Mütter- und Schwangerenforum

Vor 30 Jahren haben Babys mit sechs Wochen was Anständiges bekommen...

Gehe zu Seite:
Pauline13
2072 Beiträge
18.10.2016 13:42
Diese Geschichten kenne ich auch.... bin 78er Jahrgang und habe nur die Flasche bekommen, war damals so üblich. SEhr früh kamen Schmelzflocken dazu und Möhrensaft definitiv auch, gab ja so eine schöne Gesichtsfarbe....
Meine Mama erzählte mir, daß man damals natürlich nicht so viel nachlesen konnte, wie es heute der Fall ist - sie hat sich viel über Eltern-Zeitschriften angeeignet und sicher nichts gemacht, was nicht empfohlen war zu der Zeit. Geschadet hat es mir nicht - aber bei meinem Kind mache ich es trotzdem anders. Glücklicherweise reden Mama / Schwiegermama da auch nicht rein - sie akzeptieren, daß es heute nun mal anders gehandhabt wird und verkneifen sich Kommentare.

Interessanterweise habe ich kürzlich in der Eltern-Zeitschrift einen Artikel über Markenprodukte im WAndel der Zeit gelesen - da waren HIPP-Gläschen abgebildet aus der Anfangszeit - und auf dem Breiglas stand "nach der 6. Woche".....
Nina_Nekro
25217 Beiträge
18.10.2016 13:47
Meine Mutter hat damals schon nicht viel auf die Meinung gegeben.
Ich wurde ein halbes Jahr voll gestillt (obwohl der Arzt ihr damals davon abriet aufgrund der nuklearen Katastrophe in Tchernobyl ).
Danach habe ich selbstgemachten Brei bekommen und dann relativ zügig vom Tisch mitessen dürfen.
Marf
28124 Beiträge
18.10.2016 13:52
Zitat von Nina_Nekro:

Meine Mutter hat damals schon nicht viel auf die Meinung gegeben.
Ich wurde ein halbes Jahr voll gestillt (obwohl der Arzt ihr damals davon abriet aufgrund der nuklearen Katastrophe in Tchernobyl ).
Danach habe ich selbstgemachten Brei bekommen und dann relativ zügig vom Tisch mitessen dürfen.

Als sie das tat war ich am demonstrieren gegen Atomkraft! Mei ,ich alte Socke!
18.10.2016 14:05
Meine Oma, sechsfache Mutter im tiefen Bayern, hat ihren ganz kleinen Babies u.a. zermatschte Knödl mit Bratensauce gefüttert. In die Abendflasche kam Kartoffel, damit sie länger satt blieben.
Ich hab sie mit großen Augen angeschaut, aber was soll ich sagen? Alle sechs sind kerngesund, nie krank gewesen, keine Allergien,...
Mein Opa war Arzt, der hat auch immer alles abgesegnet.
18.10.2016 14:20
Zitat von sunshine_26:

Ich habe das auch schon öfter gehört, dass man 6 Wochen alten Babys Karottenbrei gab, damit sie eine "gesunde" Farbe bekommen. Bei mir wurde es nicht so gehandhabt. Aber meine Mutter hatte sich auch nicht so über die Beikost informiert, die hat nämlich mit Obst begonnen und nicht mit Gemüse. Meine Schwester isst bis heute kein Obst, ich bin auch nicht der größte Freund von.

Ich wurde mit 6 Monaten bereits in ein Laufwagerl gesetzt, hab ich letztens im Fotoalbum entdeckt. Früher war halt vieles anders.

Ich habe auch meinen Eltern und Schwiegereltern deutlich gemacht, dass ich nicht möchte, dass der Kleine im ersten Jahr Zucker oder Salz bekommt. Die würden ihm ja glatt ne Schaumrolle geben.

Was hat denn das Anfangen mit Obst damit zu tun dass ihr kein Obst mögt? Dann würden ja die anderen nie mehr Gemüse essen?
18.10.2016 14:23
Mein Mutter hat meinen Geschwistern auch mit 6 Wochen schon Zwieback mit Fencheltee gegeben. Gestillt hat sie nur 2 Wochen, weil dann die Milch weg war und überhaupt macht die ja nicht satt. In die Flasche kam von Anfang an Karottenbrei mit rein. Mit 3 Monaten wurde dann zusätzlich mittags Kartoffeln mit Karotten gefüttert. Das macht satter als eine Flasche.
Mein Vater berichtete auch immer stolz wie ich mit 8 Wochen Kartoffelbrei und SAUERKRAUT gegessen habe und genüsslich die Bratwurst gezuzelt habe.
So war das früher wohl wirklich.

