Mütter- und Schwangerenforum

Organspende

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Alaska
18847 Beiträge
16.01.2020 12:43
Zitat von sterndesnordes:

Zitat von Alaska:

Noch eine Stimme für die Widerspruchlösung. Es ist gar nicht nur Bequemlichkeit. Viele sagen das auch einfach ihrem Partner oder den Eltern, dass es ihr Wunsch ist. Dann stirbt derjenige und die Eltern/Partner sind emotional in einer völligen Ausnahmesituation und finden plötzlich furchbar makaber und schlimm, dass ihre geliebte Person "ausgeweidet" werden soll und sagen Nein. Da kann man niemand böse sein, das ist ja schon ohne emotionalen Ausnahmezustand eine schlimme Vorstellung.

Mein Schwiegervater ist völlig gegen die Organspende. Er war bei den Entnahmen dabei und hat die Werte des noch lebenden "Sterbenden" im Blick gehabt und fand es immer furchtbar. Es sei wie im Schlachthaus.

Ich persönlich bin trotzdem völlig dafür. Im Grab verroten die Organe nur und werden zu Erde. Ich glaub und möchte einfach auch nicht daran glauben, dass das einen Zugang ins Jenseits möglich macht, oder nicht. Früher wurden wir von wilden Tieren gerissen und die Organe aufgefressen. Da seh ich keinen großen Unterschied.
Aber wir retten damit andere Leben und das ist es allemal wert. Niemand sollte sterben müssen, nur weil andere ihre Organe gerne mit ins Grab nehmen möchten, wo sie aufblähen und übelrriechend aussabbern und verrotten.

Das Schwierige bei der Organentnahme ist, dass der Patienten zwar Hirntod ist, aber durch die Maschinen noch einen Herzschlag hat.
Das ist die Sache mit der Definition von Tod. Die gibt es im deutschen Recht nicht.
Wenn man Hirntod ist , dann kann man nichts mehr machen, dann wird es nie wieder ein Bewusstsein, einen bewussten Reflex oder was auch immer geben. Die Person existiert gar nicht mehr, nur noch der Körper. Das sind alles schreckliche Themen, aber es gehört doch gerade zum "Mensch sein", dass wir uns überhaupt Gedanken über solche Fragen machen können ....


Ja, das ist mir schon bewusst, dass nur der Körper am Leben erhalten wird. Aber trotzdem saß eben mein SchwiePa genau bei diesen Menschen und hat noch ihre Vitalwerte im Blick gehabt, während sie "ausgeschlachtet" wurden - so seine Wortwahl.
Ich verstehe trotzdem nicht, dass er davon so abgeschreckt ist. Aber bei ihm hat das Leben auch nicht den Stellenwert. Eher, wenn die Zeit abgelaufen ist, hat niemand mehr das Recht auf Verlängerung. Ich kann das überhaupt nicht teilen, so gar nicht.
Vanellope
15442 Beiträge
16.01.2020 12:46
Zitat von Usa83:

Ich bin Organspender, von daher finde ich die Widerspruchslösung gut

ich kann verstehen, wenn man seine Organe aus wichtigen, z.B. religiösen Gründen oder Krankenheitsgründen "behalten" möchte. Ansonsten wüsste ich auch nichts, was dagegen sprechen sollte

Es ist nunmal leider wichtig.


Ich habe gestern als Grund gelesen "weil ich Angst habe, dass dann bei einer harmlosen OP (Blinddarm Oä) Organe entnommen werden, weil die jemand mit sehr viel Geld gebrauchen könnte"
shelyra
69109 Beiträge
16.01.2020 13:05
Zitat von NickySilas:

Zitat von Usa83:

Ich bin Organspender, von daher finde ich die Widerspruchslösung gut

ich kann verstehen, wenn man seine Organe aus wichtigen, z.B. religiösen Gründen oder Krankenheitsgründen "behalten" möchte. Ansonsten wüsste ich auch nichts, was dagegen sprechen sollte

Es ist nunmal leider wichtig.


Ich habe gestern als Grund gelesen "weil ich Angst habe, dass dann bei einer harmlosen OP (Blinddarm Oä) Organe entnommen werden, weil die jemand mit sehr viel Geld gebrauchen könnte"
solche Argumente kommen oft.
Dabei sind sie so unsinnig. Denn gerade wenn genug Organe vorhanden sind wird niemand geld ausgeben um in der Liste weiter nach vorne zu kommen da es so eine Dringlichkeitsliste dann nicht mehr gibt.
Es gibt dann auch keine Gründe mehr Organe zu kaufen da genug da sind
MiramitLionel
7456 Beiträge
16.01.2020 13:08
Ich habe meinen besten Freund verloren an Mikoviszidose... zwei Lungentransplantationem hinter sich hat er gehabt und hatte dadurch ein wirklich lebenswertes Leben. Leider ist er dennoch 2018 gestorben.

