Mütter- und Schwangerenforum

Kind krank… und die liebe Arbeit

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Nuya
10450 Beiträge
09.07.2021 11:39
Zitat von cofjun:

Zitat von Cogito:

Zitat von cofjun:

Zitat von Cogito:

...


In einem Posting war auch die Rede von Urlaub ausreizen.

Kind krank Tage hab ich auch noch nie aufgebraucht, war aber schon zb als das Kind mit 2 im Krankenhaus war und ich als Betreuung dabei war.
Ich bin meistens den 1. Tag zuhause wenn es dem Kind wirklich schlecht geht und dann geht's weniger um krankenpflege als um Kind mag gekuschelt werden und schläft nur wenn man als Kopfpolster dient. Da komm ich nicht zum arbeiten weil sie halt einen tag viel zuwendung braucht. Wenn es nur so wie vor 2 wochen leichter Durchfall ist udn sie zuhause blieb, dann ging homeoffice daneben

Naja, das eine und das andere geht ja ineinander über: die Frage ist halt, ob es wirklich so unzumutbar ist, mal einen Tag Urlaub zu „opfern”, damit man nicht im Endergebnis mehr arbeitsfreie Tage hat als die Kollegen


Es war im Posting von nuya beides geschrieben, dass sie weder Urlaub ausreizen noch kind krank nehmen wuerde.

Wobei mehr Urlaub hab ich ja nicht durch den Urlaubstag. In at verfallen die pflegetage wenn sie nicht genutzt werden. Ich nehme dann Urlaub wenn es einfacher ist. Ich muesste Fuer einen pflegetag zum Arzt fahren. Wenn das Kind nicht zum Arzt muss, dann erspare ich mir den weg und nehme mir einen Tag Urlaub

Wobei ich sagen muss, mein dienstgeber besteht darauf dass keine Urlaubstage mitgenommen werden ins naechste Jahr ausser es ist genehmigt (zb mein Kollege bekam im Januar sein 3. Kind, dh er hat einiges vom Jahresurlaub dem Vorjahres mitgenommen um dann 3 Wochen die Frau zu unterstützen)

Es kann auch einfach sein, dass das schwer nachvollziehbar ist, weil die Art der Arbeit in der Wissenschaft sich vielleicht wirklich von anderswo unterscheidet.
Die einzigen Zeiten, wo ich zu bestimmter Zeit anwesend sein muss, und wo es jemanden interessiert, dass ich das genau jetzt mache, ist, wenn ich zum Beispiel auf einer Konferenz bin, oder in der Lehre eingeteilt bin (sprich Studenten betreue, die nunmal zu einer bestimmten Zeit dort aufschlagen werden, und sich wundern werden, wenn niemand da ist. ), oder wenn ich Termine mit Kooperationspartnern habe. Solche Sachen halt. Wenn eine Deadline ist, dann muss etwas bis dahin passiert sein, wann das genau stattfindet, tags, nachts, Wochenends, ist aber egal.
Mit meinem Chef hatte ich schon Videokonferenzen um 21:00 abends, weil es uns da beiden am Besten passte.

Ich nehme Urlaub, ich habe jetzt zum Beispiel zwei Wochen frei ab Montag, abgesehen von 4 oder 5 kleinen Videokonferenzen innerhalb der 2 Wochen.
Ich habe aber auch einen Kollegen, der in den letzten 4 Jahren keinen Urlaub genommen hat.
Wir können Urlaub nehmen, klar. Gerade die Kollegen, die irgendwann im Jahr mal ihre Familie besuchen fahren wollen (weil sie aus allen möglichen Ecken der Welt kommen), nehmen eigentlich jedes Jahr einen großen Block Urlaub im Sommer.

Mit meinem Kind habe ich jetzt zuletzt auch einfach Glück gehabt, dass er wenig krank war.

Das Ding ist nun, dass in der Wissenschaft das eigene Interesse groß ist (Publikationsdruck, ggf. noch die Doktorarbeit zu schreiben, etc und all das bei gleichzeitig geltendem "Wissenschaftszeitvertragsgesetz", da entsteht ein natürlicher Zeitdruck, man muss sein Zeug schaffen, hat aber einen befristeten Vertrag).
Es wird auch keiner was übernehmen. Wenn ich nicht da bin, dann macht mein Zeug niemand anders, dann mach ich das, wenn ich wieder da bin. Und zwar egal, ob ich nun krank bin, Urlaube nehmen, oder mein Kind krank ist. Das Zeug wird liegen bleiben und muss irgendwann erledigt werden.

