Mütter- und Schwangerenforum

Attachment Parenting

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Obsidian
15967 Beiträge
16.06.2016 12:24
Hm meist läuft es so ab:

Jan zieht Haare, meist krallt er sich richtig mit einer Faust rein.
Ich sage laut "Au!", meist intuitiv, weils unfaßbar weh tut. Wenn er die Haare noch in der Faust hält, halte ich seinen Arm fest, um ihn daran zu hindern, mir das komplette Büschel auszureißen und sage ziemlich böse: "Laß los, Jan."
Das muss ich so zwei- bis dreimal sagen, dann läßt er meistens los. Dann löse ich mich von ihm und sage sowas wie "Ich will das nicht, das tut mir weh" oder "Ich will nicht an den Haaren gezogen werden" oder "Zieh Mama nicht an den Haaren, das macht Aua", setze ihn ein Stück weg von mir, manchmal, wenns richtig übel weh getan hat, stehe ich auf und gehe weg, weil ich den Abstand dann für mich dringend brauche.

Seine Reaktion ist auf das Loslassen und mein Aua fast immer ein Lachen, das nimmt er nicht ernst. Wenn ich ihn dann wegsetze, zeigt er ganz oft auf die Haare und sagt "Aua. Aua."
Ich sage dann: "Ja, Mama macht das Aua, wenn du an den Haaren ziehst."
Ich hab aber nicht den Eindruck, dass er den Zusammenhang kapiert.

Auf das Weggehen meinerseits reagiert er in den allermeisten Fällen mit Bestürzung und Heulen.....
Obsidian
15967 Beiträge
16.06.2016 12:32
Zitat von LIttleOne13:

Ich hab sie meist geflochten oder irgendwo zusammengebunden. Nie offen. Der Mäuserich mag Haare auch, ich löse ohne Kommentar dazu seine Hand und leg sie an meine Kette, die darf er reißen.


Ich hab immer mindestens einen Pferdeschwanz, meist einen Knoten. Er greift dann aber eben direkt am Hinterkopf volle Kanne in die Haare rein und krallt sich fest...
Umi
Umi
43332 Beiträge
16.06.2016 12:35
Ich würde sagen du sagst du zu viel, gibst dem Ganzen zu viel Aufmerksamkeit.

Achte drauf wann er es machen möchte, so kannst du die Situation schon mal vermeiden. Wenn er Haare erwischt hat versuch nicht zu reagieren..ich weiß, leichter gesagt als getan.
Die Aufforderung loszulassen würde ich einmal sehr ernst aussprechen, danach nicht mehr wiederholen und abwarten bis er die Hand öffnet. Kurz und ernst sagen das schmerzt, das möchtest du nicht. Dann ihn absetzen und ein Stück entfernen. Es muss nicht gleich der nächste Raum sein, aber einfach ein gewisser Sicherheitsabstand von 2-3m oder so.
Und ich versuche Ja-Sätze zu vermeiden. Kein "Ja, das macht aua", sondern, "Nein, Haare ziehen ist nicht schön".

Wie würde es der Rest handhaben?
16.06.2016 12:44
So kurz und prägnant wie möglich, und er darf merken, dass dir das nicht gefällt.

Lachen heißt nicht, dass er es gar nicht kapiert - sondern, dass er halt in dem Moment unsicher ist, was da jetzt los ist, und dann lacht der Mensch ganz gern mal.
Obsidian
15967 Beiträge
16.06.2016 12:48
Zitat von Mathelenlu:

So kurz und prägnant wie möglich, und er darf merken, dass dir das nicht gefällt.

Lachen heißt nicht, dass er es gar nicht kapiert - sondern, dass er halt in dem Moment unsicher ist, was da jetzt los ist, und dann lacht der Mensch ganz gern mal.


