Mütter- und Schwangerenforum

Der Wunsch nach dem anderen Geschlecht

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Viala2.0
2096 Beiträge
14.07.2021 06:41
Zitat von Enfelchen:

Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.

Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.

Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.

Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.

Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
der Unterschied ist, dass letztere nicht gezwungen sind, es zu lesen Man hat die Wahl.
Wenn man jetzt aber depressiv ist und für deine Gefühle nix kann, diese von jemandem runter gespielt zu bekommen, lässt einen nur noch mieser fühlen.

Ich habe mich auch letztens gelöscht hier, weil mich einiges hier runter gezogen und wütend gemacht hat. Weil ich die Wahl hatte.

Wenn jetzt zb jemand in einem Monatsthread so reagiert, dass man es nicht versteht, kann man durchaus auch schreiben, dass man das blöd findet, will man selbst solche Probleme hat... Aber jemanden diese Gefühle absprechen als falsch, nur weil es anderen schlechter geht.... Das bringt einfach nix.... Die Frau, die traurig ist, bekommt allenfalls ein Gefühl von schlechtem Gewissen oben drauf.

Das Zauberwort ist: bei sich bleiben und einfach davon ausgehen, dass die Gefühle anderer nicht das eigene Problem sind
Viala2.0
2096 Beiträge
14.07.2021 06:53
Zitat von abaddon2708:

Zitat von Enfelchen:

Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.

Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.

Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.

Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.

Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?


Ich denke, da wird man sich nie einig. Ich bin da aber ganz bei dir. Wir sind die, die es nicht verstehen (wollen), und ja, das wars dann scheinbar. Für mich war das damals, als ich meine Zwillinge verloren habe, auch ein richtiger Stich im Herzen, als eine gleichzeitig schwangere Bekannte kurz nach meiner OP meinte, dezent darüber rum zu jammern, wie traurig es ist nicht sei, jetzt keine Haarbänder und Kleidchen kaufen zu können, aber besser ein Junge, als gar kein Kind. Ich war sprachlos. Aber ist okay , hauptsache sie konnte ihre Trauer darüber offen bekunden und musste sie nicht runter schlucken Da wäre es wirklich besser gewesen, nicht so offen zu seinen Gefühlen zu stehen.
sowas geht natürlich nicht. Und das geht auch anders, wenn man bei sich bleibt.
Ich habe gerade noch versucht, ein Beispiel zu finden, aber ich merke, dass ich es nicht beschreiben kann, ohne evtl ins Fettnäpfchen zu treten, also lasse ich es
14.07.2021 07:01
Mein Großervater hat sich ganz fest nur Mädchen gewünscht!Weil er nicht wollte,dass seine Söhne womöglich auch in den Krieg ziehen müssen,eine Waffe tragen und töten müssen,oder getötet werden.
Kunterschwarz
588 Beiträge
14.07.2021 07:43
Finde ganz schlimm und befremdlich dass manche sich ein Urteil erlauben über eine Person die ein Wunschgeschlecht hat und wenn es diesem nicht entspricht seinen Gefühlen freien Lauf gibt.

ICH finde es mehr als natürlich dass es Frauen gibt die dann zb auch weinen!

Stellt euch vor ihr seit auf ein Geschlecht fixiert. So sehr dass ihr ungewollt beginnt eine Bindung zu einem Kind mit eben diesem Geschlecht aufzubauen. Wenn dann gesagt wird dass es dieses Kind gar nicht gibt fühlt es sich an als hätte man euch genau das weg genommen!
Man weint über diesen „Verlust“
Der Verlust dieser Bilder die man sich ausgemalt und auf die man sich gefreut hat.

Manche stürzen so tief in ein Loch aufgrund dieses Verlustes dass sie Hilfe benötigen um das „andere“ Kind anzunehmen.
Und andere benötigen einfach ein paar Tage um eine neue zu diesem Kind aufzubauen.

