Mütter- und Schwangerenforum

Wenn Eltern von ihren Frühchen ferngehalten werden...

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kaaatj
329 Beiträge
15.10.2016 22:31
Zitat von Morly:

Zitat von kaaatj:

Hallöchen,
da beide meiner Kinder zu früh auf die Welt kamen lagen beide auf der Intensivstation. Meinen Sohn durfte ich gleich besuchen ganz im gegensatz zu meiner Tochter. Bei ihr hatte ich eine PDA und dadurch sehr starke Kreislaufproblem, ich war nicht in der Lage zu laufen... Da ich deshalb nur mit dem Rollstuhl auf die Intensiv "fahren" hätte müssen, durfte ich sie nicht besuchen... Angeblich weil der Rollstuhl nicht "steril" ist... Erst am nächsten Tag als ich wieder laufen konnte durfte ich sie sehen...Ich war in dieser ganzen Situation so überrumpelt das ich nicht mal wiedersprochen habe Auch wenn es komisch klingt, dieser verlorenen gemeinsamen Zeit trauere ich jetzt noch nach und würde jetzt, sollte ich je wieder in so eine Situation kommen, alles auf den Kopf stellen um zu meinem Kind zu kommen...


Was? Das ist aber krass... ich saß im Rollstuhl auf der neo und habe darin sitzend mein Kind zum ersten mal richtig gehalten (puh, jetzt kommen gerade die Erinnerungen hoch... )
Das klingt überhaupt nicht komisch. Kein bisschen. Ich kann es total verstehen


Das ganze ist ja nun schon einige Jahre her und trotzdem ärgere ich mich immer noch über mich selbst... Warum habe ich nicht alle Hebel in Bewegung gesetzt um zu ihr zu kommen... warum habe ich es einfach so hin genommen das uns die so ersten wichtigen gemeinsamen Stunden dadurch fehlen?? Es ist wirklich der wahnsinn wie lange einen so etwas beschäftigt...
-M-Y-A-
23178 Beiträge
15.10.2016 22:32
Zitat von Morly:

Zitat von CrazyMya:

Zitat von kaaatj:

Hallöchen,
da beide meiner Kinder zu früh auf die Welt kamen lagen beide auf der Intensivstation. Meinen Sohn durfte ich gleich besuchen ganz im gegensatz zu meiner Tochter. Bei ihr hatte ich eine PDA und dadurch sehr starke Kreislaufproblem, ich war nicht in der Lage zu laufen... Da ich deshalb nur mit dem Rollstuhl auf die Intensiv "fahren" hätte müssen, durfte ich sie nicht besuchen... Angeblich weil der Rollstuhl nicht "steril" ist... Erst am nächsten Tag als ich wieder laufen konnte durfte ich sie sehen...Ich war in dieser ganzen Situation so überrumpelt das ich nicht mal wiedersprochen habe Auch wenn es komisch klingt, dieser verlorenen gemeinsamen Zeit trauere ich jetzt noch nach und würde jetzt, sollte ich je wieder in so eine Situation kommen, alles auf den Kopf stellen um zu meinem Kind zu kommen...
ohje Mist. Wobei ich die Begründung mit dem unsterilen Rolli sogar verstehe, aber frage mich gleichzeitig, warum es keinen sterilen Rolli für genau solche Fälle gibt :/


Aber wozu soll denn der Rollstuhl steril sein? Man geht da ja auch mit normaler, unsteriler Kleidung und Schuhen rein. Wir mussten nur immer sehr gründlich unsere Hände waschen und Handys mit so nem desinfektionstuch abwischen, wenn wir Fotos machen wollten.
Das ist ja da keine keimfreie zone oder sowas.
naja, auf einer intensiv geht es ja immer ein wenig steriler zu. Ich bin da eben Laie, war weder auf einer neointensiv noch auf einer normalen Frühchenstation.
kaaatj
329 Beiträge
15.10.2016 22:34
Zitat von Morly:

Zitat von CrazyMya:

Zitat von kaaatj:

