Mütter- und Schwangerenforum

Krippeneingewöhnung- bin ich eine Glucke?

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12Pfoten
1686 Beiträge
21.01.2020 11:47
Huhu ihr Lieben!

Ich drehe mich im Kreis und brauch mal ein paar erfahrene Sichtweisen.

Seit dem 2.Januar sind wir in der Krippeneingewöhnung, die Kleine ist 14 Monate jung. Die Kita gewöhnt da nach dem Berliner Modell ein. Aber ich hab trotzdem jeden Tag mehr Bauchschmerzen und mich heut dabei ertappt, wie ich Ausreden suche damit sie daheim bleiben kann

Die ersten vier Tage waren super. Ich war mit drinnen, sie hat gespielt, ist sogar mit Obst essen gegangen und hatte sichtlich Spaß. Was mich da schon etwas irritiert hat war das fehlende Interesse der Erzieher. Absolut keine Kontaktaufnahme zum Kind, kein Spielangebot, nichts. Nicht selten saß ich allein mit ihr im Raum, während Erzieher und die anderen im Nebenraum spielten. Ich hab natürlich immer versucht, sie zu animieren und bin auch mal mit ihr rüber gegangen. Von den Erziehern kam nichts. Die einzige Kontaktaufnahme war beim Verabschieden.

Ab dem fünften Tag kam dann die Trennung. Ich war immer erst für 10min mit drin und dann bin ich gegangen. Und die Verabschiedung war die erste aktive Kontaktaufnahme zum Kind. Ich war skeptisch, ob das klappt, denn irgendwie sind die Erzieher ja immer noch wildfremde Personen.
Naja, klappen ist relativ. Sie hat geheult und geheult und geheult. Es wird von den Erziehern strikt eine Trennung von sofort 30min durchgezogen. Von den 30min heult sie ungelogen 20-25min.
"Sie hat es ganz schwer", so die Erzieher.
An den nächsten Tagen war die Vorfreude in der Umkleide groß, aber nun weinte sie sogar, wenn ich noch mit drinnen saß.
Mir blutete das Herz und ich wär am liebsten schon wieder nach 10min rein und hätt sie mir geholt. Sie hat jedes Mal richtige Schnappatmung, das kennen wir gar nicht von ihr.

Ich hab die Erzieher angesprochen, ob wir auf dem richtigen Weg sind, ob das so muss oder ob wir einen Gang zurück schalten. Nein, wär alles gut so, das wird schon.

Und trotzdem habe ich kein gutes Gefühl.
Sie wird da quasi seit fast einem Monat ne halbe Stunde schreiend und heulend durch die Gegend getragen. Ich weiß, dass es schwer ist. Dass Tränen dazu gehören. Muss das aber wirklich so sein wie bei uns? Ist das normal? Wir gewöhnen fast einen Monat lang ein und schaffen keine halbe Stunde und Spaß hat sie da absolut keinen.

Gerade ist sie erkältet und hustet seit heute ganz schlimm und ich denk mir: Komm, lass sie die Woche daheim zum Auskurieren.
Aber ist das der richtige Weg? Ist diese Krippe der richtige Weg? Oder bin ich ne Glucke und es ist wirklich alles normal?

P.S.: Jetzt wollen sie versuchen, dass ich die Kleine direkt an der Tür abgebe. Als klar, "schmerzlose" Grenze.
Änna1807
379 Beiträge
21.01.2020 11:51
Für mich nicht normal und würde sie definitiv zu Hause lassen, gerade auch wenn sie krank ist.
Seid ihr darauf angewiesen so früh fremd betreuen zu lassen?
serap1981
2740 Beiträge
21.01.2020 11:54
Ich denke nicht, dass es am zu früh für fremdbetreuung liegt, sondern an den Erziehern.
Warum bauen sie nicht vorher eine Beziehung auf? Warum warten sie mit der Trennung nicht, bis das Kind soweit ist?
Ich würde die Einrichtung wechseln.
Darwin27
10550 Beiträge
21.01.2020 11:54
Diese Eingewöhnung ist in meinen Augen ganz und gar nicht normal! Keine Kontaktaufnahme? Da beginnt der Fehler doch schon! Unsere Eingewöhnung war tatsächlich Bilderbuch mäßig. Eine Erzieherin hat immer wieder Kontakt aufgebaut , minutenlang mit ihr gespielt ihr die Räume gezeigt und erst Tage danach gab es den ersten Trennungsversuch. Und strickte Trennung , obwohl das Kind ewig weint? Da war der Aufbau dann doch schon falsch , oder? Hast du die Möglichkeit dir andere Krippen anzuschauen? Natürlich kannst du es vorher ansprechen.. Aber bei so etwas habe ich kaum Hoffnung. Ihr habt ja scheinbar ganz unterschiedliche Vorstellungen .
Schokosahne
768 Beiträge
21.01.2020 11:54
Aus meiner Sicht ist es nicht normal, ich habe mein wesentlich älteres Kind aus diesem Grund aus dem Kindergarten genommen, es wurde krank vor Stress und Kummer. Ein erneuter, gut vorbereiter Start 1 Jahr später war dann viel besser.

