Mütter- und Schwangerenforum

Ältere Geschwister dabei haben bei der Geburt?

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07.02.2019 11:03
Zitat von Obsidian:

Nein, ich finde nicht, dass hier so getan wird. Wobei ich übrigens bei meiner letzten Geburt an diese Schilderung nah ran gekommen bin...
Es ist total schön dass viele Geburten hier ohne große Schmerzen und alles was dazu gehört stattgefunden haben. Dennoch kann die Erfahrung und das Miterleben dieses Vorgangs für Kinder traumatisch sein. Ich kann jetzt auch nicht sehen, dass jemand irgendetwas anders geschrieben hätte. Wirklich nicht.


Doch, ich lese das durchaus auch, dass hier vermehrt eine Geburt als grundsätzlich schlimm und traumatisch hingestellt wird.
07.02.2019 11:10
Zitat von KRÄTZÄ:

Zitat von Amalthea:

Zitat von KRÄTZÄ:

Also ICH habe deutlich mehr und länger gelitten, als ich Norovirus hatte. Da war mein Kind auch dabei. und auch, als ich mir die Fingerkuppe halb abgeschnitten habe...

Wie gesagt: Keiner setzt das Kind unten mit dem Fanghandschuh hin. Und jeder wird sein Kind sehr gut kennen und einschätzen können. Keine Frau wird ihr ängstliches Kind dabei sein lassen. Keine lässt es nach dem Muttermund tasten oder die Pfütze aufwischen. Aber kurz durch den Türspalt schauen zB? Ich seh das Problem null.

Krankheiten & Verletzungen lassen sich aber nicht vermeiden. Die sucht man sich ja nicht aus.

Warum sollte ein Kind bei der Geburt dabei sein wollen? Vielleicht weil manche Mütter sich das auch unbewusst von Ihnen erwarten? Interessiert mich nur...meine Kiddies hätten das niemals gewollt genauso wenig wie ich.


Ne Geburt lässt sich meistens auch eher schlecht vermeiden.
Ich lagere mein Kind ja auch nicht jedes Mal aus, wenn es mir schlecht geht, will ich damit sagen. Und mir persönlich ging es eben in ihrer Anwesenheit schon deutlich deutlich schlechter als bei der Geburt.

Weil sie es wollen. Liebe zum Geschwisterkind, Neugier, Familiengefühl, Zugehörigkeit. Ganz bestimmt nicht, weil Mütter das erwarten.
Kinder und Familiengefüge sind alle unterschiedlich.

Ok...ja, hab mich etwas falsch ausgedrückt. Aber du weißt wie ich es meine...

Ich kann mir das gar nicht vorstellen das meine Kinder dabei wären wenn ich gebäre, genauso wenig meine Mutter, Geschwister usw. Da ist bei mir so ne Barriere oder ne Schamgrenze die ich nicht überschreiten wollte und könnte. Aber ich denke da tickt jeder anders.
07.02.2019 11:11
Zitat von Cookie88:

Nein. Da hätte ich mich nie im Leben auf die Geburt einlassen können und ich hätte meine Kinder auch nie so einem traumatischen Erlebnis freiwillig ausgesetzt, weder mit 1 noch mit 9 Jahren. Einfach nein. Kinder haben dabei nichts verloren meiner Meinung nach.
Ich glaube ich würde das auch so sehen. Wenn es sich nicht vermeiden lässt, keine Betreuung etc., dann ja. Aber ansonsten eher NEIN.
Obsidian
15967 Beiträge
07.02.2019 11:13
Zitat von KRÄTZÄ:

Zitat von Obsidian:

Nein, ich finde nicht, dass hier so getan wird. Wobei ich übrigens bei meiner letzten Geburt an diese Schilderung nah ran gekommen bin...
Es ist total schön dass viele Geburten hier ohne große Schmerzen und alles was dazu gehört stattgefunden haben. Dennoch kann die Erfahrung und das Miterleben dieses Vorgangs für Kinder traumatisch sein. Ich kann jetzt auch nicht sehen, dass jemand irgendetwas anders geschrieben hätte. Wirklich nicht.


Doch, ich lese das durchaus auch, dass hier vermehrt eine Geburt als grundsätzlich schlimm und traumatisch hingestellt wird.


Vielleicht ist das einfach auch individuelles lesen wenn man an die Sache mit verschiedener Meinung rangeht. Ich lese hier mehr raus, dass Geburten verharmlost werden
07.02.2019 11:14
Zitat von Obsidian:

Zitat von KRÄTZÄ:

Zitat von Obsidian:

Nein, ich finde nicht, dass hier so getan wird. Wobei ich übrigens bei meiner letzten Geburt an diese Schilderung nah ran gekommen bin...
Es ist total schön dass viele Geburten hier ohne große Schmerzen und alles was dazu gehört stattgefunden haben. Dennoch kann die Erfahrung und das Miterleben dieses Vorgangs für Kinder traumatisch sein. Ich kann jetzt auch nicht sehen, dass jemand irgendetwas anders geschrieben hätte. Wirklich nicht.


