Mütter- und Schwangerenforum

Karriere extrem - mit Kinder und Partner - was meint ihr?

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20.07.2019 17:50
Zum Thema: wir haben uns dafür entschieden, dass ich auf eine echte Karriere verzichte, weil sie meinem Mann wichtiger ist als mir und beides mit unseren vier Kindern und unserer Vorstellung von Familie unvereinbar wäre. Allerdings würden viele wohl meinen Job schon als Karriere sehen
Schnecke510
7212 Beiträge
20.07.2019 18:38
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Aquarellfarbe:

Zitat von Schnecke510:

...


Na ja vor Jahren hieß es noch „wir müssen den Gürtel enger schnallen“, aber an Stellen, wo die Politiker es beschließen, wird das Geld durchaus mit vollen Händen ausgegeben und ist dann plötzlich vorhanden (bzw. wird eben trotzdem bereitgestellt). Und dies wäre eine Stelle, die ich für sinnvoll erachtet hätte. Dein Argument sehe ich allerdings durchaus für den Grundlohn für alle - dann haben wir nur noch eine Handvoll Leute, die überhaupt arbeiten.

Naja, ich sehe das dennoch kritisch. Da wäre das bedingungslose Grundeinkommen die bessere Variante. Die Leute, die gerne arbeiten, arbeiten dann auch noch. Alle anderen bekommen ja aktuell auch Kinder und schieben diese vor, um nicht mehr arbeiten zu müssen. Solche wird es dann natürlich auch noch geben.
Wenn man Geld an Mutterschaft bindet, dann kriegen nicht die Richtigen die Kinder, denn bei vielen Akademikern steht Sozialprestige noch über Geld.
Und Modelle wie "statt Waffen Elterngeld" sind nun wirklich nicht realistisch.
Grundsätzlich ist Familiengründung Privatsache und sollte überwiegend privat finanziert werden. Mit kostenlosen Schulen und Universitäten, der gesetzlichen Krankenversicherung und kommunalen Einrichtungen wie z.B. Schwimmbädern tut der Staat doch schon sehr viel für den Nachwuchs. Da noch die Hand aufhalten für "Taschengeld" finde ich nicht richtig.

Ich stimm Dir weitestgehend zu, mit einer Ausnahme in Bezug auf ein bedingungsloses Grundeinkommen: ich fürchte, dass es viele Jobs gibt, die dann keiner mehr machen würde

Ich denke, man würde diese einschlägigen Branchen damit auf die Probe stellen: Schaffen wir es, in Pflege, Baugewerbe, Handwerk etc. solche Bedingungen zu schaffen, sodass die Berufe gern gemacht werden? Nicht die Berufe sind unattraktiv, sondern die Bedingungen. Das beste Beispiel dafür ist der Beruf der Krankenschwester/-Pflegerin: Stand früher sehr hoch im Kurs bei den Mädels, heute ist er wegen der schlechten Bedingungen verrufen.
20.07.2019 19:00
Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von Aquarellfarbe:

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Naja, ich sehe das dennoch kritisch. Da wäre das bedingungslose Grundeinkommen die bessere Variante. Die Leute, die gerne arbeiten, arbeiten dann auch noch. Alle anderen bekommen ja aktuell auch Kinder und schieben diese vor, um nicht mehr arbeiten zu müssen. Solche wird es dann natürlich auch noch geben.
Wenn man Geld an Mutterschaft bindet, dann kriegen nicht die Richtigen die Kinder, denn bei vielen Akademikern steht Sozialprestige noch über Geld.
Und Modelle wie "statt Waffen Elterngeld" sind nun wirklich nicht realistisch.
Grundsätzlich ist Familiengründung Privatsache und sollte überwiegend privat finanziert werden. Mit kostenlosen Schulen und Universitäten, der gesetzlichen Krankenversicherung und kommunalen Einrichtungen wie z.B. Schwimmbädern tut der Staat doch schon sehr viel für den Nachwuchs. Da noch die Hand aufhalten für "Taschengeld" finde ich nicht richtig.