Dann von sich selbst auszugehen und zu sagen mir würde das nicht passieren und wie verwerflich dass doch ist hinterlässt bei diesen Frauen ein ganz schlimmes Gefühl.

Man stellt sich als Mama in Frage. Wo man doch eh schon mit sich kämpft weil man sein Kind bedingungslos lieben möchte.

Was meint ihr wie oft aus „Gender Dissapointment“ eine Wochenbettdepression wird weil diese Mamis teilweise nicht ernst genommen wurden, abgestempelt und verurteilt.

Kann ich null gut heißen

Und ich bin so eine ICSI Mami und fühle mich wegen solcher Gedanken null angegriffen oder beleidigt, weil es für mich so schwer war.

Lieber möchte ich Verständnis zeigen und anmerken dass man in so einem Fall den Kontakt zur Hebamme suchen kann um Hilfe zu bekommen.

Wenn man nur das eine Geschlecht hat und sich nicht komplett fühlt ohne das andere Geschlecht muss man sich die Frage stellen was passiert wenn es nicht klappt. Macht man so weiter bis man das Geschlecht hat?
Schafft man es psychisch überhaupt? Genau da sollte man ganz vorsichtig sein!

Ps: mein Arzt sagte mir damals ich bekomme ein weiteres Mädchen und ich habe mich sooooo verliebt in meine 2. kleine Prinzessin. Habe Lila Sachen gekauft für meine „Luna Hermine“ denn pink war ja von der Schwester noch reichlich da.

Als man mir 4 Wochen später sagte es gibt diese kleine Luna nicht war ich die ersten Tage zutiefst traurig weil ich mich schon so sehr an diesen Gedanken gewöhnt habe und eine Bindung aufbaute!
Mein kleiner Mann wurde später geliebt was das Zeug hält ich benötige nur die paar Tage um mich vom Mädchen zu verabschieden und den Jungen willkommen zu heißen.
Das hat mich nicht weniger zu einer guten Mama gemacht.

Tine91
4703 Beiträge
14.07.2021 08:49
Zitat von Viala2.0:

Zitat von Enfelchen:

Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.

Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.

Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.

Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.

Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
der Unterschied ist, dass letztere nicht gezwungen sind, es zu lesen Man hat die Wahl.
Wenn man jetzt aber depressiv ist und für deine Gefühle nix kann, diese von jemandem runter gespielt zu bekommen, lässt einen nur noch mieser fühlen.

Ich habe mich auch letztens gelöscht hier, weil mich einiges hier runter gezogen und wütend gemacht hat. Weil ich die Wahl hatte.

Wenn jetzt zb jemand in einem Monatsthread so reagiert, dass man es nicht versteht, kann man durchaus auch schreiben, dass man das blöd findet, will man selbst solche Probleme hat... Aber jemanden diese Gefühle absprechen als falsch, nur weil es anderen schlechter geht.... Das bringt einfach nix.... Die Frau, die traurig ist, bekommt allenfalls ein Gefühl von schlechtem Gewissen oben drauf.

Das Zauberwort ist: bei sich bleiben und einfach davon ausgehen, dass die Gefühle anderer nicht das eigene Problem sind


Ich bin da ganz bei viala. Wenn es danach ginge, dürften die meisten von uns doch überhaupt nicht mehr „jammern“ bzw. ihre Sorgen aussprechen, denn es gibt immer Menschen, denen es objektiv betrachtet viel schlechter geht. Darf eine Mama sich da jetzt auch nicht über schlaflose Nächte ihres Schreibabys oder anstrengende Trotzphasen beschweren, weil das ja eine Mama mit unerfülltem Kinderwunsch lesen könnte? Oder ich geh noch einen Schritt weiter: Wir können doch alle froh sein, wenn wir gesund sind, unsere Kinder aufwachsen sehen können, nicht in Armut oder Krieg leben. Darf ich jetzt nie wieder über Sorgen sprechen?

Ich denke, es steht außer Frage, dass wir alle unsere Kinder bedingungslos lieben und sie niemals für ein Kind mit dem anderen Geschlecht eintauschen würden.

