Mütter- und Schwangerenforum

AD(H)S und Co. - Austausch -

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Nickitierchen
26421 Beiträge
21.04.2021 18:14

Nur in Kürze.
Im Juni wird unser Wirbelwind 9.
Einfache adhs
Hochgradig Legasthenie
Hochbegabt im räumlich visuelle, deswegen unglaublich reizoffen auf allen Kanälen.
Sehr sehr gefühlsstark.
Nässe noch manchmal ein, wenn er stark abgelenkt ist auf allen anderen Kanälen.
Gute Phasen, schlechte Phasen. Homeschooling war schwer, aber ok. Jetzt Schule super. Wechselunterricht der Obergau.

Bekommt Bewegungstherapie nur alle 14tage wegen corona und ab Sommer Konzentrationstraining.
mama2107
3673 Beiträge
21.04.2021 18:57
Zitat von Lealein:

Zitat von mama2107:

Ich habe einen teeny zu bieten(14) . Diagnose unter anderem schweres adhs. Hinzu kommt vermutlich eine Entwicklungsverzögerung/Störung. Das wird bald (nochmals) untersucht. Die alltäglichen Probleme sind definitiv weniger geworden je älter er wurde. Allerdings sind Situationen in denen er, aus welchen Gründen auch immer, überfordert ist jetzt schwerer zu entschärfen allein wegen seiner körpergröße.

Uuuuh spannend... Ich stürze mich gleich mal auf dich mit Fragen
Ist er im Spiel/in einer Aktivität ruhiger geworden?
Umgänglicher mit anderen Kindern (sagt man das noch in dem Alter? )
Könntest du ihn, wenn möglich, alleine mit Freunden ins Freibad lassen?
Ist er eher ruhiger geworden?
Wie sieht es allgemein mit Freunden aus?
Bei Fynn ist es nämlich so, dass er zwar gerne Leute um sich hat, aber irgendwie schafft er es nicht aktiv dazu zugehören und es kommt auch nie aus eigenem Antrieb: ich treff mich mal mit dem. Es ist immer jemand anderes der aktiv werden muss. Ich frage mich, ob das besser wird, wenn er älter ist.

Hi, also die Fragen sind nicht so einfach zu beantworten, da er in der Entwicklung zurück ist und wir nicht genau wissen welche Sachen jetzt nun wirklich ausschließlich auf das adhs zurück zu führen sind und welche mit seinen anderen Baustellen zu tun haben. Er bekommt Medizin seit 5 Jahren das muss man auch dazu sagen. Er ist im spiel( Lego ist seine welt) viel ruhiger geworden und beschäftigt sich manchmal tagelang damit, ab und zu hat er nebenbei Youtube auf dem Handy laufen) aber ansonsten ist von Unruhe oder fehlender Konzentration nichts mehr zu spüren. Wir hatten früher starke Probleme wenn wir zum beispiel einkaufen waren. Da gabs immer Theater. Mittlerweile ist er eine große Hilfe und motzt gar nicht mehr. Ins Freibad mit Kumpels würde ich ihn aber auch jetzt noch nicht alleine lassen, erstens weil er einfach zu oft noch unberechenbar ist und ich angst hätte das er mit jemandem Streit anfängt oä. Er ist sozial definitiv umgänglicher geworden allerdings gibt es auch heute noch so alle drei Monate in der Schule einen Aussetzer wo er einfach nicht mit seinen Gefühlen umgehen kann und z.b weg rennt (in den wald). Er hat leider ausserschulisch auch keine Freunde. Da er auf eine spezielle Schule geht die ca 30 km weit weg ist hat er auch in der Freizeit keinen Kontakt zu seinen Klassenkameraden weil die zu weit weg wohnen. Im großen und ganzen muss ich sagen das er auf jeden Fall viel umgänglich geworden ist. Man aber trotzdem immer bereit sein muss für Überraschungen (bei uns war das größte Problem seine fehlende Impulskontrolle bzw ausraster)
Marsha
606 Beiträge
21.04.2021 23:08
Hallo ihr Lieben,

habe einen erst 5 jährigen mit einer Auffälligkeitsstörung. Darf ich bei euch bleiben?
Seine Therapie beim Kinderpsychologen hat er ersteinmal durch. Demnächst geht es weiter mit Ergotherapie.

