung sein könnte die mir endlich zu Schlaf verhelfen könnte.

Ich meine, schreien lassen allein - ferbern - führt mMn noch nicht zu schweren psychischen Schäden, aber es kann ein Grundstein sein auf dem sich die Ängste, Depressionen usw. aufbauen können.
Enfelchen
13910 Beiträge
22.08.2022 06:51
Zitat von Kalotta:

Zitat von Enfelchen:

Schwieriges Thema.
Aber was ist denn mit den sogenannten „Schrei“-Babys?

Also mein erster hat sehr viel geschrien. Da konnte man machen was man wollte (übrigens schläft er quasi mit 8 noch bei mir).
Bei ihm hat nichts geholfen. Ob er dann auch mal ne gestörte Beziehung zu mir haben wird?

Also ich bin ein absoluter Gegner von schreien lassen, aber es gibt einfach auch Babys, die nur schreien.
Und dann kann manchmal eine Frau auch nicht anders als es schreien zu lassen. Eben einfach um Luft zu holen.
Was dann immer noch besser wäre als ein Kissen….. ich möchte es gar nicht weiter schreiben.

Tatsächlich wäre auch ich hier vorsichtig…
Wenn ich dann an die guten Ratschläge von außerhalb denke…
Nach Kind 2 und nun auch 3 kann ich endlich die Mütter verstehen, die eben nicht solche Kinder hatten.

Und außerdem war es eine gewisse Zeit eben „normal“. Ebenso wie nur alle 4 Stunden gefüttert werden durfte, anstelle von ad libitum usw…
Wer weiß was in 10 Jahren „normal“ ist.


Es geht ja nicht um das Schreien ansich. Natürlich schreien fast alle Babys mal. Und high-need/ Schreibabys oft den ganzen Tag.
Aber ich kann als Bezugsperson das Kind alleine in einem Raum schreien lassen oder ich begleite das Schreien (weitgehend).

Und dann gibt es ja dieses „gezielte“ Schreienlassen als Schlaftraining. Da könnte das Schreien ja oft einfach beendet werden, wenn man das Kind nicht alleine lässt. Was bei Schreibabys ja nicht der Fall ist.


Aber ich schrieb ja auch, dass manch eine Mutter eben dann auch mal ne Zeit zum durchatmen brauch und dann sein Kind evtl schreien lässt. Meinetwegen für 10 Min den Raum verlässt.
Sowas darf man nicht außer acht lassen und es gibt einen Unterschied zwischen „normalen“ Babys, die mal schreien und welchen, die Stunden-Attacken haben.
Enfelchen
13910 Beiträge
22.08.2022 07:00
Und letztendlich muss man sich in der Gesellschaft als Mutter sowieso immer rechtfertigen!

Wie, dein Kind schläft mit 5 noch bei dir?
Du lässt dein Kind 5 Min schreien, weil du nach 3 Tagen mal duschen möchtest?
Hast du etwa schon mit 5 Monaten mit der Beikost angefangen?
Dein Baby macht blw, bekommt es da genug Nahrung zu sich?
Du fütterst mit Flasche? Für das Baby ist aber stillen das Beste.
Trägst du dein Baby etwa mit nem Jahr noch? Es kann doch schon laufen.
Und ein Nuckel ist eh ganz schlecht für die Zähne.
Nur Reboarder sind das einzig Wahre…

Wie gesagt, ich bin auch kein Fan vom schreien lassen und habe es selbst bei meinem „anstrengenden“ Großen nicht.
Aber, es gibt eben manchmal Situationen, die wir als Außenstehende nicht kennen, warum manch einer so handelt.
Und jetzt schreibe ich es aus.
Bevor eine Mutter aus Kraftlosigkeit (und Schreibabys, die nie mehr als ne Stunde am Stück schlafen, können dazu führen) ein Kissen aufs Gesicht drückt, wäre es immer noch besser, das Kind mal schreien zu lassen.
So zumindest meine Meinung.

