Mütter- und Schwangerenforum

Mamas auf Jobsuche und andere Desaster

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fellfluse
801 Beiträge
19.02.2020 14:09
Zitat von Pakuna:

Zitat von fellfluse:

Zitat von nilou:

Zitat von fellfluse:

Naja das mit der Rücksichtnahme ist aber auc keine Einbahnstraße.
Ich habe es z. B. Schon so erlebt, dass die Muttis im Sommer alle drei Wochen Urlaub bekamen. Nötig wegen Ferienbetreuung wären zwei gewesen, aber sie wurden gefragt was sie wollen und sagten dann natürlich drei.

Und ich als Kinderlose bekam zu hören, ich könnte zwischen den Urlauben der Muttis frei nehmen. Das wären drei Tage.

Jo Thanks.


Aber das lag ja dann nicht an den Müttern sondern an eurem Chef/Personalabteilung. Und die Frage ist ja auch, betraf es die Sommerferien? So schwarz/weiß kann man es eben egal von welcher Seite her nicht sehen.

Die Muttis wussten dass ich auch gern eine Woche Urlaub gemacht hätte. Hatte die Monate davor urlaubssperre wegen Probezeit. Sie hätten nur zwei Wochen gebraucht haben dann aber drei genommen und ich konnte dann erst statt im juli/August im Oktober gehen (September ist da immer urlaubssperre für alle).

Das meinte ich damit, sie hätten auch auf mich Rücksicht nehmen können, haben sie aber nicht weil drei Wochen Sommerurlaub halt netter ist.


Aber woher beschließt Du, dass sie nur 2 Wochen Urlaub gebraucht hätten? Sie haben Anspruch auf 2 Wochen zusammenhängend, soweit ich weiß, alles was darüber genehmigt wird, ist Bonus. Ich würde mich einfach immer mit nicht schulpflichtigem Kind darauf einstellen, den Urlaub außerhalb der Ferienzeit einzuplanen. Ist auch günstiger

Ich mein ich versteh dich schon. Irgendwie. Aber ich verstehe auch die Mütter, die es annehmen, wenn es ihnen angeboten wird.


Siehe oben. Sie haben es mir gesagt.
19.02.2020 14:14
Zitat von fellfluse:

Zitat von nilou:

Zitat von fellfluse:

Zitat von nilou:

...

Die Muttis wussten dass ich auch gern eine Woche Urlaub gemacht hätte. Hatte die Monate davor urlaubssperre wegen Probezeit. Sie hätten nur zwei Wochen gebraucht haben dann aber drei genommen und ich konnte dann erst statt im juli/August im Oktober gehen (September ist da immer urlaubssperre für alle).

Das meinte ich damit, sie hätten auch auf mich Rücksicht nehmen können, haben sie aber nicht weil drei Wochen Sommerurlaub halt netter ist.


Juli/August sind idR Schulferien. Woher willst du also wissen das sie nur 2 gebraucht hätten. Und nochmal: da hätte derjenige der den Urlaub genehmigt handeln müssen.


Weil sie mir gesagt haben dass die Kinder in den Ferien betreut werden und die Ferienbetreuung nur in jeweils zwei Wochen geschlossen hat.

Habe ich wohl nicht deutlich genug geschrieben.

Aber der Tonfall geht auch freundlicher, nicht wahr? Oder habe ich dir irgw das getan?

Ich habe von einer speziellen Situation berichtet bei der ich dabei war, ihr nicht. Nett, dass ws hier alle besser wissen.

Aber wenn sie halt immer 3 Wochen nehmen warum sollen sie dann für die "Neue" auf Urlaub verzichten? Nächstes Jahr ist evtl wieder jemand neues grad aus der Probezeit. Mütter können halt nun mal nur in den Ferien mit schulpflichtigen Kindern.
19Sabrina87
5365 Beiträge
19.02.2020 14:16
Diese Urlsubsgeschichte hatte ich, als ich im Oktober 2017 aus der Elternzeit kam.
Hatte vorher schon mit der Chefin besprochen, dass ich die Tage zwischen Weihnachten und Neujahr frei brauche... Die kinderlose Jahre habe ich IMMER zwischen den Feiertagen gearbeitet. Mein Mann im Einzelhandel hat Urlaubssperre in der Zeit. Meine Kollegin mit der damals 18jährigen Tochter bestand darauf, dass sie ein schulpflichtiges Kind hat und ich zusehen solle, wie mein anderthalbjähriger Sohn betreut wird.
Ich schüttel heute noch mrinen Kopf darüber. Jeder im Team weiß, dass wir keine Familie in der Nähe haben und, auf uns gestellt sind.

