Mütter- und Schwangerenforum

Der Fall Ian Watkins - Ich bekomme das nicht aus meinem Kopf!

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07.12.2013 17:08
Zitat von sabea:

Zitat von DonSkorleone:

Selbstjustiz hat doch nicht immer etwas mit Folter zu tun. Selbstjustiz bedeutet doch einfach nur, dass in dem Falle das Volk bzw. einzelne Bürger etwas durchsetzen, wozu das Gesetz nicht fähig und, und das finde ich viel schlimmer, nicht Willens ist! In diesem Falle ist das die gerechte Strafe für einen pädophilen Extremtäter. Hier geht es um einen kurzen Schuss und dann ist Feierabend. Ich wüsste nicht, warum man sich damit auf die Stufe des Täters stellt. Es geht schließlich nicht um den Spaß am Mord oder an Folter, es geht darum die Gesellschaft zu schützen, zumindest für mich persönlich. ich will mich an Menschen wie Ian Watkins nicht rächen, ich will dafür sorgen, dass sie nie wieder, egal wem, Schaden und Leid zufügen können! Dazu ist das Rechtssystem eben nicht in der Lage.

Und was Mini sagt finde ich sehr richtig, ich habe meinem Mann gegenüber genau das gleiche gesagt. Selbstjustiz ist ein Stück weit Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, einer Verantwortung, die unser Rechtssystem von sich schiebt. Jeder Mensch ist dafür verantwortlich, dass solche Menschen nicht wieder zum Täter werden können. Es gibt sogar mutige Menschen, die das machen. Das Ärtzeteam das Jürgen Bartsch operiert hat z.B. Mir braucht doch niemand erzählen, dass erfahrene Operateure plötzlich die Medikamente vertauschen. Ebenso brauchen mir keine drei Kollegen erzählen, dass so viel los war, dass sie die Schlägerei in einem Zimmer nicht bekommen habe, da können sie Überlastungsanzeigen schreiben wie sie wollen. Aber sei's drum, bei solchen Aktionen hat man Applaus zu klatschen vor der Zivilcourage der Menschen! Denn Fakt ist, hätten wir ein funktionierendes Rechtssystem, dann müsste sich niemand über Selbstjustiz Gedanken machen und diese Leute riskieren ihren Job und eigentlich ihr gesamtes Leben.
Mein Mann sagt oft, wenn solche Fälle aufkommen, dass die Menschen offensichtlich noch nicht genug Leid mitbekommen haben, weil sie keine Änderung des Rechtssystems anstreben und somit die gesamte Gesellschaft Schuld sei, wenn solche Dinge passieren. Im Prinzip stimme ich dem sogar zu das Proleb in diesen Fällen ist eben, dass nicht die Gesellschaft den Schaden hat, sondern Kinder.

Mein persönliches Fazit ist also, wenn wir ein Rechtssystem hätten, dass dafür sorgt, dass es keine Wiederholungstäter gibt, dann müssten wir hier nicht über Selbstjustiz sprechen.


Erstens habe ich nirgends geschrieben, dass Selbstjustiz gleich Folter ist...
Und zweitens: das bestimmst dann also zB du, dass ein Schuss die gerechte Strafe für zB Pädophile Extremtäter ist? Und was ist mit dem verfassungsrechtlichen Grundprinzip, dass zB Kranke, die schuldunfaehig sind, nicht bestraft werden (dieses ist übrigens weltweit in Verfassungen und Völkerrecht verankert)? Und meistens sind solche Menschen eben psychisch krank. Für die allgemeine Bevölkerung aber anscheinend nur schwer zu begreifen. Dieses Denken hat zB damals vorm zweiten Weltkrieg zur Wiedereinführung der Todesstrafe geführt. Schnelle und endgültige Beseitigung von Straftaetern. Und das artete so aus, dass alles, was System unkonform war, ohne fairen Prozess hingerichtet wurde und unter anderem auch einfach Kranke und Behinderte. Nee ganz ehrlich, ich bin echt froh, dass Menschen wie du da absolut kein Mitspracherecht haben