Liebe Grüße
Lealein
10265 Beiträge
21.04.2021 23:11
Zitat von Tine91:

Ich merke mir den Thread auch mal
Habe hier bei einigen gelesen, dass sich erste Symptome mit 3 Jahren zeigten und mich würde mal interessieren, welche das waren?

Unser Großer (bald 3) kämpft auch stark mit seiner Impulsivität, geringen Frustrationstoleranz und teilweise auch Aggressivität. Momentan ist es leider besonders ausgeprägt, da er vermutlich mit der neuen Situation seit der Geburt seines kleinen Bruders kämpft. Ich habe mich schön öfter gefragt, ob das alles normale Trotzphase ist oder ob da mehr dahinter steckt.
Mir ist natürlich bewusst, dass eine Diagnose erst später gestellt werden würde. Trotzdem interessiert mich, wie sich das bei euch im Kleinkindalter gezeigt hat.

Ich habe es erst rückblickend erkannt. Er ist mein Erstgeborener und ich war selbst noch sehr jung (19 bei der Geburt) und unerfahren mit Kindern.

Bis 3 war eigentlich auch alles normal. Er hat super geschlafen. Wenig geweint. Nur Körpernähe war nicht seins. Auf dem Arm wäre er niemals eingeschlafen.

Ab dem Kindergartenalter merkte man, dass die emotionalen Aspekte schwierige Formen annahmen (himmelhochjauchzend zu Tode betrübt im stetigen Wechsel). Und das Einnässen und Koten war viele Jahre ein Problem. Obwohl er nie Freunde fand, ging er aber jeden Tag aufs Neue freudestrahlend in die Kita und kam glücklich nach Hause. In der Schule fingen dann die Probleme an. Ich ließ ihn die 1. Klasse wiederholen. Dann zogen wir weit weg und da kam dann die Empfehlung ihn testen zu lassen. Wie Schuppen fiel es mir von den Augen und dennoch musste ich schlucken.
Tzitzi
71 Beiträge
22.04.2021 09:57
Unser Wusel (9 Jahre)war von Geburt an irgendwie anders, aber für uns war er ein normales anstrengendes Baby. Heute nach zwei weiteren Kindern frage ich mich wie wir das überhaupt geschafft haben. Er kam nur in Bewegung zur Ruhe, den ganzen Tag und Nachts erst recht. Tragetuch, Arm, Kinderwagen Hauptsache am Laufen. Wir haben alle Arten von Wiegen, Schaukeln, Bälle durchprobiert nichts ging. Hat schlecht getrunken, viel geschrien, brauchte manuelle Therapie wegen einem geringen Muskeltonus. Aktiver Körperkontakt wollte er nicht, kuscheln war verboten.

Als Kleinkind war er unausgeglichen, bewegte sich geschickt und gleichzeitig unkontrolliert, hatte keine Angst, vor nichts. Abends war er zwei Stunden am Brüllen bevor er es schaffte einzuschlafen. Entspannt war er nur draußen, am Besten im Wald. Er war eigentlich ein sehr soziales Kerlchen, schaffte es aber nur zu einzelnen Kindern eine gute Beziehung aufzubauen.

Ab drei dominierten seine Wutanfälle in denen er auch nicht mehr ansprechbar war. Abends musste er quasi zur Ruhe gezwungen werden, damit er überhaupt irgendwann einschlafen konnte. Ich habe ihn jeden Abend ganz fest im Arm gehalten und ihn ins Ohr geflüstert, während er geschrien und gezappelt hat. (Das ist im Nachhinein die schlimmste Erinnerung)
Irgendwann hatten wir unser ganzes Leben darum aufgebaut, so wenig wie möglich Ausraster zu riskieren. Lego und in seiner Welt konnte er stundenlang spielen, alles andere verweigerte er. Weder Kindergarten, noch Kinderarzt fanden meinen Verdacht auf ADHS naheliegend. Trotzdem führten wir teilweise wöchentlich Problemgespräche.

