Mütter- und Schwangerenforum

"Vollzeitmutter"

Gehe zu Seite:
Obsidian
15967 Beiträge
21.11.2015 10:31
Ich bin raus, wird mir zu blöd.
ice.tea
3903 Beiträge
21.11.2015 10:32
Zitat von Bex83:

Zitat von ice.tea:

Hallo ihr Lieben,

gibt es hier Mütter, die sich dazu entschieden haben, daheim zu bleiben, auch über die 3 Jahre hinaus?

In der Dezember Ausgabe der Eltern steht ein interessanter Artikel, darin steht unter anderem wie schwer es Müttern gemacht wird vor allem finanziell, ich zitiere mal eine Stelle die mir besonders ins Auge sprang: "Unsere Gesellschaft betrachtet Selbverwirklichung heute nur noch unter finanziellem und beruflichen Aspekten. Inneres Wachstum oder seelische Entwicklung sind keine Kategorien."

Leider ist mir schon aufgefallen, dass man fast von jeder Mutter in der Spielgruppe gefragt wird, was arbeitest du; wann möchtest du wieder anfangen etc. . Auch in meinem Freundeskreis möchten zwei Mädels nach einem Jahr zumindest wieder einen 450 Euro Job anfangen um "unter die Leute zu kommen."

Das es finanziell passt, setze ich natürlich mal voraus. Wie ergeht es den " Vollzeitmüttern"? Wird eure "Arbeit" in eurem Umkreis respektiert? Oder werdet ihr schief angeschaut? Was antwortet ihr, wenn ihr gefragt werdet, was ihr arbeitet? Müsst ihr euch sogar rechtfertigen?

Kurz zu meiner Meinung. Meine Mutter war früher zuhause und ich fand es so schön, mittags heimzukommen, mit meiner Mutter zu essen und zu wissen, dass sie immer für mich da ist.

Bin gespannt auf eure Antworten

Lobenswert wenn du es kannst.
Ivh kan und will es nicht können. Ich wollte zwei Jahre nur mutti srin, nch acht Monaten wollte ich nur eins wieder raus... ABER ivh wohne 200km weg von der engen Familie, min mann hat Wechselschicht, und ich hier kaum Bekannte. Desweiteren finde ich es für mich schwer wenn ich zu lange draußen war, wieder rein zu kommen. Aber ich finde es toll wenn du es kannst.
Und ich kenne keine Mama die länger als sechs Jahre zuhause war, auser meiner mutti. Ich persönlich finde es aber gut u richtig wenn jede Familie ihre eigenen Vorstellungen umsetzen kann. Ich z b weiss bis baby nr zwei altgenug sein wird, werde ich mit Sicherheit nicht mal 50% schaffen, da wir hier niemand haben der uns hilft u beide wechselschicht ist kaum lösbar.


Es geht nicht um mich, leider wird es finanziell auch bei uns nicht gehen, meine kleine ist aber erst 2 Monate. Werde mir heute Abend alles in Ruhe durchlesen, wenn die Kids schlafen. Danke für eure rege Teilnahme
cycilia
2324 Beiträge
21.11.2015 10:34
Zitat von CaféCortado:

Zitat von cycilia:

Ich finde es sehr schade, dass der Job vielen so unglaublich wichtig ist. Für mich spielt es keine Rolle, ob jrmand arbeitet oder nicht. Klar interessiert es mich, was andere Mütter für eine Ausbildung haben, aber einfach weil mich interessiert, was die
Menschen mit denen ich zu tun habe für Interessen haben. Nach der Geburt des oder der Kinder arbeiten sehr sehr viele hier nicht mehr in ihrem Beruf, sondern machen ein paar Stunden die Woche irgend etwas, wie beispielsweise im Café aushelfen oder im Büro auf niedrig beahlten Stellen. Vollzeit kenne ich hier keine Mutter, leider aber mehrere, die mit Geburt des 2. Kindes aus ihrem alten Job raus mussten, insbesondere Studierte.

Ich glaube, vielen Kindern täte es gut, wenn ein Elternteil mehr .Zeit hätte, sich um die Belange des Kindes zu kümmern. Andere Kinder sind hingegen zu viel behütet..... ein Mittelweg ist meist das richtige.

Nach der Geburt meiner Tochter habe ich nach 5 Monaten wieder angefamgen, Teilzeit 15 Stunden die Woche zu arbeiten. Jetzt werde ich 3 Jahre mehr oder weniger komplett zuhause bleiben und danach Teilzeit arbeiten, so zumindest? ist der Plan.