Der Abschied von der Vorstellung einer kleinen Tochter tat für den Moment eben einfach weh. Mit der Liebe zu meinen Söhnen hat das rein gar nichts zu tun.
serap1981
2740 Beiträge
14.07.2021 09:11
Ich habe ja drei Mädels und kenne die Sprüche auch gut. "Oh nur mädchen" ist da noch harmlos. Und ja, ich war auch kurz enttäuscht, dass ich nie erfahren werde, wie es ist einen jungen zu bekommen.
Feloidea
4129 Beiträge
14.07.2021 09:21
Zitat von Viala2.0:

Zitat von Enfelchen:

Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.

Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.

Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.

Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.

Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
der Unterschied ist, dass letztere nicht gezwungen sind, es zu lesen Man hat die Wahl.
Wenn man jetzt aber depressiv ist und für deine Gefühle nix kann, diese von jemandem runter gespielt zu bekommen, lässt einen nur noch mieser fühlen.

Ich habe mich auch letztens gelöscht hier, weil mich einiges hier runter gezogen und wütend gemacht hat. Weil ich die Wahl hatte.

Wenn jetzt zb jemand in einem Monatsthread so reagiert, dass man es nicht versteht, kann man durchaus auch schreiben, dass man das blöd findet, will man selbst solche Probleme hat... Aber jemanden diese Gefühle absprechen als falsch, nur weil es anderen schlechter geht.... Das bringt einfach nix.... Die Frau, die traurig ist, bekommt allenfalls ein Gefühl von schlechtem Gewissen oben drauf.

Das Zauberwort ist: bei sich bleiben und einfach davon ausgehen, dass die Gefühle anderer nicht das eigene Problem sind


Dazu frage ich mich, warum haben nur Depressive Menschen ein Recht darauf nicht abgewertet zu werden, warum darf man nur deren Gefühle nicht runterspielen. Außerdem wo fängt Depression an, wo hört sie auf? Woher weiß man denn, ob besagte Frau mit Geschlechterwunsch nicht depressiv ist?

Ich selbst plane viel und stelle mir viel vor wie ich es gerne hätte, weil mir das eine gewisse Sicherheit und ein gutes Gefühl gibt, aber wenn sich das nicht erfüllt, falle ich erstmal in ein Loch. Ich bin depressiv und das mag sehr wohl damit zu tun haben, dass ich so reagiere. Nur als Beispiel. Depression sieht und merkt man den wenigsten wirklich an, daher wäre ich da immer ganz vorsichtig mit Urteilen und Verharmlosungen.
Agrippa
117 Beiträge
14.07.2021 09:22
Zitat von Tine91:

Zitat von Agrippa:

Freund von mir hatte zwei Mädchen, eine Frau und eine Katzendame = 4x w 1x m da hatte er den verwegenen Plan es noch mal zu versuchen, es kamen Zwillinge (w) und jetzt mag er nicht mehr


Süße Geschichte

Bei uns ähnlich: Mein Mann, 2 Söhne und 2 Kater. Und ich


Der wollte halt auch mal einen Spielkameraden für sich haben, er hat es mit den beiden kleinen wirklich versucht aber ist auch an denen kläglich gescheitert. Es bleibt bei viel Rosa und gebastel. Ich glaube aber das es Männern unterm Strich relativ wurscht ist was für ein Geschlecht der eigene Nachwuchs hat (klar Ausnahmen gibts immer).
Mir war das auch völlig egal, Hauptsache gesund. Was ich aber feststelle das meine männlichen Freunde immer unentspannter werden je älter ihre Mädchen werden.
Der erste junge Mann der ihnen "ihr Mädchen" wegnimmt......einhellige Meinung wenn die Ehefrauen nicht(!) anwesend sind: "DEN *********** BRING ICH UM!!!!!" Umgekehrt sind sie Stolz wenn der Sohnemann eine hübsche Freundin im Schlepptau hat ....gaaaaanz was anderes
Enfelchen
14228 Beiträge
14.07.2021 09:33
Zitat von Feloidea:

Zitat von Viala2.0:

Zitat von Enfelchen:

Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.

Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.

Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.

Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.

Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
der Unterschied ist, dass letztere nicht gezwungen sind, es zu lesen Man hat die Wahl.
Wenn man jetzt aber depressiv ist und für deine Gefühle nix kann, diese von jemandem runter gespielt zu bekommen, lässt einen nur noch mieser fühlen.

Ich habe mich auch letztens gelöscht hier, weil mich einiges hier runter gezogen und wütend gemacht hat. Weil ich die Wahl hatte.

Wenn jetzt zb jemand in einem Monatsthread so reagiert, dass man es nicht versteht, kann man durchaus auch schreiben, dass man das blöd findet, will man selbst solche Probleme hat... Aber jemanden diese Gefühle absprechen als falsch, nur weil es anderen schlechter geht.... Das bringt einfach nix.... Die Frau, die traurig ist, bekommt allenfalls ein Gefühl von schlechtem Gewissen oben drauf.

Das Zauberwort ist: bei sich bleiben und einfach davon ausgehen, dass die Gefühle anderer nicht das eigene Problem sind


Dazu frage ich mich, warum haben nur Depressive Menschen ein Recht darauf nicht abgewertet zu werden, warum darf man nur deren Gefühle nicht runterspielen. Außerdem wo fängt Depression an, wo hört sie auf? Woher weiß man denn, ob besagte Frau mit Geschlechterwunsch nicht depressiv ist?

Ich selbst plane viel und stelle mir viel vor wie ich es gerne hätte, weil mir das eine gewisse Sicherheit und ein gutes Gefühl gibt, aber wenn sich das nicht erfüllt, falle ich erstmal in ein Loch. Ich bin depressiv und das mag sehr wohl damit zu tun haben, dass ich so reagiere. Nur als Beispiel. Depression sieht und merkt man den wenigsten wirklich an, daher wäre ich da immer ganz vorsichtig mit Urteilen und Verharmlosungen.


Und genau deswegen sollte man auch vorsichtig sein mit Sätzen wie „vielleicht sollte man sich mal mit der Krankheit auseinander setzen“.

Denn hier kennt kaum jemand jemanden persönlich und weiß nicht ob man genau da jemanden gegenüber hat, der sich sehr wohl mit dem Thema auskennt
Denn es gibt auch depressive Menschen, die sich selber trotzdem sagen „Mensch, anderen geht es noch viel schlechter“ und ICH FÜR MICH sage jemandem das was ich denke. Es kommt auch immer drauf an, wie man das jemandem sagt!

Ich zB habe hier auch keinen verurteilt.
Wie ich schrieb, kann ich das für mich einfach nicht verstehen. Dass man sich ein Geschlecht wünscht ok, aber nicht, dass man bei Nichterfüllung zusammenbricht.
Und daher auch mein Zusatz „aber vielleicht hab ich auch leicht reden, ich hab ja beides“.
Und mir war es einfach egal, weil ich froh war nach 2 Jahren üben und ICSI dann endlich überhaupt ein Wunder in mir tragen zu dürfen!

Nicht mehr und nicht weniger
Enfelchen
14228 Beiträge
14.07.2021 09:35
Zitat von Agrippa:

Zitat von Tine91:

Zitat von Agrippa:

Freund von mir hatte zwei Mädchen, eine Frau und eine Katzendame = 4x w 1x m da hatte er den verwegenen Plan es noch mal zu versuchen, es kamen Zwillinge (w) und jetzt mag er nicht mehr