Und Schlafentzug gekoppelt mit dem schreienden Baby ist eine enorme Belastung. Der eine kann es besser verarbeiten, der andere weniger.
Melly82
4030 Beiträge
22.08.2022 07:21
Zitat von Titania:

Ich glaube, dass dieses Alles hinterfragen überhaupt nicht gut ist. Ohne es böse zu meinen, verweichlichen wir unsere Kinder doch immer mehr. Trauen ihnen nichts zu, haben Angst, dass sie bei jeder Kleinigkeit gleich einen psychischen Schaden davon tragen. Wie soll da jemand stark aus einer solchen Erziehung hervorgehen, wenn immer alles von ihm ferngehalten wird?
Ich denke eher, dass wir von der Natur aus, viel stärker sind bzw. mal waren. Weil das unser Überleben ja auch gesichert hat. Und mit Sicherheit dadurch psychisch wesentlich gefestigter waren als jetzt. Obwohl das Leben früher, ich rede jetzt wirklich von früher z. B. Mittelalter usw. wesentlich grausamer gewesen ist. Trotzdem glaube ich, dass die Menschen damals mental stärker waren als sie es jetzt sind.


Na so ein Schwachsinn. Da.kommt noch ganz doll die schwarze Pädagogik durch. Die Angst, die Kinder zu "verweichlichen" stammt aus der NS Zeit, als harte Empathielose Soldaten gebraucht wurden.

Im.mittelalter musste man vorallem befürchten, dass der Exorzist kommt, wenn man sich Zeichen von psychischen Krankheiten anmerken lässt. Also waren die Leute bestimmt nicht "seelisch gesünder". Eher abgestumpfter auf Grund der ganzen Grausamkeiten (kindersterblichkeit, kriege, schreckliche Krankheiten, öffentliche Hinrichtungen) die die Leute mit ansehen mussten.

Natürlich soll man Kinder nicht "immer.von allem fern halten" aber das kommt doch erst später. Das hat doch mit schreien lassen eines Säuglings nichts zu tun.

Psychische Krankheiten hat 3s immer gegeben. Und für die Betroffenen ist es ein seegen, dass man sich heutzutage damit nicht mehr zu verstecken braucht, sondern sich adäquate Hilfe suchen kann. Natürlich gibt es Menschen, die auf den Zug aufspringen, ohne wirklich krank zu sein. Aber auch die hat es immer gegeben und wird es immer geben.

Irgendwie erinnert mich dein Text an die rechten Ideologien irgendwelcher sehr fragwürdiger Organisationen. Am besten, du checkst noch mal, auf welche Quellen sich deine Meinung stützt und guckst mal nach (zb im Impressum) wer genau diese Texte veröffentlicht hat und welche ideologie dahinter steht.
Sunshine_88
2562 Beiträge
22.08.2022 07:28
Ich weiß nicht, ob man mich hat schreien lassen aber ich weiß, dass meine Mutter auch öfter bei meinen Kindern gesagt hat, man soll nicht auf alles reagieren und soll sie auch mal weinen lassen.

Ich war laut meiner Mutter ein sehr ruhiges Baby. Dementsprechend lag ich dann immer allein irgendwo rum und auch als Kleinkind/Kind hatte ich eher immer das Gefühl, auf mich allein gestellt zu sein.
Hab zu meiner Mutter aber ein eher gutes Verhältnis bisher, auch wenn wir ab und an mal streiten (Meinungsverschiedenheiten).
Ich kann aber sagen, dass das Urvertrauen bei mir seit Kind an fehlte. Heute ists besser geworden, weil ich an mir arbeite.
Enfelchen
13910 Beiträge
22.08.2022 07:32
Zitat von Melly82:

Zitat von Titania:

Ich glaube, dass dieses Alles hinterfragen überhaupt nicht gut ist. Ohne es böse zu meinen, verweichlichen wir unsere Kinder doch immer mehr. Trauen ihnen nichts zu, haben Angst, dass sie bei jeder Kleinigkeit gleich einen psychischen Schaden davon tragen. Wie soll da jemand stark aus einer solchen Erziehung hervorgehen, wenn immer alles von ihm ferngehalten wird?
Ich denke eher, dass wir von der Natur aus, viel stärker sind bzw. mal waren. Weil das unser Überleben ja auch gesichert hat. Und mit Sicherheit dadurch psychisch wesentlich gefestigter waren als jetzt. Obwohl das Leben früher, ich rede jetzt wirklich von früher z. B. Mittelalter usw. wesentlich grausamer gewesen ist. Trotzdem glaube ich, dass die Menschen damals mental stärker waren als sie es jetzt sind.