Eine sexuelle Orientierung, in diesem Falle der Lustgewinn durch das Qäulen von Kindern bzw. das grundsätzliche sexuelle Interesse an Kindern, ist aber keine psychische Krankheit. Es ist nicht heil- oder therapierbar wie eine Depression. Du kannst auch Homosexualität nicht heilen. Man kann sexuelle Orientierungen nicht heilen. Das ist der Punkt an dem man einen Täter nicht mehr als krank beschrieben kann. Man kann zwar den Täter dahin therapieren, dass er seinen Trieb kontrolliert, aber das ist im Bereich Sexualität eine tickende Zeitbombe, weil der Sexualtrieb ein Überlebensinstinkt ist. Das wäre so als würdest Du jemandem das Essen oder Trinken weg therapieren wollen und ihn statt dessen über eines Infusion ernähren. Das geht sicher eine Zeit lang gut, aber irgendwann wird der Instinkt übermächtig. So ist der Mensch nun mal gemacht, bzw. so sind alle Lebenwesen strukturiert. Man kann nie garantieren, dass ein Täter nicht doch nochmal zu schlägt und sei es nur bei Mitpatienten/Mitinsassen oder dann eben beim Pflegepersonal etc. Also bleibt nur eine adäquate Lösung. Aber es ist ja leider so, dass Menschen die die Rechtssprechung für den Staat übernehmen auf diesem Auge echt blind sind.

@Anja
Wie und wo willst Du Dich denn für eine sinnvolle Bestrafung einsetzen? Die Todesstrafe wird es nie wieder geben in Europa. Da müssen wir doch nicht diskutieren und das ist eben der Punkt. In meinen Augen ist eine Strafe nur dann sinnvoll, wenn sie garantieren kann, dass der Täter nicht mehr straffällig werden kann.

Ich frage mich auch, wie denn für euch (sabea und Anja) eine Strafe aussieht die garantiert , dass der Täter nicht wieder straffällig wird.
07.12.2013 17:22
Kurzer Gedanken-einwurf (sonst halte ich mich weiterhin bewusst aus dieser Diskussion... gibt nur böses blut ):
Verantwortung für sich selbst zu übernehmen kann auch bedeuten, nicht selbst zum Täter zu werden und/oder zu verhindern, ein leben lang Opfer zu bleiben...
07.12.2013 18:05
Zitat von DonSkorleone:

Zitat von sabea:

Zitat von DonSkorleone:

Selbstjustiz hat doch nicht immer etwas mit Folter zu tun. Selbstjustiz bedeutet doch einfach nur, dass in dem Falle das Volk bzw. einzelne Bürger etwas durchsetzen, wozu das Gesetz nicht fähig und, und das finde ich viel schlimmer, nicht Willens ist! In diesem Falle ist das die gerechte Strafe für einen pädophilen Extremtäter. Hier geht es um einen kurzen Schuss und dann ist Feierabend. Ich wüsste nicht, warum man sich damit auf die Stufe des Täters stellt. Es geht schließlich nicht um den Spaß am Mord oder an Folter, es geht darum die Gesellschaft zu schützen, zumindest für mich persönlich. ich will mich an Menschen wie Ian Watkins nicht rächen, ich will dafür sorgen, dass sie nie wieder, egal wem, Schaden und Leid zufügen können! Dazu ist das Rechtssystem eben nicht in der Lage.

Und was Mini sagt finde ich sehr richtig, ich habe meinem Mann gegenüber genau das gleiche gesagt. Selbstjustiz ist ein Stück weit Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, einer Verantwortung, die unser Rechtssystem von sich schiebt. Jeder Mensch ist dafür verantwortlich, dass solche Menschen nicht wieder zum Täter werden können. Es gibt sogar mutige Menschen, die das machen. Das Ärtzeteam das Jürgen Bartsch operiert hat z.B. Mir braucht doch niemand erzählen, dass erfahrene Operateure plötzlich die Medikamente vertauschen. Ebenso brauchen mir keine drei Kollegen erzählen, dass so viel los war, dass sie die Schlägerei in einem Zimmer nicht bekommen habe, da können sie Überlastungsanzeigen schreiben wie sie wollen. Aber sei's drum, bei solchen Aktionen hat man Applaus zu klatschen vor der Zivilcourage der Menschen! Denn Fakt ist, hätten wir ein funktionierendes Rechtssystem, dann müsste sich niemand über Selbstjustiz Gedanken machen und diese Leute riskieren ihren Job und eigentlich ihr gesamtes Leben.
Mein Mann sagt oft, wenn solche Fälle aufkommen, dass die Menschen offensichtlich noch nicht genug Leid mitbekommen haben, weil sie keine Änderung des Rechtssystems anstreben und somit die gesamte Gesellschaft Schuld sei, wenn solche Dinge passieren. Im Prinzip stimme ich dem sogar zu das Proleb in diesen Fällen ist eben, dass nicht die Gesellschaft den Schaden hat, sondern Kinder.

Mein persönliches Fazit ist also, wenn wir ein Rechtssystem hätten, dass dafür sorgt, dass es keine Wiederholungstäter gibt, dann müssten wir hier nicht über Selbstjustiz sprechen.


