Mütter- und Schwangerenforum

Definition "schreien lassen"

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03.10.2016 12:21
@daniii90: ich meine nicht die Situationen, in denen sich das Kind durch das hoch nehmen beruhigen lässt bzw für das Füttern oder wickeln hebt man ja auch hoch. Sondern wenn das Kind dann immer weiter schreit und wenn die Mutter dann auch noch sagt, dass sie nicht weiß was es hat.
03.10.2016 12:40
Hmmm schreien lassen ist für mich ein "ich könnte es ändern, aber ich will aus Prinzip nicht bzw. weil das kind das lernen soll!"
Die ersten Monate bekommt jedes Kind bei mir den Voll-Service... was beim lütten bedeutete, dass er praktisch das erste Jahr auf mir gewohnt hat... wenn er dann doch mal nicht an mir klebte und unzufrieden war, hat ihn direkt sein bruder getröstet
und selbst jetzt mit 2 und 4 bin ich noch da und gebe mir redlich mühe, sie ihre Prozesse durchmachen zu lassen im sicheren hafen bei mama (inkl. Verteidigung vor dem rest der Verwandschaft)... das gelingt nicht immer, aber ich versuche es zumindest...
Meine 2 sind sehr... hm... intensive Zahner... ich weiß dabei gar nicht, wie oft ich nachts im Bett saß mit einem vor schmerzen kreischenden und sich kaum beruhigenden Kind und darauf gewartet habe, dass das Nurofen endlich wirkt... und selbst wenn ich nur danebengelegen habe, weil ich selbst zu müde war... allein dass jemand da ist, ist imho wichtig...
auch bei einem nächsten Kind werde ich das so halten... in der Hoffnung, dass sich das spätestens in der Pubertät ein winziges bisschen auszahlt
ein meckern ist übrigens für mich grundsätzlich ohne tränchen... ist eine davon im spiel, nehme ich ernst, was passiert... meinem kind scheint es ja wichtig zu sein

beim einkaufen sind sie übrigens idr im wagen... ich schiebe dann weiter, manchmal mit kind im arm und spreche im - fürs kind - beruhigenden Tonfall und mit - für mich und außenstehende - erklärenden worten, dass ich es ja verstehen kann... wo die fiese mama nicht erlaubt, den laden zu verwüsten oderoderoder... so kam es auch noch nie vor, dass ich blöd angemacht wurde oder schräge blicke abbekam...
kullerkeks74
2988 Beiträge
03.10.2016 13:38
Ich bin ehrlich , doch ich habe meine Kinder durchaus schon " schreien " lassen . Manchmal lies es sich eben nicht verhindern .
03.10.2016 17:56
Schreien lasen ist für mich mein Kind bewusst nicht zu unterstützen, obwohl es gerade meine Hilfe in Form von Anwesenheit, "Stimme" oder Körperkontakt benötigt.

Mina hat die ersten 8 Wochen beim Einschlafen ganz schlimm geweint, weil sie es nicht gut geschafft hat vom Tag abzuschalten und das, obwohl ich sie im Arm hatte und tröstete. Das war für mich kein Schreienlassen, obwohl sie ja geschrien hat.

Selbst wenn sie manchmal aus für mich unerklärlichen Gründen anfängt zu weinen oder bockig wird, bin ich für sie da. Manchmal indem ich nur zu ihr "runter" komme, sie mit Worten versuche zu beruhigen oder sie einfach direkt in den Arm nehmen (das wirkt übrigens die meisten Wunder ).
Aduja
28754 Beiträge
04.10.2016 11:41
Zitat von kataleia:

@daniii90: ich meine nicht die Situationen, in denen sich das Kind durch das hoch nehmen beruhigen lässt bzw für das Füttern oder wickeln hebt man ja auch hoch. Sondern wenn das Kind dann immer weiter schreit und wenn die Mutter dann auch noch sagt, dass sie nicht weiß was es hat.

Dann hattest du bestimmt das Glück kein Schreikind zu haben.
Ich kann nur von uns reden. Meine Kleine hat zeitweise extreme abendliche Schreiepisoden gehabt. Und da hat wirklich nichts geholfen.
04.10.2016 11:44
Zitat von wolkenschaf:

Schreien lassen ist für mich die bewusste und willentliche Entscheidung das Bedürfnis meines Kindes in dem Moment nicht zu beachten oder das Kind zu trösten, weil ich das aus irgendwelchen Gründen gut oder richtig finde. D.h., weil es vielleicht gerade nicht "dran" ist oder weil ich es nicht "verwöhnen" will etc.
Wenn ich gerade auf dem Klo sitze und mein Baby beginnt zu weinen und ich entscheide mich, mein Geschäft noch zu beenden und mir die Hose hoch zu ziehen, bevor ich zu meinem Kind eile, dann ist das für mich kein schreien lassen.