Ich bin für die Widerspruchslösung und habe selber einen Organspendeausweis. Wenn man helfen kann und es tut einem nicht weh, warum nicht? So sehe ich das, akzeptiere aber auch andere Meinungen. Eben weil ich live miterleben "durfte" wie wichtig so etwas ist
juuLes
5319 Beiträge
16.01.2020 13:37
Ich würde sogar lebend spenden. Wieso man sich dagegen entscheidet, im Tod zu spenden (außer religiöse Ansichten) erschließt sich mir nicht. Akzeptiere es aber natürlich.

Ich wäre definitiv dafür, dass man widersprechen muss, wenn man seine Organe behalten möchte. Das würde einfach so vieles einfacher machen und so viel mehr Leben retten. Ich war Gott sei dank noch nie in der Situation auf so etwas angewiesen zu sein und hoffe auch, dass ich es nie sein werde. Denn dazustehen und zu hoffen, dass ein anderer Mensch stirbt, damit mein Angehöriger leben kann, ist bestimmt sehr furchtbar.
Marf
28107 Beiträge
16.01.2020 13:44
Ich habe seit Jahren einen Spenderausweis ,der genau angibt welche Organe ich spende.
Ich habe die Tage mit meinem jüngsten Sohn über das Thema gesprochen....er sagte,er würde spenden.Den was solle er noch mit dem Zeug, wenn er tot sei?!

Die Widerspruchfrage fände ich am besten.So muss sich jeder zwangsweise mit dem Thema beschäftigen.Für viele wäre das wohl ihr erster Akt zugunsten einer Gemeinschaft gewesen.
Ich wäre ja dafür, den Ausweis pauschal an jeden per Post zu schicken.So hat man ihn zumindest schon in der Hand.
16.01.2020 13:51
Zitat von Marf:

Ich habe seit Jahren einen Spenderausweis ,der genau angibt welche Organe ich spende.
Ich habe die Tage mit meinem jüngsten Sohn über das Thema gesprochen....er sagte,er würde spenden.Den was solle er noch mit dem Zeug, wenn er tot sei?!

Die Widerspruchfrage fände ich am besten.So muss sich jeder zwangsweise mit dem Thema beschäftigen.Für viele wäre das wohl ihr erster Akt zugunsten einer Gemeinschaft gewesen.
Ich wäre ja dafür, den Ausweis pauschal an jeden per Post zu schicken.So hat man ihn zumindest schon in der Hand.


Fänd ich gut. Gleich zur Geburt mit dem U-Heft, Impfpass und Zahnpass aushändigen.
AmyPixie
8688 Beiträge
16.01.2020 13:54
Ich glaube, dass es nichts ändern würde, wenn man den Ausweis zugeschickt bekäme Die meisten Menschen sind einfach zu faul und haben auch keine Lust sich mit dem Thema zu befassen. Die Ausweise werden dann irgendwo in einer Ecke liegen oder im Altpapier landen
X-tiane
368 Beiträge
16.01.2020 13:55
Zitat von NiAn:

Zitat von Marf:

Ich habe seit Jahren einen Spenderausweis ,der genau angibt welche Organe ich spende.
Ich habe die Tage mit meinem jüngsten Sohn über das Thema gesprochen....er sagte,er würde spenden.Den was solle er noch mit dem Zeug, wenn er tot sei?!

Die Widerspruchfrage fände ich am besten.So muss sich jeder zwangsweise mit dem Thema beschäftigen.Für viele wäre das wohl ihr erster Akt zugunsten einer Gemeinschaft gewesen.
Ich wäre ja dafür, den Ausweis pauschal an jeden per Post zu schicken.So hat man ihn zumindest schon in der Hand.


Fänd ich gut. Gleich zur Geburt mit dem U-Heft, Impfpass und Zahnpass aushändigen.


Gab es das nicht schon? Ich habe meinen auch von der Krankenkasse bekommen, ohne einen anzufordern.
(nicht zur Geburt, aber vor ein paar Jahren mal)
16.01.2020 14:01
Zitat von Marf:

Ich habe seit Jahren einen Spenderausweis ,der genau angibt welche Organe ich spende.
Ich habe die Tage mit meinem jüngsten Sohn über das Thema gesprochen....er sagte,er würde spenden.Den was solle er noch mit dem Zeug, wenn er tot sei?!

Die Widerspruchfrage fände ich am besten.So muss sich jeder zwangsweise mit dem Thema beschäftigen.Für viele wäre das wohl ihr erster Akt zugunsten einer Gemeinschaft gewesen.
Ich wäre ja dafür, den Ausweis pauschal an jeden per Post zu schicken.So hat man ihn zumindest schon in der Hand.

