Mütter- und Schwangerenforum

Habt ihr "unpopular opinions" (unbeliebte Meinungen)?

Gehe zu Seite:
-Brünni88
23365 Beiträge
18.05.2020 10:11
Zitat von Pakuna:

Zitat von MaWe:

Zitat von Pakuna:

Sorry, nochmal zu den Kühen In welcher Welt dürfen hier die Kälber die Milch ihrer eigenen Mutter trinken, während der Überschuss in die Milchindustrie fließt?


Nun, sie tranken nicht direkt am euter, sondern wir haben die kuh gemolken, dann den kälbern einen teil der milch gegeben, den rest in die molkerei. Direkt von der kuh und dann noch in die molkerei ist bei uns in der schweiz nach wie vor verboten wegen der keimbelastung. Soll aber wohl eine gesetzesänderung geben.
Wir haben aber mittlerweile keine milchkühe mehr.


Verstehe. Das ändert aber leider auch nichts an der Trennung von Kuh und Kalb Das krieg ich mental kaum verarbeitet, ohne dass mir die Tränen kommen.


Das klingt auch grausam und ich persönlich mag es auch überhaupt nicht. Aber, nach zwei tagen hat die Kuh vergessen, dass sie ein Kalb hat und das Kalb hat vergessen, dass es eine Mutter hat. Und die Trennung ist auch noch nach 7-8 Monaten schlimm. Nur dann müssen sie getrennt werden, auf jeden Fall, wenn das Kind männlich ist, sonst besteigt es seine eigene Mutter. Und auch dann, ruft die Mutter noch circa 24 Stunden nach dem Kalb (zum großteil wegen der Milch, die sie loswerden möchte) obwohl es schon so alt ist. Also die Trennung ist so oder so schwierig...

Dennoch gefällt mir unsere Haltungsform besser, als Milchviehhaltung
-M-Y-A-
23199 Beiträge
18.05.2020 10:12
Zitat von YellowBird:

Zitat von -M-Y-A-:

"wenn man möchte" & "ohne Zwang" klingt so romantisch. De facto macht das aber kaum jemand freiwillig. Die Kids lungern herum und verlieren den Anschluss. Die emphatie wird immer weniger und auch die Fähigkeit einen Haushalt zu führen. Und eben auch die Motivation sich eine Ausbildung zu suchen. Wäre so ein Jahr also verpflichtend, müssten die Teenies selbst aktiv werden und entweder eine Ausbildung machen, sich schulisch weiterbilden, oder ein Jahr sozialarbeit machen (gern auch vergütet). Ich kenne keinen einzigen Mann, der seinen zivildienst bereut hat und au ch die ältere weibliche Generation musste ein Jahr lang lernen, wie man einen Haushalt führt und auch da kenne ich keine, die das bereut hat. Lediglich bin ich froh, dass der Wehrdienst abgeschafft wurde, denn niemand sollte gezwungen sein, Dienst an der Waffe auszuüben.


Oh, da kenne ich direkt mehrere. Das ist nämlich ein Jahr weniger voll verdienen und ein Jahr billige Arbeitskraft für Tätigkeiten, die vernünftig bezahlt von qualifizierten Menschen durchgeführt werden sollten.
naja, wenn man Praktika macht, wird man ja auch nicht bezahlt und teilweise nicht mal wirklich in den Beruf eingebunden, sondern macht nur Hilfsarbeit.

Ich hab viele Praktika hinter mir und nur in einem, durfte ich fast alles machen, was die Angestellten auch machten.