Erstens habe ich nirgends geschrieben, dass Selbstjustiz gleich Folter ist...
Und zweitens: das bestimmst dann also zB du, dass ein Schuss die gerechte Strafe für zB Pädophile Extremtäter ist? Und was ist mit dem verfassungsrechtlichen Grundprinzip, dass zB Kranke, die schuldunfaehig sind, nicht bestraft werden (dieses ist übrigens weltweit in Verfassungen und Völkerrecht verankert)? Und meistens sind solche Menschen eben psychisch krank. Für die allgemeine Bevölkerung aber anscheinend nur schwer zu begreifen. Dieses Denken hat zB damals vorm zweiten Weltkrieg zur Wiedereinführung der Todesstrafe geführt. Schnelle und endgültige Beseitigung von Straftaetern. Und das artete so aus, dass alles, was System unkonform war, ohne fairen Prozess hingerichtet wurde und unter anderem auch einfach Kranke und Behinderte. Nee ganz ehrlich, ich bin echt froh, dass Menschen wie du da absolut kein Mitspracherecht haben

Eine sexuelle Orientierung, in diesem Falle der Lustgewinn durch das Qäulen von Kindern bzw. das grundsätzliche sexuelle Interesse an Kindern, ist aber keine psychische Krankheit. Es ist nicht heil- oder therapierbar wie eine Depression. Du kannst auch Homosexualität nicht heilen. Man kann sexuelle Orientierungen nicht heilen. Das ist der Punkt an dem man einen Täter nicht mehr als krank beschrieben kann. Man kann zwar den Täter dahin therapieren, dass er seinen Trieb kontrolliert, aber das ist im Bereich Sexualität eine tickende Zeitbombe, weil der Sexualtrieb ein Überlebensinstinkt ist. Das wäre so als würdest Du jemandem das Essen oder Trinken weg therapieren wollen und ihn statt dessen über eines Infusion ernähren. Das geht sicher eine Zeit lang gut, aber irgendwann wird der Instinkt übermächtig. So ist der Mensch nun mal gemacht, bzw. so sind alle Lebenwesen strukturiert. Man kann nie garantieren, dass ein Täter nicht doch nochmal zu schlägt und sei es nur bei Mitpatienten/Mitinsassen oder dann eben beim Pflegepersonal etc. Also bleibt nur eine adäquate Lösung. Aber es ist ja leider so, dass Menschen die die Rechtssprechung für den Staat übernehmen auf diesem Auge echt blind sind.

@Anja
Wie und wo willst Du Dich denn für eine sinnvolle Bestrafung einsetzen? Die Todesstrafe wird es nie wieder geben in Europa. Da müssen wir doch nicht diskutieren und das ist eben der Punkt. In meinen Augen ist eine Strafe nur dann sinnvoll, wenn sie garantieren kann, dass der Täter nicht mehr straffällig werden kann.

Ich frage mich auch, wie denn für euch (sabea und Anja) eine Strafe aussieht die garantiert , dass der Täter nicht wieder straffällig wird.


Das ist der Punkt, man kann hier nicht mal unbedingt von Strafe sprechen. Pädophilie, teils Sadismus, Psychopathien etc. führen zur Schuldunfaehigkeit und somit zur Maßregel. Und damit zur dauerhaften Unterbringung. Garantieren, dass diese Leute bis zur Ungefährlichkeit weggesperrt bleiben, ist dann Aufgabe der Fachärzte. Und wenn man die Rückfallquoten sieht, funktioniert das mittlerweile auch schon fast ganz gut. Man muss die Täter nicht umbringen und so selbst zum Totschläge oder gar Mörder werden. Das regelt das System wirklich heutzutage schon fast lückenlos.
07.12.2013 18:07
Zitat von DonSkorleone:

Zitat von sabea:

Zitat von DonSkorleone:

Selbstjustiz hat doch nicht immer etwas mit Folter zu tun. Selbstjustiz bedeutet doch einfach nur, dass in dem Falle das Volk bzw. einzelne Bürger etwas durchsetzen, wozu das Gesetz nicht fähig und, und das finde ich viel schlimmer, nicht Willens ist! In diesem Falle ist das die gerechte Strafe für einen pädophilen Extremtäter. Hier geht es um einen kurzen Schuss und dann ist Feierabend. Ich wüsste nicht, warum man sich damit auf die Stufe des Täters stellt. Es geht schließlich nicht um den Spaß am Mord oder an Folter, es geht darum die Gesellschaft zu schützen, zumindest für mich persönlich. ich will mich an Menschen wie Ian Watkins nicht rächen, ich will dafür sorgen, dass sie nie wieder, egal wem, Schaden und Leid zufügen können! Dazu ist das Rechtssystem eben nicht in der Lage.