Hallöchen,
da beide meiner Kinder zu früh auf die Welt kamen lagen beide auf der Intensivstation. Meinen Sohn durfte ich gleich besuchen ganz im gegensatz zu meiner Tochter. Bei ihr hatte ich eine PDA und dadurch sehr starke Kreislaufproblem, ich war nicht in der Lage zu laufen... Da ich deshalb nur mit dem Rollstuhl auf die Intensiv "fahren" hätte müssen, durfte ich sie nicht besuchen... Angeblich weil der Rollstuhl nicht "steril" ist... Erst am nächsten Tag als ich wieder laufen konnte durfte ich sie sehen...Ich war in dieser ganzen Situation so überrumpelt das ich nicht mal wiedersprochen habe Auch wenn es komisch klingt, dieser verlorenen gemeinsamen Zeit trauere ich jetzt noch nach und würde jetzt, sollte ich je wieder in so eine Situation kommen, alles auf den Kopf stellen um zu meinem Kind zu kommen...
ohje Mist. Wobei ich die Begründung mit dem unsterilen Rolli sogar verstehe, aber frage mich gleichzeitig, warum es keinen sterilen Rolli für genau solche Fälle gibt :/


Aber wozu soll denn der Rollstuhl steril sein? Man geht da ja auch mit normaler, unsteriler Kleidung und Schuhen rein. Wir mussten nur immer sehr gründlich unsere Hände waschen und Handys mit so nem desinfektionstuch abwischen, wenn wir Fotos machen wollten.
Das ist ja da keine keimfreie zone oder sowas.


Diese Fragen sind mir später auch gekommen, leider aber zu spät... Die Wochen danach mussten wir auch nur Hände waschen und mit einem Spray desinfizieren. Ich weiss nicht ob es damit zusammenhängen kann das am Anfang ein extrem Frühchen mit im Zimmer lag dessen Zustand wohl sehr kritisch war, keine Ahnung...
15.10.2016 22:38
Zitat von kaaatj:

Zitat von Morly:

Zitat von kaaatj:

Hallöchen,
da beide meiner Kinder zu früh auf die Welt kamen lagen beide auf der Intensivstation. Meinen Sohn durfte ich gleich besuchen ganz im gegensatz zu meiner Tochter. Bei ihr hatte ich eine PDA und dadurch sehr starke Kreislaufproblem, ich war nicht in der Lage zu laufen... Da ich deshalb nur mit dem Rollstuhl auf die Intensiv "fahren" hätte müssen, durfte ich sie nicht besuchen... Angeblich weil der Rollstuhl nicht "steril" ist... Erst am nächsten Tag als ich wieder laufen konnte durfte ich sie sehen...Ich war in dieser ganzen Situation so überrumpelt das ich nicht mal wiedersprochen habe Auch wenn es komisch klingt, dieser verlorenen gemeinsamen Zeit trauere ich jetzt noch nach und würde jetzt, sollte ich je wieder in so eine Situation kommen, alles auf den Kopf stellen um zu meinem Kind zu kommen...


Was? Das ist aber krass... ich saß im Rollstuhl auf der neo und habe darin sitzend mein Kind zum ersten mal richtig gehalten (puh, jetzt kommen gerade die Erinnerungen hoch... )
Das klingt überhaupt nicht komisch. Kein bisschen. Ich kann es total verstehen


Das ganze ist ja nun schon einige Jahre her und trotzdem ärgere ich mich immer noch über mich selbst... Warum habe ich nicht alle Hebel in Bewegung gesetzt um zu ihr zu kommen... warum habe ich es einfach so hin genommen das uns die so ersten wichtigen gemeinsamen Stunden dadurch fehlen?? Es ist wirklich der wahnsinn wie lange einen so etwas beschäftigt...


Naja, nach einer Entbindung geht es frau ja nunmal oft nicht ganz so blendend... wenn ich mir vorstelle, ich hätte da in meinem Zustand auch noch solche Debatten führen müssen
Mach dir keine Vorwürfe
15.10.2016 22:44
Zitat von kaaatj:

Zitat von Morly:

Zitat von CrazyMya:

Zitat von kaaatj:

Hallöchen,
da beide meiner Kinder zu früh auf die Welt kamen lagen beide auf der Intensivstation. Meinen Sohn durfte ich gleich besuchen ganz im gegensatz zu meiner Tochter. Bei ihr hatte ich eine PDA und dadurch sehr starke Kreislaufproblem, ich war nicht in der Lage zu laufen... Da ich deshalb nur mit dem Rollstuhl auf die Intensiv "fahren" hätte müssen, durfte ich sie nicht besuchen... Angeblich weil der Rollstuhl nicht "steril" ist... Erst am nächsten Tag als ich wieder laufen konnte durfte ich sie sehen...Ich war in dieser ganzen Situation so überrumpelt das ich nicht mal wiedersprochen habe Auch wenn es komisch klingt, dieser verlorenen gemeinsamen Zeit trauere ich jetzt noch nach und würde jetzt, sollte ich je wieder in so eine Situation kommen, alles auf den Kopf stellen um zu meinem Kind zu kommen...
ohje Mist. Wobei ich die Begründung mit dem unsterilen Rolli sogar verstehe, aber frage mich gleichzeitig, warum es keinen sterilen Rolli für genau solche Fälle gibt :/