Na so ein Schwachsinn. Da.kommt noch ganz doll die schwarze Pädagogik durch. Die Angst, die Kinder zu "verweichlichen" stammt aus der NS Zeit, als harte Empathielose Soldaten gebraucht wurden.

Im.mittelalter musste man vorallem befürchten, dass der Exorzist kommt, wenn man sich Zeichen von psychischen Krankheiten anmerken lässt. Also waren die Leute bestimmt nicht "seelisch gesünder". Eher abgestumpfter auf Grund der ganzen Grausamkeiten (kindersterblichkeit, kriege, schreckliche Krankheiten, öffentliche Hinrichtungen) die die Leute mit ansehen mussten.

Natürlich soll man Kinder nicht "immer.von allem fern halten" aber das kommt doch erst später. Das hat doch mit schreien lassen eines Säuglings nichts zu tun.

Psychische Krankheiten hat 3s immer gegeben. Und für die Betroffenen ist es ein seegen, dass man sich heutzutage damit nicht mehr zu verstecken braucht, sondern sich adäquate Hilfe suchen kann. Natürlich gibt es Menschen, die auf den Zug aufspringen, ohne wirklich krank zu sein. Aber auch die hat es immer gegeben und wird es immer geben.

Irgendwie erinnert mich dein Text an die rechten Ideologien irgendwelcher sehr fragwürdiger Organisationen. Am besten, du checkst noch mal, auf welche Quellen sich deine Meinung stützt und guckst mal nach (zb im Impressum) wer genau diese Texte veröffentlicht hat und welche ideologie dahinter steht.


Allerdings muss ich ihr in einem Punkt recht geben. Das „Verweichlichen“ findet schon statt. Ich bin auch so ne Helikoptermama. Wenn mein Sohn auf nen Baum klettern würde, würde ich nen Herzinfarkt bekommen.
Ihn jetzt mit 8 im Dorf umher spazieren lassen? Um Gottes Willen
Wohlgemerkt wohnte ich in einer Stadt und bin mit 6 schon allein an der Hauptstraße lang. Ich versuche immer meine Kinder vor allem zu beschützen? Ob das richtig ist? Ich denke nicht. Aber, ich kann nicht anders

Dennoch ist das für die Entwicklung der Kinder nicht unbedingt gut.
Melly82
4030 Beiträge
22.08.2022 08:22
Zitat von Enfelchen:

Zitat von Melly82:

Zitat von Titania:

Ich glaube, dass dieses Alles hinterfragen überhaupt nicht gut ist. Ohne es böse zu meinen, verweichlichen wir unsere Kinder doch immer mehr. Trauen ihnen nichts zu, haben Angst, dass sie bei jeder Kleinigkeit gleich einen psychischen Schaden davon tragen. Wie soll da jemand stark aus einer solchen Erziehung hervorgehen, wenn immer alles von ihm ferngehalten wird?
Ich denke eher, dass wir von der Natur aus, viel stärker sind bzw. mal waren. Weil das unser Überleben ja auch gesichert hat. Und mit Sicherheit dadurch psychisch wesentlich gefestigter waren als jetzt. Obwohl das Leben früher, ich rede jetzt wirklich von früher z. B. Mittelalter usw. wesentlich grausamer gewesen ist. Trotzdem glaube ich, dass die Menschen damals mental stärker waren als sie es jetzt sind.


Na so ein Schwachsinn. Da.kommt noch ganz doll die schwarze Pädagogik durch. Die Angst, die Kinder zu "verweichlichen" stammt aus der NS Zeit, als harte Empathielose Soldaten gebraucht wurden.