Und was Mini sagt finde ich sehr richtig, ich habe meinem Mann gegenüber genau das gleiche gesagt. Selbstjustiz ist ein Stück weit Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, einer Verantwortung, die unser Rechtssystem von sich schiebt. Jeder Mensch ist dafür verantwortlich, dass solche Menschen nicht wieder zum Täter werden können. Es gibt sogar mutige Menschen, die das machen. Das Ärtzeteam das Jürgen Bartsch operiert hat z.B. Mir braucht doch niemand erzählen, dass erfahrene Operateure plötzlich die Medikamente vertauschen. Ebenso brauchen mir keine drei Kollegen erzählen, dass so viel los war, dass sie die Schlägerei in einem Zimmer nicht bekommen habe, da können sie Überlastungsanzeigen schreiben wie sie wollen. Aber sei's drum, bei solchen Aktionen hat man Applaus zu klatschen vor der Zivilcourage der Menschen! Denn Fakt ist, hätten wir ein funktionierendes Rechtssystem, dann müsste sich niemand über Selbstjustiz Gedanken machen und diese Leute riskieren ihren Job und eigentlich ihr gesamtes Leben.
Mein Mann sagt oft, wenn solche Fälle aufkommen, dass die Menschen offensichtlich noch nicht genug Leid mitbekommen haben, weil sie keine Änderung des Rechtssystems anstreben und somit die gesamte Gesellschaft Schuld sei, wenn solche Dinge passieren. Im Prinzip stimme ich dem sogar zu das Proleb in diesen Fällen ist eben, dass nicht die Gesellschaft den Schaden hat, sondern Kinder.

Mein persönliches Fazit ist also, wenn wir ein Rechtssystem hätten, dass dafür sorgt, dass es keine Wiederholungstäter gibt, dann müssten wir hier nicht über Selbstjustiz sprechen.


Erstens habe ich nirgends geschrieben, dass Selbstjustiz gleich Folter ist...
Und zweitens: das bestimmst dann also zB du, dass ein Schuss die gerechte Strafe für zB Pädophile Extremtäter ist? Und was ist mit dem verfassungsrechtlichen Grundprinzip, dass zB Kranke, die schuldunfaehig sind, nicht bestraft werden (dieses ist übrigens weltweit in Verfassungen und Völkerrecht verankert)? Und meistens sind solche Menschen eben psychisch krank. Für die allgemeine Bevölkerung aber anscheinend nur schwer zu begreifen. Dieses Denken hat zB damals vorm zweiten Weltkrieg zur Wiedereinführung der Todesstrafe geführt. Schnelle und endgültige Beseitigung von Straftaetern. Und das artete so aus, dass alles, was System unkonform war, ohne fairen Prozess hingerichtet wurde und unter anderem auch einfach Kranke und Behinderte. Nee ganz ehrlich, ich bin echt froh, dass Menschen wie du da absolut kein Mitspracherecht haben

Eine sexuelle Orientierung, in diesem Falle der Lustgewinn durch das Qäulen von Kindern bzw. das grundsätzliche sexuelle Interesse an Kindern, ist aber keine psychische Krankheit. Es ist nicht heil- oder therapierbar wie eine Depression. Du kannst auch Homosexualität nicht heilen. Man kann sexuelle Orientierungen nicht heilen. Das ist der Punkt an dem man einen Täter nicht mehr als krank beschrieben kann. Man kann zwar den Täter dahin therapieren, dass er seinen Trieb kontrolliert, aber das ist im Bereich Sexualität eine tickende Zeitbombe, weil der Sexualtrieb ein Überlebensinstinkt ist. Das wäre so als würdest Du jemandem das Essen oder Trinken weg therapieren wollen und ihn statt dessen über eines Infusion ernähren. Das geht sicher eine Zeit lang gut, aber irgendwann wird der Instinkt übermächtig. So ist der Mensch nun mal gemacht, bzw. so sind alle Lebenwesen strukturiert. Man kann nie garantieren, dass ein Täter nicht doch nochmal zu schlägt und sei es nur bei Mitpatienten/Mitinsassen oder dann eben beim Pflegepersonal etc. Also bleibt nur eine adäquate Lösung. Aber es ist ja leider so, dass Menschen die die Rechtssprechung für den Staat übernehmen auf diesem Auge echt blind sind.