Doch, ich lese das durchaus auch, dass hier vermehrt eine Geburt als grundsätzlich schlimm und traumatisch hingestellt wird.


Vielleicht ist das einfach auch individuelles lesen wenn man an die Sache mit verschiedener Meinung rangeht. Ich lese hier mehr raus, dass Geburten verharmlost werden


Es ist die eigene Filterbrille.

Du liest es mit Deiner Trauma-Brille.
Und ich mit meiner Traumgeburt-Brille.
07.02.2019 11:15
Wichtig ist aber, dass jede Seite versteht, dass ihre Seite nicht Allgemeingültigkeit besitzt.
Und das fehlt mir etwas bei der Trauma-Seite.
Möhne
1826 Beiträge
07.02.2019 11:17
Zitat von Amalthea:

Krankheiten & Verletzungen lassen sich aber nicht vermeiden. Die sucht man sich ja nicht aus.

Warum sollte ein Kind bei der Geburt dabei sein wollen? Vielleicht weil manche Mütter sich das auch unbewusst von Ihnen erwarten? Interessiert mich nur...meine Kiddies hätten das niemals gewollt genauso wenig wie ich.


Da komm ich doch mal aus meiner sonst ganz stillen Ecke...

Meine Tochter (4) hat schon mehrfach geäußert, dass sie bei der Geburt des Geschwisterkindes (was nicht mal existent ist, davon ab ) gerne zugucken möchte. Weil sie es spannend findet, weil es ihr Geschwisterchen ist, weil sie sehen möchte, wie das Baby rauskommt - alles O-Ton und ähnliche andere Gründe.
Und NEIN, ich würde sie nicht dabei haben wollen und sie wird auch nicht dabei sein, sollte der Fall irgendwann mal eintreten - deshalb hat sie den Wunsch sicherlich nicht von einer unbewussten Erwartung von mir.
Das wollte ich nur einwerfen... Kinder sind unterschiedlich, meine Tochter interessiert sich grundsätzlich sehr und auch sehr genau für naturwissenschaftliche Vorgänge jeglicher Art (plump gesagt) und ich glaube auch nicht, dass entsprechend vorbereitet und mit eigener Bezugsperson, das sie (sie konkret, das gilt nicht gleichermaßen für jedes Kind), traumarisiert da raus gehen würden. Für mich ist es wie gesagt trotzdem keine Möglichkeit, ich möchte keine weitere Person dabei haben (die dann auf das Kind achtet), ich könnte nicht ausreichend abschalten, ich hätte trotzdem Sorge, dass es hektische Notfallsituation entsteht usw., alles schon genannt worden.
Aber seid doch nicht so pauschalisierend, wertend und unterstellend - in keine der Richtungen.

Eine Freundin von mir wollte ihre Tochter bei der zweiten Geburt dabei haben. Ohne den expliziten Wunsch des Kindes, ohne Vorbereitung, ohne Bezugsperson usw. DAS finde ich fahrlässig und DA würde mich eine Traumarisierung nicht wundern.

EDIT: Da war Krätzä schneller mit der letzten Aussage
07.02.2019 11:21
Zitat von Bauernschnitte:

Zitat von sabea:

Zitat von Bauernschnitte:

Zitat von Cookie88:

...


So ein Quatsch


Ob das Kind da Schaden von sich trägt, lässt sich dann eh erst einige Jahre später sagen.
Ich habe mal mit 19 Jahren 2 Geburten erlebt (Praktikum Krankenhaus) und es hat mich in dem Alter schon extrem geschockt, wenn nicht sogar leicht traumatisiert. Und ich würde mich jetzt nicht als sonderlich zimperlich oder sensibel bezeichnen. Dann frage ich mich, was das mit Kindern macht.
Klar werden die danach sagen "woah toll, schön" etc.
Aber ich denke ernsthaft, dass es sehr traumatisch für Kinder sein kann.

Aber was soll's. Ist ja eh Quatsch


Du denkst, du glaubst… Du kannst denken und glauben was du möchtest, aber einfach mal alle über einen Kamm zu scheren und pauschal zu sagen, jedes Kind ist davon traumatisiert -

Du kennst doch die anderen Mütter beziehungsweise Familien und deren Kinder gar nicht?! Und jede einzelne Geburt ist doch unterschiedlich ... schön für deine Behauptungen und Pauschalisierungen .