Aber wozu soll denn der Rollstuhl steril sein? Man geht da ja auch mit normaler, unsteriler Kleidung und Schuhen rein. Wir mussten nur immer sehr gründlich unsere Hände waschen und Handys mit so nem desinfektionstuch abwischen, wenn wir Fotos machen wollten.
Das ist ja da keine keimfreie zone oder sowas.


Diese Fragen sind mir später auch gekommen, leider aber zu spät... Die Wochen danach mussten wir auch nur Hände waschen und mit einem Spray desinfizieren. Ich weiss nicht ob es damit zusammenhängen kann das am Anfang ein extrem Frühchen mit im Zimmer lag dessen Zustand wohl sehr kritisch war, keine Ahnung...


Bei uns kam später auch noch ein baby dazu, welches sehr früh geboren wurde. Ich glaube 27. ssw. Da haben die schwestern zusätzlich einen mundschutz aufgesetzt wenn sie dieses baby versorgt haben.
Wir mussten nichts anders machen als sonst.
Wenn ich nicht selbst im Rollstuhl auf der neointensiv gewesen wäre, hätte ich auch geglaubt, dass das nicht geht.
Heati
2737 Beiträge
15.10.2016 23:35
Ich kenne genau diese Situationen, und ich wünschte, ich wäre damals selbstsicherer und beharrlicher gewesen.
Nachdem meine Kinder gegen meinen Willen per Not-KS kamen, der nicht hätte sein müssen, habe ich sie am gleichen Abend ca. 3 Stunden nach der Geburt für 5 Minuten auf der Intensiv besuchen dürfen. Eine Minute Kopfstreicheln beim einen, eine Minute beim anderen Kind und dann aufs Zimmer gebracht.
Es gab Besuchszeiten und zur Mittagszeit musste man für zwei Stunden die Station verlassen. Übernachten ging dort nur solange wie ich selber auf der Station aufgenommen war zwecks Geburt, hinterher musste ich von zu Hause aus täglich hinfahren.
Stillen durfte ich gar nicht die ersten zwei Wochen, die Sonde war eben praktischer für sie ... Zwillinge und Brutkasten, und angeblich wären sie ja noch zu schwach dafür ... welcher Schwachsinn. Und als dann Sonde und richtige Ernährung langsam wechselten, gab es natürlich die Flasche. Das fing auf der Intensiv an und ging auf der Kinderstation weiter. Meine Kinder konnten nach einer Woche nicht das Geringste mit der Brust anfangen, das Stillen hat mir natürlich auch niemand gezeigt.
Aber schön fleißig die Flasche trinken, und wenn es ihrer Meinung nach zu lange dauerte, gab es wieder die Sonde in die Nase und der Rest wurde darüber eingeflößt. Da hat es mir aber definitiv gereicht und ich habe ein Machtwort gesprochen. Danach gab es keine unnötige Sonde mehr.

Anfangs war Kuscheln auch äußerst begrenzt, fünf Minuten durften sie raus, danach für mind. eine Stunde oder länger durchgehend in den Inkubator ... später weitete sich das dann aus, aber es war sehr unpersönlich, nebenher lagen immer mindestens 3-4 andere Kinder, alles lief im Sitzen ab ...

Erst mit fünf Wochen konnten wir wirklich kuscheln, da waren wir endlich zu Hause.

