Mütter- und Schwangerenforum

Erfahrung Gymnasium in Berlin (Brennpunkt)

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Anonym 1 (207993)
0 Beiträge
14.01.2022 12:52
Hallo, ich öffne das Themas anonym, weil ich hier keinen Streit hervorrufen will. Es geht nicht um Politik, nicht um Ausländer oder sonst ein ähnliches Thema. Es geht ausschließlich im Erfahrungen zum Thema "Schule in Brennpunkt Regionen". Ich muss das Thema mit euch besprechen, weil ich durch die allgemeine Stimmung im Land, das nicht mit der Schule direkt besprechen möchte.

Unser Kind geht auf eine normale Grundschule in Berlin. Wir leben in einem sozial schwachen Bezirk mit einem hohen Ausländeranteil. In der Grundschule macht sich das bemerkbar, dass es viele Schlägereien gibt, das Lernen fällt den guten Schülern schwer, weil viel Aufmerksamkeit der Schwachen gewidmet wird. Es gibt zwar einen Wachschutz aber meist kann man sich nicht wehren, wenn die großen Brüder oder Onkel zur Schule kommen, um Rache zu üben.
Unsere Tochter kommt in die 7. Klasse und hat einen Notendurchschnitt von 2. Ich möchte, dass sie auf dem Gymnasium einfach nur lernt und dabei Spaß hat. Drogen, Schlägereien oder politische Diskrepanzen sollen da keine Rolle spielen. Wir gehen davon aus, dass auf einem Gymnasium nur die guten Schüler sind, aus einem guten Elternhaus, wo die Eltern sich um ihre Kinder kümmern.
Nun habe wir die Wahl:
Gymnasium 1
ist in der Nähe. 10 Min mit dem Bus. Das Konzept gefiel uns nicht so gut. Ausländeranteil 50%. Unsere Tochter möchte da aber hin, weil der Fahrtweg nicht so lang ist.

Gymnasium 2
ist weit weg, 30 Min mit Bus und Fußweg. Die Schule ist in einer anderen Stadt, die Fahrt geht durch einen Wald. Das Konzept hat uns sehr zugesagt. 1000 Schüler. Ausländeranteil 12 %.

Nun wissen wir nicht, was wir machen sollen. Ein Freund von mir, ein Grieche, sagte: "schicke dein Kind auf eine Schule mit wenig Ausländeranteil, der Fahrtweg ist da egal. Hauptsache sie kann gut lernen und bekommt einen guten Abschluss."

Wie ist eure Erfahrung mit einem Gymnasium in einer Brennpunkt-Stadt?
Ich die Lern Atmosphäre wichtiger als ein langer Fahrtweg? Oder umgekehrt?

Ich möchte euch bitte beim Thema- und bei meinen Fragen zu bleiben. Eltern, die das Thema nicht betrifft, bitte ich nicht zu antworten.

Vielen Dank

Dieses Thema wurde anonym erstellt, weil:

heikles Thema

schnibbe
2228 Beiträge
14.01.2022 13:07
Ich kann nur was zum Thema längere Fahrzeit sagen. Wir wohnen auf dem Dorf, unsere Tochter ist eine gute halbe Stunde unterwegs (hin und zurück dann also etwas mehr als eine Stunde). Ich finde das vollkommen in Ordnung.
Wenn euch die Schule mehr zusagt, würde ich mein Kind dort anmelden. Die Fahrzeit ist nach meiner Meinung total im Rahmen
14.01.2022 13:14
Wenn Gymnasium 2 genehmigt werden sollte (könnte schwierig werden, da anderes Bundesland) würde ich das nehmen.
Ich bin ab der 7. Klasse von Tempelhof nach Mitte gefahren.
War die beste Entscheidung meines Lebens…
Klar nervt die Fahrtzeit, aber die bessere Bildung war es mir wert.

