Mütter- und Schwangerenforum

Vater möchte plötzlich gemeinsamen Sohn - Hilfe!

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wolkenschaf
11811 Beiträge
13.03.2019 13:22
Zitat von nilou:

Ihr solltet dem kleinem mal zügig sagen das dein Freund nicht der leibliche Vater ist. Bevor hier was vom leiblichen kommt. Ehrlich gesagt verstehe ich bei dieser Konstellation mit dem älteren Bruder nicht das ihr das nicht von vornherein offen gesagt habt. Alles sehr kompliziert bei euch.


Das sehe ich auch so. Ich frage mich tatsächlich auch schon die ganze Zeit, warum ihr das dem Kind verheimlicht? Wem bringt das denn was? Es wäre doch viel einfacher gewesen, ihn gleich mit der Wahrheit aufwachsen zu lassen, als dann irgendwann mit dem großen Paukenschlag zu kommen. Und je länger ihr wartet, umso schwieriger wird es.
born-in-helsinki
18903 Beiträge
13.03.2019 13:34
Zitat von Lealein:

Zitat von born-in-helsinki:

Also moment, er wollte deinen sohn abstechen und hat ihn andersweitig bedroht und du ziehst in edwägung das er dort leben kann?
Dann hast du keine Kontrolle mehr über das was da passiert gerade wenn du zu deinem neuen freund ziehen willst.
Dein sohn kann auch umgang mit dem rest der Familie haben ohne das er sich diese emotionale Erpressung vom vater geben lassen muss....

Ich weiß. Das Thema ist, zumindest für mich, hoch komplex. Von außen ist das vielleicht ein ganz klarer Fall, mag sein. Die aktuelle emotionale bzw materielle Bestechung kam nun aus heiterem Himmel.
Wie würdest du denn damit umgehen, wenn dein Kind regelmäßig anfängt zu weinen, weil er seinen Papa vermisst? Trotz der Geschehnisse? Immer wieder hat Fynn seine downs und dann kommt er aus den Ferien und ist so euphorisch und glücklich darüber ein paar Stunden mit seinem Vater verbracht zu haben, der ihm dann auch noch etwas zusichern, was ihm all die Jahre verwehrt geblieben ist. Wohlwissend, dass das, was Fynn sich aus dem Umzug erhofft, niemals eintreten wird. Aber er war soooooo glücklich und zufrieden. Natürlich, denke ich zumindest, erwischt man sich bei dem Gedanken, was wäre wenn... Vielleicht hat er sich ja geändert. Aber die Tatsache wie der Vater an die Sache rangegangen ist, zeigt mir, dass er es nicht getan hat. Wie gesagt, für den leiblichen Vater scheint eher der finanzielle Aspekt der Reiz zu sein.

Weisst du, der papa meines grossen ist gestorben und manchmal fragt er bzw sagt er vermisst ihn. Dann reden wir und es geht dann wieder.
Klar lebt dein ex aber man kann auch da erklären warum. Gerade weil dein sohn das gar nicht abschätzen und verstehen kann.
sandra-bibi
1076 Beiträge
13.03.2019 13:40
Zitat von Lealein:

Hallo ihr Lieben,

vorab, es wird ein langer Text. Ich hoffe dennoch, dass der eine andere Erfahrungen teilen kann oder vielleicht Lösungsansätze für mich hat, denn ich bin maßlos überfordert mit der aktuellen Situation.

Mit meinem Exmann habe ich zwei Kinder (9 und 4). Wir trennten uns Anfang 2016. Wir hatten uns in unterschiedliche Richtungen entwickelt und sein Umgang mit unserem Großen war katastrophal (Bein stellen, schubsen, kneifen, verbale "Gewalt". Grundsätzlich kann man sagen, er hat ihn immer unterdrücken wollen). Im November vor unserer Trennung, eskalierte eine Situation. Wir redeten und Fynn quatschte immer wieder rein. Er drehte sich zu ihm um, hielt ihm ein Messer vor die Nase und sagte: "Wenn du nicht gleich ruhig bist, stech ich dich ab". Natürlich sprachen wir über seine Ausraster Fynn gegeben über und er gab an, eifersüchtig auf ihn zu sein und er käme mit ihm nicht klar. Es gab noch viele weitere Situationen in der Vergangenheit, wo ich nicht live dabei war und Fynn mir nur berichtete was passiert sei und mein Exmann bezichtigte dies immer als Lüge. Heute weiß ich, dass viele Situationen ganz sicher so passiert sind, wie Fynn es mir gesagt hat.