Warum ist es schade, wenn einem der Job wichtig ist? Versteh ich nicht.


da habe ich mich sehr unglücklich ausgedrückt. Ich finde es schade, wenn einem der Job den jemand anderes ausübt sehr wichtig ist!
21.11.2015 10:36
Zitat von Furiosa:

Zitat von silbermarie:

Ich finde diese Darstellung immer sehr realitätsverzerrend.
Das klingt nämlich so, als habe es stets zur Normalität gehört, dass eine Frau morgens das Haus verlässt, ihre Kinder in eine Betreuung bringt und dann irgendwo hingeht, um dem Broterwerb nachzugehen.
Das ist aber nicht richtig.

Selbstverständlich haben Frauen immer gearbeitet (wir gehen mal vom normalen Fußvolk aus, nicht von Adelskreisen), aber sie sind eher seltener arbeiten gegangen , wie man es heute damit assoziiert.
Die Arbeit, die Frauen hatten, fand hauptsächlich rund ums eigene Haus und dem Hof statt. Die Frauen hatten sich um die Einkäufe zu kümmern, um das Essen, um die Wäsche, sie mussten das Vieh füttern, ausmisten, teilweise sogar schlachten und verarbeiten. Sie mussten Feldarbeit machen. Die Kinder waren dabei aber praktisch immer mit von der Partie, sie wurden einfach überall mit hingenommen und wenn sie alt genug waren, halfen sie bei der Arbeit.
Einer mit heute einigermaßen vergleichbaren Berufstätigkeit (Kaufmann, Handwerker, Advokat etc.) gingen nur Männer nach.
Ich glaube, da ist in den letzten Jahren durch pseudohistorische Romane, in denen mittelalterliche Frauen plötzlich Ärztinnen, Kauffrauen und sonstwas sind, ein ziemlich falsches Bild entstanden.
Die institutionalisierte Kinderbetreuung wurde erst im 19. Jahrhundert ins Leben gerufen, die regelrechte Erwerbstätigkeit der Frau kam erst im Industriezeitalter auf, war aber weniger der Selbstverwirklichung geschuldet, sondern finanziellen Nöten.

/Klugscheißmodus aus


Damit hast du ja vollkommen recht. Aber inwiefern wurde sich denn dabei ums Kind gekümmert, wenn das Kind mit aufs Feld etc. genommen wurde?
Denkst du da hat sich eine Mutter darüber Gedanken gemacht "Oh, mein Zwerg hat gerade während der Ernte 33 Sekunden geschrien, weil ich nicht so schnell übers Feld zu ihm rennen konnte um ihn zu beruhigen; ist jetzt womöglich das Urvertrauen für immer zerstört?"

Die Kinder wurden doch bei den ganzen Tätigkeiten auch nur "verwahrt". Anders wäre es gar nicht gegangen. Dagegen ist eine Betreuung in der Kita für die Kleinsten im Verhältnis von 1 zu 4 (oder noch weniger) ja absoluter Luxus.


Das ist schon (fast) richtig - über unsere Vorstellung einer bedürfnisorientierten Erziehung heute hätte man damals wohl nur gelacht.
Trotzdem war es nicht ganz so hart und ungnädig, wie man es sich vorstellen mag. Viele Aspekte, die wir heute wieder als "gut" und "was Großmutter noch wusste" herauskramen, waren damals eine Selbstverständlichkeit, über die nicht diskutiert wurde und die anders oft auch gar nicht möglich war. Zum Beispiel stillen so lang wie möglich, Familienbett, Tragetuch.
Letztendlich fand der gesamte Alltag innerhalb der Familie statt, was aber eben auch dafür gesorgt hat, dass die Bindung zur Familie sehr groß und sehr belastbar war. Es gab selten solche Geschichten, die heute Alltag sind - wo Eltern und Kinder hunderte oder tausende Kilometer auseinanderwohnen, wo man Onkel und Tanten alle paar Jahre einmal sieht, wo Leute, obwohl sie Kinder haben, im Alter vereinsamen und sich keiner um sie kümmert, weil alle weit weg und zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind. Die Sorge "Was wird aus mir, wenn ich alt bin" (falls ich alt werde) war damals einfach nicht wirklich da.
Und das finde ich viel wertvoller als ein prall gefülltes Konto.
21.11.2015 10:36
Zitat von cycilia:

Zitat von CaféCortado:

Zitat von cycilia:

Ich finde es sehr schade, dass der Job vielen so unglaublich wichtig ist. Für mich spielt es keine Rolle, ob jrmand arbeitet oder nicht. Klar interessiert es mich, was andere Mütter für eine Ausbildung haben, aber einfach weil mich interessiert, was die
Menschen mit denen ich zu tun habe für Interessen haben. Nach der Geburt des oder der Kinder arbeiten sehr sehr viele hier nicht mehr in ihrem Beruf, sondern machen ein paar Stunden die Woche irgend etwas, wie beispielsweise im Café aushelfen oder im Büro auf niedrig beahlten Stellen. Vollzeit kenne ich hier keine Mutter, leider aber mehrere, die mit Geburt des 2. Kindes aus ihrem alten Job raus mussten, insbesondere Studierte.

