Mütter- und Schwangerenforum

GenderGaga - unsere Jungs sind Jungs und unsere Mädels Mädels

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19.06.2015 22:39
Ich habe mir jetzt die Leitlinien dieses hochkritisierten Bildungsplans aus BaWü mal zu Gemüte geführt und musste schon bei den ersten Zeilen grinsen (www.km-bw.de/site/pbs-bw/get/params_Dattachment/1 845720/Arbeitspapier%20Leitperspektiven.pdf):
"Maßstab für Identitätsbildung und Dialog sind die Würde des Menschen und das christliche Menschenbild, wie sie in Grundgesetz, Landesverfassung und Schulgesetz niedergelegt sind." (Irgendwo unterwegs auf dem Bildungsserver habe ich auch gelesen, dass beide Landeskirchen sowie die Opposition an den Bildungsausschüssen beteiligt waren. Das ist mehr Demokratie, als ich es vom Bildungssektor gewohnt bin, ehrlich gesagt.)
Auch ansonsten fehlt mir jeder Anhaltspunkt zu irgendeiner Form von Umerziehung, Überbetonung des Regenbogens oder sonst irgendwas Unkoscherem. Da wird lediglich zu Akzeptanz und Toleranz aufgerufen. Von neuen Richtlinien in der Sexualerziehung oder irgendwelchen expliziten Verweisen, wie Homosexualität funktioniert, habe ich bisher 0,00 gefunden, suche aber morgen sicherlich weiter.

Der einzige Punkt, den ich seltsam fand war der Halbsatz, in dem eine gendergerechte Sprache als erstrebenswert dargestellt wird. Das lässt tatsächlich etwas Spielraum für Fantasie. Ist damit gemeint, dass "schwul" nicht als Schimpfwort verwendet werden soll oder dass die armen Kollegen in BaWü jetzt das Binnen-I im Grammatikunterricht verkaufen müssen.
Und ich glaube, das Binnen-I gibt hat keine Freunde. Das ist der Nerd unter den sprachlichen Stilblüten der Neuzeit. Nicht mal ich alte Kampfemanze halte das für erstrebenswert. Ehrlich gesagt war ich schon oft versucht das "Lehrer/Innen"-Schild an der Klotür mit Edding zu verschönern, indem ich "Lehrerinnen/Außen" darunterkritzle.
Mel-Ann
5657 Beiträge
19.06.2015 23:12
Oh ja bitte, mach das! Der ist echt gut!

Ich bin aber auch kein Freund des Binnen-Is. Meine Staatsarbeit wäre über eine Seite (!) kürzer gewesen, wenn ich nicht jedesmal "Lehrerinnen und Lehrer", "Schülerinnen und Schüler" hätte schreiben müssen. Kein Scherz jetzt, über eine Seite hat das ausgemacht! Fand ich super.
Ich war nur irgendwann dermaßen in Versuchung, auch noch Elterinnen und Eltern zu schreiben und Lehrbücherinnen und Lehrbücher und so... man rutscht da so rein...
miayan
546 Beiträge
20.06.2015 07:17
Zitat von Ario:

Zitat von miayan:

Zitat von Ario:

@Viala: Ich habe nur gesagt (ganz am Anfang), dass man gegen diesen Genderismus etwas tun muss, sprich dagegen, dass einem das einfach so aufs Auge gedrückt, in den Bildungsplänen verankert, in die Sprache eingeflochten, die Gesetzestexte verändert werden, als wichtigste querschnittsaufgabe der Bundesregierung festgesetzt ist - ohne das die Bevölkerung jemals danach gefragt worden wäre!!!!!

Wie andere Menschen ihre Sexualität leben ist mir wie gesagt völlig Schnuppe, WENN sie das nicht per Schule meinen Kindern aufs Auge drücken bzw. wenn auch ich meine Sexualität so weitergeben kann, wie ich es für richtig halte.

DAS FÄNDE ICH MAL TOLERANT!

Genau das siehst du falsch. Findest du es wirklich tolerant, dass deinen Kindern in der Schule beigebracht wird, dass es nur eine “richtige“ Form von Liebe gibt? Nämlich die zwischen Mann und Frau? Das unseren Kindern auferlegt wird, dass andere Gefühle falsch sind. Sorry, Du bist noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen. Gott sei dank muss man sich ( meist) nicht mehr schämen anders zu sein.
Toleranz ist eines was ich meinen Kindern mitgeben will. Alle Menschen zu akzeptieren egal ob Schwul, lesbisch, hetero, gehandicapt oder sonst irgendwas. Und wenn einer meiner Söhne später mal geschminkt nach Hause kommt, soll er, solange es ihn glücklich macht. Und eine meiner Töchter lesbisch.... Hauptsache sie sind glücklich und führen ein zufriedenes Leben. Ich bin froh drum, dass wir so weit sind, dass Menschen ihre Sexualität offen ausleben können und sich nicht mehr verstecken müssen.
LG von einer verheirateten, katholischen Mutter von 4 Kindern.


