Hallo

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Schulen, die ans Sudbury Modell angelehnt sind?

Für diejenigen, die das noch nicht gehört haben: Es handelt sich hierbei um eine Schulform (üblicherweise Klasse 1-10, aber es gibt keine Klassenverbände), in der Schüler lernen können, was sie wollen, wann sie wollen und wie sie wollen. Die Regeln der Schulgemeinschaft werden basisdemokratisch bestimmt, sodass jeder Schüler genau das gleiche Stimmgewicht hat wie ein Lehrer. Die Schüler können also die Lehrer auch überstimmen.

Zitat von YellowBird:

Hallo

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Schulen, die ans Sudbury Modell angelehnt sind?

Für diejenigen, die das noch nicht gehört haben: Es handelt sich hierbei um eine Schulform (üblicherweise Klasse 1-10, aber es gibt keine Klassenverbände), in der Schüler lernen können, was sie wollen, wann sie wollen und wie sie wollen. Die Regeln der Schulgemeinschaft werden basisdemokratisch bestimmt, sodass jeder Schüler genau das gleiche Stimmgewicht hat wie ein Lehrer. Die Schüler können also die Lehrer auch überstimmen.

Wie sieht es dann mit dem Abschluss aus?

Zitat von Kitja:

Zitat von YellowBird:

Hallo

Hat jemand von euch Erfahrungen mit Schulen, die ans Sudbury Modell angelehnt sind?

Für diejenigen, die das noch nicht gehört haben: Es handelt sich hierbei um eine Schulform (üblicherweise Klasse 1-10, aber es gibt keine Klassenverbände), in der Schüler lernen können, was sie wollen, wann sie wollen und wie sie wollen. Die Regeln der Schulgemeinschaft werden basisdemokratisch bestimmt, sodass jeder Schüler genau das gleiche Stimmgewicht hat wie ein Lehrer. Die Schüler können also die Lehrer auch überstimmen.

Wie sieht es dann mit dem Abschluss aus?

Ich meine, den müssen die Schüler dann extern machen.

Ja, Schulabschlüsse werden extern gemacht.

Vom Bauch heraus würde ich sagen, dass dieses Model nichts ist. Denn ich stelle mir hier kinder vor, die keine lust auf mathe, aber auf sport haben und dann mit 10 ein sport ass ist, aber in mathe auf dem stand der 1. klasse ist. Und das Schüler auf einer Stufe wie Lehrer sind halte ich für gefährlich.

Aber das ist meine ganz persönliche Meinung dazu!

Zitat von Seesternchen_2.0:

Vom Bauch heraus würde ich sagen, dass dieses Model nichts ist. Denn ich stelle mir hier kinder vor, die keine lust auf mathe, aber auf sport haben und dann mit 10 ein sport ass ist, aber in mathe auf dem stand der 1. klasse ist. Und das Schüler auf einer Stufe wie Lehrer sind halte ich für gefährlich.

Aber das ist meine ganz persönliche Meinung dazu!

So ging es mir anfangs auch. Aber vielleicht ist das wie mit dem aktuellen Umdenken bei Babys. Wir müssen/sollten ihnen nicht beibringen, wie sie sitzen, stehen und gehen. Wenn wir das lassen, bleiben sie nicht unbeweglich liegen - sie lernen aus eigenem Antrieb heraus und das auf eine so geschickte Art und Weise, dass eigentlich jeder Eingriff in die Bewegungsentwicklung eines gesunden Kindes von Außen mehr schadet als nützt. Es lernt auch jedes Kind irgendwie sprechen, auch wenn es erstmal läuft und klettert. - Aber bisher fehlt irgendwie der Mut, dieses Vertrauen noch länger als nur im Baby- und Kleinkindalter in die Kinder zu stecken.

Im Blog von "Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn." schildert eine Mama ihre Erfahrungen. Ist ein sehr ausführlicher Beitrag.

https://www.gewuenschtestes-wunschkind.de/2018/05/ freilernen-mein-kind-geht-in-eine-freie-demokratis che-schule-wie-lernt-man-in-alternativschulen.html ?m=1

Es kling interessant und ich kann mir auch gut vorstellen, dass Kinder im Endeffekt auch selber freiwillig lernen, ohne auf dem Stand eines 1-Klässlers zu sein. Auch glaube ich, dass da viele Nachher Selbständiger sind. Würde nur Angst wegen dem Abschluss haben.
Es wird nachher bestimmt doppelt so viel Stress sein, extern noch nen Abschluss zu machen. Die Umstellung wäre mir zu groß.