Im.mittelalter musste man vorallem befürchten, dass der Exorzist kommt, wenn man sich Zeichen von psychischen Krankheiten anmerken lässt. Also waren die Leute bestimmt nicht "seelisch gesünder". Eher abgestumpfter auf Grund der ganzen Grausamkeiten (kindersterblichkeit, kriege, schreckliche Krankheiten, öffentliche Hinrichtungen) die die Leute mit ansehen mussten.

Natürlich soll man Kinder nicht "immer.von allem fern halten" aber das kommt doch erst später. Das hat doch mit schreien lassen eines Säuglings nichts zu tun.

Psychische Krankheiten hat 3s immer gegeben. Und für die Betroffenen ist es ein seegen, dass man sich heutzutage damit nicht mehr zu verstecken braucht, sondern sich adäquate Hilfe suchen kann. Natürlich gibt es Menschen, die auf den Zug aufspringen, ohne wirklich krank zu sein. Aber auch die hat es immer gegeben und wird es immer geben.

Irgendwie erinnert mich dein Text an die rechten Ideologien irgendwelcher sehr fragwürdiger Organisationen. Am besten, du checkst noch mal, auf welche Quellen sich deine Meinung stützt und guckst mal nach (zb im Impressum) wer genau diese Texte veröffentlicht hat und welche ideologie dahinter steht.


Allerdings muss ich ihr in einem Punkt recht geben. Das „Verweichlichen“ findet schon statt. Ich bin auch so ne Helikoptermama. Wenn mein Sohn auf nen Baum klettern würde, würde ich nen Herzinfarkt bekommen.
Ihn jetzt mit 8 im Dorf umher spazieren lassen? Um Gottes Willen
Wohlgemerkt wohnte ich in einer Stadt und bin mit 6 schon allein an der Hauptstraße lang. Ich versuche immer meine Kinder vor allem zu beschützen? Ob das richtig ist? Ich denke nicht. Aber, ich kann nicht anders

Dennoch ist das für die Entwicklung der Kinder nicht unbedingt gut.


Okay, das ist dann schon etwas extrem. Ich bezog mich jetzt wirklich auf kleine Babys. Später müssen sie natürlich ihre Erfahrungen machen dürfen. Ich olle rabenmutter habe zb gestern auf dem Sportplatz seelenruhig dem Papa beim fussball zugeguckt, während meine Kinder irgendwo auf dem Gelände rum rannten. Die sind da groß geworden und im.notfall wissen alle, zu wem die beiden gehören. Meine Mama ist bald irre geworden, wenn die beiden ausser Sicht waren.

In dem Alter gibt es wirklich zu viele ängstliche Mamas. Das tut den Zwergen bestimmt nicht gut. Aber das ist doch garnicht damit zu vergleichen, einen Säugling schreiben zu lassen.
Anonym 5 (209088)
0 Beiträge
22.08.2022 08:40
Zitat von Anonym 3 (20908 :

Also für mich ist schreien lassen diese cry out method, wo man nach wenigen Minuten reingeht, tröstet, rausgeht und das dann verlängert usw, trotz dass das baby bis zur erschöpfung schreit.
Oder eben kind rein, Tür zu, egal was dann passiert.

Mein grosser hatte extreme wochen als neugeborenes, hat wochenlang vo nabends bis nachts geschrien, hat alle 30min mal 5min geschlafen und es ging weiter.
Ich war immer da, komatös aber dabei. Habe ihn geschaukelt, kinderlieder gesungen und auagehalten. Es war schrecklich aber das ist eben kein schreien lassen weil ich immer dabei war. Solange er merkt, mama ist da, ist es was anderes meiner meinung nach.


Ich bin mit der von dir genannten Methode nicht so ganz vertraut, würde aber sagen, dass wir es so nicht machen. Es war ein Zufall, als wir merkten, dass unser Kind sich beim Schlafenlegen nach wirklich kurzer Zeit selbst beruhigt (rausgegangen, Kind begann zu weinen, noch schnell auf Toilette und danach war plötzlich Ruhe) und dann alleine einschlafen kann. Wir liegen trotzdem immer erstmal neben ihm, kuscheln usw. Aber wenn es einfach keine Ruhe findet, gehen wir raus und versuchen, ob es allein besser klappt. Es kommt dann zu einem kurzen "Protestweinen"; genauso weint es auch tagsüber, wenn es irgendwas nicht darf oder ihm was nicht passt, bis das dann nach ein paar Sekunden "akzeptiert" wird.

