Mütter- und Schwangerenforum

Attachment Parenting

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shelyra
69253 Beiträge
28.01.2018 11:10
bei uns hat sich das auch so nach und nach ergeben.
vorher haben wir da eigentlich nie drüber geredet. kam dann eine situation wo er anders gehandelt hat als ich oder umgekehrt, dann haben wir abends ohne kinder darüber geredet.

wobei wir beide recht gleich erzogen wurden und somit auch die meisten ansichten von anfang an teilten.
28.01.2018 11:15
Wir reden da auch nicht drüber, viele Dinge machen wir gleich, andere nicht. Solange das Kind nicht darunter leidet darf der Papa auch so machen wie er will auch wenn ich vielleicht anders gehandelt hätte, da hat jeder so seinen Weg. Solange die Grundpfeiler stimmen ist alles gut
28.01.2018 12:53
Hier hat sich das auch langsam entwickelt.
Mein Mann ist sehr lieblos und hart erzogen worden. Zum Glück wußte er, dass er es anders machen will.
Aber gerade diese alten Muster brechen ja gern durch. Ob man nun will oder nicht.
In den ersten Jahren gab es so viele Diskussionen.
Um Kinder im Elternbett und Gehorsam und brav sein...
Und mittlerweile ist er unerzogener als ich
Einfach weil sich all der “Quatsch“, den ich ihm immer aufgedrängt habe, sich für uns so richtig anfühlt.
Z.B. ist er derjenige, der gerade plant, wie wir Baby Nr. 4 im Familienbett unterbringen, ohne den 8jährigen ausquartieren zu müssen.
Vor ein paar Jahren völlig undenkbar.

Ich würde sagen, wenn er die Jungs gut behandelt, lass ihn machen. Immer belehren oder umstimmen wollen, führt eher zu Trotz als Verständnis.
ChrissiBabe
1291 Beiträge
29.01.2018 03:32
Marie, kann es sein, dass da bei Euch - neben den bereits erwähnten Faktoren (Patch-Work, unterschiedliche Erziehungserfahrung) - bei Euch auch kulturelle Faktoren dazu kommen? Du hattest ja letztens beschrieben, englische Kinder sind freundlicher, höflicher und sozialer. Ich hatte damals leider keine Zeit, darauf näher einzugehen. Wir wohnen auch in einem angelsächsisch geprägten Umfeld und 80% der Spielkameraden meiner Kinder sind britisch/schottisch/irisch/asutralisch/neuseeländs ich. Ich kann das deshalb weitgehend auch wie von Dir beschrieben bestätigen. Ich persönlich bin dem Loben und der Förderung von erwünschtem Verhalten nicht ganz sooooo abgeneigt wie Du. Allerdings empfinde ich, dass die Erziehung von den angelsächsischen Eltern fast nur durch Loben erfolgt und die Toleranz für "unakzeptables" Verhalten viel geringer ist als bei mir. Sie schreiten nach meiner Erfahrung viel schneller ein und lenken die Kinder - zwar auf eine sehr höfliche und ruhige Weise - in die von Ihnen gewünscht Richtung. Deutsche Eltern lassen die Kinder nach meiner Erfahrung viel länger alleine und reagieren dann aber oft heftiger bzw. in einem Tonfall, der nicht immer den brititschen Höflichkeitsstandards entspricht. Nur als Denkanstoß... Ich höre deshalb von meinen britischen Freundinnen nur Gemeckere über deutsche Kindergärten, sie finden, die Erzieherinnen kommen ihrem Job in keinster Weise nach. (Ich finde, die Erzieherinnen hier glucken dagegen auf den Kindern und es gibt kaum Raum für sie, Konflikte, Probleme und Herausforderungen selber zu meistern).