Zivis fehlen aber extrem in alten und Pflegeheimen. Da ist keine Zeit, mit den pflegebedürftigen spazieren zu gehen, oder Gesellschaftsspiele zu machen bzw den alten einfach mal zuzuhören. (um nur mal einen nutzen zu nennen)
18.05.2020 10:14
Zitat von -M-Y-A-:

Zitat von YellowBird:

Zitat von -M-Y-A-:

"wenn man möchte" & "ohne Zwang" klingt so romantisch. De facto macht das aber kaum jemand freiwillig. Die Kids lungern herum und verlieren den Anschluss. Die emphatie wird immer weniger und auch die Fähigkeit einen Haushalt zu führen. Und eben auch die Motivation sich eine Ausbildung zu suchen. Wäre so ein Jahr also verpflichtend, müssten die Teenies selbst aktiv werden und entweder eine Ausbildung machen, sich schulisch weiterbilden, oder ein Jahr sozialarbeit machen (gern auch vergütet). Ich kenne keinen einzigen Mann, der seinen zivildienst bereut hat und au ch die ältere weibliche Generation musste ein Jahr lang lernen, wie man einen Haushalt führt und auch da kenne ich keine, die das bereut hat. Lediglich bin ich froh, dass der Wehrdienst abgeschafft wurde, denn niemand sollte gezwungen sein, Dienst an der Waffe auszuüben.


Oh, da kenne ich direkt mehrere. Das ist nämlich ein Jahr weniger voll verdienen und ein Jahr billige Arbeitskraft für Tätigkeiten, die vernünftig bezahlt von qualifizierten Menschen durchgeführt werden sollten.
naja, wenn man Praktika macht, wird man ja auch nicht bezahlt und teilweise nicht mal wirklich in den Beruf eingebunden, sondern macht nur Hilfsarbeit.

Ich hab viele Praktika hinter mir und nur in einem, durfte ich fast alles machen, was die Angestellten auch machten.

Zivis fehlen aber extrem in alten und Pflegeheimen. Da ist keine Zeit, mit den pflegebedürftigen spazieren zu gehen, oder Gesellschaftsspiele zu machen bzw den alten einfach mal zuzuhören. (um nur mal einen nutzen zu nennen)

Aber gerade für sowas wie in deinem Beispiel unwillige motzige Jugendliche einzusetzen ist doch absolut der falsche Weg.
Zwerginator
7687 Beiträge
18.05.2020 10:14
Zitat von -M-Y-A-:

Zitat von YellowBird:

Zitat von -M-Y-A-:

"wenn man möchte" & "ohne Zwang" klingt so romantisch. De facto macht das aber kaum jemand freiwillig. Die Kids lungern herum und verlieren den Anschluss. Die emphatie wird immer weniger und auch die Fähigkeit einen Haushalt zu führen. Und eben auch die Motivation sich eine Ausbildung zu suchen. Wäre so ein Jahr also verpflichtend, müssten die Teenies selbst aktiv werden und entweder eine Ausbildung machen, sich schulisch weiterbilden, oder ein Jahr sozialarbeit machen (gern auch vergütet). Ich kenne keinen einzigen Mann, der seinen zivildienst bereut hat und au ch die ältere weibliche Generation musste ein Jahr lang lernen, wie man einen Haushalt führt und auch da kenne ich keine, die das bereut hat. Lediglich bin ich froh, dass der Wehrdienst abgeschafft wurde, denn niemand sollte gezwungen sein, Dienst an der Waffe auszuüben.


Oh, da kenne ich direkt mehrere. Das ist nämlich ein Jahr weniger voll verdienen und ein Jahr billige Arbeitskraft für Tätigkeiten, die vernünftig bezahlt von qualifizierten Menschen durchgeführt werden sollten.
naja, wenn man Praktika macht, wird man ja auch nicht bezahlt und teilweise nicht mal wirklich in den Beruf eingebunden, sondern macht nur Hilfsarbeit.

Ich hab viele Praktika hinter mir und nur in einem, durfte ich fast alles machen, was die Angestellten auch machten.