Mal als Beispiel der Tag heute, ich sitze gerade im Labor und habe 20 min Leerlauf. Als ich heute morgen gekommen bin, stellte ich fest, dass das Gerät, dass ich verwenden möchte auf Raumtemperatur ist (es muss bei -125°C sein). Joa, dumm, der Kollege, der gestern dran war, war offenbar schon am Nachmittag fertig und hat nicht mehr nachgekühlt. Sprich es daaauerte, bis das runter gekühlt war. Dann stellte ich fest, er hat auch die Wellenlänge verändert. Sprich, wenn das Gerät runter gekühlt ist, DANN musste ich die Wellenlänge neu einstellen (vorher kann ich das nämlich nicht vollständig machen), das dauert auch nochmal etwas.
Also bin ich zum Beispiel heute morgen gekommen und war erstmal mit 2.5 Stunden Vorarbeit beschäftigt, bis ich meine eigentliche Messung, die ich mit 11-12 Stunden schätze, starten konnte. Entsprechend lang wird mein Tag heute. Ich finde es aber nicht schlimm, ich mag meine Arbeit, hab immer mal wieder gewisse Zeiträume, wo ich frische Luft schnappen gehe, was esse, etc. Aber auf zwei Tage aufteilen, oder solche Sachen, das funktioniert einfach nicht. Und sowas passiert halt öfter. Und in dem Fall wusste ich es jetzt auch nicht vorher. Die Laborarbeit ist zeitlich nicht immer ganz so planbar, vor allem wenn dann auch noch mal was schief läuft.
Wenn ich die Messung starte, dann kann ich die nicht sinnvoll unterbrechen. Was soll ich nun machen, meinen Stift um 17/18 Uhr hinschmeißen? Na, ich werd einen Teufel tun, dann hätte ich gar nicht anfangen brauchen und hätte mein Zeug verschwendet (dessen Herstellung auch einen gewissen Aufwand macht ).

Es interessiert schlichtweg niemanden, wann ich mein Zeug mache, nur DASS ich es mache.
Das erste mal, dass mich jemand gefragt hat, wie meine Arbeitszeiten mit Uhrzeiten aussehen war jetzt der Betriebsärztliche Dienst, und da stand ich jetzt echt unter Stress, weil ich es im Grunde nicht sinnvoll antworten konnte.
Bisher kamen keine Rückfragen, hab ihm das gestern geschickt.

Es ist aber nicht schlimm, oder doof, oder unangenehm. Ich finde meine Arbeit wirklich sehr entspannt. Ich habe hier den ganzen Raum für mich, hab meine Ruhe, kann in längeren Leerlaufzeiten in Ruhe die Daten vom letzten mal auswerten, niemand atmet mir in den Nacken, ich geh später zum Bäcker und hole mir was und es interessiert niemanden, wann ich das tu. Wenn mein Kind morgens später in die Ferienbetreuung gehen will, dann bringe ich ihn später und fange später an, das muss ich mit niemandem absprechen. Mein Partner holt ihn nachher ab.
Wenn ich mal kann, weil an dem Tag keine (langen) Messungen anstehen, oder ich nur Datenauswertung machen muss, wo es egal ist, wann und wo ich das mache, dann hole ich ihn auch schonmal eher aus dem Hort und mache meine Datenauswertung zu Hause, ggf. am Abend.
Meinem Chef ist das wurscht, wenn jemand was von mir wissen muss und mich nicht findet (weil ich im Labor/Büro/Homeoffice bin und er nicht weiß, wo davon), ruft er an, bevor er suchend durch die Gegend rennt, genauso wie ich es andersrum mache, das handhabt bei uns jeder so.