Deswegen kehre ich dieses mal erst im Januar zurück. Dann gibt es da schon mal keine Duskussion drüber!

Ohne Kinder bin ich nie zur Ferienzeit weggefahren und habe mich immer nach Eltern gerichtet und habe das auch nie in Frage gestellt. Für mich war es selbstverständlich!

Meinem Mann wollten sie bei nem ehemaligen Arbeitgeber auch mal das Kind krank verweigern. Solle ich doch nehmen, sonst könne er auch direkt seine Papiere holen...
fellfluse
801 Beiträge
19.02.2020 14:20
Zitat von Cookie88:

Zitat von fellfluse:

Zitat von nilou:

Zitat von fellfluse:

...


Juli/August sind idR Schulferien. Woher willst du also wissen das sie nur 2 gebraucht hätten. Und nochmal: da hätte derjenige der den Urlaub genehmigt handeln müssen.


Weil sie mir gesagt haben dass die Kinder in den Ferien betreut werden und die Ferienbetreuung nur in jeweils zwei Wochen geschlossen hat.

Habe ich wohl nicht deutlich genug geschrieben.

Aber der Tonfall geht auch freundlicher, nicht wahr? Oder habe ich dir irgw das getan?

Ich habe von einer speziellen Situation berichtet bei der ich dabei war, ihr nicht. Nett, dass ws hier alle besser wissen.

Aber wenn sie halt immer 3 Wochen nehmen warum sollen sie dann für die "Neue" auf Urlaub verzichten? Nächstes Jahr ist evtl wieder jemand neues grad aus der Probezeit. Mütter können halt nun mal nur in den Ferien mit schulpflichtigen Kindern.


Na klar können die nur in den fern. Das ist mir klar und hätt es keine Betreuung gegeben würde sich die Frage auch nicht stellen.

Dem war aber nicht so. Daher waren sie in dem Fall beide nur auf jeweils zwei Wochen angewiesen. Hätt Jede nur auf zwei Tage verzichtet, hätt ich nicht acht Monate durcharbeiten müssen.

Denn anders herum bin ich jedes Mal eingesprungen wenn die irgendwas nicht machen konnten weil es ein Betreuungsproblem gab. Von Anfang an.

Ich finde das selbstverständlich.
Ich finde es aber eben auch selbstverständlich dass sowas keine Einbahnstraße ist.

Pakuna
7783 Beiträge
19.02.2020 14:40
Zitat von fellfluse:

Zitat von Cookie88:

Zitat von fellfluse:

Zitat von nilou:

...


Weil sie mir gesagt haben dass die Kinder in den Ferien betreut werden und die Ferienbetreuung nur in jeweils zwei Wochen geschlossen hat.

Habe ich wohl nicht deutlich genug geschrieben.

Aber der Tonfall geht auch freundlicher, nicht wahr? Oder habe ich dir irgw das getan?

Ich habe von einer speziellen Situation berichtet bei der ich dabei war, ihr nicht. Nett, dass ws hier alle besser wissen.

Aber wenn sie halt immer 3 Wochen nehmen warum sollen sie dann für die "Neue" auf Urlaub verzichten? Nächstes Jahr ist evtl wieder jemand neues grad aus der Probezeit. Mütter können halt nun mal nur in den Ferien mit schulpflichtigen Kindern.


Na klar können die nur in den fern. Das ist mir klar und hätt es keine Betreuung gegeben würde sich die Frage auch nicht stellen.

Dem war aber nicht so. Daher waren sie in dem Fall beide nur auf jeweils zwei Wochen angewiesen. Hätt Jede nur auf zwei Tage verzichtet, hätt ich nicht acht Monate durcharbeiten müssen.

