Aufgrund des hier ja rege diskutierten Films "Elternschule", habe ich mich ein wenig näher mit dem Thema "Kinderrechte" befasst.
Ich muss zugeben, dass ich immer der Meinung war, Kinderrechte wären ausnamslos gut für Kinder. Ich dachte, Kinder würden dadurch noch besser vor Missbrauch jeglicher Art, Ausbeutung usw geschützt.

was ich jetzt aber hier von diesem Verfassungsrichter lese, geht ja schon fast in die andere Richtung.

https://staatsrecht.jura.uni-leipzig.de/download/0 /0/1852271669/836cb6c68d44cd78973b17f186274ed37a5c 90a3/fileadmin/staatsrecht.jura.uni-leipzig.de/upl oads/dokumente/Veroeffentlichungen/20180830_F.A.Z. _Seite_6.pdf

Ihr könnt euch das ja mal kurz durchlesen. Im Groben geht es darum, dass bereits jetzt Kinder durch die Grundrechte umfassend geschützt sind, weil diese Rechte ja für ALLE Menschen gelten. Der Staat muss natürlich darüber wachen, dass diese Gesetze auch eingehalten werden.
Der Professsor schreibt nun weiter, dass durch zusätzlich eingeführte "Kinderrechte", die Kinder nicht mehr Rechte bekommen könnten, als sie jetzt eh schon haben, dass aber den Eltern Entscheidungsbefugnisse durch den Staat abgenommen werden könnten, ganz legal auf rechtlicher Grundlage.
Konkretes Beispiel: Der Staat könnte einen Kindergartenpflicht für alle Kinder auch unter drei Jahren einführen, weil es dem Kindeswohl dient.
Oder: Impfpflicht für alle, weil Nichtimpfen das Kind gefährdet.

Oder um bei dieser Klinik zu bleiben: Solange dies eine anerkannte Klinik bleibt, könnten evtl. sogar Eltern dazu gezwungen werden ihre Kinder mit diesem oder jenem "Krankheitsbild" dort vorzustellen, wenn das Jugendamt davon überzeugt ist, dass es dem Kind dient.

Unter diesen Aspekten hatte ich das bisher nie gesehen, aber das erschreckt mich nun doch. Ich denke, die allermeisten Eltern wollen das beste für ihr Kind und können das auch besser einschätzen als der Staat.

Ich bin nun nicht mehr für gesonderte Kinderrechte. Wie seht ihr das?

Schwieriges Thema. Bei der Impflicht wäre ich eher dafür, wobei mir wichtiger ist, dass ich weiß, dass meine Kinder geimpft sind und somit normalerweise geschützt sind.
Bei Kindergartenpflicht U3 wäre ich aber die erste, die eine Petition und einen Aufstand ins Leben rufen würde.

Ich glaube aber, dass der Staat relativ gute Regeln und Gesetze für Kinder hat und bislang hab ich den Staat da wenig übergriffig erlebt. Den ganzen "das Jugendamt hat ohne Grund meine Kinder entführt" glaub ich auch immer nur sehr bedingt, denn meine Erfahrung ist eher, dass das Jugendamt eher zu spät, als zu früh eingreift, oft durch mangelndes Interesse der Mitarbeiter.

Zur Klinik hab ich meine Meinung ja schon kundgetan.

Was ich bei allen Kindergesetzen/Grundgesetzen schwierig finde, ist die Umsetzung. Die kann kaum erfolgen, da gibt es praktisch keine Kontrollen.
Beispiel: jedes Kind hat das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung.
Ein wundervolles Gesetz.
Fakt ist, in fast 50% der Haushalte werden Kinder noch mit dem typischen Klaps erzogen (und das sind die Haushalte, die es zugegeben haben!), da hätte das Jugendamt verdammt viel zu tun, wenn sie da in jeder Familie arbeiten würden.
Dann geht es mit der Psyche weiter. Ist das überhaupt definiert? Ab wann zählt psychische Gewalt als strafbar? Wenn ich mein Kind mit "anschwiegen" strafe, oder erst, wenn ich es "ein völlig unnützes und lästiges Blag" nenne?

Sehr schwierig das Thema. Ich hab darauf keine klare Antwort. Noch nicht.

Es ist so, wie du schreibst. Es gäbe schon genügend Gesetze, wenn man an deren Einhaltung arbeiten würde, wären alle Kinder geschützt.

Auch bei neuen Gesetzen muss auf die Umsetzung geachtet werden, damit die Kinder überhaupt was davon haben. Und wenn dann noch Dinge den Eltern aufgezwungen werden können, die im günstigsten Fall zweifelhaft sind, dann will ich das lieber nicht.