Süße Geschichte

Bei uns ähnlich: Mein Mann, 2 Söhne und 2 Kater. Und ich


Der wollte halt auch mal einen Spielkameraden für sich haben, er hat es mit den beiden kleinen wirklich versucht aber ist auch an denen kläglich gescheitert. Es bleibt bei viel Rosa und gebastel. Ich glaube aber das es Männern unterm Strich relativ wurscht ist was für ein Geschlecht der eigene Nachwuchs hat (klar Ausnahmen gibts immer).
Mir war das auch völlig egal, Hauptsache gesund. Was ich aber feststelle das meine männlichen Freunde immer unentspannter werden je älter ihre Mädchen werden.
Der erste junge Mann der ihnen "ihr Mädchen" wegnimmt......einhellige Meinung wenn die Ehefrauen nicht(!) anwesend sind: "DEN *********** BRING ICH UM!!!!!" Umgekehrt sind sie Stolz wenn der Sohnemann eine hübsche Freundin im Schlepptau hat ....gaaaaanz was anderes


Meinem war es tatsächlich auch völlig egal.
Und das muss ich auch feststellen. Auf die Mädels muss irgendwie mehr aufgepasst werden-vom Papa aus. Ich denke mal, weil sie selber wissen wie sie evtl früher mit den Mädels umgesprungen sind

Wobei ich dann immer sage…. (Im Spaß natürlich-falls das wieder missverstanden wird) Meine Tochter darf alles, mein Sohn liebt nur Mama
14.07.2021 09:52
Zitat von abaddon2708:

Zitat von Cookie88:

Zitat von Skorpi:

Würde mich im übrigen nun tatsächlich interessieren: wie viele hier waren denn so krass enttäuscht? Ich bin gespannt, wie viele sich melden werden...
Also wirklich richtig enttäuscht ohne Liebe für das Kind und so. Und wie viele hatten nach der Geburt keine Gefühle fürs Kind, weil es nicht das Wunschgeschlecht wurde?

Ja okay ohne Liebe fürs Kind wäre ja schon bedenklich.
Aber heulend nach dem Outing finde ich schon krass genug.


Ich empfinde Weinen auch als eine nicht nachvollziehbare Reaktion auf ein Outing. Auch wenn man nichts dafür kann natürlich. Aber ich kann es eben nicht nachempfinden. Ich hätte da ja ein sehr schlechtes Gewissen, gegenüber meinem Kind. Hormone hin oder her. Mindestens genauso schlimm ist es, wenn man nur wegen des Geschlechts weiter Kinder zeugt. Auch das hat für mich einen fahlen Beigeschmack. Selbst wenn die vorherigen Kinder "trotzdem" geliebt werden (allein das es zur Debatte steht). Es ist immer so, als wären die Kinder nur da, weil sie ein Fehlversuch waren. Das ist doch traurig. Hier gab es ja auch mal so jemanden im Forum, das 5te war dann eeeeeendlich das Mädchen. Sonst wären es ziemlich sicher keine 5 gewesen...

Genau das meinte ich. Ich persönlich (!!!) hätte da einfach ein super schlechtes Gewissen wenn ich wegen dem "falschen" Geschlecht heule.

Das hat nix mit hormonbedingten "mein Mann hat das falsche Eis gekauft" Geweine zu tun.
abaddon2708
6972 Beiträge
14.07.2021 10:03
Zitat von Cookie88:

Zitat von abaddon2708:

Zitat von Cookie88:

Zitat von Skorpi:

Würde mich im übrigen nun tatsächlich interessieren: wie viele hier waren denn so krass enttäuscht? Ich bin gespannt, wie viele sich melden werden...
Also wirklich richtig enttäuscht ohne Liebe für das Kind und so. Und wie viele hatten nach der Geburt keine Gefühle fürs Kind, weil es nicht das Wunschgeschlecht wurde?

Ja okay ohne Liebe fürs Kind wäre ja schon bedenklich.
Aber heulend nach dem Outing finde ich schon krass genug.