Denn anders herum bin ich jedes Mal eingesprungen wenn die irgendwas nicht machen konnten weil es ein Betreuungsproblem gab. Von Anfang an.

Ich finde das selbstverständlich.
Ich finde es aber eben auch selbstverständlich dass sowas keine Einbahnstraße ist.




Der Unterschied ist, dass die Verantwortung dafür, ob Du in Deinen (wohlverdienten) Urlaub gehen kannst, nicht bei den anderen Mitarbeitern, sondern beim AG liegt. Ich kann jede Mutter mit schulpflichtigem Kind verstehen, die den Großteil ihres Urlaubes dann auch in den Ferien nehmen möchte, wenn ihr es angeboten wird.

Dass Du keinen Urlaub bekommen hast, ist natürlich auch mies. Aber das ist Sache des AG. Da liegt die falsche Planung eindeutig in seiner Verantwortung.
fellfluse
801 Beiträge
19.02.2020 14:48
Zitat von Pakuna:

Zitat von fellfluse:

Zitat von Cookie88:

Zitat von fellfluse:

...

Aber wenn sie halt immer 3 Wochen nehmen warum sollen sie dann für die "Neue" auf Urlaub verzichten? Nächstes Jahr ist evtl wieder jemand neues grad aus der Probezeit. Mütter können halt nun mal nur in den Ferien mit schulpflichtigen Kindern.


Na klar können die nur in den fern. Das ist mir klar und hätt es keine Betreuung gegeben würde sich die Frage auch nicht stellen.

Dem war aber nicht so. Daher waren sie in dem Fall beide nur auf jeweils zwei Wochen angewiesen. Hätt Jede nur auf zwei Tage verzichtet, hätt ich nicht acht Monate durcharbeiten müssen.

Denn anders herum bin ich jedes Mal eingesprungen wenn die irgendwas nicht machen konnten weil es ein Betreuungsproblem gab. Von Anfang an.

Ich finde das selbstverständlich.
Ich finde es aber eben auch selbstverständlich dass sowas keine Einbahnstraße ist.




Der Unterschied ist, dass die Verantwortung dafür, ob Du in Deinen (wohlverdienten) Urlaub gehen kannst, nicht bei den anderen Mitarbeitern, sondern beim AG liegt. Ich kann jede Mutter mit schulpflichtigem Kind verstehen, die den Großteil ihres Urlaubes dann auch in den Ferien nehmen möchte, wenn ihr es angeboten wird.

Dass Du keinen Urlaub bekommen hast, ist natürlich auch mies. Aber das ist Sache des AG. Da liegt die falsche Planung eindeutig in seiner Verantwortung.


Er hat das Angebot gemacht, entschieden haben die beiden.

Aber ist letztendlich egal. Ich arbeite mittlerweile woanders und in einem Team, in dem alle etwas aufeinander acht geben.

Hier würde sowas nicht passieren. Also ist der Drops gelutscht.
nilou
14019 Beiträge
19.02.2020 16:37
Zitat von Pakuna:

Zitat von nilou:

Zitat von Lealein:

Ich habe mir das Thema auch mal gemerkt und lausche gespannt

Ich glaube die wenigsten Mütter kosten die "ich habe Kinder-Karte" voll aus.
Wenn eine Mutter mal später kommt oder eher gehen muss, dann hat es seine Gründe. Ich für meinen Teil habe immer versucht es auf ein Minimum zu reduzieren oder es auszugleichen indem ich an anderen Tagen länger geblieben bin oder gar am Sonntag Aufträge nachgeholt habe.

Als ich das Bewerbungsgespräch hatte, war ich noch mit meinem Mann zusammen. Zum Arbeitsantritt war ich seit 2 Tagen getrennt und bei einem Gespräch mit meinem damaligen Chef habe ich ihm die Umstände auch gleich gesagt und er? Er sagte: "hätte ich das vorher gewusst, hätte ich sie nicht eingestellt". Das war wie ein Schlag ins Gesicht. In Folge dessen habe ich mich nicht ein Mal krankgeschrieben in der 6 monatigen Probezeit, obwohl mein Kleiner, damals 1,5 jähriger Sohn in der Zeit andauernd krank war. Ich durfte mir in der Zeit von meinem Ex und von den Omas die die Krankenpflege übernommen haben so einiges anhören, aber ich hätte schlicht und ergreifend meinen Job verloren, das hat er mir quasi durch die Blume gesagt... Und das als 3-facher Vater.

