Mütter- und Schwangerenforum

Vorstellungsgespräch - mit Kind kein Problem! - ist das ne Falle?

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27.06.2018 08:20
Zitat von sososo:

Ich arbeite viel mit StartUps in Berlin zusammen, da gibts gerade so nen Hype was das angeht. Da kommt der Agenturchef selber mit Baby im Kinderwagen und bespricht wichtige Dinge beim Spaziergang durch den Park.

Ich würde das niemals tun, wobei das sicher auch von der Stelle abhängig ist. Aber bei so einem Gespräch will man doch deutlich machen, wie konzentriert, organisiert man ist, wie sehr man für den Beruf brennt. Das ginge mit meinen Jungs definitiv nicht.
Selbst wenn sie nur malen, unterbrechen sie auch mal Erwachsene um ein Bild zu zeigen usw.

Also, Babysitter suchen.


Find ich großartig.
27.06.2018 08:28
Ich finde es gut und ich würde mit Kind hingehen, wenn er es schon anbietet. Letztlich ist es ja auch so, dass das Kind Bestandteil deines Lebens ist und immer die Nummer 1. Das ist auch jedem Chef klar. Und jeder Chef mit Herz und Verstand, wird es dem Arbeitnehmer so einrichten, soweit eben möglich, dass Familie und Beruf unter einen Hut zu bekommen sind.

Ich habe da nie einen Hehl draus macht. Ich habe in JEDEM Vorstellungsgespräch klar gesagt, dass ich grundsätzlich eine Betreuung habe, dass es aber immer Situationen geben kann (Krankheit, KIta-Schließzeiten etc. pp.) wo diese Betreuung eben nicht greifen kann und das nur ich als Mutter abdecken kann. Entweder haben sie mich dann genommen oder eben nicht. In den Fällen des Nichtnehmens, war ich dann auch zufrieden, weil ich da gar nicht hin wollte, wenn man sich nicht darauf einstellt. Man arbeitet doch i.d.R. um sein Leben zu finanzieren, und lebt nicht, um zu arbeiten. Wenn der Job dann noch Spaß macht, umso besser. Für mich geht das nur in Kombi. Von daher: Geh mit Kind und berichte bitte, wie es war und wie es ausgeht.

LG Zaubi
Pakuna
7789 Beiträge
27.06.2018 09:01
Ich seh das wie Zaubi. Als ob man vor einem potentiellen Arbeitgeber verstecken müsste, dass man ein Kind hat. Mir sind so Chefs eh suspekt, die damit ein Problem haben, wenn man ein Kind hat.

Ich habe nächste Woche auch wieder ein Vorstellungsgespräch. Genau diese Punkte werde ich auch ansprechen und wenn man sich dort zickig hat (was ich nicht glaube, weil es extra eine Schicht für Mütter ist), wäre der Job nicht meins.
Schnecke510
7212 Beiträge
27.06.2018 09:07
Es kommt auf den Job an. In bestimmten Branchen ist ein seriöses Auftreten einfach wichtig. Da hat das Privatleben nichts im Vorstellungsgespräch zu suchen. Bei lockereren Jobs, warum nicht?
Von meinem Chef erwarte ich aber, dass die Arbeit Priorität 1 ist, denn dafür ist er Chef geworden. Sonst hätte er sich anders entscheiden müssen. Ich würde nicht neben ihm im Park rumlaufen mit seinem Kind. Als Mitarbeiterin habe ich Anspruch auf ein anständiges Gesprächsklima.
Marlen84
6882 Beiträge
27.06.2018 10:52
Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es war.
Ich habe auch vereinzelt von Frauen gelesen, die ihre Kinder verschwiegen haben, und ansonsten den Job nicht bekommen hätten. Ist grundsätzlich auch eine schlechte Basis, Kinder werden auch mal krank, müssen aus der Kita/Schule abgeholt werden. Fand ich richtig merkwürdig, diese Beiträge.