Zurück zur Trennung. Sie verlief vorerst einigermaßen gut. Unterhalt war geklärt, Umgang ebenfalls. Auch die Möbel hatten wir soweit aufgeteilt. Ende April kam dann plötzlich ein Schreiben seiner Anwältin, dass er Fynn haben möchte. Es ging letztlich vor Gericht (er hatte Fynn einfach zu sich geholt und gab mir bis zu diesem Termin Fynn nicht zurück und ich durfte ihn auch nicht sehen - Polizei konnte mir damals nicht helfen).
Zum Glück entschied der Richter, dass Fynn zu mir zurückkommt, ua weil Fynn aussagte, er wolle bei mir leben.
Aber es wurde dann erst richtig schwierig. Er zahlte keinen Unterhalt, hielt Wochenenden nicht ein und ließ mich einfach oft hängen (bewusst dann, wenn ich zu meinem Freund fliegen wollte), Ferienregelung wurden komplett über Bord geworfen, sodass er knapp 3 Monate keinen Kontakt zu seinen Kindern hatte. Im Dezember hatte ich es dann gewagt, die Kinder bei seiner Mutter unterzubringen, da ich zu einem Vorstellungsgespräch fliegen musste und mein Exmann die abgemacht Zeit plötzlich doch nicht übernehmen konnte. Danach herrschte Funktstille. Obwohl wir nur 15 Minuten mit dem Auto entfernt voneinander wohnten, kam er nie vorbei, rief nicht an. Er meinte dann im Dezember nur noch, er würde sich bei Fynn melden, sobald wir umgezogen wären (hatte einen Job im Süden gefunden (mit kinderfreundlicheren Arbeitszeiten, mehr Urlaub und weniger Stress) und wo wir dann auch näher bei meinem Partner leben. Er meldete sich auch tatsächlich, das Gespräch dauerte 10 Minuten, wo nur Fynn erzählte. Im Sommer 2017 sollte er dann für 2 Wochen zu seinem Vater. Nach einer Woche brachte er ihn zu seinen Urgroßeltern. Bei der Übergabe gab mir mein Ex einen Brief in die Hand in der jede Menge beleidigungen gegen mich drin standen, was ich für eine Mutter sei. Fynn könne ja weder schwimmen, boch eine analoge Uhr lesen. Und er käme mit ihm nicht klar, das wurde ihm nach 3 Tagen bewusst und dass er das so nicht kann. Das war das letzte was es von ihm zu hören gab. Er rief 2018 nochmal zum Geburtstag an. Ich habe ihm anfangs noch Bilder geschickt, erzählt wie Fynn sich in der Schule macht usw, aber es kam einfach kein Interesse.
Ich schrieb ihm immer wieder, dass es Fynn fertig macht, dass kein Kontakt besteht, dass er doch zumindest die Ferien nutzt um Zeit mit ihm verbringt, ihn in seinem Leben integriert (und ihm selbst berichtet , dass er heiratet und ein weiteren Sohn bekommt), aber es passierte nicht aus eigener Initiative. Keine Geschenke zu Weihnachten oder Geburtstag, nichts.

Heute: Fynn hatte ich zu seinen Urgroßeltern fliegen lassen für eine Woche und ich hatte erfahren, dass er auch seinen Vater für einen Tag sieht und dessen Sohn. Ich habe mich für Fynn gefreut, dass er ihn mal wieder sieht und generell hatte ich am Telefon den Eindruck, dass ihn die Zeit sehr gut gefallen hat.