In diesem Sinne wünsche ich insbesonderen den Alleinerziehenden unter euch, dass ihr Glück habt bei der Jobsuche. Ich für meinen Teil werde beim nächsten Bewerbungsgespräch das Thema ganz klar ansprechen. Dass ich nun mal 3 Kinder habe und keine Bauchschmerzen haben möchte, nur weil eines der 3 mal krank ist. Ich werde versuchen Fehlzeiten aufzufangen, aber auf keinen Fall bringe ich meine Kinder wochenweise zu den Großeltern, damit ich meinen Vertrag nachkomme.


Ich habe bei der jetzigen Stelle ganz klar im Vorstellungsgespräch gesagt wie ich max. arbeiten kann und will. Das ich allein für die Betreuung des Kindes da bin und wenn da was ist ich allein das auffangen muss.

Ich habe mir auch bewußt eine "unwichtige" Stelle gesucht wo es nicht "überlebenswichtig" ist das genau ich da bin. Erspart allen Seiten Streß. Nichtsdestotrotz fehle ich nicht häufiger oder weniger als ein kinderloser Kollege. Andere Rechte und co habe ich auch nicht. Bei der Urlaubsplanung sind natürlich die Kitaschließzeiten und Ferien entscheiden. Alles andere wäre ja wenig zielführend.


Und genau das meine ich. Ich verurteile Dich keineswegs dafür, ich habe das auch getan. Mich bewusst in einer Firma beworben, wo es pupsegal ist, ob ich mal fehle. Das nimmt mir den Druck im Privaten. Tatsächlich kann ich es bei kind-krank tatsächlich sogar oft so regeln, dass ich vormittags das kranke Kind daheim betreue und dann in die Abendschicht gehe. Ist meinem AG allemal lieber.

Aber - das müsste mE nicht sein. Also dass man schon im Vorfeld, um dem AG den Wind aus den Segeln zu nehmen, selber so Abstriche macht bei der Jobsuche . Mein Lebenslauf schmiert die letzten Jahr immmer mehr ab, ich habe weniger Qualifikationen vorzuweisen, was mir bei der weiteren Jobsuche mit mehr Verantwortung große Steine in den Weg legt .


Das ist bei mir nicht der Fall. Ich habe keine Abstriche in dem Sinne gemacht und mit der Stelle wird mein Lebenslauf und meine Qualifikation nicht schlechter.
serap1981
2740 Beiträge
21.02.2020 20:58
Das mit dem Urlaub sehe ich inzwischen sehr zwiegespalten. Ich habe beispielsweise einen Kollegen mit einer Lehrerin als Frau.. Er braucht genauso in den Ferien Urlaub, wie die, mit schulpflichtigen Kindern oder Kindern mit kitaschliesszeiten. Bisher haben wir es immer durch reden gelöst und harte Verhandlungen. Wenn jetzt sein zweiter Sohn im Sommer zur Welt kommt und er dann in elternzeit ist, habe ich Pech gehabt. Er ist meine Vertretung und wenn er nicht da ist, kann ich nicht in den Urlaub. Ist zwar doof, aber nicht zu ändern.
Schnecke510
7212 Beiträge
21.02.2020 21:08
Zitat von nilou:

Zitat von Schnecke510:

Bei einer Sache muss ich kurz mal einhaken. Wieso sollte jemand, der Kinder hat, mehr Rücksicht nehmen als jemand, der keine hat? Rücksichtnahme ist doch primär eine Frage der wirtschaftlichen und personellen Möglichkeiten, nicht der Biographie des Chefs. Mir geht es da auch um Gleichberechtigung - Verlässlichkeit erwarte ich von jedem, von Kinderlosen und von vielfachen Müttern. Dass hier von Rücksichtnahme gesprochen wird, finde ich komisch. Man macht einen Vertrag, setzt die Regeln fest und daran halten sich beide Seiten. Ansonsten kommt der Vertrag nicht zustande. Wieso Rücksichtnahme?