Welche Jobs sind denn für euch locker?
Und welche stuft ihr so ein, das ein Gespräch stupide in einem Büro geführt werden muss? Ich hab keine Ahnung, wozu mein Beruf zählt.

Aber eure Beiträge, Gespräche mit Kind, find ich wirklich toll. Ich habe auch die Einstellungen, Familie kommt an erster Stelle, vorallem wenn die Kids noch so betreuungsbedürftig sind. Wenn später alle die Schule besuchen, wird es bestimmt etwas lockerer.
Vielleicht liegt es auch an meinem Alter, vor 4 Jahren habe ich tatsächlich auch überlegt, ob ich mein eines Kind überhaupt angebe. Einfach aus der Angst heraus, nichts zu finden. Nun bin ich total beruhigt, so viele positive Rückmeldungen zu bekommen, trotz der drei Kinder und Angabe des Alters.
bambina_1990
16691 Beiträge
27.06.2018 10:59
Zitat von Marlen84:

Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es war.
Ich habe auch vereinzelt von Frauen gelesen, die ihre Kinder verschwiegen haben, und ansonsten den Job nicht bekommen hätten. Ist grundsätzlich auch eine schlechte Basis, Kinder werden auch mal krank, müssen aus der Kita/Schule abgeholt werden. Fand ich richtig merkwürdig, diese Beiträge.

Welche Jobs sind denn für euch locker?
Und welche stuft ihr so ein, das ein Gespräch stupide in einem Büro geführt werden muss? Ich hab keine Ahnung, wozu mein Beruf zählt.

Aber eure Beiträge, Gespräche mit Kind, find ich wirklich toll. Ich habe auch die Einstellungen, Familie kommt an erster Stelle, vorallem wenn die Kids noch so betreuungsbedürftig sind. Wenn später alle die Schule besuchen, wird es bestimmt etwas lockerer.
Vielleicht liegt es auch an meinem Alter, vor 4 Jahren habe ich tatsächlich auch überlegt, ob ich mein eines Kind überhaupt angebe. Einfach aus der Angst heraus, nichts zu finden. Nun bin ich total beruhigt, so viele positive Rückmeldungen zu bekommen, trotz der drei Kinder und Angabe des Alters.
ich musste bei meinen letzten Job mein viertes Kind verschweigen , hatte keine Vorstellungsgespräche bekommen , dann hatte das geklappt, jetzt bei meiner neuen arbeit die Chefin wusste das ich vier Kinder hab , ist ja auch ein perfekter Job für Mütter , nur vormittags
27.06.2018 11:13
Zitat von cogito_ergo_sum:

Mit ganz wenigen Ausnahmen (z.B. bei Erzieherinnen) würde ich sagen: ein Kind hat beim Vorstellungsgespräch nichts verloren!

Aber habt Ihr jetzt einen Vormittagstermin? Beim ersten lesen hätte ich „Kein Problem” so verstanden: „kein Problem, dann gebe ich Ihnen einen Nachmittagstermin”.
Ich würde das Kind auch nicht mitnehmen, das hat da nichts verloren. Sehe das so wie Du. Sei denn es ist ein Beruf, der mit Kindern zu tun hat, dann könnte sich das Kind in der Kita während des Gespräches beschäftigen oder...
Schnecke510
7212 Beiträge
27.06.2018 11:28
Zitat von Marlen84:

Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es war.
Ich habe auch vereinzelt von Frauen gelesen, die ihre Kinder verschwiegen haben, und ansonsten den Job nicht bekommen hätten. Ist grundsätzlich auch eine schlechte Basis, Kinder werden auch mal krank, müssen aus der Kita/Schule abgeholt werden. Fand ich richtig merkwürdig, diese Beiträge.

Welche Jobs sind denn für euch locker?
Und welche stuft ihr so ein, das ein Gespräch stupide in einem Büro geführt werden muss? Ich hab keine Ahnung, wozu mein Beruf zählt.