Meine KK schickt mir regelmäßig einen. Darum habe ich auch immer einen mit halbwegs aktuellem Datum im Geldbeutel und lass die alten obendrein irgendwo im büroschen Unterlagenverhau rumliegen. Ich bilde mir ein, dass man das Teil dann schlechter übersehen kann. In der ordentlich eingehefteten Patientenverfügung wird er auch noch erwähnt. Alles, damit nicht irgendwann doch noch meine verschwörungsaffinen Eltern gefragt werden, was mit mir passieren soll.
Chrysopelea
14621 Beiträge
16.01.2020 14:16
Zitat von Marf:

Ich habe seit Jahren einen Spenderausweis ,der genau angibt welche Organe ich spende.
Ich habe die Tage mit meinem jüngsten Sohn über das Thema gesprochen....er sagte,er würde spenden.Den was solle er noch mit dem Zeug, wenn er tot sei?!

Die Widerspruchfrage fände ich am besten.So muss sich jeder zwangsweise mit dem Thema beschäftigen.Für viele wäre das wohl ihr erster Akt zugunsten einer Gemeinschaft gewesen.
Ich wäre ja dafür, den Ausweis pauschal an jeden per Post zu schicken.So hat man ihn zumindest schon in der Hand.


Meine Krankenkasse hat genau das gemacht. So bin ich dann auch endlich mal zu meinem Ausweis gekommen. Ich dachte das wäre generell üblich
sia87
6544 Beiträge
16.01.2020 14:17
Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Marf:

Ich habe seit Jahren einen Spenderausweis ,der genau angibt welche Organe ich spende.
Ich habe die Tage mit meinem jüngsten Sohn über das Thema gesprochen....er sagte,er würde spenden.Den was solle er noch mit dem Zeug, wenn er tot sei?!

Die Widerspruchfrage fände ich am besten.So muss sich jeder zwangsweise mit dem Thema beschäftigen.Für viele wäre das wohl ihr erster Akt zugunsten einer Gemeinschaft gewesen.
Ich wäre ja dafür, den Ausweis pauschal an jeden per Post zu schicken.So hat man ihn zumindest schon in der Hand.


Meine Krankenkasse hat genau das gemacht. So bin ich dann auch endlich mal zu meinem Ausweis gekommen. Ich dachte das wäre generell üblich

Hab meinen auch von der Krankenkasse bekommen.
Chrysopelea
14621 Beiträge
16.01.2020 14:19
Zitat von sia87:

Zitat von Chrysopelea:

Zitat von Marf:

Ich habe seit Jahren einen Spenderausweis ,der genau angibt welche Organe ich spende.
Ich habe die Tage mit meinem jüngsten Sohn über das Thema gesprochen....er sagte,er würde spenden.Den was solle er noch mit dem Zeug, wenn er tot sei?!

Die Widerspruchfrage fände ich am besten.So muss sich jeder zwangsweise mit dem Thema beschäftigen.Für viele wäre das wohl ihr erster Akt zugunsten einer Gemeinschaft gewesen.
Ich wäre ja dafür, den Ausweis pauschal an jeden per Post zu schicken.So hat man ihn zumindest schon in der Hand.


Meine Krankenkasse hat genau das gemacht. So bin ich dann auch endlich mal zu meinem Ausweis gekommen. Ich dachte das wäre generell üblich

Hab meinen auch von der Krankenkasse bekommen.


Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich tatsächlich zu denen gehört hatte, die ja eigentlich immer einen Ausweis wollten, aber irgendwie nicht dazu kamen einen zu besorgen. Ich war echt froh das einfach geliefert zu bekommen
Darwin27
10550 Beiträge
16.01.2020 14:22
Ich bin organspender und trotzdem gegen eine Widerspruchslösung. Das eine schließt das andere doch gar nicht aus! In meinen Augen verletzt man die Menschenrechte, wenn man Organspende ist für automatisch richtig hält. Meine Organe kann gerne jemand haben, ich verstehe aber, wenn das jemand nicht will und sehe vor allen Dingen die Gefahr, dass jemand es nicht möchte aber aus intellektuellen Gründen nicht in der Lage ist zu widersprechen. Heimliche Analphabetin z.b., wie sollten die widersprechen? Und nach dem Tod liegt es in den Händen des Arztes sich zu erkundigen, ob der Patient in der Lage gewesen wäre zu widersprechen oder nicht. Da ist in meinen Augen viel Spielraum für Schindluder.

Organspende ja! Ein besseres Marketing muss her! Aber keine Bevormundung.
TiniBini
9974 Beiträge
16.01.2020 14:28
Ich finde das sollte auf der Krankenkassenkarte oder dem Personalausweis gespeichert werden.
Ich hab selbst einen im Geldbeutel und finde das Thema sehr wichtig.
Ich hätte auch die Widerspruchslösung besser gefunden.
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