Und was sollen mir diese Infos jetzt genau sagen?

Und meiner Meinung nach muss man in der Schule überhaupt nicht von SExualität reden (außer wie gesagt die biologischen Fakten) - in einem offenen und vertrauenvollen Elternhaus dürfte das doch kein Problem sein.

Was Dir diese Infos sagen sollen? Das ich ein Recht spießiges Leben führe und im christlichen Glauben erzogen wurde und das für mich kein Widerspruch zu Toleranz ist....
Meine Älteste Tochter hatte gerade Kommunion und wir hatten das ein oder andere Gespräch darüber, dass in der Bibel andere Werte vermittelt werden als in der Schule usw. Auch hatte sie bereits Sexualerziehung in der Schule und ich finde es wichtig und richtig, dass das Thema dort thematisiert wird.
Ich finde es wichtig, dass die Kinder, egal um welche Themen es geht, verschiedene Sichtweisen kennenlernen. Genau dadurch lernen sie Toleranz anderen Meinungen gegenüber und sich selbst eine Meinung zu bilden.

Ich finde auch Deine Meinung nicht verkehrt.... jedem das seine. Trotzdem ist es für mich jenseits von Gut und Böse seine Kinder in Geschlechterrollen zu drängen.
Obsidian
15967 Beiträge
20.06.2015 19:12
Ich bin zu spät dran, es wurde schon fast alles geschrieben:
Nur soviel: Die TS ist nicht liebenswert konservativ. Hier handelt es sich nicht um jemand, der sorgsam alte, gute Werte schätzt und bewahren will.
Hier hat jemand ein dickes Problem mit der Vielfalt unserer Gesellschaft und bastelt sich daraus ein "Ich stehe gegen diesen Irrsinn ein, die Welt wird immer verrückter, aber hier bei uns sind Jungs noch Jungs und Mädels Mädels."
Hallo Pegida.

Mathelenlu
49370 Beiträge
21.06.2015 21:37
Zitat von Mamota:

Ich habe mir jetzt die Leitlinien dieses hochkritisierten Bildungsplans aus BaWü mal zu Gemüte geführt und musste schon bei den ersten Zeilen grinsen (www.km-bw.de/site/pbs-bw/get/params_Dattachment/1 845720/Arbeitspapier%20Leitperspektiven.pdf):
"Maßstab für Identitätsbildung und Dialog sind die Würde des Menschen und das christliche Menschenbild, wie sie in Grundgesetz, Landesverfassung und Schulgesetz niedergelegt sind." (Irgendwo unterwegs auf dem Bildungsserver habe ich auch gelesen, dass beide Landeskirchen sowie die Opposition an den Bildungsausschüssen beteiligt waren. Das ist mehr Demokratie, als ich es vom Bildungssektor gewohnt bin, ehrlich gesagt.)
Auch ansonsten fehlt mir jeder Anhaltspunkt zu irgendeiner Form von Umerziehung, Überbetonung des Regenbogens oder sonst irgendwas Unkoscherem. Da wird lediglich zu Akzeptanz und Toleranz aufgerufen. Von neuen Richtlinien in der Sexualerziehung oder irgendwelchen expliziten Verweisen, wie Homosexualität funktioniert, habe ich bisher 0,00 gefunden, suche aber morgen sicherlich weiter.

Der einzige Punkt, den ich seltsam fand war der Halbsatz, in dem eine gendergerechte Sprache als erstrebenswert dargestellt wird. Das lässt tatsächlich etwas Spielraum für Fantasie. Ist damit gemeint, dass "schwul" nicht als Schimpfwort verwendet werden soll oder dass die armen Kollegen in BaWü jetzt das Binnen-I im Grammatikunterricht verkaufen müssen.
Und ich glaube, das Binnen-I gibt hat keine Freunde. Das ist der Nerd unter den sprachlichen Stilblüten der Neuzeit. Nicht mal ich alte Kampfemanze halte das für erstrebenswert. Ehrlich gesagt war ich schon oft versucht das "Lehrer/Innen"-Schild an der Klotür mit Edding zu verschönern, indem ich "Lehrerinnen/Außen" darunterkritzle.