Ich hasse (!) alles was damit zu tun hat ... diese ständige Bevormundung, wenn der 4-Stunden-Rhythmus nicht genau eingehalten wird ist es ein Drama, wenn das Kind zu früh (muss man sich mal vorstellen) Hunger hat ist es eine noch größere Katastrophe. Auf der Frühchenstation habe ich ungelogen 30-40 Minuten auf eine Flasche mit weinendem Baby warten müssen, weil die Damen meinten, es sei zu früh ... und sie haben jetzt eine Besprechung.
Das alles ist bald vier Jahre her und es regt mich immer noch genauso auf wie damals. Komplett im Stich gelassen vom Personal, keinerlei Hilfestellung beim Stillen, jeder hatte zu funktionieren ... zum Kot*en!
-M-Y-A-
23178 Beiträge
15.10.2016 23:49
Danke für den Bericht heati. Genau von sowas rede ich.
Zwerginator
7672 Beiträge
16.10.2016 06:27
Mein Kind war kein Frühchen, aber trotzdem 7 Wochen auf der Neo-Intensiv. Ich habe mich von der ersten Minute an alleine um sie gekümmert, ich bin morgens so um sechs auf ihr Zimmer (insgesamt 4 Kinder), und abends gegen 10 bin ich zurück auf mein Mütterzimmer. Abgesehen von den Mahlzeiten war ich den ganzen Tag bei ihr und habe sie versorgt, gekuschelt, sie hat tagsüber auch auf mir drauf geschlafen. Nachts wurde ich über das Zimmertelefon abgerufen sobald sie was gebraucht hat.

Ich habe es aber von der Mütterseite aus auch ganz anders erlebt. Viele wollten dort kein Zimmer, weil da schläft es sich so schlecht, die Kinder kriegen doch eh noch nichts mit, wieso denn nachts selbst füttern, wofür werden denn die Schwestern bezahlt usw. Das waren aber dann auch immer die Mütter, die gleichzeitig am meisten zu jammern und zu meckern haben wie ungerecht und doof alles ist.

Die Ärzte waren sogar so flexibel und mitfühlend, dass wir nach vier Wochen in unserem sicheren Zeitfenster, das alle paar Tage war, spazieren gehen durften. Eine Schwester hat Geschwister einer anderen Familie über den rundlaufenden Balkon geschleust, damit sie durch das Fenster ihren Bruder mal sehen dürfen usw.

Bei Schichtwechsel sollte allerdings kein Besuch da sein, das stimmt, das hat auch für die Eltern gegolten die nicht dort gewohnt haben, einfach weil sie keine Ahnung von den Abläufen hatten und dann wirklich gestört haben weil sie gerade in dieser halben Stunde immer etwas wollten.
Zwerginator
7672 Beiträge
16.10.2016 06:49
Zitat von CrazyMya:

Omg. Ok, ziemlich blöd die Dame.
Mir geht's aber tatsächlich um Bequemlichkeit, wenn man es denn so nennen kann (der job ist kein zuckerschlecken).

Aber wo wir hier grad schon bei einem 24 wochen baby sind.
Spielen wir mal folgendes szenario durch.
Ich habe gestern entbunden, 23+6.
Ich bestehe darauf, mein kind aus dem brutkasten zu nehmen und 5 min zu halten. Egal mit welchen Konsequenzen. Darf das Personal RECHTLICH ein Verbot aussprechen, solange mir die Vormundschaft nicht entzogen wurde?
Ich bin da Laie, aber der Meinung, solange kein richterlicher Beschluss vorliegt, dürfen die es mir eben nicht verwehren.


Ich denke, dass sie dich aber des KH verweisen dürfen damit sie Zeit haben einen Beschluss zu erwirken. Ich weiß zumindest von einem Fall in unserem KH, da wurde ein Beschluss erwirkt um einem Zeugen Jehova Kind eine lebensnotwendige Bluttransfusion zu geben und die Eltern wurden in den Stunden per Polizei daran gehindert ihr Kind mitzunehmen.
Man muss ja auch gleich zu Beginn einen Behandlungsvertrag unterschreiben.
16.10.2016 07:25
Zitat von Zwerginator:

Mein Kind war kein Frühchen, aber trotzdem 7 Wochen auf der Neo-Intensiv. Ich habe mich von der ersten Minute an alleine um sie gekümmert, ich bin morgens so um sechs auf ihr Zimmer (insgesamt 4 Kinder), und abends gegen 10 bin ich zurück auf mein Mütterzimmer. Abgesehen von den Mahlzeiten war ich den ganzen Tag bei ihr und habe sie versorgt, gekuschelt, sie hat tagsüber auch auf mir drauf geschlafen. Nachts wurde ich über das Zimmertelefon abgerufen sobald sie was gebraucht hat.