Zivis fehlen aber extrem in alten und Pflegeheimen. Da ist keine Zeit, mit den pflegebedürftigen spazieren zu gehen, oder Gesellschaftsspiele zu machen bzw den alten einfach mal zuzuhören. (um nur mal einen nutzen zu nennen)

Das ist dann aber wahrscheinlich Branchenabhängig. Ich habe in jedem meiner Praktika regulär gearbeitet nach sehr kurzer Zeit.
-M-Y-A-
23199 Beiträge
18.05.2020 10:20
Zitat von Cookie88:

Zitat von -M-Y-A-:

Zitat von YellowBird:

Zitat von -M-Y-A-:

"wenn man möchte" & "ohne Zwang" klingt so romantisch. De facto macht das aber kaum jemand freiwillig. Die Kids lungern herum und verlieren den Anschluss. Die emphatie wird immer weniger und auch die Fähigkeit einen Haushalt zu führen. Und eben auch die Motivation sich eine Ausbildung zu suchen. Wäre so ein Jahr also verpflichtend, müssten die Teenies selbst aktiv werden und entweder eine Ausbildung machen, sich schulisch weiterbilden, oder ein Jahr sozialarbeit machen (gern auch vergütet). Ich kenne keinen einzigen Mann, der seinen zivildienst bereut hat und au ch die ältere weibliche Generation musste ein Jahr lang lernen, wie man einen Haushalt führt und auch da kenne ich keine, die das bereut hat. Lediglich bin ich froh, dass der Wehrdienst abgeschafft wurde, denn niemand sollte gezwungen sein, Dienst an der Waffe auszuüben.


Oh, da kenne ich direkt mehrere. Das ist nämlich ein Jahr weniger voll verdienen und ein Jahr billige Arbeitskraft für Tätigkeiten, die vernünftig bezahlt von qualifizierten Menschen durchgeführt werden sollten.
naja, wenn man Praktika macht, wird man ja auch nicht bezahlt und teilweise nicht mal wirklich in den Beruf eingebunden, sondern macht nur Hilfsarbeit.

Ich hab viele Praktika hinter mir und nur in einem, durfte ich fast alles machen, was die Angestellten auch machten.

Zivis fehlen aber extrem in alten und Pflegeheimen. Da ist keine Zeit, mit den pflegebedürftigen spazieren zu gehen, oder Gesellschaftsspiele zu machen bzw den alten einfach mal zuzuhören. (um nur mal einen nutzen zu nennen)

Aber gerade für sowas wie in deinem Beispiel unwillige motzige Jugendliche einzusetzen ist doch absolut der falsche Weg.
die werden da schnell Empathie lernen, glaub mir. Ich hab meine Ausbildung in der Pflege gemacht und gemerkt, dass ist nichts für mich, aber die Erfahrungen mit den alten bzw psychisch kranken möchte ich nicht missen. Es hat mich definitiv reifen lassen.
Alaska
18847 Beiträge
18.05.2020 10:23
Gegen das verpflichtende Jahr spricht so vieles. Ich werde niemals in den Bund gehen, absolut nie. Da will ich gar keinen Einblick bekommen.
Und ich hatte zwei Wochen Praktikum im Krankenhaus, damals, in der Realschule noch. Bis dato dachte ich, das liegt mir sicherlich. Ich hätte mich nicht mehr täuschen können.
Mich hat geekelt, die Beine der Alten einzucremen, mich hat geekelt, jemand auf die Toilette helfen zu müssen, ich hab bemerkt, dass ich Körperkontakt mit Fremden zu 0% mag. Ich mochte nichts, was der Beruf mitgebracht hat. Jeden Tag ging ich mit noch mehr Übelkeit und Bauchweh von Zuhause los. Die 14 Tage kamen wir ewig vor.
Ein paar Monate oder ein Jahr? Niemals.

Ich hab gefeiert, als für unsere Jungs Wehr - und Zivildienst endlich abgeschafft wurden. Zum Bund gehen immer noch "genug", wenn sie mehr Praktikanten und junge Menschen im frewilligen sozialen Jahr sehen möchten, sollen sie besser bezahlen. Dann finden sich immer Menschen, die sehr gerne in sozialen Berufen mit anpacken.
Ich spende Blut, bin in der DKMS und war lang im frewilligen Sanitätsdienst. Mehr gibts von mir nicht.
AniMaxi
15819 Beiträge
18.05.2020 10:27
Zitat von Choco:

Zitat von Pakuna:

Sorry, nochmal zu den Kühen In welcher Welt dürfen hier die Kälber die Milch ihrer eigenen Mutter trinken, während der Überschuss in die Milchindustrie fließt?


