Mütter- und Schwangerenforum

Umgang: Wer holt/bringt?

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Flitzpiepe2012
4 Beiträge
18.01.2023 00:22
Hallo! Ich versuche mich kurz zu fassen...
Mein nun seit 10 Jahren Ex weigert sich seit neuesten, unser gemeinsames Kind (10 Jahre) zu bringen UND zu holen. Uns trennen ca. 30 km, eine ca. 30 minütige Fahrt. Ich bin damals umgezogen, weil ich hier in einem kleineren Dorf die Chance hatte, ein Haus zu erwerben und familiäre Unterstützung hatte, die ich unbedingt brauchte, da mein Ex kaum zu "fassen" war..
Er verlangt, dass ich eine Fahrt mache, da sein Auto kaputt sei und er kein Geld für eine Neuanschaffung habe (Er ist Lehrer, bekommt A13). Er lebt bei seiner Lebensgefährtin, die ein Auto hat. Nun wird in meinen Augen jedes WE ein Grund vorgeschoben, warum er dieses Auto der Lebensgefährtin nicht nutzen kann. Ich soll das Kind zumindest eine Fahrt fahren.
Ich möchte dies nicht tun und zwar aus folgenden Gründen:
a) ich halte die von mir geschaffene Distanz als zumutbar vor dem Hintergrund, dass ich Vollzeitjob und Alltag mit Kind ganz allein wuppe.
b) Ich am WE im Homeoffice arbeite, wenn mein Sohn beim Vater ist und ich eh kaum Eigenzeit habe.
c) Ich u.a, kaum Eigenzeit habe, weil er sich noch nie wirklich an unsere anfänglich ausgemachte Regelungen gehalten hat (Hälfte Ferien, Hälfte Feiertage, Umgang ab Fr nach seinem Arbeitsende gegen Mittag, einmal in der Woche). In den Sommerferien holt er ihn wie es passt, mal nur 4 Tage, mal zwei Wochen (zweimal vorgekommen), Feiertags nimmt er ihn gar nicht, in der Woche kommt er nicht mehr, seit wir weggezogen sind. Freitags holt er ihn seit neuestem erst gegen 18.00. Oft sagt er freitags ab und fordert auch keinen Ersatztag.
d) Er kaum sonstigen Einsatz zeigt (keine Anrufe, keinerlei Unternehmungen mit dem Kind an seinem Besuchswochenende, keine Nachfragen wie es in der Schule läuft, wie das Zeugnis war, wie Arztbesuche verlaufen sind etc.
e) Ich es einfach wahnsinnig ungerecht finde, dass ich selbstverständlich alles mache (Fahrten zu Fußballspielen, Schulveranstaltungen, 1x in der Woche nach AG von der Schule abhole, Elternsprechtage, Arzttermine, Fahrten zu Freunden und und und - ihr wisst, was man als Mama selbstverständlich alles so macht) und er es nicht mal schafft alle 14 Tage den von ihm bereits runtergekürzten Umgang am WE zu organisieren, an dem nie irgendwelche Aktivitäten fürs Kind stattfinden. Man schaut TV und liest, kaum mehr und wenn nie kindgerecht.
f) Ich weiß, dass ich, wenn ich nachgeben würde, wie immer das nächste Problem kreieren würde. Dann hieße es schnell, mach beide Fahrten, bring ihn mir zum Urlaubsort (die Forderung hatten wir schon) etc.

Hat jemand einen vergleichbaren Fall und weiß wie so etwas rechtlich entschieden werden würde? Ich weiß, dass bei weiter von der Mutter geschaffener Entfernung die Mutter entgegenkommen muss und finde das auch richtig.

Ich bin sooooo müde. Mein Leben ist schwierig genug, ich wünschte, es wäre endlich mal Ruhe und ich wünsche mir einen regelmäßigen guten Kontakt zwischen Sohn und Vater.

