Mütter- und Schwangerenforum

Organspende

Gehe zu Seite:
-Brünni88
23365 Beiträge
16.01.2020 14:33
Ich habe, seit ich 13 oder so bin einen Organspenderausweis. Wir sind uns auch einig, dass wir im Falle Eines Falles die Organe unsere Kinder spenden würden, weil wir selbst auch sehr froh darüber wären...

Daher bin ich für die Widerspruchslösung.
MIU28
1527 Beiträge
16.01.2020 14:55
Ich hab irgendwie Angst davor , dass wenn ich Organspender werde, im Falle eines Unfalls nicht alles für mich getan wird, weil mein Organ so begehrt ist.
Das hört sich wirklich verrückt an, aber ich bin ehrlich und ich hab Angst davor.

Gegen die doppelte Wiederspruchsregelung hab ich aber nichts. Ich finde es gut , dass man sich damit auseinander setzen muss. Allerdings gebe ich zu bedenken , dass viele Menschen total überfordert sind mit solchen Anträgen, sei es durch mangelnde Sprachkenntnisse oder geistige Beeinträchtigung. ( nicht jeder Mensch mit geistigem Handycap hat einen Betreuer) Viele Eltern meiner Schüler wären mit so einem Schreiben total überfordert und würden das gar nicht verstehen.
shelyra
69110 Beiträge
16.01.2020 15:00
Zitat von MIU28:

Ich hab irgendwie Angst davor , dass wenn ich Organspender werde, im Falle eines Unfalls nicht alles für mich getan wird, weil mein Organ so begehrt ist.
Das hört sich wirklich verrückt an, aber ich bin ehrlich und ich hab Angst davor.

Gegen die doppelte Wiederspruchsregelung hab ich aber nichts. Ich finde es gut , dass man sich damit auseinander setzen muss. Allerdings gebe ich zu bedenken , dass viele Menschen total überfordert sind mit solchen Anträgen, sei es durch mangelnde Sprachkenntnisse oder geistige Beeinträchtigung. ( nicht jeder Mensch mit geistigem Handycap hat einen Betreuer) Viele Eltern meiner Schüler wären mit so einem Schreiben total überfordert und würden das gar nicht verstehen.

Das ist doch aber gerade das irrwitzige.

Im Moment sind Organe begehrt. Würde es den Widerspruch geben dann gibt es genug und nicht jedes Organ würde genommen werden weil es einen Überschuss gibt
16.01.2020 15:08
Wird sich zeigen, wie kompliziert die Anträge da sind. Kennt jemand die aus Österreich?
Bisher war das mit den Kreuzchen auf dem Ausweis wirklich sehr gut überschaubar.
Ich denke auch, dass man bei Schwierigekeiten mit der Entscheidung sowieso mit seinem Arzt darüber sprechen sollte. So wie die Schulen mit den schulrelevanten Formularen helfen und Behörden mit den behördlichen Anträgen, sehe ich da Ärzte auch in der Pflicht.

Der Arzt kann einem dann auch (wie das bereits verlinkte Video übrigens ) durch Aufklärung über das Procedere die Ängste vor Missbrauch der Einwilligung nehmen.

Ehrlich gesagt finde ich da die Praktiken in einigen anderen Ländern gruseliger, in denen auch gern Urlaub gemacht wird, wo dann im Notfall auch gegen den Willen die Organe entnommen werden können und das nicht nur Staatsbürgern. Notfall ist halt doch ein dehnbarer Begriff, auch wenn es da (hoffentlich) auch Bestimmungen gibt, die Missbrauch vorbeugen.

16.01.2020 15:09
Zitat von MIU28:

Ich hab irgendwie Angst davor , dass wenn ich Organspender werde, im Falle eines Unfalls nicht alles für mich getan wird, weil mein Organ so begehrt ist.
Das hört sich wirklich verrückt an, aber ich bin ehrlich und ich hab Angst davor.

Gegen die doppelte Wiederspruchsregelung hab ich aber nichts. Ich finde es gut , dass man sich damit auseinander setzen muss. Allerdings gebe ich zu bedenken , dass viele Menschen total überfordert sind mit solchen Anträgen, sei es durch mangelnde Sprachkenntnisse oder geistige Beeinträchtigung. ( nicht jeder Mensch mit geistigem Handycap hat einen Betreuer) Viele Eltern meiner Schüler wären mit so einem Schreiben total überfordert und würden das gar nicht verstehen.