Dann kam er letzten Freitag wieder und sagte gleich, er müsse mit uns am Abend reden. Er öffnete das Gespräch mit: ich will zu Papa ziehen.
Ich fragte: "warum?"
Er: "Er hat gesagt, ich bekomme 10 Euro Taschengeld die Woche und muss dafür nur den Müll rausbringen"
Ich: "hier bekommst du 3 Euro, musst nichts dafür tin, aber verdienst dir Geld dazu indem du Post, Pfandflaschen wegbringst oder Glas wegbringst?"
Er: "Ja, aber ich bekomme da auch eine Playstation und einen eigenen Fernseher, ein Tablet und ein Handy, damit ich dich anrufen kann"
Ich: "wenn du sowas unbedingt haben möchtest, warum wünscht du dir sowas denn nie zum Geburtstag oder zu Weihnachten?"
Er:"keine Ahnung. Aber er hat auch gesagt, dass ich dann in seinem Fußballteam spielen darf und dann sehe ich ihn ja ganz viel"

Es ging noch ewig so weiter.

Ich sagte ihm dann, dass ich es komisch finde, dass sein Papa ihn nicht zu den Ferien haben wollte und nun das. Und dass ich es nicht verantworten kann und vorschlage, dass er erstmal nur zu den Ferien zu ihm geht, so könne er die Zeit mit seinem Vater ja auch richtig nutzen. Fynn fand die Idee super und ist sich sicher, dass der Papa diese Bewährungsprobe auf sich nimmt, damit er dann bei ihm wohnen kann.

Gestern meldete sich der Papa und er bekam die genauen Ferienzeiten gesagt, Ostern könne er nicht, aber dafür im Sommer.

So ihr Lieben.... Was tue ich jetzt?
Fynn ist seit jeher ein schwieriges Kind. Wir sind seit Oktober in psychologischer Behandlung und haben seit geraumer Zeit eine Diagnose "Hyperkinetische Störung" (ähnlich wie ADHS) und "emotionale Störung im Kindesalter". Es ist sehr schwer mit ihm, weil er mehrmals täglich ausrastet, laut wird und emotional wie ein 3 jähriger reagiert. Das alles weiß der Vater nicht.
Ich bin mir sehr sicher, dass er auch mit dem 9-jährigen Fynn nicht klar kommen wird. Was ist die Konsequenz? Was ist, wenn er wieder körperlich ihm gegenüber wird (und ich weiß sehr genau, wie sehr Fynn einen an den Rand des Wahnsinns treiben kann. Ich komme hier regelmäßig an meine Grenzen mit ihm). Wird er weiterhin die wöchentliche Gesprächstherapie mit ihm machen? Wie will er das umsetzen? In der Schule hat er eine Sonderbtreuung? Auch das wird wegbrechen.
Und zu guter letzt: ich möchte nicht meinen Sohn verlieren, egal wie schwierig es mit ihm ist.


Ich habe selbst einen Sohn aus erster Ehe und einen Vater dazu der immer hin und her schwenkt zwischen Kontakt, mal wieder nicht und so weiter.
Dein Sohn ist 9 und noch lange nicht alt und reif genug weit reichende Entscheidungen zu treffen.
Für mich würde es garnicht in Frage kommen das Kind zum Vater ziehen zu lassen.
Ich würde Fynn ganz klar sagen das er gerne in den Ferien zu seinem Papa kann, aber Leben wird er bei dir.
Vielleicht setzt du auch mal die Therapeutin darauf an ihn als unbeteiligte zu fragen, ob er nur sein Glück findet mit mehr Taschengeld, einem Handy und einer Playstation. Ist Fynn ein ehr wenig emphatisches Kind? Mich wundert das er dir sowas einfach auf den Kopf zusagt.
Da sieht man aber auch einfach wie erbärmlich sein Vater ist. Ein Kind mit sowas zu locken ist einfach armseelig.