Ich wollte Auch Gerade fragen wo man so einen hof findet. Das ist doch sicher absolute Ausnahme? In den meisten Fällen werden die Kühe ständig besamt und die Kälbchen werden nach dem Milch Einschuss weg genommen und kriegen Ersatz oder ?


Hier bei uns am bio bauernhof. Also ja des gibt es, kostet aber die Milch 3fach soviel
Mauselle
16225 Beiträge
18.05.2020 10:34
Zitat von -M-Y-A-:

Zitat von Cookie88:

Zitat von -M-Y-A-:

Zitat von YellowBird:

...
naja, wenn man Praktika macht, wird man ja auch nicht bezahlt und teilweise nicht mal wirklich in den Beruf eingebunden, sondern macht nur Hilfsarbeit.

Ich hab viele Praktika hinter mir und nur in einem, durfte ich fast alles machen, was die Angestellten auch machten.

Zivis fehlen aber extrem in alten und Pflegeheimen. Da ist keine Zeit, mit den pflegebedürftigen spazieren zu gehen, oder Gesellschaftsspiele zu machen bzw den alten einfach mal zuzuhören. (um nur mal einen nutzen zu nennen)

Aber gerade für sowas wie in deinem Beispiel unwillige motzige Jugendliche einzusetzen ist doch absolut der falsche Weg.
die werden da schnell Empathie lernen, glaub mir. Ich hab meine Ausbildung in der Pflege gemacht und gemerkt, dass ist nichts für mich, aber die Erfahrungen mit den alten bzw psychisch kranken möchte ich nicht missen. Es hat mich definitiv reifen lassen.

Ich glaube nicht, dass sich das über Zwang erreichen lässt. Wenn wir den Pflegeberuf attraktiver machen könnten, würde das sicherlich dabei helfen, dass mehr Menschen sich überlegen in die Pflege zu gehen. Aber das ist zumindest bei unserer Politik eine extrem unpopular opinion
Alaska
18847 Beiträge
18.05.2020 10:35
Zitat von AniMaxi:

Zitat von Choco:

Zitat von Pakuna:

Sorry, nochmal zu den Kühen In welcher Welt dürfen hier die Kälber die Milch ihrer eigenen Mutter trinken, während der Überschuss in die Milchindustrie fließt?


Ich wollte Auch Gerade fragen wo man so einen hof findet. Das ist doch sicher absolute Ausnahme? In den meisten Fällen werden die Kühe ständig besamt und die Kälbchen werden nach dem Milch Einschuss weg genommen und kriegen Ersatz oder ?


Hier bei uns am bio bauernhof. Also ja des gibt es, kostet aber die Milch 3fach soviel


Wir kaufen auch nur auf dem Biohof. Das ist es wert.
Wobei man wirklich aufpassen muss. Bio bedeutet nicht gleich, dass die Kälbchen bleiben dürfen (für mich auch eine der größten Tierquälereien und Perversionen der Menschheit).
Man muss sich einfach auf den Höfen direkt informieren.

Mit Menschen, die in Schlachtbetrieben arbeiten kann ich übrigens gar kein Mitgefühl haben. Das funktioniert nicht. Die können gar nicht mies genug bezahlt werden. Ein mitfühlender Mensch packt nicht, was in den Schlachthöhfen passiert (auch nicht in der Hühnerschlachtfabrik), der würde psychisch kaputt gehen.
Und ein Mensch, der kein Migefühl hat, hat nicht die nötige Sensibilität, wie man anständig mit Tieren in den letzten Minuten umgeht.
Gleiches gilt für die Fahrer der Transporter.