Das Thema merke ich mir mal. Nächste Woche gibt es bei uns nämlich eine Volksabstimmung mit genau diesen Inhalt unter anderem. die von dir aufgeführte Erklärung kommt zwar von einer Partei die ich absolut nicht unterstütze, macht mich aber trotzdem ein bisschen nachdenklich...

Um bei deinen Beispielen zu bleiben

Eine Impfpflicht würde ich sehr begrüßen eine Kigapflicht erstrecht (auch gern U3) da so dann nämlich endlich genug Plätze gesichert/vorhanden wären. Aber dies wird leider ein schöner Traum bleiben.

Zu der Klinik kann ich nichts weiter sagen. Habe mich jetzt noch nicht mit dieser und dem kommenden Film auseinander gesetzt.

Lg

Zitat von Valerya:

Um bei deinen Beispielen zu bleiben

Eine Impfpflicht würde ich sehr begrüßen eine Kigapflicht erstrecht (auch gern U3) da so dann nämlich endlich genug Plätze gesichert/vorhanden wären. Aber dies wird leider ein schöner Traum bleiben.

Zu der Klinik kann ich nichts weiter sagen. Habe mich jetzt noch nicht mit dieser und dem kommenden Film auseinander gesetzt.

Lg

Das nenne ich aber mal optimistisch.
Und dann Quantität vor Qualität?

Zitat von Choco:

Das Thema merke ich mir mal. Nächste Woche gibt es bei uns nämlich eine Volksabstimmung mit genau diesen Inhalt unter anderem. die von dir aufgeführte Erklärung kommt zwar von einer Partei die ich absolut nicht unterstütze, macht mich aber trotzdem ein bisschen nachdenklich...

Ich hab ja den Link oben eingestellt ( ich hoffe, er funktioniert). Wie gesagt, ist ein Artikel von einem Prof der Universität Leipzig, ausserdem ist der Mann Richter am verfassungsgetichtshof in Sachsen.

Von daher denke ich, dass er die Rechtslage doch relativ gut einordnen kann ohne parteipolitische Hintergründe. Hab auch diesbezüglich nichts gelesen.

Zitat von mia85:

Zitat von Choco:

Das Thema merke ich mir mal. Nächste Woche gibt es bei uns nämlich eine Volksabstimmung mit genau diesen Inhalt unter anderem. die von dir aufgeführte Erklärung kommt zwar von einer Partei die ich absolut nicht unterstütze, macht mich aber trotzdem ein bisschen nachdenklich...

Ich hab ja den Link oben eingestellt ( ich hoffe, er funktioniert). Wie gesagt, ist ein Artikel von einem Prof der Universität Leipzig, ausserdem ist der Mann Richter am verfassungsgetichtshof in Sachsen.

Von daher denke ich, dass er die Rechtslage doch relativ gut einordnen kann ohne parteipolitische Hintergründe. Hab auch diesbezüglich nichts gelesen.

Ja mich verunsichert das tatsächlich auch alles etwas.

Zitat von Alaska:

Schwieriges Thema. Bei der Impflicht wäre ich eher dafür, wobei mir wichtiger ist, dass ich weiß, dass meine Kinder geimpft sind und somit normalerweise geschützt sind.
Bei Kindergartenpflicht U3 wäre ich aber die erste, die eine Petition und einen Aufstand ins Leben rufen würde.

Ich glaube aber, dass der Staat relativ gute Regeln und Gesetze für Kinder hat und bislang hab ich den Staat da wenig übergriffig erlebt. Den ganzen "das Jugendamt hat ohne Grund meine Kinder entführt" glaub ich auch immer nur sehr bedingt, denn meine Erfahrung ist eher, dass das Jugendamt eher zu spät, als zu früh eingreift, oft durch mangelndes Interesse der Mitarbeiter.

Zur Klinik hab ich meine Meinung ja schon kundgetan.

Was ich bei allen Kindergesetzen/Grundgesetzen schwierig finde, ist die Umsetzung. Die kann kaum erfolgen, da gibt es praktisch keine Kontrollen.
Beispiel: jedes Kind hat das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung.
Ein wundervolles Gesetz.
Fakt ist, in fast 50% der Haushalte werden Kinder noch mit dem typischen Klaps erzogen (und das sind die Haushalte, die es zugegeben haben!), da hätte das Jugendamt verdammt viel zu tun, wenn sie da in jeder Familie arbeiten würden.
Dann geht es mit der Psyche weiter. Ist das überhaupt definiert? Ab wann zählt psychische Gewalt als strafbar? Wenn ich mein Kind mit "anschwiegen" strafe, oder erst, wenn ich es "ein völlig unnützes und lästiges Blag" nenne?