Ich habe es aber von der Mütterseite aus auch ganz anders erlebt. Viele wollten dort kein Zimmer, weil da schläft es sich so schlecht, die Kinder kriegen doch eh noch nichts mit, wieso denn nachts selbst füttern, wofür werden denn die Schwestern bezahlt usw. Das waren aber dann auch immer die Mütter, die gleichzeitig am meisten zu jammern und zu meckern haben wie ungerecht und doof alles ist.

Die Ärzte waren sogar so flexibel und mitfühlend, dass wir nach vier Wochen in unserem sicheren Zeitfenster, das alle paar Tage war, spazieren gehen durften. Eine Schwester hat Geschwister einer anderen Familie über den rundlaufenden Balkon geschleust, damit sie durch das Fenster ihren Bruder mal sehen dürfen usw.

Bei Schichtwechsel sollte allerdings kein Besuch da sein, das stimmt, das hat auch für die Eltern gegolten die nicht dort gewohnt haben, einfach weil sie keine Ahnung von den Abläufen hatten und dann wirklich gestört haben weil sie gerade in dieser halben Stunde immer etwas wollten.


Das war bei uns auch so. Es wurde damit begründet, dass das Personal während des Wechsels über die Patienten spricht und aus Rücksicht auf die Privatsphäre in dieser Zeit keine Besucher anwesend sein sollen. Fand ich nachvollziehbar. Die Zeiten standen sogar extra an der Tür.

Heati, mein Kind wurde ebenfalls zugefüttert. Ich finde es ein Unding, dass du da teilweise mit weinendem Kind diesen kack Rhythmus einhalten musstest!
Mir hat das zufüttern das stillen kaputt gemacht, aber in meinen Augen ist die Versorgung auf der neo ohne Flasche kaum möglich. Wie soll das funktionieren wenn die Mama nicht rund um die Uhr da sitzt um bei Bedarf zu stillen?
Zwerginator
7672 Beiträge
16.10.2016 07:48
Zitat von Morly:

Zitat von Zwerginator:

Mein Kind war kein Frühchen, aber trotzdem 7 Wochen auf der Neo-Intensiv. Ich habe mich von der ersten Minute an alleine um sie gekümmert, ich bin morgens so um sechs auf ihr Zimmer (insgesamt 4 Kinder), und abends gegen 10 bin ich zurück auf mein Mütterzimmer. Abgesehen von den Mahlzeiten war ich den ganzen Tag bei ihr und habe sie versorgt, gekuschelt, sie hat tagsüber auch auf mir drauf geschlafen. Nachts wurde ich über das Zimmertelefon abgerufen sobald sie was gebraucht hat.

Ich habe es aber von der Mütterseite aus auch ganz anders erlebt. Viele wollten dort kein Zimmer, weil da schläft es sich so schlecht, die Kinder kriegen doch eh noch nichts mit, wieso denn nachts selbst füttern, wofür werden denn die Schwestern bezahlt usw. Das waren aber dann auch immer die Mütter, die gleichzeitig am meisten zu jammern und zu meckern haben wie ungerecht und doof alles ist.

Die Ärzte waren sogar so flexibel und mitfühlend, dass wir nach vier Wochen in unserem sicheren Zeitfenster, das alle paar Tage war, spazieren gehen durften. Eine Schwester hat Geschwister einer anderen Familie über den rundlaufenden Balkon geschleust, damit sie durch das Fenster ihren Bruder mal sehen dürfen usw.

Bei Schichtwechsel sollte allerdings kein Besuch da sein, das stimmt, das hat auch für die Eltern gegolten die nicht dort gewohnt haben, einfach weil sie keine Ahnung von den Abläufen hatten und dann wirklich gestört haben weil sie gerade in dieser halben Stunde immer etwas wollten.


Das war bei uns auch so. Es wurde damit begründet, dass das Personal während des Wechsels über die Patienten spricht und aus Rücksicht auf die Privatsphäre in dieser Zeit keine Besucher anwesend sein sollen. Fand ich nachvollziehbar. Die Zeiten standen sogar extra an der Tür.

Heati, mein Kind wurde ebenfalls zugefüttert. Ich finde es ein Unding, dass du da teilweise mit weinendem Kind diesen kack Rhythmus einhalten musstest!
Mir hat das zufüttern das stillen kaputt gemacht, aber in meinen Augen ist die Versorgung auf der neo ohne Flasche kaum möglich. Wie soll das funktionieren wenn die Mama nicht rund um die Uhr da sitzt um bei Bedarf zu stillen?