Ich hab drei Kinder in Ba-Wü in der Schule, auch schon kurz vorm Abi, und ich kann dich beruhigen, hier läuft alles ganz harmlos ab, wie ich finde. Ja, sie haben Sexualkundeunterricht, in der Grundschule und im Gymi, aber meine Kinder sind eh aufgeklärt gewesen schon, daher juckt das alle recht wenig, und es war nix dabei, das irgendwo anecken könnte, soweit ich das überblicken konnte. Ich konnte noch nicht mal Regenbogen finden, obwohl ich das nicht schlimm gefunden hätte. Cool finde ich dagegen den Wandel, der in der jetztigen Generation offenbar vonstatten geht: in der Stufe meiner Großen sind drei (oder sinds vier sogar?) offen geoutete Jugendliche, die jetzt schon wissen, ich bin schwul oder lesbisch und ich sag das laut und lebe das auch. Das finde ich prima, denn das ist ein Alter, wo die meisten Homosexuellen unserer Generation noch hübsch im Schrank saßen - da tut sich was in die richtige Richtung .
10.03.2016 17:59
Der Thrad auf den ich hier gestoßen bin, ist ja schon etwas älter und die TS hat ja offenbar auch aufgegeben ihn weiter zu verfolgen, aber ich möchte trotzdem was dazu schreiben.

Und zwar zu der ursprünglichen Absicht der TS ihre Kinder deren Geschlecht entsprechend zu erziehen und dabei Gleichgesinnte zu finden.

Also meine mittlere Tochter bekam im Herbst ein schönes grünes Pucky-Fahrrad und sollte das fahren lernen (wollte sie auch), aber als sie das Rad sah, sagte sie mir das das eine "Bubenfarbe" wäre und mit dem würde sie auf gar keinen Fall fahren.
Sie war auch nicht dazu zubewegen.

Jedenfalls brachte der Opa dann ein altes aber rosarotes FAhrrad vom Trödel mit und siehe da, noch am selben Tag lernte das KInd Radfahren.
Soviel zum Thema pink stinks! Meine Erfahrung: Pink hilft!

Ach ja, und mein Großer (als er so ca. 2 war) schaute mir immer beim Bügeln zu. Dann wollte er auch mal mit dem Kinderbügeleisen bügeln - ok, hab ich ihm das Bügeleisen hergeholt und was macht der kleine Mann? "Brrrrrrummm, brrrrrummm" und schiebt das Bügeleisen über die Wäsche.
Für mich wieder ein Beweis, dass Jung einfach mehr für Technik, Maschinen und Geräusche übrig haben. Anerzogen oder angelernt ist das jedenfalls nicht, denn unser Bügeleisen macht zumindest keine Geräusche

Also iwie, kann ich die TS schon verstehen. Jungs sind einfach anders als Mädels und andersrum und das sollte nicht weggeredet werden.

LG
kizim
6155 Beiträge
10.03.2016 21:16
Mit weggedreht hat das nix zu tun.

Ich selbst habe nur mit autos gespielt, pinkfarbende rennwagen, aber auch alle anderen farben.
Habe beide seiten, schminke mich jeden tag, achte auf kleidung und gepflegt zu sein.
Auf der anderen seite hab ich absolut was für schnelle autos übrig und bin die einzigste frau die bei schönem wetter ihr auto an der waschanlage stundenlang säubert bis alles glänzt.

Kinder sind individuell...

Ob junge oder mädchen, ob anerzogen oder nicht.
Ich finde das kind sollte dies selbst entscheiden.
Meind kind hat mal nur pink klamotten an, tage später gar nicht.
Sie sieht aber immer aus wie ein mädchen wegen ihrem mädchenhaften gesicht und ihren langen lockigen haaren.

Mauselle
16225 Beiträge
10.03.2016 22:23
Na was man in den Tiefen der MC so alles findet...