LG Sandy
MaraSven
2694 Beiträge
18.01.2023 06:04
Prinzipiell muss er das Kind holen und bringen…

Mein Ex und ich wohnen ca 20km entfernt und wir teilen uns die Fahrten. Allerdings gibts bei uns auch keinerlei Probleme. Wir verstehen uns alle super und arbeiten miteinander, statt gegeneinander.
Es geschieht ja auch alles nur zum Wohle des Kindes.
Nutella
1072 Beiträge
18.01.2023 08:36
Zitat von Flitzpiepe2012:

Hallo! Ich versuche mich kurz zu fassen...
Mein nun seit 10 Jahren Ex weigert sich seit neuesten, unser gemeinsames Kind (10 Jahre) zu bringen UND zu holen. Uns trennen ca. 30 km, eine ca. 30 minütige Fahrt. Ich bin damals umgezogen, weil ich hier in einem kleineren Dorf die Chance hatte, ein Haus zu erwerben und familiäre Unterstützung hatte, die ich unbedingt brauchte, da mein Ex kaum zu "fassen" war..
Er verlangt, dass ich eine Fahrt mache, da sein Auto kaputt sei und er kein Geld für eine Neuanschaffung habe (Er ist Lehrer, bekommt A13). Er lebt bei seiner Lebensgefährtin, die ein Auto hat. Nun wird in meinen Augen jedes WE ein Grund vorgeschoben, warum er dieses Auto der Lebensgefährtin nicht nutzen kann. Ich soll das Kind zumindest eine Fahrt fahren.
Ich möchte dies nicht tun und zwar aus folgenden Gründen:
a) ich halte die von mir geschaffene Distanz als zumutbar vor dem Hintergrund, dass ich Vollzeitjob und Alltag mit Kind ganz allein wuppe.
b) Ich am WE im Homeoffice arbeite, wenn mein Sohn beim Vater ist und ich eh kaum Eigenzeit habe.
c) Ich u.a, kaum Eigenzeit habe, weil er sich noch nie wirklich an unsere anfänglich ausgemachte Regelungen gehalten hat (Hälfte Ferien, Hälfte Feiertage, Umgang ab Fr nach seinem Arbeitsende gegen Mittag, einmal in der Woche). In den Sommerferien holt er ihn wie es passt, mal nur 4 Tage, mal zwei Wochen (zweimal vorgekommen), Feiertags nimmt er ihn gar nicht, in der Woche kommt er nicht mehr, seit wir weggezogen sind. Freitags holt er ihn seit neuestem erst gegen 18.00. Oft sagt er freitags ab und fordert auch keinen Ersatztag.
d) Er kaum sonstigen Einsatz zeigt (keine Anrufe, keinerlei Unternehmungen mit dem Kind an seinem Besuchswochenende, keine Nachfragen wie es in der Schule läuft, wie das Zeugnis war, wie Arztbesuche verlaufen sind etc.
e) Ich es einfach wahnsinnig ungerecht finde, dass ich selbstverständlich alles mache (Fahrten zu Fußballspielen, Schulveranstaltungen, 1x in der Woche nach AG von der Schule abhole, Elternsprechtage, Arzttermine, Fahrten zu Freunden und und und - ihr wisst, was man als Mama selbstverständlich alles so macht) und er es nicht mal schafft alle 14 Tage den von ihm bereits runtergekürzten Umgang am WE zu organisieren, an dem nie irgendwelche Aktivitäten fürs Kind stattfinden. Man schaut TV und liest, kaum mehr und wenn nie kindgerecht.
f) Ich weiß, dass ich, wenn ich nachgeben würde, wie immer das nächste Problem kreieren würde. Dann hieße es schnell, mach beide Fahrten, bring ihn mir zum Urlaubsort (die Forderung hatten wir schon) etc.

Hat jemand einen vergleichbaren Fall und weiß wie so etwas rechtlich entschieden werden würde? Ich weiß, dass bei weiter von der Mutter geschaffener Entfernung die Mutter entgegenkommen muss und finde das auch richtig.

Ich bin sooooo müde. Mein Leben ist schwierig genug, ich wünschte, es wäre endlich mal Ruhe und ich wünsche mir einen regelmäßigen guten Kontakt zwischen Sohn und Vater.

LG Sandy


Naja du bist ja nicht in ne andere Stadt gezogen. Ich wohne in Berlin und hier fährt man sehr oft mehr als 30 Minuten wenn man von a nach b will. Unzumutbar ist das nicht
Außerdem kann er in den Fahrten doch noch länger die schöne Zeit mit dem Kind genießen

Mit entgegenkommen ist eher sowas gemeint wie das du z.B die hälfte der Fahrkosten übernehmen könntest oder ihm einen längeren Umgang gestatten könntest. Nicht dass er die Beine hochlegen kann
mama22manu
164 Beiträge
18.01.2023 08:41
Du bist weggezogen und bekommst doch Unterhalt, oder? Dann ist eine Aufteilung der Fahrten nur fair!
Vanellope
15442 Beiträge
18.01.2023 08:47
Finde Aufteilung der Fahrten auch OK. Vielleicht nochmal in Verbindung mit der Aufforderung die vereinbarten Umgangszeiten einzuhalten .
nilou
14070 Beiträge
18.01.2023 08:54
Zitat von Vanellope:

Finde Aufteilung der Fahrten auch OK. Vielleicht nochmal in Verbindung mit der Aufforderung die vereinbarten Umgangszeiten einzuhalten .


bzw. im Gegenzug: Fahrten werden geteilt und dafür finden die Umgänge wie vereinbart statt. Keine Einhaltung der Umgänge = keine Fahrtteilung. Wenn eh weniger Umgänge als vereinbart sind, sind es weniger Fahrten und die kann er dann allein machen. Bleibt sich ja im Ergebnis für ihn gleich.

Und das alles natürlich schriftlich festhalten.
Zwerginator
7683 Beiträge
18.01.2023 09:21
ich würde es auch aufteilen, allerdings würde ich an deiner Stelle die Fahrt selbst machen, die das Kind wieder nach Hause holt.
wolkenschaf
11811 Beiträge
18.01.2023 09:26
Normalerweise ist es so geregelt, dass derjenige, der den Umgang hat, das Kind auch holt und bringt. Es gibt natürlich auch Ausnahmen, z.B. wenn die Strecke sehr weit ist oder es dem anderen aus Gründen nicht zuzumuten ist etc.
Im Interesse des Kindes würde ich da jetzt aber auch kein riesiges Drama drum machen und eher versuchen einen Kompromiss zu finden, mit dem alle leben können und unter dem vor allem das Kind nicht leidet.
Glücksstein
4377 Beiträge
18.01.2023 09:32
Mein Ex wohnt auch ca. 30km entfernt. Das ist eine zumutbare Strecke für ihn. Du bist nicht ans Ende der Welt gezogen. Ich finde er macht es sich zu einfach. Wie würde denn dein Sohn zurück kommen wenn du ihn bringst? Klingt so als würde er sich eher unregelmäßig um seinen Sohn kümmern das er Umgang hat?
18.01.2023 09:40
Ich würde keine Strecke übernehmen.
Bei 30km ist das klar zumutbar und rechtlich auch so, dass es sein Bier ist.
Wenn (!) man sich super verstehen würde wärs vielleicht was anderes aber so würde ich damit gar nicht erst anfangen und die Tür aufmachen. Demnächst sollst Du sonst noch beide Fahrten machen etc.
Nutella
1072 Beiträge
18.01.2023 10:09
Zitat von ElCamino:

Ich würde keine Strecke übernehmen.
Bei 30km ist das klar zumutbar und rechtlich auch so, dass es sein Bier ist.
Wenn (!) man sich super verstehen würde wärs vielleicht was anderes aber so würde ich damit gar nicht erst anfangen und die Tür aufmachen. Demnächst sollst Du sonst noch beide Fahrten machen etc.


Ich bin auch der Meinung das es den "Teilzeitvätern" die ihre Aufgaben kaum erledigen, viel zu einfach gemacht wird.
Er hat eine minimale Aufgabe: Sein Kind abholen um Zeit mit ihm zu verbringen.
Die 100 anderen Leistungen der Mutter sind nebensächlich, und schonwieder wird dem Vater "entgegebgekommen".
Der Junge wird vielleicht mal selbst Vater? Will man ihm so die Vaterschaft vorleben?
Ganz ehrlich.. wir sollten wirklich nicht alles mit uns machen lassen, auch wenn es für das Kind ist
18.01.2023 10:22
Ich wundere mich tatsächlich gerade, wieviele hier schreiben „rechtlich“ oder „normalerweise“ ist es so, dass der jenige, der den Umgang hat das Kind holt und bringt.
Wir haben auch eine rechtliche Regelung schaffen müssen damals und es war Thema. Da wurde mir gesagt, es gibt dazu schlicht kein Gesetz.

Ne Freundin zog mit einem Mann, der schon Kinder hatte weg. 4,5 Stunden Fahrt. Da gab es dann ein Gesetz, weil er weit weggezogen war, musste er für die Fahrten sorgen. Finde ich nur fair.