Ich glaube, vielen Kindern täte es gut, wenn ein Elternteil mehr .Zeit hätte, sich um die Belange des Kindes zu kümmern. Andere Kinder sind hingegen zu viel behütet..... ein Mittelweg ist meist das richtige.

Nach der Geburt meiner Tochter habe ich nach 5 Monaten wieder angefamgen, Teilzeit 15 Stunden die Woche zu arbeiten. Jetzt werde ich 3 Jahre mehr oder weniger komplett zuhause bleiben und danach Teilzeit arbeiten, so zumindest? ist der Plan.


Warum ist es schade, wenn einem der Job wichtig ist? Versteh ich nicht.


da habe ich mich sehr unglücklich ausgedrückt. Ich finde es schade, wenn einem der Job den jemand anderes ausübt sehr wichtig ist!


Danke für die Erklärung
21.11.2015 10:38
Zitat von Furiosa:

Zitat von silbermarie:

Ja, das kann durchaus sein (auch wenn ich es mir selbst nicht vorstellen kann), aber für mich gäbe es das z.B. nicht.
Da wären schon allein die vorgeschriebenen Zeiten und der Leistungsdruck ein Hindernis, um es wirklich erfüllend zu finden. Da wäre aus dem Traumberuf schnurstracks ein Albtraum geworden.


Für Menschen wie dich (und mich) wurde der öffentliche Dienst erfunden. Gleitzeit und kein Leistungsdruck.


Beamtenmikado?
Gibt's im öffentlichen Dienst eigentlich einen einzigen, interessanten Beruf? Ich bring das immer so mit Büros und Behörden in Verbindung.
mama_2012
380 Beiträge
21.11.2015 10:40
Ich bin eine Vollzeitmama, die nächsten 2-3Jahre ändert sich daran auch nix. Habe vor meinem Sohn Vollzeit gearbeitet im Verkauf teilweise 7 tage die Woche. Arbeitszeiten die teilweise morgens um 4 halb 5 begannen. Mit kind und Partner im 3 schichtsystem nicht machbar außer man möchte seine lieben gar nicht sehen. Das ist mir das ganze nicht wert. Zumal die Bezahlung auch unterirdisch ist. Wie kommen mit einem Gehalt super aus. War drei Jahre in elternzeit und bin danach nicht zurück. Mein Sohn geht seid September Vormittags in den kiga.
Nächstes Jahr kommt sein geschwisterchen.
Wenn das Kind dann auch im kiga ist möchte ich Vormittags wieder ein paar Stunden arbeiten gehen um nachmittags für die Kids dazusein.
Achja eine Ausbildung habe ich abgeschlossen.
21.11.2015 10:40
Zitat von Bex83:

Zitat von silbermarie:

Ich wäre gern Vollzeit-Ich.

Leider ist das, wenn überhaupt, nur unter dem Deckmäntelchen der Vollzeitmama möglich (obwohl das bei mir nur ein Teilaspekt wäre), anderweitig wird es einem gar nicht zugestanden.

Bevor ich angefangen habe, zu studieren, war ich ja vollzeitberufstätig. Das hat weder meiner seelischen, noch meiner kognitiven Entwicklung gutgetan. Ich war nur noch eine Maschine, die funktionieren musste, für die freie Entfaltung blieb keine Zeit und keine Energie mehr.

So, wie es im Moment ist, könnte es meinetwegen ewig weitergehen - ich studiere Fächer die mich interessieren (ab WS 2016/17 sogar Fächer, die mich noch mehr interessieren), habe aber genug Zeit für mein Kind (die er momentan auch vehement einfordert) und für meine Hobbies (Schreiben, Nähen, Musizieren, Malen).
Das bringt mich sehr viel weiter, als irgendwo von 8-17 Uhr zu hocken und liefern zu müssen.