Aber das ist meine Sicht, es werden bestimmt auch Kommentare kommen, dass das völlig normal ist und irgendwann aufhören wird.

Meine Kinder wurden übrigens immer aktiv von den Erziehern mit ins Spiel einbezogen, finde es total merkwürdig, sie erst mit dir alleine rumsitzen zu lassen, dann aber zu verlangen, dass sie gleich 30 min allein bleibt. Ich wäre da offen gestanden nie so lange draußen sitzen geblieben bzw hätte man mich hoffentlich auch so geholt. So funktioniert das Berliner Modell nicht, soweit ich weiß.

Schau auf dein Kind, hör auf dein Gefühl und du wirst richtig entscheiden, wie auch immer du dich schlussendlich entscheidest.
shelyra
69094 Beiträge
21.01.2020 11:58
Ich würde da aufs Bauchgefühl hören und abbrechen.
So eine Eingewöhnung ist nicht normal! Dein Kind weint und lässt sich nicht beruhigen, da würde ich hingehen und es trösten.

Gibt es eine Alternative für euch?
Spätere Eingewöhnung? Andere Krippe? Tagesmutter?
12Pfoten
1686 Beiträge
21.01.2020 12:02
Puh, danke euch!

Wenn man immer nur zu hören bekommt dass das normal sei und jeder das Problem hat und früher ja gar nicht so ein Theater gemacht wurde, weckt das schon leise Zweifel.

Wir sind nicht auf die Betreuung angewiesen. Ich hatte für mich den Wunsch, mal wieder etwas zum Haushalt beizutragen. Und die Kleine hatte in den Krabbelgruppen immer riesigen Spaß, da war ich jedes Mal sofort abgeschrieben, sodass ich dachte dass das super für sie wär. Quasi zwei Fliegen mit einer Klappe.

Ich habe mich heute mit einer Tagesmutter in Verbindung gesetzt, die klingt gut und die werd ich mir mal anschauen.
Sumsislaw
1707 Beiträge
21.01.2020 12:05
Ich finde die Eingewöhnung auch etwas seltsam.

Bei uns gab es von der ersten Minute an eine Betreuerin L. , die seine Bezugsperson werden sollte. L. kümmerte sich ganz liebevoll um den Zwerg, spielte mit ihm, nahm ihn auf den Schoß, redete mit ihm, zeigte ihm alles etc. während Mama/Papa im Eck auf einem Sessel saßen. Am 4. Tag dann die erste Trennung für 5-10 Minuten. Da sollte Papa direkt vor der Tür bleiben. Am nächsten Tag ne halbe Stunde. Am übernächsten Tag dann schon eine Stunde und dann 3-4 Stunden. Und so wurde es gesteigert. Die Eingewöhnung dauerte insgesamt 5 Wochen und unser Zwerg hat die Eingewöhnung ziemlich ohne eine Träne überstanden. Auch jetzt liebt er L. noch heiß und innig, obwohl er mittlerweile nicht mehr in der Krippe ist, sondern im Kiga.

Gerade bei den ersten Trennungen musste bei uns jemand in unmittelbarer Nähe sein, damit das Kind sieht, Mama/Papa sind da und verlassen mich nicht.

Krank würde ich so einen Zwerg dann erst recht aus dieser belastenden Situation rausholen.

Ich verstehe die Erzieherinnen bei euch,bzw. das Konzept der Eingewöhnung nicht so richtig.
-Brünni88
23365 Beiträge
21.01.2020 12:05
Diese Eingewöhnung ist ja mal sowas von bescheuert und entspricht überhaupt nicht dem Berliner Modell. Bei uns hat sich die Bezugserzieherin die ersten drei Tage fast ausschließlich mit dem einzugewöhnenden Kind beschäftigt.

da würde ich auf jeden Fall mal wieder komplett von vorne starten...
zweiermami
479 Beiträge
21.01.2020 12:07
Hör auf Dein Gefühl!!!
Wenn es sich für Dich nicht richtig anfühlt, dann brich das ganze ab.

So passiert meiner Meinung nach eine Eingewöhnung in den Kiga, aber nicht in eine Krippe. Dafür sind sie doch noch viel zu klein. Wenn die Erzieher sich nicht zum Kind bewegen und mit dem KInd interagieren ... wie soll das Kind da Vertrauen fassen können?
21.01.2020 12:09
Zitat von Darwin27:

Diese Eingewöhnung ist in meinen Augen ganz und gar nicht normal! Keine Kontaktaufnahme? Da beginnt der Fehler doch schon! Unsere Eingewöhnung war tatsächlich Bilderbuch mäßig. Eine Erzieherin hat immer wieder Kontakt aufgebaut , minutenlang mit ihr gespielt ihr die Räume gezeigt und erst Tage danach gab es den ersten Trennungsversuch . Und strickte Trennung , obwohl das Kind ewig weint? Da war der Aufbau dann doch schon falsch , oder? Hast du die Möglichkeit dir andere Krippen anzuschauen? Natürlich kannst du es vorher ansprechen.. Aber bei so etwas habe ich kaum Hoffnung. Ihr habt ja scheinbar ganz unterschiedliche Vorstellungen .