Aber eure Beiträge, Gespräche mit Kind, find ich wirklich toll. Ich habe auch die Einstellungen, Familie kommt an erster Stelle, vorallem wenn die Kids noch so betreuungsbedürftig sind. Wenn später alle die Schule besuchen, wird es bestimmt etwas lockerer.
Vielleicht liegt es auch an meinem Alter, vor 4 Jahren habe ich tatsächlich auch überlegt, ob ich mein eines Kind überhaupt angebe. Einfach aus der Angst heraus, nichts zu finden. Nun bin ich total beruhigt, so viele positive Rückmeldungen zu bekommen, trotz der drei Kinder und Angabe des Alters.

Die Kinder nicht angeben heißt doch nicht, dass man sie verschweigt. Ich habe die Kinder nie explizit angegeben und wurde auch nie danach gefragt. Ich wusste aber, dass Kinder und Arbeit sich nie oder kaum in die Quere kommen, weil bei mir die Arbeit damals eine sehr hohe Priorität hatte. Das lag aber auch am Job und an der Branche. Da ist es einfach undenkbar zu sagen, ich muss mein Kind abholen, ich kann jetzt nicht. Heute würde ich das vielleicht anders sehen.
Was ich sagen will: Arbeit ist Arbeit und Privatleben ist Privatleben. Ich unterschreibe einen Arbeitsvertrag, der die Konditionen klar regelt. Was da drin steht, ist verbindlich. Und ich kann den Vertrag nicht ständig brechen, nur weil ich Kinder habe. Dann muss ich entsprechend verhandeln. Ob Kinder oder nicht, ist doch egal. Mit Kindern argumentieren, halte ich für gefährlich, das klingt immer nach Ausrede für alles...
Und privat ist privat. Meinen Arbeitgeber geht das nichts an. Der muss nicht wissen, ob ich Kinder habe und wenn ja, wie viele. Kann ihm egal sein. ich habe auch nie angegeben, dass ich verheiratet bin und wurde auch nie danach gefragt (außer bei der Steuerklasse...). Klar, irgendwann spricht man mal mit den Kollegen drüber, aber ICH bewerbe mich doch mit meinem Wissen und meiner Erfahrung, nicht mit meinem Privatleben.
Und wisst ihr, was die Reaktion war in so gut wie allen Fällen, wenn es die Kollegen das dann mal erfahren haben? Waaaas? Du hast Kinder? Und gleich 7? Hätte ich nieeee gedacht bei dir. Find ich toll, dass du so professionell bist.
Tanzbär
13452 Beiträge
27.06.2018 12:25
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Marlen84:

Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es war.
Ich habe auch vereinzelt von Frauen gelesen, die ihre Kinder verschwiegen haben, und ansonsten den Job nicht bekommen hätten. Ist grundsätzlich auch eine schlechte Basis, Kinder werden auch mal krank, müssen aus der Kita/Schule abgeholt werden. Fand ich richtig merkwürdig, diese Beiträge.

Welche Jobs sind denn für euch locker?
Und welche stuft ihr so ein, das ein Gespräch stupide in einem Büro geführt werden muss? Ich hab keine Ahnung, wozu mein Beruf zählt.

Aber eure Beiträge, Gespräche mit Kind, find ich wirklich toll. Ich habe auch die Einstellungen, Familie kommt an erster Stelle, vorallem wenn die Kids noch so betreuungsbedürftig sind. Wenn später alle die Schule besuchen, wird es bestimmt etwas lockerer.
Vielleicht liegt es auch an meinem Alter, vor 4 Jahren habe ich tatsächlich auch überlegt, ob ich mein eines Kind überhaupt angebe. Einfach aus der Angst heraus, nichts zu finden. Nun bin ich total beruhigt, so viele positive Rückmeldungen zu bekommen, trotz der drei Kinder und Angabe des Alters.