Nachts warten wir immer erstmal ab, wie "schlimm" es wirklich ist. Man hört es ja oft schon am Weinen, ob es ein kurzes Jammern im Halbschlaf ist, oder ob es ernst ist. Und dann gehen wir natürlich auch hin, legen uns dazu, trösten und warten, bis es wieder eingeschlafen ist.
Kalotta
1157 Beiträge
22.08.2022 09:06
Zitat von Enfelchen:

Zitat von Kalotta:

Zitat von Enfelchen:

Schwieriges Thema.
Aber was ist denn mit den sogenannten „Schrei“-Babys?

Also mein erster hat sehr viel geschrien. Da konnte man machen was man wollte (übrigens schläft er quasi mit 8 noch bei mir).
Bei ihm hat nichts geholfen. Ob er dann auch mal ne gestörte Beziehung zu mir haben wird?

Also ich bin ein absoluter Gegner von schreien lassen, aber es gibt einfach auch Babys, die nur schreien.
Und dann kann manchmal eine Frau auch nicht anders als es schreien zu lassen. Eben einfach um Luft zu holen.
Was dann immer noch besser wäre als ein Kissen….. ich möchte es gar nicht weiter schreiben.

Tatsächlich wäre auch ich hier vorsichtig…
Wenn ich dann an die guten Ratschläge von außerhalb denke…
Nach Kind 2 und nun auch 3 kann ich endlich die Mütter verstehen, die eben nicht solche Kinder hatten.

Und außerdem war es eine gewisse Zeit eben „normal“. Ebenso wie nur alle 4 Stunden gefüttert werden durfte, anstelle von ad libitum usw…
Wer weiß was in 10 Jahren „normal“ ist.


Es geht ja nicht um das Schreien ansich. Natürlich schreien fast alle Babys mal. Und high-need/ Schreibabys oft den ganzen Tag.
Aber ich kann als Bezugsperson das Kind alleine in einem Raum schreien lassen oder ich begleite das Schreien (weitgehend).

Und dann gibt es ja dieses „gezielte“ Schreienlassen als Schlaftraining. Da könnte das Schreien ja oft einfach beendet werden, wenn man das Kind nicht alleine lässt. Was bei Schreibabys ja nicht der Fall ist.


Aber ich schrieb ja auch, dass manch eine Mutter eben dann auch mal ne Zeit zum durchatmen brauch und dann sein Kind evtl schreien lässt. Meinetwegen für 10 Min den Raum verlässt.
Sowas darf man nicht außer acht lassen und es gibt einen Unterschied zwischen „normalen“ Babys, die mal schreien und welchen, die Stunden-Attacken haben.


Deswegen schrieb ich, dass man high-need Babys weitestgehend begleiten kann. Natürlich geht Mama mal zehn Minuten aus dem Raum, bevor das Kind geschüttelt wird oder sonst was passiert. Aber das steht ja in keinem Verhältnis zu „taktischem“ Schreienlassen. Das ist doch überhaupt nicht vergleichbar und hat in meinen Augen auch nichts damit zu tun. Auch wenn man das Baby von Papa, Oma, Opa oder sonst wem beim Weinen begleiten lässt. Deshalb schrieb ich extra Bezugsperson. Das muss ja nicht zwingen die Mutter sein, 24/7 konstant.
Kalotta
1157 Beiträge
22.08.2022 09:10
Zitat von Enfelchen:

Und letztendlich muss man sich in der Gesellschaft als Mutter sowieso immer rechtfertigen!