Mir war grade langweilig und ich hab mal alles gelesen. Ich muss sagen, ich bin total begeistert von der allgemeinen Reaktion! Toleranz scheint ja allgemeinhin sehr weit verbreitet zu sein

Ich bin übrigens auch so ein Mischmasch-Kind. Ich fand Autos gut und Lego, hab viel mit meinem Papa gebastelt, später ganze Autos auseinandergebaut. Aber backen mit Mama war auch immer ganz toll und LILA das allertollste. Heute fahr ich Motorrad, segle, nähe und koche, bin bi und alleinerziehende Mutter. Der Albtraum von Organisationen wie der "Jungen Freiheit" und Konsorten
16.03.2016 11:11
Das sagt eine Frauenrechtlering und Bioethikering zu Gender:

"16 März 2016, 08:00
Bioethikerin: Gender steht für 'überzogenes Ideal von Gleichheit'

IMABE-Geschäftsführerin Kummer vermisst in Gender-Debatte ernsthafte Auseinandersetzung mit der Biologie wie auch positiven Umgang mit Elternschaft - "Kleine Minderheit will großer Mehrheit Weltanschauung aufzwingen"

Wien (kath.net/KAP) Mehr Gleichberechtigung von Frau und Mann und eine Wertschätzung der Verschiedenheit der Geschlechter statt deren "Nivellierung" hat die Bioethikerin Susanne Kummer gefordert. Die Geschäftsführerin des Wiener Bioethikinstituts IMABE forderte in einem im Praxisheft der Päpstlichen Missionswerke ("missiothek") veröffentlichten Interview die Eingrenzung des Gender-Begriffes und dessen Neudefinition unter Berücksichtigung von Biologie und Anthropologie; beide könnten in der Frage der Identität von Frau und Mann nicht ausgeklammert werden, mahnte sie. Den Gender-Begriff umschrieb Kummer als ein "überzogenes Ideal von Gleichheit", das Männlichkeit und Weiblichkeit komplett nivelliere und sie zur Disposition stelle. Seine Befürworter verfolgten eine "Ideologie, die Gerechtigkeit durch Gleichmacherei verspricht: Eine kleine Minderheit will einer großen Mehrheit eine Weltanschauung aufzwingen."

Der aus der Sprachwissenschaft stammende und in den Sozialwissenschaften verankerte Gender-Begriff habe bei den Naturwissenschaften deutliche "Berührungsängste", so Kummer. Eine "ehrliche wissenschaftliche Auseinandersetzung" mit diesem Problem gebe es derzeit nicht, zumindest aber eine innerfeministische Debatte: Die IMABE-Chefin verwies hier auf Warnungen der Philosophin Käthe Trettin, der Frauenpolitik käme das Subjekt abhanden, sobald die biologische Komponente obsolet werde. Die mit dem Gender-Begriff implizierte "Negation der Biologie" trage nicht zu mehr Gleichberechtigung und Wertschätzung von Mann und Frau bei, so der Standpunkt Kummers, die sich selbst als überzeugte Frauenrechtlerin bezeichnete.

Als weiteren Schwachpunkt befand die Wiener Bioethikerin, dass der Gender-Begriff von Anliegen der Frauen, der Familie und der Kinder entkoppelt sei. "Die Gender-Ideologen haben sich die wahren Probleme noch nicht zum Anliegen gemacht." Völlig fehle auch der positive Umgang mit dem Thema Elternschaft. "Wenn die Fähigkeit, Leben hervorzubringen, nicht sein darf, dann stimmt etwas nicht", so Kummer. Erst wenn Gender einen positiven Zugang zur Mutter- und Vaterschaft finde, würden sich Millionen von Männern und Frauen in dieser Theorie wiederfinden.

"Geschlechtlichkeit hat tiefen Sinn"

Geschlecht solle Kummer zufolge nicht mehr als reines Konstrukt unter dem Vorzeichen der Macht definiert werden, denn: "Die Geschlechtlichkeit hat einen tiefen Sinn. Wir müssen lernen, diesen Sinn neu zu entdecken anstatt die Biologie zu nivellieren."

Als eine Zukunftsaufgabe beschrieb die Expertin deshalb die Frage, wie Geschlechtlichkeit positiv in die eigene Identität integriert werden könne. Derzeit seien die Vorzeichen dafür schwierig, besonders für Jugendliche: Die "Illusion", alles bis hin zum eigenen Geschlecht sei in Frage gestellt und beliebig wählbar, würde auf sie großen Druck ausüben, sie verunsichern und überfordern. Sie täten sich in Folge schwer, ein positives Verhältnis zum eigenen Körper zu finden und mit negativen Emotionen fertig zu werden; die beiden Extreme des Körperkults und selbstzerstörerischer Tendenzen seien dafür Indizien.

Weitgehend ausgeblendet werde derzeit auch, "dass der Leib eine Gabe ist. Diese Vor-gabe wird zur Auf-Gabe", so die Ethikerin. Junge Menschen müssten diesen Prozess der Selbstfindung und Selbstannahme persönlich durchmachen, bräuchten dafür aber auch ein unterstützendes Umfeld."

So sehe ich das auch.
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