Als meine Tochter auf die Welt kam, fragte mich fast jeder in wie vielen Kitas ich sie angemeldet hatte. Jedes mal wo ich sagte, ich weiss garnicht ob ich es möchte, wurde ich blöd angeguckt.
Meine Tochter wird bald 3 und die Frage um den Kindergarten bereitet mir immer wieder unangenehme Situationen. Ob Spielplatz oder Freunde, jedes mal habe ich das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen, warum sie in keinem KiTa ist. Jedes mal höre ich wie schlimm das ist, das Kind würde asozial werden u.s.w. Dabei ist meine Tochter sehr Kontaktfreudig. Sie mag Kinder. Klar es gibt mal Streitereien um ein Spielzeug, aber bei welchem Kind nicht? Vor dem Lockdown waren wir einmal die Woche in einer Lerngruppe und auch Tanzen, was einfach super klappte.
Wenn sie mit Ihrer Cousine spielt und es mal Streit zwischen den beiden gibt, sagen mir die Verwandten es liege an meiner Tochter, da sie keine KiTa besucht. Es wird generell alles darauf bezogen. Letztens erzählte ich am Telefon meiner Cousine, dass sie in dem Alter an manchen Tagen echt anstrengend sind (Sie hat einen Sohn im selben Alter) Als Antwort kam, sie würde mit Ihrem Sohn prima klar kommen, und ich sollte meine kleine in den Kita schicken, da würde sie disziplinierter werden.
Sie ist zeitgerecht entwickelt, sehr sozial meiner Meinung nach und wir können es im Moment leisten sie zu Hause zu betreuen. Ist es wirklich so schlimm, wenn ein Kind keinen Kindergarten besucht?

Das geht nur dich und dein Kind etwas an und keinen aussenstehenden.

Aber als kleiner Denkanstoß : Kinder müssen lernen, sich in Gruppen zu integrieren und Streitereien untereinder zu klären. Da kann der kiga schon hilfreich sein.

Und, irgendwann musst du loslassen. So schwer das auch ist

Wenn sie erst mit 4 1/2 in den kiga kommen würde, wäre das immer noch früh genug

Meine Mädels kommen auch "erst" mit 3 Jahren und 2 Monaten in den Kindergarten.
Hätten wir eine Chance auf einen Platz gehabt, hätten wir sie evtl. schon mit 2 schon für die Kita angemeldet. Allerdings bin ich im Nachhinein, gerade auch wegen Corona, sehr froh, dass sie noch nicht in die Kita gekommen sind. Die letzten 5 Monate vor dem Start werde ich jetzt nochmal richtig genießen
Allerdings haben wir uns diese Woche die Einrichtung nochmal richtig angeschaut und Tinnie wollte überhaupt nicht wieder nach Hause. Ich weiß also, dass der Kindergarten auf jeden Fall die richtige Entscheidung sein wird

Ich bin nicht generell gegen den Kindergarten. Vor der Schule werde ich auf jeden Fall versuchen Sie dahin zu schicken.
Ich finde es nur immer schlimm, wie man dann angeschaut wird. Als dürfte man quasi nicht selber entscheiden. Ich verurteile ja auch keine Mama, weil sie Ihr Kind mit 1,5 zur Tagesmutter schickt. Wir sind alle verschieden, von jedem die Situation ist verschieden.
Und ja mit Corona, kann ich es mir im Moment auch nicht vorstellen. Weil ich es hier erlebe, dass Ihre Cousine schon 3 mal in Quarantäne und PCR Test machen musste, weil es im KiGa mehrere Fälle gab und ab jetzt auch 2 mal die Woche Test. Also solange ich sie zu Hause betreuen kann, muss das jetzt nicht sein.

Zitat von Anonym 1 (206629):

Ich bin nicht generell gegen den Kindergarten. Vor der Schule werde ich auf jeden Fall versuchen Sie dahin zu schicken.
Ich finde es nur immer schlimm, wie man dann angeschaut wird. Als dürfte man quasi nicht selber entscheiden. Ich verurteile ja auch keine Mama, weil sie Ihr Kind mit 1,5 zur Tagesmutter schickt. Wir sind alle verschieden, von jedem die Situation ist verschieden.
Und ja mit Corona, kann ich es mir im Moment auch nicht vorstellen. Weil ich es hier erlebe, dass Ihre Cousine schon 3 mal in Quarantäne und PCR Test machen musste, weil es im KiGa mehrere Fälle gab und ab jetzt auch 2 mal die Woche Test. Also solange ich sie zu Hause betreuen kann, muss das jetzt nicht sein.

das ist auch vollkommen nachvollziehbar. Meine kleine ist 4 und durch corona hab ich sie auch noch in keinem kiga angemeldet. Ich denke, man wird V. A. Deswegen schief angeschaut, weil die elternzeit nach 3 Jahren endet und man gefälligst wieder arbeiten zu gehen hat.

