Mütter- und Schwangerenforum

Der Frust der Bauern....

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Landkatze
324 Beiträge
27.10.2020 20:22
Ich lese hier Argumente wie, was würden wir essen wenn alle Bauernhöfe schließen, oder, daß Bauer sein eine Leidenschaft sei, oder daß in der Schweiz alles so doll sei und nicht zu vergessen, dazu der Hinweis, daß die EU Bauern einer unfairen Konkurrenz ausgeliefert sind.

1. Alle Bauernhöfe würden nie schließen. Wo ein Überangebot am Markt ist, muss man halt entweder das Angebot dadurch verkleinern, daß man die Höfe schließt, oder si ihre Produktpalette verändern.

2. Wenn Bauer sein eine Leidenschaft sei, dann darf sie halt auch kosten. Hobbys kosten halt.

3. Auch in der Schweiz überleben nicht alle Höfe, daß dort alles so doll läuft ist nicht wahr. Ich kenne die Lage in der Schweiz nicht genau, allerdings ist es ein bergiges Land, das dadurch AUTOMATISCH eine niedrigere Produktion pro Hektar erzeugt. Damit können die Bauern wahrscheinlich sehr gut die Schweizer Bevölkerung versorgen, ohne daß abartige "Butter-Berge" entstehen müssen.

4. Die Bauern in der EU sind von Importen außerhalb Europas kaum betrofen. Tatsächlich gibt es alleine schon in der EU eine enorme Überproduktion, die die Preise drückt. Die Bauern wollen von dieser Überproduktion nicht abweichen.

Ich gebe aber zu, daß das Thema nicht so ganz einfach ist um es in so einfachen Argumenten zu erläutern, aber ein Teil der Schuld ist definitiv bei den Bauern, die seit vielen, vielen Jahren immer dieselben schädlichen Regelungen befürworten - Regelungen die zu Überproduktion befeuern.
Luna1105
844 Beiträge
27.10.2020 21:55
Zitat von Christen:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Chrysopelea:

Ich finde es richtig und wichtig, dass alle Bio kaufen, die es können. Aber zum Thema verramschen der Lebensmittel muss man bedenken, dass wir auch in einem Land leben wollen, in dem sich jeder Essen leisten kann. Und wenn alle 1,5€ für das Kilo Kartoffeln zahlen sollen, werden manche das nicht können. Ich kenne leider Familien, die kaufen nur konventionell, am liebsten noch aus dem Angebot und hoffen jetzt, dass es noch etwas wärmer bleibt, weil Winterschuhe für das Kind diesen Monat nicht mehr drin sind das macht es für die Bauern natürlich nicht besser, aber teurere Lebensmittel ziehen eben einen nicht unerheblichen Rattenschwanz nach sich und es werden nicht die großen Händler sein, die am Ende als Verlierer da stehen...

Es tut mir leid, aber da muss man dann einfach durch.
Ich bin Geringverdiener, wir haben wirklich nicht viel und es ist anstrengend, über jede kleine Ausgabe nachdenken zu müssen.
Ich hab nach der Trennung auch Arbeitslosengeld bekommen.
Es geht.
Wenn man will, dann geht das! Ich achte sehr darauf, woher ich unser Essen bekomme.
Dann muss man an anderen Stellen sparen.
Und sry - gerade bei Fleisch. Kann ich mir kein Fleisch aus guter Haltung leisten, muss ich es lassen. Unsere vermeintlichen „Bedürfnisse“ aka Gewohnheiten sollten nicht über dem Wohl der Tiere, oder der Existenz der Bauern stehen, die in vielen Fällen ebenfalls Geringverdiener sind, weil keiner bereit ist, Geld für ihre Produkte auszugeben.
sehe ich genauso

Ich auch. Wir haben durch Corona leider ein paar Monate unter der lokalen Armutsgrenze gelebt (wäre mir nicht aufgefallen, wenn mir nicht jemand Zahlen genannt hätte...), aber bei den Lebensmitteln achten wir nach wie vor auf Bioqualität bei Obst, Gemüse und Milchprodukten. Gespart wird dann bei anderen Dingen. Gerade Kleidung bekommt man für einen Bruchteil des Neupreises gebraucht in guten Zustand...
Aber zum eigentlichen Thema: ich habe es ehrlich gesagt nicht mitbekommen. Kann aber die Erläuterungen der hier anwesenden LandwirtInnen gut nachvollziehen. Und ich denke, dass nach so langem Ringen um bessere Verhältnisse auch mal auf härtere Methoden zurückgegriffen werden "muss", weil man nur so die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregt...schwieriges Thema, wo ich ungern richtig oder falsch sagen möchte. Verstehen kann ich es jedenfalls.
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