Also die wohnhaften Eltern durften schon da sein, da der Schichtwechsel im Schwesternzimmer stattfand.
Ein bestimmter Fütter- Rhythmus wurde bei den Kindern eingehalten, die sich selbst nicht oft genug gemeldet haben. Meine Tochter hat getrunken wenn sie Hunger hatte.
Man muss als Eltern auch einfach aufpassen, sich seine Mündigkeit nicht nehmen zu lassen.
In der ersten Woche kam eine junge Ärztin an und wollte mein Kind sondieren weil sie von der Menge her nicht genug getrunken hat laut Tabelle, das Gewicht war aber super. Hab ihr dann erklärt dass sie natürlich fast keinen Hunger hat wenn sie laufend Infusionen, auch Glukose, und Transfusionen bekommt. Als sie dann noch etwas skeptisch geschaut hat hab ich wirklich nett hinzugefügt, dass ich wirklich froh bin über ihre fantastische Versorgung hier, aber wenn es jemand wagt ihr ohne mein Wissen nachts medizinisch unbegründet eine Sonde zu legen, dann werte ich das als Körperverletzung und werde dagegen vorgehen. Eine Sonde war ab da nie mehr Thema und sie waren immer sehr bemüht mich in alles mit einzubeziehen.

Ich hatte wirklich den Eindruck dass sie es nur gut meinen aber manchmal auch überfordert sind und lieber zu viel machen als zu wenig.
16.10.2016 09:46
Mein Sohn kam 6 Wochen zu früh und musste 3 Wochen auf der Kinderintensiv.
Die 5 Tage nach Entbindung durfte ich zweimal am Tag für ca. 1,5 Stunden zu ihm.
Als ich entlassen wurde nur noch 1Mal am Tag.
Ich durfte mit ihm Kuscheln und insgesamt 2 Mal baden und wenn du da war,ihn füttern(Stillen und Flasche).
Das ganze ist aber schon 18 Jahre her.

Meine Tochter musste nach ihrer Geburt für zwei Tage auf die Kinderintensiv und dort durfte ich 24 Stunden sein.Zum Duschen,Schlafen und Essen bin ich aber kurz auf mein Zimmer.Das ist erst 6 Jahre her.
16.10.2016 10:18
Zitat von Zwerginator:

Zitat von Morly:

Zitat von Zwerginator:

Mein Kind war kein Frühchen, aber trotzdem 7 Wochen auf der Neo-Intensiv. Ich habe mich von der ersten Minute an alleine um sie gekümmert, ich bin morgens so um sechs auf ihr Zimmer (insgesamt 4 Kinder), und abends gegen 10 bin ich zurück auf mein Mütterzimmer. Abgesehen von den Mahlzeiten war ich den ganzen Tag bei ihr und habe sie versorgt, gekuschelt, sie hat tagsüber auch auf mir drauf geschlafen. Nachts wurde ich über das Zimmertelefon abgerufen sobald sie was gebraucht hat.

Ich habe es aber von der Mütterseite aus auch ganz anders erlebt. Viele wollten dort kein Zimmer, weil da schläft es sich so schlecht, die Kinder kriegen doch eh noch nichts mit, wieso denn nachts selbst füttern, wofür werden denn die Schwestern bezahlt usw. Das waren aber dann auch immer die Mütter, die gleichzeitig am meisten zu jammern und zu meckern haben wie ungerecht und doof alles ist.

Die Ärzte waren sogar so flexibel und mitfühlend, dass wir nach vier Wochen in unserem sicheren Zeitfenster, das alle paar Tage war, spazieren gehen durften. Eine Schwester hat Geschwister einer anderen Familie über den rundlaufenden Balkon geschleust, damit sie durch das Fenster ihren Bruder mal sehen dürfen usw.

Bei Schichtwechsel sollte allerdings kein Besuch da sein, das stimmt, das hat auch für die Eltern gegolten die nicht dort gewohnt haben, einfach weil sie keine Ahnung von den Abläufen hatten und dann wirklich gestört haben weil sie gerade in dieser halben Stunde immer etwas wollten.


Das war bei uns auch so. Es wurde damit begründet, dass das Personal während des Wechsels über die Patienten spricht und aus Rücksicht auf die Privatsphäre in dieser Zeit keine Besucher anwesend sein sollen. Fand ich nachvollziehbar. Die Zeiten standen sogar extra an der Tür.

