Mütter- und Schwangerenforum

Änderung der Abtreibungsgesetze USA

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Christen
25059 Beiträge
22.05.2019 17:55
Zitat von Norimena:

Genau aus diesem Grund bin ich ja auch dafür, dass der Harmony Test eine Kassenleistung wird. So kann man schon sehr schnell Gewissheit über einen Chromosomenfehler bekommen und entsprechend handeln.
Da wurde in der Politik ja kürzlich drüber debattiert.
Alaska
18847 Beiträge
22.05.2019 18:01
Ich hab jetzt auch kurz die Nachrichten überflogen.

Texas hatte einen Politiker, der die Todesstrafe in Betracht gezogen hätte. Das ist seit April vom Tisch (und hätte meiner Meinung nach nie wirklich umgesetzt werden können).
Trump steuert gegen die harten Gesetze bereits dagegen und will, dass die Staaten weiterhin Ausnahmen bei Vergewaltigung und Inzest erlauben.
Die Strafe für einen Arzt liegen im Normalfall bei 10 Jahren (bis zu 99 Jahre, ich denke bei absolut uneinsichtigen Mehrfahchtätern), bei Vergewaltigung gibt es weit aus mehr Jahre.

Ich find, das hört sich schon wieder anders an, als der Eingangspost. Da kann man immer noch drüber streiten, aber alles sehr entschärft.
Alaska
18847 Beiträge
22.05.2019 18:03
Zitat von Christen:

Zitat von Norimena:

Genau aus diesem Grund bin ich ja auch dafür, dass der Harmony Test eine Kassenleistung wird. So kann man schon sehr schnell Gewissheit über einen Chromosomenfehler bekommen und entsprechend handeln.
Da wurde in der Politik ja kürzlich drüber debattiert.



Das fänd ich z.B. auch super. Nicht, weil ich ein Trisomiekind deswegen abtreiben würde (je nach Form und Leid meines Kindes), sondern weil ich mich auf ein Trisomie 21 Kind einfach vorbereiten könnte. Der Schock käme nicht bei der Geburt, ich könnte vorab in ein Forum gehen, mich darauf vorbereiten, wo diese Kinder einfach mehr Förderung brauchen, als andere...
22.05.2019 18:10
Zitat von Alaska:

Zitat von Christen:

Zitat von Norimena:

Genau aus diesem Grund bin ich ja auch dafür, dass der Harmony Test eine Kassenleistung wird. So kann man schon sehr schnell Gewissheit über einen Chromosomenfehler bekommen und entsprechend handeln.
Da wurde in der Politik ja kürzlich drüber debattiert.



Das fänd ich z.B. auch super. Nicht, weil ich ein Trisomiekind deswegen abtreiben würde (je nach Form und Leid meines Kindes), sondern weil ich mich auf ein Trisomie 21 Kind einfach vorbereiten könnte. Der Schock käme nicht bei der Geburt, ich könnte vorab in ein Forum gehen, mich darauf vorbereiten, wo diese Kinder einfach mehr Förderung brauchen, als andere...


Der Test ist ja nicht nur für das Down Syndrom sondern auch die anderen Trisomien werden getestet. Und die sind ja oft leider gar nicht erst lebensfähig
Das wäre für mich persönlich auch der einzige Grund, wo ich selbst einen Abbruch in Betracht ziehen würde, wenn das kurze Leben mehr Qual für mein Kind bedeuten würde als einen barmherzigen Tod im Mutterleib.
Alaska
18847 Beiträge
22.05.2019 18:27
Zitat von Norimena:

Zitat von Alaska:

Zitat von Christen:

Zitat von Norimena:

Genau aus diesem Grund bin ich ja auch dafür, dass der Harmony Test eine Kassenleistung wird. So kann man schon sehr schnell Gewissheit über einen Chromosomenfehler bekommen und entsprechend handeln.
Da wurde in der Politik ja kürzlich drüber debattiert.



Das fänd ich z.B. auch super. Nicht, weil ich ein Trisomiekind deswegen abtreiben würde (je nach Form und Leid meines Kindes), sondern weil ich mich auf ein Trisomie 21 Kind einfach vorbereiten könnte. Der Schock käme nicht bei der Geburt, ich könnte vorab in ein Forum gehen, mich darauf vorbereiten, wo diese Kinder einfach mehr Förderung brauchen, als andere...