Auch 1000 Schüler auf dem Gymnasium und man hat das aber echt nicht mitbekommen, weil es sich verläuft.
Auch wenn die Schule gar nicht dafür ursprünglich ausgelegt war, weil 2 Gymnasien zusammengelegt worden sind.
Anonym 2 (207993)
0 Beiträge
14.01.2022 13:40
Bei meinem sohn in der 6. klasse ist ein ausländeranteil von mehr als 50% und es ist ätzend. Ständig prügeleien, wenn ein deutsches kind involviert ist, wird von den kindern mit migrationshintergrund sofort (!) die nazikeule geschwungen. Da das von den eltern so vorgelebt werden muss, also: nein, auch auf dem gymnasium sind nicht nur fitte eltern. Viele sprechen überhaupt kein deutsch, was es für die lehrer extrem schwierig macht.
Einige deutsche kinder aus der klasse wechseln jetzt die schule. Ich denke, das sagt schon einiges...
nilou
14020 Beiträge
14.01.2022 13:40
Ich bin zum Gymi selber 30-45 min gefahren jenachdem ob mit Bus oder Roller.

Wenn die Schule geeigneter ist, würde ich den Weg in Kauf nehmen.

Ich gebe dir allerdings zu bedenken, das der reine Auslönderanteil nicht ausschlaggebend dafür ist ob die Schule für euch geeignet ist und das die und Qualität stimmt. Meine Erfahrung ist auch, das „Ausländer nicht gleich Ausländer“ ist. Und unterschätze nichtsdestotrotz Brennpunktpotential „deutscher“ Mitbürger. Auch deren Kinder gehen aufs Gym. Das Elternhaus allein entscheidet in Deutschland zum Glück nicht nur über den Bildungsweg. Sprich auch Kinder die da raff sind schaffen es mit einem grottigen Hintergrund da hin.

Am besten wäre es, du würdest praktische Erfahrungen von Eltern haben die Kinder auf diesen Schulen haben. Schau doch mal ob die einen Förderverein haben oder frag bei den Schulen nach den Elternbeirat.
14.01.2022 13:41
Zitat von wanderin:

Wenn Gymnasium 2 genehmigt werden sollte (könnte schwierig werden, da anderes Bundesland) würde ich das nehmen.
Ich bin ab der 7. Klasse von Tempelhof nach Mitte gefahren.
War die beste Entscheidung meines Lebens…
Klar nervt die Fahrtzeit, aber die bessere Bildung war es mir wert.

Auch 1000 Schüler auf dem Gymnasium und man hat das aber echt nicht mitbekommen, weil es sich verläuft.
Auch wenn die Schule gar nicht dafür ursprünglich ausgelegt war, weil 2 Gymnasien zusammengelegt worden sind.


Wo liest du was von anderem Bundesland, da steht andere Stadt.

Ich würde glaube auch das Gemüse weiter weg nehmen.

Wir mussten früher auch locker 20 Minuten Zug und anschließend noch mal 10-15 Minuten Bus fahren.
Wer mein Sohn dieses Jahr auf dieser weiterführende Schule wechselt muss er auch min. 20 Minuten mit dem Bus fahren je nachdem für welche Schule wir uns entscheiden.
Das ist hier normal, wir wohnen auf dem Dorf.
nilou
14020 Beiträge
14.01.2022 13:41
Zitat von Anonym 1 (207993):

Hallo, ich öffne das Themas anonym, weil ich hier keinen Streit hervorrufen will. Es geht nicht um Politik, nicht um Ausländer oder sonst ein ähnliches Thema. Es geht ausschließlich im Erfahrungen zum Thema "Schule in Brennpunkt Regionen". Ich muss das Thema mit euch besprechen, weil ich durch die allgemeine Stimmung im Land, das nicht mit der Schule direkt besprechen möchte.

Unser Kind geht auf eine normale Grundschule in Berlin. Wir leben in einem sozial schwachen Bezirk mit einem hohen Ausländeranteil. In der Grundschule macht sich das bemerkbar, dass es viele Schlägereien gibt, das Lernen fällt den guten Schülern schwer, weil viel Aufmerksamkeit der Schwachen gewidmet wird. Es gibt zwar einen Wachschutz aber meist kann man sich nicht wehren, wenn die großen Brüder oder Onkel zur Schule kommen, um Rache zu üben.
Unsere Tochter kommt in die 7. Klasse und hat einen Notendurchschnitt von 2. Ich möchte, dass sie auf dem Gymnasium einfach nur lernt und dabei Spaß hat. Drogen, Schlägereien oder politische Diskrepanzen sollen da keine Rolle spielen. Wir gehen davon aus, dass auf einem Gymnasium nur die guten Schüler sind, aus einem guten Elternhaus, wo die Eltern sich um ihre Kinder kümmern.
Nun habe wir die Wahl:
Gymnasium 1
ist in der Nähe. 10 Min mit dem Bus. Das Konzept gefiel uns nicht so gut. Ausländeranteil 50%. Unsere Tochter möchte da aber hin, weil der Fahrtweg nicht so lang ist.