Worauf ich nur raus will ist, dass das trotzdem nicht jeder Prof so handhabt. Es gibt auch welche, bei denen ich deutlich weniger gern arbeiten würde, nicht, weil die mehr erwarten, mein Chef erwartet schon ordentlich Einsatz und Hirn. Aber weil dort die Atmosphäre einfach deutlich weniger entspannt ist. Und die Stress an Stellen verursachen, wo er unnötig oder sogar kontraproduktiv ist, und das tut mein Chef nicht, und die Ergebnisse sind trotzdem gut.
Das ist einfach das, was ich ihm hoch anrechne, und weswegen ich mich hier u.a. so wohl fühle.

Wenn mein Kind krank wäre, oder ich krank wäre, würde übrigens auch niemand hier etwas sagen. Das ist kein Druck, der von außen, von meinem Chef oder so, gemacht wird, sondern ein Druck, der in der Natur des Beschäftigungsverhältnisses und den Rahmenbedingungen begründet liegt. Wenn ich nicht da bin, bleibt meine Arbeit liegen und ich habe in der Zeit keine publizierbaren, verwertbaren, Ergebnisse, ich habe trotzdem ein befristetes Arbeitsverhältnis, also werde ich IN EIGENEM INTERESSE alles daran setzen, meine "aus welchen Gründen auch immer nicht-arbeiten-Zeiten" so gering wie möglich zu halten".

Aber ja, von außen betrachtet sind die Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaft nunmal etwas... ungünstig (Befristungen sind da denke ich das augenscheinlichste, was auch von außen am Besten zu erkennen ist, ging ja auch gerade wieder etwas durch die Medien). Das liegt aber in der Natur der Sache, und das weiß ich ja vorher.
09.07.2021 11:43
An die die sich nicht kindkrank melden wollen/trauen:
Geht ihr dann auch selbst krank zur Arbeit?
nilou
14053 Beiträge
09.07.2021 11:57
Zitat von Cookie88:

An die die sich nicht kindkrank melden wollen/trauen:
Geht ihr dann auch selbst krank zur Arbeit?


Ich hoffe das das nach Corona bleibt, das das niemand bzw. nur noch wenige machen. Nicht nur das sie sich selber keinen Gefallen tun indem sie Krankheiten verschleppen, den Heilungsprozess verzögern stecken sie im blödesten Fall auch noch ihre Kollegen an.
09.07.2021 13:11
Zitat von Cookie88:

An die die sich nicht kindkrank melden wollen/trauen:
Geht ihr dann auch selbst krank zur Arbeit?

Was ist krank? Mit etwas ansteckenden: definitiv nein, aber da melde ich mich nicht unbedingt krank, sondern arbeite von zuhause (bestes Beispiel: ich hatte vor ein paar Jahren eine hochansteckende Bindehautentzündung - da war ich nicht arbeitsunfähig, aber es wäre verantwortungslos gewesen, unter Leute zu gehen). Wenn es nicht ansteckend ist, richtet es sich danach, ob meine Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt ist: mit gebrochenem Bein könnte ich arbeiten, eine Krankenschwester sicherlich nicht.
Nickitierchen
26421 Beiträge
09.07.2021 17:33
Zitat von Cogito:

Zitat von Nickitierchen:

Ich habe nach dem.drittem Kind meine leitungsfuntion abgegeben ( kitaleitung) und bin jetzt nur noch 20h Springerin seit einem Jahr. Drei Kinder in drei verschiedenen Einrichtungen. Alleine wegen corona.
Kindkrank nehme ich meistens. Mein Mann ist in einer Führungspositionen und hat Videokonferenzen mit anderen ingeneuren aus anderen Ländern. Da kann er nicht einfach sagen. Sorry China und Frankreich, mein Kind hat Husten.
Was aber seit einem halben Jahr ist, dass er homeoffice machen kann und das auch min. Einmal in der Woche macht. Ist einer der großen schulkinder krank. Ist er im Haus. Nur beim kleinen, der mit knapp 4 noch betüddelt werden muss, bin ich dann immer da. Oder die Oma. Aber mit ü70.muss sie keine akuten Krankheiten pflegen. Aber so die Tage mit bissel Husten oder den Tag, der noch nach Magen darm gesund zu Hause bleiben muss.
Früher hat mein mann aber auch gut ein Drittel der kindkranktage gemacht.


Genauso ist es! Das geht einfach nicht überall!