Ich stimm Dir weitestgehend zu, mit einer Ausnahme in Bezug auf ein bedingungsloses Grundeinkommen: ich fürchte, dass es viele Jobs gibt, die dann keiner mehr machen würde

Ich denke, man würde diese einschlägigen Branchen damit auf die Probe stellen: Schaffen wir es, in Pflege, Baugewerbe, Handwerk etc. solche Bedingungen zu schaffen, sodass die Berufe gern gemacht werden? Nicht die Berufe sind unattraktiv, sondern die Bedingungen. Das beste Beispiel dafür ist der Beruf der Krankenschwester/-Pflegerin: Stand früher sehr hoch im Kurs bei den Mädels, heute ist er wegen der schlechten Bedingungen verrufen.


Für Handwerk und Pflege mag das gelten, das kann bestimmt erfüllend sein, wenn die Bedingungen stimmen, aber Müllabfuhr etc.? Und ganz einfache Hilfstätigkeiten, die sicher auch in den nächsten Jahren noch nicht vollständig wegfallen werden? Ich hab da einfach meine Zweifel
Schnecke510
7212 Beiträge
20.07.2019 19:05
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

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Ich stimm Dir weitestgehend zu, mit einer Ausnahme in Bezug auf ein bedingungsloses Grundeinkommen: ich fürchte, dass es viele Jobs gibt, die dann keiner mehr machen würde

Ich denke, man würde diese einschlägigen Branchen damit auf die Probe stellen: Schaffen wir es, in Pflege, Baugewerbe, Handwerk etc. solche Bedingungen zu schaffen, sodass die Berufe gern gemacht werden? Nicht die Berufe sind unattraktiv, sondern die Bedingungen. Das beste Beispiel dafür ist der Beruf der Krankenschwester/-Pflegerin: Stand früher sehr hoch im Kurs bei den Mädels, heute ist er wegen der schlechten Bedingungen verrufen.


Für Handwerk und Pflege mag das gelten, das kann bestimmt erfüllend sein, wenn die Bedingungen stimmen, aber Müllabfuhr etc.? Und ganz einfache Hilfstätigkeiten, die sicher auch in den nächsten Jahren noch nicht vollständig wegfallen werden? Ich hab da einfach meine Zweifel

Ich bin kein Fan vom Grundeinkommen - nicht falsch verstehen.
Aber es ist ja dann trotzdem nicht der Grundgedanke beim Grundeinkommen, dass ein Vorstand das Gleiche verdient wie ein Hilfsarbeiter. Insofern kann man beim Müll durchaus finanzielle Anreize setzen. Müll ist etwas, was nicht privatisiert werden darf, denn dann klappts nicht mehr; wenn man das aber aus Steuern gut bezahlt, dann ist das in unser aller Interesse.
Bei den einfachen Tätigkeiten kann man sicherlich nicht mehr auf Vollzeitkräfte setzen. Aber wenn man hier das 450 Euro Modell beibehält, dann finden sich bestimmt Leute, die 10 Stunden die Woche für 450 Euro monatlich als Küchenhilfe arbeiten. Das halte ich für realistisch. Und die Arbeitsqualität wird steigen, wenn die Leute nur 10 oder 20 Stunden die Woche arbeiten, statt 10 Stunden NEBEN einem weiteren, schlecht bezahlten Vollzeitjob.
20.07.2019 19:22
Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

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Ich denke, man würde diese einschlägigen Branchen damit auf die Probe stellen: Schaffen wir es, in Pflege, Baugewerbe, Handwerk etc. solche Bedingungen zu schaffen, sodass die Berufe gern gemacht werden? Nicht die Berufe sind unattraktiv, sondern die Bedingungen. Das beste Beispiel dafür ist der Beruf der Krankenschwester/-Pflegerin: Stand früher sehr hoch im Kurs bei den Mädels, heute ist er wegen der schlechten Bedingungen verrufen.