Gymnasium 2
ist weit weg, 30 Min mit Bus und Fußweg. Die Schule ist in einer anderen Stadt, die Fahrt geht durch einen Wald. Das Konzept hat uns sehr zugesagt. 1000 Schüler. Ausländeranteil 12 %.

Nun wissen wir nicht, was wir machen sollen. Ein Freund von mir, ein Grieche, sagte: "schicke dein Kind auf eine Schule mit wenig Ausländeranteil, der Fahrtweg ist da egal. Hauptsache sie kann gut lernen und bekommt einen guten Abschluss."

Wie ist eure Erfahrung mit einem Gymnasium in einer Brennpunkt-Stadt?
Ich die Lern Atmosphäre wichtiger als ein langer Fahrtweg? Oder umgekehrt?

Ich möchte euch bitte beim Thema- und bei meinen Fragen zu bleiben. Eltern, die das Thema nicht betrifft, bitte ich nicht zu antworten.

Vielen Dank


Also das hier sehe ich zum Glück anders. Und v.a. was bitte ist ein „gutes“ Elternhaus. Und ein „guter“ Schüler?
14.01.2022 13:43
Zitat von stech09:

Zitat von wanderin:

Wenn Gymnasium 2 genehmigt werden sollte (könnte schwierig werden, da anderes Bundesland) würde ich das nehmen.
Ich bin ab der 7. Klasse von Tempelhof nach Mitte gefahren.
War die beste Entscheidung meines Lebens…
Klar nervt die Fahrtzeit, aber die bessere Bildung war es mir wert.

Auch 1000 Schüler auf dem Gymnasium und man hat das aber echt nicht mitbekommen, weil es sich verläuft.
Auch wenn die Schule gar nicht dafür ursprünglich ausgelegt war, weil 2 Gymnasien zusammengelegt worden sind.


Wo liest du was von anderem Bundesland, da steht andere Stadt.

Ich würde glaube auch das Gemüse weiter weg nehmen.

Wir mussten früher auch locker 20 Minuten Zug und anschließend noch mal 10-15 Minuten Bus fahren.
Wer mein Sohn dieses Jahr auf dieser weiterführende Schule wechselt muss er auch min. 20 Minuten mit dem Bus fahren je nachdem für welche Schule wir uns entscheiden.
Das ist hier normal, wir wohnen auf dem Dorf.

Berlin ist gleichzeitig auch ein eigenes Bundesland (Stadtstaat).
Alles was nicht Berlin ist, ist gleichzeitig ein anderes Bundesland
Kalotta
1157 Beiträge
14.01.2022 13:44
Zitat von stech09:

Zitat von wanderin:

Wenn Gymnasium 2 genehmigt werden sollte (könnte schwierig werden, da anderes Bundesland) würde ich das nehmen.
Ich bin ab der 7. Klasse von Tempelhof nach Mitte gefahren.
War die beste Entscheidung meines Lebens…
Klar nervt die Fahrtzeit, aber die bessere Bildung war es mir wert.

Auch 1000 Schüler auf dem Gymnasium und man hat das aber echt nicht mitbekommen, weil es sich verläuft.
Auch wenn die Schule gar nicht dafür ursprünglich ausgelegt war, weil 2 Gymnasien zusammengelegt worden sind.


Wo liest du was von anderem Bundesland, da steht andere Stadt.

Ich würde glaube auch das Gemüse weiter weg nehmen.

Wir mussten früher auch locker 20 Minuten Zug und anschließend noch mal 10-15 Minuten Bus fahren.
Wer mein Sohn dieses Jahr auf dieser weiterführende Schule wechselt muss er auch min. 20 Minuten mit dem Bus fahren je nachdem für welche Schule wir uns entscheiden.
Das ist hier normal, wir wohnen auf dem Dorf.