@Anja
Wie und wo willst Du Dich denn für eine sinnvolle Bestrafung einsetzen? Die Todesstrafe wird es nie wieder geben in Europa. Da müssen wir doch nicht diskutieren und das ist eben der Punkt. In meinen Augen ist eine Strafe nur dann sinnvoll, wenn sie garantieren kann, dass der Täter nicht mehr straffällig werden kann.

Ich frage mich auch, wie denn für euch (sabea und Anja) eine Strafe aussieht die garantiert , dass der Täter nicht wieder straffällig wird.

auch Todesstrafe ist nicht etwas, was ich wirklich richtig finde ...

ansonsten bin ich hier raus (egal, was jetzt vielleicht darüber gedacht wird), aber das tut mir grad sonst einfach nicht gut ...

Viala: deine Meinung würde mich nun grad recht interessieren.
07.12.2013 18:54
Zitat von sabea:

Zitat von DonSkorleone:

Zitat von sabea:

Zitat von DonSkorleone:

Selbstjustiz hat doch nicht immer etwas mit Folter zu tun. Selbstjustiz bedeutet doch einfach nur, dass in dem Falle das Volk bzw. einzelne Bürger etwas durchsetzen, wozu das Gesetz nicht fähig und, und das finde ich viel schlimmer, nicht Willens ist! In diesem Falle ist das die gerechte Strafe für einen pädophilen Extremtäter. Hier geht es um einen kurzen Schuss und dann ist Feierabend. Ich wüsste nicht, warum man sich damit auf die Stufe des Täters stellt. Es geht schließlich nicht um den Spaß am Mord oder an Folter, es geht darum die Gesellschaft zu schützen, zumindest für mich persönlich. ich will mich an Menschen wie Ian Watkins nicht rächen, ich will dafür sorgen, dass sie nie wieder, egal wem, Schaden und Leid zufügen können! Dazu ist das Rechtssystem eben nicht in der Lage.

Und was Mini sagt finde ich sehr richtig, ich habe meinem Mann gegenüber genau das gleiche gesagt. Selbstjustiz ist ein Stück weit Verantwortung gegenüber der Gesellschaft, einer Verantwortung, die unser Rechtssystem von sich schiebt. Jeder Mensch ist dafür verantwortlich, dass solche Menschen nicht wieder zum Täter werden können. Es gibt sogar mutige Menschen, die das machen. Das Ärtzeteam das Jürgen Bartsch operiert hat z.B. Mir braucht doch niemand erzählen, dass erfahrene Operateure plötzlich die Medikamente vertauschen. Ebenso brauchen mir keine drei Kollegen erzählen, dass so viel los war, dass sie die Schlägerei in einem Zimmer nicht bekommen habe, da können sie Überlastungsanzeigen schreiben wie sie wollen. Aber sei's drum, bei solchen Aktionen hat man Applaus zu klatschen vor der Zivilcourage der Menschen! Denn Fakt ist, hätten wir ein funktionierendes Rechtssystem, dann müsste sich niemand über Selbstjustiz Gedanken machen und diese Leute riskieren ihren Job und eigentlich ihr gesamtes Leben.
Mein Mann sagt oft, wenn solche Fälle aufkommen, dass die Menschen offensichtlich noch nicht genug Leid mitbekommen haben, weil sie keine Änderung des Rechtssystems anstreben und somit die gesamte Gesellschaft Schuld sei, wenn solche Dinge passieren. Im Prinzip stimme ich dem sogar zu das Proleb in diesen Fällen ist eben, dass nicht die Gesellschaft den Schaden hat, sondern Kinder.

Mein persönliches Fazit ist also, wenn wir ein Rechtssystem hätten, dass dafür sorgt, dass es keine Wiederholungstäter gibt, dann müssten wir hier nicht über Selbstjustiz sprechen.


Erstens habe ich nirgends geschrieben, dass Selbstjustiz gleich Folter ist...
Und zweitens: das bestimmst dann also zB du, dass ein Schuss die gerechte Strafe für zB Pädophile Extremtäter ist? Und was ist mit dem verfassungsrechtlichen Grundprinzip, dass zB Kranke, die schuldunfaehig sind, nicht bestraft werden (dieses ist übrigens weltweit in Verfassungen und Völkerrecht verankert)? Und meistens sind solche Menschen eben psychisch krank. Für die allgemeine Bevölkerung aber anscheinend nur schwer zu begreifen. Dieses Denken hat zB damals vorm zweiten Weltkrieg zur Wiedereinführung der Todesstrafe geführt. Schnelle und endgültige Beseitigung von Straftaetern. Und das artete so aus, dass alles, was System unkonform war, ohne fairen Prozess hingerichtet wurde und unter anderem auch einfach Kranke und Behinderte. Nee ganz ehrlich, ich bin echt froh, dass Menschen wie du da absolut kein Mitspracherecht haben