Fleischpreise könnten gar nicht hoch genug sein. Weniger Fleisch, sehr hohe Preise dafür. Dann wüssten die Menschen ihr wöchentliches Stück Fleisch wieder zu schätzen oder würden Vegetarier werden - was absolut möglich wäre, ohne, dass einem was abgeht. Alles eine Sache der Gewohnheit.
Dann wäre es gar kein Thema mehr, dass sehr scharfe Gesetze für die Tierhaltung und die Schlachtung in Kraft treten könnten.
Stallhaltung würde ich komplett verbieten. Wer meint, das sei inzwischen eine "gute" Sache irrt echt.
Wir haben eine Stallhaltung hier im Ort. Der Stall ist groß, dennoch sind zu viele Tiere drin (vermutlich rechtlich in Ordnung, aber nach Gefühl überhaupt nicht). Sie stehen ihr Leben lang auf einem Boden mit Durchlässen für Urin, rutschen aus, stehen den halben Tag nur rum und starren vor sich hin. Vor den Eisheiligen bin ich mit den Kindern dran vorbei gefahren und sie durften die Fahrräder kurz ablgegen um den Kühen zuzuwinken. Obwohl die Seiten des Stalls offen waren, kam eine üble Schwüle und ein furchtbarer Geruch raus. Das machen diese Kühe ein Leben lang mit. Die werden nie erfahren, wie es sich anfühlt, Gras unter den Beinen zu haben.

Und an der Tür prankt groß ein Schild, dass hier Milch für "Weidegl*ck" produziert wird. Ja, was für eine Frechheit.
nilou
14071 Beiträge
18.05.2020 10:45
Zitat von Alaska:

Zitat von AniMaxi:

Zitat von Choco:

Zitat von Pakuna:

Sorry, nochmal zu den Kühen In welcher Welt dürfen hier die Kälber die Milch ihrer eigenen Mutter trinken, während der Überschuss in die Milchindustrie fließt?


Ich wollte Auch Gerade fragen wo man so einen hof findet. Das ist doch sicher absolute Ausnahme? In den meisten Fällen werden die Kühe ständig besamt und die Kälbchen werden nach dem Milch Einschuss weg genommen und kriegen Ersatz oder ?


Hier bei uns am bio bauernhof. Also ja des gibt es, kostet aber die Milch 3fach soviel


Wir kaufen auch nur auf dem Biohof. Das ist es wert.
Wobei man wirklich aufpassen muss. Bio bedeutet nicht gleich, dass die Kälbchen bleiben dürfen (für mich auch eine der größten Tierquälereien und Perversionen der Menschheit).
Man muss sich einfach auf den Höfen direkt informieren.

Mit Menschen, die in Schlachtbetrieben arbeiten kann ich übrigens gar kein Mitgefühl haben. Das funktioniert nicht. Die können gar nicht mies genug bezahlt werden. Ein mitfühlender Mensch packt nicht, was in den Schlachthöhfen passiert (auch nicht in der Hühnerschlachtfabrik), der würde psychisch kaputt gehen.
Und ein Mensch, der kein Migefühl hat, hat nicht die nötige Sensibilität, wie man anständig mit Tieren in den letzten Minuten umgeht.
Gleiches gilt für die Fahrer der Transporter.

Fleischpreise könnten gar nicht hoch genug sein. Weniger Fleisch, sehr hohe Preise dafür. Dann wüssten die Menschen ihr wöchentliches Stück Fleisch wieder zu schätzen oder würden Vegetarier werden - was absolut möglich wäre, ohne, dass einem was abgeht. Alles eine Sache der Gewohnheit.
Dann wäre es gar kein Thema mehr, dass sehr scharfe Gesetze für die Tierhaltung und die Schlachtung in Kraft treten könnten.
Stallhaltung würde ich komplett verbieten. Wer meint, das sei inzwischen eine "gute" Sache irrt echt.
Wir haben eine Stallhaltung hier im Ort. Der Stall ist groß, dennoch sind zu viele Tiere drin (vermutlich rechtlich in Ordnung, aber nach Gefühl überhaupt nicht). Sie stehen ihr Leben lang auf einem Boden mit Durchlässen für Urin, rutschen aus, stehen den halben Tag nur rum und starren vor sich hin. Vor den Eisheiligen bin ich mit den Kindern dran vorbei gefahren und sie durften die Fahrräder kurz ablgegen um den Kühen zuzuwinken. Obwohl die Seiten des Stalls offen waren, kam eine üble Schwüle und ein furchtbarer Geruch raus. Das machen diese Kühe ein Leben lang mit. Die werden nie erfahren, wie es sich anfühlt, Gras unter den Beinen zu haben.