Hmm so wirkt es nicht auf mich. Er scheint das ganze für ein superlustiges Spiel zu halten...er lacht wirklich aus vollem Herzen. Würds nicht so wehtun, wärs entzückend

Wie gesagt, er heult dann auch wirklich immer ganz entsetzt los, wenn ich schimpfe und weggehe. Aber naja - er scheint keinen kausalen Zusammenhang herzustellen zum Haarereißen... Ich hab den Eindruck, er ist jedesmal ganz getroffen und versteht überhaupt nicht, warum ich jetzt gehe....

cloey
508 Beiträge
16.06.2016 13:08
Hallo ihr Lieben,

ich lese immer nur ganz still mit, aber zu diesem Thema habe ich auch mal etwas hinzuzufügen.

Meiner haut gerade auch sehr gerne. Meistens um Aufmerksamkeit zu bekommen. Wenn ich im Bad stehe zb haut er mir ans Bein.
Am schlimmsten ist es wenn ich ihn ins Bett bringe. Das artet zur Zeit sowieso regelmäßig aus und ist eine ganz schlimme Phase.
Wenn er also mal wieder nicht schlafen will, haut er mich irgendwann. Das lässt mich wirklich aus der Haut fahren. Ich versuche seine Hände aufzufangen und sage "Nein, das tut weh/macht Aua!"
Ich sage auch "Wenn du mich haust möchte ich nicht neben dir sein!" oder (pädagogisch ganz schlecht) "Wenn du mich noch einmal haust gehe ich weg!" und dann gehe ich aus dem Zimmer und schließe die Tür. (Ich weiß, nicht gut) Daraufhin fängt er hysterisch an zu schreien und rennt zu Türe. Ich gehe dann natürlich wieder rein.
ABER es änder NICHTS! Auch ich habe das Gefühl er verbindet das alles überhaupt nicht mit dem Hauen
Meistens endet es tatsächlich darin, dass wir irgendwann wieder aufstehen, weil er nicht schlafen mag. Nur leider geht er dann teilweise erst zwischen 22 und 23 Uhr ins Bett ....
cloey
508 Beiträge
16.06.2016 13:11
Auf der anderen Seite ist es allerdings so, dass er letztens aus Neugierde eine Schnecke hochgenommen hat und sie dann geschmissen hat.
Ich sagte ihm dann, dass das der Schnecke wehtut.
Seitdem geht er jedes Mal zu der Stelle wo die Schnecke war oder ist, schaut sie an und sagt "Aua"
EarlyBird
4961 Beiträge
16.06.2016 13:30
Wurde das schon zum Thema Beißen, Hauen etc. gepostet? Wenn ja, sorry! Ich schaffe es immer nur sporadisch die vielen Kommentare zu lesen.
http://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2013/02/b eien-hauen-spucken-warum-das-normal.html
https://diephysikvonbeziehungen.wordpress.com/2016 /04/30/6-gruende-warum-kleine-kinder-hauen/

Vielleicht ist ja was für euch dabei!
16.06.2016 13:54
Ich hab ihn möglichst nie weggesetzt oder Abstand genommen.
Wenn das Beißen oder Hauen eine Form der Annäherung ist, erreiche ich mit dem Wegsetzen ja das Gegenteil und er müsste zu immer drastischeren Mitteln greifen.
16.06.2016 15:29
Hauen und beißen ist eher mal bei fremden Kindern eine merkwürdige Art der Annäherung, weil er da nicht weiß, wie sonst, aber meiner Meinung nach nicht bei Dir. Das halte ich für Quatsch in dem Fall .
16.06.2016 16:24
Ich habe ihr gerade ein Kleinkind das den Mittagsschlaf verwehrt und seit 8:00 Uhr wach ist. Daher werfe ich nur kurz ein: Lachen ist auch oft eine Beschwichtigungsgeste.
Juniors-Mama
17885 Beiträge
16.06.2016 22:25
Zitat von faerie:

Ich hab ihn möglichst nie weggesetzt oder Abstand genommen.
Wenn das Beißen oder Hauen eine Form der Annäherung ist, erreiche ich mit dem Wegsetzen ja das Gegenteil und er müsste zu immer drastischeren Mitteln greifen.