Da gehe ich mit ^^
-M-Y-A-
23183 Beiträge
04.10.2016 11:47
Zitat von wolkenschaf:

Schreien lassen ist für mich die bewusste und willentliche Entscheidung das Bedürfnis meines Kindes in dem Moment nicht zu beachten oder das Kind zu trösten, weil ich das aus irgendwelchen Gründen gut oder richtig finde. D.h., weil es vielleicht gerade nicht "dran" ist oder weil ich es nicht "verwöhnen" will etc.
Wenn ich gerade auf dem Klo sitze und mein Baby beginnt zu weinen und ich entscheide mich, mein Geschäft noch zu beenden und mir die Hose hoch zu ziehen, bevor ich zu meinem Kind eile, dann ist das für mich kein schreien lassen.
dem schließe ich mich an.
-Brünni88
23365 Beiträge
04.10.2016 11:48
Für mich heißt schreien lassen, wenn das kind auch wirklich am schreien ist und ich ignoriere das bewusst.

mein sohn knatscht momentan 50% vom tag und da stelle/lege ich ihn auch mal einfach neben mich und mache trotzdem meine arbeit. richtig schreien gehört habe ich ihn bisher nur wenn er sich weh getan hat.

jana hat öfters losgeschrien, da bin ich immer sofort hin. zum duschen habe ich beide kinder immer mitgenommen und wenn sie nicht gelaunt waren auch aufs klo!

ich bin damit bei jana gut gefahren, sie ist sehr ausgeglichen und absolut nicht "verzogen" dadurch. dementsprechend genießt mein sohn die gleiche aufmerksamkeit.

aber mal meckern lassen find eich in ordnung. aber er sieht mich ja und ich rede mit ihm dabei, wenn ich gerade am kartoffeln schälen bin oder ähnliches.
-M-Y-A-
23183 Beiträge
04.10.2016 12:19
Hab alles durchgelesen und bin stolz auf euch.
Ich wurde von meiner Oma großgezogen. Sie ist der Ansicht, wenn das baby satt und sauber ist, dann muss man das schreien ignorieren, sonst lernt es ja nie, alleine einzuschlafen.
Es gab schon etliche Diskussion darüber, wie wir das handhaben, aber ich hab mittlerweile ein dickes fell.

Meine grosse weinte sich auch oft in den Schlaf, ich sass aber immer neben ihrem gitterbett und hielt ihre Hand. Es gab immer Phasen, wo es so war und auch heute, mit 8 hat sie einschlafprobleme und Alpträume. Ich bin dann da, leg mich zu ihr und warte, bis sie schläft.

Richtiges gebocke hatten wir einmal im Supermarkt. Ich glaube, meine grosse war um die 2-3 jahre. Ich nahm sie nach bezahlen an die hand und wollte draussen die Situation klären. Da kam eine Oma hinterher und blökte ein "du hast aber eine böse mama, ich hätte dir alles gekauft, was du willst!" in unsere Richtung. Ich war so baff, dass ich darauf nichts erwidert habe und wurde so zornig, dass ich ganz vergessen hatte, mit meiner Tochter die Situation zu klären.

Meine kleine hat seit Geburt eine Wahrnehmungsstörung, welche aber erst mit 5 diagnostiziert wurde. Sie hat viel aus frust geschrien und auch ihren Kopf auf den Boden geschlagen. Ich hab sie natürlich immer hochgenommen, wodurch sie noch wütender wurde. dadurch hat sie mir 2,wenn nicht sogar 3 mal die Nase gebrochen. Ich hab dieses mit dem Kinderarzt besprochen und er meinte, ich soll sie dann besser liegen lassen und mich neben sie setzen. "sie wird sich schon nicht selbst bewusstlos schlagen" ich hab dann immer ein Kissen parat gehabt, welches ich dann unter ihr Gesicht geschmissen habe, bevor sie sich selbst wieder verletzt.
Ich war damals sehr hilflos und hatte niemanden, der mir Beistand (ausser meinem Mann) und wusste auch nicht so recht, an wen ich mich außerhalb des kinderarztes wenden konnte.
Es gab hier also eine massige Palette an schreiphasen und ich war immer bemüht drum, meinen Kindern beizustehen. Ob ich immer richtig gehandelt habe? Weiss ich nicht. Aber ich hab nach bestem wissen gehandelt.
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