Und an der Tür prankt groß ein Schild, dass hier Milch für "Weidegl*ck" produziert wird. Ja, was für eine Frechheit.


Das denke ich ist zu pauschal gedacht. Die Leute kommen überwiegend aus Rumänien/Polen etc, sind hier in "Massenunterkünften" untergebracht und finanzieren mit dem was hier verdienen ihre Familien. Die sind sicher nicht hier und arbeiten dort weil sie kein Mitgefühl haben sondern um ihre Existenz und die ihrer Familien zu sichern.
18.05.2020 10:48
Zur Milchwirtschaft:
Das Wort, das gesucht wird, ist die Muttergebundene Kälberaufzucht.

In Deutschland ist es erlaubt, dass die Kälber bei den Müttern verbleiben, auch wenn die Mütter gemolken werden. Einige Demeter-Höfe fahren dieses Modell.

Dabei verbleiben die Kälber in der Herde, bis sie ca. 6 bis 8 Monate alt sind. Dann geht es in die Teenie-Gruppe. Sobald die Kälber groß genug sind, sich eigenständig mit Gras und Co zu versorgen, bekommen sie Nasenklappen. Das sind Klappen, die in die Nasenlöcher gesetzt werden, ohne dabei das Tier zu verletzen. Das ermöglicht, dass die Tiere nicht mehr saugen können, aber in der Herde verbleiben dürfen.

Unser Nachbar betreibt eine Muttergebundene Kälberaufzucht. Für uns bedeutet das, dass die Milch von Söbbeke und Demeter kommt. Ja, es sind nicht alle Betriebe so in den Organisationen, aber sie fördern es zumindest.

Zu den Fakten:
Eine "normale" Holstein gibt gut 50kg Milch am Tag, ein Kalb benötigt ca. 8kg.
Mit zwei Jahren wird keine Milchkuh zum Schlachter gebracht, da Hätte sie ihr erstes Kalb meist noch nicht gehabt. Milchkühe werden zudem nicht mit 4 bis 5 Jahren "aussortiert", in Familienbetrieben wird meist nach der Kalbungsfolge geschaut. Eine Kuh, die zwei Jahre nicht aufgenommen hat bzw gekalbt hat, geht tatsächlich irgendwann zum Schlachter. Da wird das Tier gerne 10 bis 15 Jahre alt. Man muss Bedenken, so eine Milchrasse bringt nicht viel Fleisch, wenn die also zwei Jahre aufgezogen würde, nur 30kg geben würde und dann zum Schlachter ginge, wäre das ein absolutes Verlustgeschäft.

Wenn man nicht alle Fakten hat, dann wäre es sinnvoll, sich beide Seiten anzusehen. Ja, den Tieren geht es in Massenbetrieben erbärmlich. Aber nicht alle Landwirte hassen ihre Tiere.
-Brünni88
23365 Beiträge
18.05.2020 11:00
Zitat von Babyboy2020:

Zur Milchwirtschaft:
Das Wort, das gesucht wird, ist die Muttergebundene Kälberaufzucht.

In Deutschland ist es erlaubt, dass die Kälber bei den Müttern verbleiben, auch wenn die Mütter gemolken werden. Einige Demeter-Höfe fahren dieses Modell.