Der Test ist ja nicht nur für das Down Syndrom sondern auch die anderen Trisomien werden getestet. Und die sind ja oft leider gar nicht erst lebensfähig
Das wäre für mich persönlich auch der einzige Grund, wo ich selbst einen Abbruch in Betracht ziehen würde, wenn das kurze Leben mehr Qual für mein Kind bedeuten würde als einen barmherzigen Tod im Mutterleib.


Ich sag ja. Vorbereiten auf Trisomie 21 und "nicht, weil ich ein Kind abtreiben würde (je nach Form und Leid meines Kindes"). Meine Bekannte hat in der 33. Woche ihr Kind "einschläfern" lassen. Trisomie 18 (oder 19?), nicht überlebensfähig, keine Schädeldecke, Missbildungen an den Organen...
Da urteile ich nicht. Das Kind hätte nur gelitten. Ich weiß aber nicht, wie ich in der Situation entschieden hätte, ob ich es normal zur Welt gebracht und es im Arm gehabt hätte, bis es nach ein paar Tagen stirbt (meist werden diese Kinder nicht älter als wenige Tage). Ich weiß es nicht und denk nicht drüber nach. Ich hoffe einfach, dass ich niemals in so eine Situation komme.
FoxMami
2969 Beiträge
22.05.2019 18:37
Ich bin kein Befürworter für Abtreibungen aber das Gesetz geht garnicht! Keiner von uns kann über den Körper einer anderen Frau bestimmen. Wir kennen nicht Ihre Situation, ihren Psychischen Zustand und alles drum herum. Es gibt manchmal Situation, da geht es nicht anders, auch wenn diejenige Frau es sich anders wünschen würde! Psychologische Hilfe und Gespräche vor dem Abtreiben als Pflicht, JA! Aber doch kein Verbot oO.
22.05.2019 18:55
Also ich halte die gesetzlichen Bestimmungen in Deutschland momentan für absolut angemessen. Ein Vorgehen wie in den USA halte ich für nicht geboten , da es zu einer schattenwirtschaft für Abtreibungen führt !
22.05.2019 20:42
Zunächst einmal befürworte ich keine Abtreibung. Besonders beim Thema Spätabtreibung aufgrund von Behinderung werde ich sehr emotional und zuweilen auch unsachlich und unfair den Eltern gegenüber, die das so entschieden haben oder (hypothetisch) so entscheiden würden. Gedanklich , für mich. Ich besitze trotzdem noch so viel Selbstbeherrschung, um meine Meinung dann nicht offen Kund zu tun (also in Form von Vorwürfen/Verurteilung/Unverständnis den Betroffenen gegenüber), denn im Endeffekt stecke ich selbst nicht drin, war noch nie in dieser Situation und bin da einfach von Berufs wegen emotional befangen und kann, darf mir da kein Urteil erlauben. Ich kenne sooo viele tolle und liebenswerte Menschen mit Beeinträchtigungen und finde es furchtbar, dass 99% davon bereits im Mutterleib das Recht auf Leben abgesprochen wurde. Wir haben nicht das Recht, darüber zu entscheiden, welches Leben lebenswert ist und welches nicht. Ich muss aber so fair bleiben und mir eingestehen, dass das für mich so gilt, andere Menschen aber dazu ihre eigenen Gedanken und Standpunkte haben. Das geltende Gesetz gibt den Rahmen vor - nicht ich und meine verschrobene Meinung!

Ich finde Abtreibung selten gerechtfertigt, aber was ich dazu denke, spielt ganz einfach keine Rolle, denn hier muss jeder Mensch seine eigenen Grenzen abstecken. Und an diesem Punkt finde ich es gut, dass Abtreibungen hier bei uns straffrei durchgeführt werden. Wir haben uns dieses Recht hart erkämpft (wie war das noch? "Mein Bauch gehört mir"?) und das ist auch gut so. Ich kann mit meiner Meinung nicht auf Andere schließen. Ein grundsätzliches Verbot würde viele andere Probleme aufwerfen und stünde somit für mich gar nicht erst zur Debatte.
Choco
4203 Beiträge
22.05.2019 20:55
Zitat von Alaska:

Ich hab jetzt auch kurz die Nachrichten überflogen.