In der Schule war das soziale Verhalten sogar erstmal gar nicht das Problem. Er verweigerte schriftliche Aufgaben, wurde mit nichts fertig, Hausaufgaben waren der Horror. Deswegen bin ich erst zur Lerntherapeutin LRS ausschließen. Ihr Fazit, er kann das locker, aber schafft es überhaupt nicht sich zu fokussieren. Also sind wir weiter zur Kinderpsychiatrischen Praxis. Das Ergebnis war eindeutig und die Tabletten unsere Rettung. Wir waren schon vorher wegen seiner motorischen Probleme (stürzte viel) bei der Ergotherapie und machten dann dort mit Konzentrationstraining direkt weiter. Weil er sich mit seinen Wutanfällen inzwischen auch sozial ins Abseits befördert hat fingen wir noch eine Verhaltenstherapie an.

Inzwischen wissen wir, dass er neben dem ADHS, eine Regulierungsstörung, auch noch Wahrnehmungsstörungen hat und nur knapp unter der Hochbegabung liegt.

Er hat einen sehr guten Freund. Mit dem kann ich ihn auch alleine spielen lassen, weil er ihn auch wieder gut beruhigen kann. Mit anderen will er eigentlich gar nicht spielen. Das große Drama kommt nach dem Sommer, weil die beiden auf unterschiedliche Schulen kommen
In größeren Gruppen bin ich meist etwas unentspannt, weil ich weiß dass ihm das schnell zu viel wird.
Alleine ins Schwimmbad wäre für mich noch lange undenkbar, alleine schon weil er absolute Panik vor Wasser am Kopf hat und durch die motorischen Probleme auch noch nicht sicher Schwimmen kann.
Sonst ist er sehr selbstständig, läuft seit der ersten Klasse 1,5 km alleine zur Schule, geht selbstständig einkaufen,...
Generell wird alles leichter seit dem er es selber machen kann, Haare waschen, Zähne putzen, Nägel schneiden.....
Leider haben wir nachts noch große Probleme mit dem Trocken sein und generell mit Körperkontakt. Dafür war Distanzunterricht ein Traum, noch nie hatte ich so ein glückliches und entspanntes Kind.

Was jetzt davon alles am ADHS oder an den anderen Problemen liegt ist schwer einzuordnen. Viele sehen in ihm auch autistische Züge Egal, wir versuchen das Beste draus zu machen.
JennyD
1810 Beiträge
22.04.2021 11:27
Hallo,
Ich würde mich euch auch gerne anschließen.
Mein Wirbelwind ist 8 Jahre alt und hat ADHS mit einer sozial-emotionalen Störung. Die Diagnose haben wir seit April 2020 und seit Dezember bekommt er Medikamente. Hier ist die sozial-emotionale Komponente besonders ausgeprägt mit vielen nicht zu kontrollierenden Wutausbrüchen bei denen er dann auch schon mal um sich schlägt,tritt usw. Dazu kommt eine schlechte bis fehlende Impulskontrolle. Das ist durch die Medikamente alles wesentlich besser und entspannter geworden und er fühlt sich in seiner Haut wesentlich wohler.
Grade sitzt er ohne zu motzen an seinen homeschooling Aufgaben. Das war vorher ohne Medikamente undenkbar. Da habe ich mir für 1 Arbeitsblatt gut und gerne 1-3 Stunden den Mund dusselig geredet,gepredigt und ihn leider auch das ein oder andere Mal angeschrieen und die Fassung verloren.
Jaspina1
2357 Beiträge
22.04.2021 16:01
Ich habe mal eine Frage an alle, die eine Diagnose haben.
Wir sind ja gerade in der Diagnostik und wir haben gerade diverse Fragebögen ausgefüllt. Einige Aspekte beim Adhs-Fragebogen waren passend (meidet Aufgaben, für die er sich konzentrieren muss, Impulsivität, redet rein, denkt viel, ist wahrnehmungsoffen), aber ganz viele auch nicht. Er ist weder hyperaktiv noch ein typisches Träumerle. Also ich begleite ihn enger als seine Schwester, aber er schafft es doch mit 8 selbstständig aus dem Haus zu kommen, geht auch selbstständig einkaufen und zur Schule.
Bisher haben wir einfach gedacht, dass er gefühlsstark ist mit Tendenz zur Hochbegabung in einigen Bereichen.
Wurde euer Kind als Adhs diagnostiziert obwohl nur wenige Aspekte auf dem Fragebogen gepasst haben? Und wie steht ihr generell zu diesen Diagnosen?
Mir fallen halt immer die vielen Fehldiagnosen ein. Z.B. wird Hochbegabung oft für Adhs gehalten. Auch überschneidet sich alles mit Gefühlsstark....
Lealein
10265 Beiträge
22.04.2021 16:08
Zitat von Jaspina1:

Ich habe mal eine Frage an alle, die eine Diagnose haben.
Wir sind ja gerade in der Diagnostik und wir haben gerade diverse Fragebögen ausgefüllt. Einige Aspekte beim Adhs-Fragebogen waren passend (meidet Aufgaben, für die er sich konzentrieren muss, Impulsivität, redet rein, denkt viel, ist wahrnehmungsoffen), aber ganz viele auch nicht. Er ist weder hyperaktiv noch ein typisches Träumerle. Also ich begleite ihn enger als seine Schwester, aber er schafft es doch mit 8 selbstständig aus dem Haus zu kommen, geht auch selbstständig einkaufen und zur Schule.
Bisher haben wir einfach gedacht, dass er gefühlsstark ist mit Tendenz zur Hochbegabung in einigen Bereichen.
Wurde euer Kind als Adhs diagnostiziert obwohl nur wenige Aspekte auf dem Fragebogen gepasst haben? Und wie steht ihr generell zu diesen Diagnosen?
Mir fallen halt immer die vielen Fehldiagnosen ein. Z.B. wird Hochbegabung oft für Adhs gehalten. Auch überschneidet sich alles mit Gefühlsstark....

Du siehst es ja hier an den Beschreibungen der anderen, dass ADHS nicht gleich ADHS ist. Es ist also gut möglich, dass manche Bereiche für euch/ihn gar nicht problematisch sind.
Was die Fehldiagnosen anbelangt: ist das wirklich so oder ist das dieses "früher gab es das nicht. Heute hat das jeder"?
Ich gehe mal davon aus, dass die Ärzte keine Prämien für ADHS-Diagnosen bekommen.
Allen voran wollen sie die Probleme einordnen. Wenn du Zweifel hast, würde ich das unbedingt beim Arzt auch offen kommunizieren. Die werden sicherlich dem nachgehen.
Jaspina1
2357 Beiträge
22.04.2021 16:28
Zitat von Lealein:

Zitat von Jaspina1:

Ich habe mal eine Frage an alle, die eine Diagnose haben.
Wir sind ja gerade in der Diagnostik und wir haben gerade diverse Fragebögen ausgefüllt. Einige Aspekte beim Adhs-Fragebogen waren passend (meidet Aufgaben, für die er sich konzentrieren muss, Impulsivität, redet rein, denkt viel, ist wahrnehmungsoffen), aber ganz viele auch nicht. Er ist weder hyperaktiv noch ein typisches Träumerle. Also ich begleite ihn enger als seine Schwester, aber er schafft es doch mit 8 selbstständig aus dem Haus zu kommen, geht auch selbstständig einkaufen und zur Schule.
Bisher haben wir einfach gedacht, dass er gefühlsstark ist mit Tendenz zur Hochbegabung in einigen Bereichen.
Wurde euer Kind als Adhs diagnostiziert obwohl nur wenige Aspekte auf dem Fragebogen gepasst haben? Und wie steht ihr generell zu diesen Diagnosen?
Mir fallen halt immer die vielen Fehldiagnosen ein. Z.B. wird Hochbegabung oft für Adhs gehalten. Auch überschneidet sich alles mit Gefühlsstark....

Du siehst es ja hier an den Beschreibungen der anderen, dass ADHS nicht gleich ADHS ist. Es ist also gut möglich, dass manche Bereiche für euch/ihn gar nicht problematisch sind.
Was die Fehldiagnosen anbelangt: ist das wirklich so oder ist das dieses "früher gab es das nicht. Heute hat das jeder"?
Ich gehe mal davon aus, dass die Ärzte keine Prämien für ADHS-Diagnosen bekommen.
Allen voran wollen sie die Probleme einordnen. Wenn du Zweifel hast, würde ich das unbedingt beim Arzt auch offen kommunizieren. Die werden sicherlich dem nachgehen.