Dabei verbleiben die Kälber in der Herde, bis sie ca. 6 bis 8 Monate alt sind. Dann geht es in die Teenie-Gruppe. Sobald die Kälber groß genug sind, sich eigenständig mit Gras und Co zu versorgen, bekommen sie Nasenklappen. Das sind Klappen, die in die Nasenlöcher gesetzt werden, ohne dabei das Tier zu verletzen. Das ermöglicht, dass die Tiere nicht mehr saugen können, aber in der Herde verbleiben dürfen.

Unser Nachbar betreibt eine Muttergebundene Kälberaufzucht. Für uns bedeutet das, dass die Milch von Söbbeke und Demeter kommt. Ja, es sind nicht alle Betriebe so in den Organisationen, aber sie fördern es zumindest.

Zu den Fakten:
Eine "normale" Holstein gibt gut 50kg Milch am Tag, ein Kalb benötigt ca. 8kg.
Mit zwei Jahren wird keine Milchkuh zum Schlachter gebracht, da Hätte sie ihr erstes Kalb meist noch nicht gehabt. Milchkühe werden zudem nicht mit 4 bis 5 Jahren "aussortiert", in Familienbetrieben wird meist nach der Kalbungsfolge geschaut. Eine Kuh, die zwei Jahre nicht aufgenommen hat bzw gekalbt hat, geht tatsächlich irgendwann zum Schlachter. Da wird das Tier gerne 10 bis 15 Jahre alt. Man muss Bedenken, so eine Milchrasse bringt nicht viel Fleisch, wenn die also zwei Jahre aufgezogen würde, nur 30kg geben würde und dann zum Schlachter ginge, wäre das ein absolutes Verlustgeschäft.

Wenn man nicht alle Fakten hat, dann wäre es sinnvoll, sich beide Seiten anzusehen. Ja, den Tieren geht es in Massenbetrieben erbärmlich. Aber nicht alle Landwirte hassen ihre Tiere.


Hier sind wir wieder beim ungeliebten Thema Tellerrand. Viele haben einmal was negatives gesehen und es hat sich so eingebrannt, dass automatisch alles andere auch so negativ sein muss. Aber auch in der Landwirtschaft gibt es definitiv nicht nur Schwarz oder Weiß, auch ganz viele Grautöne. Und vielen Bio Tieren geht es definitiv schlechter, als unseren Tieren die keinen Bio Status haben...
Jarla
7529 Beiträge
18.05.2020 11:19
Zitat von -Brünni88:

Zitat von Babyboy2020:

Zur Milchwirtschaft:
Das Wort, das gesucht wird, ist die Muttergebundene Kälberaufzucht.

In Deutschland ist es erlaubt, dass die Kälber bei den Müttern verbleiben, auch wenn die Mütter gemolken werden. Einige Demeter-Höfe fahren dieses Modell.

Dabei verbleiben die Kälber in der Herde, bis sie ca. 6 bis 8 Monate alt sind. Dann geht es in die Teenie-Gruppe. Sobald die Kälber groß genug sind, sich eigenständig mit Gras und Co zu versorgen, bekommen sie Nasenklappen. Das sind Klappen, die in die Nasenlöcher gesetzt werden, ohne dabei das Tier zu verletzen. Das ermöglicht, dass die Tiere nicht mehr saugen können, aber in der Herde verbleiben dürfen.

Unser Nachbar betreibt eine Muttergebundene Kälberaufzucht. Für uns bedeutet das, dass die Milch von Söbbeke und Demeter kommt. Ja, es sind nicht alle Betriebe so in den Organisationen, aber sie fördern es zumindest.