Lies doch erstmal richtig.
Ich denke, es KANN ein Kind ganz schön traumatisieren.
Ich habe nirgendwo geschrieben, jedes Kind hat danach sicher nen Schlag weg.
Und natürlich denke ich (im Gegensatz zu anderen Menschen... )
Und ich DENKE, lieber sagt man, dass man denkt/glaubt, als andere, die vorgeben, alles zu WISSEN und meinen, sie hätten die Weisheit mit Suppenkellen gefressen.
07.02.2019 11:24
Zitat von KRÄTZÄ:

Wichtig ist aber, dass jede Seite versteht, dass ihre Seite nicht Allgemeingültigkeit besitzt.
Und das fehlt mir etwas bei der Trauma-Seite.


Es geht einfach darum, dass man es bei keinem Kind vorher abschätzen kann, wie es sich auswirkt.
Und das wollen hier manche nicht einsehen. Und das fehlt mir hier.
Dieses "ich weiß, wie mein Kind da reagiert". Nein! Weiß man vorher nicht.
shelyra
69243 Beiträge
07.02.2019 11:29
Ich hätte aber, besonders bei kleineren kindern, angst dass diese "eine art hass" auf das geschwisterchen entwickeln da das kleine der geliebten mama schmerzen zugefügt hat (und jede geburt ist schmerzhaft. Ganz ohne geht es doch nicht... ), sie gequält hat (und sei es nur die kurze presswehenphase).
Kleine kinder übertragen sowas ja schnell auf andere.
Alaska
19157 Beiträge
07.02.2019 11:36
Zitat von sabea:

Zitat von KRÄTZÄ:

Wichtig ist aber, dass jede Seite versteht, dass ihre Seite nicht Allgemeingültigkeit besitzt.
Und das fehlt mir etwas bei der Trauma-Seite.


Es geht einfach darum, dass man es bei keinem Kind vorher abschätzen kann, wie es sich auswirkt.
Und das wollen hier manche nicht einsehen. Und das fehlt mir hier.
Dieses "ich weiß, wie mein Kind da reagiert". Nein! Weiß man vorher nicht.


Das ist der Punkt.
Und, dass absolut niemand vorher sehen kann, wie eine Geburt abläuft. Ich hab zwei absolute Traumgeburten hinter mir und trotzdem weiß ich nicht, ob ich bei einer dritten Geburt nochmal so viel Glück hätte oder ob nicht doch eine unerwartete Komplikation auftritt. Deswegen hab ich vor jeder Geburt... nicht Angst, aber Respekt schon. Es ist eine Geburt. Früher mit einer wahnsinnig hohen Totenrate. Dass die abgemildert wurde liegt an unseren guten Krankenhäusern und der guten medizinischen Versorgung. Trotzdem bleibt immer eine Restgefahr.

Ich steh deswegen Hausgeburten schon kritisch gegenüber. Aber dann nicht wenigstens das Verantwortungsbewusstsein auf die eigenen Kinder zu übertragen, da fehlt mir jegliches Verständnis für. Ich teste an meinen Kindern nicht aus, ob sie das packen oder nicht.
Über eine Situation aufzuklären und auf eine Geburt vorbereiten sind nochmals andere Dinge, als plötzlich mitten in einer Geburt zu stehen.
Beispiel: ich wurde als Sanitätshelfer gut ausgebildet und wusste, was ich bei welcher Verletzung machen muss.
Das erste Mal an einen Unfall zu fahren und zu sehen, dass man der erste ist der anhält: darauf bereitet einen nichts und niemand vor.
Schnecke510
7213 Beiträge
07.02.2019 11:37
Noch ein anderer Gedanke...

Ich fand meine Geburten jetzt nicht toll, aber ich bin generell recht hart im Nehmen. Ich habe sicher nicht rumgeschrien oder so (ich schreie nur, wenn ich mich ärgere! ). Aber ja, ein wenig leidend sah ich sicherlich aus. Wenn auch bestimmt nicht so sehr leidend wie nach meiner Augenlidstraffung. Da haben mich die Kinder ja auch gesehen.

Aber der Unterschied ist doch diese generelle Entwürdigung, die man als Frau in den Krankenhäusern erlebt. Geburt ist eine Sache, aber erklär mal einem Kind, dass alle halbe Stunde ein anderer Mensch kommt, der der Mama ganz tief ins Geschlechtsteil fasst, was oftmals weher tut als die Geburt. Erklär dem Kind mal, dass sich jemand mit voller Kraft auf den Bauch wirft, was auch weher tut als die Geburt an sich. Erklär dem Kind mal, dass du als werdende Mutter ein Kostenfaktor für das KH bist, weshalb die Leute dich anschreien, damit du schneller presst. Das ist es doch, was noch unerträglicher ist als die Geburt selbst.