Es geht hier nicht um Rücksichtnahme und Verlässlichkeit an sich, die ist bei jedem zu erwarten.

Fall aus meiner vorherigen Stelle, alle keine Kinder. Kita ruft an ich soll das Kind sofort abholen kommen da Fieber. Frage meines Kollegen: muss das jetzt sein oder geht das auch in 2-3 Stunden. Das meine denke ich die meisten hier. Kinderlose verstehen nicht das man da keinen Spielraum hat. Irgend jemand muss das Kind dann abholen und wenn man keinen hat muss man da selber hin und ist dann eben auch Kind krank. Das hat nichts mit mangelnder Rücksichtnahme oder extra Wurst der Mütter/Eltern zu tun sondern damit das man sich eben schlicht und ergreifend um das kranke Kind kümmern muss.

Und ich habe eben auch schon festgestellt das kinderlos das schlicht und ergreifend nicht nachvollziehen können weil sie es nicht kennen. Ich habe vor dem Kind selber so gedacht.

Verlässlichkeit hört eben da auf wo man selber oder das Kind krank ist.

Rücksichtnahme berücksichtigt bei allen das wir nur Menschen und keine Maschinen sind.

Da siehst du, dass bei Eltern offenbar Verlässlichkeit anders definiert wird. Und deswegen stellen Arbeitgeber nicht so gerne Leute mit Kindern ein. Und genau das ist die Sache. Ich kann beide Seiten verstehen. Ich kann aber auch verstehen, dass Verträge unter diesen Umständen eben nicht zustande kommen.
Schnecke510
7212 Beiträge
21.02.2020 21:10
Zitat von nilou:

Zitat von Cookie88:

Zitat von nilou:

Zitat von Schnecke510:

Bei einer Sache muss ich kurz mal einhaken. Wieso sollte jemand, der Kinder hat, mehr Rücksicht nehmen als jemand, der keine hat? Rücksichtnahme ist doch primär eine Frage der wirtschaftlichen und personellen Möglichkeiten, nicht der Biographie des Chefs. Mir geht es da auch um Gleichberechtigung - Verlässlichkeit erwarte ich von jedem, von Kinderlosen und von vielfachen Müttern. Dass hier von Rücksichtnahme gesprochen wird, finde ich komisch. Man macht einen Vertrag, setzt die Regeln fest und daran halten sich beide Seiten. Ansonsten kommt der Vertrag nicht zustande. Wieso Rücksichtnahme?


Es geht hier nicht um Rücksichtnahme und Verlässlichkeit an sich, die ist bei jedem zu erwarten.

Fall aus meiner vorherigen Stelle, alle keine Kinder. Kita ruft an ich soll das Kind sofort abholen kommen da Fieber. Frage meines Kollegen: muss das jetzt sein oder geht das auch in 2-3 Stunden. Das meine denke ich die meisten hier. Kinderlose verstehen nicht das man da keinen Spielraum hat. Irgend jemand muss das Kind dann abholen und wenn man keinen hat muss man da selber hin und ist dann eben auch Kind krank. Das hat nichts mit mangelnder Rücksichtnahme oder extra Wurst der Mütter/Eltern zu tun sondern damit das man sich eben schlicht und ergreifend um das kranke Kind kümmern muss.

Und ich habe eben auch schon festgestellt das kinderlos das schlicht und ergreifend nicht nachvollziehen können weil sie es nicht kennen. Ich habe vor dem Kind selber so gedacht.

Verlässlichkeit hört eben da auf wo man selber oder das Kind krank ist.

Rücksichtnahme berücksichtigt bei allen das wir nur Menschen und keine Maschinen sind.

Wobei ich da jetzt von vielen auch mitbekomme dass die männlichen Vorgesetzten mit Kindern da trotzdem kaum Verständnis haben. Da macht das halt die Frau alles und somit können sie sich das trotz eigenem Kind nicht vorstellen.