Aber das Problem ist ja ein strukturelles. Wären alle Jobs gleichbezahlt, wäre es keine Frage.
Solange aber mein Mann in einer führenden Position das 4fache von meiner Führungsposition verdient, habe ich keine Chance mehr, das gerecht aufzuteilen, wenn ein Haus abbezahlt werden muss.
Dann ist es eine verkackte Vernunft Entscheidung. Aber keine aus Überzeugung oder Willen.
Meiner feministischen Seite geht das gewaltig gegen den Strich. Aber die fragt in diesen Situation leider keine. Denn Kraft habe ich an dieser Front keine zu verschwenden.
Nickitierchen
26421 Beiträge
09.07.2021 17:36
Zitat von Cookie88:

Zitat von Lacrima:

Heißt das bei euch in D echt offiziell "kindkrank"? Find ich irgendwie abwertend. Wir in Ö haben eine gewisse Anzahl von bezahlten Pflegefreistellungstagen, die kann man für alle Angehörigen, die im selben Haushalt leben ü pflegebedürftig sind, anwenden. Unsere Tochter ist zum Glück sehr selten krank u ich hab mir insgesamt auch erst 2 Pflegefreistellungstage genommen. Habe aber auch während diesen Tage trotzdem so gut es ging, gearbeitet. Meistens schieben mein Mann u ich so herum, dass wir beide arbeiten u abwechselnd beim Kind sind. Oma unterstützt dann auch, aber wir hatten das Kind noch nie einen ganzen Tag bei der Oma wenn es krank war, die kommt dann nur stundenweise. Mann u ich wechseln uns schon ab, aber ich versuche mich arbeitstechnisch mehr drauf einzustellen, verdiene zwar mehr, aber er ist selbstständig, und jede stunde die er nicht arbeitet gibt's auch kein Geld. Find ich total schlimm wie negativ manche AG hier eingestellt sind, das ist total Frauen u familienfeindlich. Sagt schon viel über eine Gesellschaft aus, die so tickt, echt traurig. Hab ganz lange mit einem schwedischen Team gearbeitet u an der schwedischen Frauen u Familienpolitik kann man sich echt einiges abschauen, das spiegelt sich überall wieder, auch in der Arbeitswelt.

Ja das heißt offiziell Kinderkrankengeld und Kindkranktage.

Was mich hardcore nervt. Mein Sohn ist in einem Jahr 12. Ja, bei Erkältung oder fast wieder gesund, kann er alleine bleiben. Aber bei Fieber? Magen darm? Dann muss ich so tun als ob ich krank bin oder in Kauf nehmen, kein Geld zu bekommen, nur weil ab 12 keine kindkranktage mehr zur Verfügung stehen... bullshit einfach nir bullshit
Nickitierchen
26421 Beiträge
09.07.2021 17:44
Auch super. Ab 3 Kindern gibt's ja nur noch insgesamt 25 Tage. Also pro Elternteil. Blöd, wenn sich 3 Kids mit Magen darm oder grippalen infekt abwechseln.
Es hakt bei vielem

Auch bei Urlaub für Eltern. 30 Tage pro Eltern. Also wie alle.
Letztes Jahr gab es schultechnisch 72 Tage abzudecken. Finde den Fehler... also ohne corona jetzt mit ein zu Rechnen
Tanzbär
13452 Beiträge
09.07.2021 17:46
Zitat von Cogito:

Zitat von Cookie88:

An die die sich nicht kindkrank melden wollen/trauen:
Geht ihr dann auch selbst krank zur Arbeit?

Was ist krank? Mit etwas ansteckenden: definitiv nein, aber da melde ich mich nicht unbedingt krank, sondern arbeite von zuhause (bestes Beispiel: ich hatte vor ein paar Jahren eine hochansteckende Bindehautentzündung - da war ich nicht arbeitsunfähig, aber es wäre verantwortungslos gewesen, unter Leute zu gehen). Wenn es nicht ansteckend ist, richtet es sich danach, ob meine Arbeitsfähigkeit beeinträchtigt ist: mit gebrochenem Bein könnte ich arbeiten, eine Krankenschwester sicherlich nicht.