Na aber mal ehrlich, wenn du irgendwie einen Unfall hast, dann wissen die Ersthelfer, Sanitäter und die Ärzte im Krankenhaus doch erst mal gar nicht, dass du Organspender bist. Sie werden in lebensbedrohlichen Situationen ja nicht erst in deinem Geldbeutel wühlen. Sie werden also ihr bestmögliches tun, um dir zu helfen. Bis dein Ausweis gefunden wird oder von Angehörigen gebracht wird, bist du schon längst erstversorgt.
Also nein, diese Angst kann ich irgendwie nicht ganz nachvollziehen.
MIU28
1527 Beiträge
16.01.2020 15:42
Es geht mir ja nicht nur um die Erstversorgung.

Und wegen meiner Angst mag sich manch einer an den Kopf fassen , ändert aber nichts daran.

Ixh sag ja auch dass ich das mit der Widerspruchslösung eigentlich gut finde. Glaube aber allerdings nicht, dass die Anträge bei einem so wichtigen Thema so einfach gehalten werden , dass man da einfach zwei Ankreuzmöglichkeiten hat.. Ich finds einfach schwierig für Menschen die Probleme haben mit Anträgen ( z. B der alte Opa der z.B. nicht mehr gut sieht oder Menschen die nicht gut deutsch sprechen und so weiter) ich glaube auch nicht unbedingt dass sich jeder der es nicht gut versteht seinem Arzt anvertraut.
Lade
9698 Beiträge
16.01.2020 17:31
Ich habe seit Jahren einen Organspendeausweis. Und mein Mann und meine Eltern, wissen, wie ich zu dem Thema stehe- ich kann sie nach dem Tod nicht mehr brauchen.
Ich verstehe nur nicht, wieso man eine Widerspruchslösung braucht, die mit Sicherheit allein dadurch Leute dagegen einstellt, dass sie das Gefühl haben, entmündigt zu werden. In den USA muss man alle 3 Jahre seinen Führerschein verlängern, und dabei muss man angeben, ob man Organe spenden würde oder nicht. Ich denk, allein dadurch, dass man sich dabei entscheiden muss, stimmen schon mehr Leute zu.
Lade
9698 Beiträge
16.01.2020 17:33
Und jetzt wollte ich mir eben eine neue Plastikkarte bestellen, weil auf dem alten die Adresse falsch ist- Seite ist down
Janna90
1597 Beiträge
16.01.2020 17:47
Mir persönlich ist es egal, was mit meinen Organen nach meinem (Hirn-)Tod passiert.

Wenn es aber um meine Liebsten geht oder gar mein Kind, sieht es etwas anders aus. Ich könnte mir nicht vorstellen, meinen warmen Sohn in die Hände der Operateure zu geben und ihn kalt und ausgenommen wieder zu empfangen. Ich habe vollsten Respekt vor allen Eltern, die die Organe ihrer Kinder spenden, aber ich glaube das könnte ich nicht. Es ist eine gewisse "Doppelmoral", ja, weil ich natürlich Organe für meinen Sohn annehmen würde.......aber ich kann auch alle Eltern verstehen, die es bei ihren Kindern ablehnen, weil sie sie bis zum Schluss begleiten möchten.
Babydream
1440 Beiträge
16.01.2020 17:58
Zitat von Lade:

Ich habe seit Jahren einen Organspendeausweis. Und mein Mann und meine Eltern, wissen, wie ich zu dem Thema stehe- ich kann sie nach dem Tod nicht mehr brauchen.
Ich verstehe nur nicht, wieso man eine Widerspruchslösung braucht, die mit Sicherheit allein dadurch Leute dagegen einstellt, dass sie das Gefühl haben, entmündigt zu werden. In den USA muss man alle 3 Jahre seinen Führerschein verlängern, und dabei muss man angeben, ob man Organe spenden würde oder nicht. Ich denk, allein dadurch, dass man sich dabei entscheiden muss, stimmen schon mehr Leute zu.