Aber das ist alles sowieso ziemlich kurios - da wird das Kind getragen, familiengebettet, langzeitgestillt, zu Förderkursen gebracht, alles läuft ganz bedürfnisorientiert ab... und dann exakt zum 1. Geburtstag kommt ganz plötzlich der große Cut und das Kind muss von jetzt auf gleich pseudoselbständig werden, wird in die Krippe gesteckt und plötzlich bestimmt Mamis Dienstplan das Leben, als ob in dem Kind mit dem 12. Lebensmonat plötzlich ein Schalter umgelegt würde und es aus der Manduca und von Mamis Brust fröhlich pfeifend in die Verwahrungsstelle spaziert.
Himmel hilf, was war das früher schön, als man mittags aus der Schule kam und Muttern hat einem mit frisch gekochtem Mittagessen erwartet.
Wir hatten sehr wenige Mitschüler, bei denen beide Eltern vollzeitberufstätig waren. Die kamen dann heim und hatten da 'ne Packung Cornflakes stehen oder mussten sich 'ne Stulle schmieren.
Früher war eben doch nicht alles schlechter.

Du bist vollzeit-du!
Du wertest dinge in Formen an die du gar nicht beurteilen kannst!
Halt wie schon immer.
Und was dir deine Hobbys sind kann zum Beispiel mir nein Beruf sein... irre, oder? Es gibt Menschen die lieben ihren job??? Ja so krass es klingt.
Und shit nochmal, mein mann liebt seinen auch! Und unser kind wird deswegen kein schlechterer Mensch, nein in meinen Augen kann sie lernen Erfüllung zu finden. Worin ist ihre sache. Aber wir betreuten das zweite jahr selbst und gingen ttotzdem raus! Ach und bett, tragen etc das manifestiert für dich diese Aussage? Übrigens, früher gabs keine pumpe und du hast gepumpt. Bist du deswegen satans braut? So ein schmarrn, ehrlich.
Und früher war nicht jede frau außer haus, aber auch nicht jede stallknecht.
Und oft wurden von FamilienAngehörigen mehrere kids betreut, was also svhon wieder bedeuten würde das früher was ähnliches lief wie heute.
Sei doch nicht immer so überspitzt...


Meine frühere Deutschlehrerin hätte da jetzt wohl "Thema verfehlt" druntergeschrieben.
Bex83
4636 Beiträge
21.11.2015 10:41
Zitat von silbermarie:

Zitat von Furiosa:

Zitat von silbermarie:

Himmel hilf, was war das früher schön, als man mittags aus der Schule kam und Muttern hat einem mit frisch gekochtem Mittagessen erwartet.
Wir hatten sehr wenige Mitschüler, bei denen beide Eltern vollzeitberufstätig waren. Die kamen dann heim und hatten da 'ne Packung Cornflakes stehen oder mussten sich 'ne Stulle schmieren.
Früher war eben doch nicht alles schlechter.


Deinen ersten Absatz (den ich versehentlich gelöscht habe), kann ich sehr gut verstehen. Ich denke auch, dass es illusorisch ist, dass sämtliche Menschen intellektuelle absolut gefordert sind im Beruf und Berufung finden im Beruf sowieso nur wenige. Die Theorie "ich gehe arbeiten, damit ich kognitiv gefordert bin" geht deshalb nicht für mich auf.

Zum letzten Absatz. Es wurde ja schon in andere Threads erwähnt aber dir ist durchaus bewusst, dass dies regional unterschiedlich ist/war? Du kommst glaube ich aus Bayern, oder? Dort ist die Hausfrauenehe bis heute stärker vertreten als es in Ostdeutschland der Fall ist/war.
Dass Frauen heute arbeiten wollen/müssen liegt ja auch einfach an dem pragmatischen Grund, dass Ehen scheitern und man als jahrelange Hausfrau Probleme hat einen vernünftig bezahlten Job zu finden. Auch das Familienrecht ist nicht mehr darauf angelegt, dass der Mann bis zum Ende des Lebens der Ex-Frau für diese Unterhalt zahlen muss.