Texas hatte einen Politiker, der die Todesstrafe in Betracht gezogen hätte. Das ist seit April vom Tisch (und hätte meiner Meinung nach nie wirklich umgesetzt werden können).
Trump steuert gegen die harten Gesetze bereits dagegen und will, dass die Staaten weiterhin Ausnahmen bei Vergewaltigung und Inzest erlauben.
Die Strafe für einen Arzt liegen im Normalfall bei 10 Jahren (bis zu 99 Jahre, ich denke bei absolut uneinsichtigen Mehrfahchtätern), bei Vergewaltigung gibt es weit aus mehr Jahre.

Ich find, das hört sich schon wieder anders an, als der Eingangspost. Da kann man immer noch drüber streiten, aber alles sehr entschärft.


Das mag alles etwas relativieren, Dennoch ändert es für mich nicht die Bohne den Kopf darüber zu schütteln, dass mehrere Politiker mit Teils absolut gruseligen Kommentaren FÜR diese Gesetze ausgesprochen haben. Und welche Strafen unterm Strich rauskommen ist eine Sache, aber wenn das Strafmaß von vornherein schon den Gleichen Rahmen hat Dann stimmt da irgendwas einfach nicht.
23.05.2019 08:35
Oh man.
Also wie wir es hier zulande handhaben, finde ich schon optimal so. Man kann es bis zur 12. Ssw tun. Danach eben nicht mehr. Punkt.

Mitlerweile gibt es auch genügend Tests mitdenen man schon früh feststellen kann, ob etwas mit dem Kind nicht stimmt. Wobei ich finde dass ein Down-Syndrom keinen Grund darstellt.

Ich persönlich habe es einmal hinter mich bringen müssen aber das hatte medizinische Gründe. Ich habe es quasi auf Rezept bekommen und musste nicht mal zur Beratungsstelle, die in Deutschland ja auch Pflicht ist. Bei mir war es ein zu hohes Läukemie-Risiko beim Embryo und eine Lebenserwartung von höchstens 6 Jahren (nach Berechnungen der Charité). Ich bin froh dass ich die Möglichkeit hatte - denn alles andere wäre noch härter gewesen als der Abbruch. Wobei ich die ersten Wochen kaum damit zurecht kam.

Ich kenne auch 2 weitere Fälle wo abgetrieben wurde aus gründen, wo ich mir an den Kopf packe und denke dass genau diese Fälle verboten gehören. Ohne Grund, einfach weil es nicht passt oder weil Drogen wichtiger sind oder der Mann das so möchte. Das finde ich unfassbar.

Aber generell sollte es nicht verboten werden. Es sollte nur verschärft werden.
zweiermami
479 Beiträge
26.05.2019 16:56
Zitat von Norimena:

Die Todesstrafe gehört abgeschafft!
Und ich finde es traurig, dass in vielen Ländern, Frauen immer noch nicht über ihren Körper bestimmen dürfen.
Wenn man den Frauen ermöglicht in einem medizinischem und sicheren Rahmen, eine Schwangerschaft zu beenden, passieren wenigstens keine tragischen Unfälle mehr.
Weil Gesetz hin oder her, wenn eine Frau ein Kind nicht will, dann wird sie einen Weg finden.
Und das dann unter Umständen mit sehr viel Risiken und Leid verbunden.


Noch dazu, wenn man dann sieht, WER in Alabama für dieses Verbot gestimmt hat!! Das waren durchwegs Männer!! MÄNNER! (Ich glaube, eine einzige Frau war da mit dabei)

Wie kann es sein, daß Männer darüber abstimmen können/ dürfen, was Frauen mit ihrem Körper machen dürfen?

