Mütter- und Schwangerenforum

Baby bilingual erziehen - Tipps, Tricks, Erfahrungen?

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nilou
14020 Beiträge
12.02.2021 07:22
Zitat von Distelhawk:

Danke für eure Einblicke! Ich gehe morgen genauer drauf ein, bin schon seit 18 Uhr hundemüde...

Aber auch ich denke, Muttersprachler muss man nicht sein... Sonst würde unser ganzes Fremdsprach-Lehren-Prinzip ja in sich zusammenbrechen

Ich selbst habe wie gesagt viele Jahre in UK gelebt, dort mein erstes Studium absoliviert und ein paar Jahre gearbeitet und spreche auch so im Alltag bzw auch zuhause viel English mit Partner und Freunden.

Das mit dem konsequenten Sprache teilen müssten wir mal besprechen, ob wir das Gefühl haben, dass das umsetzbar wäre ?

Dank euch!


Und v.a. wie wollt ihr das mit der Tochter deines Freundes machen? Ihr könnt ja schlecht ein Kind zweisprachig erziehen und das andere nicht.
Distelhawk
344 Beiträge
12.02.2021 08:20
Zitat von nilou:

Zitat von Distelhawk:

Danke für eure Einblicke! Ich gehe morgen genauer drauf ein, bin schon seit 18 Uhr hundemüde...

Aber auch ich denke, Muttersprachler muss man nicht sein... Sonst würde unser ganzes Fremdsprach-Lehren-Prinzip ja in sich zusammenbrechen

Ich selbst habe wie gesagt viele Jahre in UK gelebt, dort mein erstes Studium absoliviert und ein paar Jahre gearbeitet und spreche auch so im Alltag bzw auch zuhause viel English mit Partner und Freunden.

Das mit dem konsequenten Sprache teilen müssten wir mal besprechen, ob wir das Gefühl haben, dass das umsetzbar wäre ?

Dank euch!


Und v.a. wie wollt ihr das mit der Tochter deines Freundes machen? Ihr könnt ja schlecht ein Kind zweisprachig erziehen und das andere nicht.


Das müsste ich mal weiter recherchieren. Wir haben allerdings bei der Kurzen auch angefangen mehr Englisch in den Alltag zu integrieren und sie kam letztens - ohne das wir diesen Satz jemals konkret geübt hätten - mit "hello ****, my name is ****" um die Ecke und wusste auch, was das heißt. Weil sie dann anfing mit "my name is Papa" und sich dann ömmelig gelacht hat. Das Fremdsprachen lernen ab 3. Lebensjahr würde für Sie zwar heißen, es wird nie als "Muttersprache" angesehen, da man ab dem Zweitsprach-Erwerb ab 3 Jahren immer nur von einer Zweitsprache spricht (vorher sind es dann zusätzliche native Sprachen), aber das ist ja auch nicht SOOO schlimm
Karamellkern
962 Beiträge
12.02.2021 10:41
Wir machen das so: der Papa hat von Anfang an seine Sprache gesprochen und ich deutsch. Denke so machen es die meisten.
Ich finde auch dass man Muttersprachler oder das Niveau eines Muttersprachlers haben sollte.
Sahnequark123
622 Beiträge
12.02.2021 16:02
Zitat von Karamellkern:

Wir machen das so: der Papa hat von Anfang an seine Sprache gesprochen und ich deutsch. Denke so machen es die meisten.
Ich finde auch dass man Muttersprachler oder das Niveau eines Muttersprachlers haben sollte.

Warum?
Lade
9697 Beiträge
12.02.2021 16:29
Man muss es v.a. konsequent machen. Also jeder seine Sprache mit dem Kind sprechen.
Die Kinder meines Bruders werden konsequent bilingual erzogen, und können beide Sprachen, die Kinder meiner Schwester eher inkonsequent, und den Unterschied merkt man deutlich.
Deswegen würde ich auch sagen, Muttersprachler oder dem gleichgestellt- sonst rutscht man immer wieder unwillkürlich in die eigene Muttersprache rein.
Sahnequark123
622 Beiträge
12.02.2021 16:33
Zitat von Lade:

Man muss es v.a. konsequent machen. Also jeder seine Sprache mit dem Kind sprechen.
Die Kinder meines Bruders werden konsequent bilingual erzogen, und können beide Sprachen, die Kinder meiner Schwester eher inkonsequent, und den Unterschied merkt man deutlich.
Deswegen würde ich auch sagen, Muttersprachler oder dem gleichgestellt- sonst rutscht man immer wieder unwillkürlich in die eigene Muttersprache rein.