So war es bei uns auch und so sollte es auch sein.
Ist doch klar, dass ein Kleinkind in einer solchen Situation so viel weint.

Falls du nicht die Möglichkeit hast zu wechseln und auf die Betreuung angewiesen bist, würde ich ein Gespräch suchen, klar äußern was mich stört und noch einmal neu starten.
Jetzt das Kind auch noch an der Tür abzugeben und zu gehen halte ich für völlig falsch.
Du bist die Mama, du hast da ein Wörtchen mitzureden.
21.01.2020 12:13
Zitat von zweiermami:

Hör auf Dein Gefühl!!!
Wenn es sich für Dich nicht richtig anfühlt, dann brich das ganze ab.

So passiert meiner Meinung nach eine Eingewöhnung in den Kiga , aber nicht in eine Krippe. Dafür sind sie doch noch viel zu klein. Wenn die Erzieher sich nicht zum Kind bewegen und mit dem KInd interagieren ... wie soll das Kind da Vertrauen fassen können?


Auch nicht zwingend. Bei der Eingewöhnung in unserem Kiga gab es direkt zu Beginn eine bezugserzieherin, die sich fast ausschließlich mit meinem Kind befasst hat. Sie kam in der ersten Woche sogar an ihrem freien Tag
Und das hat mein Kind auch definitiv so gebraucht.
Titania
5862 Beiträge
21.01.2020 12:14
Also ich muss gestehen, dass ich es sowieso kritisch sehe so kleine Kinder in den kiga/Krippe zu geben. selbst wenn die Erzieherinnen engagiert sind, haben sie trotzdem zu zweit noch weitere Kinder um die sie sich kümmern müssen. Ein kleines Kind versteht es nicht, warum es plötzlich dort mit fremden Personen in einer fremden Umgebung bleiben muss.
Wenn es nicht unbedingt sein muss, würde ich abbrechen.
Meine Tochter wurde letztes Jahr also mit knapp 3 Jahren eingewöhnt. und auch ihr fiel es schwer. Mittlerweile habe ich den Eindruck sie ist angekommen.
Aber in dem Alter deiner Tochter hätte ich es gar nicht erst versucht, wenn es nicht unbedingt sein muss. Das wäre katastrophal geworden.
MickeyMaus
1322 Beiträge
21.01.2020 12:24
mein großer hatte mittlerweile 2 eingewöhnungen und beides mal war es nicht annähernd so ,

Im ersten Kindergarten wurde ich erst weggeschickt als er auch zeigte das er mich nicht dort braucht (war bei ihm recht zügig,wir haben ca 1woche für die komplette eingewöhnung gebraucht) allerdings hatte er anfangs mal eine phase gehabt ,wo er etwas geweint hat beim abgeben ,dort wäre ich aber auch nach spätestens 5-10minuten zurrück gerufen geworden wenn garnichts funktioniert hätte allerdings war er sofort ruhig, wenn ich aus dem sichtfeld war . Er wurde übrigens auch in der Phase sofort von einer Erzieherin in empfang genommen und saß dann auf dem schoß

Im neuen Kindergarten hatten wir keine richtige eingewöhnung ,da er nur einen Kita wechsel hatte waren nur 3 probetage mit vormittags spielen angesetzt und er wurde und wird auch jetzt noch immer sofort von den Erzieherinnen in empfang genommen und auch an die Hand genommen wenn er sich mal nicht sofort in den Raum traut

Die Mini maus hat nun ab morgen in dem Kindergarten einmal in der Woche ihre Krabbelgruppe und lernt dadurch viele Erzieher kennen (es wechselt dort immer wer die krabbelgruppe dann in der woche leitet) und die Räume lernt sie so auch direkt kennen.
Für die Richtige eingewöhnung sind dann ab August trotzdem knapp 3 Wochen eingeplant.
Alaska
18846 Beiträge
21.01.2020 12:24
Ich werd eh nie verstehen, wieso man so kleine Kinder schon aus der Familie reißen muss. Gerade waren sie noch Babys und jetzt will Mama wieder mehr Zeit für sich und das Kind muss sich dran gewöhnen, Vertrauen zu wildfremden Menschen aufzubauen.
Und dann schaust du da noch einen Monat zu?
Die Kleine leidet wie ein Hund. Brech das ab und lass es. Verstört genug ist sie inzwischen mit Sicherheit.
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