Eine sexuelle Orientierung, in diesem Falle der Lustgewinn durch das Qäulen von Kindern bzw. das grundsätzliche sexuelle Interesse an Kindern, ist aber keine psychische Krankheit. Es ist nicht heil- oder therapierbar wie eine Depression. Du kannst auch Homosexualität nicht heilen. Man kann sexuelle Orientierungen nicht heilen. Das ist der Punkt an dem man einen Täter nicht mehr als krank beschrieben kann. Man kann zwar den Täter dahin therapieren, dass er seinen Trieb kontrolliert, aber das ist im Bereich Sexualität eine tickende Zeitbombe, weil der Sexualtrieb ein Überlebensinstinkt ist. Das wäre so als würdest Du jemandem das Essen oder Trinken weg therapieren wollen und ihn statt dessen über eines Infusion ernähren. Das geht sicher eine Zeit lang gut, aber irgendwann wird der Instinkt übermächtig. So ist der Mensch nun mal gemacht, bzw. so sind alle Lebenwesen strukturiert. Man kann nie garantieren, dass ein Täter nicht doch nochmal zu schlägt und sei es nur bei Mitpatienten/Mitinsassen oder dann eben beim Pflegepersonal etc. Also bleibt nur eine adäquate Lösung. Aber es ist ja leider so, dass Menschen die die Rechtssprechung für den Staat übernehmen auf diesem Auge echt blind sind.

@Anja
Wie und wo willst Du Dich denn für eine sinnvolle Bestrafung einsetzen? Die Todesstrafe wird es nie wieder geben in Europa. Da müssen wir doch nicht diskutieren und das ist eben der Punkt. In meinen Augen ist eine Strafe nur dann sinnvoll, wenn sie garantieren kann, dass der Täter nicht mehr straffällig werden kann.

Ich frage mich auch, wie denn für euch (sabea und Anja) eine Strafe aussieht die garantiert , dass der Täter nicht wieder straffällig wird.


Das ist der Punkt, man kann hier nicht mal unbedingt von Strafe sprechen. Pädophilie, teils Sadismus, Psychopathien etc. führen zur Schuldunfaehigkeit und somit zur Maßregel. Und damit zur dauerhaften Unterbringung. Garantieren, dass diese Leute bis zur Ungefährlichkeit weggesperrt bleiben, ist dann Aufgabe der Fachärzte. Und wenn man die Rückfallquoten sieht, funktioniert das mittlerweile auch schon fast ganz gut. Man muss die Täter nicht umbringen und so selbst zum Totschläge oder gar Mörder werden. Das regelt das System wirklich heutzutage schon fast lückenlos.

Das bedeutet aber nicht, dass die Täter nicht mehr übergriffig werden. Es bedeutet nur, dass sie nicht mehr außerhalb der Einrichtung übergriffig werden. Fakt ist, dass Pat innerhalb des Maßregelvollzugs ganz normal Kontakt zu anderen Insassen auf Station haben, es sei denn, sie sind gerade in Iso. Dazu besteht aber nur Grund, wenn der Pat sich entsprechend verhält. Wir können nicht alle Pat einfach in Iso sperren, nur um zu verhindern, dass sie sich gegenseitig etwas antun, was sie sonst anderen Menschen außerhalb der Einrichtung antun würden. Wenn Du einen gewissen Einblick hast, dann wirst Du ja wissen was teilweise in Haft und im Maßregelvollzug die Insassen gegenseitig mit sich machen und schon hinkt unser Rechtssystem.

@Viala
Ich verstehe natürlich was Du meinst, aber ich sehe Selbstjustiz eigentlich weniger als Verantwortung für sich selbst, sondern viel mehr als Verantwortung der Gesellschaft gegenüber die ein blindes Rechtssystem hat oder habe ich Dich falsch verstanden und es bezog sich nicht auf mich?

@Anja
Ich kann verstehen, dass Du Dich hier raus ziehst und denke gewiss nicht schlecht oder negativ oder sonst wie über Dich! Ich mag Dich (so fern man das über das Internet sagen kann) und ich schätze Deine Meinung, auch hier in diesem Falle. Ich teile sie nur nicht.
07.12.2013 19:14
Zitat von Viala:

Kurzer Gedanken-einwurf (sonst halte ich mich weiterhin bewusst aus dieser Diskussion... gibt nur böses blut ):
Verantwortung für sich selbst zu übernehmen kann auch bedeuten, nicht selbst zum Täter zu werden und/oder zu verhindern, ein leben lang Opfer zu bleiben...