Ja, ich weiß, dass es in Ostdeutschland anders war, aber das nehme ich frecherdings mal nicht als Maßstab, vor allem nicht, nachdem ich mal eine recht umfangreiche Studie zur Auswirkung der in der DDR ja flächendeckend vorhandenen, sehr frühzeitigen Fremdbetreuung der Kinder auf die Psyche ganzer Generationen von DDR-Kindern gelesen habe. Es war erschreckend. Zusammengefasst war das Ergebnis, dass dort sehr viel mehr Menschen unter depressiven Episoden, Panikattacken, Angststörungen (insbesondere Trennungsängsten) und Bindungsstörungen leiden. Ich weiß, dass jetzt sicherlich wieder rudelweise ostdeutsche MClerinnen auftauchen werden, die mir sagen wollen, dass das bei ihnen nisch sou is in sie ooch gäine genn wo das so is, aber ich hab die Studie ja nicht gemacht
Andererseits war es WIMRE die meiste Zeit auch so, dass die Eltern relativ früh Arbeitsschluss haben. Ich hab ja doch einige *Ossis* im Bekanntenkreis und da kamen die Eltern seinerzeit wohl spätestens 15.30 Uhr von der (Vollzeit!) Arbeit und sowas wie Überstunden hat es praktisch nicht gegeben.
Wenn man heute schaut, bis wie spät Kinder teilweise in der Kita sind (17 Uhr und länger), da muss man ja sagen, sie verbringen fast ihre gesamte Wachzeit außerhalb und getrennt von ihrer Familie. Ist das schön? Nein, ich glaube nicht. Von den Cortisolleveln dieser Kinder möchte ich erst gar nicht anfangen.

Der letzte Punkt, den du ansprichst, ist natürlich ein riesiges Problem. Nur ist es ja leider so, dass wir Öl ins Feuer gießen, indem wir diesen Ansprüchen nachgeben. Aus dem Recht einer Mutter, einem Beruf nachzugehen, ist nämlich ratzefatz eine indirekte Pflicht geworden, und diese Pflicht tritt früher und früher in Kraft.
Irgendwann wird es hier wohl auch so werden wie in manchen anderen Ländern - nach dem Mutterschutz ist Feierabend. Frau kann es ja gar nicht erwarten, sich nach dem Abklingen des Wochenflusses im Immobilienbüro Krokowsky wieder am Kopierer selbst zu verwirklichen. (Entschuldige meinen Zynismus, aber der will bei dem Thema immer ganz dringend an die frische Luft )


Ok, hier allerdings bi ich ganz bei dir.
21.11.2015 10:42
Zitat von Tscharmen:

Halli hallo,

dann bin ich eine von den wenigen, die nicht mehr vorhat arbeiten zu gehen. Zumindest so lange nicht, bis ich wirklich muss. Meine Mama war auch von anfang an daheim, und genauso möchte ich es auch machen. Und das hat bei mir auch nix mit Faulheit zu tun, ja ich ging gerne in die Arbeit aber noch viel lieber bin ich zuhause bei meinem Kind/meinen Kindern. Luca wird mit fast 4 Jahren in den KiGa gehen. Er ist jetzt 2 Jahre und ich mache ganz selten was ohne ihn. Ich hab mich für ein Kind entschieden, jetzt möchte ich es auch groß ziehen und nicht irgendeine Krippe, etc. Wenn es finanziell nicht anders möglich ist, verstehe ich es, dass das Kind in ne Krippe oder zur Tagesmutter muss. Aber wieso wünsche ich mir ein Kind, wenn ich nach 5 Monaten wieder arbeiten gehe. (Wie gesagt, es geht nicht um die, die arbeiten müssen sonder das freiwillig machen) Was bewegt euch zu nem Kind, wenn ihr lieber arbeiten wollt?!


Da hat doch das Eine mit dem Anderen nichts zu tun! Warum müssen sich Kinder und Arbeit ausschließen!
Wenn mein Kind eh vormittags in den Kiga geht, warum soll ich da zu Hause rumhocken? Und der Kiga ist für mich sehr wichtig, damit mein Kind soziale Kontakte knüpfen kann! Ich kann mir nämlich nicht vorstellen, dass ein Kind lieber jahrelang mit der Mutti zu Hause spielt, als mit anderen Kindern!
Außerdem ist es doch ebenso wichtig, dass auch die Mutter ihren Ausgleich hat und das würde bei mir als Dauerhausfrau nie funktionieren!
Ich hole meine Kind um 12:30 vom Kiga ab, arbeite selbst bis 11:45 Uhr! Und meinen Haushalt schaffe ich auch so sehr gut! Also, nichts, was mich davon abhalten könnte, vormittags, wenn mein Kind 3 ist, wieder arbeiten zu gehen!
cycilia
2324 Beiträge
21.11.2015 10:45
Zitat von silbermarie:

Zitat von Furiosa:

Zitat von silbermarie:

Ja, das kann durchaus sein (auch wenn ich es mir selbst nicht vorstellen kann), aber für mich gäbe es das z.B. nicht.
Da wären schon allein die vorgeschriebenen Zeiten und der Leistungsdruck ein Hindernis, um es wirklich erfüllend zu finden. Da wäre aus dem Traumberuf schnurstracks ein Albtraum geworden.