Ich empfinde Weinen auch als eine nicht nachvollziehbare Reaktion auf ein Outing. Auch wenn man nichts dafür kann natürlich. Aber ich kann es eben nicht nachempfinden. Ich hätte da ja ein sehr schlechtes Gewissen, gegenüber meinem Kind. Hormone hin oder her. Mindestens genauso schlimm ist es, wenn man nur wegen des Geschlechts weiter Kinder zeugt. Auch das hat für mich einen fahlen Beigeschmack. Selbst wenn die vorherigen Kinder "trotzdem" geliebt werden (allein das es zur Debatte steht). Es ist immer so, als wären die Kinder nur da, weil sie ein Fehlversuch waren. Das ist doch traurig. Hier gab es ja auch mal so jemanden im Forum, das 5te war dann eeeeeendlich das Mädchen. Sonst wären es ziemlich sicher keine 5 gewesen...

Genau das meinte ich. Ich persönlich (!!!) hätte da einfach ein super schlechtes Gewissen wenn ich wegen dem "falschen" Geschlecht heule.

Das hat nix mit hormonbedingten "mein Mann hat das falsche Eis gekauft" Geweine zu tun.


Man muss es nicht nachempfinden können, und das ist doch genauso ok? Für den einen ist es das, für mich oder euch die ihr auch so denkt, zb eben nicht. Denke das hat mit den eigenen Erfahrungen und Prioritäten zu tun. Etwas nachtrauern, dass man sowieso nie bestimmen hat können, ist eben schade. Das ist als würde ich jeden Monat traurig sein, weil ich kein Millionär geworden bin, wegen eines Lotto Gewinns. Lieber an die schönen Seiten denken, und vielleicht hilft so ein Perspektiven Wechsel in dem Moment einfach doch Das man sagt, okay, ich werde nie eine Mädchen Mama sein, aber zumindest darf ich überhaupt Mutter werden, von einem wunderbaren Jungen. Wegen sowas, nicht aussuchbaren, weinen, ist für mich eben auch nicht nachvollziehbar. Die jenigen, die so fühlen, können meine Sichtweise ja scheinbar auch nicht verstehen Darum ist weder das eine, noch das andere richtig. Da gibts kein auch kein richtig & falsch.
14.07.2021 10:45
Zitat von Enfelchen:

Zitat von Carlchen0102:

Mich hat ja ne zeitlang immer der Satz "Egal, Hauptsache gesund" getriggert.
Einfach weil ich das Gefühl hatte meine beiden (nach gesellschaftlichen Vorstellungen nicht gesunden) Jungs haben es damit offiziell geschaft nicht mal die Mindestanforderung zu erfüllen.
Erst schon das falsche Geschlecht (schon wieder ein Junge) und dann auch noch behindert ... haben wir echt nicht gut hinbekommen ...


Da sagst du was Wahres!!!

Da ist es auch schwer die Balance zu finden, wenn man davon spricht, dass man dankbar sein kann, wenn man ein „gesundes“ Kind hat.
Das wird in deinem Fall schnell falsch aufgefasst.
Ich z.B. mag das Wort „Behinderung“ einfach nicht.
Meine beste Freundin war relativ zeitgleich mit mir schwanger.
Wir bekamen beides Jungs. Meiner „kerngesund“, ihrer hatte, bzw hat Beeinträchtigungen. Lernte erst mit 22 Monaten laufen, spricht mit 7 noch immer schlecht, ist noch relativ unsauber…
Wir sind mit ihm aufgewachsen. Für uns ist er ein Spielkamerad, Freund, Familienmitglied-wie jedes andere Kind auch.
Jetzt erst, mit knapp 7 Jahren hat mein Sohn das erste Mal nachgefragt warum er ihn manchmal so schlecht versteht usw.
Was nichts an der Freundschaft ändert….

Aber auch da sehe ich den Wunsch nach einem gesunden Kind höher angesiedelt als den nach einem bestimmten Geschlecht.
Ich denke, mit einem beeinträchtigten Kind ist das Leben doch nochmal ein komplett anderes als eben mit einem Mädchen, wenn man sich nen Jungen wünscht..