Die Kinder nicht angeben heißt doch nicht, dass man sie verschweigt. Ich habe die Kinder nie explizit angegeben und wurde auch nie danach gefragt. Ich wusste aber, dass Kinder und Arbeit sich nie oder kaum in die Quere kommen, weil bei mir die Arbeit damals eine sehr hohe Priorität hatte. Das lag aber auch am Job und an der Branche. Da ist es einfach undenkbar zu sagen, ich muss mein Kind abholen, ich kann jetzt nicht. Heute würde ich das vielleicht anders sehen.
Was ich sagen will: Arbeit ist Arbeit und Privatleben ist Privatleben. Ich unterschreibe einen Arbeitsvertrag, der die Konditionen klar regelt. Was da drin steht, ist verbindlich. Und ich kann den Vertrag nicht ständig brechen, nur weil ich Kinder habe. Dann muss ich entsprechend verhandeln. Ob Kinder oder nicht, ist doch egal. Mit Kindern argumentieren, halte ich für gefährlich, das klingt immer nach Ausrede für alles...
Und privat ist privat. Meinen Arbeitgeber geht das nichts an. Der muss nicht wissen, ob ich Kinder habe und wenn ja, wie viele. Kann ihm egal sein. ich habe auch nie angegeben, dass ich verheiratet bin und wurde auch nie danach gefragt (außer bei der Steuerklasse...). Klar, irgendwann spricht man mal mit den Kollegen drüber, aber ICH bewerbe mich doch mit meinem Wissen und meiner Erfahrung, nicht mit meinem Privatleben.
Und wisst ihr, was die Reaktion war in so gut wie allen Fällen, wenn es die Kollegen das dann mal erfahren haben? Waaaas? Du hast Kinder? Und gleich 7? Hätte ich nieeee gedacht bei dir. Find ich toll, dass du so professionell bist.

Jetzt bin ich doch mal neugierig: In welcher Branche arbeitest du eigentlich?

Bei uns (in der Automobilbranche) ist es ja doch recht männerlastig und doch haben alle Verständnis, wenn man mal sagen muss, dass man jetzt kein weiteres Meeting mehr machen kann, weil man die Kinder abholen muss. Das machen im Übrigen alle dort, also auch die Männer (und die Chefs), und da guckt keiner blöd.
Schnecke510
7212 Beiträge
27.06.2018 12:27
Zitat von Tanzbär:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Marlen84:

Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es war.
Ich habe auch vereinzelt von Frauen gelesen, die ihre Kinder verschwiegen haben, und ansonsten den Job nicht bekommen hätten. Ist grundsätzlich auch eine schlechte Basis, Kinder werden auch mal krank, müssen aus der Kita/Schule abgeholt werden. Fand ich richtig merkwürdig, diese Beiträge.

Welche Jobs sind denn für euch locker?
Und welche stuft ihr so ein, das ein Gespräch stupide in einem Büro geführt werden muss? Ich hab keine Ahnung, wozu mein Beruf zählt.

Aber eure Beiträge, Gespräche mit Kind, find ich wirklich toll. Ich habe auch die Einstellungen, Familie kommt an erster Stelle, vorallem wenn die Kids noch so betreuungsbedürftig sind. Wenn später alle die Schule besuchen, wird es bestimmt etwas lockerer.
Vielleicht liegt es auch an meinem Alter, vor 4 Jahren habe ich tatsächlich auch überlegt, ob ich mein eines Kind überhaupt angebe. Einfach aus der Angst heraus, nichts zu finden. Nun bin ich total beruhigt, so viele positive Rückmeldungen zu bekommen, trotz der drei Kinder und Angabe des Alters.