So machen wir das auch. Als mein Mann vor ein paar Jahren einen angeknacksten Fuß hatte, ist er trotzdem 6 Wochen mit Gips zur Arbeit gegangen. Er sitzt ja vorrangig im Büro. Immerhin hat ihm die Firma jeden Tag ein Taxi bezahlt, damit er zur Arbeit und wiedrr nach Hause kommt, weil er nicht selbst fahren konnte. Mit ansteckenden Sachen sind wir zuhause geblieben und haben je nach Zustand Homeoffice gemacht oder nicht.
cofjun
461 Beiträge
09.07.2021 21:25
Zitat von Nickitierchen:

Auch super. Ab 3 Kindern gibt's ja nur noch insgesamt 25 Tage. Also pro Elternteil. Blöd, wenn sich 3 Kids mit Magen darm oder grippalen infekt abwechseln.
Es hakt bei vielem

Auch bei Urlaub für Eltern. 30 Tage pro Eltern. Also wie alle.
Letztes Jahr gab es schultechnisch 72 Tage abzudecken. Finde den Fehler... also ohne corona jetzt mit ein zu Rechnen


Aber 25 pro Elternteil ist eh nicht schlecht, in oesterreich sind es 2 Wochen. Wobei sie nicht in Summe genommen werden koennen also zb Fuer Windpocken die ja teilweise bis zu 2 Wochen dauern und wo ich die kinder nirgends hinbringen könnte. Und es ist unabhängig wie viele Kinder man hat, die 2 Wochen sind fuer alle
Nickitierchen
26421 Beiträge
09.07.2021 21:52
Zitat von cofjun:

Zitat von Nickitierchen:

Auch super. Ab 3 Kindern gibt's ja nur noch insgesamt 25 Tage. Also pro Elternteil. Blöd, wenn sich 3 Kids mit Magen darm oder grippalen infekt abwechseln.
Es hakt bei vielem

Auch bei Urlaub für Eltern. 30 Tage pro Eltern. Also wie alle.
Letztes Jahr gab es schultechnisch 72 Tage abzudecken. Finde den Fehler... also ohne corona jetzt mit ein zu Rechnen


Aber 25 pro Elternteil ist eh nicht schlecht, in oesterreich sind es 2 Wochen. Wobei sie nicht in Summe genommen werden koennen also zb Fuer Windpocken die ja teilweise bis zu 2 Wochen dauern und wo ich die kinder nirgends hinbringen könnte. Und es ist unabhängig wie viele Kinder man hat, die 2 Wochen sind fuer alle

Und sich wundern, warum Menschen sich gegen eigene Kinder entscheiden... das gehört alles dazu. Es ist nicht mehr so wie vor 50 Jahren. Wo Weibchen zu Hause blieben. Oder generationsübergreifend immer einer zum erziehen da war....
19Sabrina87
5365 Beiträge
09.07.2021 22:27
Wir teilen uns das hier.
In der Regel nehme ich die ersten 2 Tage Kind krank, da wir in unserer Firma Lohnfortzahlung dafür haben. In den 2 Tagen kann mein Mann, der in Schicht arbeitet, mit seinem Arbeitgeber alles klären...
Wir versuchen immer, um die Betreuung herum zu arbeiten. Hat er spätschicht, arbeite ich vormittags und er betreut das kranke Kind, hat er Frühschicht, arbeite ich in Ruhepause (Mittagsschlaf) und wenn er wieder zuhause ist.
Mein Chef ist da zum Glück echt flexibel.
Aktuell haben wir ein krankes Kind zuhause, welches den Mittagsschlaf abschafft, aber versucht von 6 - 22 Uhr wach zu sein. Zudem bin ich durch die Schwanger einfach chronisch müde.
Deswegen haben wir es die Woche so gemacht, daß mein Mann 2 Tage zuhaude blieb und ich versucht habe, so viel wie möglich abzuarbeiten, danach bin ich zwei Tage zuhause geblieben.
Ich habe mit meinem Chef gesprochen, er weiß ja, dass wir normal uns so aufteilen, dass kein Arbeitgeber verzichten muss...aber ich es diesmal einfsch nicht schaffe. Das war absolut ok und verständlich für ihn.