Mach dir eonfaxh nicht so große Sorgen. Würde der Vater vor das Familiengerichtliche ziehen hätte er sicher nicht die Besten Karten. Sollte dein Sohn da erzählen was er alles geboten bekommen hat, kommt das gabz sicher nicht so Prima.
Wende dich mal ans zuständige Jugendamt und hol dir dort mal Rat. Sollte es jemals zu einer Verhandlung kommen wirkt das sehr positiv, wenn du dir Gedanken machst und dir Hilfe holst.
Indira
13680 Beiträge
13.03.2019 13:42
Lea ich würde Fynn auch nicht zum Papa lassen.

Klar kann es sein, dass es nun besser klappen würde als damals als ihr euch getrennt habt. Aber Fynn ist ja oft wirklich schwierig... Nein, das geht nicht.

Ist halt echt blöd, dass ihr so weit auseinander wohnt!

Und ich sehe es auch so, dass Fynn die Entscheidung nicht überblicken kann. Und ich finde Keven disqualifiziert sich schon wieder, indem er Fynn besticht mit Nintendo und Co.
Lealein
10265 Beiträge
13.03.2019 14:07
Zitat von wolkenschaf:

Zitat von nilou:

Ihr solltet dem kleinem mal zügig sagen das dein Freund nicht der leibliche Vater ist. Bevor hier was vom leiblichen kommt. Ehrlich gesagt verstehe ich bei dieser Konstellation mit dem älteren Bruder nicht das ihr das nicht von vornherein offen gesagt habt. Alles sehr kompliziert bei euch.


Das sehe ich auch so. Ich frage mich tatsächlich auch schon die ganze Zeit, warum ihr das dem Kind verheimlicht? Wem bringt das denn was? Es wäre doch viel einfacher gewesen, ihn gleich mit der Wahrheit aufwachsen zu lassen, als dann irgendwann mit dem großen Paukenschlag zu kommen. Und je länger ihr wartet, umso schwieriger wird es.

Was heißt verheimlichen? Es ergab sich einfach nie und dann ist die Frage, wie man es formuliert.
Für Fynn ist klar, dass er zwei Papas hat. Er wollte recht früh meinen Freund Papa nennen (ich weiß, dass die Meinungen da weit auseinander gehen) und Emil hat es sich entsprechend abgeguckt. Jetzt, wo Emil fitter ist im sprechen, sehe ich da auch mehr Möglichkeiten mit ihm darüber sprechen und natürlich wird er erfahren, dass mein Freund nicht sein richtiger Papa ist. Wie genau wie wir sagen werden, dass sein leibliche Vater aber keinen Kontakt haben möchte ist mir noch ein Rätsel.
Lealein
10265 Beiträge
13.03.2019 14:09
Zitat von born-in-helsinki:

Zitat von Lealein:

Zitat von born-in-helsinki:

Also moment, er wollte deinen sohn abstechen und hat ihn andersweitig bedroht und du ziehst in edwägung das er dort leben kann?
Dann hast du keine Kontrolle mehr über das was da passiert gerade wenn du zu deinem neuen freund ziehen willst.
Dein sohn kann auch umgang mit dem rest der Familie haben ohne das er sich diese emotionale Erpressung vom vater geben lassen muss....

Ich weiß. Das Thema ist, zumindest für mich, hoch komplex. Von außen ist das vielleicht ein ganz klarer Fall, mag sein. Die aktuelle emotionale bzw materielle Bestechung kam nun aus heiterem Himmel.
Wie würdest du denn damit umgehen, wenn dein Kind regelmäßig anfängt zu weinen, weil er seinen Papa vermisst? Trotz der Geschehnisse? Immer wieder hat Fynn seine downs und dann kommt er aus den Ferien und ist so euphorisch und glücklich darüber ein paar Stunden mit seinem Vater verbracht zu haben, der ihm dann auch noch etwas zusichern, was ihm all die Jahre verwehrt geblieben ist. Wohlwissend, dass das, was Fynn sich aus dem Umzug erhofft, niemals eintreten wird. Aber er war soooooo glücklich und zufrieden. Natürlich, denke ich zumindest, erwischt man sich bei dem Gedanken, was wäre wenn... Vielleicht hat er sich ja geändert. Aber die Tatsache wie der Vater an die Sache rangegangen ist, zeigt mir, dass er es nicht getan hat. Wie gesagt, für den leiblichen Vater scheint eher der finanzielle Aspekt der Reiz zu sein.