Heati, mein Kind wurde ebenfalls zugefüttert. Ich finde es ein Unding, dass du da teilweise mit weinendem Kind diesen kack Rhythmus einhalten musstest!
Mir hat das zufüttern das stillen kaputt gemacht, aber in meinen Augen ist die Versorgung auf der neo ohne Flasche kaum möglich. Wie soll das funktionieren wenn die Mama nicht rund um die Uhr da sitzt um bei Bedarf zu stillen?

Also die wohnhaften Eltern durften schon da sein, da der Schichtwechsel im Schwesternzimmer stattfand.
Ein bestimmter Fütter- Rhythmus wurde bei den Kindern eingehalten, die sich selbst nicht oft genug gemeldet haben. Meine Tochter hat getrunken wenn sie Hunger hatte.
Man muss als Eltern auch einfach aufpassen, sich seine Mündigkeit nicht nehmen zu lassen.
In der ersten Woche kam eine junge Ärztin an und wollte mein Kind sondieren weil sie von der Menge her nicht genug getrunken hat laut Tabelle, das Gewicht war aber super. Hab ihr dann erklärt dass sie natürlich fast keinen Hunger hat wenn sie laufend Infusionen, auch Glukose, und Transfusionen bekommt. Als sie dann noch etwas skeptisch geschaut hat hab ich wirklich nett hinzugefügt, dass ich wirklich froh bin über ihre fantastische Versorgung hier, aber wenn es jemand wagt ihr ohne mein Wissen nachts medizinisch unbegründet eine Sonde zu legen, dann werte ich das als Körperverletzung und werde dagegen vorgehen. Eine Sonde war ab da nie mehr Thema und sie waren immer sehr bemüht mich in alles mit einzubeziehen.

Ich hatte wirklich den Eindruck dass sie es nur gut meinen aber manchmal auch überfordert sind und lieber zu viel machen als zu wenig.


Das ist absolut richtig. Im deinem Fall war es sicher sehr gut, dass du ein machtwort gesprochen und die sondierung verhindert hast.
Dennoch kann ich Eltern verstehen, die alles über sich und das Kind ergehen lassen. Ich habe da Dinge geduldet und stillschweigend hingenommen, die ich kacke fand aber entweder war das der Tatsache geschuldet, dass er halt auf der neo lag und es nicht anders ging oder ich fühlte mich nicht ausreichend kompetent, um eine Entscheidung und deren eventuelle Folgen auf meine Kappe zu nehmen.

Überfordert waren die Schwestern glaube ich nicht, eher überlastet. Da kamen auf eine Schwester 4 zum Teil sehr pflegeintensive Babys. Ich kam ja anfangs kaum mit einem klar
Mama_2o13
1866 Beiträge
16.10.2016 11:33
Also ich kann ja mal schreiben wie es bei uns war.

Unsere Maus kam abends um 22:05 Uhr per Not-KS auf die Welt.
War die Nacht über noch im Kreissaal,da sie es gerne so wollten und mich nicht auf's Zimmer schicken wollten. Als ich vernäht worden war und in dem Zimmerchen vom Kreissaal war,haben sie uns Emilia nochmal vorbei gebracht zum anschauen. Weil ich sie nicht auf die Brust gelegt bekommen habe,was auch verständlich ist. Am nächsten Morgen wurde ich dann mit Krankenbett auf die NEO geschoben,sie haben alle frei gemacht. Zum Glück lag Emilia genau vorne an der Türe. Danach kam ich auf Station,allerdings nicht die Wöcherin,da sie voll war.
Da bin ich das erste mal auch aufgestanden und am Nachmittag gleich mit dem Rollstuhl rüber gefahren worden auf die NEO. Abends bin ich gleich gelaufen,da war ich nochmal drüben. Wir durften sooft kommen wie wir wollten,außer um die Mittagszeit nicht. Da wollten sie auch gerne die Mittagsruhe "genießen". Aber ansonsten durften wir jeder Zeit kommen,auch Nachts hätten wir kommen können. Durften auch relativ schnell sondieren und auch wickeln. Kuscheln durften wir,laut Bildern,gleich am Tag danach. Also 14.03 kam sie auf die Welt und am 15.03 durften wir kuscheln. Allerdings auch nicht jedes mal wenn wir zB. 5x da waren. Aus einem einfachen Grunde,dass es auch für die Kinder sehr sehr anstrengend ist und sie Abfälle bekommen! Denn sie werden kurz von allen Geräten abgemacht und dann auf die Brust gelegt und dann wieder angeklemmt,danach wieder abgeklemmt und wieder angeklemmt ect. Sie durfte auch relativ fix vom Inkubator ins Wärmebettchen ziehen,was auch hieß sie lag plötzlich nicht mehr im Zimmerchen bei den anderen. Ein Schreck im ersten Moment,aber das Zimmer vorne war ein Zeichen für baldige Entlassung oder hoch zur Kinderstation. Ab da durften wir alles alleine machen,sofern wir nicht zu spät gekommen sind. Denn ich war bereits entlassen und hatte 1 Stunde Fahrzeit jedesmal und mein Mann kam erst Abends. Da durften wir sie auch jedesmal allein aus dem Bettchen nehmen und wickeln ect. Danach ging es schnell hoch auf die Kinderstation und ab da konnten wir auch die Milch alleine warm machen und aus dem Kühlschrank holen. Spazieren waren wir nicht,da sie immer wieder Atemabfälle hatte. Waren von 7/8 Wochen (weiß es nie genau da sie bei 32+1 kam) waren wir "nur" 4 Wochen im KH. Hätten auch eher gehen können,da sie sich super gemacht hatte. Schnell Tempi gehalten und auch alleine geatmet hatte,nur flach und schnell. Das trinken war bei uns der Haken,wieso wir länger geblieben sind meinte der Oberarzt der Neo.
Aber wir waren sehr zufrieden mit allem und konnten uns überhaupt nicht beschweren.