Die Kinder nicht angeben heißt doch nicht, dass man sie verschweigt. Ich habe die Kinder nie explizit angegeben und wurde auch nie danach gefragt. Ich wusste aber, dass Kinder und Arbeit sich nie oder kaum in die Quere kommen, weil bei mir die Arbeit damals eine sehr hohe Priorität hatte. Das lag aber auch am Job und an der Branche. Da ist es einfach undenkbar zu sagen, ich muss mein Kind abholen, ich kann jetzt nicht. Heute würde ich das vielleicht anders sehen.
Was ich sagen will: Arbeit ist Arbeit und Privatleben ist Privatleben. Ich unterschreibe einen Arbeitsvertrag, der die Konditionen klar regelt. Was da drin steht, ist verbindlich. Und ich kann den Vertrag nicht ständig brechen, nur weil ich Kinder habe. Dann muss ich entsprechend verhandeln. Ob Kinder oder nicht, ist doch egal. Mit Kindern argumentieren, halte ich für gefährlich, das klingt immer nach Ausrede für alles...
Und privat ist privat. Meinen Arbeitgeber geht das nichts an. Der muss nicht wissen, ob ich Kinder habe und wenn ja, wie viele. Kann ihm egal sein. ich habe auch nie angegeben, dass ich verheiratet bin und wurde auch nie danach gefragt (außer bei der Steuerklasse...). Klar, irgendwann spricht man mal mit den Kollegen drüber, aber ICH bewerbe mich doch mit meinem Wissen und meiner Erfahrung, nicht mit meinem Privatleben.
Und wisst ihr, was die Reaktion war in so gut wie allen Fällen, wenn es die Kollegen das dann mal erfahren haben? Waaaas? Du hast Kinder? Und gleich 7? Hätte ich nieeee gedacht bei dir. Find ich toll, dass du so professionell bist.

Jetzt bin ich doch mal neugierig: In welcher Branche arbeitest du eigentlich?

Bei uns (in der Automobilbranche) ist es ja doch recht männerlastig und doch haben alle Verständnis, wenn man mal sagen muss, dass man jetzt kein weiteres Meeting mehr machen kann, weil man die Kinder abholen muss. Das machen im Übrigen alle dort, also auch die Männer (und die Chefs), und da guckt keiner blöd.

Früher war ich in der Wissenschaft. Nach einem Burnout habe ich mich neu orientiert und fahre nun zweigleisig - Projektjob und "Beratungstätigkeiten" im Bereich Wissenschaft.
Marlen84
6882 Beiträge
27.06.2018 12:28
Schnecke, ich bin ganz sicher, das es da ganz verschiedene Ansichten gibt.
Ich arbeite, um zu leben, mit und für meine Familie. Und wenn meine Umstände nicht zur Firma passen, ist die Firma nichts für mich. Das hat aber jetzt nichts mit dem Vorstellungsgespräch mit Kind zutun, das war Entscheidung vom Chef, sondern mit der Einstellung, ob Arbeit höchste Priorität hat.
Bei mir haben das die Kinder, und wenn sie krank/verletzt sind oder sonstwas haben, komme ich natürlich von jeder Arbeitsstelle herbei geeilt. Ganz klar, und wenn das jemand nicht versteht, passt es nicht zusammen. Die fehlende Arbeitszeit kann man nachholen, einen anderen Tag länger machen.

Ich finde es für MICH viel entspannter, wenn meine Umstände in einer neuen Firma bekannt sind. Ich würde nie wieder einen Vertrag unterschrieben, wenn das nicht alles besprochen wurde.

Werden deine Kinder nie krank? Wirst du nie auf Arbeit angerufen, bitte abholen? Nimmst du keinen Urlaub in den Ferien?
Marlen84
6882 Beiträge
27.06.2018 12:30
Tanzbär, was machst du in der Automobilbranche, wenn dich fragen darf?
Tanzbär
13452 Beiträge
27.06.2018 12:31
Zitat von Schnecke510:

Zitat von Tanzbär:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Marlen84:

Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es war.
Ich habe auch vereinzelt von Frauen gelesen, die ihre Kinder verschwiegen haben, und ansonsten den Job nicht bekommen hätten. Ist grundsätzlich auch eine schlechte Basis, Kinder werden auch mal krank, müssen aus der Kita/Schule abgeholt werden. Fand ich richtig merkwürdig, diese Beiträge.