Allerdings weiß ich auch, dass dann in der nächsten Woche Überstunden anstehen, da mein Zeug zum Großteil auch liegen bleibt. Das wurmt mich... aber ich kann es nicht ändern. Das kranke Kind geht einfach vor.
Auch, wenn sie ansich wieder fit ist, darf sie mit laufender Nase halt einfach nicht in die Kita.
Bibri123
726 Beiträge
09.07.2021 22:50
Krass wie viel AG nicht gerne sehen, dass ihre AN wegen „Kind-krank“ zu Hause bleiben.

Grad in Zeiten wie diesen müssten sie doch emphatisch denken oder einfach verständnisvoller sein.

Unglaublich
Marie2010
4254 Beiträge
09.07.2021 23:08
Zitat von Bibri123:

Krass wie viel AG nicht gerne sehen, dass ihre AN wegen „Kind-krank“ zu Hause bleiben.

Grad in Zeiten wie diesen müssten sie doch emphatisch denken oder einfach verständnisvoller sein.

Unglaublich


Bei uns ist es so, dass es für unseren AG völlig ok und selbstverständlich ist.
Was ich aber immer wieder ärgerlich finde, ist der Unterschied, den manche Teamleiter und Kollegen/innen machen.
Ruft eine Mutter an und meldet sich Kind krank, heißt es kühl:"Ok, dann sag Bescheid, wenn du weißt wie lange.". Und dann wird mit anderen darüber siniert, dass wievielte Mal das jetzt ist.
Ruft ein Vater an und meldet sich Kind krank, heißt es mitfühlend:"Klar, kein Problem. Was hat der/die Kleine denn?Mach dir keine Gedanken, das kriegen wir schon hin. Jetzt erstmal alles Gute, für den kleinen Schatz.". Und dann wird hinterher mit anderen noch eine Runde darüber siniert, was derjenige doch für ein toller Vater ist.
Theyn24
2 Beiträge
12.08.2021 16:03
Hallo,
zusammen mit einem Kollegen (Arzt) haben wir eine Plattform aufgebaut, mit der auch bzw. gerade Eltern als Berater für Senioren tätig sein können. Dabei geht es darum, Ansprechpartner im Alltag zu sein und z.B. Dienstleister zu organisieren. In freier Zeiteinteilung, auch vom Home-Office aus, bei einem Stundenlohn von 20-50€ und wir geben alles Notwendige an die Hand.

Bevor ich jetzt mehr erzähle, würde ich einfach gerne mal fragen, ob das prinzipiell interessant klingt, und ob Du oder andere hier ggf. aus dem Raum Düsseldorf kommen?

Beste Grüße
Tim Heyn
Zitat von Bibri123:

Guten Abend,

momentan bin ich zu Hause, da unser Kind krank ist. -Ich habe vom Kinderarzt eine Bescheinigung erhalten und bin somit unbezahlt zu Hause (natürlich bekomme ich von der Krankenkasse einen Zuschuss).

Mich würde aber mal interessieren wie ihr das macht.
Bleibt bei euch automatisch immer Mama zu Hause oder auch mal Papa?
Habt ihr die Möglichkeit in der Zeit Homeoffice zu machen.

Bei uns wird voll das Klischee bedient:
Kind krank - Mama bleibt natürlich zu Hause. Ihre Arbeit kann warten… is immer ganz toll, wenn ich meinen AG anrufen muss…
Chrysopelea
14620 Beiträge
12.08.2021 16:38
Zitat von Nuya:

Zitat von cofjun:

Zitat von Cogito:

Zitat von cofjun:

...

Naja, das eine und das andere geht ja ineinander über: die Frage ist halt, ob es wirklich so unzumutbar ist, mal einen Tag Urlaub zu „opfern”, damit man nicht im Endergebnis mehr arbeitsfreie Tage hat als die Kollegen


Es war im Posting von nuya beides geschrieben, dass sie weder Urlaub ausreizen noch kind krank nehmen wuerde.