Ich finde es nicht schlimm, wenn ein Kind mit 3 noch nicht in den Kindergarten geht. Das muss jeder selbst entscheiden.
Ich habe 5 Kinder (13, 10, 9, 3 und 10 Wochen)
Die 3 Großen sind erst mit 4 in den Kindergarten gekommen. Sie waren da 2 Jahre und sind dann in die Schule gekommen. Und es war für uns perfekt so.
Bei meiner 3 jährigen mache ich es nun auch so. Sie kommt zum Sommer hin in den Kindergarten und wird kurz darauf 4 Jahre alt. Und bei der ganz jüngsten wird es genauso gemacht

Also hör auf dich zu rechtfertigen und lass die anderen reden

Ich kenne es auch, dass man gefragt wird "wann kommt das Kind in Kita?". Schon strange, dass die Fremdbetreuung heutzutage so hoch gestellt wird, man tatsächlich in Frage stellt, ob es dem Kind bei der Mutter besser geht als bei bezahlten Erziehern...

Sieh es mal so: Fremdbetreuung ist nicht natürlich, die Sozialisierung in Familien oder Dorfgemeinschaften wie es früher war, ist es eher. Ist natürlich heutzutage etwas schwer umsetzbar, dass das Kind ausschließlich von der Mutter betreut wird ist auch nicht unbedingt natürlich.

Dennoch bin ich überzeugt, dass Kindern Kitafrei nichts fehlen muss. Sie können alles auch lernen, wenn du mit dem Kind viel raus gehst, Kontakte hast, evtl sogar feste Spielpartner. Schau mal nach "Kindergartenfrei" Gruppen, die gibt es eigentlich in jeder Stadt. Dort kann man auch Spielpartner ü3 finden.

Wenn ihr es euch finanziell leisten könnt, ist es das schönste Geschenk und ein Luxus, die Zeit mir dem Kind verbringen zu dürfen! Was andere denken oder sagen, sollte die egal sein

Zitat von Anonym 1 (206629):

Als meine Tochter auf die Welt kam, fragte mich fast jeder in wie vielen Kitas ich sie angemeldet hatte. Jedes mal wo ich sagte, ich weiss garnicht ob ich es möchte, wurde ich blöd angeguckt.
Meine Tochter wird bald 3 und die Frage um den Kindergarten bereitet mir immer wieder unangenehme Situationen. Ob Spielplatz oder Freunde, jedes mal habe ich das Gefühl, mich rechtfertigen zu müssen, warum sie in keinem KiTa ist. Jedes mal höre ich wie schlimm das ist, das Kind würde asozial werden u.s.w. Dabei ist meine Tochter sehr Kontaktfreudig. Sie mag Kinder. Klar es gibt mal Streitereien um ein Spielzeug, aber bei welchem Kind nicht? Vor dem Lockdown waren wir einmal die Woche in einer Lerngruppe und auch Tanzen, was einfach super klappte.
Wenn sie mit Ihrer Cousine spielt und es mal Streit zwischen den beiden gibt, sagen mir die Verwandten es liege an meiner Tochter, da sie keine KiTa besucht. Es wird generell alles darauf bezogen. Letztens erzählte ich am Telefon meiner Cousine, dass sie in dem Alter an manchen Tagen echt anstrengend sind (Sie hat einen Sohn im selben Alter) Als Antwort kam, sie würde mit Ihrem Sohn prima klar kommen, und ich sollte meine kleine in den Kita schicken, da würde sie disziplinierter werden.
Sie ist zeitgerecht entwickelt, sehr sozial meiner Meinung nach und wir können es im Moment leisten sie zu Hause zu betreuen. Ist es wirklich so schlimm, wenn ein Kind keinen Kindergarten besucht?

Da kann ich ein Lied von singen. Kind 1 ist erst mit 4/1/2 in den Kiga. Es hat von der Kinderärztin einen Eintrag ins U- Heft bekommen:“ Geht NICHT in den Kindergarten!!!“ . Dass das Kind feste Spielpartner hat, Kinderturnen, Musikschule, Schwimmen usw als Ausgleich hat und mit 4 schon lesen kann war dabei egal.
Gefühlt JEDE Erkrankung hatte angeblich damit zu tun, dass das Kind ja nicht in den Kiga geht.

Zitat von -M-Y-A-:

Das geht nur dich und dein Kind etwas an und keinen aussenstehenden.

Aber als kleiner Denkanstoß : Kinder müssen lernen, sich in Gruppen zu integrieren und Streitereien untereinder zu klären. Da kann der kiga schon hilfreich sein.