Wir in Österreich haben schon seit Ewigkeiten die Wiederspruchslösung. Ich fühle mich dadurch aber keinesfalls entmündigt. Im Gegenteil, es ist praktisch, weil man keine Anträge stellen muss und sich eigentlich nicht damit auseinandersetzen muss.
Diejenigen was wirklich nicht spenden wollen, widersprechen einfach aber ich denke 90% der Bevölkerung bleibt Organspender, wobei ich glaube, dass sich von den 90% mehr als die Hälfte mit dem Thema nicht befasst und nur auf Grund der Gesetzeslage Spender sind.
Metalgoth
17541 Beiträge
16.01.2020 17:58
Zitat von Janna90:

Mir persönlich ist es egal, was mit meinen Organen nach meinem (Hirn-)Tod passiert.

Wenn es aber um meine Liebsten geht oder gar mein Kind, sieht es etwas anders aus. Ich könnte mir nicht vorstellen, meinen warmen Sohn in die Hände der Operateure zu geben und ihn kalt und ausgenommen wieder zu empfangen. Ich habe vollsten Respekt vor allen Eltern, die die Organe ihrer Kinder spenden, aber ich glaube das könnte ich nicht. Es ist eine gewisse "Doppelmoral", ja, weil ich natürlich Organe für meinen Sohn annehmen würde.......aber ich kann auch alle Eltern verstehen, die es bei ihren Kindern ablehnen, weil sie sie bis zum Schluss begleiten möchten.

Das ist eine der Situationen, von denen ich nicht sagen kann, wie ich reagieren würde. Das wüsste ich erst, wenn es (hoffentlich nie) so weit gekommen ist...
Rein rational bräuchten auch meine Kinder ihre Organe nicht mehr und es können dadurch andere Kinder gerettet werden...ob ich das dann aber wirklich könnte, weiß ich nicht. Und dann gibts ja auch noch den Papa, der ein Mitbestimmungsrecht hat.
Maria123
1058 Beiträge
16.01.2020 18:01
Ich glaube viele denken das die Ärzte, mit Wissen dass sie einen Organspender behandeln, nicht mehr alles erdenkliche tun, um diesen Menschen zu retten.

Ich glaube das ist in ziemlich vielen Köpfen tief verankert.

Viele wissen auch nicht, wie es ist auf ein spenderorgan warten zu müssen.
Janna90
1597 Beiträge
16.01.2020 18:03
Zitat von Metalgoth:

Zitat von Janna90:

Mir persönlich ist es egal, was mit meinen Organen nach meinem (Hirn-)Tod passiert.

Wenn es aber um meine Liebsten geht oder gar mein Kind, sieht es etwas anders aus. Ich könnte mir nicht vorstellen, meinen warmen Sohn in die Hände der Operateure zu geben und ihn kalt und ausgenommen wieder zu empfangen. Ich habe vollsten Respekt vor allen Eltern, die die Organe ihrer Kinder spenden, aber ich glaube das könnte ich nicht. Es ist eine gewisse "Doppelmoral", ja, weil ich natürlich Organe für meinen Sohn annehmen würde.......aber ich kann auch alle Eltern verstehen, die es bei ihren Kindern ablehnen, weil sie sie bis zum Schluss begleiten möchten.

Das ist eine der Situationen, von denen ich nicht sagen kann, wie ich reagieren würde. Das wüsste ich erst, wenn es (hoffentlich nie) so weit gekommen ist...
Rein rational bräuchten auch meine Kinder ihre Organe nicht mehr und es können dadurch andere Kinder gerettet werden...ob ich das dann aber wirklich könnte, weiß ich nicht. Und dann gibts ja auch noch den Papa, der ein Mitbestimmungsrecht hat.


Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich demjenigen an die Kehle springen würde, der mich in so ner Situation nach den Organen meines Kindes fragt Klar, er braucht sie nicht mehr, aber puh.... besser nicht dran denken!
Metalgoth
17541 Beiträge
16.01.2020 18:08
Zitat von Janna90:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Janna90:

Mir persönlich ist es egal, was mit meinen Organen nach meinem (Hirn-)Tod passiert.