Wobei mehr Urlaub hab ich ja nicht durch den Urlaubstag. In at verfallen die pflegetage wenn sie nicht genutzt werden. Ich nehme dann Urlaub wenn es einfacher ist. Ich muesste Fuer einen pflegetag zum Arzt fahren. Wenn das Kind nicht zum Arzt muss, dann erspare ich mir den weg und nehme mir einen Tag Urlaub

Wobei ich sagen muss, mein dienstgeber besteht darauf dass keine Urlaubstage mitgenommen werden ins naechste Jahr ausser es ist genehmigt (zb mein Kollege bekam im Januar sein 3. Kind, dh er hat einiges vom Jahresurlaub dem Vorjahres mitgenommen um dann 3 Wochen die Frau zu unterstützen)

Es kann auch einfach sein, dass das schwer nachvollziehbar ist, weil die Art der Arbeit in der Wissenschaft sich vielleicht wirklich von anderswo unterscheidet.
Die einzigen Zeiten, wo ich zu bestimmter Zeit anwesend sein muss, und wo es jemanden interessiert, dass ich das genau jetzt mache, ist, wenn ich zum Beispiel auf einer Konferenz bin, oder in der Lehre eingeteilt bin (sprich Studenten betreue, die nunmal zu einer bestimmten Zeit dort aufschlagen werden, und sich wundern werden, wenn niemand da ist. ), oder wenn ich Termine mit Kooperationspartnern habe. Solche Sachen halt. Wenn eine Deadline ist, dann muss etwas bis dahin passiert sein, wann das genau stattfindet, tags, nachts, Wochenends, ist aber egal.
Mit meinem Chef hatte ich schon Videokonferenzen um 21:00 abends, weil es uns da beiden am Besten passte.

Ich nehme Urlaub, ich habe jetzt zum Beispiel zwei Wochen frei ab Montag, abgesehen von 4 oder 5 kleinen Videokonferenzen innerhalb der 2 Wochen.
Ich habe aber auch einen Kollegen, der in den letzten 4 Jahren keinen Urlaub genommen hat.
Wir können Urlaub nehmen, klar. Gerade die Kollegen, die irgendwann im Jahr mal ihre Familie besuchen fahren wollen (weil sie aus allen möglichen Ecken der Welt kommen), nehmen eigentlich jedes Jahr einen großen Block Urlaub im Sommer.

Mit meinem Kind habe ich jetzt zuletzt auch einfach Glück gehabt, dass er wenig krank war.

Das Ding ist nun, dass in der Wissenschaft das eigene Interesse groß ist (Publikationsdruck, ggf. noch die Doktorarbeit zu schreiben, etc und all das bei gleichzeitig geltendem "Wissenschaftszeitvertragsgesetz", da entsteht ein natürlicher Zeitdruck, man muss sein Zeug schaffen, hat aber einen befristeten Vertrag).
Es wird auch keiner was übernehmen. Wenn ich nicht da bin, dann macht mein Zeug niemand anders, dann mach ich das, wenn ich wieder da bin. Und zwar egal, ob ich nun krank bin, Urlaube nehmen, oder mein Kind krank ist. Das Zeug wird liegen bleiben und muss irgendwann erledigt werden.

Mal als Beispiel der Tag heute, ich sitze gerade im Labor und habe 20 min Leerlauf. Als ich heute morgen gekommen bin, stellte ich fest, dass das Gerät, dass ich verwenden möchte auf Raumtemperatur ist (es muss bei -125°C sein). Joa, dumm, der Kollege, der gestern dran war, war offenbar schon am Nachmittag fertig und hat nicht mehr nachgekühlt. Sprich es daaauerte, bis das runter gekühlt war. Dann stellte ich fest, er hat auch die Wellenlänge verändert. Sprich, wenn das Gerät runter gekühlt ist, DANN musste ich die Wellenlänge neu einstellen (vorher kann ich das nämlich nicht vollständig machen), das dauert auch nochmal etwas.
Also bin ich zum Beispiel heute morgen gekommen und war erstmal mit 2.5 Stunden Vorarbeit beschäftigt, bis ich meine eigentliche Messung, die ich mit 11-12 Stunden schätze, starten konnte. Entsprechend lang wird mein Tag heute. Ich finde es aber nicht schlimm, ich mag meine Arbeit, hab immer mal wieder gewisse Zeiträume, wo ich frische Luft schnappen gehe, was esse, etc. Aber auf zwei Tage aufteilen, oder solche Sachen, das funktioniert einfach nicht. Und sowas passiert halt öfter. Und in dem Fall wusste ich es jetzt auch nicht vorher. Die Laborarbeit ist zeitlich nicht immer ganz so planbar, vor allem wenn dann auch noch mal was schief läuft.
Wenn ich die Messung starte, dann kann ich die nicht sinnvoll unterbrechen. Was soll ich nun machen, meinen Stift um 17/18 Uhr hinschmeißen? Na, ich werd einen Teufel tun, dann hätte ich gar nicht anfangen brauchen und hätte mein Zeug verschwendet (dessen Herstellung auch einen gewissen Aufwand macht ).