Wie, dein Kind schläft mit 5 noch bei dir?
Du lässt dein Kind 5 Min schreien, weil du nach 3 Tagen mal duschen möchtest?
Hast du etwa schon mit 5 Monaten mit der Beikost angefangen?
Dein Baby macht blw, bekommt es da genug Nahrung zu sich?
Du fütterst mit Flasche? Für das Baby ist aber stillen das Beste.
Trägst du dein Baby etwa mit nem Jahr noch? Es kann doch schon laufen.
Und ein Nuckel ist eh ganz schlecht für die Zähne.
Nur Reboarder sind das einzig Wahre…

Wie gesagt, ich bin auch kein Fan vom schreien lassen und habe es selbst bei meinem „anstrengenden“ Großen nicht.
Aber, es gibt eben manchmal Situationen, die wir als Außenstehende nicht kennen, warum manch einer so handelt.
Und jetzt schreibe ich es aus.
Bevor eine Mutter aus Kraftlosigkeit (und Schreibabys, die nie mehr als ne Stunde am Stück schlafen, können dazu führen) ein Kissen aufs Gesicht drückt, wäre es immer noch besser, das Kind mal schreien zu lassen.
So zumindest meine Meinung.

Und Schlafentzug gekoppelt mit dem schreienden Baby ist eine enorme Belastung. Der eine kann es besser verarbeiten, der andere weniger.


Sie mein Post davor. Eine Mama (Papa, Oma, Opa oder wer auch immer) der ein Schreibaby mal alleine lässt, bevor es zu schlimmeren kommt (und JA, diese Gefühle können da aufkommen!) ist doch nicht vergleichbar mit bewusstem Schreienlassen. Absolut gar nicht!
Anonym 1 (209088)
0 Beiträge
22.08.2022 09:34
Zitat von Sunshine_88:

Ich weiß nicht, ob man mich hat schreien lassen aber ich weiß, dass meine Mutter auch öfter bei meinen Kindern gesagt hat, man soll nicht auf alles reagieren und soll sie auch mal weinen lassen.

Ich war laut meiner Mutter ein sehr ruhiges Baby. Dementsprechend lag ich dann immer allein irgendwo rum und auch als Kleinkind/Kind hatte ich eher immer das Gefühl, auf mich allein gestellt zu sein.
Hab zu meiner Mutter aber ein eher gutes Verhältnis bisher, auch wenn wir ab und an mal streiten (Meinungsverschiedenheiten).
Ich kann aber sagen, dass das Urvertrauen bei mir seit Kind an fehlte. Heute ists besser geworden, weil ich an mir arbeite.


Genau, irgendwie fehlte das Vertrauen… nicht komplett, aber irgendwie fühle ich mich auch immer alleine gelassen. Echt schwierig zu beschreiben, aber so wie bei dir in etwa.

Wenn man ein ruhiges Baby ist, schaut man weniger nach ihnen und dann hat man weniger Aufmerksamkeit. vielleicht ist das der Grund?
Anonym 1 (209088)
0 Beiträge
22.08.2022 09:37
Zitat von Shnaddy:

Neben den unzähligen Ohrfeigen die wir uns als Kinder einfangen mussten wurden wir auch gern mal im Dunkeln im Bad eingesperrt als Strafe.
Wir haben in einem Neubaublock gewohnt und dort verlaufen die Leitungen durchs ganze Haus.Also hörte man,wenn jemand anderes spülte,das Wasser durch die Leitungen schießen.
Ich habe mich immer so wahnsinnig erschrocken dabei,dass ich auch heute noch „Angst“ vor Toilettenspülungen habe.

Ich weiß es zwar nicht mehr,aber ich gehe davon aus,dass auch wir nachts schreien gelassen wurden.


das ist schrecklich.. tut mir Leid, was dir/euch widerfahren ist.
Marf
28124 Beiträge
22.08.2022 09:40
Angst im Dunkeln ist auch evolutionär wichtig und vorgegeben. Wenn man darin nicht begleitet wird kann es schon Folgen haben.Es fehlt das Vertrauen .
Ich weiß nicht ob man mich schreien ließ, ich war ein ruhiges Kind.Zudem wuchs ich mehr bei meiner Oma auf und da schlief ich im Gräbele.Aber wie ich meine Oma einschätze " musste" ich ins Bett und schlafen.Aber nicht streng oder so....Sie kam ja dann irgendwann dazu.
Jetzt , bei uns,hatten wir Familienbett...eigentlich bis heute.Sohn kommt auch oft noch rüber ,was mich nicht stört.Tochter überhaupt nicht.
Anonym 1 (209088)
0 Beiträge
22.08.2022 09:43
Zitat von Enfelchen:

Zitat von Melly82:

Zitat von Titania:

Ich glaube, dass dieses Alles hinterfragen überhaupt nicht gut ist. Ohne es böse zu meinen, verweichlichen wir unsere Kinder doch immer mehr. Trauen ihnen nichts zu, haben Angst, dass sie bei jeder Kleinigkeit gleich einen psychischen Schaden davon tragen. Wie soll da jemand stark aus einer solchen Erziehung hervorgehen, wenn immer alles von ihm ferngehalten wird?
Ich denke eher, dass wir von der Natur aus, viel stärker sind bzw. mal waren. Weil das unser Überleben ja auch gesichert hat. Und mit Sicherheit dadurch psychisch wesentlich gefestigter waren als jetzt. Obwohl das Leben früher, ich rede jetzt wirklich von früher z. B. Mittelalter usw. wesentlich grausamer gewesen ist. Trotzdem glaube ich, dass die Menschen damals mental stärker waren als sie es jetzt sind.


Na so ein Schwachsinn. Da.kommt noch ganz doll die schwarze Pädagogik durch. Die Angst, die Kinder zu "verweichlichen" stammt aus der NS Zeit, als harte Empathielose Soldaten gebraucht wurden.

Im.mittelalter musste man vorallem befürchten, dass der Exorzist kommt, wenn man sich Zeichen von psychischen Krankheiten anmerken lässt. Also waren die Leute bestimmt nicht "seelisch gesünder". Eher abgestumpfter auf Grund der ganzen Grausamkeiten (kindersterblichkeit, kriege, schreckliche Krankheiten, öffentliche Hinrichtungen) die die Leute mit ansehen mussten.

Natürlich soll man Kinder nicht "immer.von allem fern halten" aber das kommt doch erst später. Das hat doch mit schreien lassen eines Säuglings nichts zu tun.

Psychische Krankheiten hat 3s immer gegeben. Und für die Betroffenen ist es ein seegen, dass man sich heutzutage damit nicht mehr zu verstecken braucht, sondern sich adäquate Hilfe suchen kann. Natürlich gibt es Menschen, die auf den Zug aufspringen, ohne wirklich krank zu sein. Aber auch die hat es immer gegeben und wird es immer geben.

Irgendwie erinnert mich dein Text an die rechten Ideologien irgendwelcher sehr fragwürdiger Organisationen. Am besten, du checkst noch mal, auf welche Quellen sich deine Meinung stützt und guckst mal nach (zb im Impressum) wer genau diese Texte veröffentlicht hat und welche ideologie dahinter steht.


Allerdings muss ich ihr in einem Punkt recht geben. Das „Verweichlichen“ findet schon statt. Ich bin auch so ne Helikoptermama. Wenn mein Sohn auf nen Baum klettern würde, würde ich nen Herzinfarkt bekommen.
Ihn jetzt mit 8 im Dorf umher spazieren lassen? Um Gottes Willen
Wohlgemerkt wohnte ich in einer Stadt und bin mit 6 schon allein an der Hauptstraße lang. Ich versuche immer meine Kinder vor allem zu beschützen? Ob das richtig ist? Ich denke nicht. Aber, ich kann nicht anders

Dennoch ist das für die Entwicklung der Kinder nicht unbedingt gut.


Ich reagiere auch immer so. Leider bin ich eine Glucke geworden und da meine Mutter mich immer hat machen lassen, ohne mich zu beaufsichtigen, bin ich eher etwa das Gegenteil davon geworden.

In früheren Zeiten liess man kleine Kinder alleine zu Hause. Da wurde das Kleine ins Zimmer gesperrt und das Ältere ging in die Schule. Die Eltern waren arbeiten. Unfälle gab es einige zu dieser Zeit.

Ich glaube sogar, bis ins Mittelalter starb jedes 2. Kind vor dem 14 Lebensjahr. Stellt euch das Mal vor, wie schrecklich das gewesen sein muss für die Eltern.
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