Und, irgendwann musst du loslassen. So schwer das auch ist

Wenn sie erst mit 4 1/2 in den kiga kommen würde, wäre das immer noch früh genug

Genau irgendwann musst du lernen los zu lassen ... Spätestens wenn sie in die Schule muss... oder sagst du dann auch auch willst nicht das sie dort hin geht .. Bei uns ist das letzte Jahr vor der Schule sogar Pflicht in den Kiga zu gehen und das finde ich auch richtig so,denn die können sich nochmal ein besseres Bild machen über die gesamt Situationen und die reife des Kindes..
Ein Kind sollte gewisse Dinge einfach zum Schuleintritt beherrschen bzw. Können und da gibt es halt eben auch Sachen die es nur in einer Gruppe lernt. Es geht dort ja auch um Sozialisierung...
Wenn du es dir leisten kannst komplett daheim zu bleiben für dein Kind ist doch super... viele können es nicht und ich finde Kindergarten ist eine so tolle kostbare zeit für die kleinen wir sehen es an unserer kleinen ...
Aber es ist jedem seine eigene Entscheidung... Alles Gute euch

Unser Sohn ist 4, hat nie eine Kita besucht und wird es auch nicht. Das hat mehrere Gründe, ich halte einfach nichts von Fremdbetreuung und zudem bin ich durch meine Erkrankung ohnehin zuhause und werde keinen Platz blockieren (hier sind die Plätze wirklich sehr rar).
Wir fühlen uns alle mit der Entscheidung sehr wohl, unser Sohn ist ein total soziales und aufgeschlossenes Kind, auch trotz corona versuchen wir seine sozialen Kontakte so gut es geht aufrecht zu halten.
Wenn in unserem Umfeld versucht wird darüber zu diskutieren, dann sagen wir lediglich das wir darüber nicht diskutieren, es unsere Entscheidung ist, er unser Kind ist und wir möchten das die Entscheidung respektiert wird.

Es ist deine/eure Tochter und wenn das für euch der richtige Weg ist, dann ist es völlig ok. Dafür solltest du dich vor niemandem rechtfertigen (müssen)

Kita bedeutet auch nicht Ganztag. Es gibt viele Teilzeitmodelle. Für mich war Kita keine „Frembetreuung/Fremderziehung“ sondern Kindergruppe. Wie jemand schon schrieb Kinder lernen in Gruppen anders. Und da geht es beim Lernen nicht um fachliches, sondern wie man sich in Gruppen sozial untereinander bewegt, wie Konflikte gelöst werden. Auch Regelmäßigkeiten wie tägliche Rituale. Kinder Maßregeln sich untereinander auch anders. Und Kinder benehmen sich anders wenn die Eltern nicht dabei sind.

Wann und ob ein Kind in die Kita „sollte“ ist individuell. Spätestens das Jahr vor der Schule würde ich auf jeden Fall, sonst wird der Umbruch in der Schule zu groß.

Ich denke dein „Problem“ ist, das du dich rechtfertigst und nicht sicher hinter deiner/eurer Entscheidung stehst. Diese Unsicherheit merkt man eventuell. Nimm’s mir nicht übel, das du anonym schreibst bringt mich auf diesen Gedanken. Es ist nicht „schlimm“ das dein Kind nicht in die Kita geht. Euer Leben, eure Entscheidung. Dazu gibt es zig andere Meinung. Keine ist richtig oder falsch.

Gerade in diesen Zeiten würde ich persönlich mein Kind niemals in den Kindergarten geben, außer es muss sein wegen der Arbeit. Lass dir nichts einreden und rechtfertige dich nicht, du spürst was richtig für euch ist.

Kindergarten ist etwas anderes als Spielplatz und der wöchentliche Turnkurs.
Dort wird sovieles ,einfach durch die Gruppe,vermittelt...innerhalb fester Rituale,was man so gar nicht leisten kann.Dort lernt es spielerisch sich in eine andere soziale Struktur einzufügen und das ganze Programm,die Freunde,das mitziehen gibt den Kleinen sehr viel.
Ich persönlich denke eher das du Schwierigkeiten hast ,dein Kind gehen zu lassen.Du schreibst anonym...was aber bitte gibt es sich da zu schämen?.
Wenn es gut mit Kindern kann spricht nichts dagegen.Es wird sich dann erstrecht gut einfinden.Es wird natürlich mit blauen Flecken,zerissenen Klamotten und eventuell mal mit Läusen heimkommen - aber das ist alles wichtig und kann daheim kaum vermittelt werden weil du immer emotional agierst.Der Kita aber ist neutral und arbeitet durch die Gruppendynamik.
Schick es doch halbtags.