Für Menschen wie dich (und mich) wurde der öffentliche Dienst erfunden. Gleitzeit und kein Leistungsdruck.


Beamtenmikado?
Gibt's im öffentlichen Dienst eigentlich einen einzigen, interessanten Beruf? Ich bring das immer so mit Büros und Behörden in Verbindung.


auch, wenn ich in vielem mit deiner Meinung übereinstimme, hier nicht...... es gibt durchaus auch interessante und fordernde Bürojobs und auch in Behörden gibt es interessante Jobs. Glücklicherweise hat auch nicht jeder die gleichen Interessen.
21.11.2015 10:47
Zitat von Bex83:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Furiosa:

Zitat von silbermarie:

Himmel hilf, was war das früher schön, als man mittags aus der Schule kam und Muttern hat einem mit frisch gekochtem Mittagessen erwartet.
Wir hatten sehr wenige Mitschüler, bei denen beide Eltern vollzeitberufstätig waren. Die kamen dann heim und hatten da 'ne Packung Cornflakes stehen oder mussten sich 'ne Stulle schmieren.
Früher war eben doch nicht alles schlechter.


Deinen ersten Absatz (den ich versehentlich gelöscht habe), kann ich sehr gut verstehen. Ich denke auch, dass es illusorisch ist, dass sämtliche Menschen intellektuelle absolut gefordert sind im Beruf und Berufung finden im Beruf sowieso nur wenige. Die Theorie "ich gehe arbeiten, damit ich kognitiv gefordert bin" geht deshalb nicht für mich auf.

Zum letzten Absatz. Es wurde ja schon in andere Threads erwähnt aber dir ist durchaus bewusst, dass dies regional unterschiedlich ist/war? Du kommst glaube ich aus Bayern, oder? Dort ist die Hausfrauenehe bis heute stärker vertreten als es in Ostdeutschland der Fall ist/war.
Dass Frauen heute arbeiten wollen/müssen liegt ja auch einfach an dem pragmatischen Grund, dass Ehen scheitern und man als jahrelange Hausfrau Probleme hat einen vernünftig bezahlten Job zu finden. Auch das Familienrecht ist nicht mehr darauf angelegt, dass der Mann bis zum Ende des Lebens der Ex-Frau für diese Unterhalt zahlen muss.


Ja, ich weiß, dass es in Ostdeutschland anders war, aber das nehme ich frecherdings mal nicht als Maßstab, vor allem nicht, nachdem ich mal eine recht umfangreiche Studie zur Auswirkung der in der DDR ja flächendeckend vorhandenen, sehr frühzeitigen Fremdbetreuung der Kinder auf die Psyche ganzer Generationen von DDR-Kindern gelesen habe. Es war erschreckend. Zusammengefasst war das Ergebnis, dass dort sehr viel mehr Menschen unter depressiven Episoden, Panikattacken, Angststörungen (insbesondere Trennungsängsten) und Bindungsstörungen leiden. Ich weiß, dass jetzt sicherlich wieder rudelweise ostdeutsche MClerinnen auftauchen werden, die mir sagen wollen, dass das bei ihnen nisch sou is in sie ooch gäine genn wo das so is, aber ich hab die Studie ja nicht gemacht
Andererseits war es WIMRE die meiste Zeit auch so, dass die Eltern relativ früh Arbeitsschluss haben. Ich hab ja doch einige *Ossis* im Bekanntenkreis und da kamen die Eltern seinerzeit wohl spätestens 15.30 Uhr von der (Vollzeit!) Arbeit und sowas wie Überstunden hat es praktisch nicht gegeben.
Wenn man heute schaut, bis wie spät Kinder teilweise in der Kita sind (17 Uhr und länger), da muss man ja sagen, sie verbringen fast ihre gesamte Wachzeit außerhalb und getrennt von ihrer Familie. Ist das schön? Nein, ich glaube nicht. Von den Cortisolleveln dieser Kinder möchte ich erst gar nicht anfangen.

Der letzte Punkt, den du ansprichst, ist natürlich ein riesiges Problem. Nur ist es ja leider so, dass wir Öl ins Feuer gießen, indem wir diesen Ansprüchen nachgeben. Aus dem Recht einer Mutter, einem Beruf nachzugehen, ist nämlich ratzefatz eine indirekte Pflicht geworden, und diese Pflicht tritt früher und früher in Kraft.
Irgendwann wird es hier wohl auch so werden wie in manchen anderen Ländern - nach dem Mutterschutz ist Feierabend. Frau kann es ja gar nicht erwarten, sich nach dem Abklingen des Wochenflusses im Immobilienbüro Krokowsky wieder am Kopierer selbst zu verwirklichen. (Entschuldige meinen Zynismus, aber der will bei dem Thema immer ganz dringend an die frische Luft )


Ok, hier allerdings bi ich ganz bei dir.