Ich hatte letztens sogar eine Broschüre in der Hand, wo Hochbegabung und Adhs verglichen wurden, weil es wohl oft Fehldiagnosen gibt.
Mir war der Fragebogen auch sehr starr - wir haben einiges davon kommentiert und ergänzt und gestrichen.
Dann kenne ich einige Geschichten persönlich von Autisten, die für Adhs-ler gehalten und mit Ritalin behandelt wurden, von HB Kindern, die bei der ersten Diagnostik einen IQ von 80 hatten, weil sie verweigert haben, weil ihnen der Test zu doof war, beim zweiten Test Jahre später lag der IQ dann über 135. Von einem Kind, dass angeblich eine Sprachstörung hatte, weil es einen Sprachtest mit Quatschwörtern verweigert hat (auch ein Autist) ....zudem hatte ich in anderen medizinischen Bereichen schon soooo oft Fehler (die mir z.B. eine Nach-OP eingebracht haben), so dass ich vielleicht auch dadurch sehr kritisch bin.
Auch die Überschneidungen mit gefühlsstark und hochsensibel sind ja sehr stark nur dass beides bei der Abklärung keine Rolle spielt, weil es nicht in den Katalogen drinsteht und keine Krankheit ist.
Deswegen frag ich hier in die Runde nach einer Einschätzung als wie "sicher" ihr die Diagnose adhs annehmt, oder ob ihr manchmal zweifelt, ob es wirklich das ist oder doch etwas anderes....
Auch würde mich interessieren, ob es bei euch mehr Testungen gab ausser die Fragebögen...
Tzitzi
71 Beiträge
22.04.2021 16:44
Bei uns gab es Fragebögen an jedes Elternteil und die Lehrerin und verschiedene Testtermine (IQ, Konzentration, LRS, weiter erinnere ich mich gerade nicht) sowie Gesprächstermine mit Eltern und Kind und jeweils alleine.

Ja, teilweise fühle ich mich unsicher mit der Diagnose, eben weil die Übergänge fließend sind und bei ihm alles in Frage kommt. Inzwischen ist mir die Diagnose egal, solange er die bestmögliche Hilfe bekommt. Ein Grund warum ich das ADHS kaum bezweifle ist die Wirkung des Ritalin. Es ist ein enormer Unterschied, ob er seine Tablette genommen hat oder nicht. Er schafft plötzlich Dinge spielend, die früher die absolute Quälerei waren. Er ist so viel entspannter, ausgeglichener und glücklicher als ohne Tablette.
Engelchen1975
3671 Beiträge
22.04.2021 17:46
Entscheiden eure "älteren" Kinder selber,ob sie Medikamente nehmen wollen?
Pusteblume13
20309 Beiträge
22.04.2021 18:43
Wir waren mit Jonas beim Kinderarzt, dieser hat uns dann zur Kinderpsychologen geschickt. Dort hat Jonas dann verschiedene Tests in 2 Stunden machen müssen. Bei Jonas war es Konzentration, LRS und IQ

Jonas hat einen IQ von 110. Hat aber eine LSR und eine Konzentrationsschwäche. Diese wird bei ihm als ADS ausgelgt.

Bei Jonas ist das Hauptproblem, dass er sich nicht konzentrieren kann und gerne durch die Weltegschichte schaut, anstelle von seinen Arbeitsblättern zu bearbeiten.
Fachlich ist er super dabei, genauso wie in Mathe. Das ist für ihn ein Klecks.
Aber dadurch das er keine Konzentration hat, kommt er im Lesen immer durcheinander, beim schreiben selbst hat er keine Probleme.

Wir geben Jonas seit längerer Zeit Omega3 und Omega6. Und es scheint ihm wirklich gut zu helfen. Ansonsten bekommt er Ergo. Mehr ist derzeit nicht für ihn geplant. Da er sonst keine größere Probleme hat.
Lealein
10265 Beiträge
22.04.2021 18:43
Zitat von Jaspina1:

Zitat von Lealein:

Zitat von Jaspina1:

Ich habe mal eine Frage an alle, die eine Diagnose haben.
Wir sind ja gerade in der Diagnostik und wir haben gerade diverse Fragebögen ausgefüllt. Einige Aspekte beim Adhs-Fragebogen waren passend (meidet Aufgaben, für die er sich konzentrieren muss, Impulsivität, redet rein, denkt viel, ist wahrnehmungsoffen), aber ganz viele auch nicht. Er ist weder hyperaktiv noch ein typisches Träumerle. Also ich begleite ihn enger als seine Schwester, aber er schafft es doch mit 8 selbstständig aus dem Haus zu kommen, geht auch selbstständig einkaufen und zur Schule.
Bisher haben wir einfach gedacht, dass er gefühlsstark ist mit Tendenz zur Hochbegabung in einigen Bereichen.
Wurde euer Kind als Adhs diagnostiziert obwohl nur wenige Aspekte auf dem Fragebogen gepasst haben? Und wie steht ihr generell zu diesen Diagnosen?
Mir fallen halt immer die vielen Fehldiagnosen ein. Z.B. wird Hochbegabung oft für Adhs gehalten. Auch überschneidet sich alles mit Gefühlsstark....

Du siehst es ja hier an den Beschreibungen der anderen, dass ADHS nicht gleich ADHS ist. Es ist also gut möglich, dass manche Bereiche für euch/ihn gar nicht problematisch sind.
Was die Fehldiagnosen anbelangt: ist das wirklich so oder ist das dieses "früher gab es das nicht. Heute hat das jeder"?
Ich gehe mal davon aus, dass die Ärzte keine Prämien für ADHS-Diagnosen bekommen.
Allen voran wollen sie die Probleme einordnen. Wenn du Zweifel hast, würde ich das unbedingt beim Arzt auch offen kommunizieren. Die werden sicherlich dem nachgehen.


Ich hatte letztens sogar eine Broschüre in der Hand, wo Hochbegabung und Adhs verglichen wurden, weil es wohl oft Fehldiagnosen gibt.
Mir war der Fragebogen auch sehr starr - wir haben einiges davon kommentiert und ergänzt und gestrichen.
Dann kenne ich einige Geschichten persönlich von Autisten, die für Adhs-ler gehalten und mit Ritalin behandelt wurden, von HB Kindern, die bei der ersten Diagnostik einen IQ von 80 hatten, weil sie verweigert haben, weil ihnen der Test zu doof war, beim zweiten Test Jahre später lag der IQ dann über 135. Von einem Kind, dass angeblich eine Sprachstörung hatte, weil es einen Sprachtest mit Quatschwörtern verweigert hat (auch ein Autist) ....zudem hatte ich in anderen medizinischen Bereichen schon soooo oft Fehler (die mir z.B. eine Nach-OP eingebracht haben), so dass ich vielleicht auch dadurch sehr kritisch bin.
Auch die Überschneidungen mit gefühlsstark und hochsensibel sind ja sehr stark nur dass beides bei der Abklärung keine Rolle spielt, weil es nicht in den Katalogen drinsteht und keine Krankheit ist.
Deswegen frag ich hier in die Runde nach einer Einschätzung als wie "sicher" ihr die Diagnose adhs annehmt, oder ob ihr manchmal zweifelt, ob es wirklich das ist oder doch etwas anderes....
Auch würde mich interessieren, ob es bei euch mehr Testungen gab ausser die Fragebögen...

Soweit habe ich gerade echt nicht gedacht. das ist natürlich fatal. Aber wie (Sorry, Name vergessen) sagte: spätestens bei der Medikamentenvergabe wird es klar (wäre naturlich gut, wenn es nicht soweit kommen muss). Und auch bei uns war es so, dass es Gespräche gab, das Kind hatte auch Gespräche alleine. Ein Psychologe wird hoffentlich den Unterschied erkennen können.
Ich habe die Diagnose jedenfalls nicht in Frage gestellt, aber uns passt auch sehr vieles in unterschiedlicher Ausprägung. Aber gut zu wissen.
Lealein
10265 Beiträge
22.04.2021 18:50
Zitat von Engelchen1975:

Entscheiden eure "älteren" Kinder selber,ob sie Medikamente nehmen wollen?