Der Chef meines Mannes fragte ihn auch letzte Woche ob es dann nun tatsächlich sein müsse dass er sich Urlaub nimmt für 2 Tage - unser 7-jähriger (!) könne doch gut allein im Krankenhaus bleiben und ich mich um die anderen 2 kümmern.


Die sind ja fast wie kinderlose anzusehen da sie den Alltag mit Kind eben nicht organisieren müssen. Finde das vom Chef auch absolut Nicht ok so eine Aussage zu treffen. Ist ja wohl meine Sache womit ich meinen Urlaub verbringe.

Genauso wenn man wie Schnecke jemanden hat der sich um die Kinder kümmert. Der kennt die Problematik fehlende anderweitige Kinderbetreuung nicht und kann das dann eben auch nicht nachvollziehen. Und das hat nichts macht Rücksichtnahme auf Mütter und co zu tun.

Und ist ja wohl seine Sache, ob er den Urlaub gewährt oder eben nicht.

Ich hatte auch nicht immer wen für die Kinder. Ich habe eine Angstellte, keine Sklavin, falls das noch nicht durchgedrungen ist. Und die habe ich seit 13 Jahren, meine Älteste ist Mitte 20.
Schnecke510
7212 Beiträge
21.02.2020 21:14
Zitat von Pakuna:

Den Post mit der Rücksichtnahme verstehe ich nicht.

Niemand hier verlangt, dass wir Mütter zu spät kommen dürfen oder irgendwelchen Kram, nur weil wir Kinder haben. Es gibt Regeln und an die hält man sich.

Die Sache mit dem Urlaub sehe ich jetzt auch zwiegespalten. Bei uns in der Firma z.B. muss auf dem Jahresurlaubsantrag angekreuzt werden, ob man ein schulpflichtiges Kind hat. Ist dem so, wird man selbstverständlich zur Ferienzeit bevorzugt, logisch oder? Finde ich nur fair und gerecht. Ich erwarte da schlicht keine Gleichbehandlung, so dass jeder den gleichen Anspruch auf den Urlaub in dem Zeitraum hat. Tu ich einfach nicht. Ich habe kein schulpflichtiges Kind und habe dann halt davor oder danach Urlaub. Das bedeutet für mich Rücksichtnahme.

Ich habe bei uns allerdings auch schon das Gegenteil erlebt, leider. Fand ich ziemlich hart. Eine alleinerziehende Kollegin mit zwei Kindern musste am 24. und am 26.12. arbeiten. Der kinderlose Teamleiter hatte frei. Wir hatten den kompletten Dezember und die ersten beiden Januarwochen Urlaubssperre. Er hatte ab 23.12. frei und kam am 31.12. wieder. Vorher schrieb er uns allen aber noch eine E-Mail mit dem obligatorischen Frohe Weihnachten und dass wir alle die freien Tage genießen sollen Da hört bei mir jegliches Verständnis auf.

Im Hinblick auf die Altersarmut bei Frauen finde ich sehr wohl, dass Mütter (oder auch Väter), die zurück in den Job kommen, diverse Unterstützung bekommen sollten, egal in welcher Form. Das was da auf dem Arbeitsmarkt und in den Firmen passiert, ist Diskriminierung! Und natürlich spreche ich nicht von allen Firmen. Es gibt auch tolle. Hier bei uns im Ort arbeiten sehr viele Väter in einem großen Konzern, dort bekommt man, wenn man ein Kind unter 6 Jahren hat, pro Kind 4 Tage mehr Urlaub im Jahr. Es gibt Mittel und Wege.