Zu den Fakten:
Eine "normale" Holstein gibt gut 50kg Milch am Tag, ein Kalb benötigt ca. 8kg.
Mit zwei Jahren wird keine Milchkuh zum Schlachter gebracht, da Hätte sie ihr erstes Kalb meist noch nicht gehabt. Milchkühe werden zudem nicht mit 4 bis 5 Jahren "aussortiert", in Familienbetrieben wird meist nach der Kalbungsfolge geschaut. Eine Kuh, die zwei Jahre nicht aufgenommen hat bzw gekalbt hat, geht tatsächlich irgendwann zum Schlachter. Da wird das Tier gerne 10 bis 15 Jahre alt. Man muss Bedenken, so eine Milchrasse bringt nicht viel Fleisch, wenn die also zwei Jahre aufgezogen würde, nur 30kg geben würde und dann zum Schlachter ginge, wäre das ein absolutes Verlustgeschäft.

Wenn man nicht alle Fakten hat, dann wäre es sinnvoll, sich beide Seiten anzusehen. Ja, den Tieren geht es in Massenbetrieben erbärmlich. Aber nicht alle Landwirte hassen ihre Tiere.


Hier sind wir wieder beim ungeliebten Thema Tellerrand. Viele haben einmal was negatives gesehen und es hat sich so eingebrannt, dass automatisch alles andere auch so negativ sein muss. Aber auch in der Landwirtschaft gibt es definitiv nicht nur Schwarz oder Weiß, auch ganz viele Grautöne. Und vielen Bio Tieren geht es definitiv schlechter, als unseren Tieren die keinen Bio Status haben...

Ich kaufe mein Fleisch oft auf einem Hofgestüt, dass von der Lebenshilfe betrieben wird (Serrig kennst du sicher Brünni) . Dort ist es kein Bio, aber die Schweine kommen raus auf die Weide. Auch die Hühner laufen frei herum. Ich kann jederzeit die Tiere sehen. Sogar streicheln können wir sie. Die Schweine leben ca. 1 Jahr bevor sie geschlachtet werden. Natürlich immernoch sehr jung, aber doppelt so alt als normal. Es ist dort sauber. Die Tiere haben Platz und werden vor Ort geschlachtet. Sie werden also nicht noch transportiert. Das ist für mich ein Kompromiss. Ich persönlich esse fast kein Fleisch, da ich es nicht vertrage, aber eben mein Mann. Er möchte darauf nicht verzichten
-Brünni88
23365 Beiträge
18.05.2020 11:29
Gerade, was das Thema Bio angeht, gibt es auch ganz viele Schlupf Löcher. Man kann zum Beispiel hingehen, und kann 20 von seinen 100ha Land als Bio anmelden, Dann kann man sich selbst Biobauer nennen, obwohl die Tiere gar nicht nach Bio Stand gehalten werden und die anderen Felder konventionell bewirtschaftet werden.

Daher würde ich persönlich mich niemals auf ein Bio Schild verlassen. Dann lieber kein Bio, dafür aber aufs Tierwohl geachtet...
emma5060
22 Beiträge
18.05.2020 11:34
Zitat von Anonym 1 (204326):

Habt ihr eine Meinung (oder gar mehrere), die sehr unbeliebt ist und für die ihr euch ständig rechtfertigen müsst? Eine Meinung, die so unbeliebt ist, dass ihr euch nicht traut, sie offen zu äußern? Eine Meinung, mit der ihr möglicherweise komplett alleine dasteht?

Ich fange mal mit einer meiner unbeliebten Meinungen an:

Ich bin der Ansicht, dass Pädophile nicht generell verurteilt oder vorschnell als Schweine betitelt werden sollten. Sie leiden unter einer sexuellen Störung, die sie sich nicht ausgesucht haben. Sie haben im Prinzip eine Krankheit, für die sie nichts können. Zudem ist nicht jede/r Pädophile ein/e Straftäter/in. Wären sie gesellschaftlich nicht so verhasst, würden sie sich vielleicht eher Hilfe holen und spezielle Therapien wahrnehmen, die helfen, nicht straffällig zu werden.

Was sind eure "unpopular opinions"?


Ja ich glaub das haben wir alle. Ich steh oft mit meiner Meinung alleine. Finde die Beiträge hier sehr beruhigend.
Gehe zu Seite:
  • Dieses Thema wurde 73 mal gemerkt