Für Handwerk und Pflege mag das gelten, das kann bestimmt erfüllend sein, wenn die Bedingungen stimmen, aber Müllabfuhr etc.? Und ganz einfache Hilfstätigkeiten, die sicher auch in den nächsten Jahren noch nicht vollständig wegfallen werden? Ich hab da einfach meine Zweifel

Ich bin kein Fan vom Grundeinkommen - nicht falsch verstehen.
Aber es ist ja dann trotzdem nicht der Grundgedanke beim Grundeinkommen, dass ein Vorstand das Gleiche verdient wie ein Hilfsarbeiter. Insofern kann man beim Müll durchaus finanzielle Anreize setzen. Müll ist etwas, was nicht privatisiert werden darf, denn dann klappts nicht mehr; wenn man das aber aus Steuern gut bezahlt, dann ist das in unser aller Interesse.
Bei den einfachen Tätigkeiten kann man sicherlich nicht mehr auf Vollzeitkräfte setzen. Aber wenn man hier das 450 Euro Modell beibehält, dann finden sich bestimmt Leute, die 10 Stunden die Woche für 450 Euro monatlich als Küchenhilfe arbeiten. Das halte ich für realistisch. Und die Arbeitsqualität wird steigen, wenn die Leute nur 10 oder 20 Stunden die Woche arbeiten, statt 10 Stunden NEBEN einem weiteren, schlecht bezahlten Vollzeitjob.

Das stimmt natürlich, wär dann aber doch wohl kaum bezahlbar - irgendwoher muss das Geld ja kommen
Aber ich muss dazu sagen, dass mir die ganze Umverteilung sowieso schon auf den Keks geht - um's salopp zu sagen - und ich ein Verfechter der Leistungsgerechtigkeit bin.
Schnecke510
7212 Beiträge
20.07.2019 19:27
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

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Für Handwerk und Pflege mag das gelten, das kann bestimmt erfüllend sein, wenn die Bedingungen stimmen, aber Müllabfuhr etc.? Und ganz einfache Hilfstätigkeiten, die sicher auch in den nächsten Jahren noch nicht vollständig wegfallen werden? Ich hab da einfach meine Zweifel

Ich bin kein Fan vom Grundeinkommen - nicht falsch verstehen.
Aber es ist ja dann trotzdem nicht der Grundgedanke beim Grundeinkommen, dass ein Vorstand das Gleiche verdient wie ein Hilfsarbeiter. Insofern kann man beim Müll durchaus finanzielle Anreize setzen. Müll ist etwas, was nicht privatisiert werden darf, denn dann klappts nicht mehr; wenn man das aber aus Steuern gut bezahlt, dann ist das in unser aller Interesse.
Bei den einfachen Tätigkeiten kann man sicherlich nicht mehr auf Vollzeitkräfte setzen. Aber wenn man hier das 450 Euro Modell beibehält, dann finden sich bestimmt Leute, die 10 Stunden die Woche für 450 Euro monatlich als Küchenhilfe arbeiten. Das halte ich für realistisch. Und die Arbeitsqualität wird steigen, wenn die Leute nur 10 oder 20 Stunden die Woche arbeiten, statt 10 Stunden NEBEN einem weiteren, schlecht bezahlten Vollzeitjob.

Das stimmt natürlich, wär dann aber doch wohl kaum bezahlbar - irgendwoher muss das Geld ja kommen
Aber ich muss dazu sagen, dass mir die ganze Umverteilung sowieso schon auf den Keks geht - um's salopp zu sagen - und ich ein Verfechter der Leistungsgerechtigkeit bin.

Das kann man schon bezahlen. Berater kann man schließlich auch bezahlen.
20.07.2019 19:31
Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

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Ich bin kein Fan vom Grundeinkommen - nicht falsch verstehen.
Aber es ist ja dann trotzdem nicht der Grundgedanke beim Grundeinkommen, dass ein Vorstand das Gleiche verdient wie ein Hilfsarbeiter. Insofern kann man beim Müll durchaus finanzielle Anreize setzen. Müll ist etwas, was nicht privatisiert werden darf, denn dann klappts nicht mehr; wenn man das aber aus Steuern gut bezahlt, dann ist das in unser aller Interesse.
Bei den einfachen Tätigkeiten kann man sicherlich nicht mehr auf Vollzeitkräfte setzen. Aber wenn man hier das 450 Euro Modell beibehält, dann finden sich bestimmt Leute, die 10 Stunden die Woche für 450 Euro monatlich als Küchenhilfe arbeiten. Das halte ich für realistisch. Und die Arbeitsqualität wird steigen, wenn die Leute nur 10 oder 20 Stunden die Woche arbeiten, statt 10 Stunden NEBEN einem weiteren, schlecht bezahlten Vollzeitjob.