Weisst du, der papa meines grossen ist gestorben und manchmal fragt er bzw sagt er vermisst ihn. Dann reden wir und es geht dann wieder.
Klar lebt dein ex aber man kann auch da erklären warum. Gerade weil dein sohn das gar nicht abschätzen und verstehen kann.

Die Besonderheit ist aber hier, dass Fynn sehr wohl Kontakt hat (indem er nämlich anruft) und Emil dann nicht? Das ist etwas verzwickt, finde ich zumindest.
MiramitLionel
7458 Beiträge
13.03.2019 14:12
Ich persönlich finde auch, dass das Kind nicht zu so einem Vater gehört ABER ich verstehe die TS. Wir haben es hier selbst durch: Mein Ex war mir gegenüber gewalttätig, auch unserem Sohn gegenüber, wurde auch von anderen angezeigt, wir waren mehrfach beim Jugendamt. Dort hat er sich lieb gestellt und schlussendlich hieß es dann, er hat genau dieselben Rechte wie ich. Ohne richtige Nachweise wegen körperlicher Gewalt geht da einfach mal gar nichts. Bei uns hat es sich zum Glück alleine erledigt, er will nichts mehr vom Kleinen wissen und beim letzten Besuch dort hat mein Sohn ne Ohrfeige bekommen. Das ist nun über zwei Jahre her... Der Kleine erzählt auch viel, was ihm damals passiert ist und wir sind nun dabei, das Sorgerecht zu bekommen und zu schauen, dass mein Mann den Kleinen später adoptieren kann. So einfach den Kontakt verweigern, geht eben nicht. Am Ende steht man selbst als Dumme dar, so blöd es auch klingen mag.

Ich finde aber gar nicht in Ordnung, dass man dem jüngeren Sohn nicht sagt, wer sein leiblicher Vater ist. Das hat sich nicht ergeben, gibt's einfach nicht. Der Kleine hat da ein Recht drauf.
nilou
14070 Beiträge
13.03.2019 14:19
Zitat von Lealein:

Zitat von wolkenschaf:

Zitat von nilou:

Ihr solltet dem kleinem mal zügig sagen das dein Freund nicht der leibliche Vater ist. Bevor hier was vom leiblichen kommt. Ehrlich gesagt verstehe ich bei dieser Konstellation mit dem älteren Bruder nicht das ihr das nicht von vornherein offen gesagt habt. Alles sehr kompliziert bei euch.


Das sehe ich auch so. Ich frage mich tatsächlich auch schon die ganze Zeit, warum ihr das dem Kind verheimlicht? Wem bringt das denn was? Es wäre doch viel einfacher gewesen, ihn gleich mit der Wahrheit aufwachsen zu lassen, als dann irgendwann mit dem großen Paukenschlag zu kommen. Und je länger ihr wartet, umso schwieriger wird es.

Was heißt verheimlichen? Es ergab sich einfach nie und dann ist die Frage, wie man es formuliert.
Für Fynn ist klar, dass er zwei Papas hat. Er wollte recht früh meinen Freund Papa nennen (ich weiß, dass die Meinungen da weit auseinander gehen) und Emil hat es sich entsprechend abgeguckt. Jetzt, wo Emil fitter ist im sprechen, sehe ich da auch mehr Möglichkeiten mit ihm darüber sprechen und natürlich wird er erfahren, dass mein Freund nicht sein richtiger Papa ist. Wie genau wie wir sagen werden, dass sein leibliche Vater aber keinen Kontakt haben möchte ist mir noch ein Rätsel.