Aber Dein Bruder und Deine Schwester sind beide Muttersprachler?
Das zeigt doch, dass es an einem selbst liegt wie konsequent man ist. Ob Muttersprachler oder später erlernt spielt dabei keine Rolle.
Karamellkern
962 Beiträge
12.02.2021 16:38
Zitat von Sahnequark123:

Zitat von Karamellkern:

Wir machen das so: der Papa hat von Anfang an seine Sprache gesprochen und ich deutsch. Denke so machen es die meisten.
Ich finde auch dass man Muttersprachler oder das Niveau eines Muttersprachlers haben sollte.

Warum?

Ich versuche es mal zu beschreiben ohne dass es komisch klingt.
Sprechen auf Muttersprachenniveau ist mehr als nur erlerntes Sprechen einer Sprache finde ich, das ist ein Gefühl. Das ist ein komplett flüssiges Sprechen, ohne dass man versehentlich in die andere Sprache hineinrutscht weil einem das Wort gerade nicht einfällt. Oder im schlimmsten Fall überschätzt man sich und bringt dem anderen Fehler bei, die sich dann schwer wieder ausbügeln lassen.
Lade
9697 Beiträge
12.02.2021 16:44
Zitat von Sahnequark123:

Zitat von Lade:

Man muss es v.a. konsequent machen. Also jeder seine Sprache mit dem Kind sprechen.
Die Kinder meines Bruders werden konsequent bilingual erzogen, und können beide Sprachen, die Kinder meiner Schwester eher inkonsequent, und den Unterschied merkt man deutlich.
Deswegen würde ich auch sagen, Muttersprachler oder dem gleichgestellt- sonst rutscht man immer wieder unwillkürlich in die eigene Muttersprache rein.

Aber Dein Bruder und Deine Schwester sind beide Muttersprachler?
Das zeigt doch, dass es an einem selbst liegt wie konsequent man ist. Ob Muttersprachler oder später erlernt spielt dabei keine Rolle.

Beide sind eigentlich der deutsche Teil. Aber meine Schwester spricht auch fließend spanisch, und wechselt deshalb immer zwischen deutsch und spanisch hin und her. Während mein Bruder zu seinem Leidwesen kein Chinesisch spricht
Sahnequark123
622 Beiträge
12.02.2021 16:46
Zitat von Karamellkern:

Zitat von Sahnequark123:

Zitat von Karamellkern:

Wir machen das so: der Papa hat von Anfang an seine Sprache gesprochen und ich deutsch. Denke so machen es die meisten.
Ich finde auch dass man Muttersprachler oder das Niveau eines Muttersprachlers haben sollte.

Warum?

Ich versuche es mal zu beschreiben ohne dass es komisch klingt.
Sprechen auf Muttersprachenniveau ist mehr als nur erlerntes Sprechen einer Sprache finde ich, das ist ein Gefühl. Das ist ein komplett flüssiges Sprechen, ohne dass man versehentlich in die andere Sprache hineinrutscht weil einem das Wort gerade nicht einfällt. Oder im schlimmsten Fall überschätzt man sich und bringt dem anderen Fehler bei, die sich dann schwer wieder ausbügeln lassen.

Ich bin ganz bei Dir, wenn Du über Emotionen sprichst, es gibt Sprachen die fühlt man und andere fühlt man nicht. Es gibt Sprachen die ich fühle, und Sprachen die ich nicht fühle. Aber jede einzelne bereichert mein Leben.

Aber wenn es um das Erlernen einer zusätzlichen Sprache geht kann ein Kind nur profitieren.
Ich spreche eine Sprache lieber zu 60% wie gar nicht.
Dem Kind diesen Vorteil zu verwehren weil man eventuell Fehler machen könnte.... Dann dürfte ich auch kein Deutsch mehr reden.
Distelhawk
344 Beiträge
12.02.2021 17:05
Zitat von Sahnequark123:

Zitat von Karamellkern:

Zitat von Sahnequark123:

Zitat von Karamellkern:

Wir machen das so: der Papa hat von Anfang an seine Sprache gesprochen und ich deutsch. Denke so machen es die meisten.
Ich finde auch dass man Muttersprachler oder das Niveau eines Muttersprachlers haben sollte.

Warum?

Ich versuche es mal zu beschreiben ohne dass es komisch klingt.
Sprechen auf Muttersprachenniveau ist mehr als nur erlerntes Sprechen einer Sprache finde ich, das ist ein Gefühl. Das ist ein komplett flüssiges Sprechen, ohne dass man versehentlich in die andere Sprache hineinrutscht weil einem das Wort gerade nicht einfällt. Oder im schlimmsten Fall überschätzt man sich und bringt dem anderen Fehler bei, die sich dann schwer wieder ausbügeln lassen.