Das stimmt natürlich, wär dann aber doch wohl kaum bezahlbar - irgendwoher muss das Geld ja kommen
Aber ich muss dazu sagen, dass mir die ganze Umverteilung sowieso schon auf den Keks geht - um's salopp zu sagen - und ich ein Verfechter der Leistungsgerechtigkeit bin.

Das kann man schon bezahlen. Berater kann man schließlich auch bezahlen.

Weil ich einfach immer das letzte Wort haben muss: Die spielen aber bei der kommunalen Müllabfuhr nicht die Rolle Mir widerstrebt das Modell einfach
Maria123
1058 Beiträge
21.07.2019 07:25
Bei diesen Damen, würde ich meinen, das die Männer da absolut keine Entscheidungsgewalt haben.

Von der familienministerin zur Verteidigungsministerin... also das erstere hat man ihr mit den Kindern noch halbwegs abgekauft.

Alles andere find ich mehr als lächerlich
Jaspina1
2358 Beiträge
21.07.2019 07:59
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

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Für Handwerk und Pflege mag das gelten, das kann bestimmt erfüllend sein, wenn die Bedingungen stimmen, aber Müllabfuhr etc.? Und ganz einfache Hilfstätigkeiten, die sicher auch in den nächsten Jahren noch nicht vollständig wegfallen werden? Ich hab da einfach meine Zweifel

Ich bin kein Fan vom Grundeinkommen - nicht falsch verstehen.
Aber es ist ja dann trotzdem nicht der Grundgedanke beim Grundeinkommen, dass ein Vorstand das Gleiche verdient wie ein Hilfsarbeiter. Insofern kann man beim Müll durchaus finanzielle Anreize setzen. Müll ist etwas, was nicht privatisiert werden darf, denn dann klappts nicht mehr; wenn man das aber aus Steuern gut bezahlt, dann ist das in unser aller Interesse.
Bei den einfachen Tätigkeiten kann man sicherlich nicht mehr auf Vollzeitkräfte setzen. Aber wenn man hier das 450 Euro Modell beibehält, dann finden sich bestimmt Leute, die 10 Stunden die Woche für 450 Euro monatlich als Küchenhilfe arbeiten. Das halte ich für realistisch. Und die Arbeitsqualität wird steigen, wenn die Leute nur 10 oder 20 Stunden die Woche arbeiten, statt 10 Stunden NEBEN einem weiteren, schlecht bezahlten Vollzeitjob.

Das stimmt natürlich, wär dann aber doch wohl kaum bezahlbar - irgendwoher muss das Geld ja kommen
Aber ich muss dazu sagen, dass mir die ganze Umverteilung sowieso schon auf den Keks geht - um's salopp zu sagen - und ich ein Verfechter der Leistungsgerechtigkeit bin.


Die Frage ist: Was ist Leistung? Leistet eine alleinerziehende Mama, die neben der Kindererziehung noch putzen geht weniger als ein Konzernmanager (der im Zweifelsfall auch mal ein Projekt gegen den Baum fährt oder ein "Outsourcing" nach Indien plant...)?
21.07.2019 08:22
Zitat von Jaspina1:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

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Ich bin kein Fan vom Grundeinkommen - nicht falsch verstehen.
Aber es ist ja dann trotzdem nicht der Grundgedanke beim Grundeinkommen, dass ein Vorstand das Gleiche verdient wie ein Hilfsarbeiter. Insofern kann man beim Müll durchaus finanzielle Anreize setzen. Müll ist etwas, was nicht privatisiert werden darf, denn dann klappts nicht mehr; wenn man das aber aus Steuern gut bezahlt, dann ist das in unser aller Interesse.
Bei den einfachen Tätigkeiten kann man sicherlich nicht mehr auf Vollzeitkräfte setzen. Aber wenn man hier das 450 Euro Modell beibehält, dann finden sich bestimmt Leute, die 10 Stunden die Woche für 450 Euro monatlich als Küchenhilfe arbeiten. Das halte ich für realistisch. Und die Arbeitsqualität wird steigen, wenn die Leute nur 10 oder 20 Stunden die Woche arbeiten, statt 10 Stunden NEBEN einem weiteren, schlecht bezahlten Vollzeitjob.