Bei meiner Tochter stand kurzzeitig das Down-Syndrom im Raum. Ich habe mich bewusst gegen eine Fruchtwasseruntersuchung entschieden, weil es an meiner Entscheidung nichts geändert hätte sie zu behalten.
Da sie mein absolutes Wunder war. Die nämlich auf natürlichem Wege zu uns wollte..


Inzwischen weiß ich ja auch wie es gemeint ist und ich verstehe den Gedanken auch. Bzw. habe ich es schon immer gewusst/verstanden, aber eine Zeit lang tat es halt sehr weh. Hormone und so.
Habe in einem anderen Forum mal angemerkt, dass mit "Egal, Hauptsache gesund" wohl eher "Egal, Hauptsache nicht behindert" gemeint ist (besonders wenn die Aussage sich auf den Harmonytest bezieht) Geht ja schließlich nicht um einen Schnupfen.
Stieß nicht auf Gegenliebe

Und ja der Begriff Behinderung. Hmm. Mir fehlt halt ein bisschen die Alternative dazu. Handicap ist nur die englische Version, in der ICF wird es jetzt Gesundheitsproblem genannt. Verstehe ich, weil es ja allles umfassen soll, aber klingt für mich trotzdem nach einem lästigen Hautausschlag, der nicht verschwinden will, und weniger nach einer lebenslangen Einschränkung, die sich auf alle Lebensbereiche erstreckt.
Agrippa
117 Beiträge
14.07.2021 11:24
Zitat von Enfelchen:

Zitat von Agrippa:

Zitat von Tine91:

Zitat von Agrippa:

Freund von mir hatte zwei Mädchen, eine Frau und eine Katzendame = 4x w 1x m da hatte er den verwegenen Plan es noch mal zu versuchen, es kamen Zwillinge (w) und jetzt mag er nicht mehr


Süße Geschichte

Bei uns ähnlich: Mein Mann, 2 Söhne und 2 Kater. Und ich


Der wollte halt auch mal einen Spielkameraden für sich haben, er hat es mit den beiden kleinen wirklich versucht aber ist auch an denen kläglich gescheitert. Es bleibt bei viel Rosa und gebastel. Ich glaube aber das es Männern unterm Strich relativ wurscht ist was für ein Geschlecht der eigene Nachwuchs hat (klar Ausnahmen gibts immer).
Mir war das auch völlig egal, Hauptsache gesund. Was ich aber feststelle das meine männlichen Freunde immer unentspannter werden je älter ihre Mädchen werden.
Der erste junge Mann der ihnen "ihr Mädchen" wegnimmt......einhellige Meinung wenn die Ehefrauen nicht(!) anwesend sind: "DEN *********** BRING ICH UM!!!!!" Umgekehrt sind sie Stolz wenn der Sohnemann eine hübsche Freundin im Schlepptau hat ....gaaaaanz was anderes


Meinem war es tatsächlich auch völlig egal.
Und das muss ich auch feststellen. Auf die Mädels muss irgendwie mehr aufgepasst werden-vom Papa aus. Ich denke mal, weil sie selber wissen wie sie evtl früher mit den Mädels umgesprungen sind

Wobei ich dann immer sage…. (Im Spaß natürlich-falls das wieder missverstanden wird) Meine Tochter darf alles, mein Sohn liebt nur Mama


Da liegst du falsch, ich gehe davon aus das sich dein Mann genau wie ich in jungen Jahren immer Korrekt den Mädchen gegenüber verhalten hat. Es geht gar nicht darum wen sie anschleppt sondern darum das der den sie da im Schlepptau hat deinem Mann sein Mädchen weg nimmt ist ja seins ....kleiner Unterschied mit großer Wirkung! Da gehts um Konkurrenz, den jüngeren in die Schranken weisen und so ein urinstinktzeug

Hmm mein Sohn liebt auch nur Papa aber der darf trotzdem alles
Viala2.0
2096 Beiträge
14.07.2021 11:31
Zitat von Feloidea:

Zitat von Viala2.0:

Zitat von Enfelchen:

Doch ich würde tatsächlich auch sagen „Schau evtl mal… dem und dem geht es schlechter“.