Was heisst es hat sich nicht ergeben? Sorry, aber einfach von Anfang an ganz klar sagen wie es ist fertig. Eben auch er hat zwei Papas wie sein Bruder. Und wenn ihm das mit 4 noch nicht klar ist, seid ihr da einfach nicht offen und ehrlich mit umgegangen.
13.03.2019 14:19
Ich würde mir ehrlich auch schwer tun einem 4-jährigen (!) zu erklären dass sein Papa nicht sein Erzeuger ist.
Er kennt seinen "Vater" doch gar nicht.
Der Große hat ja jetzt auch nur spärlich Kontakt. Und dann müsste man ja dem Kleinkind erzählen der als Papa nur den sich kümmernden Freund der TS kennt warum sich sein "richtiger" Papa einen Dreck für ihn intetessiert.
Ich bin mir nicht sicher ob ich dem Kleinen in der Konstellation der TS das angetan hätte oser in näherer Zukunft antun würde.
nilou
14070 Beiträge
13.03.2019 14:23
Zitat von Cookie88:

Ich würde mir ehrlich auch schwer tun einem 4-jährigen (!) zu erklären dass sein Papa nicht sein Erzeuger ist.
Er kennt seinen "Vater" doch gar nicht.
Der Große hat ja jetzt auch nur spärlich Kontakt. Und dann müsste man ja dem Kleinkind erzählen der als Papa nur den sich kümmernden Freund der TS kennt warum sich sein "richtiger" Papa einen Dreck für ihn intetessiert.
Ich bin mir nicht sicher ob ich dem Kleinen in der Konstellation der TS das angetan hätte oser in näherer Zukunft antun würde.


Das ist jetzt ein selbstgemachtes Problem. Wenn man da von Anfang an offener gewesen wäre, wäre es selbstverständlich. Jetzt das zu erklären ist schwierig. Aber bevor der leibliche Vater jetzt anfängt Kontakt auch mit dem Kleinen haben zu wollen würde ich hier mal klare Verhältnisse schaffen.
Lealein
10265 Beiträge
13.03.2019 15:20
Zitat von nilou:

Zitat von Cookie88:

Ich würde mir ehrlich auch schwer tun einem 4-jährigen (!) zu erklären dass sein Papa nicht sein Erzeuger ist.
Er kennt seinen "Vater" doch gar nicht.
Der Große hat ja jetzt auch nur spärlich Kontakt. Und dann müsste man ja dem Kleinkind erzählen der als Papa nur den sich kümmernden Freund der TS kennt warum sich sein "richtiger" Papa einen Dreck für ihn intetessiert.
Ich bin mir nicht sicher ob ich dem Kleinen in der Konstellation der TS das angetan hätte oser in näherer Zukunft antun würde.


Das ist jetzt ein selbstgemachtes Problem. Wenn man da von Anfang an offener gewesen wäre, wäre es selbstverständlich. Jetzt das zu erklären ist schwierig. Aber bevor der leibliche Vater jetzt anfängt Kontakt auch mit dem Kleinen haben zu wollen würde ich hier mal klare Verhältnisse schaffen.

Gut, darüber lässt sich nur spekulieren. Ich sehe da im übrigen überhaupt kein Problem. Btw hält mein Ex offenbar große Stücke auf meinen Freund (hat er im Brief erwähnt und er wollte auch, lt Fynn, dass er beim Umzugsgespräch dabei ist) und weiß, dass mein Freund der Vaterersatz ist und er ihn Papa nennt. Ich bin mir sehr sicher, dass wir bisher, zumindest diesbezüglich, den richtigen Weg gegangen sind. Letztlich kenne ich meinen Sohn und weiß ganz genau, dass er es vom Kopf her gar nicht umsetzen konnte bislang. Sicherlich tue ich mich dahingehend auch schwer die richtigen Worte zu finden, nach allem was war. Keine Ahnung. Wie gesagt, wird er es erfahren.
Ich stelle mir halt auch die Frage, was dann passiert. Er hat ja dann eine Vorstellung von einem Papa, die der leibliche, auch bei ihm, nicht erfüllen wird. Mir ist schon klar dass das jetzt auf uns zukommt.
Lealein
10265 Beiträge
13.03.2019 15:23
Zitat von MiramitLionel:

Ich persönlich finde auch, dass das Kind nicht zu so einem Vater gehört ABER ich verstehe die TS. Wir haben es hier selbst durch: Mein Ex war mir gegenüber gewalttätig, auch unserem Sohn gegenüber, wurde auch von anderen angezeigt, wir waren mehrfach beim Jugendamt. Dort hat er sich lieb gestellt und schlussendlich hieß es dann, er hat genau dieselben Rechte wie ich. Ohne richtige Nachweise wegen körperlicher Gewalt geht da einfach mal gar nichts. Bei uns hat es sich zum Glück alleine erledigt, er will nichts mehr vom Kleinen wissen und beim letzten Besuch dort hat mein Sohn ne Ohrfeige bekommen. Das ist nun über zwei Jahre her... Der Kleine erzählt auch viel, was ihm damals passiert ist und wir sind nun dabei, das Sorgerecht zu bekommen und zu schauen, dass mein Mann den Kleinen später adoptieren kann. So einfach den Kontakt verweigern, geht eben nicht. Am Ende steht man selbst als Dumme dar, so blöd es auch klingen mag.

Ich finde aber gar nicht in Ordnung, dass man dem jüngeren Sohn nicht sagt, wer sein leiblicher Vater ist. Das hat sich nicht ergeben, gibt's einfach nicht. Der Kleine hat da ein Recht drauf.

Fynn erinnert sich an keiner der besagten Situationen, vielleicht auch besser so? Wenn er es täte, würde er vielleicht auch anders denken.

Natürlich hat der Kleine ein Recht darauf. Weiteres hat ich auf "Nalou?" 's Post geantwortet.
Lealein
10265 Beiträge
13.03.2019 15:27
Zitat von Indira:

Lea ich würde Fynn auch nicht zum Papa lassen.

Klar kann es sein, dass es nun besser klappen würde als damals als ihr euch getrennt habt. Aber Fynn ist ja oft wirklich schwierig... Nein, das geht nicht.

Ist halt echt blöd, dass ihr so weit auseinander wohnt!

Und ich sehe es auch so, dass Fynn die Entscheidung nicht überblicken kann. Und ich finde Keven disqualifiziert sich schon wieder, indem er Fynn besticht mit Nintendo und Co.

Auf der einen Seite ist die Entfernung aber auch gut. Als wir noch eine kurze Distanz zueinander hatten war es bedeutend schwerer zu erklären, warum der Papa mal wieder keine Zeit hatte, obwohl uns nur 15 Minuten trennten.
Richtig. Desto mehr ich lese wie ihr darüber denkt, desto klarer kann ich es sehen. Ich hoffe nun einfach, dass das Jugendamt mir entsprechend helfen kann.
13.03.2019 15:44
Zitat von Lealein:

Zitat von MiramitLionel:

Ich persönlich finde auch, dass das Kind nicht zu so einem Vater gehört ABER ich verstehe die TS. Wir haben es hier selbst durch: Mein Ex war mir gegenüber gewalttätig, auch unserem Sohn gegenüber, wurde auch von anderen angezeigt, wir waren mehrfach beim Jugendamt. Dort hat er sich lieb gestellt und schlussendlich hieß es dann, er hat genau dieselben Rechte wie ich. Ohne richtige Nachweise wegen körperlicher Gewalt geht da einfach mal gar nichts. Bei uns hat es sich zum Glück alleine erledigt, er will nichts mehr vom Kleinen wissen und beim letzten Besuch dort hat mein Sohn ne Ohrfeige bekommen. Das ist nun über zwei Jahre her... Der Kleine erzählt auch viel, was ihm damals passiert ist und wir sind nun dabei, das Sorgerecht zu bekommen und zu schauen, dass mein Mann den Kleinen später adoptieren kann. So einfach den Kontakt verweigern, geht eben nicht. Am Ende steht man selbst als Dumme dar, so blöd es auch klingen mag.