Mel-Ann
5657 Beiträge
26.05.2019 17:33
Besonders schlimm finde ich, dass hier ja immer "Frauen" gesagt wird, aber dass ja gerade in den USA dank fehlender Aufklärung und teilweise regelrechter Verteufelung der Sexualität die Rate von sehr, sehr jungen Müttern extrem hoch ist. Und selbst wenn jetzt so ein 13-, 14-jährige nicht vergewaltigt wurde, sondern nur ganz naiv und dumm war und dachte, sie könnte beim 1. Mal nicht schwanger werden oder ähnliches... der Gedanke, dass man so ein Kind zwingt, ein Kind auszutragen. Puh.
Ich bin wirklich kein Fan von Abtreibungen aber es muss doch immer eine Gewissensentscheidung der einzelnen Frau/ des einzelnen Mädchens sein. Ja, mit viel Begleitung, Beratung und Aufzeigen von Alternativen, bitte. Aber komplette Verbote? Da sind wir ganz schnell wieder beim Ertränken der Neugeborenen, bei "Do it yourself-"Abtreibungen mit der Stricknadel und ähnlichen Gräueln der vergangenen Jahrhunderte.
Tinni2013
3007 Beiträge
26.05.2019 20:24
Ganz ehrlich ich werfe nur kurz ein paar Gedanken ein die ich mir kürzlich gemacht habe nachdem ich meine beste Freundin von ihrer ausscharbung (wohl gemerkt Fehlgeburt) abgeholt habe. Mir ihr lag eine Dame im aufwachraum der privatklinik, die grade ihre 11. Abtreibung hinter sich hatte. Die 11. Geht's noch?
Da denk ich mir schon Leute hier läuft was falsch. Das ist hier einfach zu einfach. Das kann und darf auch nicht sein. Mitbekommen hat meine Freundin es auch nur weil der Arzt wohn völlig wütend war und sie ziemlich angeschrien hat. Es war die 3. Im laufenden Jahr er hat gesagt sie soll nie wieder kommen. Er weigert sich den Eingriff ein weiteres Mal durch zu führen. Sie hat wohl nur gegrinst und gesagt naja dann geht sie halt wo anders hin. Und ob sie gehen könnte dieses ewige rum liegen danach wäre nichts für sie. Leute ganz ehrlich das kanns doch auch nicht sein und da frage ich mich doch ob es hier nicht vllt zu einfach ist.
26.05.2019 20:28
Zitat von Tinni2013:

Ganz ehrlich ich werfe nur kurz ein paar Gedanken ein die ich mir kürzlich gemacht habe nachdem ich meine beste Freundin von ihrer ausscharbung (wohl gemerkt Fehlgeburt) abgeholt habe. Mir ihr lag eine Dame im aufwachraum der privatklinik, die grade ihre 11. Abtreibung hinter sich hatte. Die 11. Geht's noch?
Da denk ich mir schon Leute hier läuft was falsch. Das ist hier einfach zu einfach. Das kann und darf auch nicht sein. Mitbekommen hat meine Freundin es auch nur weil der Arzt wohn völlig wütend war und sie ziemlich angeschrien hat. Es war die 3. Im laufenden Jahr er hat gesagt sie soll nie wieder kommen. Er weigert sich den Eingriff ein weiteres Mal durch zu führen. Sie hat wohl nur gegrinst und gesagt naja dann geht sie halt wo anders hin. Und ob sie gehen könnte dieses ewige rum liegen danach wäre nichts für sie. Leute ganz ehrlich das kanns doch auch nicht sein und da frage ich mich doch ob es hier nicht vllt zu einfach ist.

Oh mein Gott!
Chrysopelea
14620 Beiträge
26.05.2019 20:49
Zitat von Tinni2013:

Ganz ehrlich ich werfe nur kurz ein paar Gedanken ein die ich mir kürzlich gemacht habe nachdem ich meine beste Freundin von ihrer ausscharbung (wohl gemerkt Fehlgeburt) abgeholt habe. Mir ihr lag eine Dame im aufwachraum der privatklinik, die grade ihre 11. Abtreibung hinter sich hatte. Die 11. Geht's noch?
Da denk ich mir schon Leute hier läuft was falsch. Das ist hier einfach zu einfach. Das kann und darf auch nicht sein. Mitbekommen hat meine Freundin es auch nur weil der Arzt wohn völlig wütend war und sie ziemlich angeschrien hat. Es war die 3. Im laufenden Jahr er hat gesagt sie soll nie wieder kommen. Er weigert sich den Eingriff ein weiteres Mal durch zu führen. Sie hat wohl nur gegrinst und gesagt naja dann geht sie halt wo anders hin. Und ob sie gehen könnte dieses ewige rum liegen danach wäre nichts für sie. Leute ganz ehrlich das kanns doch auch nicht sein und da frage ich mich doch ob es hier nicht vllt zu einfach ist.


Das halte ich für einen seltenen Einzelfall. Sowas habe ich noch nie gehört 6nd ich kenne mehrere Frauen die jeweils 1 mal abgetrieben haben aus verschiedenen Gründen. Und mit etwas Abstand denke ich, dass es für jede von ihnen besser war.
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