Sie wohnen ja in Berlin. Da ist dann eine andere Stadt auch ein anderes Bundesland
14.01.2022 14:01
Ich bin früher mehr als 45 Minuten mit Bus, Zug und Fußweg zum Gym gekommen. Gestört hat es mich nicht.

Ich würde als zu dem mit dem besseren Konzept gehen.

Ausländeranteil ist ja ein sehr vager Begriff. Ab wann ist man kein Ausländer? Wenn man selbst hier im Land geboren ist? Oder müssen die Eltern schon in Deutschland geboren sein?

Sind meine Kinder Ausländer weil ihr Vater Halbitaliener ist und italienische Namen haben?
Oder gibt es gar "gute" und "böse" Ausländer? Machen Türken und Russen den Ausländeranteil "schlimmer" als Amerikaner und Spanier?

Es gibt halt einfach schwierige Bezirke. Die würde ich prinzipiell zum Wohnen und für Schule umgehen wenn möglich.
Chica157
1223 Beiträge
14.01.2022 14:14
Ich bin selber Lehrerin an einer Schule, Gymnasium, mit hohem Ausländeranteil und wir haben überhaupt kein Problem mit Gewalt.
Im Gegenteil kommen zu uns oft Schüler von anderen 'besseren' Schulen, weil es dort Probleme gab und die Eltern sind dann immer ganz positiv überrascht.
Du solltest also nicht verallgemeinern in der Hinsicht.
Anonym 1 (207993)
0 Beiträge
14.01.2022 14:23
Danke Chika, das ist ja schön zu hören, aus "erster Hand."
Ich konkretisiere die Frage mal: Sind arabisch stämmige Jugendliche auf einem Gymnasium anders als auf der Grundschule oder Hauptschule?
14.01.2022 14:24
Zitat von Anonym 1 (207993):

Danke Chika, das ist ja schön zu hören, aus "erster Hand."
Ich konkretisiere die Frage mal: Sind arabisch stämmige Jugendliche auf einem Gymnasium anders als auf der Grundschule oder Hauptschule?

Nein
Chica157
1223 Beiträge
14.01.2022 14:41
Zitat von wanderin:

Zitat von Anonym 1 (207993):

Danke Chika, das ist ja schön zu hören, aus "erster Hand."
Ich konkretisiere die Frage mal: Sind arabisch stämmige Jugendliche auf einem Gymnasium anders als auf der Grundschule oder Hauptschule?

Nein

Häh? Warum sollten diese nicht auf einem Gymnasium sein. Ich weiß, worauf du abzielst, aber bei uns sind auch die arabischstämmigen Schüler voll integriert. Wir haben zum Beispiel sehr wenige Mädchen mit Kopftuch.
Marija12
4740 Beiträge
14.01.2022 14:49
Zitat von Chica157:

Zitat von wanderin:

Zitat von Anonym 1 (207993):

Danke Chika, das ist ja schön zu hören, aus "erster Hand."
Ich konkretisiere die Frage mal: Sind arabisch stämmige Jugendliche auf einem Gymnasium anders als auf der Grundschule oder Hauptschule?

Nein

Häh? Warum sollten diese nicht auf einem Gymnasium sein. Ich weiß, worauf du abzielst, aber bei uns sind auch die arabischstämmigen Schüler voll integriert. Wir haben zum Beispiel sehr wenige Mädchen mit Kopftuch.


Was hat das Kopftuch damit zutun?

Ich war damals auf einer Realschule mit hohem Ausländeranteil. Das hat meinen Eltern nur mäßig gefallen, da es oft Konflikte gab, bei denen die Polizei gerufen werden musste. Nach der 8. Klasse wechselte ich aufs Gymnasium mit einem sehr niedrigen Ausländeranteil. Dort verlief tatsächlich alles friedlicher ab, auch wenn ich eins der wenigen Ausländer war. Die Oberstufe hat mir dann aber gezeigt, dass Ausländer nicht immer ein Problem sind. Dort gab es Schüler aus den verschiedensten Ländern und es gab nie Probleme mit Gewalt.
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