Ich finde aber gar nicht in Ordnung, dass man dem jüngeren Sohn nicht sagt, wer sein leiblicher Vater ist. Das hat sich nicht ergeben, gibt's einfach nicht. Der Kleine hat da ein Recht drauf.

Fynn erinnert sich an keiner der besagten Situationen, vielleicht auch besser so? Wenn er es täte, würde er vielleicht auch anders denken.

Natürlich hat der Kleine ein Recht darauf. Weiteres hat ich auf "Nalou?" 's Post geantwortet.


Er erinnert sich nicht direkt daran, aber glaube mir, es spielt eine sehr große Rolle in seinem Unterbewusstsein.
Ich habe als Kind sehr viel Gewalt von meinem Vater erlebt. Ich habe das alles verdrängt, kann mich heute noch kaum daran direkt erinnern.
Aber da sind immer diese Fetzen, wie ein Traum an den man sich am morgen kaum noch erinnert. Ich leide an Panik Attacken und ich weiß, dass ich das sehr wahrscheinlich irgendwann mal in Angriff nehmen sollte und das aufarbeiten muss.
MiramitLionel
7458 Beiträge
13.03.2019 15:52
Zitat von Norimena:

Zitat von Lealein:

Zitat von MiramitLionel:

Ich persönlich finde auch, dass das Kind nicht zu so einem Vater gehört ABER ich verstehe die TS. Wir haben es hier selbst durch: Mein Ex war mir gegenüber gewalttätig, auch unserem Sohn gegenüber, wurde auch von anderen angezeigt, wir waren mehrfach beim Jugendamt. Dort hat er sich lieb gestellt und schlussendlich hieß es dann, er hat genau dieselben Rechte wie ich. Ohne richtige Nachweise wegen körperlicher Gewalt geht da einfach mal gar nichts. Bei uns hat es sich zum Glück alleine erledigt, er will nichts mehr vom Kleinen wissen und beim letzten Besuch dort hat mein Sohn ne Ohrfeige bekommen. Das ist nun über zwei Jahre her... Der Kleine erzählt auch viel, was ihm damals passiert ist und wir sind nun dabei, das Sorgerecht zu bekommen und zu schauen, dass mein Mann den Kleinen später adoptieren kann. So einfach den Kontakt verweigern, geht eben nicht. Am Ende steht man selbst als Dumme dar, so blöd es auch klingen mag.

Ich finde aber gar nicht in Ordnung, dass man dem jüngeren Sohn nicht sagt, wer sein leiblicher Vater ist. Das hat sich nicht ergeben, gibt's einfach nicht. Der Kleine hat da ein Recht drauf.

Fynn erinnert sich an keiner der besagten Situationen, vielleicht auch besser so? Wenn er es täte, würde er vielleicht auch anders denken.

Natürlich hat der Kleine ein Recht darauf. Weiteres hat ich auf "Nalou?" 's Post geantwortet.


Er erinnert sich nicht direkt daran, aber glaube mir, es spielt eine sehr große Rolle in seinem Unterbewusstsein.
Ich habe als Kind sehr viel Gewalt von meinem Vater erlebt. Ich habe das alles verdrängt, kann mich heute noch kaum daran direkt erinnern.
Aber da sind immer diese Fetzen, wie ein Traum an den man sich am morgen kaum noch erinnert. Ich leide an Panik Attacken und ich weiß, dass ich das sehr wahrscheinlich irgendwann mal in Angriff nehmen sollte und das aufarbeiten muss.


Schrecklich sowas mein Sohn kam auch erst seit letztem Jahr an und hat er zählt, was mein Ex ihm alles getan hat, auch als er dort zu Besuch war. Kinder erinnern sich immer an sowas bzw. Es ist im Unterbewusstsein vorhanden. Wir versuchen ihn immer aufzufangen und ihm eine stabile Familie zu bieten
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