Naja, aber mal ehrlich: Kinder sind Privatsache. Wieso sollte der Urlaub der ganzen Firma anhand der Pläne deiner Kinder geplant werden? Man spricht sich ab, das halte ich für normal im Kollegenkreis, aber ein Anspruch besteht einfach nicht. wenn der Urlaub so genehmigt wird, dass es den Eltern passt, dann ist es ein Entgegenkommen, kein Muss. Und auch ein Kinderloser kann zufällig im Juli/August was geplant haben (Hochzeit, runter Geburtstag, Urlaub mit der besten Freundin, die Lehrerin ist...) - warum ist das weniger wert als der Wunsch der Eltern?
Schnecke510
7212 Beiträge
21.02.2020 21:16
Zitat von Pakuna:

Hier zB. im § 7 Bundesurlaubsgesetz:

"(1) Bei der zeitlichen Festlegung des Urlaubs sind die Urlaubswünsche des Arbeitnehmers zu berücksichtigen, es sei denn, daß ihrer Berücksichtigung dringende betriebliche Belange oder Urlaubswünsche anderer Arbeitnehmer, die unter sozialen Gesichtspunkten den Vorrang verdienen , entgegenstehen."

Äh, ja, da steht nichts von Kindern und Ferien. Das kann auch Beerdigungen, Familienfeiern usw. betreffen.
Schnecke510
7212 Beiträge
21.02.2020 21:19
Zitat von nilou:

Zitat von Lealein:

Ich habe mir das Thema auch mal gemerkt und lausche gespannt

Ich glaube die wenigsten Mütter kosten die "ich habe Kinder-Karte" voll aus.
Wenn eine Mutter mal später kommt oder eher gehen muss, dann hat es seine Gründe. Ich für meinen Teil habe immer versucht es auf ein Minimum zu reduzieren oder es auszugleichen indem ich an anderen Tagen länger geblieben bin oder gar am Sonntag Aufträge nachgeholt habe.

Als ich das Bewerbungsgespräch hatte, war ich noch mit meinem Mann zusammen. Zum Arbeitsantritt war ich seit 2 Tagen getrennt und bei einem Gespräch mit meinem damaligen Chef habe ich ihm die Umstände auch gleich gesagt und er? Er sagte: "hätte ich das vorher gewusst, hätte ich sie nicht eingestellt". Das war wie ein Schlag ins Gesicht. In Folge dessen habe ich mich nicht ein Mal krankgeschrieben in der 6 monatigen Probezeit, obwohl mein Kleiner, damals 1,5 jähriger Sohn in der Zeit andauernd krank war. Ich durfte mir in der Zeit von meinem Ex und von den Omas die die Krankenpflege übernommen haben so einiges anhören, aber ich hätte schlicht und ergreifend meinen Job verloren, das hat er mir quasi durch die Blume gesagt... Und das als 3-facher Vater.

In diesem Sinne wünsche ich insbesonderen den Alleinerziehenden unter euch, dass ihr Glück habt bei der Jobsuche. Ich für meinen Teil werde beim nächsten Bewerbungsgespräch das Thema ganz klar ansprechen. Dass ich nun mal 3 Kinder habe und keine Bauchschmerzen haben möchte, nur weil eines der 3 mal krank ist. Ich werde versuchen Fehlzeiten aufzufangen, aber auf keinen Fall bringe ich meine Kinder wochenweise zu den Großeltern, damit ich meinen Vertrag nachkomme.


Ich habe bei der jetzigen Stelle ganz klar im Vorstellungsgespräch gesagt wie ich max. arbeiten kann und will. Das ich allein für die Betreuung des Kindes da bin und wenn da was ist ich allein das auffangen muss.

Ich habe mir auch bewußt eine "unwichtige" Stelle gesucht wo es nicht "überlebenswichtig" ist das genau ich da bin. Erspart allen Seiten Streß. Nichtsdestotrotz fehle ich nicht häufiger oder weniger als ein kinderloser Kollege. Andere Rechte und co habe ich auch nicht. Bei der Urlaubsplanung sind natürlich die Kitaschließzeiten und Ferien entscheiden. Alles andere wäre ja wenig zielführend.