Welche Jobs sind denn für euch locker?
Und welche stuft ihr so ein, das ein Gespräch stupide in einem Büro geführt werden muss? Ich hab keine Ahnung, wozu mein Beruf zählt.

Aber eure Beiträge, Gespräche mit Kind, find ich wirklich toll. Ich habe auch die Einstellungen, Familie kommt an erster Stelle, vorallem wenn die Kids noch so betreuungsbedürftig sind. Wenn später alle die Schule besuchen, wird es bestimmt etwas lockerer.
Vielleicht liegt es auch an meinem Alter, vor 4 Jahren habe ich tatsächlich auch überlegt, ob ich mein eines Kind überhaupt angebe. Einfach aus der Angst heraus, nichts zu finden. Nun bin ich total beruhigt, so viele positive Rückmeldungen zu bekommen, trotz der drei Kinder und Angabe des Alters.

Die Kinder nicht angeben heißt doch nicht, dass man sie verschweigt. Ich habe die Kinder nie explizit angegeben und wurde auch nie danach gefragt. Ich wusste aber, dass Kinder und Arbeit sich nie oder kaum in die Quere kommen, weil bei mir die Arbeit damals eine sehr hohe Priorität hatte. Das lag aber auch am Job und an der Branche. Da ist es einfach undenkbar zu sagen, ich muss mein Kind abholen, ich kann jetzt nicht. Heute würde ich das vielleicht anders sehen.
Was ich sagen will: Arbeit ist Arbeit und Privatleben ist Privatleben. Ich unterschreibe einen Arbeitsvertrag, der die Konditionen klar regelt. Was da drin steht, ist verbindlich. Und ich kann den Vertrag nicht ständig brechen, nur weil ich Kinder habe. Dann muss ich entsprechend verhandeln. Ob Kinder oder nicht, ist doch egal. Mit Kindern argumentieren, halte ich für gefährlich, das klingt immer nach Ausrede für alles...
Und privat ist privat. Meinen Arbeitgeber geht das nichts an. Der muss nicht wissen, ob ich Kinder habe und wenn ja, wie viele. Kann ihm egal sein. ich habe auch nie angegeben, dass ich verheiratet bin und wurde auch nie danach gefragt (außer bei der Steuerklasse...). Klar, irgendwann spricht man mal mit den Kollegen drüber, aber ICH bewerbe mich doch mit meinem Wissen und meiner Erfahrung, nicht mit meinem Privatleben.
Und wisst ihr, was die Reaktion war in so gut wie allen Fällen, wenn es die Kollegen das dann mal erfahren haben? Waaaas? Du hast Kinder? Und gleich 7? Hätte ich nieeee gedacht bei dir. Find ich toll, dass du so professionell bist.

Jetzt bin ich doch mal neugierig: In welcher Branche arbeitest du eigentlich?

Bei uns (in der Automobilbranche) ist es ja doch recht männerlastig und doch haben alle Verständnis, wenn man mal sagen muss, dass man jetzt kein weiteres Meeting mehr machen kann, weil man die Kinder abholen muss. Das machen im Übrigen alle dort, also auch die Männer (und die Chefs), und da guckt keiner blöd.

Früher war ich in der Wissenschaft. Nach einem Burnout habe ich mich neu orientiert und fahre nun zweigleisig - Projektjob und "Beratungstätigkeiten" im Bereich Wissenschaft.

Wissenschaft ist jetzt natürlich ziemlich weitgefasst. Kann ja quasi alles sein von Natur- bis hin zu Sozialwissenschaften. Aber egal.

Mir persönlich wäre das zu anstrengend, wenn ich wüsste oder auch nur das Gefühl hätte, dass ich mich wegen der Kinder immer verbiegen muss. Bloß professionell rüberkommen, die Kinder mit keinem Wort erwähnen usw. Da bin ich sehr froh über den lockeren Umgang, der bei uns auf der Arbeit herrscht, wodurch auch viele Freundschaften entstanden sind (nicht nur bei uns, sondern auch bei anderen).
Tanzbär
13452 Beiträge
27.06.2018 12:32
Zitat von Marlen84:

Tanzbär, was machst du in der Automobilbranche, wenn dich fragen darf?