Wenn es aber um meine Liebsten geht oder gar mein Kind, sieht es etwas anders aus. Ich könnte mir nicht vorstellen, meinen warmen Sohn in die Hände der Operateure zu geben und ihn kalt und ausgenommen wieder zu empfangen. Ich habe vollsten Respekt vor allen Eltern, die die Organe ihrer Kinder spenden, aber ich glaube das könnte ich nicht. Es ist eine gewisse "Doppelmoral", ja, weil ich natürlich Organe für meinen Sohn annehmen würde.......aber ich kann auch alle Eltern verstehen, die es bei ihren Kindern ablehnen, weil sie sie bis zum Schluss begleiten möchten.

Das ist eine der Situationen, von denen ich nicht sagen kann, wie ich reagieren würde. Das wüsste ich erst, wenn es (hoffentlich nie) so weit gekommen ist...
Rein rational bräuchten auch meine Kinder ihre Organe nicht mehr und es können dadurch andere Kinder gerettet werden...ob ich das dann aber wirklich könnte, weiß ich nicht. Und dann gibts ja auch noch den Papa, der ein Mitbestimmungsrecht hat.


Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich demjenigen an die Kehle springen würde, der mich in so ner Situation nach den Organen meines Kindes fragt Klar, er braucht sie nicht mehr, aber puh.... besser nicht dran denken!

Aber stell dir vor, er ist schwer krank und braucht dringend ein Spenderorgan...die Organe eines einzelnen Kindes können das Leben mehrerer anderer Kinder retten, deren Familien sonst allesamt genau das gleiche schreckliche Schicksal erleiden müssen...
Aber zu wissen, dass man nicht da war, als das Herz aufhörte zu schlagen...ich hab echt keine Ahnung, wie ich entscheiden würde
wolkenschaf
11811 Beiträge
16.01.2020 18:31
Zitat von Metalgoth:

Zitat von Janna90:

Zitat von Metalgoth:

Zitat von Janna90:

Mir persönlich ist es egal, was mit meinen Organen nach meinem (Hirn-)Tod passiert.

Wenn es aber um meine Liebsten geht oder gar mein Kind, sieht es etwas anders aus. Ich könnte mir nicht vorstellen, meinen warmen Sohn in die Hände der Operateure zu geben und ihn kalt und ausgenommen wieder zu empfangen. Ich habe vollsten Respekt vor allen Eltern, die die Organe ihrer Kinder spenden, aber ich glaube das könnte ich nicht. Es ist eine gewisse "Doppelmoral", ja, weil ich natürlich Organe für meinen Sohn annehmen würde.......aber ich kann auch alle Eltern verstehen, die es bei ihren Kindern ablehnen, weil sie sie bis zum Schluss begleiten möchten.

Das ist eine der Situationen, von denen ich nicht sagen kann, wie ich reagieren würde. Das wüsste ich erst, wenn es (hoffentlich nie) so weit gekommen ist...
Rein rational bräuchten auch meine Kinder ihre Organe nicht mehr und es können dadurch andere Kinder gerettet werden...ob ich das dann aber wirklich könnte, weiß ich nicht. Und dann gibts ja auch noch den Papa, der ein Mitbestimmungsrecht hat.


Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich demjenigen an die Kehle springen würde, der mich in so ner Situation nach den Organen meines Kindes fragt Klar, er braucht sie nicht mehr, aber puh.... besser nicht dran denken!

Aber stell dir vor, er ist schwer krank und braucht dringend ein Spenderorgan...die Organe eines einzelnen Kindes können das Leben mehrerer anderer Kinder retten, deren Familien sonst allesamt genau das gleiche schreckliche Schicksal erleiden müssen...
Aber zu wissen, dass man nicht da war, als das Herz aufhörte zu schlagen...ich hab echt keine Ahnung, wie ich entscheiden würde


Geht mir genauso. Ich bin mir bei mir selbst sehr sicher, habe seit Jahren einen Spenderausweis, auf dem „alles spenden“ angekreuzt ist. Bei meinen Kindern wüsste ich trotzdem nicht, wie ich entscheiden würde und hoffe sehr, niemals eine solche Entscheidung treffen zu müssen.
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 12 mal gemerkt