Zitat von Marf:

Kindergarten ist etwas anderes als Spielplatz und der wöchentliche Turnkurs.
Dort wird sovieles ,einfach durch die Gruppe,vermittelt...innerhalb fester Rituale,was man so gar nicht leisten kann.Dort lernt es spielerisch sich in eine andere soziale Struktur einzufügen und das ganze Programm,die Freunde,das mitziehen gibt den Kleinen sehr viel.
Ich persönlich denke eher das du Schwierigkeiten hast ,dein Kind gehen zu lassen.Du schreibst anonym...was aber bitte gibt es sich da zu schämen?.
Wenn es gut mit Kindern kann spricht nichts dagegen.Es wird sich dann erstrecht gut einfinden.Es wird natürlich mit blauen Flecken,zerissenen Klamotten und eventuell mal mit Läusen heimkommen - aber das ist alles wichtig und kann daheim kaum vermittelt werden weil du immer emotional agierst.Der Kita aber ist neutral und arbeitet durch die Gruppendynamik.
Schick es doch halbtags.

Das sehe ich ganz genau so. So viele Dinge fehlen ohne Kita. Spiele in Gruppen, die ganzen Feste und Rituale. Das sind ka auch Erinnerungen, die das Kind lange hat. Oder auch einfach mal etwas geschafft haben ohne die mama. Sich seine Freunde selber aussuchen. Streiten, sich wieder verstehen, Kompromisse finden. Für Mama heimlich ein Geschenk basteln. Etc. All solche Erfahrungen machen die Kinder doch stark. Ich war nicht im Kindergarten und hatte in der Schule dann massive Probleme. Weil ich die Regelmäßigkeit nicht kannte. Und nicht gewöhnt war, auf ander enerwachsene zu hören. Und ich war es nicht gewohnt, Aufmerksamkeit teilen zu müssen.

Meiner Meinung mach tut man den Kindern wirklich keinen Gefallen mit zuhause lassen.

Irgendwer brachte den Vergleich, dass es unnatürlich sei, Kinder fremd betreuen zu lassen. Das stimmt doch so nicht bei den Eingeborenen gehen die Eltern doch auch auf die Jagd etc und lassen die Kinder zuhause im Dorf, wo sie dann gemeinsam spielen und von irgendeinem anderen Dorfbewohner wirde dann mal nach denen geguckt.

Fühl dich mal gedrückt

Es ist überhaupt nicht schlimm, wenn dein Kind nicht in den Kindergarten geht. Es ist etwas veraltet, dass Kinder Kinder brauchen, um bestimmte Dinge (Sozialverhalten z.B. zu 'lernen'). Kinder brauchen soziale Kontakte - ja. Aber sie lernen von jeder Altersgruppe. Am besten übrigens von den eigenen Eltern

Die große haben wir auch mit 3 für den Kindergarten angemeldet. Die Eingewöhnung ist mächtig schief gelaufen und Mia möchte auch gar nicht. Es ist ihr zu laut und es sind zu viele Kinder. Was mir in der Eingewöhnung aufgefallen ist: Die Kinder haben sich den ganzen Tag selbst beschäftigt. Basteln, puzzlen, spiele spielen. Die Erzieher saßen nur da und haben zugeschaut. Ich kann mein Kind zuhause definitiv besser fördern und auf die Bedürfnisse eingehen. Und ich bin auch der Meinung, dass mein kind nicht 5x die woche für 5h täglich 24 andere Kinder braucht. Vormittags machen wir den Haushalt, basteln, lesen, spielen, kochen. Nachmittags sind wir meistens draußen. Oft mit einem oder 2 anderen Kindern. Meine Tochter Teilt gerne, kann warten, kann Kompromisse eingehen. Das alles hat sie fernab eines Kindergartens gelernt.
Aktuell möchte sie nicht. Wir fragen sie immer wieder. Aber ich werde meine Tochter nicht zwingen etwas zu tun, nur, 'weil das andere auch so machen.'

Und lass dir bitte nicht einreden, dass du lernen musst loszulassen. Nur weil dein Kind nicht in den Kindergarten geht, heißt das nicht, dass du nicht loslassen kannst. Ich finde das ist wieder so ein ähnliches Thema wie Familienbett. Als würde das Kind mit 18 dann immer noch bei den Eltern schlafen, wenn es das mit 5 noch macht.

Falls du bei Facebook bist: da gibt’s ne tolle Kindergartenfrei Gruppe.

Genieß die Zeit mit deinem Kind. Es ist nur einmal so klein. So wunderbar. Ich bin froh, dass wir finanziell in der Lage sind, dass ich mein Kind zuhause lassen kann. Bzw. dass meine Mama es uns möglich macht, dass ich ein paar Stunden in der Woche arbeiten gehen kann.