Aber wie verhindert ein 1-jähriges, ein 5-jähriges, ein 8-jähriges oder auch ein 14-jähriges Kind, dass es kein Opfer mehr ist???? Noch dazu, wenn der Täter vll. der Vater, der Opa, der Onkel etc. sind... der bei allen Familienmitgliedern hoch angesehen, geliebt und geschätzt wird? WIE???
07.12.2013 19:39
@Anja: meine Meinung wird hier nur leider keiner/kaum wer nachvollziehen können die beruht zum einen auf dem "Täter-Opfer-Spiel" und darauf, dass man auf der welt ist, um Erfahrungen zu sammeln und sich diese vor der Inkarnation selbst wählt. Da die meisten mit mind. einer dieser Themen auf Kriegsfuß steht bzw. eine davon gänzlich ablehnt, lohnt sich das weiter ausführen leider nicht
@Skadi: war nur ein gedankeneinwurf, da ich das gefühl hatte, dass beanies (Name entfallen ) aussage entsprechend interpretiert/weitergesponnen worden ist... - im übrigen würde ich nie die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber über die Verantwortung für mich selbst stellen....
@Zaubi:Mit Opfer ist nicht ausschließlich der Zeitpunkt gemeint, an dem eine aktive Handlung geschieht... sondern auch die jahre danach. Ich hab mal versucht, vernünftige Infos zum täter-Opfer-Spiel zu finden... ist online aber praktisch unmöglich aber es gibt eben unterschiede, wie man an ein Trauma herangeht. Anja zB ist für mich keine Person, die in der Opferrolle verharrt und sich darin einnistet... es gibt aber in der MC mind. 1 Person, die sich in der Rolle des Opfers so wohl fühl, dass sie selbst zum Täter wird...
Minibeanymachine
4514 Beiträge
09.12.2013 22:19
Zitat von DonSkorleone:

Zitat von sabea:

Zitat von DonSkorleone:

Zitat von sabea:

...

Eine sexuelle Orientierung, in diesem Falle der Lustgewinn durch das Qäulen von Kindern bzw. das grundsätzliche sexuelle Interesse an Kindern, ist aber keine psychische Krankheit. Es ist nicht heil- oder therapierbar wie eine Depression. Du kannst auch Homosexualität nicht heilen. Man kann sexuelle Orientierungen nicht heilen. Das ist der Punkt an dem man einen Täter nicht mehr als krank beschrieben kann. Man kann zwar den Täter dahin therapieren, dass er seinen Trieb kontrolliert, aber das ist im Bereich Sexualität eine tickende Zeitbombe, weil der Sexualtrieb ein Überlebensinstinkt ist. Das wäre so als würdest Du jemandem das Essen oder Trinken weg therapieren wollen und ihn statt dessen über eines Infusion ernähren. Das geht sicher eine Zeit lang gut, aber irgendwann wird der Instinkt übermächtig. So ist der Mensch nun mal gemacht, bzw. so sind alle Lebenwesen strukturiert. Man kann nie garantieren, dass ein Täter nicht doch nochmal zu schlägt und sei es nur bei Mitpatienten/Mitinsassen oder dann eben beim Pflegepersonal etc. Also bleibt nur eine adäquate Lösung. Aber es ist ja leider so, dass Menschen die die Rechtssprechung für den Staat übernehmen auf diesem Auge echt blind sind.

@Anja
Wie und wo willst Du Dich denn für eine sinnvolle Bestrafung einsetzen? Die Todesstrafe wird es nie wieder geben in Europa. Da müssen wir doch nicht diskutieren und das ist eben der Punkt. In meinen Augen ist eine Strafe nur dann sinnvoll, wenn sie garantieren kann, dass der Täter nicht mehr straffällig werden kann.

Ich frage mich auch, wie denn für euch (sabea und Anja) eine Strafe aussieht die garantiert , dass der Täter nicht wieder straffällig wird.


Das ist der Punkt, man kann hier nicht mal unbedingt von Strafe sprechen. Pädophilie, teils Sadismus, Psychopathien etc. führen zur Schuldunfaehigkeit und somit zur Maßregel. Und damit zur dauerhaften Unterbringung. Garantieren, dass diese Leute bis zur Ungefährlichkeit weggesperrt bleiben, ist dann Aufgabe der Fachärzte. Und wenn man die Rückfallquoten sieht, funktioniert das mittlerweile auch schon fast ganz gut. Man muss die Täter nicht umbringen und so selbst zum Totschläge oder gar Mörder werden. Das regelt das System wirklich heutzutage schon fast lückenlos.