Es interessiert schlichtweg niemanden, wann ich mein Zeug mache, nur DASS ich es mache.
Das erste mal, dass mich jemand gefragt hat, wie meine Arbeitszeiten mit Uhrzeiten aussehen war jetzt der Betriebsärztliche Dienst, und da stand ich jetzt echt unter Stress, weil ich es im Grunde nicht sinnvoll antworten konnte.
Bisher kamen keine Rückfragen, hab ihm das gestern geschickt.

Es ist aber nicht schlimm, oder doof, oder unangenehm. Ich finde meine Arbeit wirklich sehr entspannt. Ich habe hier den ganzen Raum für mich, hab meine Ruhe, kann in längeren Leerlaufzeiten in Ruhe die Daten vom letzten mal auswerten, niemand atmet mir in den Nacken, ich geh später zum Bäcker und hole mir was und es interessiert niemanden, wann ich das tu. Wenn mein Kind morgens später in die Ferienbetreuung gehen will, dann bringe ich ihn später und fange später an, das muss ich mit niemandem absprechen. Mein Partner holt ihn nachher ab.
Wenn ich mal kann, weil an dem Tag keine (langen) Messungen anstehen, oder ich nur Datenauswertung machen muss, wo es egal ist, wann und wo ich das mache, dann hole ich ihn auch schonmal eher aus dem Hort und mache meine Datenauswertung zu Hause, ggf. am Abend.
Meinem Chef ist das wurscht, wenn jemand was von mir wissen muss und mich nicht findet (weil ich im Labor/Büro/Homeoffice bin und er nicht weiß, wo davon), ruft er an, bevor er suchend durch die Gegend rennt, genauso wie ich es andersrum mache, das handhabt bei uns jeder so.

Worauf ich nur raus will ist, dass das trotzdem nicht jeder Prof so handhabt. Es gibt auch welche, bei denen ich deutlich weniger gern arbeiten würde, nicht, weil die mehr erwarten, mein Chef erwartet schon ordentlich Einsatz und Hirn. Aber weil dort die Atmosphäre einfach deutlich weniger entspannt ist. Und die Stress an Stellen verursachen, wo er unnötig oder sogar kontraproduktiv ist, und das tut mein Chef nicht, und die Ergebnisse sind trotzdem gut.
Das ist einfach das, was ich ihm hoch anrechne, und weswegen ich mich hier u.a. so wohl fühle.

Wenn mein Kind krank wäre, oder ich krank wäre, würde übrigens auch niemand hier etwas sagen. Das ist kein Druck, der von außen, von meinem Chef oder so, gemacht wird, sondern ein Druck, der in der Natur des Beschäftigungsverhältnisses und den Rahmenbedingungen begründet liegt. Wenn ich nicht da bin, bleibt meine Arbeit liegen und ich habe in der Zeit keine publizierbaren, verwertbaren, Ergebnisse, ich habe trotzdem ein befristetes Arbeitsverhältnis, also werde ich IN EIGENEM INTERESSE alles daran setzen, meine "aus welchen Gründen auch immer nicht-arbeiten-Zeiten" so gering wie möglich zu halten".

Aber ja, von außen betrachtet sind die Beschäftigungsverhältnisse in der Wissenschaft nunmal etwas... ungünstig (Befristungen sind da denke ich das augenscheinlichste, was auch von außen am Besten zu erkennen ist, ging ja auch gerade wieder etwas durch die Medien). Das liegt aber in der Natur der Sache, und das weiß ich ja vorher.


Das kann ich so komplett unterschreiben, mach eigentlich nie kindkrank, sondern immer home Office und /oder arbeite am Wochenende nach. Gilt auch für mich, hatte letztens Migräne, musste aber eine Messung machen, für die ich schon seit 1,5 Wochen Proben vorbereitet hatte, da melde ich mich bestimmt nicht krank und fange den Versuch von vorne an
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