Ich bin ganz bei Dir, wenn Du über Emotionen sprichst, es gibt Sprachen die fühlt man und andere fühlt man nicht. Es gibt Sprachen die ich fühle, und Sprachen die ich nicht fühle. Aber jede einzelne bereichert mein Leben.

Aber wenn es um das Erlernen einer zusätzlichen Sprache geht kann ein Kind nur profitieren.
Ich spreche eine Sprache lieber zu 60% wie gar nicht.
Dem Kind diesen Vorteil zu verwehren weil man eventuell Fehler machen könnte.... Dann dürfte ich auch kein Deutsch mehr reden.


Das wäre auch mein Gedanke. Und über mich persönlich kann ich nur sagen, dass ich wirklich praktisch Muttersprachler-Niveau spreche. Ich bin kein arroganter Mensch, aber wenn es eine Sache gibt im Leben auf die ich stolz bin, dann mein Wissen und Vermögen im Bereich Englisch. Hatte mal einen Prof, gebürtiger Engländer, der mir nicht glauben wollte, dass ich aus Deutschland kam. Ich hab absolut ein Gefühl für die Sprache. Wenn ich emotional bin, wechsle ich automatisch ins Englische, ich kann Neologismen verstehen aus Kontext oder semantischer Verknüpfung heraus oder simplem... Gefühl? Idk, wie man's am besten beschreibt.

Heißt nicht, dass ich nie Fehler mache. Aber bitte, habt ihr mal Muttersprachler erlebt? ? ich glaube, das Vermögen wäre da. Mein Partner und ich müssten uns halt nur im klaren sein, wie wir das handhaben wollen bzw ob wir das wollen oder nicht. Denke, dass das am wichtigsten ist. Aber es freut mich total, so viel Input von euch zu bekommen. Das gibt uns etwas, woran wir entlang weiter überlegen können
Mondkind
14850 Beiträge
12.02.2021 18:41
Ich kann überhaupt nix beitragen...lese aber interessiert mit. Ist das mit dem Muttersprachler sein wirklich so wichtig ? Ich meine die ganzen Fremdsprachenlehrer an den Schulen sind doch auch nicht alles Muttersprachler und können den Kindern trotzdem solide was beibringen...da trau ich es jemandem der dort jahrelang gelebt hat genauso zu wie jemandem der es studiert hat.
Mikaleni
310 Beiträge
12.02.2021 21:13
Unsere Tochter wächst auch zweisprachig auf. Ich spreche mit ihr Deutsch und mein Mann Englisch ( Muttersprache) . MEIN Mann und ich unterhalten uns auf Englisch. Unsere Tochter ist jetzt zwei und spricht beide Sprachen und mixt sie auch . Ich denke das trennen der Sprachen kommt später. Für später sicher sehr von Vorteil . Ich würde es auch nur machen wenn die Sprachen perfekt beherrscht werden.
12.02.2021 21:16
Zitat von Mondkind:

Ich kann überhaupt nix beitragen...lese aber interessiert mit. Ist das mit dem Muttersprachler sein wirklich so wichtig ? Ich meine die ganzen Fremdsprachenlehrer an den Schulen sind doch auch nicht alles Muttersprachler und können den Kindern trotzdem solide was beibringen...da trau ich es jemandem der dort jahrelang gelebt hat genauso zu wie jemandem der es studiert hat.

Beim Erlernen einer Fremdsprache später in der Schule ist das ja aber etwas ganz anderes als wenn ein Kind seine erste(n) Sprache(n) und somit das erste Mal Kommunikation in dieser Weise erlernt.
12.02.2021 21:19
Ich bin auch Team Muttersprachler bei bilingualer Erziehung und aus Erfahrung im Bekanntenkreis sehe ich es auch so dass der Teil der mehr beim Kind ist die Sprache sprechen sollte die im Land in dem man lebt gesprochen wird. Das Konzept "das lernen die schon in der Kita" geht meist nicht auf.
12.02.2021 21:39
Zitat von Cookie88:

Ich bin auch Team Muttersprachler bei bilingualer Erziehung und aus Erfahrung im Bekanntenkreis sehe ich es auch so dass der Teil der mehr beim Kind ist die Sprache sprechen sollte die im Land in dem man lebt gesprochen wird. Das Konzept "das lernen die schon in der Kita" geht meist nicht auf.


Da stimme ich dir zu.
Arbeitskollege meines Mannes, nicht deutscher, sprach zu Hause mit dem Kind seine Muttersprache (weiss es nicht mehr sicher, aber war glaub polnisch), im Kindergarten hörte das Kind nur Deutsch. Folge: Das Kind sprach plötzlich gar nicht mehr.
Erst als die Eltern auch zu Hause immer mehr deutsch sprachen, würde das wieder besser.

Ist vielleicht ein Einzelfall, aber auch mit so was sollte man rechnen.
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