Und bei der Augenlidstraffung konnte ich astrein erklären, warum das so war und warum ich nun so aussehe. Warum die Bediensteten im KH sich bei einer Geburt so verhalten, kann man mit normalem Menschenverstand nicht astrein erklären.
07.02.2019 11:38
Meine Geburt hatte null (!) entwürdigendes. Null. Mir tut es für jeden leid, der das erleben musste. Aber das ist wieder zu Allgemeingültig.
Alaska
19157 Beiträge
07.02.2019 11:39
Zitat von Schnecke510:

Noch ein anderer Gedanke...

Ich fand meine Geburten jetzt nicht toll, aber ich bin generell recht hart im Nehmen. Ich habe sicher nicht rumgeschrien oder so (ich schreie nur, wenn ich mich ärgere! ). Aber ja, ein wenig leidend sah ich sicherlich aus. Wenn auch bestimmt nicht so sehr leidend wie nach meiner Augenlidstraffung. Da haben mich die Kinder ja auch gesehen.

Aber der Unterschied ist doch diese generelle Entwürdigung, die man als Frau in den Krankenhäusern erlebt. Geburt ist eine Sache, aber erklär mal einem Kind, dass alle halbe Stunde ein anderer Mensch kommt, der der Mama ganz tief ins Geschlechtsteil fasst, was oftmals weher tut als die Geburt. Erklär dem Kind mal, dass sich jemand mit voller Kraft auf den Bauch wirft, was auch weher tut als die Geburt an sich. Erklär dem Kind mal, dass du als werdende Mutter ein Kostenfaktor für das KH bist, weshalb die Leute dich anschreien, damit du schneller presst. Das ist es doch, was noch unerträglicher ist als eine Geburt.

Und bei der Augenlidstraffung konnte ich astrein erklären, warum das so war und warum ich nun so aussehe. Warum die Bediensteten im KH sich bei einer Geburt so verhalten, kann man mit normalem Menschenverstand nicht astrein erklären.


Bei aller Liebe. Aber ich hab bei keiner meiner Geburten so einen Krankenhausaufenthalt gehabt. Nicht im Kreißsaal und nicht auf Station. Draufwerfen dürfte sich auf mich gar niemand, anschreien auch nicht (es sei denn, ich dreh hohl und brauch das) und ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, entwürdigt zu werden.
Ich weiß, dass es leider solche Erfahrungen gibt und glaub dir, dass du das so empfunden hast.
Aber so läuft zum Glück nicht jede Geburt ab (ich denke sogar, die allerwenigsten).
07.02.2019 11:45
Mein großer wäre übrigens auch gern bei der Geburt der Schwester dabei gewesen.
Lag wohl an seinem Kumpel... Denn hat es tierisch mitgenommen, dass seine Mutter plötzlich ins Krankenhaus kam und dann 2-3 Tage weg war. M Kindergarten war problematisch, spielen wollte er mit meinem mehr, weil er Angst hatte, dass seine Mutter dann wieder weg ist. Das Kind hat nix von der Geburt mitbekommen und hatte ein kleines Trauma...
Meine Kinder hüpften noch wenige Zeit vorher hier rum und hatten nix... Aber wieso auch, dass ich nicht mehr so konnte und dezent genervt auf lärm reagiert habe, war da ja schon seit 2 oder 3 Wochen so (ich bin echt nicht gerne schwanger). Die haben sich nicht in geringsten daran gestört, dass ich wehen habe...

Und da hier auch immer wieder das Leiden der Männer thematisiert wurde: ich hab meinen gefragt und er hat wohl die Frage nicht verstanden. Warum hätte es ihm mitnehmen sollen, dass ich ein Kind bekomme?

Mich stört einfach ein bisschen dieser Unterton, dass es ja nicht normal ist, wenn Kinder dabei sein wollen und dass man sein Kind quasi misshandelt, wenn man dem Wunsch nachgibt. Ohne die Geschichte dahinter zu kennen, ohne das Kind zu kennen... Das ist einfach falsch.

(Und nein, ich würde trotzdem kein Kind dabei haben wollen... Ich würde auch bei meinen Enkeln nicht dabei sein wollen... Will mir da sie Ambitionen fehlen.... Ich würde auch keine Hebamme werden wollen... Für andere ist das ein Traumberuf.... Den Menschen sind verschieden. Und vielleicht sind die Kinder, die dafür erleben wollen solche Personen, die später gern Geburtshelfer lernen wollenv und die Kinder, die das nicht interessiert einfach Menschen ohne dass kleinste Interesse an sollen berufen?)
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