Ja. Es ist schließlich sein Körper und er fühlt, ob es ihm gut tut oder nicht. Wir mussten jetzt die Dosis erhöhen und da habe ich ihn auch gefragt, ob er damit einverstanden ist.
Erinnern muss ich ihn aber meist sie zu nehmen. Er vergisst es schlicht und ergreifend. Das Risperdal was er mittags und abends nehmen sollte, nimmt er inzwischen nur nach Bedarf. Er hatte öfter über Bauchweh und Kopfweh geklagt und das stand unserer Meinung nach mit diesem Medikament in Zusammenhang. Wenn nach der Schule weitere Termine anstehen, wie gestern das Volleyballtraining, dann nimmt er dieses zusätzlich. Nicht weil er muss, sondern weil es ihm hilft.
Wir haben auch ganz klar kommuniziert was das Ziel ist. Er soll mit Hilfe dieser Medikation zum einen den Tag bewältigen können und die Möglichkeit bekommen Strategien zu entwickeln wie er mit den Emotionen umgehen kann. Daher geht er auch regelmäßig zum Psychologen. Da dies gut läuft, sind wir da nur noch alle 2 Wochen und nicht mehr jede Woche.
Lealein
10265 Beiträge
22.04.2021 19:03
Zitat von mama2107:

Zitat von Lealein:

Zitat von mama2107:

Ich habe einen teeny zu bieten(14) . Diagnose unter anderem schweres adhs. Hinzu kommt vermutlich eine Entwicklungsverzögerung/Störung. Das wird bald (nochmals) untersucht. Die alltäglichen Probleme sind definitiv weniger geworden je älter er wurde. Allerdings sind Situationen in denen er, aus welchen Gründen auch immer, überfordert ist jetzt schwerer zu entschärfen allein wegen seiner körpergröße.

Uuuuh spannend... Ich stürze mich gleich mal auf dich mit Fragen
Ist er im Spiel/in einer Aktivität ruhiger geworden?
Umgänglicher mit anderen Kindern (sagt man das noch in dem Alter? )
Könntest du ihn, wenn möglich, alleine mit Freunden ins Freibad lassen?
Ist er eher ruhiger geworden?
Wie sieht es allgemein mit Freunden aus?
Bei Fynn ist es nämlich so, dass er zwar gerne Leute um sich hat, aber irgendwie schafft er es nicht aktiv dazu zugehören und es kommt auch nie aus eigenem Antrieb: ich treff mich mal mit dem. Es ist immer jemand anderes der aktiv werden muss. Ich frage mich, ob das besser wird, wenn er älter ist.

Hi, also die Fragen sind nicht so einfach zu beantworten, da er in der Entwicklung zurück ist und wir nicht genau wissen welche Sachen jetzt nun wirklich ausschließlich auf das adhs zurück zu führen sind und welche mit seinen anderen Baustellen zu tun haben. Er bekommt Medizin seit 5 Jahren das muss man auch dazu sagen. Er ist im spiel( Lego ist seine welt) viel ruhiger geworden und beschäftigt sich manchmal tagelang damit, ab und zu hat er nebenbei Youtube auf dem Handy laufen) aber ansonsten ist von Unruhe oder fehlender Konzentration nichts mehr zu spüren. Wir hatten früher starke Probleme wenn wir zum beispiel einkaufen waren. Da gabs immer Theater. Mittlerweile ist er eine große Hilfe und motzt gar nicht mehr. Ins Freibad mit Kumpels würde ich ihn aber auch jetzt noch nicht alleine lassen, erstens weil er einfach zu oft noch unberechenbar ist und ich angst hätte das er mit jemandem Streit anfängt oä. Er ist sozial definitiv umgänglicher geworden allerdings gibt es auch heute noch so alle drei Monate in der Schule einen Aussetzer wo er einfach nicht mit seinen Gefühlen umgehen kann und z.b weg rennt (in den wald). Er hat leider ausserschulisch auch keine Freunde. Da er auf eine spezielle Schule geht die ca 30 km weit weg ist hat er auch in der Freizeit keinen Kontakt zu seinen Klassenkameraden weil die zu weit weg wohnen. Im großen und ganzen muss ich sagen das er auf jeden Fall viel umgänglich geworden ist. Man aber trotzdem immer bereit sein muss für Überraschungen (bei uns war das größte Problem seine fehlende Impulskontrolle bzw ausraster)

Aber alles in allem scheint es schon so zu sein, dass das Alter wesentlich zur Entspannung der Probleme führt.
Das ist wirklich sehr schade mit den Freunden. Stört ihn das denn, dass er keine Freunde hat mit denen er sich treffen kann?
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