Das ist doch voll ok. Und wenn du so ehrlich warst und es eine unwichtige Stelle ist...und der Vertrag geschlossen wurde, ist doch erfreulich.
Mir gehen aber die Leute auf den Keks, die überall wichtig sein wollen und ganze Abteilungen unter deren Privatleben zu leiden haben. Das geht nicht in Ordnung. So wie du deinen Fall beschreibst, ist doch nichts zu sagen.
Waffel
1030 Beiträge
21.02.2020 21:38
Zitat von Schnecke510:

Zitat von nilou:

Zitat von Schnecke510:

Bei einer Sache muss ich kurz mal einhaken. Wieso sollte jemand, der Kinder hat, mehr Rücksicht nehmen als jemand, der keine hat? Rücksichtnahme ist doch primär eine Frage der wirtschaftlichen und personellen Möglichkeiten, nicht der Biographie des Chefs. Mir geht es da auch um Gleichberechtigung - Verlässlichkeit erwarte ich von jedem, von Kinderlosen und von vielfachen Müttern. Dass hier von Rücksichtnahme gesprochen wird, finde ich komisch. Man macht einen Vertrag, setzt die Regeln fest und daran halten sich beide Seiten. Ansonsten kommt der Vertrag nicht zustande. Wieso Rücksichtnahme?


Es geht hier nicht um Rücksichtnahme und Verlässlichkeit an sich, die ist bei jedem zu erwarten.

Fall aus meiner vorherigen Stelle, alle keine Kinder. Kita ruft an ich soll das Kind sofort abholen kommen da Fieber. Frage meines Kollegen: muss das jetzt sein oder geht das auch in 2-3 Stunden. Das meine denke ich die meisten hier. Kinderlose verstehen nicht das man da keinen Spielraum hat. Irgend jemand muss das Kind dann abholen und wenn man keinen hat muss man da selber hin und ist dann eben auch Kind krank. Das hat nichts mit mangelnder Rücksichtnahme oder extra Wurst der Mütter/Eltern zu tun sondern damit das man sich eben schlicht und ergreifend um das kranke Kind kümmern muss.

Und ich habe eben auch schon festgestellt das kinderlos das schlicht und ergreifend nicht nachvollziehen können weil sie es nicht kennen. Ich habe vor dem Kind selber so gedacht.

Verlässlichkeit hört eben da auf wo man selber oder das Kind krank ist.

Rücksichtnahme berücksichtigt bei allen das wir nur Menschen und keine Maschinen sind.

Da siehst du, dass bei Eltern offenbar Verlässlichkeit anders definiert wird. Und deswegen stellen Arbeitgeber nicht so gerne Leute mit Kindern ein. Und genau das ist die Sache. Ich kann beide Seiten verstehen. Ich kann aber auch verstehen, dass Verträge unter diesen Umständen eben nicht zustande kommen.


Eigentlich sollte ich auf meinen Fingern sitzen bleiben...

Erschreckend, diese Antwort.

Je nach eigenem Krankheitszustand oder dem der Kinder ist die Arbeitsfähigkeit nicht gegeben, daher definieren Eltern Verlässlichkeit doch nicht anders.

Es gibt offensichtlich genug "verlässliche" Exemplare, die ihre Kinder mit Durchfall in die Einrichtungen schicken und zuvor mit Kohletabletten füttern; Fiebersaft verabreichen, damit die Kleinen nicht auffallen. Oder Kollegen/ Kolleginnen, die mit ansteckendem DF das Büro aufsuchen, niemanden informieren und die halbe Abteilung infizieren.

Es stand hier schon einmal geschrieben, am besten man beginnt als Frau erst ab Mitte 40 das Berufsleben oder stellt das Thema Nachwuchs komplett ein.

Um wieder etwas neutraleren Boden zu betreten - niemand spricht hier davon, dass Eltern permanent und überproportional ausfallen; kranke Kinder müssen nun einmal versorgt werden. Ruft, wie im oben genannten Beispiel, die Einrichtung an und bittet, das akut erkrankte Kind abzuholen, ist dem eben so.
serap1981
2740 Beiträge
21.02.2020 21:44
Natürlich muss jemand ein krankes Kind abholen. Aber warum immer die Mutter? Wir haben hier ein paar in der Firma mit einem gemeinsamen Kind. Es ist im ersten kita-Jahr und beide arbeiten vollzeit, sie dabei etwas höher gestellt. Bei jedem Anruf der Kita ist sie weg, aber er nicht? Warum kann man sich da nicht abwechseln?
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