Na schau, um was anderes geht es mir auch gar nicht.
Wer an seinem Job Spaß hat - super. Findet man selten, aber man findet es.
Es geht nur darum, dass heute überall suggeriert wird, der Job sei der einzige Weg, um persönliche Erfüllung zu finden - und wenn man die eher ohne Job/außerhalb des Jobs findet, ist man "nur zu faul zum arbeiten".
Und wenn man in seinem Job keine Erfüllung findet, ist man ganz unten durch.
Selbstverwirklichung durch Arbeit ist nicht für jeden das Non-Plus-Ultra, als das es immer dargestellt wird. Ich glaube, die einzige, die gerade so richtig versteht, was ich sagen will, ist Furiosa.
Ich muss mal lernen, mich für die MC einfacher auszudrücken.
Bex83
4636 Beiträge
21.11.2015 10:47
Zitat von silbermarie:

Zitat von Furiosa:

Zitat von silbermarie:

Ja, das kann durchaus sein (auch wenn ich es mir selbst nicht vorstellen kann), aber für mich gäbe es das z.B. nicht.
Da wären schon allein die vorgeschriebenen Zeiten und der Leistungsdruck ein Hindernis, um es wirklich erfüllend zu finden. Da wäre aus dem Traumberuf schnurstracks ein Albtraum geworden.


Für Menschen wie dich (und mich) wurde der öffentliche Dienst erfunden. Gleitzeit und kein Leistungsdruck.


Beamtenmikado?
Gibt's im öffentlichen Dienst eigentlich einen einzigen, interessanten Beruf? Ich bring das immer so mit Büros und Behörden in Verbindung.

Pfkegekraefte
Personenbefoerderung
Strassenreinigung
Physiotherapeuten
Logopaeden
Techniker
Facility manager
Nur um einiges zu nennen
21.11.2015 10:48
Zitat von cycilia:

Zitat von silbermarie:

Zitat von Furiosa:

Zitat von silbermarie:

Ja, das kann durchaus sein (auch wenn ich es mir selbst nicht vorstellen kann), aber für mich gäbe es das z.B. nicht.
Da wären schon allein die vorgeschriebenen Zeiten und der Leistungsdruck ein Hindernis, um es wirklich erfüllend zu finden. Da wäre aus dem Traumberuf schnurstracks ein Albtraum geworden.


Für Menschen wie dich (und mich) wurde der öffentliche Dienst erfunden. Gleitzeit und kein Leistungsdruck.


Beamtenmikado?
Gibt's im öffentlichen Dienst eigentlich einen einzigen, interessanten Beruf? Ich bring das immer so mit Büros und Behörden in Verbindung.


auch, wenn ich in vielem mit deiner Meinung übereinstimme, hier nicht...... es gibt durchaus auch interessante und fordernde Bürojobs und auch in Behörden gibt es interessante Jobs. Glücklicherweise hat auch nicht jeder die gleichen Interessen.


Das war jetzt eigentlich keine Meinungsäußerung von mir, sondern eine Frage. Ich habe mich noch nie näher mit dem ÖD befasst, Behörden sind immer so meine erste Assoziation. Und Bürojobs sind ja so gar nicht meins.
21.11.2015 10:50
Zitat von ice.tea:

Hallo ihr Lieben,

gibt es hier Mütter, die sich dazu entschieden haben, daheim zu bleiben, auch über die 3 Jahre hinaus?

In der Dezember Ausgabe der Eltern steht ein interessanter Artikel, darin steht unter anderem wie schwer es Müttern gemacht wird vor allem finanziell, ich zitiere mal eine Stelle die mir besonders ins Auge sprang: "Unsere Gesellschaft betrachtet Selbverwirklichung heute nur noch unter finanziellem und beruflichen Aspekten. Inneres Wachstum oder seelische Entwicklung sind keine Kategorien."

Leider ist mir schon aufgefallen, dass man fast von jeder Mutter in der Spielgruppe gefragt wird, was arbeitest du; wann möchtest du wieder anfangen etc. . Auch in meinem Freundeskreis möchten zwei Mädels nach einem Jahr zumindest wieder einen 450 Euro Job anfangen um "unter die Leute zu kommen."