Das stimmt natürlich, wär dann aber doch wohl kaum bezahlbar - irgendwoher muss das Geld ja kommen
Aber ich muss dazu sagen, dass mir die ganze Umverteilung sowieso schon auf den Keks geht - um's salopp zu sagen - und ich ein Verfechter der Leistungsgerechtigkeit bin.


Die Frage ist: Was ist Leistung? Leistet eine alleinerziehende Mama, die neben der Kindererziehung noch putzen geht weniger als ein Konzernmanager (der im Zweifelsfall auch mal ein Projekt gegen den Baum fährt oder ein "Outsourcing" nach Indien plant...)?

Ich bin da bei Schnecke: Familie ist Privatsache und wer sagt denn, das der Manager nicht auch Vater ist?
21.07.2019 08:25
Zitat von Jaspina1:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

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Ich bin kein Fan vom Grundeinkommen - nicht falsch verstehen.
Aber es ist ja dann trotzdem nicht der Grundgedanke beim Grundeinkommen, dass ein Vorstand das Gleiche verdient wie ein Hilfsarbeiter. Insofern kann man beim Müll durchaus finanzielle Anreize setzen. Müll ist etwas, was nicht privatisiert werden darf, denn dann klappts nicht mehr; wenn man das aber aus Steuern gut bezahlt, dann ist das in unser aller Interesse.
Bei den einfachen Tätigkeiten kann man sicherlich nicht mehr auf Vollzeitkräfte setzen. Aber wenn man hier das 450 Euro Modell beibehält, dann finden sich bestimmt Leute, die 10 Stunden die Woche für 450 Euro monatlich als Küchenhilfe arbeiten. Das halte ich für realistisch. Und die Arbeitsqualität wird steigen, wenn die Leute nur 10 oder 20 Stunden die Woche arbeiten, statt 10 Stunden NEBEN einem weiteren, schlecht bezahlten Vollzeitjob.

Das stimmt natürlich, wär dann aber doch wohl kaum bezahlbar - irgendwoher muss das Geld ja kommen
Aber ich muss dazu sagen, dass mir die ganze Umverteilung sowieso schon auf den Keks geht - um's salopp zu sagen - und ich ein Verfechter der Leistungsgerechtigkeit bin.


Die Frage ist: Was ist Leistung? Leistet eine alleinerziehende Mama, die neben der Kindererziehung noch putzen geht weniger als ein Konzernmanager (der im Zweifelsfall auch mal ein Projekt gegen den Baum fährt oder ein "Outsourcing" nach Indien plant...)?


Ja. Und zwar geht es da nicht im gefühlte oder tatsächliche persönliche Arbeitsbelastung oder Auslastung, sondern um gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Beitrag hierzu. Finde ich ganz wichtig, dass man das auseinander hält. Der Tag der benannten Mama kann voller anstrengender Individualleistung sein - und sie leistet mit ihrem Kind auch einen gesellschaftlichen Beitrag. Aber der Konzernmanager verantwortet u.U. die Fortexistenz von tausenden Jobs solcher und anderer Eltern und damit deren Lebensunterhalt und den ihrer Kinder etc. „Leistung“ darf man hier also nicht auf die Einzelperson und Ihre Alltagsbelastung beziehen.
21.07.2019 08:31
Wollte meinen Beitrag löschen, aber ich finde nur die Editierfunktion.
Schnecke510
7212 Beiträge
21.07.2019 09:11
Zitat von JaneMargolis:

Zitat von Jaspina1:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

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Das stimmt natürlich, wär dann aber doch wohl kaum bezahlbar - irgendwoher muss das Geld ja kommen
Aber ich muss dazu sagen, dass mir die ganze Umverteilung sowieso schon auf den Keks geht - um's salopp zu sagen - und ich ein Verfechter der Leistungsgerechtigkeit bin.