Als ich meinen ersten Sohn bekam (ich war 15) habe ich es natürlich meinen Eltern gleich getan. Bis auf den Kartoffelbrei, das Sauerkraut und die Bratwurst.

Bei meinem 2. Sohn war ich dann 22 und hatte meine eigene Meinung. Ihn habe ich 7 Monate voll gestillt und insgesamt 18 Monate. Was ich mir da anhören durfte wenn ich zu Besuch war....
Der wird doch gar nicht satt (ich musste ja alle 2 Stunden stillen, Flaschenkinder halten doppelt so lange aus) um so älter der Kleine wurde um so heftiger waren die Sprüche. Er wird mal voll der Busenfetischist (welcher Mann ist das nicht?) Dass du übehaupten noch Milch hast... Du verwöhnt dein Kind viel zu sehr, der wird dir mal auf der Nase rumtanzen... Das machst du dich nur damit du dein Kind für dich allein hast.
Als er dann etwas über ein Jahr alt war, bat mich mein Vater diese Sauereien in seinem Haus zu unterlassen, das sei ja Perversion was ich da betreibe.

Früher war das eben anders.
18.10.2016 14:26
Ich wurde 7 Monate voll gestillt und wollte dann wohl nicht mehr (meine Mutter war da schon wieder schwanger). Danach gabs alles vom Tisch weil ich keinen Brei mochte.
Mein Mann wurde gestillt aber bekam zur Nacht immer eine Flasche mit Schmelzflocken damit er besser schläft.

Bei meiner Mutter war Stillen grad nicht "chic" (60er Jahre) wie meine Oma so schön sagt.
Andere Zeiten, andere Sitten.

Gefährlich find ich nur Sätze wie "Aber früher haben sie doch auch xy gemacht." Dass man derweil in Mediuin, Technik und Gesellschaft vorangeschritten ist darf man nicht außer Acht lassen.
18.10.2016 14:27
Zitat von wirrwarr:

Mein Mutter hat meinen Geschwistern auch mit 6 Wochen schon Zwieback mit Fencheltee gegeben. Gestillt hat sie nur 2 Wochen, weil dann die Milch weg war und überhaupt macht die ja nicht satt. In die Flasche kam von Anfang an Karottenbrei mit rein. Mit 3 Monaten wurde dann zusätzlich mittags Kartoffeln mit Karotten gefüttert. Das macht satter als eine Flasche.
Mein Vater berichtete auch immer stolz wie ich mit 8 Wochen Kartoffelbrei und SAUERKRAUT gegessen habe und genüsslich die Bratwurst gezuzelt habe.
So war das früher wohl wirklich.

Als ich meinen ersten Sohn bekam (ich war 15) habe ich es natürlich meinen Eltern gleich getan. Bis auf den Kartoffelbrei, das Sauerkraut und die Bratwurst.

Bei meinem 2. Sohn war ich dann 22 und hatte meine eigene Meinung. Ihn habe ich 7 Monate voll gestillt und insgesamt 18 Monate. Was ich mir da anhören durfte wenn ich zu Besuch war....
Der wird doch gar nicht satt (ich musste ja alle 2 Stunden stillen, Flaschenkinder halten doppelt so lange aus) um so älter der Kleine wurde um so heftiger waren die Sprüche. Er wird mal voll der Busenfetischist (welcher Mann ist das nicht?) Dass du übehaupten noch Milch hast... Du verwöhnt dein Kind viel zu sehr, der wird dir mal auf der Nase rumtanzen... Das machst du dich nur damit du dein Kind für dich allein hast.
Als er dann etwas über ein Jahr alt war, bat mich mein Vater diese Sauereien in seinem Haus zu unterlassen, das sei ja Perversion was ich da betreibe.

Früher war das eben anders.

Das ist ja furchtbar.
Toll, dass du dich nicht beirren lassen hast!
18.10.2016 14:27
Ich bekam sehr früh gematschten Zwieback mit Milch und Banane reingestopft.