Unser Sohn geht auf eine freie Schule wo es ähnlich abläuft.
Er ist jetzt in der 2. Klasse und kann noch nicht lesen, dafür aber sehr gut rechnen, flöten, häkeln, Feuer machen und französisch sprechen.
Gerade jetzt am Anfang werden die Stärken der Kinder gefördert, sie können sich individuell weiterentwickeln.
Bei Linus ist es auch so, dass er von ganz allein den Ehrgeiz besitzt, das Lesen zu erlernen obwohl es ihm schwer fällt und er länger braucht als in anderen Dingen.
Er darf es in seinem Tempo machen und das finde ich toll.
Es ist noch kein Kind ohne die Fähigkeit zu rechnen oder zu lesen von dieser schule gegangen
Unsere Schule wird evtl bald zu einer Waldorfschule, also es ist nicht ganz das wonach du gefragt hast aber vielleicht ist es ja dennoch interessant

Zitat von Kitja:

Es kling interessant und ich kann mir auch gut vorstellen, dass Kinder im Endeffekt auch selber freiwillig lernen, ohne auf dem Stand eines 1-Klässlers zu sein. Auch glaube ich, dass da viele Nachher Selbständiger sind. Würde nur Angst wegen dem Abschluss haben.
Es wird nachher bestimmt doppelt so viel Stress sein, extern noch nen Abschluss zu machen. Die Umstellung wäre mir zu groß.

Nee. Die Schüler werden in der Schule auf die Prüfung vorbereitet und legen lediglich die Prüfung selbst extern ab. Das ist nicht mehr Stress als an einer normalen Schule. Eher weniger.

Meinst du das hier?

Bzw. es basiert darauf....

http://dibb.de/neill-summerhill.php

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Summerhill

Zitat von Marf:

Meinst du das hier?

Bzw. es basiert darauf....

http://dibb.de/neill-summerhill.php

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Summerhill

Ich musste auch gleich an Summerhill denken

Zitat von Marf:

Meinst du das hier?

Bzw. es basiert darauf....

http://dibb.de/neill-summerhill.php

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Summerhill

Ja, ich glaube, das ist sehr ähnlich oder ein Vorläufer. Ich steige in das Thema gerade erst ein. Zu Sudbury selbst gibt es bei Wikipedia auch einen Beitrag.

Wirklich was kann ich nicht dazu sagen, aber in meiner Nähe wurde gerade einer Sudbury Schule vom VG München verboten weiter zu unterrichten. Ich wäre da also eher vorsichtig, was diese Schulform angeht.
Kannst du mal googlen: Sudbury Schule Ammersee

Ich halte von dieser Schulform gar nichts. Die Theorie hört sich ganz wunderbar an. Aber praktisch ist das ein großer Kindergarten, in dem man die Kinder irgendwann doch in bestimmte Richtungen schubsen muss, damit das 10 jährige Kind flüssig einen Text lesen kann oder die 12 jährige die Grundlegenden Dinge über Physik kennt.

Bayern meint ja immer noch, sie wurden boykottiert. Fakt ist aber, die Schüler konnten auf die Tests nicht reagieren. Sie hätten keine "Vorlaufzeit" dafür bekommen.

Zitat von Alaska:

Ich halte von dieser Schulform gar nichts. Die Theorie hört sich ganz wunderbar an. Aber praktisch ist das ein großer Kindergarten, in dem man die Kinder irgendwann doch in bestimmte Richtungen schubsen muss, damit das 10 jährige Kind flüssig einen Text lesen kann oder die 12 jährige die Grundlegenden Dinge über Physik kennt.

Bayern meint ja immer noch, sie wurden boykottiert. Fakt ist aber, die Schüler konnten auf die Tests nicht reagieren. Sie hätten keine "Vorlaufzeit" dafür bekommen.

Ich frage mich da ehrlich gesagt, ob das so wichtig ist. Ich habe in der Schule nichts von Physik behalten, fand es zum Sterben langweilig und was ich heute weiß, habe ich mir später selbst angeeignet. Flüssiges Lesen ist dagegen natürlich irre wichtig.

Ich wünschte, es gäbe ein paar mehr solcher Schulen und mal echte Studien. Aber auch da ist halt relevant, was eigentlich die Fragestellung so einer Studie ist. Lass mal Achtklässler vollkommen selbständig ein Baumhaus bauen oder eine Veranstaltung organisieren. Ich wette, dass Sudbury Schüler da um Längen besser abschneiden würden, während die Regelschüler dir physikalische Gesetze und den Dreisatz herbeten, aber eigentlich keinen Plan haben, wofür das eigentlich gut ist.

Ich glaube auch, dass Sudbury Schüler ein viel stimmigeres Gefühl für ihre Wünsche haben.