PS : Manchmal war auch schon auf der NEO alles gemacht worden mit ihr,also gewickelt und gefüttert,gewaschen und gewogen. Denn sie war das einigste Mädel auf der ganzen Neo und alle wollten sie bedüddeln und machen. Da sie auch nie auffiel mit Piepen ect.
Marsha
606 Beiträge
16.10.2016 11:42
Ich würde gerne über meine Erfahrung berichten.

Mein Frühchen kam gleich nach dr Geburt auf die Intensiv-Station,weil er sofort beatmet werden musste,somit fiel das "gleich auf den Bauch legen und kuscheln" aus,worauf ich aber vorbereitet wurde.

Auf der Intensiv-Station lag er 3 Wochen in einem Wärme-Bett.Einen richtigen Inkubator brauchte er nicht. Noch als er auf der Intensiv-Station lag,wurde ich nach noch nicht einmal einer Woche in die Pflege eingewiesen. Kuscheln ging jeden Tag bis 2-3 Std.,dann musste er wieder zurück in sein Wärmebettchen. Ich war anfangs sehr unsicher,aber die Betreuung war echt top.

Nach 3 Wochen kam er dann auf die IMC-Station,wo er dann nach 2 Wochen auch kein Wärmebett mehr brauchte. Er war insgesamt fast 2 Monate nach seiner Geburt noch in der Klinik. Auf der IMC war ich dann praktisch,außer in der Zeit wo ich nicht bei ihm gewesen bin,komplett alleine für seine Pflege verantwortlich.Anfangs hatte ich damit noch so meine Probleme,aufgrund der Kabelage,da er Aussetzer hatte,die erst 72 Std. am Stück weg sein mussten,bevor er nach Hause darf.Aber die Beatmungsmaske konnte er auf der Intensiv-Station schon ablegen und es klappte.

Seine Sonde hatte er auch noch recht lange gehabt,wurde aber paralell mit Muttermilch versorgt,worauf das KH sehr viel Wert gelegt hat.Das Stillen klappte leider nicht aber durch die Flasche klappte es ganz gut,so dass er auch gut zunahm.

Ich wollte es euch einfach mal berichten. Natürlich wird es in Krankenhäusern immer Personalmangel geben.Aber ich finde auch den kann man durch gute Organisation gut händeln.Es war pro Schicht immer eine Krankenschwester für mein Kind zuständig und entsprechende Ansprechpartnerin,was die Sache natürlich echt erleichtert hat.

Auch finde ich,was hier schon beschrieben wurde,ist für den Zustand des Kindes/Frühchens das KH zuständig.Die wissen schon warum sie welche Methoden wielange tun müssen.

Das Fernhalten selber habe ich so also nicht wirklich erlebt und hätte ich sowas erleben müssen,wäre ich glaub ich auch durchgedreht,schrecklicher Gedanke!

Viele Grüße
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