Ich kann weder Milch noch Banane jetzt essen, ich bekomm sofort einen Würgereiz.
Bäh... ich ekel mich richtig vor Milch (und vielen Milchprodukten) und Bananen
Zelda86
2561 Beiträge
18.10.2016 15:00
Zitat von Nina_Nekro:

Meine Mutter hat damals schon nicht viel auf die Meinung gegeben.
Ich wurde ein halbes Jahr voll gestillt (obwohl der Arzt ihr damals davon abriet aufgrund der nuklearen Katastrophe in Tchernobyl ).
Danach habe ich selbstgemachten Brei bekommen und dann relativ zügig vom Tisch mitessen dürfen.


Tschernobyl, stimmt. Da muss die Gläschenindustrie vor Freude ja noch höher in die Luft gesprungen sein, als vorher schon. Ich bin Jahrgang 86 und meine Mutter erzählte auch, dass die Ärzte geraten haben, bloß nichts selbst hergestelltes zu verfüttern.
shelyra
69110 Beiträge
18.10.2016 15:22
ja, früher wurde oft schon sehr früh zugefüttert. stillen war "noch weniger verbreitet" als heutzutage. familienbett gab es kaum. getragen haben "nur die hippies". kindersitze im auto waren unbekannt, usw...

mittlerweile hat sich die welt aber weiter entwickelt. viele dinge die man damals gemacht hat würde man heutzutage nicht mehr machen - da das umweltbewußtsein gestiegen ist. die sicherheitsbestimmungen viel strenger sind (wie oft wurden wir auf kindergeburtstagen im kofferraum nach hause gefahren... heutzutage undenkbar). man weiß, dass einige dinge ungesund sind (gibt einige studien die einen zusammenhang zw. den gestiegen magen/darm problemen der heutigen 20-40 jährigen und zu früher beikost vermuten).

wenn meine mama mit solchen stories ankam und mit meinen kindern sowas machen wollte, dann habe ich sie darauf hingewiesen.
hab sie gefragt ob sie heutzutage noch auto ohne gurt fahren würde. damals war das doch normal?
ob sie die kinder ohne autositz mitnehmen würde - hat sie mit uns doch auch gemacht
und ähnliche beispiele.
meist hat das ausgereicht um ihr aufzuzeigen, dass man heutzutage eben vieles anders amcht da es andere erkenntnisse als früher gibt!
18.10.2016 15:34
Bei meiner Mutter bringen diese Argumente nichts. Sie hält sich an meine Vorgaben, aber nachvollziehen kann sie es nicht.
Passt zwar nicht zum Thema Ernährung, aber letztens habe ich meinen Sohn zu hause gelassen, weil er sehr erkältet war, vor lauter Husten kaum geschlafen hatte. Das wurde kommentiert mit: "Passt auf, dass er nicht zu sehr verweichlicht."
Obsidian
15967 Beiträge
18.10.2016 15:40
Zitat von Iljuschka:

Bei meiner Mutter bringen diese Argumente nichts. Sie hält sich an meine Vorgaben, aber nachvollziehen kann sie es nicht.
Passt zwar nicht zum Thema Ernährung, aber letztens habe ich meinen Sohn zu hause gelassen, weil er sehr erkältet war, vor lauter Husten kaum geschlafen hatte. Das wurde kommentiert mit: "Passt auf, dass er nicht zu sehr verweichlicht."


Ich finde eigentlich, dass das ganz gut paßt. Das war nunmal das Credo, nach dem sich die Mütter damals gerichtet haben und zwar in jedem Bereich: Kinder müssen so rasch wie möglich groß, stark, unabhängig, gestählt und dem jeweiligen Geschlechterklischee entsprechend ausgeprägt werden.

Deswegen so früh wie möglich "richtiges" Essen, so früh wie möglich setzen, ums Verrecken laufen lernen, alleine einschlafen, Schmerzen erdulden, Gefühle bändigen.
Das war nunmal das allgemein erstrebte Ideal.
fruity
4161 Beiträge
18.10.2016 15:54
ich hab mich neulich auch gewundert, habe in meinem babyalbum unter einem foto stehen "6 wochen alt - ich esse schon brei"
(bei meinem freund steht unter einem, foto "mit 3 monaten macht sitzen langsam spaß" ...jaja, die "gute alte" ddr-erziehung )
wir sind beide jahrgang '84.
Metalgoth
17541 Beiträge
18.10.2016 17:10
Meine Schwiegermama schwärmte mir auch schon ihrem Schmelzflockenbrei aus der Flasche vor, ab da hätten die Kindee durchgeschlafen. Naja..

Ich wurde 7 Monate voll gestillt und hab nie in meinem Leben ein Gläschen gegessen
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 12 mal gemerkt