Die Entwicklung eines partnerschaftlichen Erziehungsmodell ist meiner Erfahrung nach ohnehin nicht einfach (mein Mann und ich sind da auch viel aneinander geraten und finden erst jetzt langsam unseren gemeinsamen Weg). Ich denke, in Eurem Fall ist das durch die Patchwork-interkulturelle-Situation noch verschärft. Vor dem Hintergrund wird das sicher nicht ganz einfach werden und wird Kompromisse von Euch beiden erfordern...
Mauselle
16225 Beiträge
30.01.2018 13:56
Ich frag mal kurz dazwischen:
Hat hier jemand Stiefel in 23 abzugeben? Barfußschuhmässig?
Christen
25092 Beiträge
30.01.2018 13:58
Zitat von Mauselle:

Ich frag mal kurz dazwischen:
Hat hier jemand Stiefel in 23 abzugeben? Barfußschuhmässig?
nur ermelyn in 24
Mauselle
16225 Beiträge
30.01.2018 13:59
Zitat von Christen:

Zitat von Mauselle:

Ich frag mal kurz dazwischen:
Hat hier jemand Stiefel in 23 abzugeben? Barfußschuhmässig?
nur ermelyn in 24

Die sind dann definitiv zu groß. Und mir auch nicht schneetauglich genug
30.01.2018 14:01
Zitat von Mauselle:

Ich frag mal kurz dazwischen:
Hat hier jemand Stiefel in 23 abzugeben? Barfußschuhmässig?

Gibt’s bei filli keine mehr? Da sind doch Winterboots im Sale gewesen kürzlich.
23 ist leider schon ganz lange weg
Christen
25092 Beiträge
30.01.2018 14:02
Zitat von Mauselle:

Zitat von Christen:

Zitat von Mauselle:

Ich frag mal kurz dazwischen:
Hat hier jemand Stiefel in 23 abzugeben? Barfußschuhmässig?
nur ermelyn in 24

Die sind dann definitiv zu groß. Und mir auch nicht schneetauglich genug
so ist es leider
cooky
12593 Beiträge
30.01.2018 14:09
Kann sein dass unsere 23er Rotkäppchen in den nächsten Wochen zu klein werden.
Mauselle
16225 Beiträge
30.01.2018 14:35
Zitat von KRÄTZÄ:

Zitat von Mauselle:

Ich frag mal kurz dazwischen:
Hat hier jemand Stiefel in 23 abzugeben? Barfußschuhmässig?

Gibt’s bei filli keine mehr? Da sind doch Winterboots im Sale gewesen kürzlich.
23 ist leider schon ganz lange weg

Gibts. In pink. Die würd ich nur im äußersten Notfall kaufen wollen
30.01.2018 15:08
Danke erst mal für euren Input.
Mit den Jungs geht er super um, aber da ist natürlich (vermute ich jedenfalls) auch die gewisse Hemmschwelle, dass er eben nicht ihr leiblicher Vater ist. Auch wenn Crispin "Da" (Dad ) sagt. Er ermahnt sie manchmal seeehr sanft. Also kein echtes Schimpfen, sondern mehr so ein Bitten, es vielleicht mal nicht ganz so zu übertreiben mit dem Lärm. Kulturell ist da natürlich schon ein Knackpunkt, denn er empfindet z.B. Sachen als unhöflich, die ich durchgehen lasse und die für mich gar kein Problem darstellen, zum Beispiel vom Esstisch aufstehen und gehen, während die anderen noch essen. Da bittet er Henry immer, doch noch ein bisschen sitzen zu bleiben und verwickelt ihn dann meistens in ein Gespräch.
Manche Sachen, wie "Möchtest du Mrs. Chester heute nicht guten Tag sagen?", mag ich dann aber schon nicht mehr so gern. Ich sag dann immer, wenn er Mrs. Chester einen guten Tag hätte wünschen wollen, hätt ers getan
Wenn sie ihm was gemalt haben, lobt er sie immer überschwänglich. Ich sage ihm, dass es reicht, seine Freude über das Bild zu zeigen, aber er sieht nicht ein, warum er z.B. Henry nicht dafür loben soll, dass die Männchen die richtige Anzahl an Fingern haben und solche Sachen, sondern dass das Benennen der Tatsache ausreicht.
Ich umgehe das immer ein bisschen, z.B. "Oh, du wusstest ja, dass ein Mensch fünf Finger hat. Wie hast du das denn herausgefunden?" usw.