Sehr schwierig das Thema. Ich hab darauf keine klare Antwort. Noch nicht.

In Jugendämtern sitzen genauso viele Korrupte Mitarbeiter wie in anderen Ämtern,umgeben aus einem Netz von Gutachtern,Psychologen und Richtern, die sich gegenseitig alle zuarbeiten.Einmal da rein gerutscht, gibt's kein entkommen.Ich spreche aus (beruflicher) Erfahrung.
Oder würdest du es für möglich halten,dass das Jugendamt ein Kind in eine fanatische Sekte vermittelt,die mit Tot,Feuer und Teufel droht? Und ganz offen sagt,sie brauchen ,,Willenlose Diener Gottes? Und alles abgesegnet vom Staat.Ein Beispiel von Tausenden.

Zitat von Valerya:

Um bei deinen Beispielen zu bleiben

Eine Impfpflicht würde ich sehr begrüßen eine Kigapflicht erstrecht (auch gern U3) da so dann nämlich endlich genug Plätze gesichert/vorhanden wären. Aber dies wird leider ein schöner Traum bleiben.

Zu der Klinik kann ich nichts weiter sagen. Habe mich jetzt noch nicht mit dieser und dem kommenden Film auseinander gesetzt.

Lg

Das wäre fatal,denn du könntest dann auch nicht mehr entscheiden in welche Kita.Und es gäbe noch mehr gebrochene Kinderseelen.Genauso wie die Impfpflicht,die nach den ersten 100 Impfschäden und Impftoten wieder ins Wanken käme.
Du denkst,weil bei dir alles immer klappte(Kita,Impfen) ist es bei allen so.Ist es nicht.Mein Sohn zb hatte schweren Impffolgen und wir wussten nach der zweiten Impfung nicht, ob er behindert ist.
Und ein Kind unter 3gehört zu den Eltern.Ist es absolut nicht anders machbar,OK.
Ansonsten befänden wir uns ganz schnell wieder in der tiefsten DDR.Dazu gerne Mal googeln.

Kindergartenpflicht begrüßen wie bitte??? Das finde ich aber ganz schön übergriffig! Mir ist es vollkommen egal wie andere das handhaben, aber möchte meine Kinder mindestens die 2 Jahre bei mir haben. und auch vollkommen alleine darüber entscheiden wann oder in welchen Kindergarten sie gehen sollen, oder wenn es Probleme gibt sie rausnehmen können ETC...

und das dadurch automatisch genug Plätze da wären das sehe ich ja mal überhaupt nicht gegeben... Wo sollen denn die ganzen Kinder Gärtner und Gärtnerinnen plötzlich herkommen? Wer weiß was dann alles eingestellt wird, damit die Betreuung da ist... Nee nee ich glaube das wäre keine gute Idee.

Puh Kindergartenpflicht? Geht gar nicht. Unsere kleine wäre da untergegangen, wenn sie hingemusst hätte. Das soll doch bitte den Eltern überlassen bleiben.

Auch eine impfpflicht empfinde ich als unmöglich

Ich wäre definitiv für eine Impfpflicht, das halte ich für sehr sinnvoll.

Gegen eine Kindergartenpflicht ab 4. Jahren hätte ich auch nichts einzuwenden.

Darf ich mal fragen warum jemand für Kindergartenpflicht ist? was genau habt ihr für einen Vorteil davon wenn es diese Pflicht gibt? ob andere Eltern ihre Kinder in den Kindergarten geben oder zu Hause lassen möchten hat doch absolut keinen Einfluss auf euer Leben? Oder glaubt ihr ernsthaft dass dadurch ausreichend qualitative Plätze vorhanden sind.

Einer Impfpflicht sehe ich auch eher kritisch entgegen. ich bin auf jeden Fall Pro impfen und meine Kinder werden auch geimpft. Aber welche Impfungen ich sinnvoll finde und über den Zeitpunkt der Impfungen möchte ich doch bitte selbst entscheiden...

Weiterhin werden ja auch Entscheidung Möglichkeiten bezüglich Sexualkunde genannt.das finde ich ehrlich gesagt auch eher übergriffig. wir können schon sonst über nichts entscheiden was die Schule den Kindern unterrichtet aber wenigstens dieses sensible Thema finde ich sollte nicht einfach über den Kopf der Eltern Weg entschieden werden.