Das es finanziell passt, setze ich natürlich mal voraus. Wie ergeht es den " Vollzeitmüttern"? Wird eure "Arbeit" in eurem Umkreis respektiert? Oder werdet ihr schief angeschaut? Was antwortet ihr, wenn ihr gefragt werdet, was ihr arbeitet? Müsst ihr euch sogar rechtfertigen?

Kurz zu meiner Meinung. Meine Mutter war früher zuhause und ich fand es so schön, mittags heimzukommen, mit meiner Mutter zu essen und zu wissen, dass sie immer für mich da ist.

Bin gespannt auf eure Antworten


Also ich habe vor meiner Tochter mit weit aus weniger Geld gelebt...Ich habe aber auch immer drauf geachtet und gerechnet und ich bin kein typischer Luxustyp...Wichtig war für mich immer das die Existenz bezahlt ist...(Wohnung, Strom ec...) Und das ich mir essen kaufen kann...da wir uns aber eh sehr speziell ernähren war das schon immer günstigern...ein Mensch brauch nicht viel zum Essen aber sehr gehaltvoll an Mineralien, Spurenelementen ec...Ich bleibe auch daheim und nutze die Zeit mit meinen Kind und dessen Bindung...Das ist mir wichtiger als im Konsumstrom mitzuschwimmen...mir ist egal was andere denken...ich würd auch lieber freiwillig bei der Tafel arbeiten gehen als mich irgendeiner Handelskette oder Gesellschaft einreihen zu müssen...Ich Helfe gerne wo ich nur kann aber ich will mich auch nicht ausnutzen lassen von Arbeitgebern...Und selbst wenn ich oder andere Gelder vom Staat beziehen ja...Auch diese Menschen zahlen Steuern...allein schon wenn sie sich was zu Essen kaufen...wenn sie Kleidung kaufen...überall zahlen wir Steuern...Ich schäme mich nicht...und bereue diesen Schritt nicht...Aber Arbeiten an sich macht Spaß und werd ich auch wieder wenn ich das machen kann was ich kann und möchte und wenn ich dafür nicht ausgebeutet werde alla Handelsketten z.B...Ich möchte nicht mit 40krank sein...ich möchte gesund frei und mit wenig Geld aber dafür viel Zeit haben...Zeit ist Gold heutzutage...es hat keiner mehr Zeit...es ist alles so schnelllebig geworden...wer schon einmal im Ausland gelebt hat ( Indien usw...) der weiß wovon ich spreche das ich nicht viel Geld brauche...Ich habe andere Kulissen gesehen und es lohnt sich das jeder mal schaut in die Welt...Wir brauchen nicht viel...Wir haben von allem genug...Strom...sauberes Wasser...hohe Hygienestandards usw...täglich schmeissen wir unmengen an Essen weg...Es wird produziert und weggeschmissen was noch gut erhalten ist( KLeidung davon was Inder selbst machen sie haben nicht mal einen guten Tageslohn und hier wird es verscherbelt für den Designer Hugo und Boss der es nur Entwarf aber gearbeitet hat er daran nicht aber die dafür arbeiten bekommen einen Hungerlohn darum kaufe ich nie Markenklamotten...(Wegwerfgesellschaft und Konsum)...das braucht der Mensch doch nicht...LG P.s. wer das System verstanden hat weiß auch das es alles Sklaventreiberei geworden ist was das Arbeiten und das Geld angeht...wer heutzutage einen gut bezahlten Job hat wo er sich nicht krank arbeiten muss der kann sich glücklich schätzen weil der kennt solche Problematik nicht und sieht die Welt nicht...nur derjenige steckt im Problem "der ich brauche immer mehr und mehr" und sieht den Wald vor lauter Bäume nicht...sie freuen sich an neuen Autos die weiter die Umwelt verschmutzen weil sie zu faul sind ein Fahrrad zum Bäcker zu benutzen...Ich denke es gebe dieses Handeln nicht wenn die Augen offen wären wüsste jeder das er mitentscheiden kann was in der Welt passiert...naja könnt das noch weiter ausweiten aber es ist sooo viel...aber ein Teil wisst ihr Ich grüße euch alle auch die ich gerade anprangere aber ihr könnt ja indirekt nichts dafür weil wir alle da hineingedrängt werden so zu ein wie andere das möchten wie man von aussen scheint...aber wie es bei euch innen aussieht da fragt kaum einer nach aber das ist wichtig...der Weg zu sich selbst...die Zeit zu haben für sich und die Kinder...
und nicht "Die Ablenkung" des Lebens zu sein....( Auszug aus meinen Gedanken)

Shayana
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 13 mal gemerkt