Ich will nicht sagen, dass ich NIE lobe, aber ich merke dennoch, dass sie bei ihm häufiger das tun, was er sagt, weil sie ihm gefallen möchten und weil ihnen das verbale Leckerli gefällt.
ChrissiBabe
1291 Beiträge
30.01.2018 15:58
Zitat von white.rose:

Danke erst mal für euren Input.
Mit den Jungs geht er super um, aber da ist natürlich (vermute ich jedenfalls) auch die gewisse Hemmschwelle, dass er eben nicht ihr leiblicher Vater ist. Auch wenn Crispin "Da" (Dad ) sagt. Er ermahnt sie manchmal seeehr sanft. Also kein echtes Schimpfen, sondern mehr so ein Bitten, es vielleicht mal nicht ganz so zu übertreiben mit dem Lärm. Kulturell ist da natürlich schon ein Knackpunkt, denn er empfindet z.B. Sachen als unhöflich, die ich durchgehen lasse und die für mich gar kein Problem darstellen, zum Beispiel vom Esstisch aufstehen und gehen, während die anderen noch essen. Da bittet er Henry immer, doch noch ein bisschen sitzen zu bleiben und verwickelt ihn dann meistens in ein Gespräch.
Manche Sachen, wie "Möchtest du Mrs. Chester heute nicht guten Tag sagen?", mag ich dann aber schon nicht mehr so gern. Ich sag dann immer, wenn er Mrs. Chester einen guten Tag hätte wünschen wollen, hätt ers getan
Wenn sie ihm was gemalt haben, lobt er sie immer überschwänglich. Ich sage ihm, dass es reicht, seine Freude über das Bild zu zeigen, aber er sieht nicht ein, warum er z.B. Henry nicht dafür loben soll, dass die Männchen die richtige Anzahl an Fingern haben und solche Sachen, sondern dass das Benennen der Tatsache ausreicht.
Ich umgehe das immer ein bisschen, z.B. "Oh, du wusstest ja, dass ein Mensch fünf Finger hat. Wie hast du das denn herausgefunden?" usw.

Ich will nicht sagen, dass ich NIE lobe, aber ich merke dennoch, dass sie bei ihm häufiger das tun, was er sagt, weil sie ihm gefallen möchten und weil ihnen das verbale Leckerli gefällt.


Ja, so in der Art kenne ich das auch. Ich gucke mich manchmal schon ganz unsicher um, weil ich mir nicht sicher bin, ob meine Kinder oder ich nicht schon wieder irgendeinen Faux-Pas gleistet haben, der mir nicht bewusst ist

Das Loben stört mich auch, vor allem im Kindergarten, wo es uns ja direkt betrifft. Die Kinder müssen im englischen System ja super früh Rechnen, Lesen und Schreiben lernen. Mit Ende vier Jahre (Reception Level) kriegt meine Maus jetzt schon Hausaufgaben und Lesetexte nach Hause, die locker dem Stand der ersten deutschen Klasse entsprechen. Da die Kinder aber einfach noch zu klein sind, um selber lernen zu wollen, werden sie durch die Lehrer halt mit ständigen Lobhudeleien oder Stickern dazu "motiviert". Das größte Problem für mich daran ist, dass ich da entweder mitziehen muss (und zu Hause auch "motivieren" muss) oder risikiere, dass sie die Hausaufgaben nicht macht, in der Schule nicht mitkommt und dadurch dann einen Knacks erleidet. Sie zählt schon ständig auf, wer alles was besser oder schlechter kann als sie und wer heute wie viele Sticker erhalten hat. Ich habe das aus Deutschland nicht so extrem in Erinnerung, da gab's mal einen Stempel oder so...

Mir geht das echt gerade echt auf den Keks und ich bin froh, dass wir im Sommer wieder nach Deutschland ziehen Da geht sie nochmal ein Jahr in den Kindergarten und macht erstmal wieder gar nichts, mal schauen, wie das wird...
Christen
25092 Beiträge
30.01.2018 16:04
Zitat von ChrissiBabe:

Zitat von white.rose:

Danke erst mal für euren Input.
Mit den Jungs geht er super um, aber da ist natürlich (vermute ich jedenfalls) auch die gewisse Hemmschwelle, dass er eben nicht ihr leiblicher Vater ist. Auch wenn Crispin "Da" (Dad ) sagt. Er ermahnt sie manchmal seeehr sanft. Also kein echtes Schimpfen, sondern mehr so ein Bitten, es vielleicht mal nicht ganz so zu übertreiben mit dem Lärm. Kulturell ist da natürlich schon ein Knackpunkt, denn er empfindet z.B. Sachen als unhöflich, die ich durchgehen lasse und die für mich gar kein Problem darstellen, zum Beispiel vom Esstisch aufstehen und gehen, während die anderen noch essen. Da bittet er Henry immer, doch noch ein bisschen sitzen zu bleiben und verwickelt ihn dann meistens in ein Gespräch.
Manche Sachen, wie "Möchtest du Mrs. Chester heute nicht guten Tag sagen?", mag ich dann aber schon nicht mehr so gern. Ich sag dann immer, wenn er Mrs. Chester einen guten Tag hätte wünschen wollen, hätt ers getan
Wenn sie ihm was gemalt haben, lobt er sie immer überschwänglich. Ich sage ihm, dass es reicht, seine Freude über das Bild zu zeigen, aber er sieht nicht ein, warum er z.B. Henry nicht dafür loben soll, dass die Männchen die richtige Anzahl an Fingern haben und solche Sachen, sondern dass das Benennen der Tatsache ausreicht.
Ich umgehe das immer ein bisschen, z.B. "Oh, du wusstest ja, dass ein Mensch fünf Finger hat. Wie hast du das denn herausgefunden?" usw.

Ich will nicht sagen, dass ich NIE lobe, aber ich merke dennoch, dass sie bei ihm häufiger das tun, was er sagt, weil sie ihm gefallen möchten und weil ihnen das verbale Leckerli gefällt.


Ja, so in der Art kenne ich das auch. Ich gucke mich manchmal schon ganz unsicher um, weil ich mir nicht sicher bin, ob meine Kinder oder ich nicht schon wieder irgendeinen Faux-Pas gleistet haben, der mir nicht bewusst ist

Das Loben stört mich auch, vor allem im Kindergarten, wo es uns ja direkt betrifft. Die Kinder müssen im englischen System ja super früh Rechnen, Lesen und Schreiben lernen. Mit Ende vier Jahre (Reception Level) kriegt meine Maus jetzt schon Hausaufgaben und Lesetexte nach Hause, die locker dem Stand der ersten deutschen Klasse entsprechen. Da die Kinder aber einfach noch zu klein sind, um selber lernen zu wollen, werden sie durch die Lehrer halt mit ständigen Lobhudeleien oder Stickern dazu "motiviert". Das größte Problem für mich daran ist, dass ich da entweder mitziehen muss (und zu Hause auch "motivieren" muss) oder risikiere, dass sie die Hausaufgaben nicht macht, in der Schule nicht mitkommt und dadurch dann einen Knacks erleidet. Sie zählt schon ständig auf, wer alles was besser oder schlechter kann als sie und wer heute wie viele Sticker erhalten hat. Ich habe das aus Deutschland nicht so extrem in Erinnerung, da gab's mal einen Stempel oder so...

Mir geht das echt gerade echt auf den Keks und ich bin froh, dass wir im Sommer wieder nach Deutschland ziehen Da geht sie nochmal ein Jahr in den Kindergarten und macht erstmal wieder gar nichts, mal schauen, wie das wird...
England wird mir gerade immer unsympathischer. Hat jemand letztens den Bericht über Zwangsadoptionen dort gesehen?Also wenn das englische Jugendamt einem die Kinder weg nimmt,kann es die anschliessend zur Adoption frei geben
Christen
25092 Beiträge
06.02.2018 15:06
Heute ist mir endgültig der Kragen geplatzt. Nach einer Woche erinnern und bitten, dass die Kinderzimmer etwas aufgeräumt werden, konnte ich es heute morgen einfach nicht mehr ertragen. Ich also sauer da durch gestampft, mit dem Besen alles auf einen Haufen gekehrt, in den Karton geschmissen und den Karton auf den Speicher gestellt
Irgendwann habe ich mir ja schon Gedanken gemacht, ob es nicht zu hart war
Umsonst! Als die Kinder nachhause kamen, waren sie vollkommen begeistert. Danke Mama, dass du für uns aufgeräumt hast!
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