Ich bin Ingenieurin.
Schnecke510
7212 Beiträge
27.06.2018 12:40
Zitat von Marlen84:

Schnecke, ich bin ganz sicher, das es da ganz verschiedene Ansichten gibt.
Ich arbeite, um zu leben, mit und für meine Familie. Und wenn meine Umstände nicht zur Firma passen, ist die Firma nichts für mich. Das hat aber jetzt nichts mit dem Vorstellungsgespräch mit Kind zutun, das war Entscheidung vom Chef, sondern mit der Einstellung, ob Arbeit höchste Priorität hat.
Bei mir haben das die Kinder, und wenn sie krank/verletzt sind oder sonstwas haben, komme ich natürlich von jeder Arbeitsstelle herbei geeilt. Ganz klar, und wenn das jemand nicht versteht, passt es nicht zusammen. Die fehlende Arbeitszeit kann man nachholen, einen anderen Tag länger machen.

Ich finde es für MICH viel entspannter, wenn meine Umstände in einer neuen Firma bekannt sind. Ich würde nie wieder einen Vertrag unterschrieben, wenn das nicht alles besprochen wurde.

Werden deine Kinder nie krank? Wirst du nie auf Arbeit angerufen, bitte abholen? Nimmst du keinen Urlaub in den Ferien?

Heute ist das kein Thema mehr. Ich arbeite sowieso aktuell von zu Hause aus. Wenn sie jetzt krank werden, dann umsorge ich sie ganz normal und es erfüllt mich. Ja. Ich nehme auch Urlaub in den Ferien - und auch das finde ich schön.
Früher musste es eben irgendwie gehen. Wir hatten immer ein Aupair, das zur Not eben die kranken Kinder betreut hat. Abends kam dann meine Mutter - da habe ich angerufen. Da ich teilweise 1,5 Stunden einfach gependelt bin zu meiner Arbeitsstelle, war es nicht möglich, irgendwen einfach mal so abzuholen. Das war den Kindern aber auch bewusst. Zumal meine Anwesenheit an der Arbeitsstelle nur vier Tage die Woche betrug und da war jede Minute meiner Anwesenheit verplant. Da es sich um eine Führungsposition handelte, war ich da sehr in Anspruch genommen. Private Telefonate höchstens mal in der Mittagspause, die aber oft genug ausfiel.
Meist kam ich um halb 10 Uhr dort an und da stand schon eine Schlange Leute vor meinem Büro. Bis ich die Leute "versorgt" hatte, war es 10:15. Dann 15 Minuten fest eingeplante Zeit für die Sekretärin. Dann einen Termin bis Mittag. Dann Nachbereitung des Termins und diverse Telefonate. Wenn Zeit für ein Brot blieb, war das schon entspannend. Um 14 Uhr wieder ein Meeting bzw. eine Präsentation bis 16 Uhr. Ab 16 Uhr dann Mitarbeitergespräche. Bei wichtigen Projektfristen dauerte das schon mal bis 22 Uhr. Wann hätte ich da Zeit für Privatleben gehabt?
Urlaub hatte ich damals nur pro forma. Vielleicht 10 freie Tage pro Jahr. Jedes Wochenende und jeden Feiertag habe ich gearbeitet. Die 10 freien Tage waren die Tage, wo wir weggefahren sind.
Und dann habe ich gesagt, ich will das nicht mehr.
Bei meinem Mann geht das bis heute so. Allerdings hatte mein Mann nie den Konflikt zwischen Arbeit und Familie, da er größtenteils im Ausland tätig war. Erst in Korea und nun seit fast 10 Jahren in den USA. Davor ca. 500km weg von uns, da haben wir allerdings zusammengewohnt.

Von nichts kommt nichts. Wenn ich eins in meinem Leben gelernt habe, dann das.
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