Die Frage ist: Was ist Leistung? Leistet eine alleinerziehende Mama, die neben der Kindererziehung noch putzen geht weniger als ein Konzernmanager (der im Zweifelsfall auch mal ein Projekt gegen den Baum fährt oder ein "Outsourcing" nach Indien plant...)?


Ja. Und zwar geht es da nicht im gefühlte oder tatsächliche persönliche Arbeitsbelastung oder Auslastung, sondern um gesamtgesellschaftliche Verantwortung und Beitrag hierzu. Finde ich ganz wichtig, dass man das auseinander hält. Der Tag der benannten Mama kann voller anstrengender Individualleistung sein - und sie leistet mit ihrem Kind auch einen gesellschaftlichen Beitrag. Aber der Konzernmanager verantwortet u.U. die Fortexistenz von tausenden Jobs solcher und anderer Eltern und damit deren Lebensunterhalt und den ihrer Kinder etc. „Leistung“ darf man hier also nicht auf die Einzelperson und Ihre Alltagsbelastung beziehen.

Ich stimme dem voll zu. Und der wichtigste Gedanke ist, dass Arbeitsbelastung nicht gleich Leistung ist.

Ob die Männer im Hause KK oder vdL etwas zu melden haben oder nicht, ist eine gute Frage. Bei vdL glaube ich wirklich, dass er nichts zu melden hat. Aber er wird es schon so wollen.
steph28
4166 Beiträge
21.07.2019 12:39
Mein Mann stand schon vor der Entscheidung nach Brüssel oder in den Bundestag zu gehen. Er hat der Familie zu Liebe dankend abgelehnt. Er arbeitet zwar weiterhin in der Politik, aber ist oft früh zu Hause, abends um am Wochenende auch immer. Wir sind finanziell aber gut gestellt, bauen ein großes Haus in einer guten Gegend, fahren in den Urlaub etc. Warum sollen wir also weniger Zeit miteinander verbringen nur für mehr Geld?
Er bereut es auch keine Sekunde.
steph28
4166 Beiträge
21.07.2019 12:43
Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

Zitat von cogito_ergo_sum:

Zitat von Schnecke510:

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Für Handwerk und Pflege mag das gelten, das kann bestimmt erfüllend sein, wenn die Bedingungen stimmen, aber Müllabfuhr etc.? Und ganz einfache Hilfstätigkeiten, die sicher auch in den nächsten Jahren noch nicht vollständig wegfallen werden? Ich hab da einfach meine Zweifel

Ich bin kein Fan vom Grundeinkommen - nicht falsch verstehen.
Aber es ist ja dann trotzdem nicht der Grundgedanke beim Grundeinkommen, dass ein Vorstand das Gleiche verdient wie ein Hilfsarbeiter. Insofern kann man beim Müll durchaus finanzielle Anreize setzen. Müll ist etwas, was nicht privatisiert werden darf, denn dann klappts nicht mehr; wenn man das aber aus Steuern gut bezahlt, dann ist das in unser aller Interesse.
Bei den einfachen Tätigkeiten kann man sicherlich nicht mehr auf Vollzeitkräfte setzen. Aber wenn man hier das 450 Euro Modell beibehält, dann finden sich bestimmt Leute, die 10 Stunden die Woche für 450 Euro monatlich als Küchenhilfe arbeiten. Das halte ich für realistisch. Und die Arbeitsqualität wird steigen, wenn die Leute nur 10 oder 20 Stunden die Woche arbeiten, statt 10 Stunden NEBEN einem weiteren, schlecht bezahlten Vollzeitjob.

Das stimmt natürlich, wär dann aber doch wohl kaum bezahlbar - irgendwoher muss das Geld ja kommen
Aber ich muss dazu sagen, dass mir die ganze Umverteilung sowieso schon auf den Keks geht - um's salopp zu sagen - und ich ein Verfechter der Leistungsgerechtigkeit bin.


Ja, Umverteilung geht mir auch echt auf den Keks. Ich finde es völlig gerecht, dass 45 Deutsche genauso viel besitzen, wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. *Ironie off
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