Was ganz einfach damit zu tun hat, dass ich finde, dass wir zu einer „Jaulgesellschaft“ geworden sind.
Man fängt schnell an sich und seine Situation zu bemitleiden, anstatt dankbar über das zu sein was man hat.

Was nichts mit Wünschen zu tun hat! Nicht, dass das falsch verstanden wird.
Aber tatsächlich, je älter ich werde, fallen mir immer wieder Menschen auf, die immer nur auf sich bezogen sind und Dankbarkeit einfach in den Hintergrund rutscht.

Man soll jemandem mit Depressionen nicht sagen, dass es anderen besser geht. Ok.

Aber andere, die keine Kinder haben dürfen, kranke Kinder bekommen, welche verlieren…. Denen wird es zugemutet zu lesen, dass andere enttäuscht darüber sind, dass es nicht das Wunschgeschlecht ist?!
Ist das nicht mindestens ebenfalls ein Schlag ins Gesicht?
der Unterschied ist, dass letztere nicht gezwungen sind, es zu lesen Man hat die Wahl.
Wenn man jetzt aber depressiv ist und für deine Gefühle nix kann, diese von jemandem runter gespielt zu bekommen, lässt einen nur noch mieser fühlen.

Ich habe mich auch letztens gelöscht hier, weil mich einiges hier runter gezogen und wütend gemacht hat. Weil ich die Wahl hatte.

Wenn jetzt zb jemand in einem Monatsthread so reagiert, dass man es nicht versteht, kann man durchaus auch schreiben, dass man das blöd findet, will man selbst solche Probleme hat... Aber jemanden diese Gefühle absprechen als falsch, nur weil es anderen schlechter geht.... Das bringt einfach nix.... Die Frau, die traurig ist, bekommt allenfalls ein Gefühl von schlechtem Gewissen oben drauf.

Das Zauberwort ist: bei sich bleiben und einfach davon ausgehen, dass die Gefühle anderer nicht das eigene Problem sind


Dazu frage ich mich, warum haben nur Depressive Menschen ein Recht darauf nicht abgewertet zu werden, warum darf man nur deren Gefühle nicht runterspielen. Außerdem wo fängt Depression an, wo hört sie auf? Woher weiß man denn, ob besagte Frau mit Geschlechterwunsch nicht depressiv ist?

Ich selbst plane viel und stelle mir viel vor wie ich es gerne hätte, weil mir das eine gewisse Sicherheit und ein gutes Gefühl gibt, aber wenn sich das nicht erfüllt, falle ich erstmal in ein Loch. Ich bin depressiv und das mag sehr wohl damit zu tun haben, dass ich so reagiere. Nur als Beispiel. Depression sieht und merkt man den wenigsten wirklich an, daher wäre ich da immer ganz vorsichtig mit Urteilen und Verharmlosungen.
also in meinem Fall dient das nur als Beispiel weil Depressionen inzwischen immerhin besser greifbar sind und hier und da einen "Aha.... Stimmt...." Zurücklassen.

Ein Beispiel wäre zb das von carlchen erwähnte "Hauptsache gesund" - ich fühlte mich nach der Geburt von Kind 1 nicht gut. Körperlich war alles super soweit, aber seelisch fühlte ich mich kaputt. Ein "Hauptsache gesund" oder "schau Mal, xy hatte jetzt aber das und das" hätte nicht geholfen, im Gegenteil... Denn für das Gefühl kann man nix, das ist da... (Ich nehme das nur nicht als Beispiel, weil ich hier im Forum auch schon Reaktionen darauf erlebt habe, die das genaue Gegenteil von Verständnis waren ... Ist halt nichts offiziell diagnostiziertes wie Depressionen und daher weniger "Wert"... Wenn ich daher etwas verdeutlichen will, greife ich lieber zu Beispielen, die auch halbwegs anerkannt sind... )
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