Ich fände 30 Minuten (2 Stunden Fahrt an einem Wochenende) schon nervig, wenn es nicht mein Verschulden wäre. Ich finde es deshalb ok, wenn er Dich bittet eine Fahrt zu übernehmen.
Vielleicht kannst Du sagen, dass Du Freitag MITTAG fahren kannst?! Dann hat Dein Sohn noch mehr davon?!
18.01.2023 10:33
Zitat von EulePlus2:

Ich wundere mich tatsächlich gerade, wieviele hier schreiben „rechtlich“ oder „normalerweise“ ist es so, dass der jenige, der den Umgang hat das Kind holt und bringt.
Wir haben auch eine rechtliche Regelung schaffen müssen damals und es war Thema. Da wurde mir gesagt, es gibt dazu schlicht kein Gesetz.

Ne Freundin zog mit einem Mann, der schon Kinder hatte weg. 4,5 Stunden Fahrt. Da gab es dann ein Gesetz, weil er weit weggezogen war, musste er für die Fahrten sorgen. Finde ich nur fair.

Ich fände 30 Minuten (2 Stunden Fahrt an einem Wochenende) schon nervig, wenn es nicht mein Verschulden wäre. Ich finde es deshalb ok, wenn er Dich bittet eine Fahrt zu übernehmen.
Vielleicht kannst Du sagen, dass Du Freitag MITTAG fahren kannst?! Dann hat Dein Sohn noch mehr davon?!


Es gibt kein Gesetz aber diverse BGH Urteile, dass der Umgangsberechtigte dafür verantwortlich ist, sofern in normalem Rahmen.
18.01.2023 11:09
Zitat von ElCamino:

Zitat von EulePlus2:

Ich wundere mich tatsächlich gerade, wieviele hier schreiben „rechtlich“ oder „normalerweise“ ist es so, dass der jenige, der den Umgang hat das Kind holt und bringt.
Wir haben auch eine rechtliche Regelung schaffen müssen damals und es war Thema. Da wurde mir gesagt, es gibt dazu schlicht kein Gesetz.

Ne Freundin zog mit einem Mann, der schon Kinder hatte weg. 4,5 Stunden Fahrt. Da gab es dann ein Gesetz, weil er weit weggezogen war, musste er für die Fahrten sorgen. Finde ich nur fair.

Ich fände 30 Minuten (2 Stunden Fahrt an einem Wochenende) schon nervig, wenn es nicht mein Verschulden wäre. Ich finde es deshalb ok, wenn er Dich bittet eine Fahrt zu übernehmen.
Vielleicht kannst Du sagen, dass Du Freitag MITTAG fahren kannst?! Dann hat Dein Sohn noch mehr davon?!


Es gibt kein Gesetz aber diverse BGH Urteile, dass der Umgangsberechtigte dafür verantwortlich ist, sofern in normalem Rahmen.


Alles klar danke für die Aufklärung.
nilou
14070 Beiträge
18.01.2023 11:28
Zitat von EulePlus2:

Zitat von ElCamino:

Zitat von EulePlus2:

Ich wundere mich tatsächlich gerade, wieviele hier schreiben „rechtlich“ oder „normalerweise“ ist es so, dass der jenige, der den Umgang hat das Kind holt und bringt.
Wir haben auch eine rechtliche Regelung schaffen müssen damals und es war Thema. Da wurde mir gesagt, es gibt dazu schlicht kein Gesetz.

Ne Freundin zog mit einem Mann, der schon Kinder hatte weg. 4,5 Stunden Fahrt. Da gab es dann ein Gesetz, weil er weit weggezogen war, musste er für die Fahrten sorgen. Finde ich nur fair.

Ich fände 30 Minuten (2 Stunden Fahrt an einem Wochenende) schon nervig, wenn es nicht mein Verschulden wäre. Ich finde es deshalb ok, wenn er Dich bittet eine Fahrt zu übernehmen.
Vielleicht kannst Du sagen, dass Du Freitag MITTAG fahren kannst?! Dann hat Dein Sohn noch mehr davon?!


Es gibt kein Gesetz aber diverse BGH Urteile, dass der Umgangsberechtigte dafür verantwortlich ist, sofern in normalem Rahmen.


Alles klar danke für die Aufklärung.


Und es gibt eben Entscheidungen wenn zB wie hier die Mutter wegzieht und somit die Entfernung vergrößert mit dafür verantwortlich ist.

Sie scheinen ja vorher schon deutlich näher gewohnt zu haben.

Ich finde 30 km schon ein Stück. Dann kommt es ja auch noch darauf an wie das ist. Gut fahrbar/schnell oder nicht.

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