Nicht wenn du ihm den Kontakt nicht danach trotzdem anbietest, aber eben nicht durchs Hauen oder Beißen initiiert, sondern dadurch, dass er es eben nicht tut. Wie gesagt, ich hab ihm dann immer angeboten, ihn in den Arm zu nehmen.
17.06.2016 08:13
Hab gerade nich viel Zeit aber letztens frug jemand wie man mit den Langeweile-Warum-Fragen umgehen soll und gestern fand ich den Artikel dazu, vielleicht hilft es ja, ich fand den sehr interessant.

http://www.waldlaeuferbande.at/warum-du-kinderfrag en-nicht-beantworten-solltest/
17.06.2016 09:38
Zitat von NiAn:

Hab gerade nich viel Zeit aber letztens frug jemand wie man mit den Langeweile-Warum-Fragen umgehen soll und gestern fand ich den Artikel dazu, vielleicht hilft es ja, ich fand den sehr interessant.

http://www.waldlaeuferbande.at/warum-du-kinderfrag en-nicht-beantworten-solltest/


Ich finde das sehr an den Haaren herbeigezogen. MUSS ich jede Frage mit einer Gegenfrage beantworten? Denn genau das spiegeln die Kinder, und dann nämlich immer, wenn man es so betreibt:
Beispiel
Ich: Hast du Hausaufgaben auf?
Kind: Warum willst du es wissen?
Ich: Damit ich dir helfen kann?
Kind: Vielleicht brauche ich aber keine Hilfe?
Ich: Dann ist es ja gut, aber hast du nun welche auf?
Kind: Warum willst du das denn wissen, wenn ich keine Hilfe brauche?
Usw...
Ich finde an einer schlichten Beantwortung einer Frage nichts schlimm. Wenn man sich sicher ist, dass es eine Feuerwanze ist, dann sollte man das auch sagen. Ein Kind (meiner war so) der daran Interesse hat, wird trotzdem weiterfragen: Woher weißt du das?
Also ja, der Artikel ist interessant, für mich persönlich aber nichts, wie ich es gemacht habe und machen würde, war ganz anders. Und ich habe jede Frage beantwortet, bis ich es nicht mehr konnte. (also irgendwann kamen Physikfragen und das konnte ich halt nicht). Aber dafür gab es in Klasse 1 einen eigenen PC ins Zimmer incl. freien Internetzugang und er recherchierte dort.
Bestes Beispiel, was ich schonmal angesprochen habe, die Spinnen im Kindergarten:
IHhh Spinnen, was machen die da?
Und ich habe das erklärt, was ich wusste. Und trotzdem fragten sie weiter, befassten sich mit dem Thema auf allen erdenklichen Ebenen etc.pp.
Ich glaube, es ist einfach wichtig, bei diesem Warum-Fragen, dass man sie beantwortet, sich Zeit nimmt, sie nicht einfach so abwiegelt, sondern vielleicht eine Technik entwickelt, wie man es lösen kann, wenn gerade keine Zeit ist. Wir hatten unser Forscherbuch, da haben wir alles eingeschrieben, was wir nicht vergessen wollten. Denn bei dem Fragenschwall, den mein Sohn den kompletten Tag über hatte, kam ich gar nicht hinterher und man hat ja nicht immer Zeit. Also schrieben wir es auf, damit wir es einfach später beantworteten, wenn eben die Zeit dafür da ist. Bei uns lief vieles am Abend ab, zumindest von mo-fr.

LG Zaubi
17.06.2016 09:56
Zitat von NiAn:

Hab gerade nich viel Zeit aber letztens frug jemand wie man mit den Langeweile-Warum-Fragen umgehen soll und gestern fand ich den Artikel dazu, vielleicht hilft es ja, ich fand den sehr interessant.

http://www.waldlaeuferbande.at/warum-du-kinderfrag en-nicht-beantworten-solltest/

Hmmm ja. Ansatzweise ist das ganz gut und machen wir hier auch intuitiv dass wir den Großen selber was rausginden lassen im Gespräch. Aber wie Zaubi schon schreibt hätte ich keine Lust dass die Kids das übernehmen und alle meine Fragen mit Gegenfragen beantworten.
Man braucht dem Kind ja keine Antwort hinklatschen qie "das ist xy" sondern "das ist ein xy, das ist ein Vogel. Schau mal jetzt fliegt er weg, hast du die großen Flügel gesehen?".
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