Das bedeutet aber nicht, dass die Täter nicht mehr übergriffig werden. Es bedeutet nur, dass sie nicht mehr außerhalb der Einrichtung übergriffig werden. Fakt ist, dass Pat innerhalb des Maßregelvollzugs ganz normal Kontakt zu anderen Insassen auf Station haben, es sei denn, sie sind gerade in Iso. Dazu besteht aber nur Grund, wenn der Pat sich entsprechend verhält. Wir können nicht alle Pat einfach in Iso sperren, nur um zu verhindern, dass sie sich gegenseitig etwas antun, was sie sonst anderen Menschen außerhalb der Einrichtung antun würden. Wenn Du einen gewissen Einblick hast, dann wirst Du ja wissen was teilweise in Haft und im Maßregelvollzug die Insassen gegenseitig mit sich machen und schon hinkt unser Rechtssystem.

@Viala
Ich verstehe natürlich was Du meinst, aber ich sehe Selbstjustiz eigentlich weniger als Verantwortung für sich selbst, sondern viel mehr als Verantwortung der Gesellschaft gegenüber die ein blindes Rechtssystem hat oder habe ich Dich falsch verstanden und es bezog sich nicht auf mich?

@Anja
Ich kann verstehen, dass Du Dich hier raus ziehst und denke gewiss nicht schlecht oder negativ oder sonst wie über Dich! Ich mag Dich (so fern man das über das Internet sagen kann) und ich schätze Deine Meinung, auch hier in diesem Falle. Ich teile sie nur nicht.


Ich habe zb. nie darüber nachgedacht was man den Leuten die eine Unterbringung ermöglichen und den Mithäftlingen zumutet. Andererseits weiß ich, dass die Sicherheitsverwahrung sehr kostspielig ist. Für das Wohl und die Unversehrtheit eines perversen Straftäters wird mehr getan als wahrscheinlich für 10 traumatisierte Opfer.
Pervers finde ich es auch, dass man durchaus in einem fiktiven "Krieg" wehrlose Menschen töten DARF aber die Todesstrafe als absolutes Relikt angesehen wird.

Was die Motive der Rechtsprechung betrifft- wer diese als ehrenwert ansieht, dem ist nicht mehr zu helfen
Minibeanymachine
4514 Beiträge
09.12.2013 22:24
Zitat von Viala:

@Anja: meine Meinung wird hier nur leider keiner/kaum wer nachvollziehen können die beruht zum einen auf dem "Täter-Opfer-Spiel" und darauf, dass man auf der welt ist, um Erfahrungen zu sammeln und sich diese vor der Inkarnation selbst wählt. Da die meisten mit mind. einer dieser Themen auf Kriegsfuß steht bzw. eine davon gänzlich ablehnt, lohnt sich das weiter ausführen leider nicht
@Skadi: war nur ein gedankeneinwurf, da ich das gefühl hatte, dass beanies (Name entfallen ) aussage entsprechend interpretiert/weitergesponnen worden ist... - im übrigen würde ich nie die Verantwortung der Gesellschaft gegenüber über die Verantwortung für mich selbst stellen....
@Zaubi:Mit Opfer ist nicht ausschließlich der Zeitpunkt gemeint, an dem eine aktive Handlung geschieht... sondern auch die jahre danach. Ich hab mal versucht, vernünftige Infos zum täter-Opfer-Spiel zu finden... ist online aber praktisch unmöglich aber es gibt eben unterschiede, wie man an ein Trauma herangeht. Anja zB ist für mich keine Person, die in der Opferrolle verharrt und sich darin einnistet... es gibt aber in der MC mind. 1 Person, die sich in der Rolle des Opfers so wohl fühl, dass sie selbst zum Täter wird...


finde das interessant und sehe das sogar ähnlich: Man kann innerhalb eines wie auch immer gearteten Beziehungsgefühges wählen ob man ein Täter -Opfer -Spiel spielt und in die jeweiligen rollen schlüpft ABER nicht nachts um 4 aufm Heimweg wenn man das wahllose Opfer eines Vergewaltigers wird. DANACH kann man sich dann nur noch entscheiden in wieweit einen das 1x Opfer sein zum Opfer macht.
18.12.2013 18:40
nur so am Rande, weil es grad in den Nachrichten kam: Er wurde zu 35 Jahren Haft wegen sexuellem Missbrauch an Kindern und versuchter Vergewaltigung eines Babys verurteilt.
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